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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 21.04.1926
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-04-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260421022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926042102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926042102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-04
- Tag 1926-04-21
-
Monat
1926-04
-
Jahr
1926
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Mkmoch. ri. «pr« 1«» — vre^m-r Nachrlch-a — Nr. ISS Seit«? ue Lagunn -er Melall-Wal-wer»»- und F)Utten-In-uttrtelle«. Ter Zentralverband d, r Deutschen Metall- valzwerkv. und Htittentndustrt« s«. V.j hält -kgeiuvärlig eine wichtige Tagung in Dresden ab. Nachdem Kreit» am Dienstag «in« Reih« von Vorstands- und ver- schieden«» AuSschutzsitznngen stattgefundrn hatte, an di« stch am Abend ein gesellige» Beisammensein sBierabenoj in her «auf. viaonschaft angeschlossen batte, wurde am Mittwoch vormittag tm Festsaale des Hotels Bellevue dt« siebente ordeutltche Mitgliederversammlung gdgehalten. an der auch zahlreiche Miste und Ehrengäste teil- na^ne». Man bemerkt« u. a. den sächsische» Wirtschaft», minister Müller, vom Finanzministerium den Präsidenten de» Lande-ftnanzainteS Geheimrat Böhme li» Vertretui^ de» ReichösinanzministerS). vom Arbeit»- und Wohlkahrt-mntste- rium Geheimrat Krantz, von der ReichSbahndtrektton Dresden Direktor Bergmann, als Vertreter der Stadt Gtadtbaurat Wahl, ferner die NetchStagSabgcordneten Minister a. D. Dietrich und Dr. Schneider. De» wetteren waren da» Reichs- nehrniiiitstcrtuni, die Retchspos». der SlcichSverband der Deut- schen Industriellen, der Deubsche Arbeitgeberverband, der Ver- kn) Sächsischer Industrieller, die Industrie- und Handels kammern von Dresden und Zittau durch hervorragende Ab» geordnete vertreten, und vom AuSlande waren Eisengrotz. indusirtcUe aus der Schweiz, der Tschecho-Vlowakci und aus Japan anwesend. Der Vorsitzende, Kommerzienrat Dr.-Jng. Ashoff, Altena lWestfalen), eröffnet« die Tagung mit begrüßenden Sorten und wies auf die krisenhafte Lage hiu, in der stch etwa seit Oktober v. I. die gesamte deutsche Metallindustrie befindet. Die Produktion, der Absatz, die Summe -er Arbeitslöhne sei durchschnittlich auf die Hälfte des Vorjahres herabgesunken. Eine Hoffnung auf Besserung dieses Zustandes sei ganz gering; es sei damit zu rechnen, daß die heutige Sachlage in Zukunst als die normalgegcbcne verbleibe» werde, auf die man sich unijusicllcn habe. TaS Ha»Pistreben müsse aus dt« Verbilligung »er Produktion gerichtet werden, wobei allerdiirgö auf ein« Herabsetzung der Arbeitslöhne nicht »ugekvmmen werden tiirfc. Im Namen der sächsischen Verbandsmitglieder be grüßte Walzwerksbesitzer Lange lAuef die Versammlung und klagte bet dieser Gelegenheit durch die leider airch in Sachse» durch Staatsbetriebe in die Wege geleitete Kon- kurenz lDtoatlicheS Walzwerk in Niederschlemaj, die oben drein wohl nur durch staatliche Zuschüsse habe aufrechtcrhalten werden können. Staa t S m i n i st e r Müller dankte im Nahmen de» stchsis<i>en GcsamtmtnistertumS uud zugleich im Austrage der RcichSbel-örden für die Etnladung zur Tagung und über mittelte den Versammelten Grütze und Wünsche. Da in Sachsen etwa ein Achtel aller industriellen Betriebe der Ge» wtnnung