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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.04.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-04-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270414015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927041401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927041401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-04
- Tag 1927-04-14
-
Monat
1927-04
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.04.1927
- Autor
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Rr. 176 Seite 4 — »Dresdner Nachrichten" — Domreesta,. 14. «pell 1927 Oerlliches und Sächsisches. Wettere Abnahme -er Srwerbslostgbetk. Ueber dt« ArbetlSmarktlage berichtet das LandeSamt für Arbetisvermittiung: Die «bnahmebeweguna dcS Angebote» auf dem Arbeit», markt setzt sich in bemerkenswertem Umfange fort. Vom 1». Mär» litt? bi» l. April 1027 hat sich die Zahl der Haupt» Unterstützungsempfänger von 142 760 auf 110 874, also um 81880. vermindert. Aus den Berichten der öffentlichen Arbeitsnachweise ist zu entnehmen, das, dir Nachfrage nach Arbeitskräften mti Ausnahme weniger Berufsgruppen all gemein bedeutend lebhafter geworden ist, so daß die Bcr- mitUungstätigleu eine starke Beübung erfahren hat. Bei den OefseiuUchen ArvctiSnachweisen Dresden und Leipzig wurden z. B. im Ntenat März 1027 zusammen 27 711 Stellen gegen 17 670 im Jahre 1026 besetzt. In der Landwirtschaft hält die Nachfrage nach jungen männlichen und weiblichen Arbeitskräften so stark an, -aß die Beschaffung weiblichen Personals bereit» aus Schwierigkeiten stößt. SieininSustri«. Ziegeleiindustrie und Baugewerbe bleiben befriedigend aufnahmefähig. An der Metallindustrie ist ebenfalls, insbesondere beim Wertzeug- und Terlili»aschincnl>au. sowie bei der Fahrrad-Herstellung, die Nachfrage stark, auch hier besonders nach jüngere» Kräs ist der sächsische Staat derart verarmt, daß er der Gartenver- waltung die Reparaturkosten für dt« Instandsetzung de» vruu» ne ns verioetgert?" — Reue direkte Verbindung »ach Karlsbad. Ab IS. April verkehrt im D-Zug «2 ab Berlin Anhaller Bahnhof etn direkter Wagen 1. bt« ll. Klasse Berlin-Kart«bab llberDre». den—Bvdenbach—Aomotau, der bis zum regelmäßigen Ber» kehr de» väderzuges Berlin-Karlsbad tm neuen Fahrplan die Rets« nach Karlsbad ohne Umstelgen vermittelt. Der Lauf des Wagen» ist folgender: ab Berlin Anhalter Bahnhof 8,02 vormittag», an Dresden 1l,22, ab 11.43 mit dem Berlin- Wiener D-Zug bt- Bodenvach, an 12,52, weiter mlt D-Zug ab Bodenbach, 1,37, an Aussig 2,00, au Teplltz-Schöuau 3.26, au Komvtau 3.35, an Karlsbad 4,55 nachm. Nückver» btndui, g : ab Karlsbad D-Zug 8.68 vorm., ab Komvtau 0.53. ab Teplttz-Schönau 10,52. ab Aussig lt,l6, an Bvdenbach 11,40, ab 12,44 mittags mit D-Zug, an Dresden 1,45, ab 3.08. an Berlin «nhaller Bahnhof 5.14 nachm. — 4. verkedrStruppen-Gedächtnistag und Wiedersehen»- feier Dresden 1327. Nach einer Pause von drei Jahren soll in Dresden wieder etn Ehrentag für dte ehemalige» An. gehörigen der Berkehrstruppcn abgchalten werden. Der Arbeitsausschuß