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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.06.1906
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-06-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060603014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906060301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906060301
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-06
- Tag 1906-06-03
-
Monat
1906-06
-
Jahr
1906
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.06.1906
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TampflchiN« ivurdeu durchgeichlcust. 'Während der überholte die „'Alexandria" einen Schiet' kl u- r- Z t-Unebmen könnten. Diele Haltuna ruft allgemeine Entrüstuna hervor. London. lPriv.-Tel.f Die Untersuchung über daS Madrider Attentat wird auch hier mit großem Eifer fortgesetzt. Im Generalauartier der englischen Hichertzeits- volizei wird erklärt, daß der Name Molleo Moran unbekann sei. Man vermutet, da« es ein falscher ist. Die Einweihung des Deitow^kanal«. Potsdam. Die Kaiserliche Dampfjacht .Alexandria durchschnitt um 11 Uhr bei K1ein-tNic»lcke di« über den Telrow-Kanal gelpamue Schnur und fuhr in den Kanal ein. 2 Ä'reisdampser mit geladenen Gasten und ei» 'Dampfer mit Damen folgten. Es wurde ein Hoch auf den Kaiser aus- aebracht. Die Jacht ging durch die geschmückte Kanalbrücke, norde, an dem sogenannten Kaisereck am Einflüsse des Friedrich 7eopo Id-Kanals in den Tellviv-Kanal, wo eine gröbere Tekora ii«l mit der Büste des Kaisers ausgestellt war, unter lebhaften Huldigungen des Publikums bis zur Machnower Schleuse. Hier batte die Kapelle des 1. Garde-Regiiiienls Aufstellung genommen, welche die Nationalhymne spielte. Die „Alexandria" und die lersahrt ppzug, der mit elek irisa>en Lokomotiven getreidelt wurde. Die Hahn ging bis zur Stad, Teltow, wo Vereine und eine zahlreiche Menschenmenge das Kaiser-paar lebhaft begrüßten. -Hierauf wurde gewendet and die Rückfahrt angetreten. Um 2 Uhr 33 Minuten erreichte sie „Alexandria" wiederum die Matrosenstation Das Kaiscr- vaar begab sich nach dem Neuen Palais. Während der 'Fahrt waren mehrere Regengüsse niedergegangen. Koloniales. Berlin. sAmtliche Meldung.s Nach dem Gefechte bei Nnkais am 25. Mai war der Gegner zunächst nach Osten abgezogen. Unter der Einwirkung des Vorgehens der 3. Kompagnie des 2. Feld-Regiinenls von Dnurdrift. und da den Hotientottenbanden vermutlich auch die Besetzung der Wasserstellen am Geiabrevier bekannt war. wandten sie sich wieder nach Norde». Sie erreichten nördlich von Tjamab abermals daS Hamrevier und zogen dann über Nagais und Dakeib in westlicher Richtung nach Gabis. Die Abteilung deS Majors o. Frevhold, die am 28. Mai. vom Fischilusse kommend. ,n Halb eingetrofsc» war, stellte durch ihre Patrouillen fest, daß etwa 250 Hottentotten Pad Hais-Warmbad nach Silken ,u überschritten hatten. Sie nahm sofort die Verfolgung ans. Major Svderg, der unter äußerster Anspannung seiner Kiütte die Verfolgung bisher durchgekührt batte, steht letzt mit seiner Abteilung bei Warmbad. Major 'Rentei hat das Kommando an der Ostgrenze übernommen. Rittmeister