und Verarbeitung von Metallen gelte, so habe die sächsische Regierung naturgcmäh ein lebhaftes Interesse an Verhandlungen, die der Förderung der ivdetallindustric gelten sollen. Sie begleite daher die Tagung des Zentral verbandes mit den beütE'Wünschen. Minister Müller sprach des weiteren die Bitte aus, über die seinerzeit aus Gründen der Milderung der Arbeitslosigkeit errichteten Staatsbetriebe nicht voreilig abziiurteilen. Einen ausführlichen Geschäftsbericht. ßer zugleich auch die allgemeine Lage der Metallindustrie tresfend beleuchtete, erstattete der Geschäftsführer des Zcntral- derbandcs Dr. G. Lüttkc. Wir entnehmen dem Bericht kurz solgendcS: Die Hauptaufgabe der deutschen Mctallwalzwerks- Iudustrie liegt darin, der Fertigindustrie das von ihr be nötigte Material in bester Onalttät und zu günstigen Preisen zur Verfügung zu stellen, damit sie das Inland unangefochten von ausländischem Wettbewerb mit ihrer War« versehen, und eine Ausfuhr hochwertiger Fertigwaren, die möglichst viel Kutsche Arbeit enthält, betreiben kann. Für die heutige Lage »er Walzwerksindnstrte sind verschiedene Faktoren be- stimmend, einmal ihre Ueberkapazität, hervorgerufen dadurch, daß die früheren Lieferungen für Heer, Staat, Eisenbahn usw. ganz oder nahezu vollständig weggesallen sind. Dazu kommt »och. daß die weiterverarbeilcnden Industrien sich zum großen Teil zur Deckung ihres Eigenbedarfs eigene Walzwerke er richtet l-aben, die sich aber dann nicht mehr auf de» Eigen bedarf beschränken, sondern auch den offenen Markt beliefern. Diese Verhältnisse werben durch die Krise, die im Jahre 1635 in der wcitcrverarbcitenden Industrie eingesetzt hat, ver- schärst, und cs ist Infolgedessen ein heftiger Kampf in der Nalzwcrkstndustrie entstanden, der höchst ungünstige Preis- lind Absatzverhältnissc hcrbeigefiihrt hat. Als Wünsche der Nalzioerks- und Hüttenindustrie, die Dr. Lüttke an die an wesende» Vertreter der Reich»- und Landesregierung und der Parlamente, des Reichsverbandes der Deutschen Industrie und der Presse richtete, wurden u. a. folgende ausgesprochen: l. -aS Gesetz über den Verkehr mit unedlen Metallen mutz erhallen bleiben,- 2. bei der Umsatzsteuer tst den durch die Bestimmungen über die Steuerfreiheit bet brr verlängerten Einfuhr von Rohstoffen Herbeigcsührtrn Verhältnissen Rech- nung zu tragen: 8. dle Reichsbahn möchte ihre Durchfuhr- und Wettbewerbstarife baldigst einer Prüfung daraufhin unter ziehen. ob sie tm einzelnen für die deutsche Wirtschaft schädlich sind: S. der WtrtschaftSgruppe der Metallwirtschaft ist der ihr verlorengegangene Sitz tm AuSschutz der Verkehrs, tnteressentcn bei der Ständigen Tariskommiiston wieder zu gewähre». Um diese und andere Wünsche, di« zum großen Teil Gemeingut der gesamten deutschen Wirtschaft brr Nicht- etsenmetalle sind, mit Erfolg burchzusetzen. empfahl er allen Verbänden, die zu dieser WtrtschaftSgruppe gehören, eine engere Arbeitsgemeinschaft, die unter Ausrechterhaltung der völligen Selbständigkeit der einzelnen Verbände di« gemein» samen Interessen vertreten soll. E» folgten nunmehr nicht weniger als vier bedeutsame Vorträge von berufene» Fachleuten. An die Bortragöversammlnug schloß sich zu vorgerückter Stunde noch eine nichtöffentliche geschäftliche Mitglieder. Versammlung undsodannetn ge m e i u s a m e S M t t t ag. essen. Für den Nachmittag war ein