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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 26.09.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-09-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020926024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902092602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902092602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-09
- Tag 1902-09-26
-
Monat
1902-09
-
Jahr
1902
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Dresdner Nachrichten Freitag. 2«. September Itt«»2 »» Sir. 2«« -Siehe. dtt Hmer Israels" tum Vortrag gelangt vielt der Anstaltsleiter. Herr vberi» pektor I. Sie r «rmnerte zunächst daran, daß wegen sei lodet Löi en. er» Degen des lodet König enen und einiger anderer am 25. Hum begangen öde ' der Gor Die Rede meil. Er erinnerte jur Albert-, der später folgenden groben Umstände die Olsufiess-Jeier, hie son' werde, diesmal erst jetzt stattsinden könne aut dem Sommer- also ein Herdstsest geworden sei. Die Anstalt stehe noch unter dem machtvollen Gedächtniß an König Albert, unter dem wie sein Land auch die Blindenanstalt zu immer größerer Bliitde gelangt sei: da- Fest werde aber auch in der frohen Zuversicht begangen, daß König Georg seinen hohen Schuh der Anstalt als Temoel der Bruderliebe nicht verjagen werde. Die Fest- Lobliede für die Vaterland-- und es dei» Anschein erwecken, als ob Blinden ssi al- Tempel der Bruderliebe rede wurde dann zu einem Hcimatbsliebe. Wohl tonne Olsuiieff. der sich in den Herren der Liumeff. der „cp in den Herren der Blinde» ein unvergängliches Denkmal gesetzt habe, keine Heimathsueb« gehabt habe, doch sei er ein ebenso treuer Sohn seine- russischen Vaterlandes gewesen, wie er sich in seiner zweiten Heimath Sachsen und besonders un ichonen Dresden wohlgesühlt habe Nachdem Redner die Ber- dienste Olsutiess'S gewürdigt, gedachte er der Förderung, die die Bllndenanslali durch da- HauS Wettin allezeit ersahren habe, dessen Mitglieder von alierSyer die Anstalt wiederholt u»t ihrem Betuche auSaezelchiict hatten, um de» Blinde» Trost und Er- gnickung zu tpenden Weiter gedachte der Redner der >ur letzten Iabre verschiedenen Wohlthater und Stifter der Anstalt, deren An denken iininersort m Ehren gehalten werden wurde „Wir aber." ichlaß Herr Vermeil seine Antprache. .wollen auch dem Balerlande unsere Dankbarkeit nicht vorenthalte» und u»ser ganzes Dickten und Trachten, unser Thun lind Handel» chm widmen. Alle untere Getühle. die wir Liegen unier Vaterland >u> Herzen hegen wollen wir zusainiiiensatsen in die^Worte: (ßcstt tchiifte. tßcstt tegne. Gott erhalte unier liebe- Sachjen und mit inm diese Dtätte der Humanität!' An diese trefflichen Worte schloß sich der Gesang des Ablschen „Dem Vaterland' l-> au,"Nu für ge- uiitchken Chors. sowie drei weitere a ,-apoIIn-Ehäre. die tämmk- !ich stimmung-voll zum Vortrag gelangten Tie Anstalt-schülerm 'Ninna Wilhelm sprach hieraus ein von Luise Kretzichuiar sgest l'i. Mai 190'2> versayleS Festgedicht in dein Olsusiess unk andere Woklikäter sowie das Vaterland gefeiert wurden. ES Mglen noch drei weitere Gelänge der 'Anstaltszöglinge. tooraus d'e erdebende Feier ihren Aöichlaß fand Mittags wurden die An liehoiigen der Anstalt festlich geipcist und ^lachmiltagS fand für iie nochmals eine freier statt —* Aus den amtlichen Bekanntmachungen Ter Rath erläßt tine Bekanntmachung betreffs ber vom König- chen Vliuistcrium des Inneni crlasieiien Vorschnilen siir die Vertonen, die srenide RechtSangelegeiiheiieli und bei Behörden i'akrzunehmende Geschäfte gewerbsmäßig besorgen. oder die über V.