Ermekcil hält den uiirereli Fischslnß besetzt. Hauplmann v. Benüoogni zersprengte bei Gelegenheit einer Streife durch die Großen Karrasberge nach kurzem Gerechte eine Hottentottenbande und nahm ilir das Vieh ab. Vereinzelte kleine Banden sind am Löivenslussc bei Stamvriet, am Fischfilisse bei Hons und in der Gegend südlich von Churntabis ausgetreten. Grnbenarbeiterunruften iu Auierika. New York 'Rach einem Telegramm des „Newyork Herald" aus El Paso haben sich die Amerikaner i n Eanavea zusanunengeian, um nach Möglichkeit das Minen- «igentuin zu schützen. Der Tumult isi durch Ausschreitungen von betrunkenen Merikanern am Wahltage entstanden. Man hofft, daß durch das Eintreffen von Truppen die Ruhe wieder hergestellt wird. Newyork, Nach ergänzenden Meldungen über die U n - ruhen in den Kupsergruben von Canauea. die in Naeo PArizonas eingegangen sind, haben die Mexikaner Eigentum un Werte von 250 000 Dollars eingechchert, darunter den Holzplah der Minengesellschast und das BurcaugebäuLe, und den Zugang zum Puloerhaus mit Dynamit gesprengt, um sich Waffen und Munition zu verschaffen, Es folgte ein hef tiger Kampf mit der Polizei, wobei es aus beiden Seiten mehrere Tote gab. Die Zahl der ausständigen 'Arbeiter be trägt 50 000. Die von den mexikanischen Arbitern bedrohten Amerikaner verbarrikadierten sich in der Presbyterianer-Kirche. Eben'o wurde das Wohnhaus des Minenbesitzers Green von ihnen verbarrikadiert und in Verteidigungszustand versetzt. Bon Naeo sind IM bewaffnete Amerikaner nach Eanavea abge- gangsn. Bei Posse hatten in der letzien Nacht 25 Manu aus Lisbee, die die Grenze bewachten, einen Zusammenstoß mit mexikanischen Zollbeamten, wobei eS zu Blutvergießen kam. B e r! l n. sPriv.-Tel.j Das offizielle Programm für den Aufenthalt Kaiser Wilhetms am österreichischen Kaücrhofe bezw, in Schönbrunn ist nunmehr erschienen. Dar nach effoigt die Ankunft deS Kaisers auf Bahnbor Penzing am 6. d. Mts. vormstlags. Kaffer Franz Joseph begrüßt seinen Gail am Norübalmbose »uv säbrt mit ihm im Hossonderzuge nach Penzing. Dort Irenen zum Einmalige verschiedene Hohe P-rwulichkesten ein: auch eine Ehrenkompägnie wird auf dem Bahnhöfe Amirelluna nelimen. Leide Monarchen begeben "ch dann nach Schloß Schönbrunn, wo großer Einptang durch d-e Erzherzoginnen unv. natffindet. Im Lause des Vormniags w.rs Kaner W'-Helm Besuche abitatten. lim 1 Ehr mittags nr Deieuner beim deutschen Boticha'ter, 7 llhr abends Famiiien- iaiel bei der Erstierzogin Marie Valerie in Lainz und Mar- -challsta'cl in Schönbrunu. 'Ani Donnerstag vormittag stk ein Ausflug nach S>h!o8 Kreuzenstem iestge'etzt, Die Rückkehr non oort nach Wien er-olgi '.0 Ukr nachmittags. Abends nndel große Galara'cl in Schönbrunn statt. Um ",9 Uhr abends wird der Wiener Mannergesangverein eine Serenade uor der Schloßterrassc bringen. Die Abreise des Kaisers vom Penzinger Bahnhose ist au' Donnerstag abend festgesetzt. Berlin. lPriv.-Tel.s Prinz Heinrich von Preuße n trist't ebenfalls am 9. Juni zum Besuche des Kaisers Franz Joseph in Wien ein. Berlin. Die K aiscrin empfing gestern im hiesigen Schloße den ncucrnannlcii sächsischen Ge'andten Grasen Vitzthum v. Eckstädt mit Gemahlin in Audienz. Berlin. iPrio.