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Seite 12 «Dresdner Nachrichten« Seite 12 Sonutag, 2S. Juni 189!» «» Nr. 174 — Di« «tettlner Maschinendan-Aktien-Gescllschast„B «Ika n". aus deren Werft Mer» der Stapellaus des Dampfers „König Albert" erfolgte. nimmt sowobl in der Stettiner Industrie, wie auch unter allen dcmschcn Schiffswerften die erste Stelle ein. Die (Einrichtungen und Leistungen der Werst sind hervorragende und lvnnen dieielden den dedentendsien Wersten der Welt an die Seite gestellt weiden. Die Entfiel,nng der Fabrik reicht dis in das Jahr l85l zurück, in welchem von den Herren Fnrchtenicht u. Brock in dem damals kleine» und unhelannteii Dorfe Bredow bei Stettin die Errichtung einer Werst für den Bau eiserner Schisse in Anglist genommen ivnrde. Ter Umfang der Werkstätten tonnte sich dem zur Beringung stehenden »kapital entsprechend mir in kleinere» Grenzen Hallen und halte die erste Anlage etwa ein Zehntel der I,einige» Größe des Werkes, '.»irr eigene Rechnung wurde die Fabrik von den ersten Bescher» bis zum Jahre >857 betrieben : dann entschlossen sich dieselben aber, weil die Erweiterung nothwendig erschien und hierfür bedeutendere Mittel erforderlich waren, ihr Unternehmen m eine Aktiengeseilschafl umzuwandeln: so entstand unter Mitwirkung von «i Stettiner und 2 Berliner Kauslciite» und Industriellen die Stettiner Maschinenbau-Aktten-Gesellschaft „Bülkau" mit einem anfängliche» Kapital von 1 Million Thaler --- 3 Millionen Mark, und zwar, wie cs in dem Gründ ungsstatut vom 29, Januar 1857 heißt: „zum Zwecke der Ueber- nahme und großartigen Erweiterung der Fabrik der Herren Fiilchtenicht u. Brock. Wohl keiner der Gründer hat zu jener Zeit geahnt, daß sich innerhalb 40 Jahren der „Vulkan" zu seiner jcßigen Größe und Bedeutung entwickeln würde; die Tüchtigkeit und der Wagemnth der zur Leitung des Unternehmens bcrusene» Vorstände hat die Fabrik von kleinen Anfängen zu einem Welt- institut erhoben, dessen Erzeugnisse unter den erste» genannt werden, welche die deutsche Industrie nach allen Ländern hin ver sendet. Neben dem Schiffbau wurde schon bald nach Gründung der Gesellschaft der Ban von Lokomotiven ausgenommen und die erste Lokomotive im Jahre 1859 zur Ablieferung gebracht. An nähernd 2000 Lokomotiven gingen bis heute aus den Werkstätten des „Vulkan" für die Eisenbahnen des In- und Auslands hervor. Die finanzielle Lage der Gesellschaft hat sich im Lause der Zeit, dank der Vorsorge der Vorstände, zu einer sehr günstigen gestaltet. Das ursprüngliche Aktien-K'apital von 3,MO,000 Alk. ist snceessive bis auf 8,000,000 Mk. erhöht worden, die Erhöhung des Aktien- KapitalS allein gicbt aber kein richtiges Bild von der großen Ent Wickelung, welche der „Vulkan" in -10 Jahren genommen hat. Diese kommt zum Ausdruck in dem Anlagewerthe der Fabrik: während derselbe im Jahre 1857 nur 1,OM,OM Alk. betrug, beziffert sich der Gesammtanlagcwerth gegenwärtig aus mehr als 22,000,000 Mk., so daß dadurch eine zehnfache Vergrößerung seit der Gründung der Gesellschaft in Erscheinung tritt. Die Grundfläche der ganzen Fabrik betrug inr Jahre 1870 ea. 8 Hektar und beträgt gegen wärtig 20 Hektar; die bedeckte Grundfläche der Werkstätten damals ea. 20,000 Quadratmeter, jetzr ca. 00.000 Quadratmeter; die Zahl der beschäftigte» A>beiter damals durchschnittlich 1800 Mann, gegenwärtig 0300 Alaun. Das erste Schiss, welches auf der Werst erbaut wurde, ist der Raddampfer „Dievenow" der Brüunlich'schcn Rhederci in Stettin, derselbe ist nach 47 Jahren noch heute in Fahrt. Im Jahre 1800 wurden die ersten kleineren Kriegsschiffe für die damals preußische Marine in Bau genommen, im Jahre 1809 die erste größere Schisssmaschinc für die Panzcrsregatte „.Hansa". Der erste Auftrag auf ein größeres Panzcrjchiss „Preußen" wurde dem Vulkan im Jahre 1871 für die deutsche Marine ertheilt. Einschließlich der gegenwärtig im Bau befind lichen Schisse sind insgesamt»! 