Kraftwagen- Ausflug »ach der Sächsische» Schweiz geplant. Reichvgesun-heUswoche Dresden. In dem Programm für Donnerstag ist der Vortrag des Herrn Alexander Sonnenschein: »Was soll und mutz man von der Zahnpflege wissen" zu streichen. Dafür findet 1 Uhr in der Annenschule, Humbolbtstratze, rin Vortrag mit Licht bildern von Dr. meb. Klöppel über die Folgen der Ge schlechtskrankheiten statt. Besichtigung der Kinderhrilanstalt. Die Kinderheilanstalt ist bereit, am Doniieröiag, dem 23. April, zwischen 3 und 4 Uhr ihre Räume und Einrich tungen zur öffentliche» Besichtigung sreizugeben. Ein ent sprechender Hinweis wird an der Eingangspforte der Kindcr- hetlanstalt angebracht werden. Wie heilt der Arzt? Der Vortrag von Dr. meb. Die ne manu über dieses Thema findet am Donnerstag schon ^5 Uhr Winckclmann- stratzc 4 statt. Snkwlchener Verbrecher. Der Schneider Wilhelm Seustlcbcn, am 11. Juli 188» in Schmiegel geboren, der in Ler hiesigen Gesangenanstalt «ntcrgebracht. aber wegen Krankheit in daS Krankenhaus übcrgesithrt worden war, ist diese »lacht entwichen. Senstlebcn hat noch fitns Jahre Zuchthaus zn verbittzen und wird antzer- dcm wegen Totschlags versolgt. ES wird gebeten, die Polizei behörde bei ihren Maßnahmen zur Wiebercrgreisung deS Ner- brecherS zu «riterstüßen. Mitteilungen über den Verbleib nimmt jede Polizeiwache entgegen. Das Schwurgerlchl tritt am Montag nächster Woche unter Vorsitz des Land- gcrichtsdirektors Dr. Schuster zur zweiten diesjährigen Ta gung zusammen. Als Geschworene wurden hierzu bestimmt: Frau Schriftstellerin Marie Stritt In Dresden, OrtSrichtcr Karl Heinrich Klare in DreSden-Laubegast, BcztrkSschorn- steinfcgcrmeister Karl August Wilhelm Koch in Dresdcn- Vriesnitz. Grünwarenhändler Robert Benke und Frau -Helene Berg, beide in Dresden, und Gcwerkschaftsangestellter Arno Rosenbaum ln Meitze». Die Verhandlungen be ginnen täglich vormittags »X Uhr. Zur Aburteilung sind folgende Strafsachen angesetzt wor ben: Montag den 26. April gegen den Kraftwagcnsührer Fritz Pölitz auS GrotzbrauiiShain wegen Zeugenmeineides, Dienstag den 27. April gegen den Arbeiter Karl August Damm aus Zschopau, gleichfalls wegen Zeiigeiimcincides, Mittwoch den 28. April gegen of den Diener Alfred Hermann Raabe aus Langcbrück und gegen bf den Fahrradschlosser Max Albtn Gärtner, gebürtig auS Ortranü, wegen Zcugen- meineideS, Anstiftung dazu und Begünstigung, Donnerstag den 2» April nnd nötigenfalls Freitag den 30. April gegen den aus Sommerfeld gebürtigen, zuletzt in Vorstadt Striesen wohn haft gewesenen Kaufmann Otto Friedrich Karl Albert Sittig wegen Mordes — In der letztgenannten Strafsache dreht eS sich um jene» schwere Verbrechen in der Ludwig-Richter-Stratze. das sich am Nachmittag deS 1. Februar in der bisherigen Woh. mi»g des Angeklagte» zugetragen hatte, wobei Sittig seine Frau »iederschotz. Die eigene Mvhie in Dran- gefleckt. In der Nacht zum 8. Februar brannte in Jessen, Amtshauptinannschast Meißen, die erst tm Vorjahre neu- gebaute, elektrisch betriebene Mühle der Gebrüder Leut ritz vollständig nieder: es bestand damals auch große Gefahr, daß angrenzende Nachbargrundstücke, insbesondere das Wohn- Haus, ebenfalls vom Feuer mit ergriffen werden konnten. Die von Beamten der Kriminalpolizei gemeinsam mit der zuständigen Landgendarmerie vorgenommenen Erörterungen führten zur Festnahme der Eigentümer