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: G«nv' trotz der polizeilichen Anordnung, daß bereits um 2 Uhr stütz alle NestaurationSzelte geschlossen sein sollen, das Fahren von der Vogelwiese weg bis gegen 5 Uhr Morgens unausgesetzt fortdauern ? Wie die Bewohner der betreffenden Straßen zu Ihrem Leidwesen bestätigen können. Welche andere Vergnügen kann aber bei pünktlicher Handhabung dieser Anordnung, der Festplatz nach dieser Zeit wohl noch bieten ? Doch wohl keine andere, als solche Allotria, die auch ohne Speise und Trank befriedigt werden können und wobei Anstand und Sittlichkeit ganz außer Acht gelaffen werden. Bei der Wiederkehr der fraglichen leidigen Festwoche wird hoffentlich diesem Treiben ernstlicher Einhalt gethan und auch den Fuhrwerksbesitzern ein- geschärft werden, daß sie ihre Stativnsplätze auf und in der Rahe des Festplatzeü bis längstens um 3 Uhr früh unbedingt zu verlassen haben. Denn Menschen und Pferde wollen bei solchem achttägigen schweren Nachtdienste auch ihre Ruhe haben. — In Marienberg brach am 4. früh gegen 2 Uhr in dem Kohlenschuppen des Schloffermeisters Fritzsche auf der Frei berger Gasse Feuer aus. infolge dessen 6 große Häuser mit Hintergebäuden, worunter der Gasthof „zum Kreuz" mit zwei Nachbarhäusern am Markt und die Superintendentur ein Raub der Flammen wurden. Die Entstehungsursache ist zur Zeit noch unbekannt, doch sind verdächtige Personen bereits zur Untersuchung gezogen. — In Schönefeld ertrank am Sonntag den 28. Juli ein zwölfjähriger Knabe beim Baden. — Im Paunsdorfer Rittergutsholze hat man am 21. v. Ri. den unbekannten Leich nam eines Erhängten aufgefunden. — Am 16. Juli ist ein 31 Jahre alter Gutsbesitzer in Wahren beim Absteigen von seinem noch im Gange befindlich gewesenen Wagen gestürzt, überfahren und getödtet worden. — In Machern ist am 20. Juli ein 391 Jahre alter Handarbeiter beim Graben m einer Sandgrube verschüttet und getödtet worden. — In Döbeln hat sich am 22. Juli ein 22jähriger Soldat aus Furcht vor Strafe wegen eines Exceffes erschossen. — In der Gegend von Groitzsch kam am 16. v. M. ein 5!) Jahre alter Fuhrknecht beim Herabspringen vom Wagen unter die Räder desselben und wurde dabei io schwer verletzt, daß er drei Tage später starb. — In Altpenig ereignete sich ein ähnlicher Unglücksfall, wel cher den Tod eines 56 Jahre alten Tagelöhners zur Folge batte. — In Bennewitz der Wurzen ist am 18. v. Al. ein 34 Jahre altes Mädchen in einem Jauchenloche ertrunken. — Ebendaselbst hat sich am 20. ein 45 Jahre alter Bahnwärter erhängt. — Am 20. Juli hat sich in Lampersdorf bei Oichatz ein 43 Jahre alter unverheirateter Mann erhängt. — In Leisnig und Umgegend hat am 23. Juli ein hcfttges Gewitter mit Hagelschlag viel Schaden unter den Feldstüchten angerich tet. - Am 18. v. M. erhängte sich ein 39 Jahre alter Mau rer aus Altgeringswalde in einem nahen Gehölze, Mangel an Arbeit und daraus entstandener Unfriede in der Ehe sollen ihn zum Selbstmord getrieben haben. — In der Nähe von Alten burg wurde Mitte Juli auf freiem Felde der Leichnam eines unbekannten jungen Mannes aufgefunden, dessen Persönlichkeit noch nicht ermittelt ist. Allem Anschein nach liegt ein Raub mord vor. (L. D.) — Angekündigte Gerichtsverhandlungen. Den 7. d. M. Vormittags 9 Uhr wider Earl Emil Geißler auS Bieberstein wegen Unterschlagung; 11 Uhr wider Friedrich Gustav Emst Lorenz von hier wegen ausgezeichneten Betrugs; Vorsitzender Gerichtsrath Boost. — Den 8. d. M. Vormittags ,9 Uhr wider Carl Ferdinand Flegel aus Neustadt wegen Be trugs bei Verträgen ; Vorsitzender Gerichtsrath Ebert. — Den 9. d. M. Vonnittags 9 Uhr wider Johanne Christiane verehel. Schöne von hier wegen einfachen Diebstahls und Fälschung; Vorsitzender Gerichtsralh Jungnickel. Tttgesgefchichte. Berlin, 2. August. Aus der preußischen Provinz Sachsen wird der „Augsb. Allg. Ztg." berichtet, daß sich die preußische Armee augenblicklich auf dem niedrigsten Friedensfuß befinde, den sie nur haben könne. Trotz dieser sehr friedlichen Haltung stier preußischen Armee, fügt die „H. M.