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Dresdner Nachrichten : 30.06.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-06-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189906302
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990630
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990630
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-06
- Tag 1899-06-30
-
Monat
1899-06
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.06.1899
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K i IstetAi^teu gratis u. knweo. § Vs» »ollckesl« r»tui»ck iir „^anävrvr". VLLäerer-L'itLnLävorLv vano. 1Vü»KU»oIor L Iseülclce, LkemrütL-LeLüLLu. Likeue I-'LdrdLkQ: OreLäoL-I^., ^utoLbtr. 8. leleplwn ^wt. II, I^o. 211. 18SS" INillsi-LlvLsssr, vaturliebs uuä üünstlieke, «LmmtUodö ksäs-lvßroätevrtsn, ^ innsrkald äsr Ltackt kreis liussnämig, uaeb nusvilrts Z vtsr biltigstor Spesöndsreobllnug. LperivIIskreislistöll kraueo. A L. »okspotkeks, vmSsi M Ml!. K ^>*atllIgS8,,s »—-uee» verkeil»veklsuelie äLdvi EW« üvllLook dlUlk Lumm »zg^Izdr kvINiUU'lil l.6UV0>i. vreSilgll. IVstline^lf. 26 ^i»8VvrIcki»»I sLlllmtliolier tk. ckeul8vlier uuä «nxliselier Riidatt. L). NT H«88v, 20 Slrir!6N8tiL1886 20 (3 irnkeu). 1V6F6N vollstäiiäjMr OoL6jiüstL<.c>iH»8ur>F mit 20"/ <0 Nr. 179. Unruhen in Westsalen. Freimaurer - Institut, Urthcil im Löbtaner Prozeß, Schwurgericht, Gerichtsverhandlungen. Mutbmaßl. Witterung: Veränderlich. Streik,mruheu in Westfalen. In dcni Lande der rothen Erde zerstampfen die Thatsachen mit rauher Ferse den Marschen Doktrinarismus der liberalen Politiker, die sich jüngst noch so eifrig bemüht zeigten, mit hundert uitd aber hundert, wie Brombeeren wohlfeilen Gründen die Noth- wcndigkeit eines verstärkten Schutzes der Arbeitswilligen zu bestreiten. Welche Empfindungen mögen jetzt wohl das Trifolium Dr. Basscrmailn. Frhr. v. He»! und Dr. Lieber beherrschen, während in Westfalen zerstörungslustigc Rotten der staatlichen Autorität Hohn sprechen, den friedlichen Bürger durch das Toben des Aufruhrs in den Gassen in Furcht und Schrecken setzen und eine Neigung zur Gcwaltthätigkcit bekunde», die dieser angeblichen „Lohnbewegung" ein ganz eigenartiges Gepräge verleiht. „Um ihre Lage zu verbessern", begannen zunächst am Sonn abend die Pserdetrcibcr und Schlepper verschiedener Zechen zu streiken, dem Vernehmen nach aus dem Grunde, weil sie nach dem neuen Knappschaftsstatut monatlich 2 Mark mehr als bisher an Gefällen abführen sollten. Eine zur Berathnng der Angelegenheit cinberufene Versammlung in Herne artete alsbald in solchen Tumult aus, das; ihre polizeiliche Auslosung erfolgen mußte. Kaum war das geschehen, so verpflanzte sich das Toben aus die Straßen, und die draußen harrenden Brassen ließen wie aus ein gegebenes Kommando ihrem revolutionären Gelüst die Zügel schießen. Wie der glimmende Funke mit flüchtiger Eile im dürren Hvlzwerk hinaufeilt und die züngelnde Flamme bald hier, bald dort, an einer Stelle nach der anderen cmporlohen läßt, so theilte sich der einmal entfesselte Geist der Widersetzlichkeit rasch von einer Zeche der anderen mit, bis endlich die Lage allgemein gefahr drohend wurde und die Ergreifung uni sangreicher Schutzmaßnahmen von Seiten der civilen und der militärischen Behörden erforderlich machte. Die Ausschreitungen haben