der Mühle, die schließlich auch ein volles Geständnis ablcgtcn. Am Dienstag verhandelte das Gemeinsame Schöffen gericht Dresden in dieser Angelegenheit. Die Anklage richtete sich gegen den 1868 zu Jessen geborenen Landwirt und Müller Ewald Max Lrntrttz und besten Bruder, den 1875 gleich falls in Jessen geborenen Bäcker, Mühlenssesitzer und Land wirt Otto Artur Leutrttz. die stch beide wegen Verbrechen» »ach den 8js 265 und 868 de» Strafgesetzbuch«» iverinchter Ber- sichcrungsvetrug und vorsätzliche Brandstiftungj zu verant worten halten. Der ältere der beiden angeklagten Brüder wurde bereits >668 wegen eines gleichen Verbrechens ab- geurteilt: er hatte die früher auf derselben Stelle stehend« Windmühle wrggeseurr», um die Versicherungssumme in die Hände zu bekommen nnd sich dann aus bequeme Weise eine neue Mühle zu errichten. Beide Angeklagte waren auch in der jetzigen Hauptverhanblung tm allgemeinen voll geständig: sie wollen durch den Neubau, der viel teurer zu stehen ge. kommen war. als ihnen erst durch die Bauausführenden ver anschlagt wurde, in schwierige Verhältnisse gekommen lein. DaS Gericht verurteilte Max Leutritz zu drei Jahren neun Monaten Zuchthaus. Otto Leutrttz zu zwei Jahren Gesäng- niS: ersteren auch zu 8666 Mk Geldstrafe, die durch die bis- her erlittene Untersuchungshaft als verbüßt gilt, und zu fünf Jahren Ehrcnrechtsverlust. den iüngcren Bruder zu zwei Jahren Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte. Mildernd kam in Betracht, baß sich die Angeklagten »»widerlegt in einer sehr schwierigen Lage befunden haben, die durch den Neubau entstanden mar, anderseits galt für voll erwiesen, daß die Mühle vorsätzlich in Brand gesteckt worden tst. WilleniWnachrtchlen aus DeulWM vom 21. April 1828 «Sächstlik« Meldunarn llkr norm. Udnorn UI» onrm.« Statt»»»» Vr»»d»».r>. . Waknodori BI»I<>.«ritt,<> 2»la«-«trlchl. ik»>p,«a LK»«nist «»»,b»»a . . gl«'»ll>»r, Brock»». . . »t««k»r> . . Birk»« «ach»» . «»inrmstn»« «a»zt» . M«««I . . . Berlin . . . M»,d»dnr, . Brrilo». . Fronksnri «.» Manchen Wind- '!sü 4- 7 80 » »o>t»a s 4- d D" 06 4- a KO 4 woltna 3 4t» r -1- v 880 r lall dedeckl 6 4-I-i 4- 7 580 8 o.dock 2 4^ d 4-12 3 4- * KO 3 b»d., N»q»n ? 7 7 7 4- » 880 r oed., D»nl> 4 4-ir M 4- « 88VV e. oedeckl 8 4- - 410 » 8SV < >>«d, N«d»l V — 2 6 - 1 2 dcd.Schnwl. r — r ? 7 i-' 80 s lott bedeck! 8 4- d 4-i» 2 4- 7 880 3 o«L„ Neaen 8 4— r 4 7 8 b lob vedeckl b -j- b 4^>i - 4 7 80 4 wolkcv « 4- « 4 t» 7 4- 7 80 8 oed., Dunst L -i-« 4-U L — 4- « 8 1 «olkia r 4^ » 00 4- « 8 ü dev.. Regen 3 4- d 4i» 7 4- «> 880 r woiklo s 4- i- 44» 7 7 S8V 2 last dedeiki s 4- lt 4>« 4 4- 7 8 r oedeLI V 7 4» 7 Tirtst» ^ Aöckstr lemperoturen -c ! < ?>k Beobachtungen au -er Lanbeswekienvarle Sresben-N. >L1" m Ereenüne 5 Q SS l 3 - rß s? FS , -e» . E SS » 8— KZ L ih 1.' 20.4 SU. n. 712.V 4-tl.« 74 88 ü 0/V 6—»0 von»«»«» 20. 4. l» . a. 741.4 4 7.- «3 880 4 o/, S trocken 2L.4. 7 .vm. 738.S 4 d.o 83 50 6 0,8 » Ndlchlg. Höchst« lemp de» gelte. Loae,: 4- 13/ s Sonnrnich^ndourr am ro.1.: r.rSi», Tieche T,mp. der geltr. Nochl: 4- k>e Niederschlag: 0,0 mm Ties», Temp. am Lrddodcn: 4 3.7 6 I Schneedes«: — -> WlUrrnnoiorrlnni I» de» »eraa»i»»ri> 24 Stande»r v vorwiegend netter ohne Niederschläge. i vorwiegend Keiler mH gering«» nur vorüber, oedenden Niederschlägen. > vorwiegend wolkig ohne Niederichliig». o vor- wiegend wolkig mii aenngen nur vorüb«raeNenden Nieder,-Klagen. - vorwiegend dcdechi ohne Niederschläge. - vorwiegend bedechi MII zrilwelllgen ichwachen Nlederlchlägen. - wlederkoll Niederschlage d«i slarder Bewölkung. 