-Tel.s Landrat von Stubenrauch erhielt anläßlich der Einweihung des Teltow-Kanals das Kcheuz oer Komture des .HausordenS von Hohcnzollern. Berlin. Der „Reichsanzciger" verötfentlicht das Gesetz betreffend Feststellung des Reichs!, aushall setats und des Handelsetats für die Schutzgebiete aus das Rechnungsjahr vom 31. Mai 1900. Berlin. sPrio.-Tel.s Der 37 Jahre alte Baron Leo v. M. aus Wirrishchen in Livland, der in einem hiesigen Hotel >n der ncustädtstchen Kirchstratzc in Begleitung seiner Mutter abgestieqen war, hat lich am Freitag sriih in seinein Zimmer mit einem Rasiermesser die.Kehle durchschnitten. Man fand ihn am Fußboden liegend tot cuff, Grund zur Tat wll Unheil- bares Nerven.eiden fein. Nach Aussage seiner Mutter hat er bereits ineyc'gch Selbstmordgedanken geäußert. Berlin. I» ihrer Polemik mit dem „Vorwärts" stellt die „Post" scsi, daß nicht nur Rosa Luxemburg, sondern auch der sie begleitende Sekretär Joaiehas bei der Reste nach Warichau sich eines falschen Passes bedient halten. Leipzig. sPriv.-Tcl.s Heute gelangte der Htbernia - Prozeß vor dem Reichsgericht Zur Verhandlung. Für die Kläger waren Justizrat Junck^Leivzig und Justizrat Bondi- Dresden amvffend, für die Beklagte Justizrat Wfldiiagen-Leipzig und Syndikus Springer-Lerlin. Rach fast 5stündiger Ver handlung wurde die Urteilsverkündung auf den 13. Juni, mittags 12 Uhr. festgesetzt. H a m b u r g. Die feierliche E n ! h ü l l u n g d e s DiZ - in a r ck - D e n k »i a I s aus der Elbhöhe fand heule nachmittag 2 Uhr statt in Gegenwart des Senates, der Bürgerschaft, von Vertretern der Kausmanitschast und des Vertreters der Hanse städte in Berlin Klütmann, des preußischen Gesandten Freihcrrn Heykina. der Generalität, zahlreicher Offiziere und Ehrengäste. Von der Familie Bismarck waren der Einladung zur Teilnahme an der Freier gefolgt die vier ältesten Kinder des verstorbenen Fürsten Herbert, Gras uns Eröffn Hoyos, Gras Hermann- Kasterlingk, Baron Merck. Die Feier wurde durch Ehorgesang mit Musikbegleitung von der Kapelle des Jnsaiiteric-Regiments Nr. 76 eingcleitet. Tann hielt der Vori-tzende des D-enkmal- ..eine Festred ilchte deS Den , solle den ganzen »linderten im Herzen de» t Zufällige und Aeußer» lei. In seiner hiesigen Komitees, Bürgermeister Dr. Möi In dieser führte er au», mal» geschildert hatte: D« Bismarck zeigen, wie er n deutlchen Volkes sprtleben liche in de, Erscheinung lan^ ., , .. . ... Gestalt mit den ernsten und festen Zügen und den tiefen ae- waltigen Augen sähe man da» Bild eine» starken deutmen Manne», der. wen er außer Gott nichts auf der Welt fürchtet, durchdrungen ist von wahrer Gottesfurcht, der bei aller Un abhängigkeit und Selbständigkeit des Eoarakter» doch in echter deurcher Treue keinen höheren Ruhm kennt, ol den. der erste Diener seines Kaiser» und König» zu s«ln. Kiel. lPrio.-Tel.i Während der Manöver der aktiven Schlachtflotte bei Helgoland starb plötzlich Stabsarzt Dr. Pohl von der «Medusa : Oberleutnant zur See Cr ebner vom Kveuzer „Hamburg" stürzte über Bord und ertrank. Hanno Schlachtti lPriv.