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4 , ... Npofteigefchzchke. Da fühlte er plötzlich. wie «in« Ha ich sich leicht auf seine Schulter legte «ad «»» stimme, die er kannte und die ihm wie «in Traum au» der Knabenzeit ins Ohr klang, voll Wohllaut und mit einem leisen Gittern seinen Namen nannte. Er fuhr empor, überrascht und erschreckt. Eine hohe Frauengestalt stand vor ihm. Trotz der Umhüllung, durch die sie sich unkenntlich zu machen versucht hatte, erkannte er sie sofort. — und doch, er wagte nicht, zu glauben, was er erkannte. Er muhte sich >a getäuscht haben So standen sie sich eine Sekunde gegenüber, bis er zögernd und voll «uuerer Scheu sagte: „Durchlaucht. Sie hier'?" Sie ritz den Schleier vom (Besicht und warf ihn zugleich mit dem einfachen Hut, den sie getragen, am de» Stuhl neben sich. Dann nestelte sie mit zitternden Händen an dem entstellenden Uiuhangs, bis er von ihren Schultern zur Erde siel. Und nun stand sie vor dem Manne, der erschrocken ihrem Beginnen zuga>ehe» kalt«. Unter dem eng- anschlicsienden sctgvarzen Meide wogte ihr Busen vor Erregung. Beim raschen Abnebine» des Hutes kalte sich eine Flechte ihres Haares gelöst und siel wie eine >sci>were goldrote »bette über Backen und Schulter herab. So stand sie. als ob sie wartete, dag der Mann da vor ihr sic an sich reißen und mit seinen Armen umsange» sollte, um sie nie mehr zu fassen. Mer der wiederholte nnr: „Durchlaucht, irm Gottcswillen, waS führt Sie her zu mir?" ./Dich suche ich. Johannes, Dich! 'Den Johannes, der mich nicht liebte, suche ich. Du darfst mich nicht von Dir stoßen, 'Johannes! Ich will Dein sein, hörst Du. 'Dein für immer!" Sie halte beide Hände aus seine Schultern gelegt, »nd als er zurücktreten wollte, tank sie an seine Brust und ihre Arme zchlangen sich um seinen Nacken. Ein ungekanntes Gefühl. süß und wohltuend, durchrieselte ihn, als er das herrliche Weih an seiner Brust iul>en fühlte. Der seine Dust »ach Heliotrop umschmeichelte ihn. Aber er blieb Herr teiner Sinne. „Durchlaucht!" saale er streng. „Ersparen Sie es mir. Gewalt zu ge brauchen!" Mer sie gab ihn nicht frei. Nur den Kops hob sie und sah ihm ins Auge. Und er dichte zurück vor der Glut der Leidenschaft. die ihm aus ihrem Blicke «»Igegenlohte. Die Versuchung war an ihn hercingetreteu in ihrer verführerischen Gestalt. Die süßen, schwellenden Lippen wölbten sich wie zum Kusse leicht geöffnet ihm entgegen, daß die »veißeu Zähne damischen hindurchsckimmerten. Er hätte sich nur niederzubeugeu ge- braucht. Aber er faßte sie an den Händeir, — fest und rücksichtslos — und löste sie von seinem Nacken. Dann schob er das zchöne Weib zurück. „Durchlaucht, Sie vergessen, baß Sie in einem Pfarrhause sind," sagte er scharf verweisend. Cie stand, an allen Glidern bebend, vor ihm. Die Farbe war aus ihren Wangen gewichen. Sie hielt sich mit der Linken an der Lehne des nsben ihr stehenden Stmhles. „Durchlaucht!" wiederholte sie. „'Warum nennst Du »iick» nicht Ada, wie einst? Jo hannes. hast Du denn alles vergesse», was früher war? Du liebtest mich, und ich war eine Wahnsinnige, die Deine Liebe nicht zu würdigen wußte. Und seht, da ich mich er- niedrige, va ich zu Dir komme, da ich mich ganz hingeben will, — da willst Du mich von Dir sloßen? Das kann ja nicht sein! Es kann nicht . . ." Er hielt es für das Richtigste, kein Wort darauf zu erwidern. Mer es klang milder, als vorhin, da er letzt sagte: „Ada, haben Sie denn gar nicht bedacht, was Sie tun? Sie, die verheiratete Frau, kommen zu mir! Wenn man Sie >m Schlosse ver mißt. -- Sie