-rmögensverhältnisse oder persönliche Angelegenheiten gewerbS- »'äßig Auskunft erkheilen Die'e 'Vorschriften treten am l. Oktober ''>02 ,u .straft. Egeniplare der nach dteien Vorichrülen zu ihrendeu Geschäftsbücher sind käu'Iich zu haben in der Buch binderei von A. R Schuster. Sche''elstratze 19 und Vachdruckerei agil E. Georges, Pirnaische Straße lt Tw Beglaubigung und Abstempelung der zu führenden Geschäftsbücher, die Bestätigung des Abschlusses Vieler Bücher, die Entgegennahme der Anze gen über den Wechsel des Geschäftslokales. iowie der un Geschäfts betriebe beschäftigten Personen eriolgt beim Gewerbeamte I, Alt- 'ladcer RalhhauS, 2. Obergeschoß, Zimmer 29 und 90. —" Ter B e; i r k S v e r e i n DreSde» deS Deutscher. LchrerverdandeS für Naturkunde h elk am Mittivvcb bei Helbig's BereinS > itz » n g ab. Rach Erledigung mehrerer ge ichäitltcher Angelegenheiten ivruch der Vvrüpeiidc des B»ciuS Herr Lehrer Werner, über: Johannes Leunis ein Gedcnkblatt ;ur 1»X> Wiederkehr ieineS ißeblirtstages Vortragender gab zunächst ein sarbeittn'cheS Lebensbild des am 2. Juni I6«'2 geborenen und am 30 Apiil 187:, gestorbenen G»m»asia!vro'encstS. denen be denkendstes Werk seine Svnopsis ist. iührte sodann einige Bein eie seines Forschungseifers an und ichloß mir der Dchstdernng der Be gei'terung. die 'Tennis in seinen Schülern enkiachke — Heu Rodert Mißdach referiile über Pflanzenkunde im Lehrpläne". Tec von ihm gebotene, den nenereii Forderungen der Pädagogik gecech» werdende Lehrplan sand sgst cinjttniMige Annahme ieitens bei Versammliing. —* Polizeibericht. '25. Septbr. Durch einen Radfahrer wurde am Montag früh an der Kreuzung der Galerie- und Frauensiraße ein lunger Man» uui gern feil lind erlitt eine Be- ichadigung des rechten Ellbogengelenkes. —* Am Sonntag Vormsttag tourde im .7>a:ipigottesoienst der für die ^tarche zu Plaue» erwählte zwecke TiakonuS. Herr Pastor Schmidt, feierlichst in 'ein Am! eingewiesen. Der Feier wobnten alS Vertreter deS Rarhes zu Dresden oie Herren Bürgernieitter Leuoold und Stavrratb Bober bei. Herr Burger meiner Leupoid überreichte als PatronakSvertreter die An- stellungsurkunde Tie Einweisung vollzog Herr Pfarrer Liebe als Vertreter deS LandeskonstsloriumS. —* Vergangene Nacht wurde die Gemeinde Serkowis- wiederum durch drei Schadenfeuer heimgeiuchl. Zwei davon konnten im Entstehen gelöscht werden, dem dr neu siel der bereue aui'S Trockene gebrachte Oberbau des Göri tz scheu ElbbadeS zum H vier 'Als der Brandstiftung verdächtig wurden zwei Personen verhaftet —* Oberlande-aerrcht. Ein für Hundebesitzer interessanter Prozeß beschäftigte den Slratlenal des OberlandeS- aerlchl- Der Butterhändler Lehmann in Oliendors bei Radeberg aalt sich z„r Bewachung seines am Hammeruiühlenwege liegenden Grundstücks einen Hund, dessen Hütte sich an einem Zaune be- ndet. an dem ein Weg vorüveriichrt. Durch die Lange der nette, an der der Hund befestigt ist, ist es diesem möglich, ans die aune zu steigen und über den Zaun hinweg vorübergehende