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14. irr. SR Seite « »« Berit»« Altertet. _L.-'L'L . Fdlseehs»".»—»». - «et»«ü« und Bslke» Stimme. An einer ver^tu«r -«npkrattsche« Arttu»«, zieht et»« Schlagzeile mit «rohe» Buchstaben dt« Blick« auf sich. Darunter «ttm» kleiner et«« -»»eit« Ucderschttst. Dieser amerikanische sägenannte Gchrei-Sttl ist sa auch bet un» Mod« geworden. A» d«r Art, wie e« AuSruftr vor einer Jahrmarktsbude sun, Leser stellt aber oft fest, daß dt« Schlagzeile Tendenz ist. »u -er der Artikel selbst gar nicht berechtigt. Also in dem Berliner -enwkrattsche» GensattonSblatt liest man: Der Dank vom Hause Doorv! Hermtne n»ill nicht zahlen I und die erste» Hellen de» Teile» bestätigen da» auch, denn da sieht, daß die Gemahlin de» Kaisers sich weigere, die Rechnung für et»«n Stotterkursu» »u bezahle», de» «ine» ihrer Kinder mit Erßolg in einer deutschen Stadt besucht habe. Sine filzig« Gesellschaft. di«s« Doorner. Lasten sich behandeln und gehen dann wi« Zechpreller durch. Pfui Deibel. So soll der gestnwungStüchttge Republikaner sich sag«n,' da» ist der Zweck der ganzen Uebung. Wer aber weiter liest, der erfährt zu seinem Erstaunen, daß der Stotterkursu» normal von Mk. bi» SM Mk. kostet, daß die Unternehmerin aber in diesem Fall«, well e» sich eben um sozusagen wehrlos« Leute handelt, — StM Mk. verlangt hat. Da» ist ihr abgeschlagen worden. Dt« Kaiserin will nur 1200 Mk. bezahlen. ik» ist eben Geschäft, mit solchen Schlagzeilen den Straßen» verkauf einer Zeitung zu fördern. Immer wieder wüsten die Angehörigen de» Kaiserhaus«» dazu herhalten. Man bettelt sie t-glich tausondsach an, man übervortetlt sie bet jeder Rech- nung. dann beschimpft man st« obendrein. Hebt ist wieder einmal der Kronprinz an der Reihe. Die sogenannten au» ständigen Leute rümpft« dt« Raft, weil er «S Überhaupt fertig, gebracht hat, sich da» ^sattsam bekannte" Gechstage-Rennen anzuseheu; und die Maste der übr-igen Leute brüllt auf den Gongschlag der Schlagzeile lo», weil er sogar ein« Prämie i» Sportpalast gestiftet habe. — wo e» doch wahrhaftig rund, am größer« Nöte gebe. ES find wirklich Gentlemen, diese Deutschen! Sie veröffentlichen voll demokratischer Genugtuung mrb mit anerkennenden Titeln ein Bild de» Königs Georg von England, wie leger der sich in Zivil unter dem Publikum eine» Pferderennen» beweg«, aber den eigenen Kronprinzen pöbein sie in einem ähnlichen Falle an. Wie war denn in Wahrheit die Geschichte? Also der Kronprinz hatte wie andere Menschen auch eine Eintrittskarte gekauft und sich unauffällig unter -a» Publikum gesetzt. Hätte er sich einen falschen Bart ankleben sollen? Seine lange, sehnige Spottfigur und seine charakteristtsch« FrtdericuS-Nase fallen auf. Schon hat die Galerie ihn entdeckt: Brüllen, Zische«. Pfeifen, Heulen. Schon wir- an langem Bindfaden ein Plakat heruntergelasten. auf -aö mit großen ungelenken Buchstaben gekritzelt ist: Keinen Pfennig den Füvstenl Alle» Geld den Rennfahrern l und diese» Plakat banmelt dem Kronpttnzen vor -er Nase, bis er e» endlich abrettzt und zerknüllt. Erneute» Toben aus der Galette. Soll man in solchen Fällen dummer Belästigung die Polizei anrufttt? Oh, wa» gäbe da» für Schlagzeilen in der GcnsattonSprestel Außerdem ist