-Z." hinzu, wird aber in sämmtlichen Militärwerkstätten, Arsenalen re. deS Staates auf das Eifrigste gearbeitet, um ja nichts zu versäumen, die Armee sofort schlagfertig zu machen, wenn dies wirklich nöthig werden sollte. In Sömmerda, wo die Zündnadelgewehre ihren Ursprung fanden, wird unablässig gearbeitet, ebenso in Span dau und auch in Suhl. So ist Preußen jetzt schon im Stande, die gelammte Infanterie des norddeutschen Bundes, dann seine Landwehr ersten und, wenn es sein muß, auch zweiten Auf gebotes durchweg mit vortrefflichen Zündnadelgewehren, theil- weise ganz neuer, vielfach verbesserter Construction, zu versehen. An Pferden aller Art besitzt der preußische Staat jetzt Ueber- fluß, und allein Ostpreußen vermag die gesammte Reiterei, Schleswig-Holstein und Hannover aber die Artillerie und den Train in kürzester Frist zu remontiren. Frankfurt, 4. August. Gestern Adend wurde die erste Ausgabe der Beilage zu Nr. 214 des „Franks. Journ." poli zeilich mit Beschlag belegt. Veranlaßt wurde diese Maßregel durch ein Referat über eine gestern Nachmittag hierorts im Saalbau abgchaltene, äußerst zahlreich besuchte, von zwei Po- lizeibeamtcn überwachte Versammlung hiesiger Tabaksfabrikanten und Tabakshändler unter dem Vorsitze des Herrn Reuhl, welche den Zweck hatte, eine energische Meinungsäußerung über die von der preußischen Negierung beabsichtigte Zollerhöhung auf Tabak und die dadurch herbeigeführte Belastung des ganzen Geschäftszweiges zu veranlassen. Hannövers, 2. August. Nedaction und Verlag der „Hannoverschen Landeszeitung" benachrichtigen in einem Extra blatt ihre Abonnenten, daß ihnen auf Befehl des General- Gouverneurs am 1. August die fernere Herausgabe der „Han no». Landesztg." bei Vermeidung einer Strafe von 1000 Thlr. und Versiegelung der Pressen untersagt ist. Veranlassung dazu ist ein Artikel in Nr. 175 des Blattes, datirt Hannover 27. Juli, über die Abreise der Königin Marie. Der verantwort liche Nedacteur der „Han?ov. Landesztg.", Herr Hermann Weich.'lt, ist zur Haft gebracht, weil er sich weigert, den Kor respondenten namhaft zu machen. .7.R1S. 1». I ' .».S.k,.! >. <t, ». vt, I Mttpen tt. Am. 01. s, 4,» 61,9.1 Gbrlitz si 6,10, Am. ltz, s, r Wien. Die erste Anregung zu der Zusammenkunft des Kaisers Napoleon mit Franz Joseph ging nach der „Presse", dem Blatte, welches die erste Kunde davon brachte, von dem französischen Herrscher aus, welcher durch den österreichischen Botschafter in Paris beim Wiener Hofe hatte anfragen lassen, ob eine Zusammenkunft der Monarchen in Salzburg angenehm sei. Nach den bisherigen Dispositionen langen Kaiser Napoleon und Kaiserin Eugenie am 7. August mit dem Abendtrain in Salzburg an und verweilen daselbst während deö 8., 9. und 10. August. Der französische Kaiser wird von dem Marquis de Moussier, seinem auswärtigen Minister, begleitet sein; Bot schafter Fürst Metternich befindet sich gleichfalls in Begleitung Napoleons. Wie man dem genannten Blatte ferner mittheilt, begiebt sich die Kaiserin Eugenie bald nach ihrer Ankunft in Salzburg nach Ischl zu der Kaiserin Elisabeth; nach kurzem Aufenthalte in Ischl würden dann Beide gemeinschaftlich nach Salzburg sich begeben, um dm Festlichkesten beizuwdhnm, welche zu Ehren des französischen Herrscherpaares veranstaltet werden. AuS Jnsbruck vom 29. Juli wird berichtet: Am Frei tag Nachmittags 2 Uhr kam der erste Probezug von Bozm, wo er