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Irrrimer Nachrichten Sir.M IKLv eLkigo Losev a« Gvnnaben» abent. Mehr als Milliarde» Mark beträgt das Zeichnnngsergebni» der 7. Krtegsanleitz«. bisher sind tL Miöiarden s»!t Milliane« Mark endgültig feftgesteftt. Im dritten Kriegsjahre 1917 sind mehr als 25!4 Milliarden Mark d. s. über 4 Milliarden Mark mehr als li)16 und 191», Kriegsanleihe gezeichnet worden. «ns der Insel D««ö find deutsche Truppe» gelandet worden, die dort ctngeletteten Operationen verlause» plan» mäßig. - Nordöstlich non Soisson» dauert die Arttllertescblacht mit äußerster Festigkeit an,' französische Ansklärertruppü wurden abgeiviefen. Im Artois und nördlich von St. Quentin spielten sich an mehreren Stellen SrkundungSgesechte mit für uns günstigem Erfolge ab. Die Versenkung de» englische« Panzerkreuzer» ..Drake" durch ei» deutsche» Unterseeboot lSapitänlent- nant Rohrbcck) wild jetzt deutscherseits amtlich bestätigt. Unsere Unterseeboote baden neuerdings im Atlantischen Ozean KiiXV Tonnen versenkt. Die englische Regierung ordnete die Schließung der Sinnseiner-'Verbüilöe in England an. Der sozialdemokratische Parteitag wählte Scheidemann und Ebert zu Partcivorsitzenden. Staatskommissar v. W aldow stellte fest, daß die Ver sorgung mit Brot und Kartoffeln gesichert sei und daß die anderen Schwierigkeiten zu überwinden feien. Die nächste B n t t c r v e r t e i l u n g in Dresden findet am 25. und 2<i. Oktober statt. - ' rung des KriegselcndS, für das es auszukommen hat, in erster Linie die im Kriege erworbenen Reichtümcr beran- zieht. Das soll unter Anerkennung des Grundsatzes ge schehen, daß niemand beanspruchen darf, nach dem Kriege wohlhabender zu sein, als er es vorher gewesen ist. — Zum ^Schluß behandelt der ReichStagsabgcvrdnete Robert Schmidt iBerlint die Lebensmittelsrage. Am Schlüsse der Freitag-Sitzung des sozialdemokrati schen Parteitages wurden die Abgeordneten Scheide rn a n n mit 312 und Ebert mit 3ll Stimmen zu Partei- vor sitzenden gewählt. iW. T. V.) Die Haltung der russischen Sstseeftotte. «Eigene D i a h t m e l d ii n g.) Basel, 2V. Okt. „Daily Chronicle" meldet aus Peters burg: Das Schicksal Petersburgs und des ganzen russischen Reiches hängt von der Haltung der russischen O st - seeslotte ab. Ernste Gerüchte werden ans Kronstadt verbreitet, wo der Marine-Ausschuß auch jetzt noch, da die Deutschen schon vor den Toren stehen, Debatten führt »ud Beschlüsse saßt über die Art der Kriegführung und die Iriedenssragen. „Daily Chronicle" tröstet seine Leser mit denr Eingeständnis, daß die russischen Aalands - I u s e l n unter englischem Marinekommando stehen, bezeichnet aber die russische Agentnrmeldung, daß die russischen, Schisfsgeschütze gegenüber denen des Feindes nicht weit tragend genug seien, als bedenklich. Räumung von Baltischport und Kronstadt. s'! «Eigene D r >i h t in e l d ii n g.) Basel. 20, Okt. Wie der „Anzeiger" aus Stockholm mel det, »erlassen die r ii s s i s ch e n Z i v i I b e h ö r d c n in Bal- tischpvrt und K r o n st a d t ihre Amtssitze. ...... Finnland »nd der dentsche Vorstoß. HI ^ «Eigene D r ab t ui e l d u » g.s Basel, 2«'. Okt. Die „Morning Post" meldet aus Peters burg: Der finnische Senat uns der finnische Landtag er hielten den Befehl der Regierung, sich auf die Dauer des Kriegszustandes im finnischen Meerhusen nach N i k o l a i - i! a d l zu begeben. Im finnischen Landtag zeigt sich eine be denkliche Bewegung, den Befehlen der russischen R cgie r n ng nicht na ch z u k v m m en , sondern in Hei st n g s o r s zu bleiben auch auf die Gefahr eines feindlichen FlottenvorstoßcS hin. Frontreise KerenSkis. NuS Petersburg meldet die Petersburger Telegraphen- Agentur: Kerenski hat sich an die Front be gehen. (W. D. 21.) Der verbandsseindliche Arbeiter- »nd Soldatenrat. «Eigene D r a h t m c l d i» n g.i Ilsens. 