-Tel.f Zur 40. Wiederkehr des , . cht tage» von Langensalza wird von den ehemalige« Langen'salzaer Kämpfern und der hiesigen Welsenvartei aus dem Schlachtselde eine große Kundgebung vorbereitet. Der alte hannoversche Adel und di« Wrlllchrn Re>chstag»avg«ordn««n sagten ihre Beteiligung zu. Göttingen. iPriv.-Tel.I Der Seismograph registrierte letzte Nacht ungewöhnlich starke Pendelbewegungeu. Die Erregung der Apparate hält an. Solingen. Bei der Untersuchung eines tollwüti gen Hundes infizierte sich der KreiSlierarzt Schlegel und mußte das Pasteur-Institut in Berlin aiffsitchen. Köln. lPriv.-Tel.j Heute vormittag wurde die neu- crbohrte He i l g u e l l e, der Willibrordns-Sprudel in Neuenahr, in Gegeittvart zahlreicher geladener Gaste, sowie Vertreter der Presse durch den Oderpräsidcnten Freiherr» v. Schorlenier- Lieser eingeweiht. Nachmittags fand ein Festessen, abends zu Ehren der Festvrrsammlung ein großes Festkonzert im Kur park statt. Neuwied, fPriv.-Tel.s Die Angelegenheit des früheren Bürgermeisters Kohls will nicht zur Ruhe kommen, 'Nunmehr ist gegen Kohls Strafantrag gestellt worden wegen Betrugs oder Untreue und Urkundeiffälschiina, Das Urteil des Eoblenzer Bezirksausschusses, wodurch Kohls seines Amtes enthoben wurde, stellt fest, daß er wissentlich falsch ausgestellte Kostenanschläge der Stadtverordneten-Versammlung und Auf sichtsbehörde vorgelegt hat. In Vallendar beschloß die Stadlverordneten-Vcrsaminliing. sich mit allen gesetzlich erlaubten Mitteln der Auszahlung der vom Bezirksausschüsse Kohls zu erkannten Pension zu widersctzen. Der Regierungs-Präsident hat die Auszahlung der Pension angeordnet, die indessen vor- läufig nickt erfolgen soll. Da rmsraLl, Prinz Heinrich von Preußen ist zum Besuche des Großherzogs in dem Jagdschlösse Wolfsgarten ei »getroffen. Wien, Dem «Fremdenblatt" zufolge hat der Kaiser die ihm heute vom Freiyerrn v, Beck unterbreitete, bereits ge meldete M i n i st e r l i st e genehmigt. N o r r k ü p i n g i'SchwcdenI, Bei einem anläßlich der hiesigen Ausstellung veranstalteten Festmahle hielt der Krön- p,r i ii z eine Rede, in der er u, a. solgendes auSsührte: Die S l e l l n ii g des Königs, die imincr verantwortungsvoll und schwierig gewesen sei, sei besonders in der letzien Zeit schwer geworden, da inan diffe so darstellle, als stehe er vor der Wahl, sich aus die eine oder die andere Gssellichastsklassc Nutzen zu müssen. Der König siehe immer über den Parteien und müsse über ihnen stehen, SLs scheint mir. daß man in der Wahlreckts- irage vergessen bar. ch! Wa vergessen bar. daß es sich nicht darum handelt, ob das recht ein allgemeines sein soll oder nicht. In dieser Frage käme man au» einem Wege an. aus dem man zu demselben Er gebnisse gelangen konnte. Man kann wohl eine vevschiedene Ansicht über die Vortrefflichkeit des einen oder anderen Systems haben, deshalb braucht aber der Streit nicht einen schärtereu Charakter anzunebinen, da ja alle, wenn auch aus verschiedenem Wege, oasselbe Ziel haben. Der König will weder, noch kann er ohne Zusammenwirken mit dem Volke arbeiten. Die wich- nae und bedeutungsvolle Wahlrechtssragc muß jedoch vorher von allen Seilen beleuchtet