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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.12.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-12-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19261227011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926122701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926122701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-12
- Tag 1926-12-27
-
Monat
1926-12
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.12.1926
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lg» » sein« xr lw, rend die iprinzc» l»ng dB ropäisie- »m ma» ulsubiio »eriidcr acht der Fevdai- «lt. da» »>b auch cstäiidtii «er erste mit deu t euro- tto. der rst nach 87 zum k seine» e unter »eit da» redine». des a«> ist sür — den d «ach. rrnom. versitit ig vom eit dem kutschen ll, und nd der rensall» l keinen » nicht, - LS», reinig, scharfe l-skl'la» lptstadt rte. jicksalS. >ar ein „aben. lanker. säst ein e» ner- einen iblong- an litt Leben » An»- -trete» chaften r neue st also ch zum ,roden ete «sch > Hoch- pätere itsch-st an Ve- «ndtg- sapa- n und n ver- »nlsch« »b mit e und rgang iknrr- Form una». ,abten ». I vo, res«- ton«. lerlt» vräst. «straft Not- kt tu !olf, Amt orSst- n am > i n. eidS. vbklk lenen liber. ent- me». Hand stach- eert» Vsntaa. 27 vezember 1S2S — .Dresdner Mchrlchlen* — Nr. «5 SeUe Z zial- Uhr illtck. ofen rieft >el»t. di eser ?scn tir- ann vertliches und Sächsisches. La» Wethnardlen tn St» »nd Schnee Die Wethnachisglockr,, sind verklungen. Da» Ehrlstseft 1020 gebürt der Vcrgangeiihotl a». Ihm ist I» der Er» inner,,na der Be, vtkernna ein beiondero freundliche» Ge denken aeivtst. Nickt wett cS reich und üppig gewesen wäre, klm Gegenteil wird das Wethnachtssel, diesmal t„ vielen FomUtei, recht etntach und schlich» gefeiert wurden sein, denn Mangel und Erwerbstvsigkett machte» oft sich geltend. Reiche Gabe» uns Gasieretr» sind ja auch nicht bas Wertvollste am WcthnachtSiesie. Das ciusnchstr und schlichteste Fest kann schön sein, und skl eS meist auch, wen» die Menlckx» de» ttese» Sinn -er deutschen Weltmacht richtig verstehen, Aber eins must mit des Iabres ichöniicm Feste verbunden sei», wenn eS eben »in richtiges Weihnachten lei» soll: Ets und Schnee. Die sind und diesmal ietl längeren Satiren wieder ausgiebig bc- schert morden. Sä iki freilich das Los des GroststädtcrS. das, «r in den innere» Sirns,en säst .itchis vom Winter merkt. Aber wen die Sonne am erste» Feiertage ein Stückchen htn- ftuSlockte. etwa bls i» die Zivivgeraiilagen. zur Bürgcrwieie oder In den Grobe» Garten der konnte sich der Wtnterprncht freuen. Wer aber i» die Heide oder den Tbarandter Horst binauSkuhr oder gar in die Sächsische Schweiz oder daS östliche Erzgebirge, lmt stckxrlich die tiesste» Eindriicke mit nach Hause gebracht. Der deutsche Märchcnwald, wie er sich köst licher gar nicht dartun konnte emosing den Wanderer, „nd e» herrschte tm WaldcSdomc überall eine leserliche Ruhe und Stille, so reckt geeignet für einen, der Erholung »nd Ab- lrnkuna sucht von des Taftes Unrast. Die Eisenbahnzüge führten schon am ersten Feiertage mehr aber noch am zweiten, zahsrriche Menschen ins Gebirfte. Doch im Walde merkte man wenig davon, den» tcdrr hatte sein besonderes Ziel. Ans den sstr W