20. Okt. „Petit Journal" meldet aus Petc^sburg: Die alliierten Botschafter erhoben bei der provisorischen Re gierung V o r st e l l n n g e n gegen die letzten Reden und Beschlüsse im Soldaten- und Arbeiterrat. Die Untätigkeit der englischen Flotte. „Tailn Mail" fragt, warum die englische Flotte nicht im R i g a i s ch e n Meerbusen ausgetreten sei und warum nicht wenigllens englische Unterseeboote zur Hand waren. (W. T. B.) . . Ja, warum wohl nicht? Reue amerikanische Anleihe sür Rußland. Nie der „Nicume Notterdamsche Eourant" erfährt, hat Amerika neuerdings Rußland 6 0 M i l l i o n e n D o l l a rs geliehen, womit die Gesamtsumme der für Rußland ge liehenen Gelder ans 325 Millionen Dollars stieg. (W. T. B.) die lr»»»Ißlche Üediiiettrlrlle, Wie dem Berliner „Lok.-«nz." aus Genf.mitgettilt wird. >vird als Urheber der Kabinettskrtse allgemem Bria » d be zeichnet. dessr» scharfer Angriff gegen Nibot in der Geheim- sitzung dt« schwantruden Element« zur v>eg»erlchaft zog. :>tibot hat det seinen Aussührnngen über Dcnlschlaüds Um triebe nach einer «Proor-s"-Mc Iduna seine frühere Virtuos!- tät vermisse» lässt». „ProgröS -e Lyon" meldet, daß es bei der Gehelm- sitzung der französischen Kammer zu he ft tarn Zusam men ft ü ß e i» zwischen einzelnen Abgeordnet««. namentlich zwischen Ribvt und Brtand, gekommen sei. Einig, Abgeordnete hielten e» für unmöglich, daß Stibot Minister des Aeuheren bletbe. Der Minister für Lebensmittel- Versorgung Lang hat ln der Kammer «tncn «»rsetzantraq auf Gewährung «lnes Zusahkredits von «>48 Millionen Franken eingebracht, um den Ankauf von Getreide. Mehl und sonstigen notwendigen Lebensmitteln zu ermvg- Uchen. tW. T. v.i Eine englische Glimme zu ArrmkreichS KriegSziefen. Ein Leitartikel des „Manchester Guardian" zieht die „Times" zur Rechenschaft, weil sie die Aenßernng einer Elsässer Korrespondenz, das Weltinteresse fordere den Rhein als f r a » z ö s i s ch»d e u t s ch e Grenze, als die fast allgemeine Ansicht Frankreichs hingestellt habe. Frankreich habe sie nach BriandS Vertrag mit Rußland nachdrücklich abgelehnt und Nibot sie zuirückgewiesen. Die englische öffentliche Meinung würde nicht nur der Fortsetzung des Krieges für etne Annexion deutschen Gebietes nicht zustimmen, sondern sich weigern, einem Vertrage beizntreten. der solche Möglichkeit vor bereitet. lW.T.B.) Lie erschüttert« Utellun- des italienischen Kabinett». sEIgeneDrahtmeldnng.) Zürich. 20. Okt. Der „Corriere della Sera" meldet aus Rom: Auch im Senat vollzieht sich ein Zusammen- schlußgegen die Regierung. Die Senatoren hielten' in -en letzten Tagen in Rom Besprechungen ab. die zn einer sehr scharfen Stellungnahme gegen dir unentschlossene Politik der Regierung geführt haben. Die italienische Kammcrsttzung brachte neue Vor stöße der offiziellen Sozialisten, die von der neuen Gio- littianischen Kammcrgruppe unterstützt wurden, gegen die innerpolttischen Maßnahmen -er Regierung. Die T » riner Revolte bildete -en hauptsächlichsten Gegen- stand der