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Dresdner Nachrichten : 12.02.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-02-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188502129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850212
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-02
- Tag 1885-02-12
-
Monat
1885-02
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.02.1885
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tz am b ur. ^chanlpic. r»» rang bci seiner heutigen Pre» midie eine» großartigen E, folg. Der -».wesendeAutor wnrv« nach dem 1. Akte drei Mal. am Schluffe fünf Mai geru'k«. Die Jnszene und Regie, sowie iämmiliche Tarslelier waren vorzüglich. Tageblatt für ^olilik, MrhM«-. tzeMtsocrkeSr. Aörsenöerilvt, Mm-enlilke. Sinn» INilüstsr- v08tllMdLlt II! omptoblv ieB D neue Dominos unck VSLöÜLLieLds Mntsl kör üurrou unck vamon IdöLlLitzLilivrodtz- Mx-rm II HZMlNiitlj.KrciNlch diVO^t! »">«« 2, II. no«I «ronstv v»»»tno» io vorrgxlioltt-r Xnmrkldl für üorrvv Ullck VilMkll Mka v .Va^F»I»ß » v«id, i««», »»»«> », HMWrvvIIIg part. lllltl vliits Ittarcv. itt» <Uo Drrodnrr tzlaUir., ^.vio NU nlto LILitsr <1 r Vslt ullluvi ru «KrlkmitLixon Nr«I»»„ In»»n>l« ckl» erst« aurl lillevt« ^.riuonevn-Lxpbrlttlnu 8WMU L Vogler. Ilrezäen. V>rlrs»w« >I>e»s,r,n? <ior Lnn"»c»> aivkrsta Lnlkc-xcvuLlnv» uv4 LVoUyrdota-sornn^ <lor Oisei4-.Niio5s erarl«. ^Volle unci !', ck. vr. MM'8 XormÄ-SMat- »Leiss-Veoken, Nr. 43. 30. Znhr-ans. Aliflagt: 40.000 Srpl. Äusstchten sür den li!. Februar: Schwacher Südostwind. Verän derlich. Tcmpnatur wenig verändert. serltzer Knalicil-ll. Nadlheil-Knzüze »I»«N»I«I e, Il»r«kv» -8t>»"»«k tl , pori. nn«l » rntc Lltnsze, L« le« «!«> VI»«-rn4 er^a»,»,». -m,s.w^g»8«!!i«i!ie!i!Ul!r, biennt. UntlrUrru». r»sde». I88L. TonncrstiiA 12. Zebr. LkranNvortNSu «edaklner für PolilischtS vk. »Mil Ni«r«» in Dr<«Vtt> Kein civilistrter Staat kann wünschen, daß der Sudan dauernd im Besitze der Beduine» verbleibt. Die durch keinerlei europäische Aulonlät beschiänlte, ungezügelte OterK rrschail deS Mal,di oder «einer Nachiolger von gleichem Fanatismus bedeutete einen bleibenden A-rsiist anietmlichrr. für den Weltverkehr und die Kultur im Allgemeinen wichtiger Tlieiie der Erde. Der südliche Sudan, der obere Rii liegt nicht allzuweit von dem oberen Longo, dessen Cr chliesmng und Nutzl'aimachui'g sür die Allgemeinbeit soeben eine civiliiatorische Großthat Europas bildet. Es kann sür den Weilvnkchr nicht gleichgütig sein, ob ein an Naturschätze» so reiches Land wie der Sudan. daS zugleich ein Durchgangsgclnet sür die Medukle de« Innristen Asrikaü ist, sich bcrmcMch atzsckließt, um l !er dem Schwergewicht der Tinge folgend, die Kullurarbeit des eigml icke» Egnpien steigend zu bedrohen. Tie nässte Wirkung würde sofort daS Wicderauilcben der Menichensagd und des lci-ußsichflen Sklavenhandels lein. Cs liegt also im Interesse der Allgemeinheit, daß der Sudan europäischen Einslüssen wieder pro,inet wird. Europa wird keinen Einspruch dagegen erbeben, dah England diele Aibeit leistet. Zunial da cö die eigentliche Schuld Englands ist, dah der Sudan zeitweilig verloren ging. Auch dagegen wird keine Stimme laut werden, daß England sich bei diestni