i n t r r s v o r t i> b „ n g c n in Betracht kommenden Hänar» tnmmelten stch nntiirlich Männlein ,,»d Weiblcin. Die am wolkenlosen -Himmel anfstciftendc Sonne warf tbr ftros'sri>s>'» s>. ' >>, „erk-s">l'ise "andschaii und ichns ittilder von zanberbaktcr Schönlieit. Allmählich wurde eS wärmer und wärmer. Man eiittediole sich der dicken Müllen „nd inhr bar häuptig und in Hemdsärmeln ans de» langen Hölzern. Auf den Eisbahnen Dresdens wurde eitrig dein Schlittschuh sport gehuldigt. der durch Skt und Model leider etwas Ins Htnlrrtrefse» gerate,, war. Hoffentlich hält das ideale Winter- welker länacrr Zeit an. wenigstens bis »um I. »nd 2. Januar, die »ns wi-'der '—ei anetiianderltegenne Feiertage bringen. DaS ist nickt nur tm Intereise der wandcr- und sportlnstiaen B'«-'srerinia zu wünschen sondern auch im s,ink>>ick aus die Gaststätte» »n'-rer hctmatlichc» Bcrgwelt. die tnsolac der sch"eea-»'e„ Jahre von einer Enttäuschung i» die andere ge fallen sind. er«. Pfarrer Löscher- Zivünitz. Schuldirektor S ch u b k n e ch l - Lugau. Obenhürgermeister Dr. Serben. Wurzen. Amts-bauptman» Dr. Vogel v. Fro »> „, a u » s - h a u s e u - Oichatz, Pfarrer N ö t l ch e r - Borna. Superinle». de„t v. Htldert. Prof. II. H I ck m a » „ , Hvfrai Dr. Loeb. ner. Psarrer Barchewitz, «rbeltersckretär Schwede- Leipzig, Pfarrer BIcrltng - Wahre». Aiiiioh.iupiiuanii von DbUmmel - Pirna. Psarrer Möller- Taliitz. Laiidgcrtchls- direktor Dr. M e i e r - Plane» t. V.. Psarrer Heinze. Falkensteln Landmesser Oe r t e l - Sclnvarzenberg, Schuldirek tor B l e s o l d - Briinndöbra. Psarrer S ä, » l z e - Albers dorf, Kaufmann S ch » c i ö e r - Ziita», Obcrpsarrer Dr. K ü h » - Ktrchbcrg und Fabrikbesther W v l f. Neiikirchcn «Pl i. linier den >7 Nengvwähllcn fällt auf: erstens eine starke Beteilig,»^, der Lehrerschaft. Man wird angesichts der grofn:,, Bedeutung des 2icol>ältttisses von Kirche und Schule gerade diese Erscheinung besonders begrüben. Auster den schon I» der früheren SnnrLr Tätigen sind aoivähll: Schuldircklvrcn Förster- Obbernl-au. E i i r » i ch »i i d t - Bautzen. Lange- Pauia, Professor S ch ü t t h o s s - Löba» und Schulleiicr Mahn. Ferner ist der landwlrischastlichc Grundbesitz stark vertreten durch Nillergutsdositzer Frhr. v. Könne ritz in Erdmannsdori. Dr. Alsons Diener v. S chö » b c r g - Psass- roda, ölutsbesitzcr H e y d e - Ditianannsdors und B ö l, »i e- Ebreuberg b. Hohnstcin. Von politisch bedeulsame» Persön lichkeiten sind zu nennen: NcichstagSabgeoldneler Philipp- Borna und Laildlagsabgcordnetcr Voigt-Dresden. Fabrik besitzer W i l i i ch - Flöl'o vertritt unter den Neugcwächlten die Industrie, Skeuerierretär V c h r - Nndeberg die Beamte». Von Psarrer» sind neugewählt: Pfarrer Tr. L o l h - Annaberg, Pfarrer Wustmann - Cheanniy. S-upcrintciidcni Dr. Z>wey» nert - Pirna. Soweit dies« Ergebnisse ein Urteil über die Fusainmen- sctzung der GruPPen. die bekanntlich mit theologische» Mich- tnngen nicht gleichjusetzen sind, zulassen, kann gesagt werden, das, voraussichtlich auch in der neuen Snnode eine starke Mitte bleiben wird: die linke Grnppe dürfte ehre Sitze be hauptet haben. Der WclhnachtSpaketverschr mar anf dam hiesigen Postamt 7. einem der grössten densfchcn Pakrtumschlagspostämter. kehr lebhaft und bedeutend stärker alS tin