Volltext Seite (XML)
Parole „Freiheit -er Kunst"! Aum Gesetz gegen Schim- und Schmutz. .Dt« Zecktur tß «ms d<m Marsch! ««« «rtzrbi. kaum be- feffigt, von neuem ihr Haupt und holt zu einem vernichten den Sckia»« »«»«« di« Freiheit de» Getstes und drr Kunst au«, »in« unoeheuerllch« Vedrohun« drr Freiheit de» aetsff««n und künstlerischen Meissen», ein» geistige Feme, eine Diktatur Uder den Geist bahnt sich an. Dem Muckertum sind Dür und Tor »eössnrt. Deshalb aeschlostene Phalanx de» Geiste» gegen da» grtstsrtndliche Zenlurgeletzl Hie Mucker- tum, hie «eist uttd FrrIbettl* Da« ist. in zugespitzier Form, dt« Parole, unter der. von Tag zu Tag wachsend. d«r Kamps ,e»e« de» Gesetze»»««»! znm Schutz der Äugend «»r Schuud und Schmutz geführt wird. 8« nither dt, Beratung de» Gesetze» durch den Reichstag heranrückt. desto schärfer werden di« Rufe und Proteste aus der gegnerischen Lette. Gin» gute Parole ist nun zmetfello» lechr viel wert, mit ihr ist unter Umstünden ein Kamps schon bald gewonnen. Und i» diesem Halle ist dir Parole ivlrkllch nicht ungeschickt geivählt. Den» wo es um die Freiheit der Kunst geht, wo etnx> gar Kamps gegen da» viuacrtum gefordert wird, wer wäre da nicht lvsvrt bereit, in die Phalanx de» Geiste» etiizutreten? Jude», so einfach liegen die Dinge nicht. Schlagkräsiige Parolen habe» r» niimllch an sich, dast^nan mlt Ihnen zwar ausgezeichnet arbeiten kann, wenn «»sich um negative Abwehr handelt, dast ste irdoch nicht genügen, wo pvsiUvr Arbeit zu leiste» ist Ja. Ne lind ost nur allzu »esühriich. denn die Kehrseite der Parole ist die Psnchosr. EtivaS ähnliches liegt nun auch bet dem genannten G«. stventwurf »or. Deshalb ist e» das gute Rechte de» kritische» veobachtcrs. die Hintergründe solcher Parole» und der durch ste hervorgerusenrn Psychosen anszudecken. Wie kam in diesem Hall« die Parole »»stände? Erst waren einig« radikale Schreier da, denen das Lamentieren Lebensbedürf nis ist. St« riefen Freiheit drr Kunst und meinten Ge schält. Um st« kümmern wir uns nicht Dann aber meldeten sich einige Prominente -um Wort. Ihre Aeusteriingen wurden vielleicht unvvllslttndtg oder gar einseitig wiedcrgegebcn. sedciifall» wirkte» ste radikal, da ste zioar manche durchaus -ercchtigt« Kritik an dem siteletzrntnmrf brachte», aber doch im ganzen der Kompliziertheit der Materie nicht gerecht wurden. Den Prominenten folgte die groste Schar der übrigen, ost einer den anderen an Schärfe der Gegnerschaft noch Uber» bietend. Psnchologisch durchaus verständlich — denn die auS PorkricgStagen her bekannte verhängnisvolle Kluft zwilchen Staat und Dichtung scheint sich bis in untere Tag« hinein «halten zu habe» —. sachlich dagegen oft ungeheuer einsettig. So ist da» nicht gerade sehr geistreiche Gerede von der .gefährdeten Freiheit de- Geiste«* entstanden, und man erlebte da» sonderbare Schauspiel, dost der zur psnchosc gesteigerte Schrei von der Knebelung der Kunst auch ernste Persönlichkeiten beeinflusste. — Wer über das Gesetz «rk>len will, der sehe sich den Tatbestand an. durch den «S veranlaßt Ist. Ma» lese die Statistiken über die Pro duktion der Schundliteratur. Dies« Hahlen reden. Man frage die Fugend selber, die Fugend von recht« wie von link». Sie fordert gesetzlichen Schutz. Erziehung, Selbst- erztehung ist gut, Berstttlichung der Lebensatmospstäre durch Wohnungsbau. soziale Fürsorge ist notwendig. Da» alle» treiben die Kreis«, denen eS mit lenem Gesetz ernst Ist. seit lanaem viel besser als die Schreier, die sich hinter solchen Ausflüchten verbergen. Aber das