ruinieren Ihren guten Nus!" Sie lachte verächtlich. „Was ist mir daran gelegen! Mer man wird mich nicht vermissen. Ich habe mich beim Abendessen entschuldigen lasse», weil ich krank sei und mich zur Ruhe gelegt habe. Und was frage ich danach, was die Leute reden! Hat der Prinz, mein Gemahl, danach gefragt. a!s er sich im Lustgarten Stelldichein mit meiner Zote gab?" Schneidender Hohn hatte aus den letzten Worten geklungen. Dann fuhr sie leiden- MMich erregt fort: ./Ich habe 'Tag für Tag aus Dich gewartet, Johannes! Ich wußte «. was Mönchen Dir und dem Prinzen geschehen mar . . ." „Zwischen mir und dem Prinzen ?" wnst hätten Du den Verräter niedergeschlagen, wenn nicht, weil Du mich liebtest?" Sie sah ihn triumphierend an. Er mußte jetzt eiisiehen. sie kannte kein Geheim nis „Welches unglückselige Mißverständnis!" saglc er entsetzt. „Sie haben geglaubt, ich se, der Angreifer gewesen . . ." Sie lächelte — ein wenig überlegen vielleicht, ober dom mit einem heißen Blick der Liebe aus den Mann, der da vor ihr stand und schrecken- vollen Antlitzes sie aniah. „Magst Tu es vor aller Welt verbergen, Johannes, — vor mir nicht! '/lein, widersprich nickt. Die Augen der Liebe sehen scharf. Nein, still, Johannes, — laß mich ausreden!" - «8 - zum ersten war Ach. es wc so schnell,« wese» sei« Mal aösaat hak»e, kein Haß! Und daß ich auch Du l .dt Halle? Dich ^ „ konnten ^ wie man einst geliebt batte? Und i seiest an jenem Abend im Lustgarten. — va Hüde ich gei zur Rede gestellt, den Elenden, der mich betrog. Du buttest ihn in loderndem . Boden geschlagen. O. ich sehe Dich im Geiste, stark und mächtig, wie der zürnen jried vor dem häßlichen .iiverge! Und da wußte ich, Du liebtest mich noch. Und iä Deiner Tag für Tag. und Du Böser kamst nicht. Während die Sehnsucht mit. . ehrte, bliebst Dm mir fern. Da faßte mich die Aiwst. Wenn Da mich doch vergessen ittest! Ich hörte von Dir sprechen in häßlichen Worten. Denn Du hast Feind«, di« ich verleumden. Und dann kam die Eifersucht über mich. Sie sagten. Du wolltest Dich verheiraten. Ack. ich tveiß es ia. es war der Neid, der auS ihnen sprach. Aber ich er trug es nicht länger. Kamst Du nicht zu mir. — sich ich bin bei Dir. nimm mich hin. tue mit mir. was Du willst . . .. nur glücklich sein laß mich in Deiner Liedel" Er hatte sie mehr als einmal unterbrechen wollen. Aber sie hatte ihn nicht Worte kommen lassen. Wie «in unaufhaltsamer Strom waren dir Worte von ihre» Lippen gequollen, mit heißem Ale», der Leidenschaft. Und er hatte vor ihr geiianven, von Grauen gepackt von der dämonischen Schönheit, die von ihr au-strahlte, und deren Eindruck auch er sich nur mit Mühe entzog, und gleichzeitig von Mitleid erfüllt mit dem Weibe, das er einst angebetet hatte in ehrfürchtiger Liebe. Und nun. da sie schwieg, überwältigte ihn die innere Erregung. Er faßte ihre Hände, wie man einen Menschen faßt, de» man vom Abgrund zurückrcißen möchte. Und seine Stimme bebte, als er zu ihr sprach. „Ada," sagte er, „Sie haben mich nicht hören wollen. Aber Sie müssen mich hören. Ich war es nicht, der den Prinzen niederschlng. Es war eine unglücklich« Kette der Umstände, die mich im Augenblicke der Tat dazu kommen lieh. Und so kommt alles zusanlmen. was Sie daran geknüpft habe». — Ada, besinnen Sie sich! Ich will nicht anklagen, nicht verdamme», — ich weih, daß Sie unglücklich waren an der Seite eines Mannes, den Sie nie geliebt haben und den Sie verachten lernten. Aber Sie sind fein Weib, — Sie sind sich selbst schuldig, daß Sie nicht der gleichen Sünde verfallen, wie er " Sie unterbrach ihn heftig. „Oh, wie Du kalt und überlegend -ist. Johanne-! Aber damit Du siebst, daß nichts in der Welt mir unmöglich ist. wenn ich Dich besitzen soll. -- gut. ich will der Skandalsucht die Stirn bieten, meine Familie mag mir zürnen. — aber ich werde das Band zerreiben, was mich mildem Menschen verknüpft. Dann steht nichts mehr zwischen uns, 'Jol>annes, — wenn ich geschieden bin — —" Sie hatte ihn aiigejehen, As sie so sprach, — und während sie ihn ansah. tvar es ihr, als erstarre sie. Was war das, was sie in seinen Blicken las? Das war nicht Liebe, was ihr da entgegentrat, Mitleid vielleicht. Aber Liebe? Und wie ihr mit einem Male die Er- kenntnis kam, schrie sie gellend aus: „Johannes, Du liebst mich nicht mehr! Ich sehe es Dir an! Johannes, Johannes, die Wahrheit, die Wahrheit! Ich will die Wahrheit wissen. Du liebst mich nicht mehr?" „Ada, arme Ada." sagte er nur. Dann sank sie zu Boden und umklammerte seine Knie mit ihren Armen. Und während ein wildes Schluchzen ihren Leib erbeben ließ, stöhnte sie: .,Verlaß mich nicht, Johannes! Wie ein Hund liege ich vor Dir, slotz' mich nicht von Dir. Ich l>abe Dich ja w lieb!" Er hob sie sanft vom Boden ans und führte sie zum Sofa, ,/Beruhigen Sie sich, Ada. Lassen Sie uns wieder sein, was wir als Kinder waren, — Kameraden, Freunde " „Kameraden, Freunde!" Sie war ausgesprungen und hatte mit von Schmerz und Hohn verzerrtem Munde seine letzten Worte wiederholt. „Und die andere, der ich jetzt weichen soll — die liebst Du? Ach. Du schweigst! Nein, lüge nicht. Du kannst Dich nicht verstellen. Wenn D» mich vergessen hast, mich von Dir gehen läßt in dieser Stunde, dann ist es eine andere, die sich zwischen uns drängt," „Genug, Durchlaucht," unterbrach er sie gebieterisch. „Ich bin Ihnen keine Rechenschaft darüber schuldig." „M>r keine Rechenschaft? Mir nicht, nachdem ich Dir heute gesagt habe, was «ch Dir auf den Knien angeboten lxrbe?" Sie griff nach dem Hute und setzte rhu auf. «Gut. Herr Pastor, ich weiß, woran ich bin. Denken Sie, ich sei zu dumm, zu erraten, wer in Ihrem Herzen die Stell« ein nimmt, die mir gebührst? Ich bin nicht ungerecht. Sie ist hübsch, meinetwegen schön. Aber lieben? Lisbet Schildkraut und lieben? Was weiß die Kleine davon! Selters- Wasser statt Ehampagncr. Nun, wenn Sie «ufrieden sind " „Er stand vor ihr und wies mit der drohend ausgestrccktcn Hand zur Tür. „Gehen Sie. Durchlaucht ich befehle es Ihnen'" ^Das ist das Ende! Sic weisen mich hinaiiS! Ich gehe, Herr Pastor. Und denken Sie dieser Stunde. Ich vergesse sie Ihnen nie!" Als sic die Straße -betrat, richtete sich eine gebückte Gestalt, die durch den Ritz am unteren Ende des Fensterrahmens ins Zimmer zu sehen sich bemüht hatte, rasch aus und trat in den Schatten der Häujcr. Die Prinzessin achtete des Mannes nicht und eilte dicht an ihm vorbei. Und ehe er au's neue Einspruch erheben konnte, fuhr sie schon fort: „Meinst Tn. xy Halle einen Augenblick nur gezweiselt? Als Du damals von mir gingst, als ich Dir (Forgepiiig Mittwoch.) Akoll-blousreliae 8«. dkourreline L»Z>. 2epki/r . . Ilst. 80. l00 bi- lS0 kk. Ust. 38. 42 bi- 8L kk. Lr. 38. 42 bi-120 kt vollenäet-it« dOI v»««» Soiäon - Imitation ?lam«1is . . . InlU-cb Null . . llst. 7S. 100 dir 140 ?k. Ust. S8. 80 bis 190 ?l. Ust. 88. 8S bis 120 ?k. Spilr«» - LivrSIr« - Sgitreaetokks - S«i«l«»« 88»üsr - ilnöpke - 8«»!i1re. L. Lruoo LSliiS Möbel «nü vrkorstisnen Dresden-Neustadt und Altstadt Fabrik. Kontor und Hauptgeschäft: Kamenzer Straße 27. 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