unter den polizeiwidrigen Magen diese» Tribünenpublikum» wirklich .allerhand" möglich. Sogar im teuren Jnnenraum der Bahn Hab« ich es angesehen, wie et» Betrunkener einer Radi-Jungfrau ein Biergla» am de« Kopf warf, und da» Publikum, al» zwei Schutzleute fttne» Name« feststen«« wollten, sich auf dies« Schutzleute warf. Ms» der Kronprinz macht lieber gatte Miene »um bösen Spiel. und nach einigen Minuten erscheint aus der transparenten Prämtentaftl oben im Saas dt« Im schrift: „ÜOO Mark für dt« nächsten fünf Runden von einem alte, Freund« der SechStase-Fa-rer an» Oel»." Für jede» europäisch« -Mika» — ausgenommen da» von Berlin — «ä« dieser »kt da» Signal »» eine« Beifallssturm gewesen, m» den Stifter für die »orbergegangen« Belästigung zu ent- schädige«. Statt dessen wieder: Brüllen. Zischen, Pfeifen. Heulenl Aber al» bald darauf die beiden bekannten däiitschen Fllmdarsteller, dt« unter den Namen Pal und Patachon Land- streichertype» darstellen, eine Prämie von — 1000 Mk. stiften, rast die Galerie vor Entzücken und verlangt, daß die beiden, die auch persönlich anwesend sind, «in« „Ehrenrunde" um die Bahn machen, natürlich zu Kuß: da» geschieht denn auch, und der Sportpalast erzittert unter dem veifallstoben. ES gibt also doch noch Helden und Heldenvrrehrungl Der Herr aber ist dt« Galerie. Bet jeder sportlichen Veranstaltung gibt es ehrenamtliche Bahnrichter, Zielrichter, Ringrichter. Punkt richter. Schiedsrichter, deren Urteil sich Teilnehmer und Publikum zu fügen haben, hier aber entscheidet die Maste Mensch. Go habe ich e» diesmal wiederholt erlebt, daß die Richter ein« Strafrunde diktierten, dann aber die Maß regelung ängstlich wieder »utticknahmen, als das Höllcn- konzert der Galertv dagegen protestierte. Al» der Kronprinz, der sich für jede Höchstleistung in jedem Sport brennend interessiert, in der guten alten Zeit, noch unter dem Kaiserreiche, sich daS erste Sechstage-Reiinen angesehen hatte, petzte Ulrich Rauscher, der damals noch nicht „Gcnoste". sondern demokratischer Feuilletonist war. Er schrieb, eS sei «in Skandal, daß der „Erbe der Krone" beim Sechstagc-Rennen gewesen sei, besten Publikum zum Teil aus Schiebern und Kokotten bestehe. Diese» Publikum kann man aber doch auch in Hoftheatern finden. Dem Reichs kanzler v. Bethmann Hollwcg kam die Geschichte freilich sehr gelegen, der verpetzte den Kronpttnzen weiter beim Kaiser, und rs gab wteder ein« der üblichen Disziplinarstrafen, wie sie der Kronprinz wegen eines zu hohen Litewka-Kragens erst kurz zuvor bekommen hatte; er erschien daraus mit einem absolut vorschriftsmäßigen Kragen und sah nun Natürlich aus wi« «in Kranich. Wenn man sich vom Berliner Pack — dem mit Täto wierung und ebenso dem mit Brillanten — erholen will und doch von Berlin selbst nicht loS kann, daun mutz man schon fremdländische Gesellschaft auftuchen. Auch da drängt sich manchmal noch dieses Pack herein. Als di« Berliner italienische Kolonie neulich ihr herkömmliches Bentt- Gettembre-Fest feiert«, den Jahrestag der Erstürmung von Rom, war auch eine Gruppe uneingeladener Kurfürsten- bammer gekommen. Herren und Damen. Hatten sich einfach grün-weiß-rote Schletfchen angemacht, waren heroingcrauscht, wogegen die Gastgeber aus Taktgefühl keinen