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Dresdner Nachrichten : 05.12.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188512050
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18851205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18851205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-12
- Tag 1885-12-05
-
Monat
1885-12
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.12.1885
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Tag«kla1t für Politik, -illrslaktmi^ 9tlil>/Mi»trI>ttr. Mltiilimill. Aeiiilitilüil«. iKfer-eieLen, Kcisciclkeil, 1»» ,rl>»»l» b»i«r »« klitr», empkeklt V. Metrlor, ^ltmsrüt- lS. ximt!» viick tmuev. ^roO. vr ^LU«r « iisMelMektz 8el>IMoeIioil! 0,0.Wss-Stra-w 21. - »s- ^ ckllliu» 8vdüMivk, r I» r»IeU«t«r LasvaUI L«iii8 lerrniLiiii Mellkchvr k«beri Iloüiu»«», L§i. noüiZk.. »m 8«« 40. kötrolsum-IiLmxsn. ^ Lör2Sv-LrorÜ6ueIiiör. 8ev8t» »88V, xogenüber ckain Vtotv^In-NatvI. Ur. 33l). 30. 5«l>r,-ll,. Ä,sl,,r: 41,500 Srpl. «'.'»-s-dl^nnl'^tn^^ I Dresden. 1885. Smmabeus, Ä.Tecbr. Lkrantwortl!»« Redakteur Mr Politisches vr. Emil Bierev in Dresden Ein« Folge der kaiserlichen Botschaft ist unverkennbar: die Polen selbst sind ausfüllig still geworden. Schon bei derBerathung eines anderen polnischen Antrages über Gleichberechtigung des Pol nischen als Gerichtssprache waren die Befürworter merklich zurück haltend, sie sprachen sachlich, nicht aufreizend, und das Centrnm legte sich nicht für sie ins Zeug. Auch die polnischen Blätter, so gar die Wiener, die ctivaö freier von der Leber weg sprechen können, ankern sich über die Bismarck'sche» Erklärungen betreffs der Polen ausweisungen höchst maßvoll. Wenn sie daran die Versicherung knüpfe», die Pole» ließen sich nicht rntniuthigen, sondern wurde» alle Kräfte zur Fortentwickelung ihrer Nationalität zusanimenrnfscn, so ist das begreiflich, mahnt aber die Deutschen an ihre Pflicht, in der Wachsamkeit für Erhaltung der eigenen Nationalität nicht laß zu werden. Daß die Sozialdemokraten polnischer als die Pole» und das Centrnm selbst sind und mittelst eigenen Antrags den Fürsten Bismarck bitte», die Massenauswcisungen der Polen wieder rück gängig zu machen, entspricht der Vaterlandslosigkeit der Sozial demokratie. Sie geht darauf aus, eine Handlung dentsch-nntionaler Nolhwebr zu bintertreibe». Die Käijerbvtschast war aber nicht blos bestimmt, die Polcnanfrage ans dem Reichstage zu entfernen; all- mählig kommt man dahinter, daß ihr Hauptzweck war, den natio nalliberalen Einheitsstaatsbeslrcbungen einen Keulenschlag aufs Haupt zu geben. Sie ist eine hochbedentsamc Verkündigung der föderalistischen Politik im Reiche, ein kaiserlicher Protest gegen die Ccntralisation. eine Bürgschaft für die Erhaltung aller bestehenden Rechte der Einzelstaatcn. Ter Kaiser lehnt im Namen der Bundcs- fürstcn alle weiteren Preisgebungen landesherrlicher Hohritsrechte an das streich für die Zukunst ab. Ter König von Preuße», der zugleich der Schöpfer des deutschen Reichs und sein erster Kaiser ist. bekannte sich nr unabänderlicher Weise zu dein Prinzip des Bundesstaats, wie er in der Reickrsversassung anogedrnckt ist. Er