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« b I !> it 8 sr OL s; « <q> o »-> K » sr K -0 kehr enipfindllchc-Z Stilgefühl, und da wir wünschcn, daß Bilefe solcher Art. wenn sie schon in die Oessentlichkeit gelangen, anch nnt geschrieben seien, knüpften »vir an das Schriftstück die nach folgende Bemerkung: Stilistisch ist dieses Schreiben wohl nicht ganz einwandfrei, aber das. was eS sagen will, weist es doch mit schöner Deutlichkeit auSzudrückcn. Es ist gewist auch Alles sehr gut gemeint darin, und wenn die Künstlerin nur nicht vcriänint bat. ihren Dank von der Bühne ans durch Bcrnciacn in die prinz- liche Loge erfolgen in lassen, werden beide Theile zufrieden sein. — Soviel zur Erklärung der drei nachfolgenden Briefe, die »ns im Lause des Donnerstag und Freitag zngcaangen sind: 1. Ein schreiben. Korrespondenz Ihre König!. Hoheit der Iran Prinzessin Luise. Wiesbaden. Sonncnbergerstraste 15. 8. 11. 98. An die Redaktion der „Frankfurter Zeitung", Frankfurt-Main. „Die Redaktion der Zeitung hat im Feuilleton der Abendausgabe vom 8. d. M. bei Wiedergabe eines an Frau Possin-Lipslr von mir gerichteten amtlichen Schreibens meine Stilistik als nicht völlig einwandfreie bezeichnet. Ich würde dankbar sein, wenn mir dortseits die Stellen angegeben würden, an welchen die Stilfehler nach dvrtscitiger Auffassung bestanden haben, sowie, worin Lehlcre erblickt wurden, und möchte einer gefälligen näheren Auseinander setzung darüber entgegensehen dürfen. Ergebenst Freiherr von Senden." — <Wir beeilten uns, dem Wunsche des Herrn Ein senders zu entsprechen, indem wir ihm mittheilten, daß wir die Stelle des ersten Schreibens innerhnlb der Zeilen 11 b's 15 für stilistisch nicht ganz einwandfrei hielten. Devvr noch der Herr Einsender im Besitze unserer Zeilen war. richtete er a» n»S nach stehendes zweites und drittes Schreiben): II. „Der Redaktion theile ich bei deren, meinem bewussten, an Fran Possin-Lipsti hier gerichteten amtlichen Schreiben gewidmeten Interesse bezüglich des s Inhalts des, dortseits am meisten beanstandeten, Schlußsatzes aufklärend mit, daß ich mit Letzterem der Gefeierten zunächst än- zcigen wollte, wie Ihre Königliche Hoheit anher der Kranzspende ihr sogar »och die Auszeichnung zu Theil werden lassen wollte, persönlich ihrer Abschiedsvorstellung beizuwohncn. Sodann sollte die Mehrgedachte dadurch erfahren, daß sie sich nicht die sonst sehr nahe liegende Mühe eines mündlichen oder schriftlichen Tankes zu machen brauchte. Und endlich setzte ich noch die für so inhaltsschwer erachteten Worte, daß sie ihren Dank durch Ver neigen re. ansdrücken könne, hinzu, damit sie nicht etwa amichmcu sollte, zur Abstattung ihres Dankes von der Bühne in die prinz- liche Loge befohlen zu werden, und dadurch besondere Weiterungen zu haben — es geschah dies Alles lediglich im Interesse der Künst lerin und ist von derselben znm Glück und zu meiner Freude lediglich so aufgesaßt worden. Was die gefällige Angabe betrifft, daß das bezügliche Schreiben vom Vorstände des Hofstaates Ihrer Königlichen Hoheit der Frau Prinzessin Luise von Preußen ansgegangcn sei, darf ich, wie derselben erwünscht sein wird, er wähnen. daß innerhalb Preußens der berechtigten Gepflogenheit gemäß bei Anführung von Mitgliedern des regierenden Herrscher hauses der Vorname allein völlig genügt, die Beifügung des Landesnamens überdies möglicher Weise einen Eindruck Hervor rufen könnte, welchen ich wohl nicht näher zu bezeichnen brauche, und welchen wir Preußen gewiß nicht Hervorrufen möchten — ich lege keinen Werth auf eine öffentliche Besprechung auch dieser An deutung, zumal da ich annchmcn möchte, daß die Redaktion mir entweder ohne Weiteres zustimmt, oder die Sache für zu wenig belangreich hält, stelle aber jedenfalls etwaiges Weiteres anheim und bitte bezüglichen Falles nur, anführen z» wollen, daß ich Weiteres anheinigestellt habe. Ergebenst Freiherr v. Senden." — III. „Nachdem ich in