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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 13.08.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-08-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020813027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902081302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902081302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-08
- Tag 1902-08-13
-
Monat
1902-08
-
Jahr
1902
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Lieft» vfttt »ird de« Leftr» vo» Dresde» ^ zugesteüt. «ährend es die PoMbounruteu am und Umgeftmg m» Loge vorher bereit» als Morgen in einer VesammtauSgabe erhalten. Anreizen'kans. «»«bliink vo» AntLul>i,,ir,c-< d,s Siaa»nitta»S 3 Mir Sonn »»» .t-nnna» nur Manknlirabe A vo,i >i ln - '/,l U!» Die > ipaiiiee Grund- „nie tca « Tilden» üv Pia . An- knndurnnar» mit der Pnvaiielle .geile 3, L>!0 dir olpaiilae geile »IS ..lki». nriandk' oder aui Terveue 3» Via. !gn diuniineni nuäi Tonn und Neier- laue» > dkl uideitise «ynuidjeilen uo. «o bkt vo und i« Pia nock ln iouderer» Tarii Ülubwürliae Aui rruae nur «eeen Pinan-deuililu»«. Bcltsdlüller werden Mil w P'e. bmcknel. Nernt»retbanI»Iub' ««, l Rr. U um. Sir SO»«. Lodert Lütuuv jun. °o»»r Dviäorgtoüo,«xrSMter ^«»>,1 Vvorxplalrlk. EAs» ^>iF00s' Neueste Dmhtberichte Hostiackrichten, GesammtrathSsitzung, Wettittbnndesichicßeu. Militärgericht I 1t oinerilkt' . Befinden Virchow's. JameS Tissot ck Lcnau's „Albigeiiscr" und die Tcntschöstciieichei. I «0»rlr»0vlH^, LeZ» -»»IlAtlft Neueste Deahtmeldungen vonr 12. August. Swlnemünde. Der Kaiser ist heute Vormittag 7 Uhr 20 Minuten au Bord des ..Sleipner" nach Stettin abgefahren. Stettin. Der Kaiser traf mit Gefolge in Begleitung des fchen Lloyd erbauten Schnelldampfers „Kaiser Wilhelm ll um 10 Uhr Bormittag ein. Der Kaiser, der Admiralsumsorm trug, wurde empfangen von de» Ministern v. Goßler, Malier und Budde, dem Staatssekretär Krätke. den Spitzen der Civil- und Militär behörden. der Direktion und dem Aufsrchlsrallie des „Vulkan" und den Direktoren des Norddeutschen Lloyd Die Ehreu- kompaanie wurde vom Grenadier-Regiment „König Friedrich um IV." gestellt, und Tausende von Zuschauern begrüßten inzel, wo Ir anl Dr. Wieganl saßt hatte, ur zerschellte. Der Kaiser besichtigt. au» den Stapellauf, der sich glänzend vollzog, und nahm ferner die Maschinenbauanstalt aut dem Obcrhos. sowie einen russischen Kreuzer in Augenscheu,. Um ll'H Uhr jchisstc sich der Kaiser wieder auf dcm^„Slc>pner" ein und fuhr mit demselben zum Pcr- ionenbahnhos Stettin. Die User der Oder und die aus ihr be findlichen Schisse waren dicht mit Zuschauern besetzt, die dem Kaiser begeistert zujubelten. Zabern. Der Kronprinz ist gestern Nachmittag, be gleitet von mehreren Herren seiner Umgebung, hier eingetrosfcn, um eine mehrtägige Reise durch die Vogesen zu unternehmen. Un günstiges Wetter hatte zunächst eine kleine Acnderung des Reise- planes nöthig gemacht, doch war der Ausstieg zu dem schönste» Punkte der Umgebung, nämlich zur Burgruine Hohbarr, vom besten Wetter begünstigt. Bei aufllärendem Wetter konnte man von der Höhe das Straßburger Münster erblicken. Der Kronprinz war Gegenstand herzlicher Begrünung seitens der Bevölkerung. Die Reise wird morgen über Wangenburg und Brcnschthal fort- gesetzt. Bayreuth. Der Reichskanzler Graf Bülow legte . Vormittags einen Kranz am Grabe Richard Wagner'S nieder und folgt« daraus einer Einladung zum