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Dresdner Nachrichten : 29.09.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188609297
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860929
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860929
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-09
- Tag 1886-09-29
-
Monat
1886-09
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.09.1886
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Mittwoch,2S.SePtl,r. Deraittwortlicber Nedaktcur Mr Politisches ve. Emll Blerev In Dresden. So kurz die Neichstagsscssion, die den spanischen Handelsver trag nnter Dach und Fach brachte, war, so hat sie doch mehrere ausführliche Zcitiingserörtcriingcn veranlagt. So haben sich die Vcrtrcler des Bundesraths. Staatsminister v, Bötticher und Geh. Nath Schraut, für ermächtigt gehalten, in dem stenographischen Berichte mehrere Korrekturen ihrer Neben vorzunchmcn. Der Mi nister hatte zur Vergleichung der deutschen Waaren-Ein- und Aus fuhr Zahlen vorgebracht, die ans Jrrthümern beruhten. Er hat nachträglich bessere Ziffern in seine Nedc gefügt, auf die nun aber die Entgegnungen späterer Redner gar nicht passen. Ebenso hat Geh. Rath Schraut mehrere Behauptungen, die er gethan, die aber im weiteren Verlaus der Debatte bestritten oder wider legt wurden, geändert oder säst in ihr Gegentheil verwandelt. -'Inch hier haben die späteren Entgegnungen nunmehr wenig Sinn, sic sind nahezu gegenstandslos. Eine solche Aendcrung der gehal tenen Reden erscheint uns schlechterdings uustatthait. Wir sprechen dies aus, unbekümmert darum, dag cs die sreihändlcrische Presse ist. die zuerst die eigenmächtige Korrektur jener Ministertischreden gerügt hat. Kein Abgeordneter und ebenso kein Vertreter der Negierung dürfte weiter gehen, als am Stile seiner Rede zu feilen und den Satzball zu verbessern. Das Letztere ist meist sehr nöthig, da leider die Kunst der Rede gerade ini Reichstag einen sehr beinerkenswerthen Rück schritt auswcist und diejenige» Redner, die noch einigen Werth auf die edle Form ihrer Aussprache legen, an den Fingern hcrzuzählcn sind. Nur selten nimmt sich ein Redner noch die Mühe, anders als im bcguemsten Schlafrvctstile seine Gedanken vorzusühren, vor ausgesetzt, das; er überhaupt Das hat, was man Gedanken nennt. Aber Aendcrungen am Sinne des Gesprochenen sollten unter allen Umständen verboten jein. Der stenographische Bericht über eine Parlaincntsverhandtung hört ans, das Vorgctragenc getreu wieder- zufpiegeln und für einen späteren Geschichtsforscher eine zuverlässige Quelle zu sein, sobald willkürliche Acnderungcn des Sinnes vorge- nomnien werden bürten. Das hat man zu verlangen, selbst wenn inan bei Weitem nicht mehr der Oeffentlichkeit und Mündlichkeit jene Bedeutung beimißt wie früher. Mitunter legt sogar eiir Red ner Werth darauf, daß seine Worte buchstäblich auf die Nachwelt kommen. So hatte einmal der antiseinitiichc Abg. v. Hammerstein in Nachahmung des jüdischen Jargons von der preußischen Land tagstribüne statt „ausgezeichnet" „ansgeßenchnet" gesagt. Der Kor rektor hatte die Mauschcler entfernt und das richtige hochdeutsche Wort hineingesctzt. Herr v. Hammerstein bestand aber darauf, daß in einem Nachtrage ausdrücklich bemerkt wurde, daß er ironisch „anSgeßeuchnet" gesagt hatte. Der Reichstag sollte Vorkehrung treffen, daß sein stenographischer Bericht nicht durch willkürliche Sinnesänderuugcn an Glaubhaftigkeit verlöre. Eine andere Erörterung knüpft sich an die von den Sozial