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Dresdner Nachrichten : 12.06.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-06-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189606120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960612
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960612
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-06
- Tag 1896-06-12
-
Monat
1896-06
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.06.1896
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Don«» vurlno i 8oilon.8 «lor II« rn-n vii vci» /u ^'ituiilio, »8t >^««>»ti^t un«I tust«'!. ^n!tt88 «Ix, IIor»t:I»tuitk,' vviborsr Kroidv a»./uro^on. — Ori^tttkl!-I''Irv-< I»o>» in «lvii ^ziott»« k« >». --L>«b Volllcammenster, «elkst- tkiitj^or ^setrusestloser IdürsedUesser. ste«,<»uo 8t. m> Vsdrsucü. I'ro8>,e<'to -gratis u.tmneo. « »litt II« IL«)u»k;t. ktofünkorimr, I i lio 'l'lKelt^tr. tunn! U. Kr. 2100.) Üro88v8 I-itttzttv vou ^ < Isudvitvll slvssvl esrlllrtvr vsmoudilte. I ItoMlwü88itre, vorsänlieüs I'Anlctruko U unä Lloctostuäion in Uerlin, k^aittn uncl lVion. A kitiitmi- kMMllllSÜof Ilit kiiellili'illzvei'lii'iiliimlilig Rr. 1<it. KiiM: kvilvll. iiiit88iv Ui t. it Mott. lisutmsatvl ÜKtll!läl'l!1 , , „ » , L88vllroilell , ?eä3le . I-KUPlM. «ui«.«u«« -KSÜk- LepLr.-vtvll8l1lvll VsMllerstr.28. '< ^rrrrttrr^r»^rrs^Sjrr?r».xrr».r«rrrrrrrrr4^r L»t»iIt»to tinclou ,!,>» >, Iinccmciun-;- iuctu»r «»rtdapüctiselimi 8>-Inv>-!>o ui»,l 1^,<-»>runt,'8. upxi>riito.iit>»'j«! lueiner^upziortvrearnotn in äv» moi^ton I-'.ill«» »ii»>, Ilinlnn^ ikro8 t/»iou8. Expose des Grasen GoluchowSk». Hosnachrichlen, Dresdner .Kansinaniijchast, 2lnsstellii»gs-Theater. «ffewerbeverei». Havarie. Gerichtsverhandlungen. tiälükljclie MivsrrivLsser ^ itoi'anlirt ttio^jitltriMr I^ittn,,^. L t'riii,i>>t(>r Ver8ttu.lt »iieli nu8Vtirti>. K Kl II «»1 k i; 0 k8ljen kLi'! Mikelml!. LL- Ai'Mlli'. H. Orttioiittil ^-reitlist, 12. Auni. Politisches. Ter alljährliche Zusammentritt der österreichisch ungarische» Delegativneii. die über die den beiden Hälften der habsburgischen Monarchie gemeinsamen Angelegenheiten zu berathen haben, ge winnt durch das Expoii-, das der Minister des Auswärtigen als Einleitung zu den Verhandlungen über die internationale Lage zu ,;eben pflegt, ein allgemeines europäisches Interesse. Seit Jahren ucht im Vordergründe dieser Auslassungen die Versicherung un verbrüchlichen Festhaltens am Dreibunde und die nachdrückliche Betonung der Jriedenstendenz des mitteleuropäischen Bündnisses. Tie kaum durch Worte zu überbietende Wärme und Herzlichkeit, mir der diesmal der Minister des Aeukern Graf Goluchowski der rripclallianz und insbesondere der Beziehungen zu Deutschland Erwähnung that, lassen zur Genüge erkennen, dah bon der mehrfach behaupteten Lockerung des Verhältnisses oder von dem bevorstehen den Verfall des Dreibundes auch nicht im Mindesten die Rede sein kann. Der Leiter der auswärtige» Politik Oesterreich-Ungarns meinte, es sel beinahe müszig, icdes Mal die Intimität, das gegen- iciiige Vertrauen und die innige Verständigung hervorzuheben, die zwischen der habsburgischen Monarchie und ihren Bundesgenossen benschen. Aber nni Denen entgegenzntrcten, die gern das Gras wachsen hören und in ihrer fruchtbare» Phantasie Snmptome einer Abschwüchnng oder gar einer nahen Auslosung des Nnndesvcrhält »isseS erblicken wollen, erklärte er: TaS Verhältnis! zu dem deut sche» Kaiserreiche beruht auf einer so festen Basis, cs entspricht so