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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.06.1906
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-06-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060603014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906060301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906060301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-06
- Tag 1906-06-03
-
Monat
1906-06
-
Jahr
1906
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.06.1906
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Dresdner Nachrichten. LSt. Weite 4. >M> Sonntag. L. Juni IKVtk betriebe, werde», k»», Kleinhandel- lebe behürdl Äeiichondet Kredit- und ?> de» Einkomme». und Gewerbestener« heranae»»-«« oll«» di« bi-hrr ihne» auserlegten Beschr, Ikleinhändlern sei zu empjehlen. , . iiin-en zu aründen und für eine möglichst sorgjättige AuSyestalluna de- kausmännijchen Fort- bild»n°sschu1«eienS. inSbeionder« für «ine bösere Ausbildung der Lehrling«. Sorg« zu tragen. Zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewerb- schlug der Au-lchuß zunächst vor. daß der Bnndesrat Bestimmungen erlassen soll, nach bene» aus Packungen, in denen Haserpräparate, Maispräparate, Tee oder Fleischertrakt nach ausländischem Gewicht abgewogen sind und in,den Einzelverkehr gebracht werden, in leicht'erkenn- 4 Reingewicht in Gramm anzugeben ist. Ferner barer Weise das Nei. vrach sich der Ansichuß dahin aus. daß auch der Versuch des Der. rats und der Verwetttung von Geschäfts- oder Betriebsgeheim nissen strafbar sein soll. Zur Beseitigung von Mißstänoen im Ausoerkautsweseu s«, zu fordern, dah als KonkurSmasten-Aus- oerkäufe nur solche bezeichnet werden dürfen, die unter Leitung de- Konkursverwalters und für Rechnung der Konkursmasse itattsinden. Auf Beschleunigung des Gerichtsverfahrens. sowie daraus, dah in weiterem Umfange als bisher öffentliche Klage bei Vergehen gegen das Gesetz zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbs erhoben werde, sei zu dringen. — Am zweiten Verhandiungstage beschäftigte sich der Ausschuß mit einer großen Reihe von Fragen aus dem Gebiete des Verkehrs und Ser Sozialpolitik. So befürwortete er. das; der Post- 'chalterdienst am Geburtslage des Kaisers und der Landesiürsten auch am Nachmittage von 5 bis 7 Uhr slaltfinde, und ferner, das; Perjonentarise >ür den Vorortsoerkehr nach dem Berliner Muster auch anderen Großstädten, bei denen ei» Bedürftiis l'orliege, zugestanden werden möchten. Der Ausschuß beschloß weiterhin, beim Bundesrate in einer Eingabe energiichen Wider- oruch gegen die vom Reichslage empfohlene Verteuerung der Vortwätze im Ortsverkehr Einspruch zu erheben. Ferner sollen die Eijenbahnverwaltungen ersucht werden, in Erörterungen darüber einzutreten, wie den im inneren Absertiauiigsdienste der Eisenbahnocrwoltung zu Tage getretenen Mißständen crdzu- helfe» sei. 'Der Ausschutz sprach sich ferner gegen die Er- richtwna von HandelSinspektionen, für die Wiederabschaffung der Lohnzahlung-bücher für minderjährige Arbeiter, sowie für Verbesserung der Bestimmungen über die Führung von Lohn büchern in der Kleider- und Wäschekonfektion aus. Endlich zur Regelung dcS vorliegenden An- rragen des deutschen iLectinirerverbandes und trat hierbei u. a. dafür ein. dah sowohl für die technischen Angestellten, aP auch für die Angestellten des Handels bei Verhinderung des Dienstes durch unverschuldetes