that dies mit gutem Grunde zu einer Zeit, da man in merkwürdig nugenirter Weile bereits über den Thronwechsel spricht. Kaiser Wilhelm hat mit seiner Botschaft seinen Thronerben als Summe seiner Reaeiztenweisheit die Unantastbarkeit des BundrsstaatS- charakters hingestellt. Feder künftige Träger der deiitsche» Kaiser krone wird den Willen des erhabenen Errichters des Reichs zu ehren haben und dqpr^ ist für die freudige Mitarbeit aller Stämme und Staaten an dr» nationale» Aufgaben des Reichs die unumgängliche Voiaussetzi^zz gewährleistet. ; L.n« stacke Klammer für den inneren Zusammenhalt des Reichs bilden nnzweifelhast di« soziale» Reformen, an denen wir Bundes rath wie Reichstag und m letzterem alle Parteien thätig sehen. Eine Bcstiedigmia tiefgefühlter Bedürfnisse breiter Volksschichten durch das Reich ist in hohem Grade geeignet, diesem die Herzen des Volks immer stärker zuznivenden. Seit zwei Tagen debattirt der Reichstag die sozialpolitischen Anträge, die von allen Parteien — mit Ausnahme der verkalkten Fortschrittspartei — eingebrncht sind. Es werden lange akademisclie Vorträge gehalten. Ihre ans- ckihrliche Wiedergabe m den Parlamentsberichten ist unmöglich; die Betrachtungen, welche die Zeitungen an die Berathungc» zu knüpfe» haben, könne» auch nur lückenhaft anssallen. Zudem handelt cs sich um Gegenstände, die theiis unzählige Male schon besprochen worden sind, oder die, um ihre Gedanken in Gesetzesparaaraphrn a»s- zusprcchen, gründlicher Einzelrnitersuchungen bedürfen. Mau braucht Klotz die hauptsächlichsten Stichwvrte: Arbeileckchutzgesetzgebung, MazimalarbcitStag, Minimallöhne. Sonntagsruhe, Verbot von Kin derarbeiten in den Fabriken. Beschränkung der Fraueiiarbeit. Ha»d- zu nennen, um die Unerschvvflichkeit der Gesichls- ilen. Versucht man eS. die Mannigsaltigkeit des i großen, durchgehenden Zügen zu ordne», so hr folgendes Bild: Der BnndeSralh sucht den werkeckrag« re punkte cinziideu! Stof' ' '' ergie . . . Schwerpunkt seiner sozialen Reformen in der Ausdehnung und Fort führung der Unfallversicherung mit der Perspektive aus ein Arbeiter- Invaliditäts- und Altersversorgungsgesetz Andererseits trachte» die RciclMagSpackeien in erster Linie nach Erzielung von Arbeiteckchntz- aesetzen des verschiedensten Umsanges. Sie gehen davon a»S, daß. so nützlich auch die Reformen aus dem vom Bnndesrathe kür sich ciusgestichten Felde sind, cs weit richtiger und nothwendiger ge wesen wäre, ma» hätte mit den Arbeiterlchutzgesctzen angckangcn; verhütete man cs, daß so viele Tausende in ihrer Arbeitskraft vor zeilig geschädigt werden, so würde nicht ein so hoher Prozentsatz den Kranken- und Unsallkasicn anheimsallcn. DaS ist ein wesentlicher Unterschied zwischen de» Anschauungen von Bundesrath und Reichs tag. Dem enteren ist eil» Unthätigkcit in der von ihm begonnenen Richtung nicht vorzuwersen: umiomebr beklagt man seine Gleich giltigkeit «gen den Arbeiterschutz. Hier will's aar nicht vorwärts gehew Selbst bei der so einfachen Sache, ob Gottes Gebot von , deutschen Reiche dnrchgckührt werden > Enquete veranstaltet, die nn Reichstage entging, daß ihre Fragestellung eine tendenziös zugestutzte