Geichäste der Hilfe landSknechtaitig erniietl-eter italienischer T.nppcn bedient. Das wenig Ebrenbafre dieser Verwendungcart mögen die Italiener unter sich allein ouSmacken. Wen» dotier Iialicn die westlichen Häsen deS Rolbe» Meeies besetzt und dadmch die loisigen cngliichen Besatzungen sür Expedilionen gegen den Mahdi und Leman Tigma, der Suakin bediobt. sreimacht, so ba> es nicht den Widcripluch Europas zu beiürchte». Io. selbst die dauernde Einveileibung dieser Häien und ihres asrilanische» Hinterlandes verletzt nicht Europa, sondern einzig die Türkei, deren R.clstc soimell alleidingS , unLilsechlbgr vnv dffren Proteste gegen italienische Vergewaltigung durchaus begründet sind. Aber bei solche,» kriegerischen Beginnen weih man >ehr genau, wo sic ansangen, Niemand vermag aber ihr Ende abzuieben. Bei dem vorliegenden Falle spricht eine starke Vcrinutbni'g laiiir. dah Italien sür seine Handlangerdienste nicht am Rothen, sondern am Msttclnieerc durch Eng'and abgcsunden werden soll. Wabrichrmsich hat die englische Handelsnation der italienische» auch »och weitere Entichädigungen mittelst österreichischen Gebiets ver sprochen. Icdensalls rollt Italien aus Abenteuer, rang und Länder gier die von der Staatskunst der Tiplomatic mühsam zurückgedrängie giosc orientalische Frage leichtserlig wieder auf. Italien handelt dabei uni so unverantwortlicher, als seine innere Lage es gebieterisch auf Reformen dabcim anweist. Die ogiarische Frage erbebt dort »»»er drohender ihr struppiges Haupt Die ländliche Bevölkerung !>U dort unter unglaublichen Verhältnissen. Die Verarmung geht in Riesenschritten vorwärts, ganze Landstriche crnäbrrn sich nur auf's Kümmei iichste. 9 Millionen Bauern schmachten in Elend. Sie verlangen nach Brod und billigem Salze. Alljährlich werden Tausende armseliger Bauernbülten von Staatswcgcn durch len Erckutor vcrsteigeit, weil der Eigentbümer außer Stande ist, einen SbuerriMand von 70 Eentcsimi oder 2 Lire (60 Pf. ----- 160 Ps.) icchtzeiiig zu cntiichicn. Unter solchen Umstünden wächst die Sozial demokratie in geradezu unheimlichen Verhältnissen. Die Staatö- weiscn Italiens aber verschließen die Augen vor diesen Zuständen und lullen die Volksstrnlasie mit Eroberung von Meeresküsten und Seeünsen! Statt die ivirtbichastlichc Lage der Landbevölkerung zu luileriuchen, veitrövclt die Kammer ibre Zeit mit einem Gesetzent wurf, der das Eisenbahnnetz zwei Gurppen von Spekulanten zur Ausbeulung übergeben soll, und die Beratkungen sind ein wider wärtiges Feilschen der sich die Profite nicht gönnenden, im Dienste dicier Bankiers handelnden Dcputirten. So sehr aber ist die Volks seele Italiens von den Trugbildern von Eroberungen erfüllt, daß »iä,t einmal die republikanischen und sozialistischen Deputirten gegen diese kiiegerische Abcnteu,«Politik Einspruch zu erheben wagen! Uno doch sollten sich die Italiener sagen, daß die geschichtliche Er fahrung beweist, daß England stets seine festländischen Verbündeten, sobald sie ihm die vereinbarten Dienste geleistet hatte», um den auSbcdungencn Lolin prellte. So wird, nachdem der italienische Mohr seine Schuldigkeit getban. er ganz sicherlich von England ge foppt werden. Diese englische Undantbaikcit erlebt jetzt zu