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Dresdner- Nachrichten 1 srr. 44 I sonttlag. I. Oktober .922 ^etle .2 geknabbert oder gelutscht wird. LS gibt ihm jedesmal einen Stich, wenn er eine erwachsene MannS- oder 'Weibsperson, de»» aus die »linder kommt es hierbei »vch nicht a». denen tan» man das schltesiUch scheu nachsehe» oder sogar gönne». — wenn er all» jemand sehen muh, der eine Tüte in der ('and llälr, darin herumfischt und dann irgendetwas ins Maul sierlt, sei es nnn eine Pstanme oder ein Bonbon oder sonst etwas «Seiueswareü. „Ganz slinusilich ist das, ganz niedertrachtia!" klagte Onkel .Krnmren eine» Tages bewegt. „Das hak man doch früher nicht gesehen, das, die Leute in e nein iort gain ungeniert auf der Straße gefressen, gelutscht und getandden haben. 29,>s sind denn das für Manieren! Und oil sind es die am nobelsten oder vielmehr am kost spieligste» angegogenen Leute, die das tun. Am liebsten mochte ich dann jedesmal ans einen so unmanierlichen Menschen zugehen und " Dali, da >oars! Onkel .Knimre» hatte einen Gedanken, der, praliisch ansgeiibt, ihm ivohi geeignet erschien, die un manierlichen (ente zn erziehen nnö ivenigstens von dieser einen nilpanenden Geivohnheii abzubringen. Gleich lief er Ml seinem Neffen, dem Paul Miesebrecht, der eine Druckerei hat. sAnnahme faiiillicher -ltzidenzarbciien, Druck von Formniaren njio.l Onkel Krninren gliihte vor Eifer. „Höre mal, Pani, ich brauche ei» vaar lmndert kleine Karten, oder sagen wir gleich tausend, lind da läßt Du mir diesen Text ansdrnccen: r'. 2tzanini essen Die ans der Ll raste? Aäissen Sie nicht, dag sich das nicht schickt? ES ist unmanierlich, nnpassenü und auch iinavvetitlich. Unterlagen Lie es also und be lehren Lie sich, nxnn Lie schon nicht dazu erzogen worden sind, wenigstens nnnmehr zu einem anständigeren Be nehmen! Paul M'iesebrechr war sehr erstaunt. „Ja, ivaS willst Du mit den Karten machen, Onkelchen?" „Oh, wenn ich jemand ans der Straße essen oder knabbern oder lutschen sehe, dann gebe ich einfach ans ihn zu und überreiche ihm solche Kane," erklärte Onkel Krnmren ent schlossen. „Also lasse mir gleich tankend Ltück drucken, — bis morgen »tunen sie fertig sein. Ich kann eS kaum cr- ucarten, mit meinem Erziehnnge-werk anznsangcn." Paul Miesebrecht batte Bedenken. „Du, Onkelchen, der Wortlaut der Karte ist aber recht grob, -- wenn Du nur keine Unannehmlichkeiten haben wirst!" „Macht nichts! Das nehme ich in Kails, — Erzieher der Menschheit haben immer Unannehmlichkeiten gehabt. Also mach' fir, dag ich die Karten kriege, — sonst lass' ich sie in einer anderen Druckerei machen." Da war nichts zu tun,' Paul Miesebrecht sah das ein. Aber er schlug etwas vor. „Höre mal, Onkelchen, ich werde Dir die .Karten in Umschlägen liefern. Erstens sieht das gefälliger aus, zweitens macht es sich wichtiger und drittens, — ehe die Leute den Umschlag ausgemacht und die Karte gelesen habe», bist Du doch schon ein Ltück weiter und etwas tu Licherheit." „Oho. ich fürchte mich doch nicht!" sagte Onkel Krnmren. „Aber meinetwegen, hacke die Karten in Umschläge! ES soll mir nicht daraus ankommen. Und Du hast vielleicht recht: sv ein geschlossener Brief macht mehr