werden, ehe ein enticheidendcr Schritt in der einen oder anderen Richtung getan werden kann. Warschau., Auch das Personal der Dampfschiff, t a h r t Sg e i e ll s cha s t e ii ist heute in den A usstand ge treten. Der Ausstand der Straßenbahnangestcllten dauert fort, Newvork. Wie aus Naeo in Arizona gemeldet wird, sind die Bergarbeiter der Greene-Gruben der Consoli dated Eopper Mnies in Canada in Mexiko wegen Lohnstreitig, keilen in den AuSstand getreten. Nach einem Kampfe be- mächttgtcn sich die Bergleute der Minen, wobei eine Anzahl Personen, über 50 luuneist Mexikaners, getötet wurden, und richteten viele Verwüstungen in den Grubcnanlagcn an. Der mexikani'che Gouverneur der Provinz Sonora ist mit mexikani schen Truppen dorthin abmavschicrt. auch amerikanische Truppen ollen entsandt werden. Tokio, Tie D e s s n ii n g v v n M u kd e n für den inter nationalen Handel hat dort in feierlicher Weise stattgefunden. Die hiesigen Behörden entwerfen Verordnungen für den Hasen in Dainy. Nach ihrer Fertigstellung wird der Hafen amtlich sür frei erklärt werden, t'RackitS einaestendc Tcve»ck»en befinden fick» Seite 4.1 Patt-, w ill>r naHniz Reule d?,?v. Italiener ivr.80 Evani« SS.L5. Heue P-iruaiesen "l co Türken kunina Lnieitze) !>k <7, Lurlenlot« i«ö,7d. Vtto- manbauk 67d, . LlaaUbahn . Lombarden It4.—. Leiser Parts. Drsdukienmarki, ei>eiren per Ium 7.1,«a, rer Septbr-DeHr, !2 A>, r„I>i,l, Li iruu» pm Iu>>, 127.0 eer aepleinber Tezeuchir ÜS.7S, stetig, eiudd' dir tzu»! LS.7L. per Leptemter-Lezemb« b«,-, ruhig. Ocrtliches «nd Sächsisches. — Zur Reise des Königs Friedrich August in den Re- gierungsbezirkcn Zwickau und Chemnitz ist noch lochendes nach- zutragcn: Bei dem Besuche des Kommerses der Militärvereine des Bundesbezirks Glauchau hielt König Friedrich August etwa jochende Ansprache: .Kameraden, ich bin sehr erfreut, daß ich noch einige Zeit heute in Ihrer Mitte weilen kann, leider wird es nur kurze Zeit sein können, da infolge des cingetretenen schlechten Wetters das geplante Fest heute abend nicht in der vorgesehenen Weise stattsinden kann. Trotzdem habe ich es mir aber nicht nehmen lassen, »och hierher zu kommen. Ich weiß, daß die Militärvcreine, besonders in einer Gegend wie Glauchau, wo viele schlechte Einflüsse cinwirken, einen schweren Stand haben, Ich habe aber immer die lieber- zeugnng gehabt, daß gerade die Militärvereine es find, welche die Treue zu König und Vaterland, die Anhänglichkeit zu Kaiser nnd Reich Hochhalten. Ich hoffe, daß das stets so bleiben wird. Dem Gefühle des Dankes und meiner Freude ixebe ich dadurch Ausdruck, daß ich Sie bitte, mit mir in den Ruf einzustimmen: Der Militärvereinsbezirk Glauchau er lebe hoch. hoch, hoch!" — Vorgestern vormittag besuchte der König das festlich geschmückte Bezirks,xenesungsheim „K ö n i g G c o r g - S t i s t" in Rümpf- Walde, Hier hatte sich zur Beoriißuug der Verwaltungsaussckuh mit dem Vorstände, Herrn Kommerzienrat Lossow an der Spitze, eingesunken. Ter Feierlicykeit wohnten weiter die Herr- schatten von Schönburg mit der Gräfin-Witwe Sophie. Frau Amlshauplmaiu! Ebmcicr und Frau Kommerzienrat Lossow mit Tochter bei. .Herr