Mittagessen in der Billa Wahn- sried bei Frau Cosima Wagner. Nachmittags wohnte der Reichs kanzler mit Gemahlin einer Ausführung des „Parsisal" in der Loge der Frau Cosima bei. Berlin. Von der C h o l e r a - E P i d c m i c in Ostasicn blieb auch die deutsche Besayungsbrigade nicht ganz verschont. In Schanhaikwan, Tientsin, Shanghai und Aangtsun sind ins- gesammt acht Mann in der Zeit vom 27. Juli bis 4. August ge storben. Neue Fälle sind seitdem nicht vorgekommen. Hamburg. Wie die „Hamburg. Nachr." erfahren, schloß die ,. Hamburg-Ämcrika-Linie" bereits im vorigen Monat über eine Lieferung von 1600 ONO Ccntner obcrschlcsischer Kohle ab Das; Oberschlcsicn früher nicht konkurrirtc, lag an der Preisfrage, nicht an der Ouaiitätssrage Ischl. Herzog Siegfried in Bayer», der in vcr- oangencr Nacht hier eingctrojfcn war, wurde heute Vormittag vom Kaiser in Audienz cinpsangcn und wird Nachmittags a» der Fa- milicntasel beim Kaiser thclinchincii Chülons sur Marne. Bei einem Bankett zu Ehren der Theilnchmer eines Turnfestes erklärte der Kricgsminister Andre, nachdem der Senator Gillot die Regierung z» ihrer Haltung gegen über den Chuans in der Bretagne beglückwünscht hatte, die Regier ung sei bereit, die Aufgabe, die sie sich gestellt, bis zum Ende durch- zusühren, und der Beifall, der ihr gezollt werde, zeige die Noch- Wendigkeit, bei der Haltung z» verharre». Barcelona. Zwei Arbeiter, die während des letzten Aus standes entlassen worden sind, haben ihren ehemaligen Arbeitgeber Carol, Fabrikbesitzer in Ripell, ermordet. London. Prinz und Prinzessin HeinrichvonPreußcn nahmen gestern om Familicndincr tbeil. — Gestern wurde die letzte Sitzung der Koionialkonserenz abgchaltcn Charkow. Gestern Abend wurden in der Hauvtallce im Garten „Tivoli" während eines Zwischenaktes ans den Gouverneur Fürsten Obolensky 4 Schüsse abgegeben. Der Gou verneur trug eine Quetschwunde ani Halse davon. Eine andere Kugel ging dem Polizeimeisler Bcssonow durch de» Fuß. Ter Thätcr wurde verhaftet, doch konnte seine Persönlichkeit bis jetzt nicht festgcstellt werde». Sofia. An dem inaeedo Nische» Kongresse nahmen 58 Dclcgirte theil, von denen 80 zur Partei Tontschew's und 28 zur Partei Sarafow's gehöre» Der Kongreß wird morgen über die Zulassung von weiteren 85 Dclcgirte» entscheiden, durchweg Anhängern Saratow s und Vertretern eines Vereins, der sich von; Centralkomitä loSgesagt hat Im Falle der Nichtzulassung ist die Partei Sarafow's entschlossen, einen eigenen Kongreß obzu halten. Es herrscht vollständige Ruhe. Santiago de Chile. Die Verträge mit Argentinien sind von der Kammer mit überwiegender Mehrheit angenommen worden, und zwar der Vertrag betressend das Schiedsgericht mit 59 gegen 7. der Vertrag betreffend Eintchrönkung der Rüstungen mit 59 gegen 13 Stimmen. O ertliches „uv Sächsisches. Dresden. 12. August. —* Ce. Majestät der König begab sich heute früh 6 Uhr 38 Minuten mit dem Erzherzog Kar! von Oesterreich mittelst Sondcrzugcs von Niedersedlitz aus nach Klingenberg, um auf Naundorser Revier zu lagen. In ihrer Begleitung befanden sich der Oberkiottägermeisicr Freiherr von dem Busschc-Streilhorst, der diensthabende Flügcladjutanl Major von Watzdorf und der Oberleutnant Baron von Mattcncloit. Das Jogdsrühsiück wurde gegen 12 Uhr eingenommen. Die Rückkehr crsolgt Nachmittags 5 Uhr 55 Minuten von Klingcnberg aus. —* Der Kaiserliche Lbcrpostdirclior, (sieh. Lbcrpostralh Halte, hat einen mehrwöchigen Urlaub angciretcn. Mit seiner