Per- men gnzubellen. Der Hund soll nun un Allgemeinen zum Hellen neigen. Kürzlich erhielt nun L. eine Strafverfügung wegen uaenorenden Lärms, den sein Hund durch anhaltendes lauteS H"m oerur'acht haben sollte. Auf seinen Antrag out gerichtliche ^ at'cheidung hin erkannte daß Schöffengericht aui Freiwrcchung, eil es der Ansicht war. daß das Bellen am Tage erfolgt war -d dis Thier überdies, sobald es nur einen Menschen erblicke. bellen anianae Bon der Staatsanwaltschaft aber, die hier- :u Berufung emleate. wurde nun 'oeziell aus einen Vorfall rw! und lol . künden lang ge Gemeindekassirer war, nicht emschlas daß auch noch ander« Leute durch Ruhe gestört worden lein könnten. Grundstücke- sich noch . urtbeiite de»halb den Angeklagten der Urtheil-begründnna wurde g ' bekannt war, daß sem »und zum redend auch nickt verdaten werden könne, datz er »ch Wachhund halte, so Hab« er doch Vorkehrungen zu treffen, da «r Nähe wohw fch»n zu Bett aegangrn ' t nahm deshalb an. und«- in ihrer tchen 1« neig«. en» ihm sich «inen Wachhund valtt, io hao« er doch voneyrungen in tresse». daß b Bellen nickt jur Plage der Nachbarn werd«. Uebr,genS habe aus eine Verwarnung, di, ihm vom Gemeindevorstaad« -u 2H wurde, grob geantwortet, obgleich e» sehr wohl in leinen Kräsi stand. Verhütung-matzregeln zu treffen, indem er die Kette ver- kürzte und die Hütte verlegte. Di« vom Angeklagten eingelegte Revision rügt die Verletzung der materiellen Bestimmung des 4 cküO.zt de- ReichSslrasgesedvuche», indem L behaupiet. von der Neigung de- Hunde- zum Bellen keine Kenntniß gehabt zu haben. Dein Anträge de- Oberstaatsanwalt- gemäß wird die Revision als unbegründet verworfen. L- hat d>« Kosten fämmtlicher 2t stanzen zu tragen. -* AmtSaerich t. Da- 37 Lahre alte, vorbestrafte Dienst- Mädchen Marie Auguste Valeska Schneider entwendete au- einem m ihrem Zimmer stehenden Koffer mehrere grauen-KleibungSslücke >m lKesammtwerthe von 13 Mk. die ihrer Wirthin gebürten Sie erhält 3 Wochen Gefängnis! — Der T-chankwirth Zooann Peter Stockor erschien am Abend de- 7. Juli kurz vor Ladenschluß in einer Fleischerei aus der Hauotstraße, wo er Wurst bezw. Schinken kaufte St. iiwnirte da- nach seiner Meinung zu geringe Gewicht, auch gerieth er wegen de- von ihm in Zahlung gegebenen Geld stück- in Streitigkeiten. daS »ach seiner Behauptung ein Markstück gewesen sei. ivas von der ihn bedienenden grau des LadeninhaderS bestritten wurde. Stöcker, der angetrunken war, lärmte, daß d>e Straßenpassanten vor den» Laden sich ansammeltcn. Die an ihn gerichtete Aufforderung, da- Geschäft zu verlassen, ließ er ansäng- l>ch unbeachtet: als er dann gehen wollte, hielt man ihn zurück, bis Polizei zur Feststellung des Thatoestande- zur Stelle war Dväter eilig Stöcker eine Strawersüguna über inSgesamml 36 Mk Geldstrafe oder 5 Tage Gefängnis, und 1 Dag Hast zu wegen Verübung eines HauStr edensdruch- und Erregung ruheitörenden Lärms Hiergegen beantragte St gerichtliche Entscheidung. Die Hauptoerhandlung er-Hebt lene Veränderung de- sachverbalt-, sie zu Gunsten des Angeklagte.! spräche. Das Gericht erkennt aus 50 Mk Geldstrafe oder 6 Tazze Gefängnis, und 1 Tage Hast. Der ledige Tischler Joseph swoboda aus Praa eignete sich von den seinem ArbeckSherrn gehörigen Gegenständen eine Löihlampe einen Reoploer. Bilder und Bücher