sehr den Interessen und Bedürfnissen beider Staaten, es enthält eine so mächtige Garantie für die Erhaltung des Friedens und ist >o tief in die weitesten Volksschichten beider Länder eingewurzelt, dag es beinahe zur zweiten Raknr geworden ist und das: der Be stand dieses Verhältnisses auch in der weiten Zukunft gesichert ist. Im Laufe der Debatte über sein Ezposv fügte dann Graf Goluchowski auf die Frage, ob der Dreibund erneuert worden sei, hinzu, daß die Nothwendigkeit einer Erneuerung des Bündniszver- nages nicht Vorgelegen habe, da dieser von selbst fortlaufe. In der Wiener Presse machte sich vor Kurzem das Bestreben geltend, Deutschland aus Grund des Bündnisvertrages zur Unter stützung einer aktiven Orientpolitik Oesterreich-Ungarns zu ver- nilichten. Eine Förderung scheint dieses Bestreben in den eirenden Wiener Kreisen ossenbnr nicht zu finden. Allerdings er klärte Graf Goluchowski, dass Deutschland und Oesterreich-Ungarn wgenseitig daS Bedürfniß empfinden, hinsichtlich aller internationa len Fragen in steter Fühlung zu bleiben und allen Auf gaben gerecht zu werden, die sich der Dreibund vorgczeichnet hat. 7ie,c Ausgaben sind aber lediglich auf die Erhaltung des Friedens gerichtet. Tos hat auch Graf Goluchowski ausdrücklich anerkannt, ndem er in der Debatte erklärte, daß eine Feststellung über eine .-sitiuc Orientpolitik dem defensiven Ebarakter des Dreibundes zu widerlausen würde, wenn auch jeder Dheilnehmer in Bezug aus 'eine Politik auf die Freundschaft und die Unterstützung seiner Biindcogenossen zu zählen berechtigt sei. Jedenfalls darf Oester reich-Ungarn aus diese Unterstützung rechnen, so lange leine Orient > . litik mit der russischen sich in Uebercinslimmnng befindet. Nach Goluchowski's Erklärungen ist dies zur Zeit in der That der Fall ier Minister skizzirte die österreichisch-ungarische Orientpvlilik durch folgende Punkte: ..Konsolidirnng der Zustände im Orient, Erhaltung der Türkei. Unabhängigkeit, Erstarkung und freie Ent wickelung der einzelnen Valkanstaaten, freundschaftliche Bezieh ungen zu denselben und endlich Ausschluß des prädominirenden EinstusseS irgend einer Großmacht zum Nachtheile der übrigen." Es fragt sich nur. wie lange Rußland davon absehen wird, den Anspruch eines Uebergcwichtes auf der Balkanhalbinsel für sich gellend zu machen. Aus den Darlegungen Goluchowski's geht hervor, wie emst die Gefahren gewesen sind, von denen der europäische Friede durch die armenische und die maccdonische Frage bedroht worden war. Nur dem einheitlichen Zusammenwirken sämmtlicher Großmächte und dem allseitigen Bestreben, jede den Frieden gefährdende Ver wickelung zu vermeiden, ist es zu verdanken gewesen, daß das unter der Asche glimmende Feuer nicht in einen Brand ansgcartet ist. Die Gefahr aber, daß sich die Gegensätze anf dem Balkan wieder zuspitzen und daß eines Tages die ganze orientalische Frage anfgerollt wird, bleibt bestehen. So lange indcß die Kabinette in einmülhigcr Friedensliebe Zusammenhalten, wird die orientalische Krisis größere Dimensionen nicht annehmcn können. Vornehmlich kommt es allerdings auch daraus an, ob cs der Türkei gelingt, er trägliche Zustände in ihren Provinzen herbcizusührcn. Mit rückhalt loser Offenheit und ernster Eindringlichkeit richtet daher Gras Goluchowski an die Pforte die Mahnung, lohal und aufrichtig be müht zu sein, in ihren Ncrhästnissen sowohl in den asiatischen als auch europäischen Gebietstheilen alle jene Vorkehrungen zu treffen, die das Vertrauen Europas