Erörterung. Bissvlati wurde persönlich mit größter Heftigkeit angegriffen. Bvsellt erklärte, das Kabinett srt für das Vorgefallene ftemeinsam verantwort lich. Bissvlati ries: Wenn das Interesse des Vaterlandes es erfordert, so würde ich auf Euch alle schieße» lassen! Die Gtolitttaner und Sozialisten erblickten in den mangelhaften Vorkehrungen der bisherigen VersorgungSpolitlk die Hauptursachen für die Turincr Ausschreitungen. Ler Senat ist für den 26. Oktober clnbernfen worden. «W. T. Bl Segen die Sinnfeiner-Bewegung. , (Eigene D r a h t m c l d u » g.) Zürich. 20. Okt. Der „Sccolo" meldet aus London: Die Negierung hat die S ch l i c ß u n g der Sinnsciner- Bcrbünde in England ohne Angabe von Gründen an- gcvrdnct. Der „Nieuwc Notterdamsche Courant" meldet aus Lon don: Ein im Unterhaus« eingebrachter Antrag LvnSdales zur Wahlreformvorlage, wonach das neue Wahlgesetz aus Irland keine Anwendung finden solle, wurde ab- gelchnt. Der Staatssekretär für innere Angelegenheiten Eave teilte mit, daß ein Ausschuß ernannt werden ivsirde, um die Wahlkreise in Irland neu cinzutcllen. Der Ratio nalist Dillon erklärte, daß damit der Beweis erbracht sein würde, daß die Methode der revolutionären Partei in Irland gerechtfertigt sei. Der Nationalist O'Bricn bezeich- nete darauf das Vorgehen der Regierung als Verrat. Sic rechtfertige so durch ihre Politik die Bewegung der Sinnfeiner. — „Daily News" legt energisch Verwahrung ein gegen die Krontvcrändernng der Negierung in der Frage der Vertretung Irlands im Parlament. Tie Natio nalisten seien äußerst erbittert. (W. T. B.) LaS Programm -er neuen schwedische» Regierung. iSchwed. Tel.-BureauI Bei der Eidesleistung des neuen schwedischen Ministeriums führte Staatsminister Eden über die Hauptgrundsätze der neuen Negierung folgendes au»: Unsere erste'Aufgabe wird cö sein, in Uebereinstim- nnlng mit Sen wiederholt bekanntgcgebenen Absichten der schwedischen Regierung und dem klar aue-gedrückten Willen des schwedischen Volkes'eine unvevbrüchliche, noch allen Leiten streng unparteiische' Neutralitäts politik und eine damit übereinstimmende Handelspolitik auirechtzuerüalten. Das besondere Zusammenwirken der drei skandinavischen Reiche, das während des Krieges zu stande gekommen ist, soweit wie möglich zu entwickeln, ist unser lebhafter Wunsch. Den Bestrebungen, die mit immer wachsender Stärke auf verschiedenen Seiten hervortreten, nach diesem weltverhcercnden Kriege einen dauerhaften Frieden zu schassen, sowie eine internationale Rechts ordnung, die geeignet sein kann, -en Frieden zu sichern nnd eine Minderung der Rüstungslasten zu ermöglichen, schließen mir uns von Herzen an. Offenbar ist es nicht möglich, an eine Lösung der Frage der Be schränkung der V c r t e td i g u n g ö m i tte l unseres Lande» und ihrer Aupassuna an die Tragkraft de» Volker rmd die Bedürfnisse einer Niedlichen Kultur während der Dauer des Krieges heranzutreten. Aber wir wollen cs nicht unterlassen, unsere Ueherzeugung auszusprechen, baß diese Fragen eingehend geprüft werden müssen, wenn ein mal der Krieg endet, unter Bcrücksichtlgung der dann in der Welt herrschenden Verhältnisse. lW. T. V.i Ubwartende Haltung Argentinien». Ter „Voss. Zig." zufolge meldet die Londoner „Morning Post" aus Buenos Aires vom 16. d. M.: Da» argentini sche M i » i st e ri u in hat den Antrag des Senat» auf Ab bruch der diplomatischen Beziehungen mit Deutschland ab. gelehnt. Der „Teinps" meldet