war. Vielseitig hat ja die Fragestellung den Andruck Hsreaicrung Ailskünste erwünscht seien, dir Durcmükrima der Sonntagsruhe verwerthen die Sache so weit hingezogeu, daß eckt in einigen Wochen f vorgeleat werdsn ruhegesetz nicht mehr. dieses nur der Anfang der Schonung der menschlichen Arbeitskraft! Ter Staatssekretär von Bötticher aal, zwar über die Sonntagsruhe nicht mehr jene craß-manchcstrmchen Anschauungen zum Besten, wie sie s. Z. dem Fürsten BiSmarck den dröhnenden Beifall der Frei Händler und Fortschrittler eingetragen ha schmerzljcheZncken, daS danials durch dieH teu ging, seinen Eindruck nach oben hin n> aus de» Aeiißeriiimen de« Bismarcknchen . lehnung heraus. Wenn sich aber Konservative, Centrnm und Sozial demokraten in der Ueberzeuänng lvaegnen. daß die jetzige AnSbentiiiik eilSkrcm unchrntlich, unwürdig uns gemrinschädlic uch ' " Aber wenn auch das der menschlichen ÄrbeitSkras mehr leis zujliget en. alS allgemeine wohlwollend« Ber- - daß ein Theil der sozialdemokra- öcbelständc E sicberunaen. tischen AntrS wegen dc's Mini entaegenzuwitkr» . . , .. durch Verschleppung mittelst der beliebtem Enqueten, sondern durch! etn wwerzagte- Jnangrisfnehmen dieseSITdeüeS der Sozialgesetz ' gebnna mit dem frischen, redlichen Wille», sie diirchzuilitiren. Das! »!-«»«». 4. rccembcr. Ende der Veihqndlnngc» wird die Verweisung aller sozialpolitischer' Anträge a» eine Kommission sein. '" Die Parteinahme Oesterreichs für den serbischen Unruh stifter hat in Bulgarien hochgradige Entrüstung erzeugt. Man findet cs einer Großmacht uuwurdia. Serbien durch Ralhtchläge und durch Unterstützung einer Anleihe eckt zum Kriege zu treiben und. nach dem der Schützling Prügel statt Lorbeeren heimbringt, dem Sieger in den strafend erhobenen Arm zu fallen. Von billigen Fciedens- bedinginigen wollen die Serben, deren sich geradezu eine Begriffsver wirrung bemächtigt hat. aar nichts wissen. Die L Öni wirumg durch d,e Zustände i» Itrninelien. Erst üage verivickelt sich ernennt die Pforte zu «orm. II Uhr I« Mi«. E-Nsol« >99' >873cr gtalicuer 9L-,. i!o»,bardru il> Ko««. Türkcn >3^iproc. s««dirie N»ik>ika»rr IL7',. «»roc.IUuaar. Goldrruir 79 ,. vetierr. Golr- ! reuic 87. Breuh. ConIolS Ea>i»lcr 63"/,.,. Lno»>auba«k 97^,. Sur;. Aktien 8Z. Platzdisront 97». — St>u«nun,: >?!ekc. Wetter: Nene«. Bre « Ia « , 4. Drermbrr, Na>hi». lGrirciLruiarkt/. Spiritus Pr. >99 Liter 199 Proc. Pr. Dreenibrr-ganuor 37.99, Pr. Aprli.Mai 39,99. »r. Mai-gmii 41.19. Roaae» pr. April-Mai lN.99. Pr. Mai guni 131.99. «S»i'I loeo Pi. Deceiubrr u. «pril-Mai 4ü^<). ZI«l fest — Wettcr: Schön. Strttin, 4. Lrc., ölachm. I Uhr. <Getrctdc,,>arkt>. Wei.ik« Itnvccöudklt, loro 134—>46. Pr. Decembcr-Januar 133,99. pr. April-Mni >38.99. !