Eindrnck." Am nächsten Tage zeigte Paul Miesebrecht dem Onkel Krinnren ein Exemplar der gewünschten Karten. Ja, so war's gain richtig! Oh, das wurde von ausgezeichneter Wirkung sein! Also tausend Stück waren hergestcllt, und in hübsche rosafarbene Umschläge waren sie eingepackt, und die Umschläge waren auch gleich zngeklebt. „Ich habe sogar noch Liegelmarken ans die Berschlußklappen kleben lasten," sagte Paul Mieiebrecki, „ich hatte gerade noch einen sonst nickt verwendbaren Rest. Weiht Du, Onkelchen, dann siebt so ein 'Brief noch viel melir nach einer ganz privaten Mit teilung auS und der Empfänger wird sich den Inhalt gewiß recht überlegen." Das fand Onkel Krnmren auch: er freute sich über die Liegelmarken. Einen ganzen Hansen (Seid freilich kostete das alles zusammen, eiaentlich viel mehr, als er gedacht hatte, aber sch westlich tat ihm das nicht mehr leid, denn nun steckte er sedeSmal, wenn er spazieren ging, ein paar Dutzend Briefe zu sich und verteilte sie dann mit großem Bergnügen. In der ganzen Bern-andtschaft und Bekanntschaft wußte man. wa» Onkel, rr»u»re, trieb, und man wnnberte sich och gar keine Brrbriefilichkelten gehüllt schließlich. daß er no. , hätte. Da» hatte man eigentlich al» sicher angenommen: j„. es war svgar befürchtet worden, daß Onkel Äruinreij mal ein bißchen die Knoche» würben zerschlagen werben Den» wenn er auch ein würdiger alter Herr war. — nun. wo ist heutzutage der Respekt vor dem Alter gevltebe»! Aber wirklich: «In gütige» Schicksal muhte Onkel Krutnrri bewahrt haben. Eines Tages war die letzte der tausend Kart«« ver braucht. „Toll Ich Dir neue machen lassen?" fragte Paul Miesebrecht. Aber Onkel Krnmren hatte keine Lust mehr. Er war enttäuscht, sein LrzirhungSwerk schien ihm keine Jrücktc getragen zn haben. „SS hilft doch alles nicht»! klagte er. „Ich weih es ganz genau: manchen Leuten bin ich regelmäßig begegnet, und da habe ich ihnen meine Er mahnung wiederholt zukvmmen lasten, aber sie fressen doch immer noch auf der Straf,e oder lutschen oder knabbern. Also: ich geb'S auf, — die Menschheit ist nicht zu bester»!" Paul Miesebrecht ivar etwas traurig darüber. Aber nicht, iveil er Interesse an der Erziehung der Menschheit nahm, — nein, aus einem anderen, viel gemeineren Inter esse hätte er gewünscht, dah Onkel Krumrey noch weiter kleine Kurten in hübschen rosafarbenen Umschlägen, ver- pappt mit netten Liegelmarken, Überall in der Stadt ver teilte. Denn, wie er ganz vertraulich einigen Mitgliedern der Familie mitgeteilt halte, — er hatte sich erlaubt, in die Umschläge .Karten mit einem doch etwas abweichenden In halt zn legen, lind zwar dem folgenden: u. r». Sämtliche Drucksachen für geschäftliche und private Znxcke in eleganter Ausführung billigst bei Paul Miesebrecht. Und diese Karten hatte Onkel Krumrey als Erzieher des Bvlkcs in schönem Eifer verteilt, Dlumen-flege. Immer und immer wieder muh in den Nöten unserer Zeit darauf bingeivlesen werden, dah es nichts Tröstlicheres für de» Mensche» gibt, nichts, daS ihn von der Schwere des eigenen Loses so zn befreien vermag und wieder ausatmcn läßt, als liebevolles Lichversenken in die Natur. Der er müdete Arbeiter, der nervös gewordene