plant, die Kameraden der Etsenbahn-, Flieger-, Luftschiffen-, Ärastfahrer-, Nachrichten- lTele- graphen-i und Bermessuiigstruppen des früheren deutschen Heeres für den 25. und 26. Juni nach der sächsische» Landes- Hauptstadt zusainmenzuruse», um der gefallenen Helden zu te». Die Textilindustrie har auch weiterhin einen dauernden! und den alte» Kameraden einige frohe Stunden Bedarf an Fachkräslen: insbesondere an weiblichen. Für die ^er Erinnerung zu bereiten Sonnabend den 25. Juni: Kammgarnspinneriiinen reicht daS vorhandene Angebot kaum GebachtniSfeter uiU» Kommers mit Festball. Sonntag den 26. Juni: Sonder-Daiiipferfahrt nach Königstein, Besichtigung der Festung usw. Abends User, und Hühenbeleuchtung, Feuerwerk auf der Elbe. Auskünfte erteilt und Anmeldungen nimmt schon jetzt entgegen HanS Reschke, Dreöden-N. 6, FrtedenSstraße 21. Nus 57 008. Unsere Osternurnrnev arn 8onnnbenclnLct)m.itt^t ZI« liegt 2 Utge Kuf UN.1 dietet ioknlt eine detoncle»» günliige MevdemögUcl-Keit. ^n »eigen ciie<e SRditten Mio uns vi» <Zoün<1onne»»tLg nrittngs U Ut)v. Familien-^n»e,gen n>eo<1en suM KarfpeitAg norrn.tt.igs non il-^-l Ut)v. soMie »rn Sonn»t>en<1 bi» «2 Ubr voornittsgs angenommen. Oerftag cteo Vcesclnev P4ercß»tzlct),«:n zu. Im Ledergewerl>« beginnt ebensalls eine Belebung der Nachfrage sichtbar zu werden, insbesondere für ArbettSkräste der Krastn»agenauSrüstu>lg. Im SkahrnngSmittelgewerbe ist ein Stillstaird eingetrcten. Hier nimmt das Angebot eher etwas zu. Im Bcklci-ungö- und im Holzgewerbe ist dagegen di« Nachfrage bei sinkendem Angebot gestiegen. Im Gast- mirtSgewerbe wird die BeriiiittlungStäligkcit infolge der be- ovrstelrenden Saison sichtbar lebhafter. Transport- und Berkehrsgcwerve. der Markt für ungelernte Kräfte nehmen an der Entspannung der Arhcitsmarktlage in den Industrien der Konsukiigüterhcrstellnng steigenden Anteil. Für den Markt der kaufmännischen und Bureauangestellten Hai der OuartalS- wechsel zunächst einen Zustrom gebracht. Dte 'Nachfrage be schrankt sich vorwiegend aus jüngere Kräfte und aus Stenv- lupn'tinnen. Sie ist gegenüber -ein Angebot an männlichen Kräften äußerst gering. — ReichSgerichtSrat Krüger ist zum OberlandcSgerichtö- präsiöenten in Königsberg i. Pr. ernannt worden. — Todesfälle. Wie erst jetzt bekannt wird, verstarb am 8. April tm Ortsteil Laubcgast tm 70. Lebensjahre Forstwirt Paul Magnus B r u h m, ehern. Borstand der StaatSfvrst- ämtcr Halbeudorf, Bienenmühle und Laugebruck, Oberleut nant d. L. a. D. und Mitkämpfer von 1870 71. — Am Palm, sonnlag verschied Major Eurt Büttner-Wobst tm -liier non 60 Jahren. Der Berstvrbene gehörte früher längere Zeit dem Aussichtsrat deö AktienvercinS Zoologischer Garten an. — Leipzig Litt der Deutschen NerkehrSfliegcrschnle. Dte Kommission die in den letzten Monaten für die deutsche Bcrkchrssliegerschule in Staaken einen neuen geeigneteren Platz und Uebuugsgelände sucht, lmt die dafür in Frage kommenden Flugplätze in Stettin. Schwerin und Leipzig, eingehend auf ihre Verwendbarkeit besichtigt. Die Kommission ist zu dem Ergebnis aekommen, daß derLcipztger Luft- Hasen