demokraten beim letzten Reichstag beliebte Verschleppung der Ge schäfte. Wie erinnerlich, nöthigte der Widerspruch der Sozialdemo kraten den Reichstag, noch über Sonntag hinaus versammelt zu bleiben. In der Debatte über den Leipziger Belagerungszustand ließ der Abg. Viereck eine seiner gewöhnlichen Renommistereien los, indem er behauptete, beim nächsten Reichstag würden die Sozial demokraten in Stärke von 50 Mann einziehen. Diese Prahlerei, so hohl und windig sic auch ist. hat doch veranlaßt, daß man nach träglich untersucht, wieso cs gekommen, daß bei den letzten Neichs- tagswahlen 24 Sozialdemokraten gewählt wurden. Man entsinnt sich, daß bei den Hauptwahlcn die Sozialdemokratie aus eigener Krait nur 11 der Ihrigen durchbrachtc. Die übrigen 13 sind nur mit Hilfe der Ordniingsparteien iu der Stichwahl durchgesctzt worden. Neid, Scheelsucht und blinder Haß der Ordnungsparteien gegen einander haben damals dieses traurige Ergebniß verschuldet. Ein förmlicher Stinnnschachcr kam damals auf. Die Fortschritts- vartci stellte für die sozialdemokratischen Stimmen in dem einen Wahlkreis die ihrigen den Sozialdemokraten in einem anderen zur Verfügung. Man denke nur an die Vorgänge in Döbel» und Lö- bau! Die Nationalliberalen und Konservativen machtens um kein Haar besser. In Breslau. Hannover, Magdeburg, Frankfurt a. M-, München 11., Gotha und anderen Orken siegten die Sozialdemo kraten nur, weil ihnen die Stimmen der Ordnungsparteien zur Verfügung gestellt wurden und das geschah, damit kein Fortschritt ler gewählt würde. In Hannover haben die Nationalliberalcn fcste- wcg »ür den Soüaldeniokraten Meister gestimmt, um den Welsen Brucl aus dem Reichstag auszuschließen: in München thaten sie cs zu Gunsten des Sozialdemokraten v. Vvllmar, um ja nicht einen Klerikalen in den Reichstag gelangen zu lassen. In Magdeburg spielten die Konservativen dieselbe traurige Rolle von Handlangem der Sozialdemokraten (hier wurde zuletzt Herr Heine gewählt), um die Wahl eines Fortschrittlers zu vereiteln. Der Polizeipräsident von Magdeburg ging in seinem Hasse gegen die Fortschrittler io ivcit. zu erklären, ihm wäre ein Sozialdemokrat allemal lieber als ein Fortschrittler. So haben in Begriffsverwirrung, blinden, Neide und blödem Hasse die Ordnungsparteicn gegen einander gewüthet. Schmunzelnd strich die Sozialdemokratie den reichen Gewinn der Mandate ein. Sie erlangte damit die Möglichkeit, selbstständig, ohne Hilfe anderer Parteien, iin Reichstage Anträge zu stellen. Sie hat jetzt die Geschäftserlrdigung erheblich verschleppt und der Neickstagsmchrlieit rücksichtslos ihren Willen aufgczwunaen. Wessen würde man sich erst von ihr zu versehen haben, sobald sie in ver stärkter Anzahl wieder käme I Tanials tröstete man sich mit der Hoffnung, die Sozialdemo kraten würden nininichr sich verpflichtet halten, positiv an der För derung der Volksinteressen zu arbeitm und sich nicht blos auf Tadel und Verneinung beschränken. Wirklich brachten sie auch ein sogen. Arbeiterschutzgesetz ein. Es war dies aber ein bloßes Schau gericht, bestimmt, den Arbeitern den Mund zu stopfen, die von den Sozialdemokraten praktische Leistungen und ausführbare Vorschläge zur Besserung ihres Looses erwarteten. Das Ardeiterschutzgesetz er fuhr m der betreffenden ReichStagSkommission. an die cS verwiesen worden war. nur eine sehr kühle Dertheidigung seitens der eigenen Verfasser; als ihnen die Undurchführbarkeit eine- großen Tyeiles ihrer Anträge nnchgewicsen wurde, traten sie dann einen Ni ' kläglichen