Kommerzienrat Lossow hielt eine Ansprache. Im Anschlüsse daran machte Herr Amtshanptmann E b meier dem Könige die Meldung, daß Freunde und Gönner des Bc- zirksgenesungsheims eine Summe von 40 000 Mart gestiftet hätten^ deren Zinsen zur Gewährung eines Freibetts Vevwen- düng finden sollerh und bat den Monarchen, diese Stiftung zur Erinnerung an diesen Tag „König Friedrich August- Stiftung" nennen zu dürfen. Hierauf wurde aus der Veranda ein Imbiß eingenommen, wobei Herr und Frau Kom merzienrat Lossow die Honneurs erwiesen. Ein im nahen Tanncnwalde ausgestelltes Waldhorn-Quartett ließ während dieser kurzen, aber sehr angenehm empfundenen Ruhepause seine melo dischen Weisen ertönen. Um 11 Uhr erfolgte der Aufbruch und die Rückkehr durch das Rothenbachertal nach dein Schloß, wo das Frühstück eingenommen wurde. Auch hierzu hatte der Graf von ^chönburg Einladungen ergehen lasten. Unmittelbar nach der Ankunft des Königs im Schloß wurde das Wetter, das bis dabin erfreulicherweise aiisgehnltcn hatte, wieder schlecht, und es setzte ein krittliger Regen ein. ' — Ihre Majestät die K ö n i g i n-W i t lv e besichtigte gestern nachmittag in Begleitung zweier Hofdamen den Zoo- Ober» 4ne» Oer Wach bei der Mannschaft Borna ist' als HUf-arbester i» da» Ministerium de« Innern vr,fetzt worden. — König Friedrich August hat genehmigt, dass der! tnfprktor 1. Klasse Out narr in Meißen da» mitterkrruz üstrneichischrn Franz Joseph-OrdenS annehme und trage. tolkmer tlich eines Nied urlaubt Herr^Bczir^ Hau^old' in Meißen'ffi vom^.'»mn bi» 7. »iili beurlaubt unk mit dessen Stellvertretung Herr Be- zirkslierarzt Beier in Dresdrn»Nenstadt sLödouer Straße 14, part.j deanstragt worden. — Dem in Pirna stationierten Bremser Josts B ist für sein entschlossenes Handel«, gelegent..— Unfalles i» Reick Ende März d. I.. die Anerkennung der König!. Heneraldireltion der Slaalseiienvahn«» au-gesproch«» und ihm eine Geldbelolinnng bewilligt worden. — Im Anschlüsse an die Mitteilung über Zweifel und Fragen bezüglich der Fa b r ko r t e n st e u e r erfahren wir von zuständiger Seite folgendes: Die Frage, ob Fahrkarten, die vor dem I, August gelöst und nach diesem Lage benützt werden, steiierpslichtig find, ist bereits dahin entschieden, daß sür die Steuipelpflicht lediglich der erste Gültiakeitstag maß gebend jci» soll. Darnach wirk eine Rückfahrkarte, die am 31. Juli gelöst wird, überhaupt nicht steiiipelpfltchtig sein, auch wenn sie. lvaS tarifmäßig zulässig ist. erst am Tage darnach, also am l.August, zur Hinfahrt benutzt wird. Ebenso ist ein Fabr- scheinhefj, dessen erster GültigkeitStag vor den 1- August Mt, stempelfrei, gleichviel, wann es benutzt wird. Ist dagegen als erster Gültigkeitstag der 1. August aufgedruckt, so tritt . Pflicht ein, auch wenn das Heft vor dem 1. ÄNLust gell In solchem Falle ist also her Stempel auch teuqxl- t wird vor dem s. August bei der Losung mitzuentrichten. -- Mit aufsichlsbehövdlicher Zustimmung ist die Orts- b «Zeichnung Dobritz-Dresden an Stelle der bis herigen Qrtsbezeichniing Dobritz bei Dresden getreten. Damit ist ein llebclstcmd beseitigt worden, der namentlich auf postali- schein