nicht nur als einer der besten Plätze in Deutschland bekannt ist. sondern, daß er wegen seiner zentralen Lage zunächst tn Betracht gezogen werden soll. Tic Entscheidung, ob Leipzig zum Ort der deutschen Fliegerau-bilduna gemacht werden soll, wird letzten Endes bei den Leipziger Stadt verordneten liegen, und von der Genehmigung eines Kvsten- beitrags für obige Zwecke abhängen. — Geschäftszeit iu den städtischen Kanzleien nnd Kassen am Ostersonnabend. Nächsten Sonnabend sind die städtischen Kanzleien »nr bis 12 Uhr. die städtischen Kassen mir bis 1l Uhr vormittags für den Verkehr mit dem Publikum geöffnet. — Der Streik der Krastdrostbkenführrr. An der Lage, wie sie tm Miiiwoch-Abendblatte mitgctcilt wurde, hat sich noch nichts geändert. Tie Arbeitgeber haben dte Bcrbtndlichkeilö- erklarung des ergangenen Schiedsspruchs beantragt, die in den allernächsten Tagen erfolgen dürste. — Verfall des historischen Brunnens im Großen Garten. Aus unserem Leserkreise wird uns geschrieben: »Die Besucher des Großen Gartens müssen seit einigen Jahren die be trübende Wahrnehmung machen, daß der über lOO Jahre alte historische Brunnen Eric Süd. und Qucrallee immer mehr seinem Verfall entgegengeht und seit einigen Wochen ganz versiegt ist. Dieser Brunnen ist daö beste fließende Trink- wasier in der Stad« und erauickt an heißen Sommertagen Tausende von jung mrü alt, die ihren Durst dort stillen. Die vielen Schulklassen, dte durch den Großen Garten geführt! ft. April ihre MonatSversammlnug ab. Sie nahm Stellung werden, werden in diesem Sommer den versiegten Brunne»! zu der kürzlich stattgcsundenen Tagung des Deutschen am schmerzlichsten vermißen. Fehlt der Gartcnvcrwaltung j RentnerbuudeS tn Dresden und erklärte folgendes: Für etn der Blick für diese dem Volköwohl dienende Einrichtung oder NcntuervcrsorguugSgcfttz können sich die Kapitalrentner nicht Gemüten ulHenk»-,en Woftlnelclnnock. — Hauptversammlung ber Kaiser «Wilhelm - Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften. Tic diesjährige Mitglieder versammlung der Kaiser-WiUielm-GeseUschaft zur Förderung der Wissenschaften, die in Dresden am 23. und 36. Juni staltsindet. wird mit einer Sitzung des Kuratoriums des tn Dresden befindlichen Kaiser-Wilhelm-Jnstitutes für Leder- sorschung verbunden sein. Wahrscheinlich wird auch eine Sitzung des Senats der Gesellschaft stattftnden. Aus Anlaß der Mitgliederversammlung wird der bekannte VererbungS- forscher, Prüf. Dr. Erwin Baur, einen Vvrtrag über »Die experimentelle Erzeugung leistungsfähiger Nassen unserer Kulturpflanzen" halten. Außerdem sind eine Nethe gesell schaftlicher Veranstaltungen seitens der sächsischen Staats, regierung und der Dresdner Stadtverwaltung in Aussicht genommen. — Ein Kind auS der Elbe gerettet. Am Mittwochnach- mlttag in der vierten Stunde stürzte am Terrastenufer rin unbewacht spielender, bei seinen Eltern in der Fricsengasic wohnhafter vierjähriger Junge unweit des ehemaligen Gondclhasens in die hochgehenden Fluten der Elbe. Er wurde hierbei unter einen dort verankerten Kohlenkahn ge trieben und kam aus der anderen Seite