Vorjahre besonders in den letzten drei Tagen vor dem Feste. An diesen Tage» macht sich lonst Im Diirkb-aanaS- verkeln' schon ein kleines Abflauen bemerbbar. Am 27. De zember Ist noch eine sehr starke Paketzustellung in Dresden zu cnvarten. Die Krastpostsondersahrten von Dresden nach Gciüng erfreuten sich eines recht guten Zuspruches, besonders am zweite» Feiertage. Die Erqebnif e der Synodaiwahlen. Nunmehr liegt daö Ergebnis der in allen kirchlichen Kressen mit Spannung erwarteten Snnodnttvahlen vor. Da diese kirchliche» Wahle» grundsätzlich nicht nach Wahlliste» vollzogen worden sind, sondern versucht worden ist. Persönlich leiten nach ihrer Bedeutung für das kirchliche Leben zu ge winnen. io ist eine Wiedergabe der Ergebnisse nach Parlei- gruvpierunge» nicht möglich. Vielfach ist cs noch gar nicht bekannt, welchen Gruvveu der Snnode sich die Geu-ähtten an schlichen werden. ES stehen noch aus die Ergebnisse von den Wahlbezirke» M c i h e ii—G r o st c n b a l n und N och l i tz— LeiSn > g Ferner sind an vier Stellen Nachwahlen not wendig. nämlich in DrcSdcn-Siadt I und Freibcrg— Dippoldiswalde sür ein geistliches Mitglied und >» Glaucha»—Siollberg und Leipzig il für ein welt liches Mitglied. F-eststehen somit von den 6l> zu wästlenden Abgeordneten SO. Von diesen haben N schon der bisherige» Snnode angchört. ES sind dies folgende Herren: Fabrik besitzer Friede!- Ehrcnsrieder. dors Pfarrer M » st - T-chmor- kau Kantor H a n t! ch k c - Pnrichivitz Pros Siegert. Gowcrfschaslssekrctär G t e r tz - Ehcmiiitz. Psarrer DDr. I e r e m i a S - Limbach. Mi»isterialdircktoi Dr. Hedrich- Dresdcn Piarrcr Dr. G ötIi ch Ing. Stadtrat O. K r u m - biegcl. Oberkirckcnral lli e i i > c r - Dresden. Landgertchls- ra» Prof.« Dr M ü l l e r. HninSberg. Obcrlckrer Kantor Dte Filmfterne im Zirkus Sarrasani. Die Direktion Max Otto Fricdländcr. die im Sommer hie: ein erfolgreiches Gastspiel gab, ist nach einem dreimonatige» Auscni-stalt in Schevcniugcii wieder im Sarra- sani-Gobäudc eingczogcn und hat durch geschickte Biihncn- ausnützungen ein kleines Wunder vollbracht, indem sie zwei gesprochene Thcalerstiickche» selbst bei der gesährlichen Zirkus- akustik mit jedem Wort und mit ieder Nüance verständlich macht. Dast lle damit die berühmten »nd beliebten Film- grüsten Wanda Treumanu und Viggo Larsen und Fern ?l n d r a und Alwin Neust ins Tressen zu führen hat. hat schon In den Voranzeige» berechtigtes Aussehen er regt. Dieses Aufsehen ivird übrigens durch die graste Sicher heit und schauspielerische Gewandtheit aller Velelligte» aufs beste gerechtfertigt. Der eine Sketch „Herzkrank" ist eine wirklich amüsante Liebesgeschichte von echtem LkizzenauSmast, in der eine das Deutsche oft mistvcrständlich sprechende und ihren Partner ebenso mistvcrstchcndc Russin sich ichliestlich mit ihrem Freu »de doch versteht. Der andere Sketch „Der Staatsanwalt" ist eine Hochdrama tische Angelegenheit, in der Banauos Geist dieselbe Rolle spielt wie im „Hamlet". Das Z i r k u s p r o g r a m m beginnt mit einer nus- gezeichnet diirchgcsührtcn E i s b ä r c n d r c s s u r, der anf der Bühne niedliche A n t i p o d c n s p i e l e von Fräulein Maria folge». Akrobatisches bieten überdies die Nahnsdorser lebenden Gummibälle, ei» TramboUnaki von ver blüffender Sicherheit