Morgens 6 Uhr abgegangm war, glücklich hier an. Um 5 Uhr Abends folgte oemselben ein zweiter mit zwei schweren Locomotiven, die zum Betriebe der Vrcnnerbahn bestimmt sind. So ist nun also das große Problem, die Ueberschienung des kürzesten Alpmüberganges zwischen Deutschland und Jtalim, gelöst, der man mit Spannung und wegen der höchst schwieri gen Stellen nicht ohne Bedenken mtgegmsah. Pesth, 31. Juli. Die Stadtgemeinde von Ofen wird dem Sultan ein Souvenir an Ofen nach Konstantinopel mit- gedcn. Dasselbe besteht in einer prachtvollen silbernen Urne, die das ungarische, das Ofener städtische Wappen und ein ge treues Abbild der Ofener Mosel ee trägt. Die Urne ist mit Erde gefüllt und hat aus dem Deckel die Umschrift: „Erde vom Grabe des Ghül-Baba." — Wie schon gemeldet, ist der frühere Honvedgeneral Moritz Pcrczel in seine Heimath zurückgekehrt, wo ihm ein enthusiastischer Empfang zu Theil wurde. Als der General in den Wartesaal trat und an die dort Harrenden ein paar grüßende Worte richtete, hob man ihn empor und so ge tragen erschien vor der fast unabsehbaren Menge das ergraute Antlitz des Generals. Donnerndes Eljen, Schwenken der Hüte und wehende Tücher begleiteten dm Zug. Der Jubel hörte erst auf, als der VicepräseS des Pesther Honvedvereins seine Begrüßungsrede gesprochen und Perczel, sichtlich gerührt, seinen Dank aussprach. Er sagte u. A.: Er sei nach achtzehnjährigen Leiden nicht gekommen, um zu klagen; er sei nicht gekommen, um Verzeihung zu empfangen, sondern um den Bekehrten Ver zeihung zu geben; er sei gekommm, um das im Jahre 1849 abgebrochene Werk zu vollenden. Eljens begleiteten die letzten Worte. Die Honveds werden der Regierung noch unangenehme Dinge bereiten und sie wird darum, wie man vernimmt, streng auf Ausstellung des bei dem Erlaß der Amnestie ausbedungenen Reverses seitens der Amnestirten bestehen. * Leber die Schädlichkeit des schimmeligen Futters schreibt kr. Schneider im ,^Landw. Int.-Bl.": Nichts wirkt schädlicher und nachtheiliger auf die Gesundheit aller unserer Hausthiere, als die Fütterung von schimmeligem Futter an dieselbm. Es veranlaßt zunächst Kolik und Unverdaulichkeit mit Auftreibung des Hinterleibes und Abgang dünnflüssiger, stinkender Exkre mente, in weiterer Steigerung Entzündung und Brand und dadurch häufig den Tod. Auch treten oft noch nebenbei Krämvfe und lähmungsartige Zustände hervor, ähnliche, wie man sie bei scharfen Giften bemerkt. — Schimmeliges Futter an trächtige Thiere gefüttert, erzeugt sehr gerne Fehlgeburten. Wie oft kommt es aber noch vor, daß der Landwirth seinem Vieh solche schimmelige Nahrungsmittel giebt, ohne an eben angegebene unangenehme und gefährliche Folgen zu denken; oder er füttert manchmal Futter an seine Thiere, welches schimmelig ist, ohne daß er's weiß, weil sich bei vielen Nahrungsmitteln der Schim mel im Innern derselben bildet, wie z. B. bei starkstengeligen, hohlm oder porösen Pflanzen, sowie auch bei schlecht gepreßten Oelkuchen u. s. w. Schimmelige Oelkuchen wirken bei Wieder käuern, schon in gewöhnlicher Gabe gegeben, nachtheilig, ja oft tödtlich auf dieselben ein. In neuerer Zeit sollen Fälle vorge kommen sein, wo schimmeliges Heu und schimmeliges Vrod, Pferden gegeben, sehr schnell den Tod herbeigeführt hat. Es ist daher eine unerläßliche Sache des Landwirths, dafür Sorge zu tragen, daß keine Schimmewildung bei seinen Futtermitteln vorkommt. Diele Schimmelbildung wird am besten verhindert durch trockene Aufbewahrung der Futtermittel oder durch gänz liche Abhaltung oder auch vollkommene Zuführung der Lust auf dieselben. Sehr fehlerhaft ist es, das Heu oder Futterstroh auf schlecht gedeckte Stallungen «wie es so häufig vorkommt) aufzubewahren, indem solches Futter nicht