au» Buenos Aires: Der Nechtü- belstanü des Grafen Luxbura hat beim Bundesgertcht die Znsicherung der persönlichen Freiheit sür den Grafen Luxburg beantragt. Seine Verhaftung laufe der argentinischen Gesetzgebung zuwider. tW. T. B.) Ae »luftige öruShrungsregelu». Im verstärkten StaakshaushaltöauSschuß de» preußi schen Abgeordnetenhauses führte der Staatskommtsfar für VolLsevlinhrung v. Waldvw etwa folgendes au»: Brot und Kariös sc ln würden wicdc/ die Hauptstütze der Ernährung bilden. Die Brotgetreide-Ernte sei örtlich sehr verschieden, im allgemeinen als mäßige M ittclernte anzusehen. Aus Sparsamkeit und Vorsicht sei. wie iu den Vorjahren, die Brotstreckung durch Kar toffeln vom 14. November ab wieder cinznftthren. und zwar bls zum 1. Februar. Au Frischkartoffeln sollen die Bedarfs- gemeiildeu Ü- Pfund pro Kopf und Woche erhalten. Eine Herabsetzung der Brotration sei dadurch vermieden. Die Befürchtungen, daß durch den Frühdrusch Getretdemengen verdorben seien, hätten sich nicht bestätigt. Die Kar toffelernte sei befriedigend, teilweise gut und durch das Wetter bisher begünstigt. Eine endgültige Ernte- schätzung würde Mitte November vorlicgen. Dem Wunsche, den Kopfsatz auf 10 Pfund zu erhöhen, habe nicht ent sprochen werden können. Weder für Schweine, noch für Rindvieh stehe Körnerkrastfutter zur Verfügung. Es sel daher unabweisbar notwendig, die Höhe des Viehbestandes mit -en verfügbare» Futtermitteln i» Einklang, zu brin gen. Dies werde naturgemäß seine Wirkung auf die Fieischversörgnng, sowie aus die Gewinnung von Milch und Fett äußern. Infolge der Maßnahmen für die Er- faisung von Nepseln, Birnen und Pflaumen erwarte die Reicksstclle für Obst und Gemüse, daß nran gegen 6 Mil lionen Zentner Obst in die Marmeladcnsabriken bringen könne. Die Gcsamtlage der Ernährung laste sich dahin zu- sammenfasten, daß die Versorgung mit den HauptnahrungS Mitteln, Brot und Kartoffeln, gesichert sei, und daß die Schwierlgleitcn auf anderen Gebieten überwunden wer de» würden. (W. T. B.) Keine österreichische» Friedensverhandlungen. Wie der Berner „Bund" von amtlicher österreichischer Seite erfährt, ist die Scntinelli-Mcldung über Friedens- Verhandlungen in Bern frei erfunden. (W. T. B.j Eine dentschuationale Partei in Oesterreich. Die Mitglieder der deutschvölkischen Bereinigung haben beschlossen, zur Vertretung der Interessen des deutsche» Volkes auf allen Gebieten des staatlichen und völkischen Lebens in Oesterreich etne deutsch nationale Partei zn gründen. Mit der vorläufigen parlamentarischen Ver tretung der Partei wurden die Abgeordneten Dober- nigk, Dr. Erler und Dr. Sylvcster betraut. (WTB.j Die Erkrankung des Königs von Griechenland. Der Zustand König Konstantins von Griechenland, der sich in Zürich in der Klinik des Professors Sauerbruch einer neuen Operation unterziehen will, ist dem Berliner „Lok.-Anz." zufolge sehr ernst. , . Weitere Drahtmeldungen: Ein englisches Urteil über die Lage in Flandern. iEIgciic D r a h t m « l d u ii g.) ick. Basel, 20. Okt. „Daily Mall" schreibt zu den Flan dernschlachten. daß eine allgemeine Erschöpfung der Krieg führenden noch fern sei. Auch die artilleristischen 'Vorbereitungen zeigen auf beiden Seiten immer noch eine Steigerung. „Daily Mail" glaubt nicht, daß die bisherige Kampfweise in Flandern eine endgültige Entscheidung bringen wird. Amtlicher bulgarischer Bericht. Sofia, 19. Okt. An gewissen Punkten der Front leb hafte