an. deren Werth aus etwa 70 Mk. bezisserl wird. D>e Sacken wurden dem Besitzer zumeist zurückge eben Von der aus 1 Monat Geiängniß testqe- Hpien Strase Lelie» 2 Wochen als verbüßt. — Der 15>ährige Markt- oelier Ernst Eunl Schröder aus Possendvrs fuhr am 7 )uli aus ver Landstraße zwncheu Nöthnitz und Kaitz ein lObähr ges Mädchen mit seinem Zweirade durch eizzene Unvorsichtigkeit um. Sckr. eilte zwischen zwei hlnlereinandersahrenden Lailwagen hin- durch und brachte da- auf dein Fußwege gehende Mädchen, das r n chl bemerkt hatte, zu Halle. Die Gestürzte erliti eine Gehirn- erschüliernng. von der ne sich noch immer n cht völlig erholt hat. Ter Angeliagle Hai für die sahrläsiia verschuldete Körververletzung 5n Mk.'Geldslra'e zu emrichten oder 10 Tage Gesängniß zu ver büßen. —' -döeiterbcrlckit »er E>a»idiirgrr Leewanr vom 25 Sertemder TevrOnonen omer 765 iv.ck». dehnve» iiiv norelicd von Scdoitlanv und >e»ie»S eer Alpen, ein Maximum von 775 Mm. lieg! dei Rnia. Terwcb lavo dal meiß walincieS. nn Listen triideS, nn Tlten vorivieaenv keltere«. Lener — -ck. atir ckicuilich jsi ruhiges, vtetluch nebliges Weller ohne erhedtite Wal» e Ainderung. Dlnick>r!cichil1itc X Dcutjchco Reich. Das Befinden des an einem Nierenleiden eGraul.eu Dicrerance ien v. Oioßler in Danzig gievt zu erusieu Veiiiilh.uttaen 2!»laß. Der Kaiser hat sich sofort »ach ß'.ner Ä"kun»r Ni lliam Ilten telegraolnsch unter dem Ausdruck 'eines ,'essten Mitgefühls nach dem Befinden de- schwer erkrankte» 7berpraüdeilleii erkundigt. X »iiler Theilnahine einer großen Volksmenge und der Lokalbei erden iß io Hall« a. S. aut dem Peter-berg eine Bis marck sä u le enthüllt worden Der Vorsitzende des AuS- ic'.m'X-:- Lauoralh von .Kroiigk. hielt die BegrußunaSaniorache und Pauor Bethae die Gedächlmßrcde. Das Kaiserhoch wurde vom 7 berprlOideutcn von Bötticher ouSgebracht. Ter badische Minilier de- Innern Dr. Schenke empsino den i. cerouraeriuelsier Dr. Schueyler-Ztarl-ruhe und Bürger- melsier Martui-Mannke ni. die als Vertreter der vor einigen Tugen stattge'iindenen Konferenz der badischen 7berbürgermeiiicr deren 'Anschauungen hinnchil ch der F l e i s ch p r e i S >1 e i g e r - ung Larlegten. Der Minnker anerkannte, daß nach den bis her gen, übrigens noch nicht endgiitlg ermittelten Ergebnissen rer aut Anordnung des Min sleriuti's des Innern erfolgten Fest stellungen der bezüglichen Markt- und Preisverhaltnm'e ein ge wisser Rückgang des 'Auftriebes, insbesondere von erchweinen. und eine Steigerung der Hleischpreise nochgewiesen ist. und er erklärte ferner, da^ die grotzherzogliche Regierung demgemäß in eine Prüfung der ,,cage eingetreten sei. ob nicht etwa durch eine Milderung der bestehenden Vorschriften die Möglichkeit einer Ein fuhr lebender Schweine herbeizutühren sein werde. X 193 orlhodore Geistliche der Provinz Schleswig-Holstein verlangen vom orcügiichen Kultusminister die Absetzung de- Pro'csiors der Theologie Dr Baumgarlen in Kiel, und zwar seiner kirchlich-liberalcn Richtung wegen. Die „Äreuzzeitunq" me in, jene Forderung werde sich nickt verwirklichen laßen, aber man solle einen „Positiven" neben Baumgarten letzen X De Mtttheilungen der „Kreuzzig. über das Entgegen kommen der bayerischen Staatseisenbahn-Ber- waltuna gegenüber der Sozialdemokratie werden von dem „Vorwärts" selbst bestätigt: er berichtet nämlich, daß — im Gegensatz zu Preußen — dieEiscnbahnvcrwaltung dem Emvtangs- d«» «üachmer l»zia1demLkatt«chen «artritaar« ein« -al -v«,t« jila,,« s>»r v«rfü»»»g aefteK S« »the« , über de« «artejaal dle ankommenden Deteairten zurech,- aemietrn bab«. - Di« »attonaUcksKÜ« „Magded. Ztg." bemerkt dazu: .Man muß darnach sagen, daß die bayerisch, Eisenbahn ren Städten andere Parteien auf rin« zusiimmrnd« Autwo» rechnen könnt«,, wenn ste mit de« «nt»« d-wortrSten. da» man ihnen gestatten möge, dt, Porwle de, Lilendahnaedönd« mi, Loudaewtnde» und Aahnen lu schmücken, wie N, in Münch» de, Partei »u Tbell anvochen ist. die „ch im«« noch zu, Geancr schatt gegen die bestchnch« Oidnung d« Dinge bekennt. Vielleicht nimmt n« für da- nächst« Iadr in ihre» Parteide,icht an Siellc- drr Rubrik, ln der st« di« gegen Mitglied« der sozialdemokratisch, > Partei verhängten Siros«, zwammeniräai. eine and«« auf in k>> , Aufmerksamkeiten gegen di« sozialdemokratisch« Partei ausgrzahu sind." X Oeftenrich. Die Beratbungen üb« den Au - g > etch mit llngarn, nn dem die beiderseitigen MininewräsiLenien und di, Ressortminister thotlnahmen. dauerten geNern von ist bi- l Uh, und von 1 di- >,»8 Udr. Vormittag- wurde üb« den autonome» l'llkaiis. Nachmittags über finanzielle Fragen verhandelt. Tic onseiein wurde deute fortgesetzt x Belgien. De», .Llolle Beige" zufolge enthält da- gesleu, geössnele Testament der Königin leine Bestimmungen über die Einballamirung und Au-stellung der Leiche, dagegen de» Wumch der Königin, an der Seite thie» Hohnes deiaoetzt ,u werden. Die ivnstigrn Bestimmungen des Testaments find >ri» vrivater Natur Die Königin vermachte ihre l2 Pferde ihien. Privat',kretür Baron Goftinet. dem der König dos Äroßtrenz des Leopoldordens verlieh DaS Blatt fügt hinzu, aus der Ausnahme die der Prinzrisin Stemme von Seile» des Grasen von Flandern zu Tdeil geworden sei. scheine man den Schluß km leiten zu wollen, daß Meinungsverschiedenheiten zwilchen dem König „nd leinem Bruder bestanden. Das ier nicht der Fall: »n Gegentheil hätten der Graf und die Gräfin von Flandern stets ihre Familie»de„ehungen zu der Piinzeisin Stefanie aufrecht er halten, sogar am Tage »ach der Veimäbluna der Prinzessin inn dem Glasen Lonixiy, die ste weder guizuheitze». noch zu miß billigen Hallen X Den Brüjscler Blattern znsolge ist der König heute Nack- mittag nach Luckon abgcreist. Die öffentlichen Kommentare de - Verhaliens des Aonias geaenüber der Gräfin Lonyay sollen au' den Monarchen starken Eindruck gemacht und leine körperliche» Leiden vermehrt haben Der Lewarzt Dr. Tyiriar legte de», König die Fortsetzung der Kur in Luchon dringend ans Herz Der Arzt erklärte, König Leovold leid», an einem Halsübel. übe> dessen Charakter er in seiner Eigenschaft als Arzt schweigen bc wahren müsse. Er lehne jede Verantwortung für den Zustand des Königs ab. wenn die Rückreise nach Luchon nnterolieix. x Rußland. Der A'tentatsveriuch gegen den Zaren wurde von den BeOchwörew in der Weise auSaestihtt. daß sie al- Babnwälter verkleidet die doppelte Truvvcnlin»' welche die Batwst'ecke bewachte, unbeanstandet durchritten und 'che»bar die Schienen inwizirend. diele an einzelnen Stellen los ichraudtkn Die Veisctnvörer waren längst Vklschwunden. als man melkte, wa- sie anaerichiet batten. x