Widerspruch erhoben, da eS sich doch immerhin um Freuttde Italiens handeln konnte, hatten sich um einen Tisch gepflanzt und Sekt bestellt. Sie verstanden kein Wort italienisch. Sie machten mitten während der Reden Witze und lachten laut. Sie loranettierten alles, al» besähen sie tm Zoo ein Negerborf, und warfen Papierschlangen in den Saal. Achselzucken ringsum, „Toäescdll" Ganz „für sich" kann in Berlin nur die gut« — dt« nicht- bolschewistische — russische Gesellschaft bleiben, weil sie nicht nur aus einigen versprengten Künstlern und Geschäftsleuten besteht, sondern ein ganzes Volk im Volke ist, so gut wie unabhängig von den Berlinern. Gymnasium und Kirche, Zigaretten uttd Konserven, Arzt und Rechtsanwalt, Fremden. Pension und Modehaus, Kabarett und Wirtshaus. Bäcker und Schuster, Buchhändler und Photograph: alles da. alles russisch. Heimat in der Fremde. Seit jeher war Preußen die Zufluchtsstätte um ihres Glauben- willen Vertriebener, von den Hugenotten bis zu Len Salzburgern, von den fran zösischen Emigranten bis zu den russischen Monarchisten. Man ist dankbar uttd lebt „für sich" still dahin. Wirklich für sich. Bor einiger Zeit wurde gegen dies« „weißen" Rüsten in vertt» — während die „roten" nicht behelligt werden — sogar von «ewlster rechtsstehender Sette der Borwurf erhoben, sie sei«» nicht deutschfreundlich, sondern der Entente dienstbar. Einem russischen General mit dem deutschen Namen Lamp«, der al» Schtldhalter de» russischen Thronprätendenten. de» Großfürsten Nikolai Nikolajewttsch, in Berlin lebt, ist e» daun sehr bald gelungen, dt» vor da» Reichsgericht in Leipzig dt« Frage der internationale« Sa überleit der Berliner russischen Kolonie zu bringen. Da ist jeder Verdacht zu. sammengebrochen. Di« Herrschaften haben eine weiß« Weste. Für die -erzeittg« rote preußische Regierung, die die bolsche- wtsttschen Ostjuden prolegtcrt, haben sie natürlich keine Freundschaft übrig, aber die deutliche Gastfreundschaft erkennen sie dankbar an; hatte doch sogar der ehemalige russische Kriegs, minister Suchomlinow, einer der Urheber des Krieges, in Deutschland ei» Asyl und — einen Verleger gesunde». Tiefe „weißen" Rüsten nun haben am vorigen Sonnabend im „Kaiserhof" 1» Berlin ihren Jahrcsball abgehalten. Es ist der einzige von den sechs großen Bällen dieses AbeudS, über den die Berliner Presse überhaupt nicht berichtet hat-, so sehr war e» Familienfest. Die schönen Säle des Hotels dabei überfüllt. Russische Sänger und Sängerinnen, russische Tänzer und Tänzerinnen geben ihre Kunst zum Besten, russische Erzeugnisse zieren die Tombola, die Wahl der „Königin" der russische« Kolonie für das Jahr IS27 und zweier Hofdamen erfolgt. Eine strahlend blonde mit langen vorn aus den Hals fallenden Ringellocken, eine Biedermeier- Schönheit ersten Ranges, erhält den Preis. Sic war mir ein wenig zu selbstbewußt in ihrem Leuchten. Wahre Schönheit muß ein bißchen Demut, ein bißchen was Rührendes lmbe». Während also am Tische der Blonden die Karten aus den, Publikum sich häuften, gab ich die meinige »ach langem Suchen tm Nebensaal einer stillen Rabenschwarzen. Und welche Genugtuung: j»st diese wird nachher wenigstens zur ersten Hofdame gewählt. Ich freue mich. Ta sagt meine Frau: ,Mie kann man nur