seinem Lchrecten Portugal. Mit Portugal hatte England betreffs der Kangomündungen einen Beitrag abgeschloffen, der an den, Wider- ipruwe Europas scheiterte. Was England an den Kongomündungm begchrte, bat es mittlerweile setzt durch die wcstasrikanische Konferenz erreicht. Da aber Portugal seine Ansprüche weiter verficht, steht eö sich nicht nur von England verlassen, sondern dasselbe England verhindert jetzt du,ch ein Kanonenboot, daß Portugal seine vermeintlichen An- ipruche verfolgt. So lange sich diese mit de» englischen Inte,essen deckten, fanden sie englische Fürsprache; sobald England sich aus andere Weiie geholfen hat. läßt eS kaltlächclnd den bisherigen Freund fallen. Auch den Italienern werden dereinst die Augen ausarhen. Im deutschen Reichstage haben die Debatten über den Zolltarif begonnen. Seit voriger Woche sind in Berlin aus allen Tdeilen des Reiches Deputationen einzelner Handel«- und Industriezweige anwesend, die von dem neuen Zolltarife mehr oder weniger betroffen wc>ben Die Abgeordneten sind von ihnen umlagert, sie werden von den Deputationen um Wahrung ihrer Interessen bei den bevor- stehenden Beschlüssen bestürmt. Nicht minder wachsen die Berge non Eingaben für und gegen einzelne Bestimmungen deS Zolltarif«. Und, als ob eö noch nicht genug Parlamentarismus gebe, bat in voriger Woche der deutsche Lanbwirihschaslsratb und der ««»schuß der deutichcn «Seestädte in Berlin über die Korn- und die Holzeölle aiisiübrlich getagt. Ersterer war natürlich elnmüthig für solche, letzterer ebemo einlvllig dagegen. Um Korn- und HolzzLlle deuten ch auch di, Beiatbungen deS ersten DerbandlungStaaeS im Reich«, selbst. Sie find der Mittelpunkt deS ganzen Tarifs; all, in' Korti (Egypten). ^ie Oboisten Wilson und Stuart, sowie eingetroffen und berichien, daß der General Gordon lobt sei. E»r von. Obersten Boscawen nach Gobat adgeiendcler "Bote me det, ein venälhcrischer Paicha habe die Tari'novelle mit bineinverwebtcn Industriezölle sind nur Bei-, werk und Verbrämung, dazu bestimmt, eine ganee Menge größerer,' der Kapitän W'oitlcy sind hier mittlerer oder a»ch kleinster Intereffenkreiic für die Durchsetzung der Kvrn- und Holzzölle zu gewinnen. Wenn die Landmirlhschast be-! .. fliesigt wird, ioll die zznduflrie wenigstens nicht ganz leer ausgehen! die Garnison von Kliaiinm in der Ai'.l,r»ng »ach Omdmman mar- — das ist der Grundgedanke der Vernnickiing so verschiedenartiger, j schiren lassen, vargebend, cs werbe hier ein Angriff des Makdi cr- sick zum Tlicil widersprechender Inteieffen in der einen Zolllaris-«waitet. Ein anderer Paicha öffnete die Tliore Khartums und die Novelle. Gegen die Berechtigung vieler Anschauung ließe sich Nichts, Aussländstchen drangen zahlreich ein: der General Gordon erhielt, einwenden, Venn alle menschlichen Betriebe, die Notli leiden, die als er das Gvuvernementehaus verließ, einen Dolchstoß. Aus ihren Mann nicht ernäbren, habe» Anspruch aus den gleichen Schutz i Khartum entkommene Eingel orne bestätigen, daß der General dev Staates. Warum ist man aber maßgebenden Orts so kühl gegen i Goidon getödtet wurde, als er ans dem Hanse trat, um die ireu- de» Schutz der menichsichcn Arbeitskraft als solcher, so ablehnend l gebliebenen Truppen zu