Amerika. Die Zügellosigkeit der Ausständigen im Antbrac'k-Koblenaebieie in Penn'nlvanien nimmt immer mehr zu Ter Lhens des Bezirk- Luzerne weilte dem Gouverneur mit, da» er nickt im Stande sei. die Oidnung aufrecht zu erkalten. Ter Gouveineur entsandte da- 9 Miliz-Regiment Ter Sderit vo» Scknhlkill ersuchte den Gouverneur, den Bezirk unter dac- Kriegsr echt zu stellen x Präsident Rooievelt'S Befinden scheint doch nicht ganz einwandfrei zu sein. ES wird darüber aus New'Dork ,neidet: Die Operation wurde, nachdem vor dem Hv'vital ei» Zug Insaiiiciie Wache bezogen hatte, um -t Uhr l5 Minuten voll zogen Ter Präsident wurde aus leinen persönlichen Wunsch nickt diorosornittt. er hielt kaltblütig still, ohne eine Miene zu vci >ehen Tw Arrztc tagen, die Operation sei gelungen, weigern üch aber vorläufig, rin Bullest» auszugeben, was zu neuer Bc »nrnh'guna Veranlassung giebk. Nunmehr sieht fest, daß das bösartige Ge ckwür ans eine, Benie dicht unkcr dem Knie cnl 'lande» ist H eiige Mediziner driürchten e>ne bösartige Schien bkin-EiiIzünduiig Ter Präsident war nach der Operation gut gclnli»r und anscheinend wohl, von offizieller Stelle wird i» ede, Weile bnnu>gi. dock hier sieht Alles »irrer dem Eindruck iaß man etwas zuiückhätt. Tausende vo» Anträgen gehen ani dem Telegrnvhenbureau ein Frau Rovikvcll wollie auf die ersic Beaachrichrigung sofort von Oli'ierba» nach Indianapolis aus brechen blieb aber »1 Folge der vorsirllungkn ihrer Angehörigen 'chließlicb zurück, tritt ,edock «osott Vorbereitungen, um ihren Grniastl in Waihiiiijtvn zu trersen x Nach einer Depesche aus Pott of Svain bat ein kürzlich ans Eiiidad Bolivar cnttvmmener demscher Großkausmann vor den Behörden in Porr of Spa in unter Eid ausgelagt. an, 20 A»a"st habe das venezolanische KriegS'chiss Rsilauilibvr". als cs den Fluß auswärts dampfte, um Ciudad Bolivar zu bomvardiren. die Flagge der Bereinigten Staaten aehißk, um die Sradr. ohne Argwohn zu erregen, er reiche» zu können. Beim Zollhause angckommen. sruene das Kriegsich'ss sofort mitte» in die Stadt hinein, wodurch in dem von Fremde» bewohnten Viertel verichiekene Personen getödtci und Baulichkeiten beschädigt wurden. Die Konsuln und die ganze Bevölkerung baden Proie« erhoben. — Ern Telegramm aus Washington beiagl: In zwei hier aus Caracas eingegangenen Tcoeichen ideilr der amerilani'chr Gesandte mit. er habe voll Ent rnstung von Venezuela Abbitte wegen des Verhaltens deo „Reskaurado," u>id «olutirung der anierikanstcken Flagge durcu Views Schiss verlangt. Venezuela habe sofort dem Beilangen gc- willsahrict und in angemestener Weste um Entschuldigung gc- tw-e». Der Kommaiidont des „Restourador" Hobe die ameriko nstche Flagge geh'ßt und ialutirt. Die Angelegenheit Wirt» noch vom Marinedevartement in weitere Erwägung gezogen. X Aus Colon wrrd gemeldet: Drei Kompagnien Marine ioldaten vom amettkamschen Kriegsschiff „Panther" sind nach Panama abgegangen. Die Ankunft diele- Kriegsschiffe- und die Landung von Zeesoldaten haben in erheblichem Maße bei den Fremden wieder eine zuversichtliche Stimmung erzeugt. :»dt:'chen Werke, namentlich die Gaswerke, veranlaßt worden > »d Mi: Reckt hebt die Knick hervor, daß bei nisteren städti- 'wn Gaswerken zunehmend u:chr nach großzuaia kau'männi eben, '.'vsern nach enaherzig bureaukraki'chen Grundsätzen