1 anvoliend» Nlederlchläge ivandregen). « Nieder'chläg, in Schauern itUulklitren wechselnd mV Regen. Aprilwellerl. >> vorwiegend neblig. Lustdruckvcrtcilung über Europa. Depression britische Inseln, Nordsccnebtet, Sübskanblnavlcn, Deutschland, Frankreich: Zentrum 740 Millimeter Niederlande nnd Belchen,- Kober Druck über 783 Millimeter Spanten, westlich der britischen Inseln, und Nordwesteuropa. Wetterlage. Da» westliche Tlcsdruckaebiet hat nur lancham nach Osten Raum gewinnen können. Unser Gebiet befindet sich dadurch beut« morgen noch an der Borderseste der Störung, deren Zentrum über Belgien und Holland liegt. An der Borbersette der genannten Störung haben sich bereit» Strichregen entwickelt, die im Laufe de» Bormittag» aus Nordmeftsachsen übergcgrilfcn haben. Ueber Belgien und Oftfrank, reich befindet sich eine Etnbriich»front, an der die Winde unter An- nähme böigen Charakter» plötzlich von Süd aus West und Rordwcst springen und hinter der über Frankreich und England bet kühleren Temperaturen Böcnniederschläge beobachtet werden. Mit OstwSrt». Verlagerung de» StörungSlnsiem» gelangt unser Gebiet im Lause der nächsten 24 Stunde» aus dessen Rückseite. Wettervorhersage. Rasch veränderliche, im Anfang vorwiegend starke Be«»lkvug, NiederschlagSschauer, tm Flachland al» Rege«, i» de» höchsten Lage» deS Erzgebirges «IS Schnee: zeitweilig böig« Gebirge stürmisch« Winde a«S westliche» Richtungen; Temperatvre« im Flachland ge- mähigt biö kühl, ErzgcbirgSka«« Nullpunkt und etwas daruuter. Allgemeiner Wittern«gS»arakter der «Schste« Tag«. Nach aniang» unbeständiger Witterung Uebcrgang zu wechselnd bewölktem Wetter. Temperaturen zunächst kühl, später gemäßigt. Tvaiierltand »er Elb» nn» ihrer Zuflüsse. so Aprit er. April Kn- Mo- molk dran 4 s« -10 4 37 -10 sM . ltoun mir» Brand- »t. Sol. nt- merch «ulst Dr»«d« :!:irrirL! rMlMnirL ttzer ßt». N al :sau, n,e» Uhr. s»ke ater tische -acht me«. osten und stellt 'gen. >o «r obert imma l« an . und li der tannt Gc< '»Ilse > die l im mit Ber. schen Iden« Auto 'Nedt. t be- ikchcn r mit zehn nncn kurzem der dritte berühmte deutsche Bühnensängcr, der mitten aus reifstem Schassen heraus ber Kunst entrissen wurde. BuerS war 47 Jahre alt. 1» Das Berliuer Völkerkunde-Museum wirb gegenwärtig simgcbant und erneuert. Die Wiedereröffnung wird dm 26. Juni, dem 166. Geburtstag seines Begründer-, Adolf Vastian, stattsinden. Zu dieser Veranstaltung sind ver- fchiebene wissenschaftliche Organisationen des In- und Ru» landcs eingcladen worden. s* Eine ««bekannte Sinfonie von Mozart. In Wien Kurde am 26. April von dem Musikhistorischen Institut eine Sinfonie von Mozart in G-Dur aufgeführt, die al» verloren halt und vor kurzem erst wieder entdeckt worden ist. Die Sinfonie ist in dem bekannten Köchcl-Bcr-etchnis al» ver loren aufgeführt und hat sich erst vor kurzem in dem BencLiktiner-Klostcr Lambach wiedergcfunden. Mozart kom ponierte sie als Elfjähriger im Jahre 1767. dem Entstelmngs- jahre von „Bastien und Basticnne". DaS Lambacher Exem plar trägt den Vermerk „Dono AutoriS, Jan. 4. 