>I0E« «ott, loco 194—196,99, pr. Lrcemdcr-Aannar 196,39. pr. April-Mai 139,99. Rüböl ftUl. loro «r. Dckrmber-Zauuar 44.79, pr. April-Mai 46,99. Spiriins höher, loco 38.99. pr. Dccembcr-Jauuar 38,49, pr. April-Mai 49,39. per Juni 2»!i London konimruer fest. 4. Drceinbrr. Schluß. Gctrcidc rnhig. Weizen ftelig. Anxc» Uebrineö tröhk. — Wetter: Reue». - Se. Lokales und Mas. der König .. Hoheit der Prinz Georg begaben sich am Dvunerstag früh in Bee ihren, Ko..",.issar daselbst en.cn h.er;.. ganz ....sähigen Blensche., '^.emn7„o °e^ Ticvdet Pascha: ehe sich derselbe aber nach PInllppopel begiebt, läßt er die Tinge dort anslimdschaiten und grl» .egt mit einer Hand voll Gcndaruicn dahm. Hier wird er sofort bedeutet, daß die Ostriliiielivtk», die ihr Blut gcnninsai» mit den Bulgaren vergossen haben, nicht von ihnen getrennt bleiben wollt», und daß daher der tückische Kommissar dock nichts zu suchen habe. Sollte die Türkei Truppen dorthin werfen, so wäre das Signal zum Einmischen der anderen Mächte gegeben. Die Tviikin-Kommissio» in Paris verhört Generäle, Admirale und Minister über ihre Meinung, ob Tonkin und Anuam zu räu me» lei k Antcnigs schien es. als ob die schleunigste Ausgabe dieser Eroberungen im allgemeine» Wille» des sranzösische» Volks läge: neuerlich ist aber ein Umschwung eiugetieten. Tie Ehre Fiankleichs ist cngngirt — diesc-Z Wort übt noch immer einen Zanberklang ani alle Franzosen aus. Sensationell wirkte die Anklage des Generals Briärc de l'Isle, daß der von den Radikalen als zu sich gehörend betrachtete Oberst Herbinger ein Gewohnheitssämer sei, der in völliger Betrunkenheit die Räumung Langwns beiohlen und die Jahnen Frankreichs besudelt hat. Der Schluß, den die Regierung aus de», Vorkommnisse zieht, ist: schicke» wir einen nüchterne» General »ach Tonkin, um es zu behalten. -reittftk Trltftrammr ver „Dresdner lkiachr." von, 4. Tecbr. Berlin. Reichstag. Man setzte die Bcrathnng über die Arbeiterschutzgesctze fort. Abg. Czegielsk! hält eine Rcsoriii der be zügliche» Gesetze für nothwendig und bcantrUt die Koininüsiotts- verathiing. — Aba. Baumbach ist gegen die Vorlage, tvelche direkt ans den wzialistnchen Zwangsstnat hinsühre und geeignet sei. die Einzelkrast des Menschen zu schwächen. Man könne die soziale Frage durch Gesehessraaen nicht löten. Neber die Beschränkung der Kinderarbeit ließe sich i» der Kommission diskutiren, doch tolle man die Sache nicht so weit treiben und dadurch de» Erwerb schmalem. Die Frage der Kinderarbeit werde vielleicht eine befrie digende Lösting finde» können, aber sei es nicht humaner, die Kinder arbeite» als betteln gehen zu lasse» ? Tbevwtitch sei der Ausschluß der Frauen von der Fabrikarbeit richtig, aber den Frauen müsse doch die Möglichkeit gelassen werden, sich Verdienst zu ve>schassen. Die Frauen protestirten auch gegen Ausdräiiguiig eines Schutzes, den »c »>cht wolle». Bezüglich des Normnlarbeiistages machten die gestattete» Ausnahmen uicist die Regel illuivrisch. Generelle Vor schriften ans diesem Gebiete schädigten die Arbeiter selbst. Die Anträge liefen ans polizeiliche Beschränkungen hinaus. Di Hartman» und Kapser, die in einer Vccsninmliiiig siir den freie» Sonntag der Handluiigsgehilsen einlratcn, nnterschieden sich nur darin, daß Mart ina»» die reale Polizei der kgl. tächs. Regierung, Kanter aber eine ideale Polizei der Zukunft im Auge habe, die nach Venvirklichiing vielleicht »»angenehmer wäre als oic reale Polizei Dr. Hartinann's. — Tr. Kropcitschek plaidirt für eine weitecgchelioe Beschränkung der Frauen- und Kinderarbeit. Der Maximalarbeitstag