sammeln; letzte,e wurden sannntlich nieder- gegen Arbeiterichutzgeietze? Diese Wahinehinnng mindert ziemlich ! gemacht. Bei dem melnere Stunden dauernden Gemetzel wurden stark die Bereitwilligkeit zur Beiürworlnng der Korn- „no Getreide-! leibst Frauen und Kinder nicht verschont, die Nolablen KharluinS zölle. Die Deba ten se-bsi brachien NictstS, was nicht biSl,-r schon i außer zwei verr 'Ihelischen Paschas gelödtet. nnzähligemai- alisgesprvchen worden Zl>dem steht daS Resnliat! K u r t i. Kharlumcr Fluch,linge erzählen. Faregh Pascha habe Veu: der Relchstnti wird diese Zolle^enedinlo/'n. i Malidi die Ttcidttlrore Zhve slimmen da^ Die der ^andwirtlnchast unde,1reltdar. /tt mchl ^ iiderein. das; Kordon ^ctedtct wurde, uls er die Lchwelle 'einer iweral! unverschul et. .lin die doden Kiltelprene denn Ankauf von jidersebritt. mn. sich nach den Ursachen der in der Stadt daden ww schon oft lungennese,,. ab:r auch olme diese! entstandenen U-n.ilien zn crknndigcn. Er^'wernlk in kein Zweifel, dah der Staat (?twag tdiin niup, n,i»' dem Uigewcrbe der 1>icnschen, der Landwirllnchait, die 12 a der Kesammibevölkernng c>»ährt, ansznheisen. Ihr Darni-derlieaen ist eine Kalamität, nnlcr welcher da« ganze Erwe-.bslebe» d.r Nation leidet. Aussicht, daß die niedrigen Getreidepieise baldigst nnsbören, ist nickst vorhanden. Tic iniitelst Ranblaues Köruerflüchte erzeu genden Länder werden noch «ns eine geraume Zeit hinan« uns mit loviel Eciealien überschwemmen können, daß der dentiche Landwinh daiüber zu Vlrnndc geh,» muß. Wohl renlirt sich die Landwnih etzt bci Weitem l effer, als vor Jahrzehnten, aber nur im Br tto-E>irag: der Netto-Ertrag steht erheblich zurück und ist im ss«a„s>»ri „. M.. II. tzkbümr. areou ^7'°'",. Etaal-Vahn —. l!»nwardki> —. tt>cr Looie —. Oeiier-, Stiberrrnli —. Pav-errciuc —. Salizter —. kcllerr. <i>v>d,e»ic —. lina- 0>owre,ite 77cr Slugku —. eükr RuSe» — r. Orienianlcibe —. N--kslc!la>iar. Koidanl. —. N. Orienlanleihe —. Nngar. Pevierr. —. Dirconw pae.e?, SsN-picr se.bd. Sotlb.-B. —. Serben —- Rndlg. iw,«». l>, hcürnar. CrcdN Relpa. Slanltvalin 30S.ay Lbmdardc» !U,«U Nordwesb. 175,da. Mnrknoien ü».373. Uns. CirlU SI3.7K. ElbeNia: —. R..h!g. Vor«», I>. gebrnar. Schlub. Reine vl 02. Slnlethe 100,'S. JlaUeuer S7.ro. Sd.,.n b,Di- N°Ui,»Ä d» lmmm K IluAar. Goldrenre 70- ». Orslrrr. Ufoldrciite 88. Prexftiiche EoasolS SMlpier Lüo»»>»ba»k >3 ,. Tiiez-Aciie» -- Zrimmmili: Fest. - Wrnrr: Alild. Uleril». II. Februar, i>tach»,>l»a»v 1 Utzr. lBetreibemarlt» rveizen fest, loco 132 ie>.!, »r. Avril ?.>!«> U!7.a,». vr. Mal-Iuni I!oa-irn »»vrräiiderl, loco 133-l37, vr. AVrii Mai I i3.:>a, vr. Mai Jv», !!4.,u». illiiVol mail, las zl«. vr. Januar w.üi». vr. S>Vii,-2f!al Ly.au. Svirüus fest, loco 42,tu, Vr. Avril-Mai >3,SV, Juni guii 4L,2». l!itrolc»»i loco 7,SU. i»r«4l»u, II. ßiesrnar, IliUlu«. «GklrelVewarff.) svlrl W vr. Februar 162. J»„I Jul« I4Z.