in ihre Lebensfähigkeit rechtfertigen können. Sonst, setzt der Minister warnend hinzu, wird die Pforte sich dem Untergang immer mehr nähern, vor dem schließlich ihre besten Freunde nicht mehr im Stande sein würden, sie zu behüten. In zweiter Linie hängt der Frieden im Orient von der ruhigen Entwickelung der übrigen Valkanstaaten ab. In sehr sreuudlichrn Worten hat Goluchowski Rumäniens gedacht, welche» Staat er als einen wichtigen Faktor der europäischen Stantengruppirung anerkennt Dank der politischen Reise, die es vermöge der Klugheit und staatsmännijchen Einsicht seines Herrschers, sowie der Begab ung seiner leitenden Kreise erlangt hat. Von Bulgarien hofft er. daß cs verstehen werde, seine Selbstständigkeit in jeder Hinsicht zu wahren, Ordnung und Ruhe zu erhalten und icdc Aktion zu ver meide», die mit dem festen Entschlüsse sämmllichcr Mächte, leine wie immer geartete Verwickelung am Balkan zu dulden, im Wider spruch stünde. Besonderes Wohlwollen wird freilich der Fürst Ferdinand aus der gegen ihn persönlich gerichteten Bemerkung nicht heraushörcn, daß es ziemlich unerheblich ist. ob sich Bulgarien an den angeblich ernuickenden Strahlen der Morgenröthc laben oder der erprobten Wirkung der abendländischen Sonne den Vor zug geben wolle. Die ungewöhnliche Schärfe der Sprache, mit der sich der Minister über Serbien äußert, erklärt sich wohl in der Hauptsache aus den nncrnuicklichen Reibungen, die zwischen diesem Königreiche und Oesterreich-Ungarn staltgcfnndeir haben. Alles in Allem machen die Auslassungen Goluchowski's in ihrer lichtvollen Klarheir und durch das starke Selbstvertrauen, das anS ihnen spricht, einen vorthcilhasten Eindruck, der zu dem Schlüsse berech tigt, daß an der Spitze der auswärtigen Angelegenheiten ninereS Nachbarstaates ein ziel- und selbstbewußter, Üuger und energischer Diplomat steht, dessen Hnnptbeslrcben ans die Erhaltung des europäijchen Friedens gerichtet bleiben wird. Hernschrcili- miv F-ernsprech-Bericlikc' vom 11. Juni. Berlin. R e i ch s tag. Die 3. Bcralhnng der G cwerbc -- o rd n n n gs n o v e l l e wird bei Artikel 8, welcher von den Be schränkungen des Teiaitreisens bandelt, fortgesetzt, — Abg. Dr. Hitze sEentr.j. Jarobslötter (kons.j. Freiherr v. Stumm und Ge nossen beantragen folgende Fassung: „Es darf ohne vorgängige ausdrückliche Änsforderung das Ausstichen von Waarenbestellnngcn mit den in der Vorlage genannten Ausnahmen sDrnckiachens nur bei Kanslentcn und deren Geschäftsräumen oder bei solchen Per- sone . geschehen in deren GnebäslsveNiebe Wanren der angebotenen lcstellnngen bei Kons,,menten und die damit konknrrircndcn ^"„"minister ^Goniiedt. die .iva, BetriebSforincn des Absatzes, auch dem Reichstage über die Er gebnisse dieser Erbcbnngen Mittheilnng ^ii machen, ev, beantragt Abg. Richter in die vom Abg. Fchrn. v. ^tiimm revidirte Fassung außer Schriften, Truck chrifrcn und Bildwerken »och folgende Gegenstände von den Bestimmungen des ArlikclS 8 ansznnehmen: l. Gegenstände der Tez tiilndustric und Bekleidungsstücke aller Art, ev. im Falle der Ablehnung dieser allgemeinen Fassung a) Gegen stände der Leinen und Wäschesalirikalion, b) Gegenstände der Textilindustrie zur Zimmernusstattnng, 2. Baiiinnterialicii, 3. land- wirlhschaftliche Maschinen, l. Nähmaschinen und Fahrräder. 