Gebiete darin bestand, daß bei der einfachen Bezeichnung Dobritz eine Anzahl von Postsendungen in der Regel nach Dobritz bei Meißen befördert wurden und dann erst au de» rechten Qrt gelangten. Auch die Bezeichnung Groß» und srletii- dvbritz bei rwcr Bezirl Dresden, deren es mehrere mot. wird vielfach noch irlrümüch angcwendet, weil Dobritz bislang in Groß- und Kleindobritz zerfiel. Die früher getrennt gewesenen Ortschaften Groß, »nd Kleindobritz sind aber zu einem gemein samen Gemeindewesen vereinigt worden, so daß es Heute ein Groß- und Kleindobritz bei Dresden nicht mehr gibt. — Die „Uöhmertsche BolkSwohI. Stistnuz* ist mit einem Hand buche ans den Plan getreten, das eine sehr über sichtliche und umfassende Darstellung der gesamten Wohltätigkeit nnd Wohlfahrtspflege in Dresden gibt. („Handbuch für Wohltätig keit und Wohlfahrtspflege in Dresden." HerauSgegeben vpn der Bvhinertschen Volkswvhlstiftung. 211 Selten. Dresden 1906, O. V Bölmrert. Gebunden 3 Mk.) DaS Buch behandelt vor- nebmlich Stijtungen und Vereine gemeinnützigen Charakters, gleichviel ob sie auf das gesamte Dresden oder nur auf einzelne Stadtteile ihre Tätigkeit erstrecken, ob sie für ganz Deutschland oder Sachsen Segen stiften wollen, sobald sie nur in Dresden ihren Sitz oder eine Zweigstelle baden. Zur Beschränkung des Stoffes sind aber solche Wohlfahrtseiirrichtungen weggelasstir worden, welche auf einen individuell bestimmt umgrenzten Pcrso- nenkreis sich beziehen, wie z. B. die WirtschaftSgenofsenschasten und die Versicherungsanstalten, sowohl die deS Reiches, der Ver eine oder der privaten Initiative entsprungenen. Der Inhalt, der aus 2l1 Seiten sich mit 627 Veranstaltungen befaßt, ist systema tisch gegliedert: erstens in Unterstützungen an Nahrung, Kleidung und Heizung und führt dann die Fürsorge für Weihnacht«- beicherung, für Konfirnurnden-- und Brautaussteuerung, für Woh nung und für Geldgewährung auf. Daran reihen sich Etnrich tiingen zur Fürsorge für Kinder und Jugendliche, ferner dte Für sorge für Kranke, Gebrechliche und Alte. In der letzten Abteilung werden die Veranstaltungen für allgemeine soziale Fürsorge de handelt. Ein ausführliches alphabetisches Inhaltsverzeichnis er leichtert »eben dem systematischen das Aufsinden deS Begehrte« Das Buch ist jedenfalls rin durchaus zuverlässiger Wegweiser sür alle, die Rat und Hilfe für sich oder Pflegebefohlene suchen, Aber es ist mehr als dies. Wer sich über unter weitverzweigtrS Wirken ans allen Gebieten der Gemeinnützigkeit belehren will, wird trotz der trockenen 'Aneinanderreihung der einzelnen Vereine »nd Stiftiinncn ans den kurzen Notizen recht viel des Interessan ten nnd Wissenswerten erfahren. So sind z. B- nicht nur oll die Stiftungen, sondern ebenso die Freistelle» an den UnterrichtS- anstallrn aller Gattungen aufgeführt. Die Aufzählung der reiche» AlisbildungSgelegenheiten für das weiblicke Geschlecht dürfte manchen iiderrafchen und vielen nützen. Die imposante Unter» slützruigstäligkeit einiger Freimaurerlogen dürfte gewiß vielen er freulich sein zu erfahren. Auch die Namhaftmachung der zwar mit bescheidenen Beträgen arbeitenden, aber von erhebendem