bereits mehrere Menschenleben gefordert und zahlreiche Verwundungen sowie ernsthafte Sach beschädigungen im Gefolge gehabt. Zugleich hebt sich aus dein Gesammtbilde der verübten Errege nachdrücklich die Erscheinung hervor, daß die arbeitswilligen Bergleute mit einem wahrhaft mephistophelischen Hasse von den Streitenden verfolgt, bedroht und in jeder möglichen Weise tcrrorijirt wurden. Ein völlig aus reichender exekutivischer Schutz gegen diese Bergewaltigungsversuche gegenüber den Arbeitswilligen war zunächst bei dem Mangel an verfügbaren behördlichen Kräften nicht zu erreichen, wird aber inzwischen ohne Zweifel zur vollen Durchführung gelangt sein. Um so schwerer lastet auf Denen, die den Gesetzentwurf zum Schutze Arbeitswilliger in heilloser Verblendung in ein vorzeitiges Grab gesenkt haben, die Verantwortung dafür, daß der staatlichen Gewalt zur Zeit noch immer die Mittel fehlen, mit deren Hilfe sich allem die völlige Unschädlichmachung der bei einem solchen Streikaufruhr thätigcn Triebkräfte ans gerichtlichem Wege erzielen läßt. Was nützt schließlich alle Energie der Exekutive, wenn hinterher die gesetzlichen Handhaben zur gerichtlichen Ahndung der Missethatcn mehr oder weniger versagen? Vor allen Dingen vermißt eine vernünftige ordnungsparteitichc Auffassung angesichts der gegenwärtige» Lage in, westfälischen Streikgebiet diejenigen Schutzbestimmungen der Vorlage, die nach der Erklärung des Herrn Reichskanzlers dem Zwecke dienen sollten, „das Treiben gewerbsmäßiger "Agitatoren und Hetzer zu verhindern." Nach glaubhaften Meldungen ist der "Ansstand vornehmlich ans die Schürnng polnisch-sozialdemo« Irakischer Agitatoren in Berlin znrückzuführcn. Darin ruht recht eigentlich der Schwerpunkt aller auf dem Gebiete der Streikgcsetzgebnng zur Zeit vorhandenen Nothwcndig- keiten- Schon seit Monaten ist in den Gegenden, in denen jetzt die Unruhen auSgebrochcn sind, in der unverantwort lichsten Weise gehetzt und geschürt worden, und ztvar von Agitatoren, die, „wenn cs gilt, aus die Schanze zu steigen, in des Waldes tiefstem Dunkel verschwinden". Diese "Art von Leuten verfügt über eine so geriebene Vorsicht in der Deckung ihrer eigenen werthcn Persönlichkeit, daß amtliche Berichte sich in großer Zahl darüber beklagen, bei dem jetzigen Stand der Gesetzgebung sei an derartige im Geheimen hetzende und wühlende Elemente nur schwer heranznkvmmcn. Daß aber gerade die Möglichkeit eines festen gerichtlichen Zugriffes nach dieser Richtung hin eine uner läßliche Vorbedingung zu der wirksamen Bekämpfung und Unter drückung der sozialrevolutionaren, in den Dienst der sozial demokratischen Macht- und Zweckpolitik gestellten AuSstandsbcweg- ung ist. bedarf keines Beweises, weil es augenfällig ist. In dem vorliegenden Falle scheinen die agitatorischen Drahtzieher die un bedingte Herrschaft über die von ihnen gegängelten Massen einen Augenblick verloren zu haben. Den sozialrevolutionären Führem konnte zur Zeit nicht wohl etwas Unbequemeres Yassiren, als eine derartige Revolte, die den weitesten Kreisen über die unbedingte Nochwendigkeit einer Verschärfung der Streikgesetzgebung die Augen öffnen und so die Chancen der williger nachträglich sehr wesentlich verstärken muß. Auf Grund dieser taktischen Erwägung ist denn auch von dem sozialdemokrati schen Hauptquartier aus Gegenbefehl