5. Musikinstrumente, Gegenstände der Möbelsabrilation und der Bantischlerei, 8, Gegenstände des Weinhandels, 7. Eigarren und andere Tahakfabrikate. Endlich beantragt Abg. Dr. Haffe (iitz), daß der Bnndesrath betagt sein soll, für das Reich oder einzelne Theilc desselben das Ausstichen von Bestellungen für bestimmte Waareiigntlungcn bei Anderen als Kaiiflenten und solchen Personen zu verbieten, in deren Gewerbebetriebe Waarcn der angebotcnen Art Verwendung finden. Von de» etwa erlassenen Verboten soll dem Reichstag sofort oder bei seinem nächsten Zusammentritt Mit- thciliing gemacht werden. — Abg. Tr. Hitze lEentr.t: Die einzige niatcrielle Aendcriing des Gesetzes durch Artikel 8 besteht darin, daß die Detailrcisendcn in Zlikunft nnr noch aus Grund eines WandergewerbeschcineS ihr Gewerbe allgemein niisübe» sollen, während rctzt eine Legltimationskarte genügt. Ein so großer Unterschied der Wandergewerbe und Dctailreisenden ist gar »ich! vorhanden. Plan wird auch gut thun, ein bestimmtes Alter für die Reisenden vorziischreiben, etwa das 25. Lebenssahr. Unser Antrag will zwischen den entgegensteheiiden 'Ansichten vcrmittcln: auf Ersnchen soll ein Dckailreisender Bestellungen aufinchen können. Dadurch würde es allerdings diesen Reisenden schwer., neue Kundschaft zu erwerben und sich ne» zu etablircn: aber wir wollen eben den Stand der Detailreisenden ein wenig auf de» Aiissterbe-Etat setzen, jedoch die noch vorhandenen Dctailreisenden sckvncn, auch in ihrem Ehrgefühl, wenn sic etwa das Lösen eines Wandergewerbescheines als etwas Entehrendes anselien sollten. (Beifall im Eentrumä — Abg. Dr. Hasse (nl-w Die soziale und znm Thcil auch materielle Stellung der Trtailreisenden werde herabgedrückt, wenn man sie ans den Wandergewerbcschein verweise. Wie der Buchhandel, so müssen auch die Branchen, welche daraus angewiesen sind, das ganze Reich zn bereisen, von der Vorlage ausgenommen werden. Wir sind prinzipiell gegen die Einschränk ung der Gewerbefreiheit und wollen Beschränkungen nnr da, wo Unterdrückungen der Schwachen durch die Starken oder sonstige Mißstände vorliegen Bei der Vielgestaltigkeit der Verhältnisse muß man Verschiedenheiten nach geographischen Bezirken zulasse», wes halb linser Antrag dem BnnaeSrath die Befugnis; zu den erfordcr lichcn Anordnungen gehen will. Der Antrag Hitze-Stumm ist für uns unannehmbar und wäre nur erträglich, wenn die Zusatz- hcstimmnngcn von dem Abg. Placke angenommen würden. Möge endlich durch eine ciidgiltige Regelung der Beunrnhignng ans diesem Gebiete ein Ende gemacht werden. — Abg. Bogthcrr lSvz.j: Durch diese Vorlage werden wir wieder eines jener Gesetze erhalten, welche nach Begünstigung und Willkür aiisae- sührt werden können. Schon rin einziger Blick anf die vielen vorliegenden Abänderiingsaiiträge zeigt, wie viel Unklarhcit und wie viel verschiedene Ausiassungcn herrschen. Wenn cs sich lim Arbeitcrschutz handelte, wäre man nicht so schnell bei der Hand, sondern versteckte sich hinter vorzunchinenden Enauöten. Von der Rede des Prinzen Hohenlohe wird mehr Aufhebens gemacht, als sie verdient. Das nützen uns die schönsten Reden vom Sohne des Reichskanzlers, wenn dieser selbst ans anderen Wege» wandelt. Nichtiger wäre es. die Scharsmacherpolitik des Ada. v- Stumm in ihrer Wirkung auch praktisch zu »ntcrsiichen. Der Sohn des Reichskanzlers spricht und die Regierung handelt dagegen. Wenn aber der Aba. v. Stumm sich gegen das Detailreise» erklärt, dann kommt die Regierung sofort »nd handelt. Wen» auch Ausnahme» gestaltet werden, werde» sic stets Unzufriedenheit erregen und un gerecht sein. Redner verwirft demgemäß alle Abänderungsanträge. - Abg. Frhr. v. Stumm «Reichst») tritt für die Anträge