Feuer tätigkeit. Im Struma-Tale wurden während der Nacht mehrere stärkere Abteilungen durch Feuer vertrieben. Die Dörfer in diesem Flußtale, die die Engländer bei ihrem Rückzüge im letzten Frühjahre zerstört hatten, sind durch unsere Truppen mit Rücksicht auf ihre geringe Eignung für die Verteidigung nicht wieder besetzt worden. Während -er teilten Tage besetzte der Fcin- wicdcrum einen Teil dieser Trümmer, die sür die'Vertei digung unserer Stellungen ohne Wert sind. Ein deut sche» L u f t g c s ch wa d e r benxrrf erfolgreich feindliche Bereitstellungen im Ccrna-Bogen. — Dobrudscha-Front: Schwache Artillcrictätigkeit bei Tnlcca. Eine unserer Er- kundnngSabtcilungen, die östlich von Jsaccca vorging, brachte Gefangene zurück. (W. T. B.) Krmst md Wissenschaft. Mitteilungen der König!. Hostheatcr. Königl. Opernhau s. Am 23. Oktober „E a r m e n". Die Titel rolle singt Irma Tcrvani als Gast. Als Jos« gastiert Peter Unkel von der Berliner Hosopcr auf Anstellung. Micaela: Erna Fiebiger-Peisker tznm ersten Male). EScamillo: Robert Burg. Anfang 7 Uhr. Im Königl. Schauspielhaus wird am 23. Ok tober Otto ErlerS „S t r u e n s e c" znm 20. Male auf geführt. StrindbergS „Wetterleuchte n" wird nach mehr als zweijähriger Pause am 22. Oktober wieder in den Spicl- v(an ausgenommen. Melitta Leithncr spielt zum ersten Male die Rolle der Gerda. Im übrigen ist die Besetzung nnnerändert geblieben. Der Herr: Lothar Mehnert; Der Bruder: Hans Wahlberg: Konditor Stark: Alfred Mener: Agnes: Aurelia Jank: Luise: Jenny Schaffer: Frau Stark: Linse Firic. Spielleitung: Lothar Mehnert. Anfang iiü Uhr. -t* Mitteilung des Rlbert-TheaterS. Gastsptel vermine Körner am Lonntag in „Heimat", am 25. und 2». Oktober in „gcdora". Tic beiden Vorstellungen oon „Fedora" beginnen um 7 U li r. In der Dresdener Mnstk-Schnle finde» die nächste Ssfent- Nche Ansnihrnng am 22. Oktober im Trei-Kaiscr-Hof um 7 Uhr statt. Eintritt frei. z» Kesellschast für Literatur und Kunst. Nächsten Mittwoch spricht im Hanse der Kausninnnschast unter Vorführung von Licht bildern Tr. Günther Reumann über: „«aulünstler Im Tierreich". i* Ein Vortragsabend von Julius Brandt machte oeß vicicn Freunden des Künstler», die ^er sich als Charakter- iviclcr und Opcrcttcnsänger am Dresdner Cenlral-Theater erworben hat, viel Freude: sic klatschten begeistert nach jeder Nummer und cs gab deren eine endlose Zahl. Bunt, ja innterbunt durcheinander, Goethe und Paulinc Schanz, 'Baudelaire und Julius Brandt und »och ein Dutzend Gegen- 'ätze marschierten auf. Man ncnntz das „Ernstes und Heite res" oder „bunter Abend". Für geläuterten Geschmack ist'S fürchterlich, sür Freunde des literarischen 'Allerlei sehr ver gnüglich. Also ein Programm machen, wie es heute vom künstlerischen Standpunkt aus verlangt werden darf, kann Herr Brandt noch nicht. Er beging auch die Naivität, sein Wesen soweit zu verkennen, daß er mit der Aufforderung Baudelaires „Berauscht euch!" den Abend einleitete. Nun ist Julius Brandts natürliche Gabe ein nüchterner, trockener österreichischer Humor, der im Fallenlasten der Pointe die beste Wirkung tut, aber beileibe keine Lyrik unk? keine edle' Pnthctik,' also weder das „Heideröslein" noch die Nhctorcn- lyrik „Die Not" ist etwas für ihn. Selbst ob man kleine Neckischkeiten von Falke noch mit mimischen Drolligkeiten des Kabarettkomikers inszenieren soll, bleibt fraglich. Zu Hause war Julius Brandt nur bet Anzengruber und Schön- hcrr, mit denen er sogar tiefe Wirkung erzielte. 