Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 31.05.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-05-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188205312
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820531
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820531
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-05
- Tag 1882-05-31
-
Monat
1882-05
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 31.05.1882
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Vrosävil 1882. »tz»etn, ,«,lich »rll» 7 U»r I» »ni vlariknftra^t Ui. «doim-mkNt«»!^» vicit.Ißiiiilici, I Work Lü P>-e„ du ich die Posl 1 Mark 71! PI»- Numm. IV Psgr. Aull«»» 37000 Hxempl. ptir die«1ich»»deeiii»eIai,dlerMa- »ulcitple inaci,! ßcl, dir »Irdaclio» »ichl veXaudlic!,. iimioure» Ille »US »ciane» au! Die 7lm>oi»»n>'vu,ca»x v.lpaas««- Ac!» » ivoalrr! - «udoll M»II«i - Da»»» ch «»in».! — A«u«»»e»dauk: - v>. «»Her In »iürUpi - Mob. Ktitz i» Mi>a!>»8urg: — I. P«rik » «». !»tz>i>0-: — ««eluerin vamburP Tageblatt für Mitik, Unterhaltung, Geschäftgvtrkthn1!örsc»l'erillit,Frcmdt»listk. 25 LriskboZen unä 25 Lsuverts. vle^ItsoOvu r'orillltt. mit Ntonogrsinme» >- Iivliodi^o >!uoh8lubl>u. voyllolilunpon), vi-pkekt, in oiiiv»» vlr-z;ii»t«m Earlou, I >Ia,I<. — U»8or ttoriiniout KostolO a»8 412 vor8i:>ij«'iloilou hlcnivzcrüNiiuv» 27. ^alirsims. -nserate u«»dkn Marienttr»ße ll di, Nachm 8 Udr aiiaknommen. Lm,rlta§> dl> Millaft-ISNtir. Ju dicu'ialt „ul an ^ochcntancn: ar. AIr i>c , 1l d>>Nachm. 8unr. — 7ic ki'slct I » ^ j^e. C'.ttttcsandt UO Pfge. (^inc (.^nainif fiir daS nä6)st- tugiI> ^»ichiitttil der 2njcr>Le ' I.o ni >I,t qc q c li e ii. kiiiöft ii l. o Nniir ucc»« Nufträse de, »nlttkauili,,, ,,.'ucil j.neuvcii wir nur Prai>u«,nrattdo« ^ahlttttad.i^ch kt,, ttdcr ^tt'u,r,^,llin„ i koslrn 1-' Pitt- ):'i riUl in, 8-,c LUonkti^s» Kummer na.', , „icm die il-tlllzeilc Ul!z .Ii,,,U» Ulltl < >>!>!!, «MckMU. ^iuizen violu Xouluntv» (uii, nolelw rn <i>(>«Ii,l>tt«i. vvrrii^Iiell j-vvitzniot mini. KruUIiruis, II. I.mlvn 0. Ii»iiin'tvu>'. binrlinicmt !1>V,>8.>,-Uss(-r8liad8" u. lilll'ttOU 8<;!lI»V,7Vil8cki-uss(.-r8ti'as8(,>t! 1 I >.«' «11 » di o s» h i« n L r»» 8 8 o. A Eairo. Ter Khedive befragte den Po- j tlnrle, das, es absolut unmöglich sei, die Bewegung nuNul,alten, da lullten l,al>e, u »r sei, das, Seitens der Kliedive sie selbst hervorries, indem er unter den Hellas eine, Tie Aulregung Lr--L!^s-r--->r!r l! lizeipräsekt , ob es ivahr Ulcmaö die Nvtnbcln eine Petition um Ablesung des s>ll>edives a» dm Sultan Unterzeichnete. Ter 'H t"" A ^ ^S^hpSk-isti«»s's<'-^kSttüLllrer'tiLL' iV von ^ Uiutmrlili« ^ diilrliii, n , 8t IlI«»888tli>U8U 17, L.-tzCIliiliUI' «I. UI liuil. 8< Ill<>8Ü ^ 8tullt luuch beiaulig^e lunuilur ,'iw'U l'n>l<ui ,l! l>li>E>uu>chui injt uul>>,' i<U!,<MiIiriU8lUi /.uui .Vu^eeulums. welche die Crueuuuug >>alinis nnn i>U,edive ""eeigt. nittunt t». T.e chriilliche B volkerung sliebl un- Pctition u, Gunsten seiner Erhaltung aus den Thron eittuliren ließ. I ausgejeht nach Alex.anbrie». Tie Eisenbahntransportnntte. ,ur Be- > Utt> .avievuuu oes »(ueolvev an ,» euuuueu lemer (^uinuuug au, ven>i.ulvi> (>>>un>e» en-h., ii iliu. Polireipralekt bcsahte cs und er- Arabi erklärt allenthalben, das, er die Depesche des Sultans er- l sörverung sind uniureichend Nr. 1L1 ! L-!! S"'SN<"»7 für dm lil Mail Bei leichten nordwestlichen Utj.,den' Mittivotk 