wieder an die Ober fläche. Der dicnstlucndc Bvvlsmann des Pcrfonendampsers „Schandau" rettete unter eigener Gefahr das Kind, das tn daö Iohannstädtcr Krankenhaus übergef-ührt wurde. —* Verein der Klein- und MItielrcntucr Sachsen», e. v. Die Mitglieder von Dresden und Umgegend hielten unter Leitung deö LaudcSverbandsvvrsitzeudcn Böttger am etnseven. weil dadurch da» >uswertung»grsrtz — wen« auch nur stillschweigend — an-rfannt wirb, weil sie «tu Recht ans ihr wea-euommrne» Eigentum habe», wett sie nicht z, Almosrnempsängrrn berabgewürbtgt tetn wollen und weil n« damit »ufttmmrn würben, baß ihren Kinder» da» väterlich« Erbteil zunichte <" "trd — Der vnnd stir Deutsch« Kirche veranstaltet für dt, Gau« Sachsen und Thüringen am »wetten und dritten Oster» fetertag etn Gautressen tn Gera. Al» besonder» wichtig sch bervorgehobe» der Bortrag de» Pfarrer» Roth mau», Mitglied der Thüringer Synode: »Warum nicht Deutsche, Glaube, sonder«» Deutsche Kirche?", de» Geh. Reg.-Rats Gerstenbauer, Mitglied der Thüringer Synode; »Deutsches Leben, dte Festansprache des Bundessührer». Hauptpastor» Andersen, und endlich dte Deutlchktrchltch« Ostermette tu der Schlvßktrche »u Gera. Nähere Austunft erteilt dte Geschäftsstelle ber Ortsgruppe Shewnttz, Flemmtnastraße 6. Im Dorübergehen. Da» unsichtbare Dresden. Stelle dir vor. lieber Leser, du hättest tn Kubschnappel oder Unwürde das Licht der Welt erblickt statt t» Dresden: dann würdest du so um dte Zeit der ersten Ltebe herum, da» heftige Verlangen empfinden, einmal dir -aupt-taSt seine« engern Vaterlandes zu sehen lWenn dich deine Litern nicht etma ko vrrmöbut haben, dich schon früher einmal mitzu» nehmen.i Oder, noch einfacher: stelle dir vor. daß du alt Fremder nach Dresden kommst Hast du alle Sehenswürdig keiten, mit oder ohne Stern, und einschließlich der wetßen Berkehrostrtche an den Straßenkreuzungen, gewtsicnhaft auSgestandcn. so möchtest du einmal etwas anderes von Elb- slorenz sehen al» nur Kunst oder Htstoria. Etwas mehr lebendige Gegenwart. Du möchtest dir vielleicht einen Be griff daran machen, ob die Damenwelt hier hübscher anzu- sehen ist. al» anberSwo. ob die geraden Beine dominiere« oder thrGegentetl. und—na. überhaupt und so... Als harmlos» Fremder aehst du dann zum nächsten Berkehropollztsten und erkundigst dich, von welchem Punkte an» du deine Orts kenntnis in der angedeuteten Richtung erweitern könntest. AVer selbst unsere so ausgezeichnet geschulte Verkehrspolizei würde dir die Antwort schuldig bleiben müssen. Einfach de», wegen, weil es solche Aussichtspunkte in Dresden kaum gibt. Da setzt du dich denn trauernd in etn Caft oder Restaurant in der Prager Straße, um wenigstens von da anS einen Blick ins volle Menschenleben zu werfen. Doch: es nutzt dir wenig, dich an» Fenster zu setzen, denn eS bängt eine mehr oder weniger dichte Clar-Ine davor! Wozu, krvgst du. diese feind liche Gardine? Warum soll der Fremde nicht aus dte Straß, scheu dürfen? Oder sind die Besucher brr Lokale zu schämig, sich von den Leuten draußen sehen zu lasten? CS fehlt tn Dresden a» einem gutgelegencn Lokale, von