Beamte, der schassende .Künstler, der geplagte Politiker und nicht zuletzt der gehetzte Geschäftsmann — wo vermögen sie sich von ihren Sorgen anders zn erhole», als in der Natur? Und wo anders geschieht das zu Haüse, wenn man nur wenige Ltuicde» des DageS Z-eit hat, nin sich der Muhe hinzugeben, als bei den Blume», mit denen eine sorgliche und geschickte Hand das Heim dauernd zn schmücken versteht? Schasst Blume» ins HanS, pflegt Blumen im Heim, laßt Blumen um euch sein — sie Helsen das Grau des Alltags verschönen und überwinden! Und gerade auch die HanSfrau, die so vst jetzt verzweifelnde, von den Sorgen zur Beschaffung deö Noiwendigcn zermürbte und zerauälte — in der Pflege der Blumen findet sie Erleichterung und Entspannung. In der Fürsorge für die freundlichen grünen Heimgenossen am Fenster. in der Freude über ihr Wachsen und Gedeihen schafft sie' sich Stuhe und Zufriedenheit, Wärme nnd Liebe für Seele nnd Herz. Niemand, der je das stille Glück einer täglichen Blumenpflege empfunden und genährt hat, wird die Blumen missen wollen. Sie sind t» unserer Zeit der Nnhelosigleit ein O.nell des Friedens und der Zufriedenheit. Zellgeniiiher Saushstt. Fast uiizerrelhbare »inderstrlimpsr erzielt man, wenn inan alle jene Stellen, welche besonders strapaziert wur den, tu besonderer Weise für den Gebrauch vorrichtet. Diese Stellen besiirden sich am Knie, unter den Sohlen, an den Fersen nnd Fußspitzen. Um diese haltbarer zu machen, wurde bisher von vorsorglichen Müttern dem Strickfaden ein zweiter, schwächerer bctgefügt, das sogenannte Bei strickgarn. Aber es konnte wohl das Zerreißen etwas binausschieben, jedoch nicht ganz aufhaltcn. Biel besser kommt man zum Ziel, wenn man an den fertigen, »eu- gcstrickten Strümpfen Fersen, Fußspitzen und Kniegegend links sorgsam mit ftarksädt-«» l er Farbe reihenweise -urchzleht. und sehr leicht ausgessthrt, vm» ,,r sehe» ist untz de» zarten »tadcrsuß n,»r orua»-, . Zucksrlsseo Einmaäwn von EtzUssrKchts». Mach)/ Haytzfraue» an Stein- nutz KernjrüchtLll m»' L " aUWschasfe» vermocht««, haben «vir getan- Hasen ungezählte von uns dir vielen tzlxte), v, fruchten, die drauhe» an Baum und Strauch völli lv» vv» jedem zu eruteu stutz, fast vergesse»,. aütatch L ltchcs Kompott vber Marmelade ergeben bte' Hagenntkeck.' wie aromatisch schmecken die Brombeeren. Wetter ver dienen Berberitzen vder Eauerdora. Maulbeeren und Ebereschen unsere Beachtung. Sie alle henötiaen durch aus nicht de» beute so teuren oder nur schwer erhältliche» Zuckers, svndern man kann sie ebensv haltbar und wohl schmeckend mit Kristall-Süßstoff einkochen, wenn man die sen beiß auflüst und löffelweise dem abgekochtcn Wasser znsetzt, das man erkaltet vor dem Sterilisieren über die Früchte gießt. Fehlen Gummiringe, sv halten sich alle diese Früchte mit Siisistoffzusatz anSgezclchnet. wenn die offenen Gläser, bis ^ ihrer Höhe Im Wasserbad stehend, in verdecktem Tvpfe 20 btö 25 Minuten gekocht und dann noch heiß mit Pergamentvapicr verschlossen werden, das man dnrch etwas Num oder Rumwasser zieht. AuflSsung des IissertzlaN-Ritlfel». Kinderlcherz. Auslvsuns des I«HIenriilsel». 