Vertretung ist der Geh. Postrath Gräpcr beauftragt. —* Mitthcilu » gen auS der Ges o m m t r a t h s - 2 i tz- u ng. Ter Rath wählt als Direktor beim städtischen Statistischen Amte den Direktor des Statistischen Amtes der Stadt Esse» Dr. Otto Wiedscldt. — In Folge der geplanten Veränderung der Gleisanlage vor der Rcsormnlcn Kirche in der Friedrichs-Allee macht sich eine Veränderung der StraßcnbahnobcrlcitungSaiilageii daselbst erforderlich. Hierbei soll gleichzeitig rin BcrbindungSkabcl von der Oberleitung in der Friedrichs-Allee über die Scestraße »ach der Oberleitung in der Johannes-Allce mit eingelegt werden, um im Bedarfsfälle an der hier obcrlcitnnysloscn Stelle Strom ans dem Ostwcrlc in das Netz des We stk rast Werkes und umgekehrt leiten zu können. Der Rath genehmigte diese Arbeiten. — Ter Roth hatte ein Bcrcchnunasgcld von 3000 Mk. zu einem Bier- abend bewilligt, der zu Eure» der Anfang September hier weilen den Theilnchmer an der Studienreise deutscher Aerztc noch den nordböhmifchcn und sächsischen Bade- und Kurorten veranstaltet werden soll. Tnesem Beschlüsse sind die Stadtverordneten mit der Maßgabe beigctreten. daß zu dem angegebenen Zwecke nur 2000 Mark verwendet werden solle». Ter Rath faßte bei dieser Ab weichung von seiner Vorlage Beruhigung. —* Wetiin bunde sschicßen i» Ziltnn. Während der erste Tag des 5. Wettinbiindesschießens hauptsächlich Veranstalt- ungen rciii festlicher Natur brachte, begann am Montage das bis zum Freitag Abend dauernde Wcitschicßcn von etwa 800 sächssichcn (-chii^en. Im Ganzen werden 20 Scheiben beschossen, und zwar lO istandpunktschelben. 4 Stand-Mcislcrscheibcii und Standsestschcibcn von je l75 Meter Entfernung für srcihändig und aufgelegt und ferner nur für srcihändig 2 Feidpunklscheiben. 1 Feidnicisterscheibc und 1 Fcldsestichcibc von je 300 Meter Ent- scrnung Aus den Punktschciben können errungen werden Geld- preise mit Dckorgtioncn, silberne Pokale im Wcrlbc von ,0 Mk., Etuis mit silbernen Kaffeelöffeln im Wcrlbc von 20 Mark und gute silberne Herren- oder Damcnuhren mit entsprechender Wid mung. Die nusgclcgte Stgndsesischcibe führt den Namen „Heimath", die freihändige Standscstscheibe ist „Wcttin" genannt worden, und die Feldscsischeibe heißt „Zittau". Aus jeder Fcsticheibc wird die Hälfte der Schützen prämiirt und an Preisen sür sämmiliche drei Fcstscheibcn sind vorhanden eine ansehnliche von der Stadt Zittau gestiftete Summe, die von der Bundcskassc bewilligten 800 Mark, die von der Schntzcngcsellschast zu Zittau gestifteten 800 Mark, zahlreiche sonstige Ehrengaben und zwei Triitthesie der Einlagen, welche von den Schützen aus icde Schcibengattung gemacht werden. Außer diesem Schießen sind uoch vorgesehen ei-, Mcislerichaftsschicßen, ein Schießen aus oie Meislcrschciiieii und ein ani lommende» Donnerstag erfolgendes (sieieUschattsweU- schießcn, bei weichem drei Mitglieder der in Wettbewerb tretende» Gesellschaften mit je 20 Schuß hintereinander aus eine Stand-Meislerscbeibe uw drei Werthvoile Preise ringen werden. Für die Mcisterschcive» Hai die Stadt Zittau zwei Ehrengaben im Wcrihe von 60 Marl und 40 Mark, und die Wcltinbundcs- kasse je 25 Mark für die besten Schützen gestiftet. Beim Meister- schastsschicßcn bilden Geldbeträge und Dekorationen nsii Diplom die Preise. Ein Blick aut de» Reichthum dcS (siabcokempesi zeigt, daß sich sür scdcn halbwcgS guten Schützen die Fahrt znn> Zittauer Feste wohl verlohn!. Mi! dem Festmahl war die Uebei