und Vielseitigkeit. Besonders breiten Raum nehmen erfreulicherweise die Pscrdedrcssurcn ein. Herr Rose zeigt FreiheitSdressnrcii non groster Mairuig- faltigkcit, darunter ein prächtiges Zusammenarbeiten eines schweren Dunkclsuchses »nd eines braunen Ponys, eine hübsche Dressur von sechs Füchsen und Braunen und eine sehr überraschende Arbeit von sechs Schimmeln, bei denen das 'Niederlegen mit Aufsatzzügel leine für das Pferd recht schwere llcbuuqi ohne alle harten Hilfe» erreicht wird. Weiler zeigte Herr Rose eine Fahrschule nach Random ovn prächtiger Sicherheit und eine weitere sehr gute Frcihctts- dressur von l2 Pferde». Herr Steffin lmt sein vorzüg liches schiveres Halbblut t» der hohen Schule noch weiter gebracht, so dast cS in einer lustigen Szene ..Tanzpferd und Schmetterling" schlicstlich gar im Walzertakt regelrecht kurbetttcrt. Eine seltsame Darbietung ist „Omikron", der lebende Gasometer, der sich voll Azctnlcngas saugt und mit dem >» sich a»fgc»vmmene» GaS die verschiedenartigsten Lenchtkörpcr speist und schlustlich gar ein Spiegelei brät. Manches lustige Zwischenspiel des ElownS K»ck i und des Augusts Frattzinl, sowie die immer freudige Mitarbeit der jungen NahnSdorscr sorgen ttir Heiterkeit, io dast der Abend in seiner präzisen Zusammenfassung überaus unter haltend wirkt. — Lodetzsall. Wt« aus den FaaniUennachrlchse», dieser Nummer hervvrgcht. verstarb am 2d. Dezember in Eossebaud« de, Lontliustlcr tzwiil Kvhier. — Vorzugsrrntc «nd össentltchc Fürsorge, Wie der Lan desverband der Kriegsbeschädigten undKrtegerhtnlerbliebcncu des Sächsische» Militär-Vereins Bundes iDeutlcher Reichs, krlegerbun) „KnsMu er">. Dresden-A. Slruvestraste :il, mit- teilt, hat sich der Reichoarbeilsmtnister dahin ansgeiprvchc», das, der Bezug einer erhöhten Vvrzugörcnte durch be. dürftige Attlcihealibesitzer. die aus ihre Auslvsungsrechtc ver» zlchlen, weder Etnslust aus die weitere Gewährung der üssent» lichen Fürsorge ansübe »och eine .Herabsetzung bei der Bc- Messung der Füriorncleisiungen bedinge. Auch eine Inan spruchnahme der erhöhten Nachzahlungen durch di« Fürsorge- steile» sei nicht gerechilertigt. — Versorgungsam, Dresden. Tie Ruhegehälter usw. für Januar I»27 werde» beim Versvrgungsamt Dresden am Donnerstag vv» I-' bis ll Uhr »achmtltags aiisgezahlt. Die Barempsängcr werden ersucht, diese ,'kit einzuhaltcn. — Eisgang ans der Elbe. Der starke Frost, der vor dem WethnachlSseste ctiisetzte, führte auch rasch zu Eisbildungen aus der Elbe. Am 2. WeihnnchlSfeiertage war die Strom, fläche in voller Breite bereits mit Eisschollen bedeckt. Stellenweise konnlc man zahlreiche Wildente» beobachten, dtc ihre sonstigen Aufeiitl-allögebicte verlassen haben und, sich 'Nahrung suchend, municr zwischen den talivärls treibenden Eisgcbilden tummeln oder unter diese» hinweg tauch:,,, um dann an ganz anderer Stelle wieder aus der Stromslächc zu erscheinen — Infolge der Eisbildung aus der Elbe iehen sich dtc S ch i s s a h r t s g e s e l l s ch a s t c » gezwungen, den reges, „lästigen Schissahrtsbclricb geniäst 8 03 der VcrfrachlungS» bcdingungen unter dem 25. Dezember als geschlossen zu erkläre». — Nene Kiwstpostlinie. Am Sü. Dezember wird auf der Strecke S e t s h c n » e r s d o r f—N eugcrsdvr s—L ö b a n eine Krastpvst ciug-crichtet. Ter Fahrplan