31 Mai uirdi. Tru»> ra^W. luichNcTr,»»'.ea>e,l'w. Ni'id.ilrU'iLUnd. vri,«. ucmlich trübe aber trocken, t^ewitterrrgen »lebt a»sge,6l>os,en. ov»»»»dt', VI» »»». BrrautworUicher Nrdaclciir ,lir Pülllsstllkö I)r Emil Biere» i» D'cedci, Pfingsttage von gan, ungewöhnlicher Lieblichkeit sind vorüber. Tie Hluthcn der Völkerwanderung haben sich verlausen. Ausser den alarmirenden Depeschen aus Kairo hat keine Nachricht politischer Natur ihren Hcstsriedcn unterbrochen und gestört. Tic egnptischen Wirren aber werden noch geraume Zeit fort ausschliesilich das leb hafte Interesse aller Staatsmänner und Politiker mit Beschlag be legen. Im Lande der Sphinxe, kann man wohl sagen, ist augen blicklich der politische Schwerpunkt Europas überhaupt zu suchen und die egnptischc Politik zeigt denn auch ein durchaus sphinxartigeS, rathselhaftcs Ansehen. Einen Augenblick schien es, als käme am Nile All s in jenes Geleise, das vom Standpunkte der französischen und englischen Schuldner Egnptcns aus das einzig „richtige" ist: der schwächliche Vieekönig Teivsik, eingeschüchtert durch die vor den Küsten spazicrensahrendenPanzer'chisse, entlieh das patriotische Mi nisterium Arabi Bey's. Es war die Bildung eines neuen Mi nisteriums im Zuge, das seine Hauptaufgabe darin gesucht hätte, von den armen Jcllah's die Steuern einzutrcibcn, aus denen von jeher die Zinsen für die cgyptische Staatsschuld an die Londoner und Pariser Bankhäuser bestritten wurden. Im Ilcbrigen I,litten die beiden französischen und englischen Generalkonsuln, welche unter dem Titel „Iinanzkontrolcure" als die wichtigsten Minister in der Regierung des Landes sihcn, Egnptcn »ach wie vor verwaltet. Es war nun seltsam, das, Arabi Be» und seine Ministerkollcgcn sich dem Verlangen der Weltmächte, Plah zu machen, so gutmüthig fügten. Anher Landes zu gebe», was ihnen Frankreich und Eng land zumuthctcn, dazu verstanden sie sich allerdings nicht. Vielmehr benutzten sie ihre große Pavularität, um sehr bald wieder an die Spitze der Staatsgewalt zn gelangen. Die cgnptische Armee ver langt ihren Arabi Ben als Kriegsminlster zurück; alle Priester des Islam, die gesammte Notablenkammcr, die Vertretung der einge borenen Kausmannschast und dcS Unterrichtswcsen — kurz das ge lammte Land begehrt die Wiedereinsetzung des Führers der Patrioten, Arabi, in die Regierung. Was konnte Tcwfik anders tbun, als einwilligen? Was nützt ilnn die Anwesenheit der westmächtlichcn Panzerschiffe? Geschossen darf ja doch nicht werden. England und Europa haben also eine kolossale Niederlage erlitte», indem das Volk der Egnvtcr den Weltmächten zum Trotz die nationale Regierung Arabi Bcn's ln die Herrschaft zurücksülnte. Soweit ist Alles klar und einfach. Auf den Schwindel der englischen und französischen Journale, daß die Ordnung in Egypten bedroht, das Leben der Europäer gefährdet sei ». s. w-, braucht man sich ja gar nicht einzulassen. Bedroht ist einzig das fernere un gestörte Blutsaugcn europäischer Gros,Wucherer. Nur fragt sich, ob Arabi Ben, „der Sohn des Propheten", wie er sich gern nennen hört, blos deshalb seine Rolle spielt, um die Herrschaft des Sultans über Egnptcn wieder zurückzusühren. Der Sultan möchte gern die Einbuße, die er in und seit dem letzten Kriege in seinen europäischen und asiatischen Provinzen erlitten, durch größeren MachtznwachS in Aftika ausglcichen. Egnptcn, dessen oberster Souvcrain er ist, erscheint ihm