rcichuug der dem ucugcwcihieu Buudcsbanncr zugedachtcn Ge- schenke verbunden. Vorher verlas Herr Bundcspräsideni Rechts anwalt Ttadtralh Dr. Lehmann, welcher unter Anderen! auch die ossizicllcn Grüße der Königlichen Haupt- und Residenzstadt Dres den an die Feslstadt Zittau und den Wcltinschützcnbund über- brachie, ein Telegramm oo» Sr. Majestät dein König Georg, in welchem derselbe „sür die zum Ausdruck gebrachte treue Ge sinnung" dankte. Dos Telegramm wurde mit begeisterten Hoch rufen aus den Monarchen und das Haus Wcttin cmsgcnommco. Abgesehen von reichen Geldspenden, voran diejenigen Sr. Majessisi des verewigten Königs Aibcrt und der Feslsiadr Zittau in Höhe von 800 Mark wurden dem neuen Banner auch sechs wunder volle Schleifen n»c> viele kostbare Fahne »ringe bezw. Nägel ge stiftet. darunter von der Schützengeiellschaft „Saronia" und der prw. Lchützengiidc in Dresden. Bon den während der Toie! ausgebrachlcn Toasten zündeten besonders der des Herrn Stadl raths Tr. Leb mann-Dresden a»s die Festsradt und die Spender der Fohnengeichenke, der des Vertreters der Garnison Zittau, Herrn Majors Tlchammcr. aus ein festes und klares Auge der Schützen für Gott, König, Vaterland und Familie, der des BnndcSvorsitzcnden aus die Armee als Vorschule für das Leben des rechten Mannes, der des Herrn Stadtoerordneien Kausmanii No rock-Dresden ans die Damen der Schüßen und der des Herrn Bürgermeisters Oerte! 7 Zittau au, den Wetiin- ichützenbund. Nach becndcicr Tafel wurde die mit den Banner- schlecken geschmückte Bundcsscihne in festlichem Zuge nach der Fabncnhallc üvcrftihrt und sodann bis znin Abend das Schießen nach den Scheiben emsig fortgesetzt. Nachmittags von 6—8 Uhr fand ini Schützenhonssaoie linier Leitung der Herren Stadlrath Tr. Lehmann und Hosoptiker Roettig ans Dresden die Generalversammlung der Wctlin-Jubiläums-Stistung und des Wettinschükcnbundcs statt, nach deren Beendigung am Abend ein geselliges Besiammcnseln der Schützen mit den Ouartiergebern im Fcjtrcniine den Tag beschloß. An allen weiteren Festtagen wird Vormittags und Nachmittags bis Freitag Abend- um 7 ÜIn das Schießen fortgesetzt', und om Sonnabend früh crsolgt die Vei- Ihc.lnng der Prcstc. —* Zum allgemeinen D c u t s ch e nL t c n 0 gr 0 p h c >1 b u » dcs- tag sSyslcm Gobclsbcrgerj wird aus Wie» geschrieben: Die Be- schlüssc des Berliner Stenographcittagcs bezüglich der Tysteinrcvision haben eine Spaltung der den > scheu Schule Gabeisbcr- gcr's hcrbcigcsübrl. Die zur Abstimmung gebrachte Systcuivor- jage war wegen ihres, aus mechanische Gleichmäßigkeit gerichteten, gcgcnstciiogroplnsch-vrallsichc Rücksichten verstoßenden Inhaiis. weiter auch hinsichtlich ihres rcchtsgiiligcu Znstandekommens von der Minderheit vergeblich bekämpft worden, und die Anncibmc c> folgte ungeachtet der Rcchtsoerivohrung der Opposition und ihrer Erklärung, daß die Gutheißung der Vorlage eine Spaltung hcr- bcisühren müsse, licbcrdies stimmte eine Reihe reichsdcntschcr Vcr- trcier in Folge einer Unklarheit bei der Abstimmung unter irrigen PoranZsctzunge» sür die Vorlage, und es wird von dieier Sette ein Protest gegen die Giltigkeit der Beschlüße vorbereitet. An gesichts dieser Vorgänge hat die Opposition, welcher die über wiegende Mehrheit der Lentichöfterreicher idie Vertreter aus den Alpcnländcrn, Mähren und Schlesien iasl einhellig, die Verireler ans Böhmen in onichnlichcr Zahls. ferner Vertreter aus Bavern. Sachsen, Mitteldeutschland, Württemberg und