247 Schisse ans den Hellinge» des „Vulkan" erbaut worden und zwar: 01 größere und kleinere Kriegs schiffe, 137 größere und kleinere Schraubendampfer für die Handels marine, 49 verschiedene Raddampfer. An größeren Kriegsschiffen wurden für die deutsche Marine 17 Schisse, darunter 0 Panzer- schiffe von 0- bis 10.000 Tonnen Deplacement, für fremde Re gierungen 11 Schisse, darunter 2 Panzerschifse von OOM Tonnen Deplacement erbaut und zwar: 1 Kaiserliche Jacht ^Hvhcn- zvllern", 10 Panzerschiffe, 1 gepanzerter Kreuzer von 9800 Tonnen, 8 geschützte Kreuzer, 0 ungeschützte Kreuzer, 1 Tvrpcdolreuzcr, 1 Aviso, außerdem: 33 Torpedoboote. Von den erbauten Handels schiffen waren: 7 große transatlantische Schnelldampfer von 450 bis 603 Fuß englischer Länge. 20 große transatlantische Fracht- uud Passagierdmnvser von 2M bis 500 Fuß englischer Länge, 12 nnttlere Fracht- und Passagierdampser von 150 bis 2,50 Fuß englischer Länge, 50 kleinere Fracht- und Passagierdampser, OEiS- brechdamvser. Unter den für die Handelsmarine erbauten Schisse» sind hervorzuheben: für de» Norddeutschen Lloyd geliefert: die Schnelldampfer „Kaiser Wilhelm II." und „Kaiser Wilhelm der Große", letzterer gegenwärtig der größte und schuellffe Oeean- dampser der Welt: 025 Fuß laug. Deplacement 20.5W Tonnen, 28,000 Pserdckrast. Die Durchschuftts-Geschwindieckeit dicscs Sckntses über den Ozean beträgt 22,5 Knoten, größter Tages durchschnitt über 23 Knoten. Die großen Fracht- und Passaaier- dampser: „Friedrich der Große" und „Königin Luise", Schwester schisse. 525 Fuß lang, Deplacement 18,000 Tonnen. Für die Hanibm'g-Amerila-Linic: die Schnelldampfer „Angnsta Victoria" und „Fürst Bismarck", die große» Fracht- und Patsagierdampfer: „Patria", „Palatia" und „Patricia". Gegenwärtig im Ban be findlich sind die vier großen DoppelschranbenAieichsvostdampser „sinnig Albert" und „Prinzeß Irene" für den Norddeutschen Lloyd mW „Hamburg" und „Kinulschou" tür die Hambnrg-Amerika-Linie. Für letztere ist ans den .Hellingen des „Vulkan" auch der neueste Doppelschrnnben-Schnelldainpser „Deutschland" in Fertigstellung begriffen. Dieses gewaltige Schiff erhält eine Länge von 003 Fuß engl., ea. 23,000 Tonnen Deplacement und wird zwei Maschinen von zusammen :>3,tX>0 indicirtcn Pferdestärken in seinem Rnmvsc bergen; dasselbe soll im Frühjahr 1900 seine erste Reise über den Ozean antreien. An größeren Kriegsschiffen sind ans der Werft im Ban: ein gepanzerter Kreuzer für Japan, ein geschützter Kreuze: für Rußland und ein großes Linienschiff siir die deutsche Marine Havanna Eignere». Vor einiger Zeit verlautete, daß sich in England und Amerika neben dem durch die Vereinigung der Havaima-Eigarrensabriken .Henry Elan und Bock u. Eo„ die im vorigen Jahre noch eine Anzahl von bedeutenden Fabriken in der .Havanna aiffgckanft, geschaffenen Syndikat ein zweites Snndikat bilde, um die übrigen Fabriken aufzukansen, und daß, wenigstens bis zur Vereinigung beider Lnndikate, die Raucher echter Havanna-Eigarren auS dem Kamps zwischen beiden den Vortheil billiger Preise haben müßten. Leider ist nach der „Voss. Ztg." die KonluirenzgeseUschaft nicht zu Stande gekommen: die beiden feindlichen Syndikate haben sich schon jetzt, che sie noch in Thätig- icit getreten sind, bereinigt, und wollen nun vereint den Rauchen: der ganze» Welt die Preise diktireu. Allerdings giebt es in der Havanna noch eine Anzahl von Fabriken, die nicht von dem Syndikat angckaust sind, aber sic sind nicht bekannt und liefern anck: nur vernältnißmäßig wenig Eigarrcn. Der Vereinigung ge hören alle bekannten Fabriken, deren Cigarren von Kennern gesucht sind, an. Das sind traurige Aussichten, allerdings steht m den Mitthcilunge» über diese neue