kann bei de» Post, nnstallc» ein ge sehen werden. — Der Wclhnachtöbaum der Iugendhilse am ZsiSniarck» denkmal. Al,» Heilige» Abend txibcn die m-nsikalifchen Ver, anstallnugcn am Weihiiachtsbanmc des Verbandes sür Jugend» Hilfe ihr Ende gesunden. Gcivist wind jeder, der sich an den köstlichen Liedern »nd Gesängen crsreut Hai. »nvergesse» dl« schöne» stimmiingSooÜe» Bilder in seinem Herze» bewahren. Tic haben dem ganze» weihnachtlichen Dt raste »bilde DreS. dc»s eine» neuen eigenartige» Reiz gegeben. Um deswillen soll auch der schöne WeihiiachtSbaum aus vielseitigen Wunsch mit seiner abendliche» Beleuchtung »och bis zu». Neu. Iahr steheublciben. Wirkt er sich doch im wiiitcrlichc» Schmiick, der eben erst in diese» Tagen begönne» hat. besonders schön ans. Auch gewinnt jeder damit die so gern ansgcliommeiie Anregung und Möglichkeit, die ihn, gewordene eigene Wcik- iiachtssrciide anSklingc» zu lasse» i» srcinidlicher Opferberett- schasi am Opscrstock des Verbandes für Iugendhilfe. OS8 /^uto-WukicIs>' -- ovkLdcn.ciXMk ptftvknrcttk i» nr.rr«»s4 Die neue Gilbert-Operette. Uraufführung im Ecntralthcater a ni 25. Dezember. Dem Mlsüieichick des Direktors Gilbert ist eS zu danken, dast der stets erfolgreiche Komvoiiist Gilben das Dresdner Seniraltheater zur Urauifühi»ngsstäile seiner jüngste» Ope rette geiväblt hat. Weil das Ecntralthcater als einige Bühne des zufaiiimengcbrochcnen Lpcretteiikvnzerus dank ihrer hiesigen Fundierung den Betrieb ausrechlerhalle» konute. durste Dresden ctn Ereignis erleben, das sonst selbstverständ lich !n Berlin vor sich gegangen uuirc. DaS hcistt. so schreck lich ercignishast war die Sache gar nicht. ES wird mit dem »L c b e n S k ü » st l c r". der am ersten Wcihnachlsfcierlage sich Zum erste »mal einem p. t. Publik» präicnllerle. kein neues Zeitalter der Operette beginnen, noch auch in Gilberts Schassen eine Wendung sich datieren lassen. Es ist ein Werk, wie es ein Mann von solcher Begabung und Erfahrung im Verein mit Theaterleuten wie Leo Kästner und Alfred Möller immer einmal aus dem Aerniel schütteln kann. Aber darum doch rech, »eit und untcrhalllich. Bermiiilich wird dici'e Operette entstanden sein wie wei land die Opern der grostc» italienische» Zeit, die bekanntlich au' ei» bestimmtes Pcr>"iial niit bestimmte» Stars zu- «cichnttt-en wurden. To habe» wohl auch die literarische» und die »instkaliichen Erzeuger des „LebcnsfüiistlerS" ganz aus -er Beiondcrhcii ihrer Stars Fritz Schulz und Uschi Ellcol sich Inhalt und Ausmachung des Werkes abgeleitet. Et» Lebenskünitlcr der vom arme» Klavierlehrer anf dem Umwege über einen ichmicranleiihaslen Wanderzirkus zum aNgebietcnden und all »in worbe neu Betriebsdirektor des Ntc >r » wcltzirk» s » »tcriie hm ens Sarralanom lahalj wird, der ein gutmütiger scharmanter Kerl, ei» »nvcrsrorencr Frechdachs und ei» Allerwcllsgeiitc in einem ist — nun das Ist eben etwas sür Fritz Schulz! Und die ich-werreichc ReedcrS- tochrcr. dir sich In den Klavierlehrer verliebt, dem strengen Para 'znm Sch.i»icre»;>rk»s dnrchbrennt und schlicstlich den allmächtigen LarraianowbclricbSdirektvr heirate» darf, ganz liisteS Mädel »nd vollendeter Trotzkvps in einem ist, — das must ja U'chi Ellcol sein. Es lässt sich schwer beschreiben, aber leicht denken, wie die beiden das machen: pikant