Unglück stz 63 des Handelsgesetz buches und § 133 der Elewerbeordniings kein gesetzlicher Zwang zur Fortzahlung des Geballs eingesührt werde, dah aber, falls dies nach dein dem Reichslage vorliegenden Anträge Basserman» ii. Gen. zugestanden werde, die Abzugsfähigkeit der Beträge aus der Kranken- und Unfallversicherung gesetzlich freigestellt werde. Für den Besuch der deutschen Redakteure in England ist folgendes Programm seskgestellt worden: 19. Juni: Einschulung in Bremen auf einem Dampfer Norddeutschen Lloyd. ------ sang durch daS sahn nach London, wo für die Gäste Zi ------- - ' Abe des Hotel bereitgestellt sind. Der erste Abend bleibt für Ver- >: Um 10 Uhr 'Fahrt durch die Stadt ln Automobil-Omnibussen in Begleitung von Komiteemitgliedern. Um 13 Uhr Besichtigung der Westminstrr-Ablei unter Führung des Herrn Dekans. Um ^»2 Ul>r sind die Teilnehmer Gäste des Handelsamtspräsidenten Mr. Lloyd George bei einem Friih- slück im Parlament. 11m Uhr werden sie in der Galerie für „distinguierte Fremde" aus Einladung des „Sprechers" einer Sitzung deS Unterhauses beiwohnen. Es folgt ein Besuch des Hauses der Lords, wo die Gäsle von dem Lordkanzlcr empfangen werden: darauf Einladung zum Tee auf der Parlaments-Terrasse durch den Kriegsminister Haldane. Abends um Uhr findet zu Ehren der Gälte in den Wbtthall Nooms ein Bankett unter Vorütz Lord Avednrys statt: der Lordkauzler und andere Re- gierungsmitglieder, lowie verschiedene frühere Minister dürsten daran teilnehmen. 22. Juni: Besuch der City Guildhall, Ge mäldegalerie, Bank von England und St. Paulskirche. Dann von der Londoner Presse gegebene große Diner statt, nach die ein Empfang im Gebäude des „Daily Telegraph" auf Ein ladung von Lord Burnbam. 23. Juni: Fahrt von Paddington nach Hanley und mil dem Dämmer nach Kindior, wo das Schloß besichtigt werden soll: Rückkehr über Hamvron Court, wo ei» Diner stattt'indet. 24. I-nni: Bestich des Naturqe'ctstcht- üchen Museums unier Führung Lord Äveburys, abends Fest essen in His Mass-stns Thcatre. 25. Juni: Ausflug »ach -Itratford on Avan: dort Empfang durch den Bürgermeister und die Sladtoertreter. Nach dem Frühstück Besuch des Shakespeare-Hauses. -Museums und anderer Erinnerungs stätten. Während der Rückfahrt nach London Diner im Zuge. 26. Jim:: Frühstück beim Lord Mavor: nachmittags Besichtigung Ser Gemäldegalerie des Herrn Beit: abends findet ein von Mr. C. A. Pearion gegebenes Festesten in dem Ranelagh Club statt. 27. Juni: Ausflug der Teilnehmer nach Cambridge: Besuch der Universität. Abends proper Empfang von seiten der Stabt. Wie schon^gemeldet, ist Professor Tr. theo! et phil. Hermann Schell, der einst vielgenannte katholische Theologe. in Würzburg plötzlich an einem Herzschlag ver schieden. Schell, geboren 1850 in Frejbnrg i. Br., hatte dort und in Würzburg Philosophie und katholische Theologie studiert, promovierte 1872 zum Doktor der Philosophie und lebte non 1379 bis 1881 in Rom, um sich weiteren philosophischen und tirchiich-archäologiscken Studien zu widmen. Seit 1838 wirkte er als ordentlicher Prozessor der Apologetik und christlichen Kunstgeschichte an der Universität Würzburg. Schells Name .war vor lieben Jahren in aller Munde, als sein Bestreben, einen wissenschaftlichen Ausgleich zu finden zwi'chen der modernen Naturwissenschaft und Philmophie und dem kirchlichen Dogma, „u einem scharfen Konflikt mit der Kurie führte. Bier seiner Werke „Die katholische Dogmatik" ist