Gesellschaft, welche über ein Kapital von 20,000,090 Dollar (gleich 85 Millionen Marks verfügen soll, nichts davon, daß der Preis der Eigarrcn erhöht werden soll: ganz im Geaentheil. die .Hoffnung, daß die Gesellschaft, die künftighin so zu sagen die einzige Käuferin für den Havanna-Tabak sein wird, de» Preis des Rvhiabaks um 40 Prozent wird drücken rönnen, dürfte bei Vielen die Hoffnung erwecken, daß die Gesell schaft nun die Piene für die auS dem billig gekauften, Tabak ge fertigten Cigarren herabsctzcn wird. Diese Hoffnung wird sich aber bald als verfehlt erweisen; wie die Gesellschaft die einzige Käuferin von Havanna-Tabak sein wird, so wird sie auch die einzige Ver käuferin von,Havanna-Eigarren sein, und man braucht nicht daran zu zweifeln, daß sie dieses »ach besten Kräften auSnutzcn wird. Die einzige .Hoffnung für die gefährdeten Käufer von echten Havanna- Cigarren ist, daß, wenn der Preis zu hoch wird,, nur noch Nabovs sich diesen Luxus erlauben können, und daß die Nothwendigkcit, einen genügenden Absatzkreis für ihre Cigarren zu erhalten, die Leiter des Syndikats zwingen wird, sich bei Feststellung der Preise nicht allzu großen Ausschreitungen hinzugeben. ** Der nuhcilvvlle Einfluß des Morphiums hätte in Berlin beinahe ein Menschenleben gefordert. Eine Lokalkorrcspondenz theilt dgrüber Folgendes mit: Nachmittags versuchte das 23 Jahre alte Fräulein P„ die Tochter eines verstorbenen französischen Offiziers, sich in einem Pensionat im Westen der Stadt zu er schießen. Ter Vater hatte bei seinem Tode den Kindern nicht so viel hinterlaffen, daß sie sorgenfrei leben konnten. Auf eigenen Erwerb angewiesen, kamen die beiden Töchter vor vier Monaten nach Berlin, um hier Konversationsunterricht in ihrer Mutter sprache zu erthcilen. Eine ausgezeichnete Bildung und vorzügliche Empfehlungen verschafften den jungen Damen, die in einem Wensionate Wohnung nahmen. Zutritt in die höchsten Kreise der Gesellschaft, Tennochl kehrte die ältere Schwester in der vorigen Woche nach Frankreich zurück. NM die jüngere blieb hier. Dlese Fortseqnng stehe nächste Seite. 1 LlttiM-LaMal: Mark SMVMV, «vovoi» ItlarlL 0,280,000 elnAVL»!»!«. Wir vergüten bis auf Weiteres für Baareittlaften auf Dcpositcnbuch bei täglicher Berfügnng 3 "/<, Zinsen p. ». bei einmonatlicher Kündigung 3'/, <7g Zinsen x. ». bei dreimonatlicher Kündigung 4 °/<, Zinsen p. s. Wir empfehlen uns ferner zum An- und Verkauf von Staats- und Werthpnpisien, zur Annahme offener und geschloffener Depots, zur Gewährung von Darlehen auf Werthpapiere, zur Gewährung von Darlehen ans andere Sicherheiten, zur Einlösung von Coupons und Dividendenfcheinen, zur Diskontirnng von Wechseln und Eröffnung von laufenden Rechnungen. iSLeLÄsekv AallMsdLlck, 8vi V. 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Nicht allein, daß eine große Gaumenplatte die Schleimhaut des Kiefers reizt und entzündet und w die noch vorhandenen eigenen Zähne schädigt, so wirkt die selbe Luch äußerst unangenehm auf die Geschmacks-Empfindung ein, Seit Jahren fertige ich einen künstl. Zahnersatz an. dessen Amchaffting. da er sich ausgezeichnet bewährt, ich allen Zahnlerdenden nur enipseblcn kann. Vor Allem ist hier Bedacht darauf genommen, die groste Gaumenplatte z« vermeiden: trotzdem sind dreie Gelüste austerordentlich haltbar, halten sich viel sauberer und sind durchaus nicht theurer. Schmerzen lind bei dem Einsetzen dieser Gebisse wohl ausgeschlossen, da möglichst alle vorhandenen Wurzeln kvnservirl werden. Zahnoyerationcn völlig schmerzlos in Betäubung. 8perlal1t»»t - Künstl. Gclnsse ohne Laugeplatte in Gold und Kautschuk. — Kunstvolle Plombirnngen. LäluirM 11S n,1 rle I», auimli. lloiM. Spezialist für schmerzlose Zahnoperatione«. K Sprechzeit 9—5, 9 Struvestraste 9. Mastige Preise. 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