Berlin cnigcböricn, noch während des Sienographenlages den Verzicht ans die wettere Theilnalimc an den Verhandlungen erklärt, Wahlen in die Bunde' leilniig abgclelntt und die Gründung einer »cnc» Per- e inigim, g unter de »1 Namcn „ AlIgc >ne > » er dcut - scher S t cn 0 gr a pH e» b u 11 d lSystem Gabclsbcrgcrs" be- kkinHt und «viffenschaft. F* Karl Schönherr's Drama „Sonnwcndtag". eins der wenigen Stücke, die in der vorigen Spielzeit im Wiener Burg theater einen außerordentlichen Erfolg zu verzeichnen hatten, i>t vom Central-Theatcr zur Ausführung angenommen worden und wird in der nächsten Saison mit Frau schönthan. der ausgezeichneten Charakterspielerm des K. K. Hosburgthcaters als Gast, seine Dresdner Erstaufführung erleben. lieber das Befinden Professor Birchow's ist die „Berl. Zig." in der Lage, aus Grund zuverlässigster Infor mationen Folgendes mitzutheilen, daS leider recht wenig erfreu lich klingt: „Virchow, so schreibt das Blatt, befindet sich seit vielen Wochen bereits in einem derartigen Zustande, daß an sine Aus fahrt durchaus nicht gedacht werden konnte. Die Mitthcilung. daß er bei Gelegenheit einer solchen ,,kürzlich" einen neuen Unfall er- litten habe, trifft deshalb auch nicht zu. Der Kranke kann das Bett nur wenig verlassen, schläft manchmal den ganzen Tag oder dämmert wenigstens apathisch vor sich hin. Seme körperlichen Kräfte und namentlich Zeine geistige Aujnahmcsälsigkcit vermindern sich dabc» in gleichem scheint leider au eintritt. und da dann mitunter auch Kreisen Plathncr, mtttcy lerne geistige numaymciahigtcit verminvcrn «hem Maße. Eine vollständige Wiederherstellung usqeschlossen. Alle anders lautenden Nachrichten find unzutreffend Das hindert natürlich nicht, daß zeitweilig vor übergehende Besserung eintritt. und daß cs möglich ist, dem Krank« soll« wird unsere Aufs „. - Birchows und somit auch die Wiederaufnahme keit gänzlich ausgeschlossen ist, von allen eingcweihtc» aetheilt. D>e Behandlung ruht in den Händen von Dr. dem Leiter des Harzburger Sanatoriums, ck* Der österrcic " aründer der Wiener »— — langjährige frühere Chefredakteur des „Neuen Wiener Tag- , Hi m Wien im 68. Lebensjahre gestorben. Szcps vcr- mit umfassendem Wissen eine große Vielseitigkeit aus jour- ischem Gebiete und zwar sowohl in redaktioneller wie organi- ckchöc Beziehung. S ^ " Ef4ttetzttLwib.»schast,l ML«? si» Alle" heraus. UnWinwg in di« unteren ische Journalist Moriz SzepS, der Be- „Morgcnpost" und dcö ^Wiener Tagblatt" f* Adine Gcmberg, eine der geistreichsten Slrcitcrinncn im Kampfe »in die Rechte der modernen Fra», eine kluge und ge wandte Schriftstellerin, die mit großem Geschick in Romanen, Novellen und Skizze» ihre tendenziös gesärblen Ansichten zn ver treten wußte, ist im 'Alter von 42 Jahren vorgestern in Witten berg nach langem, schwerem Leiden gestorben. st* In IameS Tissot, dessen Tod gestern telegraphisch ge meldet wurde, verliert Frankreich einen seiner vielseitigsten Maler, der sich namentlich durch seine Bilder aus dem Leben Jesu einen großen Namen gemacht. Ter Tod hat ihn mitten im regsten Lchassen überrascht; er arbeitete noch einige Tage vor seinem Abscheidcn an Bildern aus der Geschichte des Alien und Neuen Testaments. Tissot hatte eine glückliche und glänzende Laufbahn. Er war Schüler Lancothc's »nd Inges', und bereits seine ersten Schöpfungen wurden im Salon wegen ihrer Originalität, der glücklichen Wahl der Vorwürfe, der Sicherheit der Zeichnung und der vorzüglichen