Orts- patriotiSmus zeugenden Stiftungen tu den kürzlich «inarmeindeten Vororten hat viel Anziehendes, so die A. Meyer-Stiftung in Eotla, die fährlich «iwa 200 Mk. zur Verwendung für Schulaus- flüge ausgesetzt hat. Wie aus vielem Kleinen Erkleckliches ent steht. zeigen die Angaben über den Verein der Zigarrenspitzen- laminier, der jährlich etwa 2500 Mk. sür Unterstützungen aus bringt. Auch von manchem „Stammtische" geht ei» Stralil acniLiniliitzigcli Wirkens aus. so z. B- von den Wohltätigkelts- stammkischen „Tell" und „Gut Ruß", welch letzterer über 800 Mk >m Jabre 1904 gespendet hat. Aus der Angabe der Gründung-- iahre der verschiedenen Vereine und Stiftungen sieht man, was für eine Lebenskraft denselben innewohnt, wenn sie Zeit« und Zuknrrstsdedürinisserr entsprechen Der älteste Verein Dresden- ist die Loge zu den Drei Schwertern und Asträa zur grünenden Raute, die. 1733 gegründet, 700 Mitglieder jetzt zählt und 1904 13400 Mk. für Wohltätigkeit verausgabt«. DaS noch bestehende. 1749 ins Leben gerufene 'Neidelche Stift zur Gewährung billiger Wohnungen zeigt, daß bereits vor mehr als ISO Jahren Not um kleine wohlfeile Wohnungen war, und das aus dem Jahre 1743 stammende Ehrlichsche Gestift stent als Schulstiftuna vezw. als Stiftstchnle »och heute mustergültig da. da seine Leitung stets Schritt niit dem Zeitgeist gehalten hat. Wt« aber am alten Stamm immer rreue Sprossen treiben, beweisen die Neugrürrdwr- ieir der letzten Jahre, von denen nur die Krenkelsche Wohnungs- tistimg, die Böhmcrtsche Äolkswohlstiftung und die Zentrale für Zugendfnrsorge genannt sein mögen. — Der Verein sür die evairgelisch-lutherische Drakouiffen. austalt zu Dresden teilt in .seinem 62- Jahresbericht unter anderem mit : Am 18. Juni wurde das für die Schwestern in dem Seebade Graal erbaute Heim eingeweiht. Der Verein zählte am 31. Dezember 1905 42l Diakonissen, 94 Beischwestern. 100 Prvbeschwcstern. 1 Vorprobcschwester — 618, 31 Schwcflern mehr als 1904. 9 Diakonissen feierten am 21. September ihr 25jährige? Eillsegnungsjubiläiim, Die Zahl der Jubilarinnen unter den 5 Karlsbad. 5 Dehlitz, 1 Kissinae» und 1 Nauheim mit autein Erfolge gebraucht. Im Kranken!,ause trat an die Stelle von Tr. Koch am 15. Januar 1905 Dr Otto, der bis 30. Sep tember Hilfsarzt der medlzlntschen Abteilung verblieb, und an Stelle von Dr. Rausch auf der gynäkologischen Abteilung am 1. Juni Dr. Bamberg. Auf Anordnung des König!. Kriegs Ministeriums bat der Oberarzt im 4. Feldartillerie-Regsment Nr. 48 Dr. Tottmann am 1. Oktober seinen Dienst akS Mach- folger von Dr. Otto ans der medizinischen Abteilung angrtrrtrn. Zur Gewinnung von freiwilligen Helferinnen in der Krankenpflege aus den» Lande wird der LandeSverei» für innere Mission von jetzt an jährlich Kurse veranstalten. Als Pfleger ans der Männerstation arbeiteten neben den Morihburger Diakonen zwei MissionSzöglinge ans Herma»nsdurg. Vom 1. Januar bis 31. Dezember 1905 sind in 40 968 Pflegetagrn 1595 Kranke ver pflegt worden. Aus den Freiheiten des Krankenhauses sind vom 1. Januar bis 31. Dezember verpflegt worden 293 Kranke mit
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