de» aus der Fremde Leben und Treiben der Stadt beobachten kann. Da daö aber G ist. sollten wenigstens die vaar lvaststätteu tin Innern -er Stadt die Aussicht nicht künstlich versperre». Andere Großstädte — besonders auch Im AuSlande. — Nnd darin weniger „zugeknöpft". Man denke an die hübsche« Cafes tn Berlin, Paris. Brüssel und anderen Städten, ln denen man sozusagen aus der Straße sitzt Man läßt die Fenster nach der Straße zu unbedeckt: ber Besucher erdält einen Eindruck vom Straßenlcbcn: er erfreut sich an der Eleganz der Damen und sicht auch tonst noch manches. waS ibm nicht unintercstant dünkt Wie ta denn das Straßcn- leben überhaupt ein Spiegelbild der Stadt gibt. Und >» puncto Eleganz brauchen wir »nS ja tn Dresden gewiß nicht vor anderen Städten zu verstecken. II. K. Se^acle 5ie II , Anruf: 28881 u. 24831 so««en e« wissen, daß de» ArdeUanaedwei» !» Dienste der Mlrisitiast steht. Dt« Ver mittln»« erfolgt durch Fachleute »ach de» Grundsatz bester Eignung. Den tzreuixt tn gulen uml ü> dü»«i> Titten, Du »u<t»I Hin schwer tr« tzreunv tn d«16«al W», vil>5> Du mrk-II Hl»!»»»«»!,. "S n c. INLI-M». stmm. 1 M: SLLL'r ' , 8 Maßhaltea ist ein« alte Lkben-rcgel, öle auch für die Ver wendung der von Hausfrauen und Feinschmeckern geschätzte« Maagt', Würze gilt. Maggt'« Würze Ist stark konzentrier« und deshalb sehr auSglkbtg. Tchon wenige Dropsen dl« erst vor de« Anrichten betgrsügt werden, verleihen lade» Suvven, Kaden, s liche Bildnis .„Kranker Knabe". Bei aller Wahrheit seiner harten und unnachgiebigen künstlerischen Persönlichkeit hat sich der Maler doch weftercntwickelt. Neuere Gemälde, von 1922 ab etwa, klingen reiner und angenehmer, werden ge legentlich tm besten Sinne dekorativ, wie die .Kressen", oder fast sachlich gegcnstandStreu. wie die Torfbilder. Immer aber spricht große Form, eigenwillige Kraft, reine Bildmäßia-keit der Motivverarbcitung aus den strengen Werken eines WtllenSmenschen und wegeive-iscnden Künstlers. L. 2. f Auszeichnung. Tie Akademie der bildenden Künste hat mit Genehmigung des Ministeriums dcS Innern den im Jahre 1026 für Figuren- und Tiermaler ausgeschriebenen »Großen Staatspreis" vvn 3000 NM. dem Studierenden Fritz Skade verliehen. s* Baußner Konzertleben. Die um das Bautzncr Kunst- leben hochverdiente Vereinigung der Kunstfreunde, e. V.. hgttc mit einem Kanimernnsvniekoiizert. ailsgeführt von Mit gliedern der StaalSkavclle iTlrieglerquartelti unter Leitung von Kapellmeister Hermann Kutzschbach, besten Erfolg. Zur Ausftihruna kam die Knmmersinsonie vvn Wolf-Ferrari, das Siegsried-Idnll von Richard Wagner in der Originalbeletzung für 18 Solvinstrumcnte und als Erstausführung daS Kammer- konzert Werk 40 sür Violine, Flöte. Horn und fünf Neben- instrumcnte von Theodor Vlumer. Tie Dresdner Gäste, in sonderheit Theodor Vlumer. der selbst am Flügel milwirkte, wurden herzlich gefeiert. — Tic Vereinigung schließt daS zweite VereinSsahr mit einem Beethoven-Abend. AnSsührende sind Kammersänger Georg Zollmayr. Fritz Hütttg, Martin Bauer und Kurt Schröder. 