«>». L2,a>. Zink ralsta Londan, 11. Februar, träge. Wetter: Mil er. isugge» Vr. Avril-Mal 14U.LU, vr. Mai-Ju„i I42,UU, pr. Riibol Vr. Fcdrunr Ll,LU, Pr. Avril-Mai LI,SV, Pr. Mai-J»», — Wetter: Tll-jjn. Wcil ii geschaflötos, Hafer ruhig, stetig. AndcicZ Lozialdeuiokialie zu Giste; dee geringe E>l>ag vom Grundbesitz vcrhindelt aliskönnnliche Löbne zu zahlen und treibt die kandwirth- schaillichen A> beiter der Industrie und damit den Cenicen der Sozialdemokratie zu. Die Korn- und Halzzölle, darüber lollie man sich aber nicht täuschen, werde» nicht allein im Stande sein, der Landwirthfchail daueind Httse zu bringe,,. Weit mehr als niedrige Kornprcise drücken sie die Staaisstcuern. die Geineindcal gaben, die Schul- und die Armenlasien, vor Allem die Perichuidung. Wenn loiiel davon geredet wird, daß die Kornzölle die Br.wvrerse vcr- tbemln würden, so beweist die Ersabrnng daS GrgcntheN. 'Dtotz des sepigen'KornzollS ist das Brod nickt tbenrer geworben, da dar Korn mi Preise sank. Weit eher als in den Korinöllen liegt in der wucherischen Geireidespekulaiion die Gelain einer Brodvcr- tbeuerung. In Berlin giebt cs allein 200 Gelieidehändler (meist . . . Urgermane»!), von denen 80 Korn übcrhanvt nicht zu sehen bekomme», sondern lediglich mit ihm svekuliien. Wir könnten von jedem Kornzolle abiehcn, wenn die internationale Doppel währung eingcinhrt winde. Die Wichtigkeit des Gegenstandes macht cS nvthwenbig, darauf morgen nochmals zurückznkoinmen. Rrnrste Tkltarammc der „Dresdner Raclir." vom N Febr. Berlin. Reichstag. Tic Zolldebatie wird fortgesetzt. Abg. Bebel bekämpfte die Vorlage. Er giebt zu, daß Schutzzölle der inländiicben Industrie zunächft zu Gule kommen, doch sei diele Wirkung keine dauernde. Es enlspinne sich ein Jnteressenkamps, dessen Kosten die Arbeiter und die Kleingewcrbtrelbenden tragen , müßien. Durch de» vorgcjchlageiieu Hvlzzoll würde» die Spiel- Wehrl/ wurde das Prndicat ^König!. .Holiieser»mt" vcrneocn. waarcir-, die Schachieliuduslrie. die Tischlerei rc. enipsiudlich ge schädigt. Ter Reinertrag der Forsten in Sachsen sei ungleich höher als in Preuße», das könne doch nur in der Bewirthschailmig liegen. Ter in den preußischen Wäldern gepflegte Hirsch ici ein Waldverwiister, Lokales »nd sächsisches. — Te. Mas. der Koni g g>dcnkt sich demnächst zu einem kurzen Aufcuihall nach Iagtzichlob Reheseid zll begeben. — Dem Oberst-Lieutenant und etatSinäßigcu Stabs - Offizier Sckuster vom Ins.-Reg. Nr. IW in Zwickau ist das Comthur- krenz zweiter Klaffe des Sachsen-Einestinischen Haus LrocnS ver lieben worden. — Kreisstenerr-ffli Bernhard Stoß in Zwickau erhielt das Ritterkreuz l. Klasse des Veldiens>o,dene. Dein hiesigen Glaewaarenbändler Kansmamr Wienand Bebel erklärt, den .Hauplvortheil aus den Holzzöllcn hätten die großen Waldbcsitzer, von den Genicinden lagen auch keine cimchla- genden Petitionen vor. Von den Getreidczöilcn hakten mir wenige GrG . -- ...... -. - - - Großgrundbesitzer Vvrtheih ffir die ^Arbeiter falle bci den land- wirlhichafllichen Zöllen iiichrs ab. T ie Ärbeirer üölcn sich billig an. Tie Großgrundbesitzer würden die Mehrcinngbinen dazu ver wenden, ihre Latifundien zu vergrößern. Die Borstige beschwere die Arbeiter, nähre den Klasienhaß und mache den Wunsch nach einer totale» Umgestalliiiig unserer Pwdnkkimisverhältniffe immer reger. Aba. Lceinan» (nal.