Rückzug an. WaS von ihren Vorschlägen überhaupt brauchbar war. hatten sic einfach aus der Schweizer Fabrikgesetzgebung abacschricben. Das ganze Gesetz war nur ein Paradepserd und Herr Bebel hat sich selbst über dasselbe in höchst gering schätzigen Ausdrücken ergangen- Zur Einführung des von dem französischen Sozialisten Lasargue. dem Schwiegersöhne von Karl Marx, vroklanürten „Recht auf Faulheit" im Gegensatz zum „Recht am Arbeit" wird man sicb allerdings auch in Dentschland nicht entschließe». Auch in Zukunft werden die Sozialdemokraten fortfahrcn, nur Agitationspolitik ini Reichstage zu treiben: höchstens, daß sie sich zur Beschwichtigung vertrauensseliger Arbeiter, scheinbar und auf kurze Zeit aut den Boden der prakti schen Sozialpolitik stellen. Bei der Zerrissenheit des Reichstages in so und so viel Parteien bilden die 25 Sozialdemokraten eine nicht zu unterschätzende Erschwerung der Geschäfte. Um so berechtigter sind die Mahnungen, die jetzt schon, ein volles Jahr vor den uäch- aehörigen als „reaktionäre Masse" behandelt. Dann braucht man sich an die Prahlereien der Sozialdemokraten nicht weiter zu kehren. Bezeichnend genug hat der russische General v. Kanlbars, noch ehe er in Sofia eintraf, einem ihm enkgcgcngccilten ezechischeu Bierbrauer, Brokesch mit Name», Mirtheilung von seinem Auitrage geuiacht. Der Gencral fordert zunächst Jreigebnng der verhafteten Verschwörer, Aushebung des Belagerungszustandes und Auischiebung der Wahlen. Er hat diese Forderungen dann der Regentschaft wiederholt. Ein besonders entgegenkommendes Verfahren vermag wohl Niemand in dem Auftreten des russischen Generals zu ent decken. Die Regentschaft soll diese Zummhnngcn in höflicher, aber bestimmter Wciie abgelchut haben. Auch kann sich Jedermann sagen, welche Energie länger Vorhalten wird, diejenige der bulgarischen Regentschaft oder die des zarischcn Abgesandten. Dem Leiter der auswärtigen Politik Frankreichs, Herr» Frevci- net, hat man schon oft den Vorwurf des Dilettantismus gemacht. Auch jetzt hat er denselben sich zugezogen, indem er glaubt, bei dem jetzigen Stadium der bulgarischen Fräße sollten sich die Großmächte sehr für die Stellung Frankreichs in Egypten interessiren. Frcnci- nct möchte ganz Europa gegen England anfreizen und zur Partei nahme für die französischen Ansprüche auf Egypten bewegen. ES wird das verlorene Liebesmühe sein. Der Lärm der französischen Presse gegen England ist eben nur Lärm, und der Versuch, Deutsch lands gute Dienste gegen England in Anspruch zu nehmen, kann in Deutschland so lauge nur Achselzucken erregen, als ein französischer General vor der traucrvcrhüllten Statue der Stadt Straßburg in Paris feine Truppen das Gewehr prüsentiren läßt. V a r t s. 28. Septbr. SLilutz. Nentc 82,47. Anlcilie ll»,U5. Italiener IN»,«7. Staatstatin 4««,2.'», Lombarden 218,75, bo. Prioritäten —. Svanier «2,7.',. «»«Pier »8i,»». Ottomane» 427,iw. Neue Anleihe —. Trane. von»»», 28. Septl»., Norm. ii Ul,r 1« Min. Uonkol» IUI''» 1875er tiinssen 98'/». Italiener 99'/». Lomvardc» 8"/,». Kon». Türke» !»'/,. 4pror. luiUUrte Amerikaner l.'IU",. 4pror. Ungar, Golbrcnte 85. Oestcrr. GoN- reutc 95. Peru». (konsolU IUI'/» Gahptcr 7«'/,. Nene ««»»vier 97'/,. Garant. Ggypter 98'/«. Ottonianbank 9"/,,,. Suez-Altic» 7»'/.. Zimmer «4>/,. — Stil», mnng: Ruhig. — Weiter: Scho». BrcSla » , 28. Seiitbr., Nachm. iGctreidemarlti. ZvirituS vr. IUU Liter IU» Proc. 4>r. ScVIbr.-Ortbr. M,9U, vr. Noubr.-Lcc. »7,1», vr. April-Mai »8,4». Roggen vr. Scpt.-Octovcr I»l,ü», pr. Nvv.