Bände 1889—92). „Die göttliche Wahrheit des Christentums". „Ter Katholizismus als Prinzip des Fortschritts", „Tie neue Zeit und der alle Glaube" N3W> wurden von der päpstlichen Jnderkougregatioil verboten, obwohl die beiden ersten Bande der Dogmatik mit bischöflicher Aoprobation erschienen waren. Bei dem dritten Bande und bei den übrigen beanstandeten Schriften war diese nicht mehr erteilt worden. Anfangs schien es, als ob Schell zum Märtyrer »einer Ueberzeugung werden wollte, zumal sich die liberale Presse und alle freigesinnten Gelehrtsnkreue einmütig auf seine Seite stellten. Um so mehr Befremden erregte es, als er sich — im März 1899 — in einem Schreiben an den Bi'chof von Würzburg > e in U r l e i l d e r K ii r i e unterwarf. Die abschwälli-ende wischen. Der Fall Dch, ll .wb damals Anlaß zu einer lehr inter essanten und priiinvi'U wichtigen Auseinandersetzung zwischen dem greisen Theodo. Mouimse» und dem ultramontanen Frei herr» o. Hertliiig über den Begriff der voraus- i e tz u n g s I o s e ii Wissens ch a s t und dessen Auffassung bei se» katholischen llnioerjitätsp r o sesiore n. Die Konferenz der bayrischen Bisttzöse in Freising aber, die kurz daraus stattfand, nahm Sen Fall Schell zum willkommenen An laß. um in einer geyarnstchte» Erklärung wieder einmal diktatorisch zu dekretieren, daß „die Kirche und ihr von Gott bestelltes Lehramt, nicht aber ein einzelner Gelehrter darüber zu befinden hätten, was katholische Wahrheit und tvaS ihr widerwrechend sei". In den Erläuterungen, die dieser katego rischen Erklärung folgten, waren die in Freising versammelten kirchlichen Würdenträger zwar io freundlich, zuzugestehen, daß oie katholische Kirche nicht „die Wissenschaft verwerfe, sondern den Irrtum", aber der iciiiitiiche Zusatz, daß die „zügellose Forschung, die sogar die ewigen Wahrheiten entstellen und korrigieren möchte", allerdings nicht geduldet werden könne, war vollkommen ausreichend, um über das Maß von Denk» und Gewisse»»sr«chei», d«» die Kirche de» katholische» -estedt. leine» Mensche« « »»klare» »» lasse». .WN' Kaiser gr zu de» Manövern ». Maltk« und auch den Ärlchrte, zw ar Wien «siea den gemeldet wtU». GcneralstabSchcs eingrladen. Brlate». ^Metropole" kündigt a». daß ein Dekret i König-fi» seiner Eigenschaft als Beherrscher de« gostoate» infolge der in der Ko»-»-Asare angestellten Kongöstoate» insolge der in der Ko»-«-Asare angestell» Untersuchung und de- Berichte- der Untersuchung-kommissioa sich gegenwärtig im Druck befindet und in einigen Tagen er scheine» wird. AI- Vorwort diese» Dekret- soll «in Aries de- Königs dienen, in dem dieser erklärt, daß eS sein unbedingte- Recht sei. den unabhängigen Kongostaat in voller Freiheit zu beherrschen, und ohne daß es irgend jemand, wer e- auch sein möge, gestattet sei. ihm seine» Willen oder sein« Anordnungen in dieser Hinsicht aufzunötigen. Rußland. Die Kats«rin - Witwe empfing in Satschlua de» deutschen Botschafter v. Scho«n und Gemahlin. In da- Bureau der Versicherungsgesellschaft „Securitas" in Riga drangen 4 Räuber, bedrohten den Kassierer mit dem Revolver, raubten bOU Rubel und flüchteten. Aus der Straße prallten sie mit dem zur Hilfe eilenden Publikum zu sammen und suchten ihr Heil in unaufhörlichem Schießen. Einer der Verbrecher erschoß zwei Herren und eine alle Dame und verwundete einen Schutzmann tödlich. Er wurde darauf von einem Volizeioffizier getötet. Man fand bei ihm das geraubte Geld. Die