gearbeitet i'rd Do ist es gekommen, daß. während d e Gaswerke noch :u vergangenen Jahre einen Ueberfcknß von 2 M'llionen Mark i'bgemöc'en hatten, sie i:n st'tzten Jahre e'nen Mmderübett'ckutz . c» rast einer halben M.Ilion verzeichnen wußten In der ,,buchen Zww aber haben die hier noch neben den städliicken be uchenden englischen Gaswerke, dw osienbar nach besseren kauf männischen GiilNd'ageii Verwalter werden, iebr gute Geschäsie aeinacht. Aebnstch verhalt es sich mit den Wasserwerken und dem Piek- und Schlacuthoi. die bei einer minder bureaukratit'chen Ver waltung weit größere lleberschittse erzielen könnten. Gleichwohl fr ja Berlin immer noch bester daran, als die große Mehrzahl der deutschen Stäöw Wir kommen hier mit 100 Prozent Zu schlag zur staatlichen Einkommensteuer aus und werden uns damit wohl auch ferner behel'cn können. Unter ollen vreußi- lien Städten mit mehr als 50 000 Einwohnern haben nur Görsttz. Wiesbaden. Kasse! und Charlottenburg einen geringeren uschlag zur Dtacitsenttoininenstcncr während viele andere Tkadte. insbesondere mit starker 'Arbeiterbevölkerung. 200 Prozent i,nd darüber erheben müssen Also vorläufig haben wir hier noch feme Veranlassung, »ns in dieser Hinsicht besonders zu beklagen. Tas darr aber natürlich nothwcndige Besserungen und Resormen nicht verhindern. Die schlechlen Zeiten scheinen vorläufig auf den Theater besuch noch keine nachtheilige Wirkung auszunben. Anderthalb Dutzend Theater besitzen wir bereits, ungerechnet die Ucberbrettl, die sich letzt in regelrechte Theater zu verwandeln begonnen haben, und die zahllosen Speziolitäten-Theater und Daristes. Noch aber haben wir. scheint es. daran nicht genug. Drei oder vier neue Theatervrojekte werden ernstlich erwogen, für «in neues aroßes Theater sollen die Entwürfe bereits der Baupolizei zur Genehmigung unterbreitet worden sein. Das sind doch sichere An zeichen da'ür, daß die vorhandenen Theater im Allgemeinen sehr gute Geschäfte wachen müssen. Geschäfte - das ist für die meisten da- einzig zutrestende Wort, denn sie sind vorwiegend nickt mehr und nickr weniger als Erwerbsgenossenschaften Fast alle Ber liner Theaterdirektorcn sind Beauftragte euer Kapitalistengruppe, die unbedingt daraus sieht, daß ihre Einlagen sich gut verzinsen, ras a>lt sogar vom Deutschen Theater, dessen Direktor ebenso gegen ein lährliches Firum liebst Tantieme vom Reingewinn an gestellt ist. wie der D.rekior deS Lesstng-Theaters oder eines anderen PrwattheaterS. Daß unter diesen Umständen in den meinen Berliner Theatern der Kassirer die Hauptperson ist und seine Ausweis« in erster Linie maßgebend sind, kann nicht Wunder nehmen. Selbst ein Iitlerarisch ehrgeiziger Mann, wie Paul Lindau, hat tick den klwqenden Argumenten seines Kassircrs nicht ver schließen können und mußte nothgedrungen daS zuakrasstge Stu dentenstück „Att-Herdelberg" ununterbrochen tagaus taaein ansetzcn. sodaß es bereit- das Jubiläum seiner 300. Ausführung feiern konnte Auch hier beißt es leider eben: Zahlen beweisen! Es flieb! nur ein einziges Berliner Prioattheater. das nicht aus den zzcttsenestekl zu arbeiten gcnölhigt ,st. nämlich das Schiller-Theater. Testen Gcldleute sind wirklich noch Idealisten, die nur künstlerische Ziele iw Auge haben und reichlich zufrieden sind, wenn sie von ihren Einlagen eine schmale