dazu als das günstigste Versuchsfeld. Der Sultan will also in Egnptcn int rveniren, zunächst durch Absendling von Spezialvcrtrctern, nöthigensalls durch Landen einiger Truppen. Die Absetzung Tcwfiks und die Einsetzung Haliin Paschas als Vieekönig soll den stolzen Traum des Sultan krönen. .Halims Einsetzung würde die nichtsnutzige türkische Erbfolge wieder lebendig machen, wonach nicht der Erstgeborene, sondern der ältere Bruder ciucs Fürsten der thronberechtigte Erbe ist. Inzwischen ist eS nicht recht glaublich, daß Arabi Ben blos zu Ehren der Sultanshcrrschast sich an die Spitze der Nationalbewegung gestellt hat. Ihr Feldgcschrci ist „Egnptcn für die Egnptcr" — also weder für die europäischen Wucherer, noch die türkische Tyrannei. Einstweilen aber befürworten gierig die Engländer die Wicdcraufrichtung der Sultanshcrrschast über Egnptcn, sie hoffen im Schatten des Szepters des Sultans aufs Neue die Gewalt über Egnptcn ergattern zu können. Frank reich schließt sich notligedrungcn diesem für seine Ehre wenig zu träglichen Vorschläge an — beide Großmächte gehen in Egnptcn stets deshalb gemeinsam vor, weil keine der anderen nur einen Schritt weit traut. Wir Deutsche können mit ziemlicher Seelenruhe der Entwickelung dieser Dinge folgen: zum Kriege kommt cs nicht. Frankreich mag sich nur recht fest in Egnptcn cngagiren! Im Ilcbrigen wünschen wir den Egyptern bei ihrem Streben, ein un abhängiges Reich zu begründe», von Herzen Erfolg! Das Pfingstfest hat in allen Parlamenten eine Unterbrechung der gesetzgeberischen Thätigkeit herbeigcführt. Durch die Mitglieder der Reichstags-Kommissionen, denen die sozial-politischen Vorlagen überwiesen sind, wird genauer bekannt, von wie enormem Umfange die Arbeiten sind, welche durch die Kommissionen erledigt werden sollen. Die Kommission für die Gewerbeordnungs-Novelle glaubt allein noch mindestens zwanzig Sitzungen für die Abwickelung ihrer Arbeiten zu bedürfen angesichts der Petitionen und Eingaben, welche massenhaft von den Interessenten fast jeder einzelnen Position der Vorlage cingcgangcn sind, sowie der zahlreichen Anträge, welche aus dein Schoße der Konimission selber hervorgcgangcn. Ebenso wird die Kommission für daü Unfallvcrsicherungü- und t aü Krankcn- rasscngcsctz eine überaus große Anzahl von Sitzungen für ihre Ar beiten in Anspruch nehmen. Die Fortschrittler befolgen augen scheinlich das System, durch Erregung eines Petitionssturmeü und Einbringung voir massenhaften Anträgen das Zustandekommen der so nothwcndigen Revision der Gewerbeordnung zu hintertreibc». Mögen die Handwerker und Gcivcrbtrcibcndcn bei den Wahlen sich nur erinnern, wie die Fortschrittler jede Verbesserung unseres so sehr i», Argen liegenden Erwerbslebens zu durchkreuzen beflissen find. Hingegen betreiben die jüdischen Abgeordneten eifrig die Stellung einer Interpellation au den Reichskanzler in Betreff der jüdischen Auswanderung aus Rußland. Was gehen uns Deutsche denn die Juden in Rußland an c Tic Russen mögen jetzt nicht sehr glimpslich mit ihren Juden umspringen, daü ist zuzugcben, aber die jahrzehntelang fortgesetzte Aussaugung des russischen Volkes durch hartherzige, erbarmungslose Juden ist doch auch Nichts, worüber ein Mensch sich freuen soll und doch sind die jetzigen „Iudcnhetzcn" nur die naturgemäße Folge jener vorangcgangenen Aussaugung. Denn der Russe ist von Natur der gutmüthigstc Keil von der Welt und er muh