der Mcbrhcttspailcicn ein. Es ist geradezu eine Pflicht des Reichs tages, nach den Versprechungen, die man Jabre lang dem Mittel stände geaebrn bat. ans diesem Gebiete Wandel zu schaffen. — Abg. Lciizmnnn Ureis. Volksp.) warnt vor Ueberhostungcn, mit der ! Muthnnißlichc Witterung: Unsicher, tühl. hier fortgesetzt Abbröckelungen von der Gewerbefreiheit vorgenommen würden. Bezeichnend sei, daß die Perinche letzt gerade in die Zeit der größten Hitze fallen. Schon letzt beklage» sich die Kninlente und Gewerbetreibenden, daß sie nnter Pvlizeianssich! ständen, be sonders in Preußen. Ta tann man sich nicht wnndcm. wen» ein baverischer Prinz sich gegen icde Andeutung verwahrt, die ans ein Ausgehen Basierns in Preuße» hinziclen könnte «Lachen nick Rufe: Hoho! rechts). Diese Poltzzeia»isicht nun; icden Menschen abschrecken. Es ist auch eine Rücksichtslosigkeit, daß man hier den tieichstag zn einer Zell, wo kaum noch Obdach in Berlin zn nndev ist «Hoho! rechts- um eines Gesetzes willen ziisaminenhäl!. mit dem cs keine Eile ha«, welches aber, wie man sich im Volle er zählt, eine oder zwei Personen durchaus unter Dach und Fach gebracht wissen wollen. lUnrnhc rcchts.s — Abg. Jarobslötter (koiis.) tritt snr den Komtzrvmißantrag ein. Die vielen Pekilioncn gegen Artikel 8 erklärten sich daraus, daß durch die in der 2. Lesung der Wäschefabrikation gewährten Vergünstigungen die uvrigcn Industrien aufgestachel! worden seien. Der größere Theii des Mittelstandes wünscht nicht nnr eine Beschränkung, sondern ein gänzliches Verbot des .Hansirhandels, — Nachdem »och Abg, Hilpert «bancr Bauernbund« für und Abg, Kühn «Soz i gegen Artikel 8 gesprochen, wird die Debatte geschlossen. Ter Antrag Hasse wird nbgelehnt. ebenst' der Richter'iche Evcntnalantrag mit III gegen kl3 Stimme». Ter Kompromißantlng wird sodann einschließlich eines Amcndements Placke mit t-)7 gegen!»8 Stimmen in folgender Fassung angenommen: Das Nnskan'en darf nnr bei Kansleuten oder bei wichen Personen, welche die Wa aren prodnzircn, oder an offenen Berlcnifsstcllen erfolgen: desgleichen darf das Ausstichen von Bestellungen anf Waare» mit Ausnahme von Trnckschrisicn. anderen Schriften und Bildwerken, und svwcii nickst der Bnndesrath noch ans andere 'Waarcn oder Gegenden oder Gruppen von Gewerbetreibenden Ausnahmen znläßi, ohne voran gegangene ausdrückliche A»ssorder»ng »irr bei.Kanilenke» in deren Geschäftsräumen gesthehen. in deren Geschästsbeirieve Waaren der angebotcnen Art Verwendung finden. - Weiterberalhung morgen. Berlin. Das Al^eordiieleiilmiis beriech tzcnte die Richter Herrenhaus wieder hergeslclllcn 170 Stimmen ab. womit das Paragraphen traten ein. außer dein Jiistiznttiiister Schönstedt, die Avgg. Frhr. v Zedlitz nreiloiii.. Schettler (kons.) und Graf Limburg-Slirnni «toni.. wahrend die Al'gg. Hobreckst «nl,), Freiherr v, Heeremnnn 'Eeiiti.j, Mizeisti «Pole). Rickcrt «sreis. Ver.) und Porsch lEentr.) dagegen stimmten. Nene Gesichtspunkte traten in der Debatte nicht zu Tage. 