-lib.) befürworte! die landwirthichaf,sichen Zölle, welche aus den Brodpreis wenig oder gar keinen Einstuß hätten, die Landwirthschast aber heben würden. Es gäbe keine größere soziale Gefahr, als den Nisin des Bauernstandes. Während derHRcdc tritt der Reichskanzler in den Saal. Tirichlet bestreitet, daß der Kvrnzoll den Brodpreis nicht beeinflusse, ebenst', daß die Landwirthschast Noth leide. Die Ueberschulonng sei dadurch her- vorgenisen, daß Leute, die nichts von der Landwirthschast verstün den, Güter übernähmen, die zu hohen Preise» gekauft würden. Weil er ein Freund des Bauernstandes sei. ritte er der Rechte» zu: Unrecht Gut gedeihet nicht, v. Kärdorff erklärt Tirichlet gegen über, es sei nicht wahr, daß in den Zöllen cigennützige Bestrebun gen zum Ausdrucke kviniilen. Ter Verein der Stahsiiidustrielle» habe erklärt, wirthschast sirt iianiculsich gegen — Der gesleiir an dieier Stelle erwähvlc Gencral-Eonsul der Republik San Salvador beißt nicht Korr, sondern Koep. — Wie in den Vorjahren, findet auch diesmal wieder die Zu sammensetzung des L e br-I u s a u t e r> e-B a t a i l I o n « aus allen deutschen Regimenter» crcl. der Swütz n und Jäger in Pots dam statt. Zu denisclbcn sind vom säcstustben Anneecorps I Prein.- Lirntenant, 3 Unlerofsiziere und 37 Gcmcine, sowie außerdem ein Unteroffizier und 8 Gemeine zum Stamm zu beirbligen. Der Zu sammentritt selbst erfolgt am 16. April d. I. "Nach Auflistung des Bataillons trage» alsdann die Untclossizier- und Mannschaften eine gelte Sclmur als Abzeichen über die Achfeltlappeu. — I» die Neichskagskoiiliuisfiou zur Vorberathung des Gesetz entwnries über die Ergänzung des Gerich tsver> al> n n gs gcsetzes wurden von sächsisch- n Abgeordneien gewählt: Tr. Hart mann als Vorsitzender und Klemm als Mitglied. Erhandelt sich bei dem Entwurf um die Erterritorialität fremder Staaten und ihrer Oberhäupter. — Die Herren Geh. Hofrctth Ackermann, Mitglied des Reichs tags, Oberbürgermeister »r. Andre, Chemnitz, Fabrik! eiltzcr Baarc, Chemnitz, Oberbürgermeister I>r. Gcorgi, Leipzig. Fabrikbesitzer Holtzniaiin. Mitglied deS Reichstags, Breilenbof, R tlergulsbesitzer Reich, Mitglied de« Reichstags, Bielsta, Oberbürgermeister k)r. Stubcl, Grh. Rath Prof. I)r. Wmvschcid, d. Z. Rektor der Universsiät Leipzig, haben folgendes Cireular in vielen liundeit Exemplaren un Vertrauensniänner im Königreich Sachsen versandt: Dem Ausrufe Folge gebend, welchen das Berliner Centralkoinilec sür die dem Reichskanzler Füistc Bi 8 mar ck zur bevorstehenden Feier feines 70. Geburtstages von dem deutschen Volke zu widmenden Eliren- „ii Hill»«,»,», gegen die Holzzouc. Abg. Grad lElftcttcr) trat »n In-i gäbe erlassen bat, sind wir, die diesem Centiaffomitee angebörcnden tcresse der Industrie in denIReichSlaiiden für die Vorlage ein. Tie Lachsen, zu einem Landcrckomilee für das Königreich Lachsen zu- Wcitelbcrathilng erfolgt morgen. — Das Abgeordnetenhaus sammcngetretcn und gestalten uns, hierdurch an Ew.Hochwoist- verwles de» Antrag Bocdicker aus gleichmäßiges Strafmaß für das! geboien das Ersuchen zu richten, dm bezeichneten Patriot »che» Spielen in auswärtigen Lotterien »nd den Verkauf von Loosen, Zweck vor Allem durch Bildung von Lokaltomilecs fördern solcher Lotterien für die ganze preußische Monarchie an die Justiz- »„ wollen. Wir bemerken, daß unseres Erachtens dem Für- konnnission. Zu einer längeren Debatte gab die Umwandlung der stc» Reichskanzler nicht nur