1766", es ist vermutlich bei einem Besuch, den Mozart mit sciwem Vater in Kombach machte, dem Kloster geschenkt worden. s* Ein Schauspiel mit doppeltem Ausgang. Sine „Neu. peit" aus dem Gebiete der dramatischen Dichtung geht in London über die Bühne. Es handelt sich um das Stück „Prinz ftrazil", das über die Bretter deS Savon-Theatcrs geht. Di.» Eigentümlichkeit des Stückes besteht nämlich darin, daß cS iu Moll und in Dur gespielt werben kann. An den ersten fünf Wochentagen endet das Stück als Trauerspiel, an Svnn- äbeiidcn und Sonntagen dagegen hat cs einen besseren A»S- hg»g. Die Thcatcrkritikcr Londons sind in Verlegenheit, da ßc nicht wissen, welcher Fassung sie den Vorzug geben sollen, xcr Geschäftsführer deS Savon-Theatcrs reibt sich die Hände, teil» er hat scstgrstcllt. das, das Publikum, welches das Stück lin den ersten fünf Wochentagen sah. auch die Ausführungen in Lonnabenben nnd Sonntagen besucht, gereizt durch dt« Acligser. welches der „glücklichere AuSgang" sei. ß» Sin Ktinftlc-rhcim al» Mnsen«. Die Lenbach. Kalertc. die im vergangenen Jahre von Frau Lolo i. Lenbach der Stabt München geschenkt wurde, ist nn» alS lädtiiche Galerie dem öffentlichen Besuch zngängiq gemacht worden. Neben den zahlreichen staatlichen Galerien besteht l>un auch ein städtisches KunsthanS. Nicht ein Bildermuseum melir mit der mehr oder minder großen Totenfeterlichkrit klchcr Sammclstäiten, sonder» das -Heim eines Malerfürste» mit den Reizen lebendig erhaltener Intimität. Man hat die Räume iu Einrichtung und Arrangement wiederhcrgestellt. me sie z>» Lebzeiten LcnbackS gewesen, »nd durch mancherlei Stücke aus städtischem Besitz und Leihgaben den Zeitcharakter, das nun schon Historische dieser Glanzperiode der Münchner Kunst, noch sinnfälliger wie-ererweckt. DaS Atelier Len- bachs hat wieder seinen ursprünglichen Clsgrakter erhalten und wirkt frisch, lebensnahe wie eine Stätte heutigen Schaffens. Der große Saal gibt mit seiner Bilderscha» einen dokumcn tarischen Ueberblick über des Künstlers Entwicklung. Die kleineren Räume tragen mehr den persönlich-intim:n Cha rakter eines MalerhcimS, die Räume, in denen Bismarck alS Gast Lenbach» 1862 wohnte, sind zu einer Art vaterländischer Galerie gestaltet. Der grohe Gobelfttsaal. der Prunkranm der Galerie, tst ln der ganzen repräsentativen Pracht dieses fürstlich lebenden Malers wiederhergestellt. Dom All zum Kongo. Don Wolfgang Weber. Ongult lKongostaat). Ich habe als erster Deutscher nach dem Krieg eine Expedition durch da» Innere de» Sudan und Kongo geleitet und berichte einige» über meine Reise. NachtS drei Uhr. das ist die Zeit, wo man hierzulande ans. bricht. ES tst wegen der Hitze, die sich tagsüber zur Unerträg. lichkett steigert. Unsere Karawane mag einen phantastischen Eindruck gemacht haben, bi« Soldaten, die Träger und ich und in jenem Gänsemarsch, der allen Negern zur zweiten Natur geworden ist und den sie selbst bet Spaziergängen unter sich etnzuhalten pflegen: ganz vorn und ganz hinten ein kleiner Junge mit der Leoparbcnlampe. Dies ist wohl das wichtigste Requisit der Nachtrcise, denn Licht scheut der Leopard mehr al» den besten Schützen,- e» hat nur einen Nachteil, daß es auf Kilometer die Moskitos an sich ziebt. die tu feuchte» Gegenden der Reise ihren eigenen Reiz verleihen. Ich wußte, dass man in Maba von unserer Ankunft nnter- rtchtct war. aber so einen Empfang batte ich mir doch nicht vorgcstellt. Die schwarzen Soldaten