drei anderen Verbrecher ent kamen. Serbien. Die Regierung unternahm Schritte zur Erneuerung von Verhandlungen über eine serbisch-bulgarische Zoll union. der auch Rumänien beitrete» soll. Vereinigte Staaten. Offiziell «wird in Washington ange- kündigt, datz Präsident Roosevelt in den nächsten Tagen dem Kongreß einen Bericht über die Untersuchung wegen der schauderhaften .Zustände der Schlachthäuser und F lei jchkonservierungs-Etablissements Ehicago übermitteln werde. t n Kunst und Wissenschaft. tz König l. Hostheater. Im Opernhaus« beute Sonntag " -'ldr) ..Der ^ Breslauer Stadttheater, als Siegfried, der letzten Gchülervorstellung als Wilhelm dem Gluck gastiert hat. soll eventuell neben die ersten Helden spielen. l7 Uhr) „Tannbäuser": morgen Uhr) „Der Freischütz": Im Schauspielhaus« heute (7 Uhr) .Wallenstrins Tod", morgen ff.bS Uhr) „Ernst". ck Im König I. Ho f s ch ausptel sind noch vor Ablauf der Saison zwei wichtige Engagements-Ga st spiele zu erwarten: die Neide der durch de» bevorstehenden Abgang von rau Bleibtreu bedingten Gastspiele wird Frl, Platt vom rutschen Theater zu Hannover eröffnen. Die Künstlelin soll am 10. Juni dir Matthe Schwerdllein im „Jaust", am 13. Juni die Waschfrau Wolj im ^Biberpelz" Wielen. Für Irl. Pölitz, deren Scheiden schmerzliche Wahrheit zu werden droht, wird grl. Egenvlf vom Deulschen Schauspielhaus zu.Haiiibnrg in drei Rollen um Anstellung werben, und zwar als Jungfrau, als Gretchen und als Agnes Bernauer. Die Künstlerin hat übrigens schon einmal, und zwar als Orsina in Lessiiig- „Emilia Galotti", hier gastiert. tz Die Ferien der Königlichen Hoftheater fallen in diesem Sommer endgültigen Bestimmungen zufolge ftir die Hofoper vom 24. Juni bis 5. August, für das Hoffchau- spiel vom 17. Juni bis 2. September. Die erste N e u c i n st u- dierung der Oper wird Webers „Oberon" in glanz vollem Gewand« vorführen. während für das Schauspiel -ine Neuinszenierung der H-bbelschen „Nibelungen" in Aussicht genommen ist, voraussichtlich mit einem Gast, Herrn Otto Wendt vom Breslauer ^taottheater^ als Siegfried. D-er Künstler, der in der Tel! mit überraschendem Herrn Blankenstein die ck Frau Gasny. die bereits mit Schluß dieser Spielzeit di« Hosbühne verläßt, um fortan in Berlin künstlerisch tätig zu sein, wird sich am 16. Juni als S »zanne in PailleronS graziösem Lustspiel „Die Welt, in der man sich langweilt" vom Dresdner Publikum verabschieden. V Im R cs id e n z t h « a t e r geht heute, morgen, sowie am Dienstag die Schwank-Novität „Die Erziehung zum Don Inan" von Ernst Klein in Szene. iJm Crntralthratrr wird an beiden Feiertagen nach mittags halb 4 Uhr das Lustspiel „Im stillen Gäßchen" von Barrie, abends k Uhr der Schwank ,. Telephon- Geheimnisse" von Hansleiter und Reimann gegeben. -j- Frau Kronthal. die dem Residenzthealer leider ver- lorcn geganaene vortreffliche komische Alte und Charakter spielerin. wird vom 1. bis 15. Juli ein kurzes Gastspiel am Central-Tbeater absolvieren. Die Künstlerin soll in dem Drama „S o n n e n w e n d t a g" von Karl Schönherr die von Frau Schönchen am Burgtheater kreierte Rolle der alten Großmutter spielen. ck Die Ausstellung der Freien Bereinigung Dresdner Künstler, Dresden-Neustadt, Wilder Man», Biirasdorfsslraße 8. stellt ihre Erträgnisse in der Zeit vom 7. bis 30. Juni (der Eintrittspreis beträgt 30 Pfg.) z»m Besten des Albertvereins zur Verfügung. Ihre Majestät die Königin- Witwe hat als Präsidentin des Vereins zu dieser Widmung ihre Genehmigung erteilt. 