durch die Größe des demselben zr -tbrproz.Koiiiols in Iprozclitige "Anlaß. Windthorst und v.Uichtritz lärt, daß er keine neuen Zölle brauche, daß aber der Land ast geholfen werden müsse. "Abg. Krätzer lVolksp.) polcmi- ,c»isich gegen die Holzzölle. Abg. Grad lElsscsicr) trat im Iil- die daiür cintratcii. Tie Vorlage wurde schließlich unverändert noinincn. Endlich wurde über den Lotteriecia übrigen Redner aller Parteien aiiae- Tic erklärten sich dagegen, währe»! läge über den Loiterieclat verhandelt. Kommission beantragte eine Verdoppelung der Loose. SlAcker und Geiiossen beantrage» dagegen, die Regierung solle bei den Negie rungen der übrigen Einzelstaatei: auf Aushebung der Lotterie bin- ^ wirken und zu diciem Bchufe die "Abschaffung der Staatslotterie in Aussicht st-llcu. Strvsser und Wagner zkons.) »nd Hänel (sreis.) sprechen sür den Antrag, Stöcker, v. Richthvffen (kons.) und Schreiber (srci-kons.) sür d«n Komniissionsankag. Dieser wird mit l55^gegen 160 Stimmen abgelehnt, ebenso aber auch der "Antrag Stricker. Der Lotterieetat wird unverändert genehmigt. Frankfurt. Bezüglich deS Gerüchtes, wonach in der letzten NtM ... i . ... . ... . . gema zranrturl. Bezüglich des Gerüchtes, wonach in oer letzren t gegen die Hanpsivachc ein gefährlicher Tynaniiisprmgvcchich chr worden sei, wird authentischerseits mitgetheilt, daß nach dem vorlänffgcn Ergebnis der Unteffiichung eine cnlstlichc. auf eine Zerstörung deS Gebäudes: gerichtete Absicht kan», annehmbar sei. So viel ermittelt, wnrde früh eine dünne, mit Pulver gefüllte Hülle, in der eine angebrannte Zündschnur befestigt war. m der den Schillervlab begrenzenden Rückseite de« HanptwachgebändcS rliclsichtlich der Geringfügigkeit Schaden veranlaßt haben. miblmnden Kapitals. sondern vor Allem durch die möglichst große Zabl der zu der Elnrugatze tzcitragendcn Deulfchen die Größe der Smm'liilum beioiesen werde,» müchle, weiche der Reichskanzler allcnlbaltzen in Teuischland, in allcn Kreisen der Bevölkerung, in Stadt und Land sich elwoibcn bat Auch die kleinste, diesem Zwecke unter Nainmszeichming gcwidin cke Gabe wird daher will kommen sein. Ten Ertrag der lokalen Sammlung billrn wir mög lichst bald, jedenfalls nickt später als am lO März d. I. rnsivcdci direkt an die cenlrale Kaffcnstelle in Ber in unter ier Ar:esst des Piäsidenten der Se-bandlung, Heirn Rötger, oder an das Bank haus Günther >st' Rndolpk in Trcsdcn, Sccstraße 2l. Nkittheilung von dein Ertrag der Sammlungen aber an den Gesctzäs-s'iüncr des LandeSkoinitces iür das Königreich Sachsen, ObcrtzürgciMeister vr. Stützet in Dresden, gelangen zu lasten. — Die M ordihat aus der Sccstraße hält die Bevölkerung lcgrcislicke,weise in starker Aufregung und allerorten hört man den lebhaften Wunsch, daß es gelingen möge, dcL Mörders fick zu tzc- möchiigcn. Es ist binnen wenigen Jahren die 5. Mordtliat, die in Dresden »nd seiner nächsten Umgebung sich ereignet hat Unent- deckt sind noch die Möreer Plillnelli's auf der Briiderilraße und des Kammerdiener Straßburger im Gehege: Niemand weiß, wer den Bauartzeiier erschlagen hat, der nach der Dynanntsaonk ui örr Haide den Wochenlohn trug, nnd der Mörder der Dicnstmagd aw
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