frech- dachsig trotzig, aber doch auch wieder lieb. wenn'S sein must, sc gar tciitlnicnial »nd jedenfalls immer überzeugend schar mant. DtcieS ..Wie" ist jedenfalls so ziemlich die Hanptsache. Doch Ist das ..WaS". daS ihm zugrunde liegt, auch gar nicht tibcl auSgesallc»: ein Akt Bvs»'»ie--H»mor »nd Trngikonttk in, Tachkämmcrlel». ein Akt hinter den .Kulissen dcS Schmie ren,lrkuS mit dem obligate» tragischen Eklat Finale, wen» j der Papa die »xrlrrcne Tochter heimholl ein Versöhnniigsakl j endlich im Necdcrcisalo» mit dem Trumpf, dast der vom Reeder-Papa ko lchii'iichlig erwartete und gcschättlich um wordene allmächtige Betriebsdirektor inst der einst hinanö- «ftschmtssen« Klavierlehrer und brüskierte WanderzirknSdirek» tor ist. — das macht sich ganz gui. Dabei sind im Dialog zumr keine Zoten i— die haben in der Operette, schcint's. end gültig abgewirtichaltet. Gott lei Dank —aber ma»che wirk lich sehr »eilen und witzigen Pointen. Witzig und leicht hin- gcworscn ist auch die Musik. ,miich?» Schlager und Ha»d- lniigSvertvnuug geschickt wechselnd, mit ei» paar feinere» LnriSincn. einer erotischen Nummer, einem Coiipl-ci, z>wci gröstcren Finales und was sonst >v daz-ngehörl — sehr kulti viert gemacht und pikant instrnmenlicrt und so vertraut an heimelnd tm Ton. dast sogar ein Stocktauber mit dem Gefühl Gilbert sofort erkenne» würde. Nette theatralische Unterhaltung also wirklich, und auch im Nebensächliche» nett nufgemachl. Da ist ein zweites Paai, ein Maler »nd sei» Schätzchen, nicht mit dem hahnebüchenen Ulk der gewöhnlichen zw eiten Opercticnpaarc bedacht, sondern auch mit mehr feinkvmiichen LiiM'iclfzcncn: Mar Men- sing »nd K ä t e Lenz machen eS recht nett, besonders letz tere. die zwei Akte lana sehr niedlich ei» guäkigeS. dummes, lebensunküiistlerischcö Gänschen zu markieren weist. Ta ist ferner Fritz Lion alS vergnügt fal stak stich cs Faktotum, weiterhin diverse Respektspersonen lNicliard Starn- b„ rg. Nicol Alb recht, Herbert Wcistbachi eine gewichtige Zirkusse« sG u st i Machaj und noch allerlei. Alfred Möller. Heinz LI „gen u nd Rudolf Pcrak hielten Szene »nd Orchester gut in tztaiig: -drei hübsche Bühnenbilder von Gustav Bitterlich, von denen der Tchmicrcn- zirkus in Huggersdvrs das Originellste war. gaben ent sprechende Umrahmung. Am Klavier, das als konzertierendes Orchesterinstrnmcnt eingefithrt ist. last Gilbert selbst. Er wurde mit allen Beteiligten nach Gebühr gefeiert. Wen» auch der Direktor Gilbert Pleite gemacht hat: der Opcreiten- komoonist Gilbert wird ihm schon wieder aus der Potiche he lfen. D r. E » gen Schmitz. Löonie. Lustspiel in vier Akten vonLcoLenz. Erstausführung im A l b c r t - T h e a t e r a m 2 5. D c z e m b c r. Am ersten Feiertag wehte tm Albert-Theater — bei zehn Grad unter Null Aiistcntcmpcratur — LenzeSlust, d. h. man lebte in der linden, laue» Atmosphäre des „Wiesclch:,,"- DichterS Leo Lenz. Von auspeitschciidcn Frühlingsstürmen allerdings nmr nichts zu spüre». Mild und leise, freundlich »nd heiter war der Lenz-Abend,' man wurde de» Gedanken nicht loS an dtc lcnzltch umrankte „Gartenlaube", in der eine ganze gräfliche Familie, von der siebzigjährigen Grostmutter bis zu den ?nkeln und Grostnichten herab, vcr'ainmelt ist »nd von allerlei wunderlichen Geschichten ans der Familienchronik