werde über kurz oder lang kommen. Es würde schon ein gutes Resultat sein, wen» Erhebungen über die bezüglichen thatsächlichcn Berhciltnisse veranlaßt winden. Die Anträge enthielten des Guten zu viel, dickes Zuviel könne leicht schaden. Werde der Schutz der Frauen und Kinder i» dieser Session erreicht, so sei das schon sehr viel. Etwas Gethciltes werde nur aus dem Boden des Christenthnnis erzielt. — Böttcher (national!.) sagt zwar eine eingehende Prüfung bei seiner Mitarbeit zu. fluchtet aber, daß die gestellten Anträge mehr schade» als nützen. Die Ausschließung der Kinder von der Fabrikarbeit überliefere dieselben der Hausindustrie. Ans kontrolir- daren Fabriksälen werden sie oft in dunkle, ungesunde Wohnrännie übemstaiizt. Die Anweisnnge» eines tüchtigen und mit den indivi duellen Verhältnisse» vertrante» Fablilinspeltors seien viel mehr werth als die vvrgeschlagenc» gcsctzlichcn Norme». — Wiuterer (Elsässer) für die Ceiitruiiiö-Antragc ebenso Hertling und Auer, der im Schlußwort bemerkt, daß in der Missionsdebatte das Zwie gespräch zweier alter Herren eine» ganze» S'tzungstag beanspinchtc und wird wegen solcher Beurtheilung der Debatten des Hamcs vom Präsidenten nwnirt. Die Ant.äge werden schließlich au eine besondere Kommission vermiete». — Jagdzcwski beantragt aut die morgige Tagesordnung die Besprechung der Interpellation über die polnischen Ausweisungen zn setzen. Der Antrag wird gegen die Stimme» der Polen und Sozialdemokraten adgelehnt. Morgen Etat. Wien. Khevenhüller wurde vom Kaiser in Audienz empfangen und reist morgen nach Belgrad zurück. Khcveuhüller erklärte dem Grasen Andrassy, daß für Serbien Friedens dringend geboten sei. weit sicht flehe. Sofia, des Großvezicrs getreu die Entschließungen beeinflussen werde und enwficbll düngend die Abfindung eines laiserlichen Kommissars nach Philippopel bis nach Abschluß des Friedens zu verschieben. Belgrad. Das Ministerium ist nach Belgrad zurüctgckehrt. Die Führer der Fortschrittspartei treten demnächst zulaininei», um sich mit der Frage zu bcschältigen, ob bei Fortsetzung des Krieges rin reines Partriknbiiict oder Kval,lio»sniii»slerium z» bilden sei. Berliner Börte. Die schtvache Haltung der beutigen Börse war vorzugsweise durch den Ausfall der englischen Wahlen, welche eine liberale Majorität in Aussicht stellen, sowie durch die e»q loche» Meldungen von rnssiichen Rüstungen veranlaßt. Rnckqänae waren nur in russischen Werthen erheblicher. Spekulative Banken waren abgrichwächt, von Bahnen befestigten sich später Ostvreuhcn und Elbethal, Duxer wann anhaltend lckt, Bergwerke still. Im Kassciverkehrc waren Bahnen ruhig, östrireichucbe gut behauptet, Banken geschättsloS, Industrie» vernachlässigt, österreichische Priori täten wenig verändert. PrivatdiSkont 2 /4. Fr»»Isi»rt ». 4 Dceemver. Yrrdit 939«',. Stnatödadn 999. Lom- »ardo, 198. Galizier 183>«zupier 64/,. 4»rar. Un«ar. «vldrrn», —. GeUttorppatn —ri«ea»t» 198,18. rarmfttdier —. »«»I». « ie ». 4. reccmpe,. Sredi, «39-94 et«att>»alin 2799-9. «»miarprv 13«,73. «arbwelil». 