Unmenschliches erlitten haben wen» er sich endlich seiner Bedränger entledigt, llcbrigcns muß man sich jene angeblich grausam „Vertriebenen" recht genau ansehen. Es giebt Hunderte von Wucherern darunter, die aus einer bisher von ihnen beglückten Gegend einfach deshalb sortgehen, weil ste den Leute» absolut Nichts mehr abzunehmen habe». Was jene russischen Bauern an Besitz hatten, ist längst in das Eigcntlmm des jüdischen SchänlwirtheS übergegangcn — ,»letzt hat dieser dem Bauerdas letzte Bekleidungs stück für einen Schnaps abgcnonuncn und ihn nackt aus die Straße geworfen — wozu soll der jüdische Wucherer daun noch länger in einer rattenkahl abgesressenen Gegend bleiben? Er wandert eben aus, schwindelt der Welt noch was vor, als fei er Vas Opfer einer „empörenden Iudenhctze" und erhält dann noch als Märtyrer Reise- unterstützung. Wir würden auf dieses widerliche Thema nicht cin- gcgangen sein — denn die rohen Gcwaltlhnten des snnatisirte» russischen Pöbels sind ebenso schändlich wie ihre Uriache, die voran- gcgangcnc wucherische Ausbeutung — wenn es nicht zu tost wäre, was die Fortichrittler im Werke haben: der Reichstag soll sich für die russischen Juden intercssiren, aber den Nothschrei des deutschen Gcwerbestandcs über das Hausirerthum, das Magazin und Wandcr- lagciwesen und anderen Knoblau t Szauber soll er überhöre». In Bayern wird das jetzt veröffentlichte sehr huldvolle Schreiben des Königs Ludwig an den ersten Viccprüsidenten des deutschen Reichstages, Freiherr» zu Franckcnstcin, zu dessen silberner Hoch- zcitsscier sehr bemerkt. Herr v. Franctenstcin genießt das besondere Vertrauen des Königs Ludwig, den, cs wohl bekannt ist, daß der selbe in München in seiner Eigenschaft als erster Präsident der bancrischen RcichSrathükammer Manches dazu bcigetragen hat, die klerikale Majorität der zweiten bancrischen Kammer von beabsich tigten extremen Schritten gegen das Ministerium abzubaltcu. Es ist für die politischen Zustände Bayerns bezeichnend, daß sowohl der liberale Minister Herr v. Lutz als der klerikale Kammerpräsident Frbr. zu Franckenstei» sich der höchsten Anerkennung des baue, iscbcn Monarchen cu erfreuen haben. Im klebrigen haben sich alle Parteien mit Glückwünschen an dem Feste, welches Herr v. Franckenstei» ge feiert, bctheiligt, da derselbe sich wegen seines liebenswürdigen und zuvorkommenden Wesens bei allen Fraktionen einer großen Beliebtheit erfreute. Nkurste Ttlkstrnmmr drr „Dresdner Nach»." vom M. Mai Berlin. Tie „Nordd. Allgem. Ztg." bringt in hervor ragender Sctn ist eine Mahnung zur Vorsicht übe: die Mitthcilungcn einiger Blätter über den Verlauf der Gotthaidbahn - Feier, die innhaltlich dasselbe besagt, was die „Dresdner Nacbr." bereits i»I der Sonntagsnummcr über de» Gegenstand brachten. Der Artikel der „N. A. Z." rührt ossenbar aus den Rcgicrungskrciten her/ welche an den Feste» bctheiligt waren. — Innerhalb der Reichsregieruug besteht nach der „Not..Ztg." nicht die Absicht, zur Einsetzung einer Zwischenkommission inr die beiden sozialpolitischen Vorlagen für den Reichstag die Initiative zu ergreife»: die Reichsregierung werde vielmehr die eventuellen Vorschläge aus der Mitte deS Reichstages abwaiten. - Ana der Lausitz wird demselben Blatte geschrieben, daß die „Petersburger Deutsche Zei tung" irr einem ausfälligen Irrthum ist, wenn sie unseren Lausitzer Wenden die Neigung zuichrcibt, griechisch-katho lisch