planscht. Dabei platzen auch gelegentlich einmal die gegensätz lichen M ttmngen von jung »nd alt. über alt modischen AristvkraitcndtUlkel und modernen lansmannischcn Unternehmungsgeist ctn wenig aufeinander. aber zuletzt endet alles schiedlich und friedlich: die aus dem Hause der adclsstolzcii Grälin von Gnichc hin- j anskomplimcnticrtc Grvstilichic Germainc, die, »m ihr Da» ^ sein zu fristen, in Paris einen ausgezeichnet florierenden ^ Dameiniivdesalvil ausgemacht hat wird mit ihrem Edelmut ! iu»d erst recht mit ihre» redlich verdienten IM MO Frankens j zur Reiterin des Vermögens und der Ehre der ganzen hoch näsigen Sippschaft »nd reicht dem ruinierten Enkel Henry der dünkclhaste» Gräfin, der sie schon seit Iugciidtagcn verehrt hat, die Hand zum Lebensbundc. 'Noch ein zweites Liebes paar findet sich kurz vorm letzte» Fallen des Vorhanges zu sammen: die liebe herzige Enkelin Snzannc »nd der stotternde, schüchterne, aber im Augenblicke sittlicher Entrüstung auch ganz sltestend »nd beherzt die Wahrheit geigende Baron de lg Tour. Nach des Verfassers eigenem Geständnis stammt dieser Gruiidrtst «eines Liistspielgebändcs nicht von ihm selber, son dern von dem alten französischen ThcrtcrpraktikiiS Eugene S c r i b c. Dieser nannte anno 1858 seine Komödie: „l.e» lioigr-i cke iöc" s„F r c n hä n d e"j. »nd in dieser Form hat die jetzt tn „Lövnie" umgetanstc gräfliche Grosmichte H<lene Lcsneven bet unser,, Grostcltern und Urgrohcltern schon un zählige Thcaicrsicge erfochten. Sticht ohne Geschick hat Leo Lenz das alte Stück tn eine funkelnagelneue Form umgegosscn. manches Altvaterische ausgcmcrzt und durch moderne Zutaten ersetzt idie Grasen von Giliche erleben ihre Pleite mit der Beteiligung an einer Zellulvscsabrik und kommen durch Arealverkans sür den Bau einer staatlichen elektrischen Eisenbahn wieder in die Höhe) und ist namentlich mt, der Einfügiiiig von einer Art moderner Damenklelderschau den Wünschen »nd Bedürfnissen der durch, ichnitllichen Thcalerbesuchcr von heute wett entgegen» gekommen. Trotzdem — „Fee»ha»de" haben nicht gerade seine Feder geführt: für ein Liistir :I ist der Hintergrund der fami liäre» Geschehnisse mit ihren Gehässigkeiten »nd unterschied liche» Malheurs eigentlich ctilws z» düster, »nd man must oft allzu lange warten, ehe man einmal herzlich lachen kann. Am eheste» findet sich in den beide» Mittelasien hierzu Ge legenheit. dtc durch zwei rivalisierende Klcidcriiärrinncn. die Marguise von Mnrnicr iLvtvc K l c t ni und Madame Erochine lIrmgavd Karsti recht lustig belebt werden. Recht schwach ist dagegen der vierte Akt. der etwas gewaltsam die Lösung iund Erlösung von einer ziemlich langen Thcatcrsitziing) bringt. Jedenfalls reicht die Wirkung des neuen Lcnzschen Lustspiels bei weitem nicht an diejenige von „Wicselchcn" und „Heimlickie Brautfahrt" Hera». Nicht z» verschweigen ist. dast auch die Aufführung einen Teil der Schuld an dem geringere» Erfolg dcS neuen Stückes trug. Gcrgdc dtc nichtigste» Rolle» waren mit Dar stellern besetzt, deren Stärke anderSwo zu suchen ist. So halbe man die Pauttnc-Ulrich Rolle der hocharistokrattsthc» Gräfin von Guichc der tn bürgerliche» Mütter- »nd Tantciirollcn stets voitrcssUchcn Helene Sauer anvertrout. die auö der
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