so grausam sein!" „Was. grausam?" „Jawohl! Eine Frau nicht zu beachten, das ist nicht schlimm: aber eine Frau offiziell zur „zweiten" Schön heit zu erklären und st« dann als Hofdame der Königin die Schlepp« tragen zu lassen, der Siegerin zu solch einem Triumph zu verhelfen, das ist beinahe Mord." Man kennt sich in Weiherdingen wirklich nicht mehr a»S. Auf einmal sind alle Damen tm Saal, auch die, die selbst der Königin ihr« Stimme gegeben haben, gegen dft Königin, für die „ver. ratenen" Hofdamen: und diese beiden gehen im Festzug« gfch- fahl mit -er Schleppe hinterher. Lange wird eS ja Nun mit der ,^kaiserhof"^Herrlichkeit nicht mehr dauern, wenn der Finanzminister Reinhold mit seinen Ankaufsplänen im Reichstag wirklich durchdringt. Man regt sich schon auf, wenn den Hohenzollern ein winziger Teil ihres Eigentums zurückgegeben wirb, obwohl diese Freigabe uns -och nichts kostet und neun Zehntel des Hohcnzollern- vermögens an den Staat sollen. Aber das sollen wir plausibel finden, daß fünfhundert ,Laiserhof"-Zimmer — mit fließen dem kalten und warmen Wasser — für die ersprießliche Arbeit unserer Mintstettalbeamten nötig sind und dazu noch die Festräume, in denen dann wohl die „Königin" des Außen ministeriums ausgetanzt werden soll. Dieser Plan wird den Steuerzahlern natürlich weit mehr als 8!4 Millionen Mark kosten. Zahlreiche Aemter sollen verlegt und umgebaut werden. Nun sitzen aber lm Reichstage immerhin Leute, die es vor ihren Wählern nicht verantworten möchten, daß rund 80 Millionen Mark für die bauliche Zentralisierung der Mini sterien ausgegeben werden. Vielleicht — aber es ist wenig Hoffnung — scheitert der Plan noch am Reichstag. „Ach, derl", sagt man freilich im Volke. Im Volke hat der Reichs tag keine gute Nummer. Kommt da dieser Tage aus irgend» einer Kleinstadt die Schwester eine» mir befreundeten Ab» geordneten nach Berlin. Kauft sich im Papierladen bei einer allen Frau ein paar Ansichtskarten. Will auch ein« vom Reichstag. Kriegt sie. Sagt die Fra«: „Da fitze» — HS — die Klügsten Deutschland!" Sagt die Dame: „Mein Bruder ist auch Reichstag», abgeordneter." Sagt die Frau: „Berzethmme da« »e-me ich «sie» zurückl" Rumpelstilzchen. ll ött.Nil'^s'su'n.uncj kaös II vuck sagen.... ^ack Oeoni! mUKt lbr stets fingen! tätigen XVssckmittel eine 8on cie^klssse dar. Vesser, müke loser und schonender bisher wird die VVäscb mit Oeonil selbst tätig gereinigt. 0la»«1atck«o, chuaAnü usw. OolDM" v«rftürlrl «p .. «»«NU»«! a. M»md»i »««»>». «II,. , 2r..d.r«« » U« EWGIGIGWWW» WWW^IWW WM» WßPWP«. o is/r »au/» iVatd»/ sodann - Seorysa -///« 7 Nübel dt» M dm ,»n«d«r«> !»!,«,»»» «an»» p» Spottpreisen: kchke Speisezimmer m« arot'm Au»,«,«sch m>d IDUD»^ rchl TnndlrdrrkMdln, mDtlP Uchte Lermyimiek _ _ _ »tl nmdrm Lach, SUtdlm S I n iriMUWU«>g48 SWie öchchlimn «a» ßüijlkll .«> 8? Mpk.-»«»>r»>I»N»«N» »chIMch« > . v,n*0^»an Mnaiaaae-»»»»«« MM,««. »oliv« «opNa» »,n «R0 «n «aNSa» aaN«» »M»« ». «e» ^ an Brsnch»» «t» ,»«g»„ «»,»» Niesen» Ausstellung t» »Irr »«,»»«»«. >,«chg»r« »«rch ««MschNm». U»rr»atz«« »»»»IrUrr SM-. Villen., M-mmrs. Eiertchrim,«« M»»,IIa»r«» INGard AentzfG Sa«» sür «oder«« Wohnungskunst Dresden -Neust«-»» Äarrplslrabe 8—10. 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