Rente beziehen, wie von einem bomben sicheren Staatsapier. Do kann natürlich der glückliche Direktor, zumal auch er durch keinerlei Tantieme-Nebenrücksichten beschwert ist und lediglich ein FFUin bezieht, frischweg aus reine künstlerische Ziele lossteuern. Wie ernst er es damit meint, zeigen unter Anderem auch die von ihm veranstalteten Kindervorstellungen, bei denen er eben mir die Kosten herausschlogen kann. Er laßt sich von der Stadt Berlin oder von einer Vorortsocmeinde für jede Vorstellung, der 1250 Kinder der oberen Klassen beiwohnen können, im Ganzen nur 120 Mark zahlen. Dafür erhält jedes Kind eine Einlaßkarte, einen Theaterzettel, darf die Garderobe ohne weiteres Entgelt obgeben und hat den Genuß einer sehr tüchtigen Ausführ ung von „Wilhelm Teil". „Jungfrau von Orleans" oder einem anderen geeigneten Stück von wirklichem Kunstwerth. Auch sonst geschieht neuerdings hier Mancherlei zur Förder ung d«S Kunstverständnisses und der Liebe zur Kunst um« der lieben Jugend. Es hat sich ein Komitee für die Kunstpslege in der Schule gebildet und kürzlich mit einem vorzüglichen .... und Lehrerinnen diesem Juaendconcert bei und sollen durch ihre ganze Haltung bekundet yavcn, welchen gewaltigen Eindruck vre gute Musik ans sie gemacht hat. Derartige Bestrebungen wird man nur billigen und nach Kräften fördern können, vorausgesetzt freilich, daß sic »ch in vernunftgemäßen Grenzen halten undnachMöa- lichkeit dem versländniß der Jugend angepaßt bleiben. Auch wird man sich hüten müssen, durch eine allzu häuslge Wiederholung solcher Veranstaltungen die ohnehin in der großstädtischen Jugend von heute reichlich vorhandene Genußsucht noch mehr anzurtlzcii oder gar ihre Empsängl chkeit vor der Zeit abzustumvsen. Der artige höhere Kunstgenüsse sollten immer nur seltene Ausnahmen bilden, zumal sie ia auch der überwiegenden Mehrheit dieser Künder im aänglich Förderung wo noch zuerst Ettolge zu erzielen sind, beim Nachwuchs. Daß es an solchem nicht fehle und namentlich an legitimem Nachwuchs nicht, dafür sorgt auch der Berliner Magistrat mit anerkenncnsmerthcr Umsicht. Er hat nämlich die Beobachtung gemacht, daß die Berliner Standesämter namentlich vor den beiden .Hauvtumzugs-Terminen. vor dein 1. April und dem 1. Oktober, so stark belastet sind, daß sie beim besten Willen nicht alle Paare mit der gewünschten Schnelligkeit in ven Stand der Ehe befördern können. Was ist nun häufig die Folge davon? In der Großstadt giebt es viele Paare, di« Mangels eines ander weitigen Unterkommens oder aus Geschäftsrücksichten die künf tige gemeinsame Wohnung an einem bestimmten Tage beziehen müssen, wie dies bei aus dem Dienste scheidenden Mädchen, oder bei den ein Geschäft beginnenden Gewerbetreibenden vorkommt. Um nun solch' Pärchen nicht in die Versuchung ,n führen, vor nach Bedarf verlängert werden, soda^. falls nun auf der anderen Seite ebenfalls der ehrlich« Will« vorhanden ist. fortan in Berlin nur noch regelrecht verheirathete Paare aemernsame Wohnungen beziehen werden. Der Berliner Magistrat hat, wie man sieht, das Seinige gethan — wohlan, ihr Berliner Liebesvärchrn. thut das Eurige und bewirkt fortan rechtzeitig «u« standesamtliches Auf gebot. auf daß die häßlichen „wilden Ehen " aus dem BeMner Leben verschwinden l
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