müssen tiefen Eindruck Hintersassen haben, und al» Ich den kleinen Hügel htnanfsttcg, wo die Ncgerhüttcn ans be», HochgraS hervorlugten, sah ich nicht weniger al» da» ganz« Dorf in zwei Rethen militärisch anSgcrichtet. »nb mein Einz»a glich einem Fürsten. Nachdem ich dem Häuptling dreimal die Hand gegeben nn- dazu jedes- mal daS Herz zur Beteuerung der Anfrichtigkeit berührt hatte, bezog ich wüidcvvN mein Zelt. Etwa um >6 Uhr erschienen zwei Abgesandte deS Hänpt- ltngö. die mich z» diesem einlude» auf X.UHr. Bei X deuteten sie auf einen bestimmte» Fleck am Himmel, wo die Sonne dann zu stehen habe. Die BangallaS haben eine besondere Fähigkeit, auf die Minute genau sich auf diese Weise über die Zeit zu verständigen. Ich konnte mir diesen Fleck absolut nicht merken und kam zn spät. ES war mein erster Besuch bei einem Kongo-Sultan, und tch war aufs höchste gespannt, wie ich mich in die niedrige -Hütte zwängte. Zwei gcivaltige Licgestühle mit Leopardenfcllcn boten einen Komfort, den ich gar nicht erwartet batte. An der Wand stand eine richtige Etagere mit einer großen SchnapSslaschc. Liegcstuhl. Schnaps und einige Krankheiten sind nicht alles, was di« Europäer ln dieses Land gebracht haben. Selbst tu diesem abgelegenen Nest war di« Phantasie des -Häuptling» Mkato ganz mit euro päischen Gedanken erfüllt. Ich mußte ihm immer wieder von Automobilen und Fahrrädern erzählen. Er selbst besaß be reit» eine Fahrradkltngcl. die er neben seinen Fetischen auf- bewahrte. Jetzt kam das Furchtbare. Schon immer hatte sich mein« Aufmerksamkeit auf einen Kochtopf gelenkt, ans den sein Koch verschieden« Wurzeln nnd Teile einer zerschnittenen Schlangenart geworfen batte. Es half alles nicht», ich mußte diesen Schmaus mit ihm hinnntcrwürgcn. Ich war froh, baß ich bald meine -Hütte aussuchcn und einige Dorfälteste über die Sitten ihrer Stammeßgenosien auSsragen konnte. Die Ban- galla sind das einzige Volk außer einigen südamerlkanischen Stämmen, bei denen die Kubade herrscht. Damit bezeichnet man das Wochenbett des ManncS. Dieser legt sich selbst» wenn die Frau längst wieder gesund tst. ins Veit, läßt sich pflegen und übernimmt nach dem Ritus einen Teil ber Schmerzen, die eigentlich der Frau znkommen. Am nächsten Tage erreichten wir ein Dorf, von dein wir zu unserem Er staunen feststellen mutzten, daß noch kein Weißer dort gewesen war, eine Seltenheit heute selbst im Kongo. Ich kann mich rühmen, diesem Ort einen neuen Tanz ge geben z» babcn: den Cchrcibmaschinentanz! Als ick eine« Abends schrieb, börte ich hinter meiner Hütte, daß jedesmal, wenn am Ende der Zeile das Klingelzeichen ertönte, alle» chric: „Kjoralt hei!" Durch die Ritzen meiner Hütte bot sich ein seltsames Bild. Man tanzte nach der Schreibmaschine! ES ivar ein sehr aimomessencr Tan», und nur während de» Klingelzeichens versuchte man sich in einem abenteuerliche« Hochiprung. Ich habe die reizendsten Stunden meines Lebens mit diese» Naiurktndern verlebt, die Europa nur von einer ein zigen schlechte» Seite kennen gelernt hatten, vom — Steuer- etnnehmer. Selbst In diese abgelegene Kongoprovlnz kommt allsährlich ein schwarzer Strncrbamter. um ihnen das Arm hand mit ihre,- Nummer zu geben nnd dafür 5 Fr. Kopfsteuer zu erhebe». Das In einer Gegend, die vor 36 Jahre» noch al» unbekannt verzeichnet stand. .
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