-Dcc. i»».»». vr. April Mai >»4,»». Rübiii loco Vr. Sepivr.-October 4.!,»», pr. Lclvr.-Novbr. 4l,»». Marke W. H. «. Giescheo ikrbcn l»,7» Gd. Stettin, 28. Leptember, Nachm, i Uhr. IGctreibemarkN. Weizen still, loco 152—157, pr. Sept.-Let. >51,ü», vr. April-Mai >«!,»». Nonnl» Uttvcründcr!, loco Nil—122, vr. Sepie,Nvcr-October i2!M, pr. April-Mai 12»,«». Nüvli nrschlistSloS, vr. Seplrmber-ccivr. 4».u». pr. April-Mai 44.2». Spiritus sestcr, loco »7.s>. Pr. Sevirmber-Lclober »7,5», pr. Lclbr.-November »7.«», pr. April Mai i!S,8». Petroleum loco »erllcucrt Usance 4 Proc. Tora I».8«. Amftrrb , m iProd„k«r»>, 28. Teptbr. (Schluß.) Weizen Per November —, Mai 2>7. Roggen vcr Lctodee 122, per März —. Lokales rink» SiilMchcS. — Der heutige Besuch Sr. Majestät des Königs i» Leipzig, der der Eiuwcchnug der neuen Börse gilt, ist um von kurzer Dauer. Se. Majestät trifft mittelst ExtrazlMS 10 Uh. 42 Minuten dcnelbsl ein und lehrt bereits 1 Uhr nach Dresden zurück. — Se. Mai. der König wird morgen, Donnerstag, Bormit tag die „Deutsche ObstauSttellung" in Meißen mit seinem Besuche beehren. — Der fürstliche Bräutigam, Se. k. k. Hoheit Erzherzog Otto bcgicbt sich am 20. d.M. ans Wien mit seinen Geschwister», Erzhcr-.og Ferdinand und Erzherzogin Marnarelha, in Begleitung seines Kainmerhcrrn Baron Türkhcim, der Obrrhvsineislerin Grättu eschonstld und des Adjutanten Grasen Cavriani nach Dresden. Am 4. Oktober traft das neuvermählst Paar in Wien ein und wird vorläufig im Palais des Erzherzogs Karl Ludwig Absleigeguartier nehmen und sich spater erst ans seine Besitzung nach Persenbeug an der Donau begeben. Ter Erzherzog Karl Ludwig mit Gemahlin und den übrigen Fannlieninilgliedcrn Ircjjen erst am 5. Oktober in Wien ein. — Das Kgl. Obcrhomiarschallaint gicbt jetzt das Prograin in «e»kstr Telegramme der ..Dresdner Nachr." von, 28. Sept. Berlin. Ter König von Belgien trifft morgen zum Besnchc des kaiserlichen Paares in Baden-Baden ein. — Prinz Leopold von Preußen reist am 1. Ott. nach Indien ab. — Der Finanz- niinistcr v Scholz ist bettlägerig. — Als Nachfolger des verstorbe nen Sechandliingspräsidentrii Rotger werden UnterstaatSstkrelär Meinecke und Gencralstenerdircktol Vurahart genannt. — Probst Gutzmcc in Grütz, einer der wenigen bisher noch übrigen Staats- psarrcr, erllärt in der „Germania", daß er in Widerspruch mit den kanonischen Satzungen der katholischen Kirche das Piarrbcncsiciuiu Grätz übernommen habe, diesen Schritt bereue, das Benesicium verlassen habe und Klerus und katholisches Volk nm Verzeihung für das bereitete Aergerniß bitte. — Der Generalinlcndant .Hülsen hat dieser Tage einen Schlaganfall erlitten, man hofft indes; auf völlige Wiederherstelliiua — DaS Reichsgericht verwarf die Revi sion gegen die Entscheidung des Dresdner Oberlandesgerichts in h. . tw:. Angelegenheit der Dresdner Tischler-OrtSkrankenkassc. eber Die Mit glieder der sozialdemokratischen, in Hamburg domizilirlen sogenann ten ccntralisirten Krankenkasse, sind somit mit ihrer Klage auf Be freiung von der Berpflichlung zum Beitritt der Ortskrankenkafse dcfinitw abgewieien. Wien. Es ist nunmehr endgültig sestacstellt, daß der Minister präsident Tisza die bulgarische Jntcrvellation im ungarischen Reichstag am Donnerstag beantworte» wird. Das offiziöse Frcmdcn- blatt sagt in der Besprechung des Orientalisten-Kongresses: Oester reich strebt im Orient lediglich eine friedliche Bethätigung seiner legitimen Interessen an, ans diese zu verzichten wird der Kaiser- staat nie bewogen werden, da er mit seinen Lcbensbcdingungcn an den Orient gekettet ist. Paris. Es heißt, alle in Paris domizilircndcn Karlisten hätten die französische Hauptstadt verlassen. — Man behauptet wiederholt, General Villacampa habe den Putsch vom 10. Sept. antizivirt, um zu Gunsten seiner politischen Meinung eine für den 29. Sept. festgesetzte isabellinische Erhebung znm Scheitern zu bringen. Es handelt sich wohl hier nm ein Manöver, um Billa- campa etwas zu entlasten. Der Madrider Korrespondent des „Tcmvs", der mit den offiziellen Kreisen Fühlung hat, meldet als wahrscheinlich, daß Marschall Martinez E'ampos als Kriegs!»inister in's Kabinet Sagasta eintrelcii werde, falls der Einfluß des rechten Flügels denjenigen des linken überwiegen sollte. In diesem Falle würbe Marquis Bega de Armijo wieder das Portefeuille des Aus wärtigen übernehmen. Eine solche Schwenkung des Kabincts nach rechts ist allerdings möglich. Sofia. Nach stundenlanger Berathung vertagte die Regier ung dir Beschlußfassung über die russischen Forderungen aus morgen. Wenn Rußland eine, die Rechte Bulgariens bedrohende Haltung einnchmen sollte, so würde die Regentschaft eventuell dcmissionirc». Bis letzt sind die Gerüchte von dem Rücktritt der Regentschaft noch verfrüht. Die Berliner Börse setzte ohne einheitliche Tendenz ein. bald befestigte sich indcß die Haltung, das Teckungsbrdürsniß nahm im weiteren Verlaufe noch zu. Die Kourse zogen inwlgedeisen an, erst gegen Schluß trat Abschwäckung ein. Spekulative Banken waren aus Kombinationen über die Reise .Hanscmann's steigend. Von deutschen Bahnen bestand besonders für Mecklenburger Deck ungsbcdüksniß. Oesterreichische Bahnen waren fest, namentlich Dnxer und Elbethal besser. Bergwerke auf günstige ÄlaSgow- Mridiingen steigend. Von fremden Renten waren Egyptcr ans Nachrichten aus Kairo schwächer. Gegen Schluß waren auch Un garn rückgängig. Im Kaffaverkchre waren Banken still. Bergwerke und Industrien fest. Solbrig 2'/r Proz. höher, deutsche Fonds schwächer, österreichische Prioritäten schivach behauptet. Privat, diskont 2V« Proz. » r « nk », r » ,. M., 28. SePItr. «re»«t 22»'/,. ««a-tMav» ,85'/.. »,r»e» «allzier -. «,i,Pter 75.8». 1»r,e. Unaar. «-»»reute 85,»»< N«r«>»» S0S.5». 8»er Ruffen -. Mccklenvurgcr —Platt. »,«n. «. «e»k»r. «re»it 278.7». Staot«»,»« »«N»«rr «»tttztU Un«. «,,» ,»5^». Matt. ichlvsses diejenigen Hofstaaten, Minister, Adjutanten, Kammcrhcneii und Kavaliere, sowie die Hofdamen einznsindcn, welche an dcm Tranililaszuae theilznnchmeii haben, während in den Zimmern Ihrer Majestät der Königin die Cereinonie der Kranzailsietzung in dem engeren Kreise der koniglichcn Familie vollzogen wird. So bald diese Feierlichkeit vorüber, treten die allerhöchsten und höchsten Herrschaften aus den Gemächem Ihrer Mas. der Königin heraus und in den Tranungsziig ei», der inzwischen von dem Kgl. Ecre- nwnienmcister gebildet worden ist. Tie Ordnung dieses TrauungS- zngcs ist folgende: Königliche Pagen, der Kgl. Cereiiionienmelster mitdcm Stabe, die nichtdicnsthabeiidenKgl.KaniincrhcrrenlindFlügcl- adjutanten, die Herren dcr2.Klassc dcr Hosrangvrdmlng, dic ZutrittS- damcn I. Blas, der Königin, die Hofdame der tüiütigenFrau Erz herzogin Maria Jvscsa, K. und K. Hob., die .Herren der 1. Klasse de, Hosrangvrdnng, der Minister des Kal. Hauies, der K. und K. osterreichisch-ungamche Gesandte, der Minister der answärlige» Angelegenheiten, der außerordentliche Botschafter Sr, K. und K. apvstoliichen Majestät An dieser Stelle des Zuges tritt^ wenn solcher im Innern der Kirche aiigclangt, die katholische Geittlichkcit ein, ^cs folgen die beiden (.'»pitainos cln jour. Nunmehr erscheinen die Fürstlichkeiten selbst und zwar treien die allerhöchsten und höchsten Herrschaften zu Dreien nebciicinandergchend in die Kirche ein. Einer jeden fürstlichen Person schreitet ein Würdenträger voran, nicht minder folgen einer jeden wiederum Würdenträger oder Hofdamen. Als Erster eröffnet diesen Theil des Zuges der Bräutigam, Erzherzog Otto, K. K. H., nmgcben von feinem Vater, dem Erzherzog Karl Ludwig, K. K. H.. und Sr. Majestät unscrcin Könige. Diesen drei fürstlichen Persoiilichteitcn schreiten drei Kammerherrcii, der Kgl. Hausmarschall und der Obcrhosmarschall mit den Marschallsläben voran: ihnen folgen zwei Obcrslhosincistcr und Ordonnanzoffiziere, sowie (hinter unserem .Könige) der Stadt kommandant, der Generaldirektor des Hvitheaters, ein General ä la suits, der Generaladjutaiit, ein Flüacladjutant, der OberstaÜ- nieister und zwei Obersten der Garden. In der nächsten Reihe der fürstlichen Personen schreitet die hohe Braut, I. K. H. die Prin zessin Maria Josefa, umgeben von ihrem Vater, dem Prinzen Georg, K. H. und I. Maj. der Königin einher, während ihre «ckwrster, die Prinzessin Mathilde, ihr nninittelbar folgt, Kammer- Herren, Adjutanten, ein Holmarschall, die Oberhosineisterinnen und Oberhofmeister, sowie Hofdamen und Pagen bilden die voran- schreitcnde und begleitende Umgebung. Tie nächsten drei Fürstlich keiten sind die drei Mitglieder des österreichischen Kaiserhauses. Umgeben von dem Großhcrzog von Toskana und dem Erzherzoge Ludwig Viktor schreitet die Erzherzogin Maria Theresia, iämmllich K. K. Hoheiten, einher; Kammerherrcn, Dicnstkämmerer. Ordonnanzen lind Hofdamen gehen ihnen voran und folgen ihnen Es folgt I. K. H. die Herzogin Mutter von Genna, zu ihrer Linken und Rechten den Prinzen Friedrich August, K. H„ und den Erzherzog izranz, K. K. H. Ein Obersthosincister, Ordonnanzoffiziere, Hof damen und Kammcrhcrrcn bilden die Begleitung. Die nächsten drei Fürstlichkeiten sind die Großherzogin von ToSkana, K. Kd H . umgeben von dem Herzog von Genna, K. H., und dem Erzherzog Ferdinand, K. K. H.: dann: die Erzherzogin Margarethe, K. K. H, niiigrbcn von dein Prinzen Alexander von Sachsen-Weimar und dem Fürsten von Hohenzollcrn: weiter: I. K. H. die.Herzogin von Genua zwischen dem Prinzen Moritz von Attenbmg und dem Erb prinzen von Meiningen, beiden Hoheiten: weiter: die Herzogin Amalie in Bayern, K. H., zwischen den Brüdern. Prinz Max und Prinz Johann Georg K. H.: ferner Se. H. der Prinz von Attcn- burg neben I. K. H. der Erbprinzessin von Meiningen: den Schluß bilden Se. Durchlaucht der Prinz Ferdinand von Hohenzollcrn neben I. K. H. der Prinzessin von Altcnburg. Auch diese fürst lichen Personen sind, ihrem Range entsprechend, von größerem oder kleinerem Dienste umgeben und gefolgt. .Königliche Pagen tragen Ihrer Majestät der Königin und den durchlauchtigste» Prinzessinnen — mit Ausnahme der hohen Braut, bei welcher eine Hofdame diesen Dienst verficht — die Schleppen bis in das Innere der Kirche. Von der Stelle an, wo die Pagen bis zu Ende dce kirchlichen Feierlichkeit abtrctcn und die Oberhofnieistcrinncii und mp. Hof damen das Tragen der Schleppen I. Mas. der Königin und der Prinzessinnen bis znm Altar und nach der Trauung bis zu crstcrer . .. . ^ - - ^ ^ - -2 ^ rv» 2. O 5 zu- Z r» cmr - " » » zurück übernehme», trägt I. K. H. Prinzessin Mathilde die
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