1679». «»r1n„r« 8, ,89. Un». «rr»it 989^9. Rnhiq. «chln»! «r,»e 93,39. «,iei»e 1989,2. Italiener 9699>. <ta»t«H»»o 33«'/.. L»»3«r»r» »S »»9 'IMINE» —«panier 33-,.. vrft. Goldrrntr S,»pter 6L99X». OKomanr» 496/19, vkwr'g' Lachfl'Mcs. und Se. kgl . ^ . - Begleitung der Flügel-Adintänken, eiiicr Einladnng des Majors v. d Decken aus Hol und Raitze» bei Stauchitz folgend, aus dessen Besitzungen, mn a» einer Faiaiieujagb Theil zn nehmen. Die Rückkehr sollte in den zeitigen Abendstunde» enulgen, wobei das Iagddiner ui der kg' Villa zn Strehlen festgesetzt war. — Am Mittwoch Abend beehrte Se. Kgl. Hoheit Priii, Friedrich August in Leipzig einen von dem unter Leitung des iLchl!tz»iai»is Herr» Schatte stehenden Gesangverein „Kamcradschast" der zweite» Parade der Schutzleute in. der „Ecutralhalle" avgehal- tcuen Familicnabend mit seinem Besuche. Nachdcml das Programm des Abends, aus inaunigiachen Vortcagen bestehend, beendet war, erschien der Prinz, Hörle noch einige Vorträge a», unterhielt sich längere Zeit mit verschiedenen Mitglieder» und emviaht sich endlich A ^ unter brausenden Hochrufen mit srenudüchen Dankesworten und Alle» einen vergnügten "Abend wünschend. ^ — Dem Landgerichtsdirektvr Bernhard Stöckel zn Dresden wurde der Charakter eines Oberjusti^aths in der 3. Klasse der Hof- ß rangvrdnung verliehen. — Der in Sachsen stantscmgehörige könig- L § »»« lick wnrilcmberglsche Geheime Kommerzienrath Günther m cp 1h Brüssel erhielt vom König von Belgien das Kommanveurkreuz des S.I Leopoldordcns. " — Herr Regicrungsrath Dr. Stübel bei der Kgl. Kreis- 27 8 hanptmannschast Dresden ist vom 1. künftigen Monats ab zum a eine rasche Herstellung des sonst jder Bürgerkrieg in Aus- Eivilvorsitzrnden der Kgl. Ober-Eckatz-Kommission im Bezirke der 1. Iiiicmterie-Brlgade Nr. 45 ernannt worden. Z ^ — Landtag. Das kgl. Dekret über den Bau mehrerer A.L Seknndärbahneii stand gestern in der 2. Kammer zur Verhandlung. ? Von vornherein wurde» der Debatte dadurch engere Grcn-cn ge- ' zogen, daß der.Herr Präsident erklärte, nur die im Dekrete er- 7^ wähnten Bnln>e» zur Diskussion ziilasscn jn wollen. Die Generaldebatte erösfuete Abg. Schreck. Er richtete nn die Regierung das Ersuchen. ? sic möchte mit dem Ausbau des sächs. Eisenbahnnetzes etwas O schneller Vorgehen. Es habe sich die Ansicht heransgebildct, daß die A Regierung allein maßacbeiiv sei in der Frage, welche Bahnen ge- « baut werden sollten. Doch diese Anschauung sei durch.ius nicht Z richtig. Er meine vielmehr, daß die Regierung, wenn die Volks- Z! veckrekung einmal den Beichlnß gefaßt hat, daß und wann eine g Bahn gebaut werden solle, mcht in der Lage iei, sich ablehnend zu - verhalten. Ten Eimvand, daß nicht genug technische Kracke für eine Beschleunigung da wären, lasse er nicht gellen: cS könnten ,a auch gcpzmite Techniker bei den Bahnbanten zur Verivenduiig kämme», die nicht im Staatsdienste stünden. Wenn ma» auch nicht,- inr die allernächste Zeit die Wiederkehr des flicichsciienbahnproicktes zu gewärtigen habe, io sei dies doch flir die Zukunck nicht ansgc- tchlossen, und dann werde man einen weiteren Ausbau unseres sächsitchen Eisenbahnnetzes nicht mehr zn lwsscn hahcn. Abg. Sekr. Ahncrt wünscht, die Negierung möge von ihrem Vorhaben, den Bau