1- Frl. Lotte KretSlrr schreibt uns: .Bitte ganz ergebenst, richtig zu stellen, das; ich in Coburg nicht auf Engagement gastiert habe, sonoern aus Wunsch der Intendanz für «ine erkrankte Kollegin als Elisabeth im „Tannbituser" als Aast ausgetreten bin. tz Aus Anlaß der 80. Wiederkehr des TodeStageS <5. Juni) Carl Maria von Weder-verSneiUtrcht die bekannt« Kunlizeilschrffl „Die Muiik" soeben ei» Weber-Hest. Es wird -ingeleitet von einem durch feinfühliges Bcrliilndnts und warrnberzine Begeiiterung sich auszeichnenven uinsang- reicken AMiav „Weber d«e Deutsche" von Wilhelm Kienzl, der invbelonder« das dramatische Schaffen des Meisters zur Grundlage seiner siinffnnigen Untersuchungen macht. Besonders wertvoll sind diesmal die zahlreichen K u n stb e il ag e n, die zum großen Teil ans dem Archiv der Enkelin deS MeistnS stammen und hier zum ersten Mal reproduzier! werden : selten« Bildnisse Weberü, ein wundervolles Portrüt seiner Mutter, das Faksimile eines B reies seiner Gattin — eine Rarität ersten Ranges — Brodln der.band- und Notenschrift des Meisters: von besonderem In teresse ist eine Seite aus dem Tagebuch mit den aus dein ^Freischütz" er zielten Einnahmen, aus denen wir auch einen lehrreichen Einblick in die Tantieme - BerhältMr ver damaligen Zeit gewinnen. Das Heft kostet nur l Mark. 7 In der „Altenbg. Ztg." gibt die Intendanz des Herzoglichen Hoftheaters und der Herzoglichen Hofkapelle m Altenbnrg be kannt. daß das nach einer gastweisen Leitung der Oper „Carmen" sprnchreii gewordene Engagement des Herrn Dr. G. Göl> ler an die Dresdner Hoioper nickt realisiert werden wird, weil Herr Dr. Göhler aus besonderen Wunsch des Herzogs in seiner Alienburger Hoskapellmeister-Stellung verbleiben wird. Damit finden gegenteilige, durch die Blätter gegangene Nachrichten ihre Erledigung. tzSrnst Arnold« «unltsolon blelbt für den ersten Feiertag geschlossen, ist dagegen am zwecken Feie,tag mittag« von tt bis 2 Uhr geöffnet. ES find in ibm nock> ausaestellt woroen Sammlungen von Schmoll v. Eilenwerth, Lermann Henorist und die de« Lnenimaiers Bruno Richte». Die interessante Zusammenstellung dieser drei Sammlungen erfreut sich fortgesetzt eine« regen veiusts und wird nur noch iür dt» Dauer von tt Tayen in der Ausstellung verbleiben. Zu der Sammlung von >. v. Menzel sind «in Pastell und mebrer« Zeichnungen blnzugekommen. sie kbnnen auch nur kurze Zeit tm Kunstlalon verbleiben. — Emil Richter« Kunstsalon bleibt beide Bstngst- sei« rtag « . sowie dis aus weiteres Sonntags g «Ichlossrn. ck Auf der Berliner Musik-Fachausstellung in der Phil harmonie erhielt, wie kurz berichtet, die hiesige Firma Ernst Oueißer Nachf., Inhaber Paul Focke sMorschaustraße), für ihre serbstgesertigten P e d a I - M a s ch i n« n - P a u 1 e n die Ausstellungs-Medaille. Wie nachträglich hierzu milgeteilt sei. ist der nriprüngliche Erfinder dieser Pedal-Maschinen-Pauken Carl Pittrich lehemaliges Mitglied der -König!. Hosoperj, der sich auch noch durch andere Erfindungen (Vertiefung der Kontrabässe bis zum Kontra-6. Patent-Dämpser. mechanische Noteiiblatlsvender usw.f verdient gemacht hat. tz Otto Ern st S „Ortrun »ndJlseblll", ein Stück, in dein der Dichter eine freie Bearbeitung deS Märchens vom Fischer und seiner Frau gibt, wird bei der Erösfn»ngSvoistellu»g der kommende» Spielzeit im Thaliatheater zu Homburg seine Erstaufführung erleben. Wiel, fein« ltehe» sehe «rwälti. . n»er»»grn: Anton tadttheater t» Leipz lagaer und i ' ich «» wogen singen. Da- L eimaem Ueberieae» stimmt« sitz zu, L,, Mekka des Propheten. Wagner übte sofort etn« dezwogend« Gewalt aus mich au-. Ich lehr ihn vor mir ' ' jede feiner Gebärden, fern Mienenfp große Begeisterung für I Ich höre seine Stimm^ redete und mich „auf lich die Kraft suhle, di Und dann erklärte er m,r lange, viele Stunden, den Inhalt seine- Werke-, die Bedeutung jeder einzelnen Person, jede Szene legte er mir klar und zeigte mir de» Zusammenhang. Im Theater war Richard Wagner geradezu eine Offenbarung für die Darsteller, di« damals noch nicht ihre Freiheit von dem „Komödiantentum" gewonnen hatten, da» sich in leeren Posen und musikalischen Gewaltsamkeiten nicht genug tu» konnte. W»e ganz anders wirkte Wagner- Zeichen am nn» ein: er begnügt« sich nicht bloß, unser Kapellmeister, unser Regisseur -n se;n. er wurde unser Berater, unfer Erzieher! Wagner haßte jede Aenßerlichkeit auf der Bühn«, jede Effekthascherei, jede auf» dringliche Bewegung. „DaS Spiel muß vom Geiste au- regu liert werden." pflegte er zu sagen. Wahr, echt sollte alle- auf der Bühne sein. „Glauben Sw. Sie sind in einem Theater, schrie er einer Sängerin zu, di« unmögliche Bewegungen macht«. „Das sind Schwimlnübunaen. keine menschlichen Gebärden. Wer unnatürlich ist. den betrachte ich als meinen Feind!" DaS smd so einige Dikta aus den Proben vom ^Parsifal". — Einmal kam ein seither berühmt gewordener Künstler auf di« Bühne und markierte seine Partie. Wagner, der im Orchester sah, ließ sofort abklopsen und meinte mit zäbneknirschender Ge- .. .. .. >- " ' "" keine Lust, heute zu mütlichkeit zu dem Sänger: „Haben Sie keine ^ .. „ . singen ? Wenn Sie glauben, dann Unterlasten wir es. Aber markieren dulde ich nickt. Ich muß alles mit »»aller Stimme hören." Sosort entsprach der Monn dem Wunsche de- MeisterL der durch Wochen eine beispiellose Ausdauer entwickelte. Welch eiserne Nerven, welch unerhört« Energie, welch flammender Enthusiasmus! Das war eine köstliche Zeit... Darf ich einige- von mir selbst erzählen? Von meiner verbrannten rechte» Hand, die mich zwang, dem Berufe «ine- ausübende» Mujiker- zu entsagen. Ich sollte zurrst Pianist werden, doch ich war außer stände, eine Oktave zu spannen, und kan» auch heute nur sün? Töne greisen. Nacheinander versuchte ich «S mit allen anderen Instrumenten — mit der verbrannte» Hand war nichts anzufangen. Ich wurde Gesangslehrer, später Konzert- länger und schließlich Opernsänger. Gerade vor 32 Jahren betrat ich als Manrico im Tneater zu Sonder-Hausen die Bühne. Was seither mit mir geschah, glaube ich wohl als bekannt voraussetzen zu dürfen. Franz Jauner brachte mich von Hamburg nach Wien.... Ob ich hier immer mein« künst lerischen 'Wichten erfüllte, ob eS mir gelungen ist. auS den 120 Opernparticn, die mein Repertoire bilden, das Gute, von den Komponisten Gewollte herauszüholen, sollen die kompetenten Richter entscheiden. tz Im Anschlüsse an die Beerdigung Ibsen» fand Freitag abend im N a t i o n a 1 t h e a t e r zu Christionia eine Gedächt nisfeier statt. DaS Haus trug Traurrscbmuck. ebenso des TickterS Statue vor dem Eingänge. Das Publikum war kn ernster Festklriduna erschienen. Gegeben wurde de- Dichters „Peer Gy»t" nitt Chrislriilen in der Titelrolle. Während de- Druckes eingegangen« Neueste Drahtmeldungen. Hamburg. lFortsetzung von Seite Lj Bürgermeister Dr. Mönckeberg