'Morgen kleine Vorlogen. Berlin. Tie Neichstagskommission für das Bürgerliche Gesetzbuch hat ihre Arbeiten beende!. Als Tag des Jnkrafttrctcns wnrdc der 1. Januar 1901 festgesetzt. Während der Verhandlungen sind nicht weniger als 800 Anträge gestellt worden. Berlin. Die nnter den Schulkindern vieljach verbreiteten svzialdeinokraiijchcn Jugcndschristcn „TaS Buch der Jugend für dir Kinder des Proletariats" und „Das Bilderbuch für große und kleine Kinder" sind in verschiedene» Bezirken vom Feilvietc» im llmhcrziehcn ausgeschlossen worden, weil ihr Jnhali in sittlicher und religiöser Beziehung 'Aergerniß zu erregen geeignet ist. - Die 2. Lesung des Bürgerlichen Gesetzbuches stn Plenum des Reichs lages wird voraussichtlich heute über acht Tage beginnen. Hamburg. Ter Gcsundheiisznstand des Fürste» Bis marck soll gegenwärtig nickst befriedigend sein. Wie die ...Hamb. Nnchr." inittbeilen, sind größere Empfänge, auch die schon nngc meldeten, vorläufig ailfgeschoven worden, weil der Fürst ermüdet sei und bei seinem hohen Aller der Schonung bednrse. Wiesbaden. Herzog Wilhelm von Württemberg, der präsumtive Thronerbe, balle heftige 'Anfälle von Schwäche und Hinsülligkcit. Das Befinden des Herzogs, welches seine Familie sehr bennrnhigt, hat sich indcß letzt gebessert. Der nervöse Gstlst- schmerz hat nachgelassen, auch der Kräskeznstand ist bester. Königsberg. Das Befinden des Oberpräsidenten Grasen Wilhelm v. BiSmarck hat sich soweit gebessert, daß er bereits eine Besuchsreisc in die Provinz nnteriiehmcn tonnte. Illertisscn. Nach dem bisher bclannt gewordenen Ergeb nis; der gestrigen Reichstagsersatzwahl des Wahlkreises Jliertiffen erhielten Frhr. v. Herlling (Ecnlr.) 2805. Zimmermann Bauern binld) 875, Wagner inat. lib.) 137l, Ehrhardt «Sozi 289 und Onidde (Volksp.) 04 Stimmen. München. Prinz Leopold von Bauern ist mit der Stell Vertretung des Prinzregenten bei der Enthüllung des Kaiser Wil helm-DenkmalS auf dem Knffhänser betraut worden. Stuttgart. Heute Mittag 12 Uhr fand in Cannstatt i» Gegenwart des Königs, des Groscherzogs von Baden und des Statthalters von El'aß-Lothringen die feierliche Eröffnung der reich beschickten Ausstellung der deulschen landwirthschastlichen Gesellschaft statt. Ausgestellt sind 392 Pferde. 125«! Rinder. 202 Schafe, 454 Schweine und 192 Ziegen, ferner landwirtluchaik lichc Erzeugnisse in 1810 Nummern und landwirthschaftlichc Ge- räthe in 2950 Nummern. Wien. Die „Wiener Zeitung" meldet: Das für bestimmte Gegenstände und Waaren ans der europäischen und asiatischen Türkei erlassene Ein- und Durchfuhr-Verbot ist wegen der Eholera- ElnschlepPungSgefahr auch ans Egvvken ailsgedchnt worden. Pest. Die Direktion der ungarischen Kartensabril entdeckte, daß der leitende Direktor Zsiros Aeccpte im Betrage von 82,0M Gulden in Umlauf gesetzt hatte. Tic Untersuchung ergab, das; darnittcr Aeeevtc in Höhe von 27,OM Gulden gefälscht sind. Ferner wurde scstgestcllt, daß die Kartensabrik Kattenstempel sälschte wodnrch der Fiskus um 09,000 Gulden geschädigt wurde. Paris. Am Borvlatz eines Hauses im Boulevard Hausmann exvlodirte vergangene Nacht eine 8 Eentimetcr lange, mi! Pulver gefüllte Sardrnenbnchsc. Es wurde Niemand verletzt, ancki entstand keinerlei Sachschaden. Toulon. Fünf von den gestern bei der E'plosion an» dem Panzerschiffe vcrwnndclcn Pcttoiien sind ihren Verletzungen erlege». N o m. Bis zum Svnnlag werden an jedem Tage Sondei- Mge für die englischen Marineoffiziere und Matrosen zwischen Civitaveechia und Rom zur Verfügung ncliallei,. Henke um 1 Uhr aicb! der englische Botschafter ein MM Z» Ehren des 'Admirals Sepinoi», an welchem Ministerpräsident Rndini und andere Mniister theilnelmien werden. — Der König wird morgen (Mittag den Admiral Sevmour ln Privatandien; empfangen. Rvm. Die behufs der Beerdigung der Gefallenen nach dem ^chlachtfcldc von Adua gesandten Pioniertompagnien sind »ach siebentägiger Arbeit zurückgekchrt. Im Ganzen wurden über MO
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