erlassen worden und die Partei- und Preßleitung bemüht sich krampfhaft, die Streikenden zu einer schleunigen Einstellung der Ruhestörungen und zur Wieder ausnahme der Arbeit zu veranlasse». So leicht sind aber die zerstörungswtithigcn Geister, die man durch eine lange Hrtzarbrit präparirt und aufgewiegelt hat und denen überdies der Verlauf der Reichstagsvcrhandlungen über die „Zuchthausvorlage" zu Kopse gestiegen sein dürfte, nicht wieder in die Schranken einer unfrei willigen Ordnung zurückzuzwingen und so muß die Sozialdemokratie es nun wohl oder übel über sich ergehen lassen, daß ihre revolu tionäre Kerntruppc selbst infolge ihres mangelnden Sinnes für „Opportunität" die eisernen Klammern der ordnungsparteilichcn Abwehr gegenüber der Sozialdemokratie zum festeren Zusammen schlüsse bringt. Tie Ereignisse in Westsalen, so traurig sie a» sich sind, haben für die Allgemeinheit vielleicht den unschätzbaren Werth, daß sie die Aussichten der Vorlage zum Schutze Arbeitswilliger sür die weitere parlamentarische Behandlung der "Angelegenheit erheblich bessern. In erschreckender Weise lehren sie, was im Interesse der staatlichen und gesellschaftlichen Ordnung unbed,.,gt verlangt werden muß: ein erhöhter Schutz sür die Arbeitswilligen und eine erweiterte Bcstrafnngsmöglichkeit gegenüber de» Hetzern und Aufwiegler». Daneben wäre cS sehr wünschenSwerth, wenn für die gerichtliche "Aburtheilung von Strcitvergehen ein abgekürztes, beschleunigtes Verfahren eingcsührt würde, nach dem Muster der summarischen Prozedur, wie sie in England und Frankreich besteht. Alan denke z. B. an die rasche Vernrthcilung, die in Paris der Graf Christian! nach seinem "Attentate aus de» Präsidenten Loubct erfuhr. Inner halb weniger Tage saß der Graf bereits als Vcrurtheilter hinter Schloß und Riegel. Wen» so That und Sühne unmittelbar aus einander folgen, io ist die Wirkung der Strafe sowohl in Bezug aus die Abschreckung "Anderer, wie hintzchtlich des Eindruckes aus den Thäter selbst, viel durchgreifender, als wenn Wochen, ja vielleicht Monate im bureaukratüchen Schncckengange vergehen, che die gerichtliche Ahndung dem Vergehen nachhinkt. Wenn im westfälischen Ltreikgebict die b'S letzt Inhaftirten sofort ab- geurthcilt würden, jo wäre das sicherlich geeignet, beschwichtigend auf die zu weiterer Nnruhestistung geneigten Geister crnzuwirken. Dieser Zweck der strafrechtlichen Sühne geht aber ganz verloren, wenn das Urtheil erst längere Zeit nach der Beendigung der Unruhen gefüllt wird. Die ncugeschasscne Lage legt vor Allem den Vertretern des gemäßigten Liberalismus im Reichstage die heilige Pflicht ans ihre Haltung gegenüber den gesetzgeberischen Bestrebungen der Regierung zur Eindämmung deL revolutionären Streikterrorismus einer gewi'scnhaften Nachprüfung zu unterwerfen. Man sollte denken, es müßte den Herren nicht allzuschwer fallen, sich von der Jrrthümlichkeit ihrer bisherigen Stellungnahme gründlich ;» über zeuge» angesichts der allgemeinen Zurückweisung, die sie fast in der gesummten natioualliberalen Prestc erfahren. Zahlreiche Kund, aebunaen dieser "Art, insbesondere auch aus maßgebenden national- liberalen Kreisen Sachsens, sind bereits mitgethcilt worden. Es mag noch eine Auslassung hinzugesügt werden, die von dem Hauptorgan der natioualliberalen Partei in der Pfalz, der „Pfälzer Presse" ausgeht und sich durch die besondere Schärfe und Bitterkeit des Tones auszeichnct. Es heißt in dem Artikel u. A.: „Die Abkömmlinge derselben Geister, die in dem Revolutivnsjahre thätig waren, sind wieder an der Arbeit. Geht die Sache schief und siegt nicht das Rechte, sondern das Schlechte, gewinnen die blinden Leidenschaften die Oberhand wie 1818-1!), dann sind diese Leute die ersten, die die „Platte putzen". Ihr Reichst»»» und ihre inter nationalen Beziehungen ermöglichen es ihnen, schnell das Land zu verlassen, das sie durch ihre Kurzsichtigkeit und ihren Mangel an Heldenmut!) den Ausschreitungen deS Pöbels gegenüber in'S Unglück gestürzt haben. Das arbeitende Bürgcrthum aber muß im Lande bleiben und die Suppe ausessen, die ihm diese Leute cingebrockt haben " "Alles in Allem wendet sich nicht nur der überwiegende Thcil der großen Parteiorgane, sonder» auch die gesummte kleinere unabhängige Presse des gemäßigten Liberalismus mit Entschiedenheit gegen Herrn Bassermann als „den Verderber der Partei, dem jedes Talent zu positiven Leistungen abzusprechen sei, wie seine Rede erkennen lasse, und der auf dem Standpunkt der radikalen Linken, der puren Negation, angelangt sei." Feruschreib- und Aernsvrech-Berichte vom 20. Juni. Berlin. Dem König Albert von Sachsen hat der Kaiser zum 2l. Juli eine ganz außergewöhnlich ehrende Auszeichnung zu- gedacht. An diesem Tage sind es 50 Jahre, daß der König, der 1819 als Hauptmann der Artillerie unter dem Oberbefehl des preu ßischen Generals P. Prittwitz mit den sächsische» Truppcic nach Schleswig - Holstein zog, wo er sich bei dem Sturme auf die Düppcler Schanzen am 13. April hervorthat und sich infolgedessen den Orden pour Io mente holte, neben dem ihm damals noch der sächsische Militär-St. Heinrichs-Orden verliehen wurde. Im Feld zug gegen Frankreich verlieh König Wilhelm ihm 1870 auch noch das Eichenlaub zum Orden pour Io inerito. Der Käiier hat mm beschlösse», dem König Albert von Sachsen erneut einen Beweis seiner Hochschätznng »nd Dankbarkeit zu geben und ihn an ge nanntem Tage ganz besonders zu ehren, indem er eine Deputation von Rittern des Ordens ponr Is morito, welche aus den hervor ragendsten Generalen der preußischen Armee besteht, nach Schloß Pillnitz senden wird, um durch diese dem König Albert leine Glückwünsche zu dem einzig in seiner Art dastcbendcn Jubiläum übcrbringen zn lassen. Die Deputation ivird geführt von Gcneral- feldmarschall Prinz Albrecht von Preußen, Prinz-Regent von Braunsckweig, dem sich der kommandirende General des 16. Armee korps. General Graf von Häseler, der kommandirende General des 3. Armeekorps von Lignitz und der Jnsoekteur der 3. Kavallerie- Inspektion, Generalmaior Freiherr v. Schöne sich anschließen wer den. König Albert von Sachsen, der älteste Ritter des Ordens pour Io mbrito, ist außerdem der noch einzige lebende Ritter des Großkreuzes des Eisernen Kreuzes und auch königlich preußischer General-Feldinarschall. — Sächsische Orden erhielten: Das Groß kreuz des AlbrechtS-Ordens der Generalauditeur der Armee. Wirkl. „ „ , Geheimer Rath Ittenbach, das Komthurkrenz 1. Klasse desselben Vorlage zum Schube Arbeits- Ordens Generalmajor von der Bocck, Direktor des allgemeinen Krieasdepartemcnts " ' ' - - - v. Bülow, Direktor das Komthurkreuz 2. . Abtheilunaschef im