fährt in der Festrede fort: Das Denkmal werde so eine Erinnerung an die grohe Zeit der Gründung des Reiches wachhaltcn und den kommenden Geschlechtern «ine Mahnung sein, daß sie festhalten an der Treue zu Kaiser und Reich. Nachdem die Hülle gefallen war, übergab Dr. Möncke- berg das Denkmal der Stadt Hamburg. Der Präsident des Senats, Bürgermeister Dr. Burchard, übernahm daS Denkmal mit folgender Anjprache: Im Namen des Senates und der Bürgerschaft nähme er dankbar das in freudiger Begeisterung errichtete Denkmal entgegen. Wie Hermanns des Cheruskers Standbild schaue es weit hinaus in die deutschen Lande, gleich ihm ein Markstein deutscher Lßrast und deutschen Könnens. Wie Hermann es verstanden bade, die deutschen Männer gegen den Erbseind zu einen und fremde? Volkstum für immer tzernzu- halten, so habe Bismarck den Erbseind deS deutschen Wesen-, die Zwietracht der deutschen Stämme, für^immer gebannt. Schwerlge vermochte, Wie einst erfüllte, so möge ein nationales Denken dem deutschen Volke be» schieden iein. Dafür zu wirken, soll unsere Freude sein. Der Bürgermeister schloß mit einem Hoch auf den Kaiser, der den Reichsgedanken glänzend verkörpert. Die Musik spielte „Heil Dir im Siegerkranz". Die nach vielen Tausenden zählenden Zuschauer in der Elbschlucht und Umgebung brachten wiederholt brausende Hurras aus. Dann stimmten die anwesenden Fes^ teilnehmer das Lied „Deutschland, Deutschland über alles" an. in den hamburgischen Farben hervor .. ..fft„H die Dresdner Bank und fünf „Hibernia"-Aktionär« gegen das in der „Hibernia"-Soche ergangene Urteil des Oberlandes- ggen. rischen Anwälte aus. Um 12 Uhr trat eine Mittagspause ein Leipzig. Das Reichsgericht vertagte die Urteils- Verkündigung un „ Hibernia - Prozeß aus den IS. Juli. Dirschau. lPrio-Tel.) Heute nachmittag wurden nn benachbarten HeiSgundorf vier Kinder im Alter von 7 bis 12 Iähren in einer Sandgrube von einer zusammenstürzenden Wand verschüttet. Zwei Mädchen und ein Knabe wurden getötet, ein Mädchen wurde noch lebend zutage gefördert. Wien. sBon einem besonderen Korrespondenten.) Der „Neuen Freien Presse" zufolge sind die kaiserlichen Handschreiben betreuend die Ernennung des Ministe riums Beck bereits vollzogen und werden morgen veröffentlicht. Am Montag erfolgt die Vereidigung der Minister, am Diens tag findet der erste Ministerrat statt. Ancona. Bei einer bei dem Friseur Antonio Tabbia«Äi vorgenommenen Haussuchung wurden drei volle gebrauch-fertige Bomben gesunden, die mit Zündern versehen warz». Dieselben sollen in der artilleristischen Versuchsanstalt einer Untersuchung unterworfen werden. Außerdem wurden in der Wohnung Gabbianelis zwei Patronen mit Sprengstoffe» ge- sunden. Infolge dieser Entdeckungen sind 12 Anarchist zu verhaftet worden. Madrid. Auf die Vorhaltungen de- englischen Gesandte» hin ist gestern der verhaftete englische Staatsangehörige Robert Hamilton wieder frei gelassen Warden. Di« Verhaftung war ein auf Uebereffer zurückzuführeuder polizei licher Mißgriff. Lissabon. Der neue Vertrag mit der Tabak- monopol-Gesellschaft ist heute von der Regierun unterzeichnet worden. Berlin. Der auf den 26. Juni d. I. einberuf«»«» Generalversammlung der Deutsch-Asiatischen Ba»k wird die Verteilung einer Dividende von 27k Mark für di« alten und 68,75 Mark für di« am Schluffe de- GeschäfAjahre- r. 4 25 Prozent eingezohlten Aktien vvrgeschlagen.
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