werden zu wollen und dem Wenden Herrn Schmaler tBuchhändler in Bautzen i beimißt, orthodox-griechische Geistliche für die Lausitz zu werben. Wiederholt sei zu versichern, daß von poli tischem PanslavismuS in idcr Lausitz keine Spur besiehe. — Die Taute deS Sohnes des Prinzen Wilhelm findet am ll. Juni statt. Heidelberg. Heule Mitternacht fand ein Zusammenstoß zweier Personenzüae statt, indem der von Heidelberg nussahrendc Zug durch falsche Weicheirslellung auf dem Geleite blieb, aut wel chen, der von Mannheim kommende Zug einsulir. Mehrere Personen wagen wurden total zertrümmert. Bisher sind 8 Totste und 20 Schwerverwuudete konstatirt. Eine große Zahl von Personen wurde leicht verwundet. Pari s. Zwischen den Studenten des Ouartier Latin und der Polizei ist cs in den letzten Tagen zu blutigen Schlägereien gekommen. Eine der dabei verwundeten Personen ist gestorben. Die Sache wird den Gegenstand einer Inlervellation in der Kammer bilden. Tie Studenten beabsichtigten, ihr Ouartier von der Bande der „Zuhälter" zu säubern, an denen sic Lynchjustiz übte». Dabei kamen sic mit der Polizei in Konstikt. Berliner Börse. Die Liguidation bat sich glatt abgewickelt, Geld ist flüssig. Aus Wien lagen gedrückte Notirungen vor, aber dieselben blieben hier ohne Einfluß. Die Haltung war bis gegen Schluß recht lest, aber das Geschäft lag still. Als zuletzt noch unbeiricdigende Notirungen aus London eintrale», gaben auch die Eourie nach. Ercdit actie» schlossen 4, Franzosen l'e, Lombarden st M. niedriger als am vorigen Sonnabend. Deutsche Bahnen schwankend. Ottvrcuß. Südbahn wichen gegen Schluß um 4. Marienburger um I '/e Proe., während Obcrichlesilche eine Avance von 1 Proe. fcsthiclten. Ban ken im Allgemeinen behauptet, Bergwerke gut gefragt. Laura I'/s Proe. höher. Fonds wenig verändert. i»rankiurl ao. M»t. r'U'cnd». SrcdN sa>!>',. Staalkl'iNm 28»!,. Som- b»rdc» I'-'I. Er yootc —. LildN'rcuic —. PiU'icrrcnIc—. Galizier Orslcrr. Goldrcntc —. Nn».Sl»ldrk»Ic . 77cr Nnltc» —. >0rr Nilsirn . 2. Lrirnlanlciiic —. Nrm'ßc »,i»ar. (»oldonicilic —. II. OrtciNaulcchc . Uu> garyche PiUiicrrr»«« —. Tiacoino —. v»»plc> -. Mail. Wien, ii». Mat. Abends. Lrcdit :iilä.80. iproe. Un»ann»c Galdrentc 88.ib. Parin, IN>. Mai. iLchlusi.i Neulc 8!.ro. Anleihe lin.re. Italiener W.so. Staaldbali» 70l.e.>. ieomiiardcn Itos.oo. da. Prioritäten 288,00. ctgyblcr 8ö6,oo. Ocsierr oialdrcnlc -. Schwach. L'olalcs >«»d Sächsisches. — Während ihres Ausenbaltes in Mentonc bat Ihre Majestät die Königin eine ganze Anzahl landschaftlicher Bilder gefertigt. Die Hobe Fra» liebte es von je, ungezwungen zn landschaftern. Eines dieser Gemälde hat nun die Königin der Ausstellung von Kunstgegcnstandcn übermittelt, welche vom Albertvcrein veranstaltet ist. Diese, nach der Meinung von Kennern, sehr respektable künst lerische Leistung unserer Königin wird gewiß den Betuch der Aus stellung selbst steigern. Am 2. Feiertag Mittag beehrte S. Maj. der K önig die Kgl. Hosnpothele mit einem Mslündigen Besrrch. Ter Hohe Herr nahm zunächst im Privatkomptoir des Herrn Hosavothekers Dr. Earo die auf die Gründung der crltcn Mijäluigen Olsizin bezüglichen Doku mente in Augenschein, besichtigte sodann die aus jener Zeit hcr- staininenden rum Thcil sehr kostbare» Gesäße und inip'zirle mit großem Irileresie die neu restaurirlen Offizinen und Voliathsräume. Auch das Laboratorium wurde eingehends in seiner Einrichtung besichtigt. — Tie tönigl. sächsischen Majors v. Winckler vom 8. Insanterie- Regiment Prinr Johann Georg Nr. Io? und Freiherr v. Hainiuerstein vom Schützen- <Füi.