einer Lm>c Kicritzich-Meuielivitz vorzuschlagen, abslehen. denn dadurch werde die bereits bestehende Lime Gaschwitz-Meusel witz zu Grunde gerichtet. Er giebt der Regierung anheim, ob sic nicht lieber neue Becnaiidlnngcn behnss Ankauf der letzteren Linie einlcite» wolle. Abg. v. Orhlschlägcl bedauert, daß die Regierung trotz der für die Strecke Bertheisdors-Lnndcsgrcnzc in Angriff ge nommene» Vorarbeiten sich nicht entschlossen habe, schon letzt die betreffende Vorlage ernziibringe». Er bitlct, zu erwägen, ob cs nicht zu ermöglichen wäre, daß die Bah» auch Evvendori berühre. Mit dein Abg. Schreck glaubt er, daß die Kammer allerdings wenig Einfluß aus die Eiieiibahnbantcn habe. Dieser Zustand scr dadurch begründet, daß der Landtag keine Kritik an den Eiienbahii- petitionen übe, da sich die l. Kämmer gegen jede Kritik über die Nvtlnvendigkcit der einzelnen Projekte stets ablehnend verhalle. A bittet die Regierung, wenigstens i» dem jetzt eingeschlageiicir Tempo sortzusahren. Ava. Ma»: Wen» die Langsamkeit gerügt werde, mit welcher der Bau unseres tächs. Eisenbahnnetzes bvr- schreite, so liege das nicht an der Finanzdepulatio» ö. Dieselbe habe während des letzten Landtages nach wigsältiger Prüfung den Ban mehrerer Bahnlinie» als dringlich bezeichnet, die eckte Kammer jedoch habe sich gegen die Intentionen der 2. Kämmer verschlossen Dieselbe habe c»c lämmtliche» Petitionen in einen Tops geworfen und es der Regierung anlieim gegeben, was sie aus demselben heransnchmen wollte. Das tci eine ichlüpirige Bahn, die man da ringcichlngen habe, denn man begäbe sich eines guten konstitutio nellen Rechtes, wenn man Alles derRegicrnng anhnm gäbe. Das _ „ .. .. cae Beniühnncicn der 2 Kammer, ein rascheres Tcnipo in dr» Eiien bnhnbau z» bringen, scheiterten., Abg. Bebel ist mit Abg. Schreck der Meinung, daß der Plan einesReichseiienbahngeietzes nicht aus- gegeben fit. Wenn dasselbe wieder aus der Bndfläche ericdcme, werde cs eine bessere Ausnahme finden als bisher und zwar deshalb, weil man qeinndc» habe, daß der Eiiriibahnmiiiislcr Maybach die prklißiichcn Bahnen ausgezeichnet verwalte, daß er vortreisliche Er leichteruiigen geichaflen, z. B. die Verlängerung der s)!elvurb>llels:c. Da könne man nur wümchen, daß auch die anvcrcn Bahnen unter irinc Verwaltung kämen. Wenn kein rascheres Tcmvo bei den Eiicnbnhnbantc» cmgeichlagen werde, so liege die Schuld zum Theil an der 2. Kammer selbst, da sie stets der 1. Kammer »achgäbc, dann allerdings auch an der 1. Kammer und an der Regierung, denn wenn die Regierung schneller bauen wollte, könnte sic die:- auch tu der l. Kammer durchsetzen. Die 1. Kammer fi> überhaupt eme Bicmie und man müsse damit umgehen, dicke Brcinie zn bc sritigcm. (Der Präsident erklärt diesen Ausdruck sin »»stallhack i Ei» raichcics Tempo sei überhaupt nicht möglich, wenn nicht eine andcir mntericlle Grundlage für den Eileilbahnban geschallen würde, d. h. die Kosten müßten durch Anleihen cnisgebracht und nickt von der jetzigen Generation getragen werden. Nachdem Aba. Mcibiii seiner Freude Ausdruck gegeben, daß die Regierung noch in diesem
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