Krlegsministerium. das Osfizierkreuz desselben Ordens Major Wandel im KriegSministerlum, das Ritterkreuz 1. Klasse desselben Ordens Hauptmann Hahn im Krieasministerium, und das Ritterkreuz 2. Klasse desselben Ordens vlc geheimen expedirendcn Sekretäre Rechmwgsrath Schnltze und Kalkulator Strähler im KriegsministcriiM Freitag, 30. I„»i L8S8. ,-bhotzcc Stcinbrüchen entstand durch II» k"'" furchtbare Exvlosion einc. leicht 'verletz o Arbeiter wurde tödtlich, 2 schwer, mchrcic o Hexzog von "Albani wird präsumtiver Thron ,7,'vg>n hat, nachdem durch die Mission des Ministers gegeben ^ 0" bemogt sind, ihre Rene nach London aui- ^rAtor der Zeche „Friedrich der Große" Aotte "Ausständiger über- mißhandelt. Vm, den vorgestern schwer Vcc- vtzb wieder, zwei gestorben, so daß jetzt im Ganzen o Perionen tvd- und 1^ bis 15 ichwer verwundet sind. Bis jetzt !>! ., über <0vo Manu ausständig. Auch im Revier Bochum tamcu Unruhen vor. Zahlreiche "Agitatoren aus Berlin, -orcuien und .Hamburg und eiugetrosieu, die iozialdemokralischc Parteileitung verwahrt nch aber vtscurlich. etwas mit der Aus- slandsbewcguua zu thuu zu haben. « Das Militär ist aus die verschiedenen Zechen vcr- der Bahnhof militärisch besetzt. In der Stadt hemcht "Ruhe. . , I/' s ", Aach einer von der königlichen Ecutralvcrwaltung --"^H'Avertc König und Königin Louise ausgehenden Mitlheunng isi der geiler» gemeldete Unfall im Schnckmanflötz daraus zuruckzusuhren, daß eine sogenannte Glocke, ei» großer ansgckohlter .Hohlrauin platzte und der dadurch entstandene Lust- druck die Galc ans den „alten Mann" in die Strecke und Pfeiler druckte. Z >e Gcne haben sich wahrscheinlich an den Lampen der dort arbeitenden Bergleute entzündet. Die Verletzungen bestehen nieist aus Brandwunden und sind bei keinem der Verletzten derart, das; Lebensgefahr vorhanden wäre. Pur iS. Die Bndgetkommiision nahm auf Ersuchen der Re gierung den Gesetzentwurf betreffend die vier direkten Steuern an. welche dre Kammer am nächsten Dienstag bcrathcn wird. , Kammer. Pnntano verlangt namentliche Abstimmung über das Protokoll der gestrigen Sitzung, da aus demselben her- vvraehe, da,; der gefaßte Beschluß ungiltig sei. Das Protokoll rde ' wind in namentlicher Abstimmung mit 235 gegen 20 Stimmen genehmigt. . -Allbrid. Tic „Gazctta de Madrid" veröffentlicht das von der Kvnigui-Regentin nnterzeichnete Gesetz betreffend die Abtret ung der Karolinen-, Marianen- und Paiauinseln. mit Ausnahme der Bipel Guam, an Deutschland. — In ganz Spanien herrscht heute vollständige Ruhe: es sind keine erneuten Kundgebungen und Ruhestörungen gemeldet worden. Lissabon. Pie Kammer genehmigte nach längerer Debatte das Handelsiibercinkommen mit den Vereinigten Staaten. Bern. Für die Volks-Initiative auf Einsübrnna des ProporiwnalsnstemS >ür die Wahlen zum Nationalrcith sind 61,692, tür die Volks-Jnitialive ans Einführung der Wahlen des Bundes- rathes durch das Volk sind 51,275 itnterschristen cingegangen. Ta in beiden Fällen die erforderliche Zahl von 50,000 Unter schriften erreicht ist, so muß Volksabstimmung stattfindcn. Brüssel. Der König hatte heute Vormittag eine längere Besprechung mit dem Ministerpräsidenten und dem Iiistlzministcr. Ter Kammerpräsident wohnte der Verhandlung bei. — Kammer. Ter Ministerpräsident wird wegen des gestrigen Einschreitens der Gendarmerie