zwei hintereinander folgenden Schreiben der Redaktion Dasjenige zu wissen gethan habe, wovon ich sie unterrichten wollte, theile ich derselben i» diesem dritten, vcrmuth- lich letzten, ergebenst init. daß ich unter dem gestrigen Datum bei der Staatsanwaltschaft, und zwar bei der hiesigen, gegen die Redaktion wegen Beleidigung re., verübt durch die dortseiligcn Bemerkungen zu einem, von mir am S. d. M. an Frau Possin- Ltpski gerichteten, amtlichen Schreiben Strafantrag gestellt habe, sowie, daß die Staatsanwaltschaft meinem dcSfallsigen Anträge Folge giebt — sodaß das Nähere meiner Antragsbearünduiig von der genannten Behörde aus zur dortscitigcn Kcnntniß gelangen dürfte, und ich dessen Angabe deshalb unterlasse. Ich bekenne bei dieser Gelegenheit gern und offen, daß es mir ganz besondere Freude macht, die Redaktion für Dasjenige, was sic nach meiner Auffassung verbrochen hat, gefaßt zu wissen, und will nur hoffen, daß die richterliche Entscheidung ähnlich ausfüllt, wie vor einigen Jahren, als ich den „Ulk" aus fast gleichem Grund staatsanwalt lich belangen ließ, dem die Geschichte immerhin 50 (50) Mt-, die ganzen Kosten und zuletzt auch noch die Veröffentlichung re. kostete — ganz leicht ist nun einmal, was ich für etwaige spätere Fälle von Kritiken in Fürsorge für die Redaktion erwähne, mit mir nicht Kirschen essen. Ich stelle anheim, von vorstehenden Zeilen öffentlich Abdruck zu nehmen, wenn ich selbst auch nicht den aller geringsten Werth darauf lege. Zutreffenden Falles indessen anch anzuführen, was ich in diesem Schlußsätze sage, wozu auch gehört, daß eine sich darankchließende Kritik, »venu auch so bissig, wie nur irgend denkbar, doch ebenso vorsichtig auSfallen möge, wie meine drei Briefe an die Redaktion abgesagt sind — anch, falls derselben die Stilistik auch dieser drei Geistescrzeuanisse nicht völlig einwandfrei erscheinen sollte. Ergebenst Freiherr v. Senden." — Wie aus Grund dieser Briese die Sache jetzt steht, sehen wir reilich ein, daß wir besser gethan hätten, mit dem Herr» Einsender nicht Kirschen zu essen. Wir können aber zu unserer Rechtfertigung daraus Hinweisen, daß wir gar nicht die Absicht gehabt habe», mit ihm Kirschen zu essen. Ihn gar beleidigen zu wollen, lag »ns . vollkommen fern. Immerhin werden wir auch in, Angesicht aller Staatsanwaltschaften der Welt, ja selbst noch ans dem Scheiter haufen an der Meinung festhallen und sie frcimüthig bekennen, daß wir nicht blos das erste, sondern alle hier mitgetheilten Schreiben für stilistisch nicht ganz einwandfrei halten. — Nachschrift. Und schon heute tFreitagz Abend erschien in der Wohnung des Feuilleton-Redakteurs der „Franks. Ztg." ein Schutzmann und hinterließ daselbst eine mit „Sofort" bezeichnet«: Vorladung in's Frankfurter Polizeipräsidium für morgen früh 8 Uhr zur Ein vernehmung „wegen Beleidigung". Es ist wirklich beruhigend, zu sehen, wie rasch bei uns die Justiz arbeitet. ** Infolge der großen Siebe! auf der Ostsee sind in den letzten Tagen viele Unglückssülle vorgekommen, besonders sind viele Segel schiffe vcninglücki. ** Ans Stuttgart wird der „Frkf. Ztg." geschrieben: Unter den Zeugen des m Hannover zum Austrag gebrachten Wuchcr- prozeises Löwenstein spielte ein Maschinendircktor a. D. Georges eine gewisse Rolle. Dieser nicht mehr im Dienst befindliche Maschinendirettvr ist eine hierorts sehr wohlbekannte Persönlich keit. Georges war der letzte erklärte Günstling des verstorbenen König-Z Karl I. von Württemberg und übte als solcher eine Zeit lang einen ziemlich weitreichenden Einstuß ans- Er war unter Weither als Maschinenmeister an das hiesige Hofthcater ge kommen und bewährte sich in seinem Fach als eine ungewohnuch begabte Kraft. König Karl scheint an seinen Leistungen ein be sonderes Wohlgefallen gesunden zu haben und durch diese dem von ihm vorher wenig beachteten Theater näher gebracht worden zu sein. Georges wurde in den näheren Verkehr des Königs gezogen und