nur schimmelt, son dern sogar fault. * Wieder eine Verbrennung. Die Berliner „Ge richtszeitung" vom 17. Juli erzählt folgenden traurigen Fall: Im August vorigen Jahres ging die 21jährige Pflegetochter des Rechnungsraths Babro in Potsdam vor einer Conditorei vor über, als auf dem Perron mehrere Herren saßen und wie ge wöhnlich bei dem Rauchen einer Cigarre eine Taffe Kaffee tranken. Kaum war sie 20 Schritte gegangen, so stand ihr Kleid, das wahrscheinlich durch ein weggeworfenes Schwefelholz Feuer gefaßt hatte, in Hellen Flammen. Sie wurde an allen Theilen des Körpers, obgleich das Kleid so schnell als möglich abgerissen wurde, schwer verletzt. Unter den allergrößten Schmer zen, bei der sorgfältigsten Pflege ihrer Pflegeeltern, hat das arme Mädchen 11 Mona'e zugebracht, bis sie endlich vor 14 Tagen nach der Heilanstalt Bethanien in Berlin gebracht wurde, wo sie am 14. Juli Nachmittags gestorben ist. Die Leiche der Unglücklichen ward nach Potsdam gebracht und am gestrigen Nachmittag 5 Uhr beerdigt. * Noth bricht Eisen. Ein Verhafteter im Lesumcr Gefängnisse, angeblich ein Franzose, hat .»ach den „Grnzbo- ten" einen Fluchtversuch unternommen, mit einem Aufgebot von Raffinement und Kunstfertigkeit, daß der Schluß nahe liegt, man habe es mit einem Mann von Fach ersten Ranges zu thun. Er hat nämlich zwei an einer Bank befindliche Stücke Eisen losgebrochen, in Messer verwandelt und an der Fensterbank geschliffen. Mit diesen Instrumenten hat er auS der Gefängnißthür ein Stück, groß genug um hindurchschlüpfen zu können, herausgeschnitten, und würde es nur eines gelinden Stoßes bedurft haben, um die Oeffnung herzustellen. Dieß hat geschehen sollen, wenn gerade die äußere Thüre offen ge standen und zum Entweichen ein günstiger Moment sich dar geboten haben würde. Das Experiment wurde aber zu rechter Zeit entdeckt und seiner Wiederholung durch Anlegung von Ketten vorgebeugt. * Carl Reinecke, der Director der berühmten Ge- wandhausconcerte zu Leipzig und Professor am dortigen Kon servatorium, hat dieser Tage am k. Theater zu Wiesbaden eine fünfactige Oper: „Manfred", Text von F. Nöber, mit außer ordentlich günstigem Erfolge zur Aufführung gebracht, und ist diese sinnige Tondichtung eines heimischen, mit Bewußtsein und künstlerischer Redlichkeit schaffenden Meisters bereit- schon mit immer steigerndem Beifall wiederholt worden. DaS Gedicht behandelt den Untergang des Hohenstaufen-Bastard» Manfred, Königs von Sicilien, und einstimmig wird von der Kritik ge- rühmt, daß das Opernbuch im Ganzen glücklich erfunden und scenisch wirksam hingestellt ist. Earl Reinecke, der Amtsnach folger von MendelLsohn-Bartholdy zu Leipzig, der sich im ver gangenen Winter zu Dresden in etlichen Concerten als ein Klavierspieler ersten Ranges zeigte und der höchsten Ehren theil- haftig wurde, ist zu Altona am 23. Juni 1824 geboren. Be reits mit dem elften Jahre ließ er sich öffentlich als Piano fortespieler hören und trat mit dem achtzehnten Jahre eine Kunstreise nach Stockholm und Kopenhagen an, die von dem glänzendsten Erfolge begleitet war. Zur Vervollkommnung seiner Studien begab er sich sodann nach Leipzig, wo ihn der Um gang mit Mendelssohn und Schumann sehr förderte. Später vom König Christian > III. zu Kopenhagen zum Hofpianisten er nannt und in Paris verwertend, wurde er 1859 als Universi- tätsmusikdircctor nach Breslau berufen und trat 1801 zu Leip zig in seine jetzige Stellung ein. Unter den 92 gedruckten Werken Reincckes befinden sich daS Oratorium „Belsazar", ein zweichöriges Schlachtlied für Männerstimmen, ein Tedeum, eine Sinfonie, die Ouvertüre zu „Dame Kobold", ein Concert für Pianoforte und Orchester, eine beträchtliche Anzahl vonClavier- sachcn rc. Ein großer Theil