interpellirt. Er nimmt die Interpellation an. Tie Diskussion wird snstcmatiich von den Sozialisten durch beleidigende Aeußernngen gegen den Ministerpräsidenten nnterbwchen. dem sie' vorwersen, er habe das gestrige Blutvergießen verschuldet. Ter Ministerpräsident erklärt, sein einziger Gedanke sei, dem Lande zu dienen. Das konservative Land stehe ans seiner Seite. ES würde billig sein, ihn anzuhörc», damit man die Absichten der Regierung kennen lerne. Redner wird fortwährend von den Sozialisten unter brochen. Jeder andere Gesetzentwurf würde in gleicher Weise de kämpft worden sei». Ans den Grund der Interpellation eingehend, sagt der Minister, cs sei nnmöglich, jetzt schon genaue Einzel angabcn über die gestrigen Unruhen zu machen. Jedenfalls sei aber keine Gewaltmaßregel ängewcndet worden, bevor nichr zum Ans einandergehen aufgefordert worden war. Die Verthcidigcr der Ordnung hätten erst, nachdem sie mit äußerster Heftigkeit angc griffen und verwundet worden seien, von den Waffen Gebrauch gemacht. Es sei die Psticht der Behörden, dafür zu sorge», daß die Ordnung respektirt werde. Die Regierung werde ihre Psticht tlnm. Brüssel. Kammer. Gelegentlich der Interpellation über die gestrigen Vorfälle pcrnrsachten die Sozialisten heftige Lärm seencii, svdciß der Präsident die Sitzung unterbrechen mußte. Die sozialistischen "Abgeordneten begaben sich daraus nach der Eingangs thür der Kammer, wo von der "Menge lärmende Beisallskundgcb nngcn erfolgten. Die Polizei und die Gendarmerie schritten gegen die lärmende und pfeifende Menge ein. Nun creignese sich ein, Schlägerei zwischen den Gendarincn und der Menge. Tic am die Menge mit gezogenem Säbel cindringenden Gendarmen wurde» von den Offizieren znrückgehcilten. Die Kammersitzung wurde später wieder ausgenommen. Die Sozialisten beschwerten sich über die Vorgänge draußen während der Unterbrechung der Sitzung. Der Sozialist Cawot stürzte mit geballter Jaust aus den Minister Präses zu und rief: „Elender!" (Großer Lärm,) Die Sitzung wurde hierauf unter Singen und Pfeifen der Sozialisten auf gehoben. Monccau -lcs - Mi ncs- Die ausständigen Bcrgarbeiic, haben beschlossen, die Arbeit wieder aufzunchmen. Der Streik hat 25 Tage gedauert. Haag. Nachdem außer der Annahme des fakultativen Schiedsgerichts, sowie der revidirtcn Brüsseler Deklaration allc anderen "Anträge keine Aussicht haben, durchgebracht zu werden, soll, wie von antoritativer Serie verlautet, die Friedens-Konferenz Ende Juli geschlossen werden. . , London. Ans dem Jraucn-Kongrci; ist die Tclegirte aus Boston. Miß Johnson, »ach ihrem Vortrag in Folge der An sieg ung vlötzlich am Herzschlag gestorben. Konstantinovel. In der Pforte nahestehenden Kreisen wird versichert, daß die Cirkularnote an die türkischen Botschafter über die Vorfälle an der serbisch-türkischen Grenze von der amt lichen Meldung des Vali von Ueskneb datire, welche sich auf die gegenteilig Unterzeichneten Protokolle über die tbcilweise beendete Untersuchung der Grenztonimission stütze. Der König von Serbien hat dem vom Sultan mit der Untersuchung dieser Aiiaelegcnheit betrauten türkischen Botschafter in Berlin Tewfik Pascha lein Bedauern über die Vorfälle an der Grenze ausgcdrückt. Die Antwort der Pforte auf die serbische Note erfolgt morgen "-ist
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