4* Ein Bildwerk über den Dom zu Meißen. Zur bevor stehenden Iakrtausendseier der Stadt Meißen beginnt setzt ein von vielen Seiten oft gewünschtes Bildwerk Über den Dom zu Meißen zu erscheinen. Herausgeber ist der Architekt Julius Schubert in Meißen. Das Werk wird etwa 100 Kunst blätter enthalten und in acht bis neun Lieferungen vollständig ein. Der Dom zu Meißen gehört zu den ehrwürdigsten und chönstcn Denkmälern alter deutscher Kultur und das Bild- iverk gibt in ausgezeichneten Aufnahmen eine lebendige An schauung von seinem Acußc^cn und Inneren wie der Fülle seiner künstlerisch ko bedeutenden Statuen. Der Walther-Altar iu Schandau. Nach Zusicherung namhafter Geldbeträge von Behörden und Gemeindegltedern wird cü nun endlich möglich sein, den wertvollen Walther- Altar. der früher sbiS 1700 etwas in ber Krenzkirche. alsdann tn der Annenkirche zu Dresden gestanden hat, tn der Stabl- ktrche zu Schandau aufzustellen. Damit wird «in lang ge- tze-ter Wunsch der kunstverständigen Welt erfüllt, dt« schon seit Jahren aus die Wiederherstellung dieses bedeutenden Werkes der Spätrenatssance wartet. Jedenfalls gebührt auch der K irchgemetndevertretung zu Bad Schandau ein besonderer Tank, daß sie tn rechter Würdigung des ihr zuteil gewordenen wertvollen Geschenkes dte Aufstellung gefördert hat. f* Organistcnschule sür die Wartburgstadt. Dte evan gelische Kirchengemetnde tn Eisenach beschloß eine Organisten, schule mit einem Kostenaufwandc von lOOOiiO M. einzurtchtcn, da sich durch die Aufhebung der Thüringer Lehrerseminare und die veränderte Gestaltung der Lehrerausbildung die Nvt- wenüigkeit einer solchen Schule erwiesen hat. Voraussichtlich wird die schon mehrere Jahrhunderte alte Kreuzktrche auf dem alten Friedhöfe zu diesem Zwecke umgebaut werden. k* Der Marburgcr Glockcnkrieg. Zu den wenigen, voll ständig aus dem Mittelalter bewahrten Geläuten gehört das der Marburger Elisabcthkirche, dessen älteste Glocke dem 13. Jahrhundert entstammt. Während des Krieges wurde eS als historisches Denkmal geschont. Kürzlich kam au» Marburg die alarmierende Nachricht, die Glocken seien, um sie einer Stimmprobe zu unterziehen, auf Anordnuna dcS preußischen Hochbauamtes vom Turm hcruntcrgenommrn worden. Drei der Glocken sollten tm Ton verändert werden; da das nur durch Ausbohrcn möglich ist. würde damit die Harmonie des Geläutes, als eines historische» Denkmal» zerstört, und die einzelnen Glocken als Kunstdenkmäler wertlos gemacht werden. Nunmehr wird aus Marburg gemeldet, daß aus den Protest der Bürgerschaft hin im Hessischen Landtag ein- stimmig beschlossen wurde, die Glocken aus Bautzen, wo sie umgestimmt werden sollten, zurückznziehen. s* Das Lebenöwcrk eines russischen Sprachforscher». Eduard Karlowftsch Piekarski in Leningrad, Verfasser des ersten .Mörtcrbuchcö der Jakutischen Sprache", feierte un längst unter der Acgide der Lcningrader Akademie der Wissenschaften daS 45jährige Jubiläum seiner wissenschaftlichen Tätigkeit. Das Jakutische Wörterbuch ist nach der „Literatur" sein Lcbcnswerk. Piekarski hat daran während seiner Ver bannung in Lstsibirtcn tn den Wer Jahren des vorigen Jahr hunderts zu arbeiten begonnen, der