-) Reg. Prinz Georg Nr. KM haben sich nach Beendigung ihres Kommandos zurBeiwolnrnng der Frühjahrsübungen des Garde-Korps in ihre Garnisonen Leipzig resp. Dresden zurück begeben. Mit heute tritt Herr Polizeipräsideut Schwauß einen vicrwöchentlichen Urlaub an. Inzwischen hat die Stellvertretung Herr Regierungüiatl, Io. Stübel. — Die h euti g e Feie r aus dem Linckc'schen Bade begimrt um 0 Uhr. Es singt der Otto-Bund unter Direktion von Fr. Reichel und conecrlirl der Mg. Musikervcrein in Stärke vor, 100 Musiei untcr Leitung des Mulitdirektors O. Drache. '/-N Ubr wer den die Allerhöchsten Hcrrschnlten erscheinen und unter dem eigens dazu ausgestellten Zelte Platz nehmen, welches bei der Enthüllung der Germania aus dem Altmartt errichtet worden war^und durch seine Schönheit allgemeines Anstelle» erregte. Herr Oberbürger meister 10'. Stübel wird vor dem ekelte die Festrede halte» und Herr Stadtverardnctenvorstehcr Hosratli Ackermann darnach einen Fcslspruch auSbringen. Es nimmt sodann bas Evneert seinen wei teren Fortgang. — XI. Vor fünfzig Jahren. Ans den Erinnerungen eines alten Dresdners. Heute am Iubeltage unserer Städteordnring. deren Walten wir wesentlich das Aufblühen unserer Stabt zu ver danken haben, wollen wir auch der noch unter »ns lebenden Männer gedenke», die eine längere Reihe von Jahren und in hervorragender Weise für das Wohl unserer tbeueren Vaterstadt thütig gewesen sind. Wir machen natürlich nicht aus Vollständigkeit Anspruch und schreiben nur aus der Erinnerung. l> Schornsleinscgermcister Anger, welcher über 40 Jahre, theils als Stadtverordneter, zuletzt als Stadlrath tlrätig war, der insbesondere für alle baulichen Angelegen heiten ein lebendes Repertorium ist und deshalb heute noch im kommunalen Dienste schmerzlich vermißt wird. Bereits 184!) wurde er als Hauptmcuin der Kommunalgarde wegen seiner in den Mai- tagen 1840 gezeigten Unerschrockenheit mit dem Verdienstorden deko- rirt. 2) Hotrat'> Ackermann, dessen 2,Rühriges Jubiläum als Stadtverordneter vor 4 Fahren mit großer Solennitäl begangen wurde; Ehrenbürger der Stadt. 4) Hosratli 1)r. inock. Flenr- m i n g , dessen goldenes Bürgerjnbiläum kürzlich von den städtischen Kollegien gefeiert wurde. 4> Redakteur Wacht her, der seil 40 Jahren, früher als Staotverordnetcr, jetzt als Stadtrath thätig ist; seit 40 Jahre» bis jetzt ist er ohne Unterbrechung Mitglied des städtischen Schulauüichusiev gewesen und Niemand in der städtischen Verwaltung kennt die diesfalsigen zahlreichen Personalien besser als er. -)> Rechtsanwalt GottschaIk, früher Stadtverordneter, später Stadtrath, als solcher auch mehrmals Stellvertreter länger beurlaubter besoldeter Stndlräthe. 0)^HosgürlIer Scysfcrt, früher lange Zeit Stadtverordneter, jetzt Stadtrath, um die kommu nalen Angelegenheiten, die von praktischer Seite aiizufasien sind, sehr verdient. 