Zusammenstellung viel bemerkt und bewundert. Darauf ging er nach England, wo er als Genrcmaler und Porträ- tist 10 Jahre lang wirkte und sich einen großen Rus erwarb. Er kultivirlc auch den Stich, und seine Leistungen in dieser Kunslgc- staltung sind gleichfalls sehr bcmcrkcnswcrih. Im Jahre 1887 bc- gann er die große Arbeit, die den Ruhm seines Lebens bildet, nämlich die Zeichnungen zn dem Leben Jesu. In genauer Wieder gabe der Orte brachte er mehrere Jahre in Palästina zu, in dessen Landschaften er sich liebevoll vertiefte, und das er besser, wie wohl irgend ein Maler vor ihm, verstand und zu veranschau lichen wußte. Nach der Fcriigstcllung der Jllustrirung des Lebens Jesu machte er sich an die Geschichte des Alten Testaments; diese zweite Lebensaufgabe hat er zwar nicht ganz zu vollenden ver mocht, aber doch so iveit gefördert, daß sie in ihren Hauptlinie» klar zu erkennen ist. 350 Aquarelle a»S dem Alten Testamente sind fertig und werde» vo» dem Verleger, de Bumoff, binnen Kurzem veröffentlicht werden. i * Die Aufräumungsarbeitcn auf der Stätte des Campanile zu Venedig werden, wie die „Knnstchromk" mit- zutbcilcn weiß, durch Bosto, der auch in Deutschland gekannt ist, weiter gefördert. D>e Bibliothek ist ,etzt so gestutzt, daß weiteres Unglück nicht zu befürchten ist. VcndraSco meint, daß mit einem Anfivande von 9 Millionen und einem Zeitraum von 5 Jahren der Thurm errichici werden könnte Es ist sicher, daß der Wiederaufbau an derselben Stelle und genau in derselben Form erfolge» muß. Mii den Ausräumungsarbeiieii geht es rasch voi- ivärtS. Die Verbindung zwischen der Piazza und der Piazetta ist bcrgcsiclli. Zwei der Äronzettatucn sind zum Theil beichädio! uuier den Trümmern entdeck« worden. Die vielen Reste der Logetta, die ini Hose des DogcnvalasleS geborgen, sind in ent setzlichem Zustande. Stark beschädigt, aber in alle» Thcilen ge borgen, ist die Attika, unbeschädigt die größte Glocke „La Moran- gona", fast unbeschädigt das Bronzelhürchcn der Logetta. Lenau s „Albigenser" nnd die Dentsch-Ocsterreicher. '.'INS '.'«inag ocs ^acmariagrs von '.'«icoiaus ^cnau, morgen, am 18. August, von allen Verehrer» des Tichters in st Wchnnllb begangen wird, Kat Karl Prck'li, der um die S der Dcutsch-Oestcrreicher koch oerdieitte Schriftsteller, ein Fr« Ans Anlaß des SäcnlorZagcs von Nicolaus Lenau, der stiller avie Freund 'Alfred Meißner'« und Joses Ranks, ans dem Epos „Tic Albigenser" eine Anzahl von Eiiate» zuiamnicngcstcllt, die in linieren Togen eine verzweifelte Altncililäi haben. Tic Verse mögen hier, zumal sic auch dcS Dichters bohc nationale Gciinn- una, seine edle vairiotischc Begeisterung >» das hellste Licht rücken und nus's Dcutjichftc beweise», daß Nicolaus Lena» nicht nur der Säuger der Wehmutb war, sonder» auch trotzig-stolze Klänge seinen, Saiteuipiel entlocke» konnte, als Ehrung sür die Manen des Dichters Platz finden. Wie Nebelgcistcr bei des Morgens Grauen Sich zn bekämpfen, zu verschlingen trachten. So ließest D» in Schreckensbildern schauen Ten Glaubenswakii, der immer will iimnachien Und mederzmingcn schwache Menichcnsecicn. Znin Frevel stachelt c. *cke Leidenschaft llnd Blut verströmt nach heiligen Beschlen; Doch mehr! cö nur der Wahrheit Wunverkrost Den trotz'gen Pulsschlag haßerfüllter Zeiten Nicht sänstigte das Licht der Gegenwart, Nur and rer Schlachtruf soll die Kämpfer letten, Doch Kopf und Herz, sie blieben eisenhart.
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