gehörte nun zu der „Spielpartic". die der Monarch, wenn nicht täglich. so doch mehrmals wöchenrlich in dem an den von ihm ein- aerichtctcn Wintergarten stoßenden Pavillon im linken Flügel des Rcsidcnzschlos'es um sich versammelte. Ter Titel eines Maiclnnen- Direktors wurde ihm während des letzten LcbenSiahres des Königs verliehen. Mit dem am 6. Oktober 1891 erfolgten Tode Karls 1. erloschZAcorges' Stellung am Hofthcater. doch hatte sein könig licher Freund in seinen letzten Willensversügungen in ausreichender Weiic für ihn vorgesorgl: der ehemalige Maschiiiendircktor erhielt nicht nur eine lebenslängliche Pension oder Rente in ziemlich hohem Betrage, sondern anch für sich und jedes seiner Kinder eine Dotation in baarem Gelde, sowie eine am Bodcm'ee gelegene Be sitzung legirt. — Illach dem „Hann. Emir." ist Georges gegen eine hohe Kaution aus freien Fuß gesetzt worden. ** Eine große Feuerkugel wurde am 2. November 7 Uhr Abends im südlichen Theile der Rheinprovin; gesehen. Aach dem Bericht eines kenntnißvollen Beobachters in Limbach durchlief daS Meteor die Sternbilder Dreieck, Fache, Pegasus und Adler und strahlte intensives, weißes Licht aus gleich einer clektrüchen Lampe. Die Kugel hatte einen kurze» Schweis von weißer Farbe, und die ganze Erscheinung dauerte wenige Sekunden, war aber so über wältigend, daß Arbeiter aus dem Felde laut auffchriecn. Vielleicht haben Beobachter a» anderen Orten den Laus der Kugel tmrch die Sternbilder fcstgestcllt, so daß eine Bahnberechnung die'es großen Feuermeteors möglich wäre. * In London wurde die Weste, welche König Karl!, ans dem Schaffet getragen hat, sür 200 Guineen versteigert Sie hat dreizehn Knopflöcher, aber nur zwölf Knöpfe. Das oberste Knopf loch hatte keinen Knopf erhalten. Man kann noch die Blutflecken. ans der Weste fehen. > Inüllliek »Allmmll. HLügn-LIg,Mg>1: 12,022,022 Mrk. Wir verzinsen Baar-Einlagen auf Rechnungsbuch rückzahlbar lüMi «Ilno MlivlM liülxliMZ Mit Slo bei IllilMtüelior klMliAiinZ mit . . . 31-^ ,» 3 ,» ,, „ « » « 4 Io Alle in das Vankfach einschlagenden Geschäfte besorgen wir zu koulanten Bedingungen pro arnio 8pv8onsi'oj. und halten uns insbesondere zum An- und Verwaltung von Werthpapieren bestens vio«>Nen, November 1898. Verkaufe, empfohlen. sowie zur Aufbewahrung und Ilrvsitnvr LktivL-LaMsI: Mark SMS,VW, «ovo» kllailt 8,220,000 el»8«rnl»lt. Wir vergüten bis auf Weiteres für Bankeinlage» auf Depositcnvnch bei täglicher Verfügung 3 °/„ Zinsen x. bei einmonatlichcr Kündigung . ^Vs °/o Zinsen x. s. bei dreimonatlicher Kttttdlgnng 4 °/o Zinsen x. -r. Wir empfehlen uns ferner zum An- und Verkauf von Staats- und Werthpapieren, zur Annahme offener und geschloffener Depots, Gewährung von Darlehen auf Werthpapiere, Gewährung von Darlehen ans andere Sicherheiten, Einlösung von Coupons und Dividcndenscheinen, Diskontirnng von Wechseln nnd Eröffnung von laufenden Rechnungen. SLvIlskvkv llLllävIsbLlik, Svesti assv V. zur zur Mii8lköekv! Hoflieferant 18 wilsdrrrfferstrake 18 iffilnilciinülei' bentkt, I I II emvffng herrliche Neuheiten in Porzellan, Majolika und Terrakotta Lek« Ik^oi »Ilnaackstrassv, ist Spezialist sür allcrfcinstc zahntechnischc Arbeiten. övklo 2nlinvr8atls, Lronon- llllü lirüokouni'bvitsll (Zahnersatz ohne Olaumenplattc), tvlnsto ILmr»iIl6-.4rl)6lt6u, livnntvolllltv l'Ioinl»lr>inr;6ii, eln/ioluv Lr>I»nkittiion, sollmorrlosv Oporutionou mMvl8t L,aod8a8 rc. re. 8 u in jeder Preislage. 8slnii,1tic!,8 Xklitlsitsli M sillgütlMil! Me mich in Drssäsü-^.. vürsrsk, 72, M MiieMße. niedergelassen. prsNi. tme», 8 Ollrnr« u. <-i«dnZ t»l»elr«r. Unser«, dslisdtso, Mus» liLiidEso lvtLt Llevs 12« ritz. V0V LH'» ««rüstet Kanton-ILalltz«, t«rö»t«i, r««U, rsrsatlrl r«lll»elmevr«»il 85 Ldris L Mrdlss LN 6a» l'kuuä. VedSttteiv 8 Gedeime-u.Houtleiden, Weschwüreu Uchwiichewerden L. Spi Hoslivlonullvll. 1. Uaus rvekta vom Lltnuu'Ill. 8 V,i»«k»u,o 8 geheilt Pragrrstr. 40, Lprechst. V. 10-Ü u. 5-ö- 18