28 Ll 26 23 25 27 24 29 22 Sildenrillsel. ap, bach, der. des, che. che. chi, del, der. der, dors, dou. e. e. e, ei. ei, ein, en. eu. sei, gan, ge. harö, bi, l, Ken. kro, li. lie, log. me, mi, ne. ni. oi, phi, ri, rich, sar, schen, schen, len. vi. wisch. Ans vorstehenden Silben sind Wörter zu bilden, deren Anfangs und Endbuchstaben von oben »ach unten gelesen Worle von Goeihe ergeben. Die einzelnen Wörier dedenlen: I. Minnesänger, 2. pers. Mönch, 3. Nahrungsmittel. 4. Frucht. 5. Dichter, 6. Fluß. 7. w. Vorname, 8. Stadl in Indien. 9. Stadt am Rhein. 10. Kardinal, l l. Staat in Nord-Amerika, 12. ni. Vorname, 13. Nachruf. 14. franz. Dichter, 15. Gewebe. Skak-Aufg«be. (» b c ck die vier Farben. F Asz: ii König: v Dame, Ober k Bude, Wenzel, Unter. V >1 tt die d ei Spieler.) Vorsichtige Skatspieler sind bekanntlich dem Wendcspiel ab geneigt. sie meinen: „man iournieri immer das Falsche". Es gibt aber auch wagemutige Skater, die mit 3 Jungen in der Kand un- bedinat spielen wollen, auch wenn die Nebenkarte »och io „mies" ist. Zu diesen gehört auch V, der Vorhandspieler. Da die beiden andern sogleich passen, wagt er aus folgende Karle ein Wendespiel und macht dainn die Gegner schwarz. i> c ci 8. aS. 7; I,K. 9. 7; c7; ck3. HA Im Skat lagen zwei Blätter verschiedener Farbe. K4 hatte einen Punkt mehr in der Karle als N. Was wurde gespielt? Wie war Kartenverteilung und Gang des Spiels? (Auslösungen in der nächsten Sonntagsnummer.) 8eimsi? L Ko. 17, 2. 8eö8tk. 17, 2. Damen-Mäntel nur Sloolr. 8elivsi? L ko. 17, 2.8ess1r. 17, 2. »MO nur L. SIooK. "MG in nur Mantel Mantel Mantel Mantel Mantel Mantel ^rei^xverte Wintermäntel ötzkannt Au^külirung, Ztokken u. Normen ! Zullerll billig au; reircvvllcnom, koliäein, lctnvarrem Wollstoff, mocktznie —— veite stonu, mit llnSpsen garniert kekr vorteilhaft, au; öicbem, reinwollenem, icamelliaarsarbigem stiaulchstoff. weite storm, offen unä geschloffen ru tragen OOvv au; gutem Astrachan, stagiaakorin, ganr geküttert. ... , ^6850 an; praktilchen Lrcwlkoff, weite moclerne Oloclcenkorm, offen unä ge- lcbloffen ru tragen, in allen Orüllen ..^ au; besten äoppel^itipeu ffiaulcbstoffen, in kehüncn blittvikccrben, weite - Oloctenkvrm, mit unä obne Oürtel ru tragen ^ au; neuestem Velour äe laine in bleu, Kupfer oäer marine, aparte ?affenkorm unä ryicbe Ltepperei, sehr klott unä jugcnälicbj . . . IO v iür 'sag, ^(kencZ :: Ulicj :: sparte Mäntel am beäer, stcir, englikclccn Stoffen, Istoppen unä Karo;, auf Zeiäe ge arbeitet, mit heiler oäer pe!r verarbeitet, llicä in überreicher Fwc- waki in äen vornehmsten, gcfcicmaclcvollen FuKührungen vorrätig. 'säglictier Eingang von henkelten u UVtztztzlltztz»»HU,»,»,,»» luersl ein neuee XSBSStR - vsnn ^»r neue Meid! verkürzen cker eleganten vsme eine mockerne siürperlinie. Leczuom unä sojicjs im Drußon. Llvjrante h'ar«rc»iU«u vsrt s Oie tterdsl-bkvuliellen sinck einxetroklon dstz Ringslrake 25, Zpe^isIübteUunL kür moclerne Korsetten. Alaria I-inäner, EmlIe-8eiiIc-Osfen mit lieb- u. 6Iiiik.',8ten orntttttliciien 6un8t!o,vT unrl «ciruckskslez ^»«retten. Sr»otL«n Ot»e- unä KoIitvnUerll! unverqleic^ittcti vilttgar tin stpli-led. f) Lavlisi-nirentrule: Ä: KV, Vrestlsn-X. Velepbon 1«N1 vlariesstr. 10 am k-o»«,,lat* : Kocken. Oksltlürr-en ns>v.