'Nur wenn der Künstler Art und Grenzen seiner Vortragsfähigkeiten, die ihn auf ein enges, aber eigenes Gebiet verweisen, beachten wird, kann er künstlerische Vollgeltung aus dem Podium be anspruchen. 4?. 2. k* Maria Ioogrü«, die Münchner Koloratursänge rin, hat sich mit Karl Erb verlobt, dem Tenor der Münchner Hofoper, der sich zuletzt noch als Träger der Titelrolle von Psitzncrs „Palestrina" einen Namen ge macht hat. 1* Der Pianist Harald Signrdsso«. ciuSg-bildet im KSnigl. Konservatorium zu Dresden, ist als Klavierlehrer dem Konscc- vatorium zu Erfurt verpflichtet worden. k* „Bund der Freunde deutscher Kunst". Am 18. Ok tober hat in Leipzig die GründnngSvcrsammlung einös „Bundes der Freunde deutscher Kunst" stattgefunden. Den Vorsitz hat Nniversitätsprofessor Gehcimrat Dr. Schmar- s o w Übernommen. Die vom Bunde heransgegcbene Zeit schrift „Deutschlands Knnst" leitet der Kunstschriftstellcr Arthur Doüsky. Die Aufgabe des Bundes soll sein, ge sunder nnd abgeklärter deutscher Kunst zu dienen und den Auswüchsen der neueren Richtung entgegcnzntreten. -j* Paul Rüttuers dritte Liusoni« ist im K ll n t g l. Opern haus zu Berlin mit groben» Ersolg zur Anssühruiig ge kommen. -j* Türkische Künstler in Berlin. Aus Konstan tin o p e l wird gemeldet, daß in Berit n eine türkische Kunstausstellung eröffnet werden soll. Die be kanntesten türkischen Künstler werden vertreten sein, dar unter auch mit'zwei Werken der kaiserliche Prinz Abdul Mcdschid Effendi, dessen starke künstlerische Begabung in der Türkei bekannt ist. Auch Meisterwerke der türkischen Stickknnst werden ausgestellt werden, — Ferner wird ge meldet, daß die Kaiserlich Oömanische Kapelle demnächst in Erwiderung des Besuchs des Geraer Hos- orchestcrs eine Gastspielreise in die verbündeten Länder unternehmen will. Sic wird u. a. in Sofia, Budapest, Wien, Miinchen und Berlin konzertieren. Auf dem Pro gramm steht klassische und türkische Musik. Der Dirigent der Kapelle ist Zcku-Bci. AlbrktBerein. Der Albcrt-Vcrcin ßal unlängst x auch sein 60jährtgcs Bestehen, wie sein 26jähriges im Jahre 1822, fast unter dem Ausschluß der Ocssenllichkeit gefeiert, aber ganz Sachsen, ja ganz Deutschland kann an seiner Wirksam kcit innerhalb eines halben Jahrhunderts, und nicht zum wenigsten während der drei Kriegsjahrc, teilnahmslos vorübcrgehen. Aus Anlaß des 6i>iährtgen Jubiläums ist eine Geschichte des Vereins erschienen, welche Herrn Schul direktor i. R. Enzmann in Blasewitz, friihcr in Mitt- wcida, zum Verfasser hat. Das Buch gibt ein getreues Bild von der großartigen, segensreichen Wirksamkeit des Vereins. Im Jahre 1802, aus Anlaß des 26jährigen Jubiläums, war aus der Feder des damaligen Schriftführers im Direktorium, des Herrn Obersten Dr. Naundorf, ein ausführlicher Bericht über die Gründung des Vereins und seine Entwicklung im ersten Vicrtcliahrhundcrt erschienen. Dieser Bericht ist in der jetzigen Festschrift nur in großen Zügen wiedcrgrgcben. Aber es finderr sich auch in diesem Auszug viele interessante Angaben verschiedenster Art. Am 14. Septmbcr 18«»7Kiielt Ihre Königl. Hoheit, die da malige Kronprinzessin, spätere Königin Carola in einem Saale des Kronprinzen-PalaiS in Dresden die erste kon- sti.tuierendc Bersammlnng ab, und so muß dieser Tag als der Geburtstag des Vereins gelten. Kronprinzessin Carola stellte sich selbst als Präsidentin an die Spitze dqs Tirck-