dieser Werke ist in sehr zahlreichen Aufführungen bekannt geworden und mehrere erfreuen sich einer wohlverdienten Popularität. ,Mnig Manfred" ist das neueste Werk ReineckeS und also jedenfalls das Product eines gebildete,. Geistes, einer reifen Erfahrung, einer noch blühenden Phantasie und eines edlen Willens. * Der Augsburger „Allg. Z." berichtet man auS Frank furt a. RI. vom 30. Juli: „Zu den Gegenständen, welche aus dem Bundespalast theils ap das Germanische Museum nach "Nürnberg, theils an die hiesige Stadlbibliothek übergehen, gehören auch die „Germania" auS der Paulskirche (deutsches Parlament; der Grüne Tisch, an welchem die Herren Gesand ten vereinigt saßen und die Veruneinigung Deutschlands zu Stande brachten, und endlich das Instrument, womit Sand den Kotzebue erstochen hat. ES ist ein Stockdegen mit zwei Messerklingen. Bekanntlich sind aber alle Acten und Papiere, welche aus der Centraluntersuchungscommission stammten und im Bundespalast aufbewahrt wurden, im Jahre 1840 auf hö heren Befehl dem Feuer überliefert worden. Es soll darunter viel schmutzige Wäsche enthalten gewesen sein, welche besonders durch eine Menge elender Denunciationm vermehrt worden war." * Wien, 2. Aug. In der Proceßsache gegen die Mör der der Elise Noll wurde die Verhandlung heute fortgesetzt. Es fand u. A. das Verhör der wegen Theilnahme am Raube mitverhasteten Mutter der Katharina Petersilka statt. Die Sitzung war überaus reich an drastischen Momenten und lar moyanten Semen. Namentlich bot die Konfrontation des noch immer mit äußerster Hartnäckigkeit läugnmdcn Mörders, der die größte Kaltblütigkeit und Gleichgiltigkeit an dm Tag legt, mit der Gehülfin seines Verbrechens, sowie das Verhalten der Letzteren, die in ihrer Todesangst unter lauten Jammerrusen große Zerknirschung und Büßfertigkeit an den Tag legte, end lich die Aussage der als Zeugin auftretmden Mutter der Ge mordeten, deren Stimme zuletzt buchstäblich in Thränen er stickte, einer. Austritt von hohem psychologischem Interesse. * Ueber das ritterschastliche Schulwesen in Mecklenburg gibt der streng orthodoxe mecklenburgische Pre diger Starck ein haarsträubendes Bild. Er bemerkt: „Wie die ritterschastlichen Schulen von Anfang unseres Jahrhunderts bis in die neuere Zeit hinein beschaffen gewesen sind, das beweisen die Verwünschungen der Männer (von Frauen gar nicht zu reden, die schon ziemlich bejahrt nach Amerika wandern, am allermeisten darüber, daß sie Schreiben und Rechnen gar nicht, Lesen nur kümmerlich, Gottes Wort nur auswendig gelernt haben, das beweisen die vielen Väter und Mütter, die sich ihrer Kinder Briefe von drüben müssen lesen lassen. Man hat es eine Zeit lang für Pflicht gehalten, die Kinder, die zur Arbeit geboren seien, von der Schreib- und Rechenkunst als einem Gist fern zu halten, und der Referent erinnert sich noch lebhaft eines alten, würdigen Schulmeisters, der vor etwa 40 Jahren dar über klagte, daß seine gnädige Frau ihn mit der Reitpeitsche bedroht habe, wenn er einem Dorfkinde Schreibunterricht ertheile." * Eine in Graz lebende betagte Dame behält, wie der „Telegr." meldet, das Gerippe ihres verstorbenen Gemahls, daS sie sich aus dem Grabe holen ließ, Tag unv Nacht bei sich im Zimmer, macht mit ihm Reben und läßt sich den Glau ben nicht nehmen, der Todtenkopf lächle sie manchmal recht reundlich an. (fietreideprer'se. Dresden, am 5. August 1867. a.b. Börse Tblr.Ngr. b. Tblr. Bnr.,.r. 0. Bbirlle Tblr.Nqr. b. Thlr.'!. Weizen lweiß) 7 — 7 i.'(> jWeizen 6 25 7 15 Äeizett(brauii) 6 Korn 5 7',-' 5 Gmte 4 — 4 Hater 2 17 >2 2 üarwncln 1 25 2 Bauer s Kanne 17 L.s 16 Mir. .2' ^Koril 17' -'«(Nrsle 7' ^He.ser 22>---(veu ä Ctr. i> !) 0 15 t — 4 2 2 15 3 — - 26 — 20 ^LlroyiiLchock 6 — «Erbsen — —