erste Teil erschien i800 in Iakutisk, sowie 1007 als Publikation der genannten Akademie. Jetzt ist daS große Werk endgültig fertig-gestellt. Voraussichtlich wird das Wörterbuch in den nächsten Jahren im Druck erscheinen, nwz» von der Jakutischen Sowsetrepiiblik Mittel bereitgestellt sind. Die lürkisch-taiarische Völkergruppc der Jakuten, wohnhaft im nordöstlichen Sibirien, haben eine sehr altertümliche Sprache. Den Forschungen PIckarsktS wird auch von der deutschen Wissenschaft viel Interesse entgegen- gebracht. Piekarski vollendet 1028 sein 70. Leben»jochr. Seltsame -eulsche Friedhöfe. Bon Max Zetbig. Die sächsische Lausitz darf sich rühmen, neben den in ihrer Anlage und stillen Eindringlichkeit bemerkenswerte» Friedhöfen vvn Herrnhut und Kletnwelka. »met der eigen artigsten deutschen Frtedhöse ihr eigen zu nennen. Wer Bautzen sowohl als dte schöne, wie auch historisch« Stadt besucht, muß die Ntkolalruine und den tn ihr liegenden Friedhof sehen. Wie feierlich ist es hier, wo die Toten bet den zerbrochenen Steinen ruhen, wo dte gotischen Pfeiler und Bogen hoch auf zum Himmel streben, wo durch baS verbliebene Maßwerk Licht und Vögel spielen, und wo et» verwetterteS Kreuz noch vom Ursinn des Bauwerke» redetl Die im Anfang dcS 15. Jahrhunderts gestiftete Kirche wurde >620 zerstört. Während der Belagerung durch die Schweden rvurden auf dem dazugehörigen Kirchhof Wälle und Schanzen aufgeworfen. Recht wüst muß es um 1650 dort auSgesehen haben; denn ein amtmännltcheS Edikt besagt, »daß aus dem Kirchhof zu St. Nikolai niemand mit Pferden ober sonst beim Abhüten des Grafts sich betreten lasten solle". Heute ergreift das Bild. Zwar sind die Grabsteine durchaus nicht von besonderer Art; aber eS gibt hier erlebte Stimmungen« dte man nicht tn der Erinnerung auslöschcn möchte: Wen» der Frühling über den Gräbern und der Ruine blüht, wen» sommerliches Abendrot dte Pracht der Rosen übergoldet, wenn Mond und Sternenlicht mildern, wa» ber Tag unerbittlich sichtbar macht, wenn schließlich der Schnee einen tröstlichen Mantel über Grab und Kreuze wirft. Schön ist aber immer der Ausblick zur Ortenburg mit dem wechsel vollen Spiel der Hauöfronten, der Blick zur Kapelle, die drüben aus dem Proitschenberg über dem Tale steht, wo die Spree über da» Wehr rauscht und tagau». taget» ihr Lied singt. In ähnlicher Form sehen wir den Friedhof auf be» Oybin; auch hier ruhen die Toten unter den Steinen einer mächtigen Ruine. Die alte Baucluft Karls des IV. ist «i^ der Zölestiner-Mönche hierher zu Burg und Kloster riet. Aber längst sind Kreuz und Burg und Mönchsgebet ver gessen. Nur der Wald schenkt noch Ruhe und Geborgenheit. Wenn er nächtens aufrauscht, ist es, als klängen Mönchs gesänge und Litaneien herauf, als wehe Wethrauchduft um Kreuz nnd Blumen. Die Menschen achten beS am Tage kairm. St« lärmen fröhlich über die Gräber hinweg und ziehen zur berühmten Wirtschaft. Vielleicht verweilen sie «ins bet jenem Grabstein, der die ganze LebenSgeschichte eine» Ehepaare» erzählt, wenn er berichtet, daß da ruhen »Johann
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