7) Kaulmaun R ü Ike, der seit 1870 dem Stadtver- ordnetenkollegium angeliörte, später ins Ratbskollegium eintrat, in welchem er »och jetzt Zhätig ist und insbesondere für finanzielle An gelegenheiten eine einflußreiche Stimme hat. 8> Hofrnth Icnckc» Direktor des Taubstunimeninstituts, der als Stadtverordneter ins besondere für Schulangelegenlieitc» tliälig war. 0) Fabrikbesitzer Jordan, dessen Umsicht, Unbefangenheit und Energie der Stadt große Dienste gebracht hat, dem die beiden städtische» Kollegien vor 4 Jahren das Ehrcubiirgeirecbl verlieben haben und dessen Zurück gezogenheit von der Mitwirkung an den städtischen Angelegenheiten bosseirtlich nur eine vorübergehende ist: das letztere holte» wir 10) von I>n. mml. H übler, dessen klaren Kopf und für das Gemein- wolil warm empfindendes Herz jetzt noch im Stadtverordnete»!'««! schmerzlich vermißt werden. Vom Jahre 1800 an bis jetzt ist auch lli Pros. >>r. liunl. Wigard, theils als Stadtverordneter, »Heils als Ltadtrath, mit Eiter und Hingabe für daü Wohl der Koinmnn tliütig gewesen. Ebenso nicht zn vergesse» ist l2> Instizrath 1)r. Schastrath, dessen Scharfblick und Unerschrockenbeit nicht selten bei Beraihunge» ans der Landhausstraßc den Ausschlag gab. Noch bemctten wir, daß unser jetziges Stadtoherhanpt, Obertzürgermeister IO. StüHel, tzereits 18.70 ins Stadtverordnetenkollegium cin- getreten ist, wo er namentlich als Mitglied der Finaiizdcpntalion ins zu seiner Ernennung znm lunoldete» Rntiismitgliede eine her vorragende Stellung einnaln». Stadrnll, T e »eher hat im Inine 1870 als Stadtverordneter seine Lantbalin im lominnnalcn Dienst hegonnen; Stadtrath Hendel ebenfallsnis Stadtverordneter 1872. Noch erheischt es die Dankbarleit, des Stadtrnlh a. T. Flat l> zu izedenke», der erst als Rathsnktnar, dann 40 Fahre als he oldetcr ^tadtratli hei der Armenversorgung und der Wolilfahrtspolizei der Stadt ersvrießliche Dienste geleistet hat. — Möge unsere schöne Stadt Dresden sich in^den nächsten ,70 Jahren immer gedeihlicher enlivickeln; möge» die Segnungen des Friedens ihr gewahrt bleiben »nd wöge das neue Geichlecht, das nach uns kommt und 1042 iviedcr ein Inbilänin feiern wird, sich aller der Errungenschaften zu erfreuen haben, die wir noch nnstrcben und die für das Heil unserer Stadt von wol'llliätigein Einflüsse sind! — In der Mittagsstunde des Pfingstmontags bat Dresden einen seiner hochgeehrtesten und wcitheriili»tte>!en Mitbürger ver loren, den Geh. Hosrath Pros. IO. Hermann Hettner. Direetor der Kgl. Antilensnnniiiung und dev Kgl. historischen Mu seums, Pros, an der Kgl. Akademie der bildenden Künste und an» Kgl. Polistechniknm, Ritter mehrerer Orden :e. Sein Name glänzt unter denen der ersten der Litermliistorikec und Kunstschriststeller als einer der hellsten. Er ist am 12. März 182l zn Lensersberg hei Goldberg in Schlesien geboren worden und studirtc Philosophie und Philologie, wandte sich aber 1812 von den ahstract-vhilo- sophischen zn tunst und literatiirgeschichtlichen Studien. Er be reiste jahrelang Italien, später Antangs der Fünfziger Ialirc auch Griechenland und alle seine daselbst aut obigen Kunst- und Wissens gebieten mit hochgebildetem und scinsinnigem Geist gemachten Er fahrungen, die resnitirende» geistig iclinrsen Schlüsse und Urtlicile bat er in verschiedenen Werten niedergeK-itt »nd veröffentlicht. >875, ward er nach Dresden in obengenannic Stellungen berufe», denen er wie selten Einer würde- »nd verdienstvoll Vorstand und in denen er sich neben der allacmcinslcn Hochachtung auch die Liebe Aller, mit denen er in scccicllc» Verkehr kam, erwarb. Er zeichnete sich vor vielen Gelehrten und Künstlern durch die Unabhängigkeit seines Charakters und den Freimnth seines DcscnS aus; er verschmähte
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite