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Dresdner Nachrichten : 09.08.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-08-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187008096
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18700809
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18700809
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1870
-
Monat
1870-08
- Tag 1870-08-09
-
Monat
1870-08
-
Jahr
1870
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.08.1870
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i.. i genug. da» er e>» Mädchen binteratug; er «hat Gteicheö. au» aus noch eiiipslndllcherc Weise no,k rknem zivelten Mädelren, rer iichoeDer. dienend bei Herrn Professor G. in Ttmraiidt. welche am, »ncutr alö Zeugin ainvesend ist, auch ihr versprach rr eines Abends d. J.Pie Ehe und sagte, da» er üMTPir. be sitze. Heute will er deide Viadche > ga» nicht kennen, jedoch dav guic Lel»»u»rozc»lgiiiß der Vcrlcktc» läßt keinen Zweifel. das, idre decidete» '.'lucqage» glaubwürdig seien, soivte ja a„ci> die übligcu Zeugenauoiagen icden Zweitel beseitigen, da» 'Niema, k »ndero alo wie der 'Angeklagte der Lhätcr lener unsittlichen a>»»tli»ngcu sei; dat ja leidst seine Ebesrau i» seiner Rocktasche eaie» Zettel mit der Adresse, „Viarie K . . . .. Fornstraße Rr. i i borge,unden. Demnach erklärte Herr Staatsanwalt Reiche Eiienskuck den 2lngcklagtcn für überiührt; dcr'^erlchtSdoi unter Vornp des Herrn Gerickfforath Einert mit Hinzuziehung von Sck'effcn ttiinintc den, bei und verurtdcilte den Angeklagten, reicher schon zwei LNal Atilitärstraien von sü»»' und sechs Rio- aalen verbüßt dat. zu t Javr Zuchthaus. Berlin, N August reichen können nicht umhin, Ruch die offizi,llen Pariser De den vollständigen Sieg der Preu i,en zugugeben. He bedauern ihre 'Niederlagen zioar »ul euu gen ivindbeuleligen Sttslivendungcn, die uns ein Lächeln abge winnen, wie die ist, „daß es für die Franzosen große strategische Bortheiie haben wurde, wenn die Deutschen ihnen auf franzos, schen Boden eine Schlacht anbielen würden", aber sie gestehen die ^Niederlagen zu. Die Reihenfolge und die 'Bedeutung der dericschen Liege stellt sich nunmehr so heraus: Die Franzosen comenuuion sich »ach dem 'Norden zu. indem sie aus Straß barg alle Truppe,, zusammenzogen. venmilblich um einen Hauptschlag auszusuhre». Hie äußerste Borhut, die Division Dvua» war dazu bestimmt, den Deutschen zu maskiren, was vor sich ging. Diesen Plan durchschaute der preußische Krön pnuz. Er warf sich bei Weißenburg aus die französische Bor Hut und sprengte sie. Peil diesem Erfolge nicht zufrieden, grist er den gesammten rechten Flügel der Franzosen an, den Mae Mahon eoiiimandlrte. Dieses Mac Mahonsche EorpS de stand aus -1 Divisionen Insanteric u 13.000 Mann und I Division EavaUerie, 20M Pferde, sodaß mit Einschluß der Artillerie u s. iv. ringefähr >,< <>0 Alaun von Blae Mahon dein Kronprinzen von Preußeir entgegengestellt wurden. Als -aS Gefecht heißer wurde und alle die französische Tapferkeit dem Ungestüm der die Höhen erstürmenden Deutschen nicht Stand zu Hallen vermochte, zog Mae Mahon noch 2 Divisio neu von der Hauplarmee des Kaisers :ur Unterstützung heran, sodaß unter ihm mindestens 80.« XXI Streiter kämpften. Um sonst war diese Unterstützung! Der rechte französische Flügel und ein Theil des Zentrums ivurden geschlagen oder vielmehr, wie der militärisch-technische Ausdruck lautet, „aufgerolll". Es gicbt keinen r chten Flügel der Franzosen mehr und auch ihr Cenlrunl ist nicht mehr unberührt. Die Mac Mahonsche» Truppen zogen sich aber nicht in geordnetem Rückzug zurück, «in Theil wurde nach Norden aus Busch zu hingesprengr. der andere Theil nach Süden, nach Hagenau zu. Wann und wo sie sich jemals wieder zu militärischen, mannövrirbarcn EorpS verein g.-n kennen) steht dahin-, tief im Innern Frankreichs wird es gew ß sein. Mit der Aufrollung des ersten französi schen Flügels lst dem Kaiser ungefähr der 6. Theil der gegen Deutschland ausgestellten Armee verloren gegangen, deren Reste erst später wieder vereinigt werden können. Es waren Kern- truppen und ihr Befehlshaber, der tapfere, erprobte Mae Mahon war der gefeiertste Name in dem französischen Heere, inan hat chm den wichtigsten Posten anvertraur. — So viel von der deutschen Südarmee. Die deutsche Nordarmee unter Steinmetz hat inzwischen blutige Gefechte, alle auf französischem Boden, bestanden. Siehe dieselben unter Mainz. Der Erfolg war größer, als die knapp gehaltenen Depeschen von Steinmetz und Alvensleben melden. Die Nordarmee ist im Börnicke» begrif fen, die französische Eisenbahnstation Forbach in in ihren Hän den. Wo bleibt nun aber das deutsche Ecnttum? Während sich der preußische Kronprinz und Steinmetz in die Lorbeeren theilen, so hört man kein Wort von dem Prinzen Friedrich Carl und denen Eenlralarmee, in welcher auch unsre Sachsen stehen. Soviel wir den Eharakrer der heidenmülhiaen Führer des Eentrums. Prinz Friedrich Earl und Kronprinz Albert, kennen, werden diese vor Ungeduld brennen, den deutschen Degen mit dem französischen zu kreuzen. Es erfüllt sie gewiß mit Mißwuth. daß ihnen dies erst in letzter Linie bestimmt in. ! — Die deutschen Liege sind blutige, äußerst blutige gewesen, ! das geben ine Berichte mit männlicher Offenheit zu. Was würden aber die Franzosen darum geben, wenn sie solche D p-er hatten bringen können, um solche Siege zu erringen! Vielleicht vollzieht sich jetzt schon die Bewegung, welche man allgemein als die nächste Wirkung deutscher Siege aus die Franzosen voraussah: eine Revolution in Paris. Tie französische Haupt stadt ist in Belagerungszustand erklärt, die Kammern einberu fen. Was diese sollen — wer mag cS wissen ? Fast aber scheint es, als traue der Kaiser seinem eignen Heere selbst nicht inehr recht , dann dürste das letzte Stüudlein seiner Dynastie geschlagen heben. Möglich, wahrscheinlich ist es. daß er immer noch eine Hauptschlacht wagen kann. Er rüstet sich jetzt auf einen langen Kampf. Die Bildung der Mobilgar den soll beschleunigt werden. sie soll in 6 'Wochen fertig sein. Sechs Wochen! Was passirt jetzt nicht in sechs Tagen! Bei allen Berechnungen Napoleons, bei Allem, was Napoleon und sein Ministerium mit den Kammern vorhiiben, ziehen sie einen Faktor nicht in Betracht, und können das freilich auch nicht: das ungestüme, unaufhaltsame Vordringen der Deutschen. - Bon der deruschen Flotte dringt nachträglich eine Kunde, und zwar erfreulicher Art, in die Oesfentlichkeit. Die beiden Panzer schiffe „ArminiuL' und ,.Elisabeth" lagen in dein Ostseehafen Kiel; sie erhielten Befehl, durch den Sund um Dänemark herum nach den: Nordscehafen Wilhelmshaven zu segeln und zwar zu einer Zeit, wo bereits das französische Panzergeschwader aus der 'Nordsee in den Belt ging, um in die Ostsee zu ge langen. Die zwei deutschen Schiffe mußten demnach den, Panzer geschwader begegnen. Ihre Niederlage, wenn es zum Kampfe kam, war gewiß; sic wären zcdoch eher in die Lust gesprengt dem Feinde als 'Beule überließ. sreigcstellt, ob sie an Nie :-»nd ha-o G>,. worden, als das-, man Mannschaft des „Arminius" w»rde iühnen Zuge lheilneh.nen wollten, zurückg, treten wäre. „Arminiuo" ging der „Elisabeth" voran. Die „EGS'.-lh" ging im Sund wegen starken 'Nebels während S.r Nacht vor Anker, "...chrend die französischen Schiffe unge sehe»» vor ihr vorübergesegelt sein müssen. Dann erhielt die „Elisabeth" Gegen ordre und kehrte nach Kiel zurück, seltsamer weise, ohne von den feindlichen Schiffen, die sie nachher über holt haben muß, auch nur eine Spur zu Gesicht zu bekommen. Der „Arminius" aber wurde bei Skagen von den Franzosen gesehen, die sofort aus ihn Jagd machten; cs gelang »ym aber, unbeschädigt erst die Elbemünduagen und dann Wilhelmshaven zu erreichen. Mainz, Sonntag. (Ofsieiell.) Nachstehende Telegramme über das Gefecht l>ei Saarbrücken sind ei »gegangen: 1) Stein metz meldet unter gestrigem Datum: Heule Bormittag bis nach anbcechender Dunkelheit fand ein sehr heftiges Gefecht zwischen Saarbrücken und Forbach starr Die I t. Division engagirte daS Gefecht und wurde, de», sich verstärkenden Feinde gegen über, successive durch 3 Bataillone und eine Batterie der 16. Division, sowie durch 3 Bataillone, 2 Batterien und Eavallrrie von der 2. Armee unterstützt. Die Höhen von Cpichcren süd tick, des Erercierplatzes wurden erstürmt und der Feind auf Forbach zunickgewo»1en. Während dieser Zeit war die 13. Division über Böcklingen vorgegangen, hatte Rösseln genonnnen und gegen Abend mit der Tüte Forbach erreicht. Wir haken viele Gefangene von verschiedenen Regimentern des Frossard'- schen Eorps. deren Zahl ist noch nicht festzustellen. — Ich hatte das Coinmando übernommen. 2- Alvensleben meldet: Theile der eisten Armee waren gegen das EvrpS Jrossard in» Gefecht, die r>. Divisron und Theile der sechsten haben in selbiges ein gegriffen. Es war ein schwerer, blutiger Kampf. Die Posi tionen der Franzosen bei Spicheren und aus dem Kreuzberg wurden erstürm:. Bei Einbruch der Dunkelheit ivar der Sieg für uns vollständig entschieden. x Karts r nbc, 4. August. Jcict. wo die Ausstellung der Sütarmee als vollendet angcieveu werten dar:, ist eö auck' tem Berichterstatter erlanvt, der Zeitung, nir welche er schrcidt, »ädere Mittt'cilnnaen zügel e» zu lasse». Ich ievwelge von tcn Truppcndutcl'mänck'en und rruppentranc-porten. welche Tag und Nackst eriolgten, ick» ick'vcigc von der pciiiiick'ei» Aunegung. in weicher iiev tic diesige Einwohnerschaft vestiidct, namentlich seil tcr letzten Drohung der naeddarlieden, großmäuligen Ra tion : DaS datistche Land der Erde gleich machen zu »vollen, und verielste Ihnen deute über cm Lager, welches von Sainö tag aus Sonntag 'Nackst vor »liier» Tdoren vier wie aus einen Iaureuchlag entstanden »rar. Wallenstcm'd Lager ist nichts gegen Dieies. an welchem sich taö Publikum selbst dctl'eiligte und welches Gcnrcdilder aiüzuwciseii vat . die dem grössten »lcderläntischen Maier zur Evre gereichen würden. Namcnl lich machten ein Kanonier »Ist seiner Herzallerliebste» ciiicn ll» gemein koinlsedcn Eindruck; die letztere war vor Wedinuld in Tdräncn auSgevroche». welche von Seiten des Kriegers dadurch gestillt ivurden, daß er idr abwechselnd Küsse und — Schweine- stcisch veravrelchtc, welch letzteres er von Mittag der crtra iür tic „Edristci' auigeipart batte. Diese platonisch-gastronomische Liebeserklärung drang der Ebristcl zu Herzen und eö wäbrtc nickst lange, io zog ibr rosiges Bollmondgcsickst wieder die srcimdlichstcn Falten. — Umcrc.Krieger werden übrigens sebr gut gcnäbrt: ei» Iug von Ochsen iolgt dem andern und wäb rend des „Abkochens'' an» Sonntag zählte» »vir allein zwölf Fleisebwagen voll des schönsten Inbaltcv. Daß die tiv. Oist- zierStaieln nickst der bcimatbUchcn, gcwobntcn l'abio ck'twto glichen, ist natürlich, trotz alledem sab man überall nur belkcrc, zuiricdcne Gesichter. Und es ist dies kein Wunder: unsere 'Armee entwickelt eine» Humor. der eines Kladderadatsch wür dig wäre- 'Nur ein Benpict davon. Wir unterhielten uns an einer der OstizierStafel» mit einem uns vesrenndeten Rittmeister und kamen den» auch aus die Iuavcn zu sprechen, welche mit Katzen in den Kamps ziehen; ein Oberleutnant hatte unser (vciprack' bcrnommcn und cntgegncte sehr trocken: „Jawohl, mit der Katze in den Krieg, und mit einen» Kater dann nach Hansel" — Es ist cigenthumlich, wie schnell die Sükarmec die bielgerübntte und vieigeiürckstcte preußische affenartige G e > cb w i n d i g k e i t erlernt hat: in der 'Nackst waren unsere Ti-uppcn plötzlich gekommen, woher, war unbekannt, und schon an» Sonntag Abend war innerhalb einer halben Stunde das große Lage: wieder abgebrochen und cs erfolgte ein stürmischer Ausbruch, in wenigen Biertelstunteii war die ganze große Masse svurlos verschwunden. Am Dienstag 'Nachmittag waren plötz lich wieder alle Straße»» der Statt mit turchzichcudc» Truppen angeiüstt. welche sich am Müblburgertbor die Straße nach bei» Rbein bercinlen. Gegen Abend »and in Marau ein prackst volle» Uebergang über die Rbeindrücke statt; Musik war nickst »»»gewendet worden, doch bat wobl selten eine Musik einen er greifenderen Eindruck gemacht, als der Gesang der gesammten Mamücbaste», »reiche beim Erblicken des herrlichen vateriändi scheu Strems das Lied anstimmtcn: „die Wackst an» Rbein", nur unkeibrochcn dein» Betreten der Brücke durch ei» donnern des, dröhnendes „Hurrab", bei welchen» tic Offiziere ihre Hel me aui ihren Degen in die Höbe hielten und die Iuschaucr ihre Hüte schwenkten und in diesen Rui einstclcn. - Seit ll M,r VorniittagS tiörrn wir von der Nick,tung der Stadt Lauterburg ui,u»»tkrbrvei»encnKano»»e»>donner; Gl Nl,r: derselbe wird immer sctnväct»er und sciieinen unsere Truppen in, Borrricken zn sein. Sebald ich Näheres er fahre. theile ich cs Fbnc» inst >- Karlsruhe, .'». August. Der gestrige Tag »var der erste größere Siegestag für unsere Armee. Die Baien» haben die Franzosen glanzvoll zuruckgeworfen und Weißenburg besetz'. Die Uniern sind 2 Meilen weiter vorgerückt. Die 'Badeuier bildeten die Reserve. Die Bravour, welche die Baiern in die sem Bormarschgesechr gezeigt haben, ist geradezu großartig. — Gestern Abend kamen hier die ersten Berwuudclen an. Sulz, 7. August. Be» dem Kronprinzen sind heute über 4>ßtz> sranzösische Gefangene eingebracht worden. Marschall Mae Mahon soll gestern verwundet werden sein. Paris, 6. August. Enorme Ausregung herrscht infolge betrügernch ausgesprengter Siegcsnachnchten. Große Menschen- Massen haben sich vor dem Slaatsministerium angesammckt. Der Großsiegelbewahrer Ollivier erscheint und spricht beruhigende Worte. Heute Abend erschien folgende, von dem gelammten Ministerrathe gezeichnete Proelamation: „Ihr seid mit Recht erregt über dieses hassenswerthc Manöver. Der Schuldige ist verhaftet, und die Justiz hat die Untersuchung eingeleitet. Die Regierung ergreift die energischsten Maßregeln, damit solche In samie sich nicht erneuere. Im Namen deö Vaterlandes und der heldenmüthigen Armee bitten wir Euch, ruhig und geduldig zu sein und die Ordnung aufrecht zu erhalten. Unordnung in Paris wäre der preußische Sieg. Sobald sichere Nachricht eintrifft, ob gut oder böse, wird sie sofort mitgetheilt werden. Lasset uns einig sein und in diesem Augenblicke nur einen (Ke danken, einen Wunsch und ein Gefühl haben: den Triumph unserer Waffen." Paris, 7. August, Morgens. Die Spannung ist un- leschr. blich. Das „Journal ossieiel" beschränkt sich auf die Meldung: General Frosjard ist im Rückzüge begriffen, Details fehlen. Es scheint fast, fährt das amtliche Mail fort, der Feind will uns auf unfern, Territorium eine Schlacht anhicten, was große strategische Lortheile für un« haben würde. Offieirll wild über die gestrigen Ereignisse Felgendes verbreitet: Mar schall Mac Mahon hat seine zuerst eingenommene Linie ver lassen und sich zurückgezogen, nachdem der Feind in einer Reihe von Engagements beträchtliche Strcitkräste entfaltet. Das Co»pS Frossard hatte von 2 Uhr Nachmittags an im Kampfe gestanden bis 6 Uhr und sich dann in guter Ordnung zurück- gezogen. Einzelnhciten über die Verluste fehlen noch. Unsre Truppen sind voller Elan, die Situation »st nicht bedrohlich. Allein der Feind ist auf unser, in Gebiete und die größte Krast anstrengung ist erforderlich. Eine Schlacht ist bevorstehend. - - Der Ministerrath ist in Permanenz. Der Präsident des Se natS, Rouher, und der Präsident des gesetzgebenden Körpers, Schneider, sind »rach den Tuilerien berufen. Die Kaiserin »st Morgens 5 Uhr hier einge: rossen und hat folgende Procla »Nation erlassen: „Franzosen! Der Beginn des Krieges ist für uns ungünstig geivesen. Unsere Waffen haben eine Nieder läge (oolwo) erlitten. Seien »vir fest gegenüber diesen, Unfall, beeilen wir uns, ihn gut zu machen. Möge es unter »ms nur Eine Partei geben, der alle Franzosen angehörcn. Nur Eine Fahne, die unsrer nationalen Ehre möge voranivehen! Ich komme in Eure Mitte. Treu meiner 'Mission und mein,» Pflicht, werdet Ihr mich als Erste bei jeder Gefahr sehen, wo es gilt, die Fahne Frankreichs zu verthcidigen. Ich beschwöre alle guten Bürger, die Ordnung ausrecht zu erhalten. Dieselbe stören, wäre nichts Anderes, als mit den Feinden eonspiriren Eugenie." Eine erschienene Proelamation des Ministerraths reproducirt die bereits betannlen 'Nachrichten und schließt wie folgt: „Angesichts der ernsten Nachrichten ist unsere Pflicht uns vorgezeichnet. Wir appelliren an den Patriotismus und die Energie Aller. Die Kammern sind einberufen. Wir stellen den Fall der Dringlichkeit. Paris ist iin Berlheidigungszuslandc. um die Militär» chen 'Vorbereitungen zu erleichtern, erklären »vir den Belagerungszustand. Keine Schwäche, keine Zersplitterungen Unsere Hilfsmittel sind immense. Kämpfen wir mit Festigkeit und das Vaterland wird gerettet sein." Dr. I.) Paris, 8. August, Morgens. Aus Metz voin gestrige»» Tage sind nachstehende Telegramme eingegangen: Osficiel. Der Feind hat den Marschall Mac Mahon nicht weiter ver folgt. Seit gestern hat überhaupt jede Verfolgung aufgchörl. Mac Mahon conrentrirt seine Truppen. Eine Privatdepcsche auä Metz von gestern zSonntag) Mittag meldet: Die Nie Verlage Mac Mahon's wird soeben durch Anschlag verösfcnt licht. Tie nationale Vertheidigung wird organisirt. Gerücht weise verlautet, die Preußen ständen bei St. Avold. Die Stadt ist ruhig und in voller» Vertheidigungszustandc. Es heißt, das Hauptquartier werde nach Chalonü verlegt werden Die Armeecorps Bazaine und Ladmirault sind noch völlig in- tact. 'Man erwartet morgen .Montag) eine große Schlacht bei Metz. Aus Metz von gestern Abend NO Uhr wird officiell gemeldet: In der Schlacht bei Froschweiler wurde General Eolsen, Generalstabschef Mac Mahon's. an der Seite des Marschalls getödtet General Ragout wird vermißt. Die Ar tillerie hat stark gelitten. Mac Mahon eommunicirt mit dein General de Failly zCommandanten des 5. Corps.) Metz i„ starken Vertheidigungüzustand gesetzt. Der Obercommandant des Platzes verfügte, daß alle sich hier aufhalt,-»»den Deutschen einer besonder» Aufenthaltserlaubniß bedürfen. Die in den Departements veröffentlichten Nachrichten von der Niederlage Frossard's und Mac Malion's riefen in allen Klassen der Ge sellschaft eine äußerst lebhafte Aufwallung des Patriotismus hervor. In Paris ist der patriotische Geist aus das Allerilcb Hafteste erregt. Zahlreiche Individuen, die Waffen verlangen, sind zum Kriegsminister geschickt »vordem. :Dr. I.) Paris, Montag, K. August, Mittags. Aus Metz von heute früh 7 Uhr »vird officiell gemelder: Die Armee eoncen trirt sich, um auf Vorgehen zu marschiren und die Paffe zu verthcidigen. Die Nacht »var ruhig ; kein Engagcment. (Dr. I.. London, 6. August, Abends. Der hiesige deutsche Hilft verein zur Unterstützung Verwundeter in dem ausgebrochenen Kriege, Izat dem k sächsischen 'Ministerium vie Sinne von 10M Psd. St. (circa 7000 Thlr. zu Gunsten der Hilfsvercine in Sachsen zur Verfügung gestellt. 'Dr. I ) Kopenhagen, 7. August. Der Großfürst Thronfolger ist »n F-rederikoburg cingetroffei» vcrmuthlich um der sranzö fischen Pression entgegen zu wirken. * Der Schnelläufer Westoi», ichrcidt ops Neivyorkc» „Journal", gewann neulich seine Wette, in 22 ausein,»ndcr sol gcnten Stunden mindert englische Meilen l22dcukick-ci zu lau »cn. Er vollendete seine Aulgabc in 21 Stunde» ktE Minuten und 5" Sekunden, draucbtc also 2l Minuten und zwei Sekun den weniger alo festgesetzt »var. Wesion ist ein mittelgroßer, sebr icMnäctffigcr Mann von ungcsäl'r:r2Jatzrcn. Alo Referent im» lausen mb — er vollendete gerade seine Meile - »rar er »ctzr blaß, arbeitete sctzr stark mit de» Hände» und lahmte ein wenig am linken Fuß. Er läuft sehr schnell, macht große Schritte und bebt die Beine sehr hoch. Wie er so, mit Händen und Beinen arbeitend, dahin rennt, gleicht er incbr einer Ma schine, als einem Menscbcn, eo fehlt nur der Rauchsang »mV hier und da ein schriller Pfiff aus den» Dampiventil. Zu ichcn, wie ein vcrnunstbcgabtcö Geschöpf sich so abinartcrt, »st nichts 'Angenehmes. Wciion mögen freilich immer die 15,00 Dollars vor 'Augen gcick'wcdt baden, die er durch den Lauf verdiente. Daö zahlreich versammelte, und, was besonders die Damen an- betraf, sebr iaihlonable Publik»»». Ucß cs an 'Aufmunterung nicht sehlcn. Wciton wnrde von jeder der vielen Gruppen, die fick» längs der Bahn ausgestellt hatten, bei Vorbeikomnicn mit Applaus überschüttet. Die Damen winkten ihm mit tbre» Taschentücher» zu. wofür er sich jcdeömai »nit einer Haudbc- wcgung bedankte. Sein 'Anzug bestand am Abend aus einen» weißen Flanellhcmdc, ein Paar schwarzen Lainmcthoscn, die bis unter s Knie gingen, hohen »reißen wollene» Strümpfen, Schuhen und Gamaschen. * Die KricgS - Ehronik von» Jahre 1«A> von Franz Llibojatzkv, Druck und Verlag von A. Wolf in Dresden. Eö »vird dieses mit Illustrationen anSgcstattcte Werk eine anSfüdr- iichc Schilderung alle» Ereignisse enthalten und nach den beste» Oiicllcn bearbeitet werden. Dem ersten. hier vorliegenden Hefte wcrden die andern in Zwischenräumen von 2 bis läng st,ns ff Woche» »»»chsolgen und kostet das Heit nur 5 Ngr. Luboiatzkv'ö Feder hat sich i», 'Bereich geschichtlicher Ereignisse seit Jahren immer trefflich bewährt. Er versteht populär zu schreibe» und die Sache !» gedrängter Kürze aus anschauUchc Art zu geben. Diese Vorzüge ijnk jedenfalls auch hier zu er warten. K«I SP vr. Sprcchst. v vrm Für ge! Utttcrzc Belke» de» freudig taö und andern die »nit >»', und Bbuau de re, für u. s. >v. de scnder sind Handclsgär der K. Vot »ertrag von werte». Drcode < «rl »at»S. 1'a v. Lachsen. Von dt »un lchst an» 7 tm »KastE unk sodam am »n der „Tr l t-nzel» unk der Anctioi Ater d l»«l auch obnc DrrSd T« Idi« übernimmt je nach B: Wege» zu uud un < « « l ebenso gni halbe» M Ganz! Weger sämmtllck'c preisen der Die «u «»»I«. von Garderobe, auf Neu » /Lin beul " ten Ai das Rette, such» Stell erfolgen, bei Hcr-rn
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