alles kann nicht genügen. Gesetzliche Regelung must ergänzend da elngretfen. wo die Strasse den Menschen beherrscht. Die Bestimmungen ber Gewerbeordnung, die Vollmachten der Polizei Helsen nickt in einer Heit, wo so ziemlich alle« un behindert erscheinen darf, wo alle Schranken der Zensur ge- fallen sind und jeglicher Schund sich unbeanstandet und un kontrolliert tu bt« Hände ber Jugendliche« Mehlt. Der Tot» bestand tst weithin anerkannt, «er lhn lengnet. der Iran, ««,. weder «tch« die Reatttiff«, de» Schnnb» »der er hat ein Inter» esse an ber Verheimlich««» ber Tatsache«. Die Konsequenzen au» diesem Tatbestand« -seht drr vor liegende Gesetzentwurs. Er ist nickt» andere» al» ein« Legal», sierung der von dem Jugrndrtng schon seit Jahren «ingeleiteten Bestrebungen. Da» hat erst vor kurzem Dr. Külz al» Leiter de» zusländigrn Ministerium» bei der demokratischen Paria, mentartertagung betont und zugleich über die Tendenz des Gesetze» di« Bemerkung angefüg», durch »a» Gesetz lalle der wahren Knnft und Literatur Hilfe geleistet werben aeaen den gerade setz« sich HSnsenbcn Schnnb und Kitsch Diesen Sin» des Gesetzes habe man in ber Oeffentllchkeit bisher noch nickt gewürdigt. Jede BrgrtNSbrstimmung sei bewust» au« dem Ge- letz herauSgelaifrn. der Jnstanzenzug lLSuderprüsstellen-Obrr. Prüfstelle» sei eingerichtet worden, um dt« Rechtssicherheit zu erhüben. In ähnlicher Weis« hat steh der Reichskanzler geäustert. Das ist die Stellung ber mastgebenden Regierung», kreile. Und da auf gegnerischer Seite immer wieder gefragt wird, wo denn die Schriftsteller wären, die e» wagten, sür da» Gesetz «inzutreten, lo sei aus ein« Ruudsrage de« „Eckart* hingrwlesen, wo Schriftsteller von Namen, wie Kolbenhryer. Hanns Friedrich vlunck. H. E Kaergel, Lien har dt sich sür die unbedingte Notwendigkeit eine» laichen Schutzgesetze» auSIprrchen und bellen sinnvolle Tendenz anerkenn,n. «Daß dir Heranwachsende Jugend erzogen und bevormundet werden müsse, dürste Vernünftigen anster Diskussion stehen. Aber auch darüber hinan« bleibt r» sragltch, ob unter dem alles betäubenden Marktgeschrei der oberflächlichsten n»d sragwür- digsten SensationSgngebot« in Wort und Bild nickt eine weit wirksamere Entmündigung de» Publikum» Platz gegriffen hat. als ein Jugendschuhgeirtz befürchten lallen kann.* t-Kolben- steyrr t WrSstalb wird von dr» Gegnern diese Seite so wenig betont! WeSbalb schweigt man beharrlich von den durchaus diskutierbaren Uebcrlrgungen dr» GcletzaeberSI Weshalb hört man aus der Hülle von so vielen Tchrlststellermctnnngen so selten ein Wort über die soziale Verantwortung des Dichter» und Künstler» gegenüber dem VolkSganzeni WeShalb übersieht man geffisientlich. dast eS bei bem Gesetz nicht um behörbkichr Lfferaffirkritik, sondern »m soziale Wohlfahrt geht! WeShalb macht man sich nicht zunächst einmal mit drr inneren Einstellung lener ge- fürchteten „kirchlichen Kreise* vertraut, wenn man schon gegen ihren „verderblichen* Einslust protestieren will! ES tst in der Ta« bei einer so gespannten Lag« kaum mvg- lich, sich ernsthaft über dir Einzelheiten de» Entwurs» zu ver- ständigen, solange der Kampf nur mit Parolen geführt wird. Mängel find da. Ohne Zweffeli Nur wenige leugnen Ne. Aber gegenwärtig Ist nach mrstrsacken Erklärungen non RegternnaSvertretern Im NeichStgaSanSschust die Lage so. dast stärkere Aenderungen, etwa die Beseitigung drr LandeSprli- stellen, den ganzen Entwurs gefährden wür- den. Schließlich vergelte man nicht, daß in sedem Gesetz ei« Unrecht bleibt. Hann» Friedrich Blunck hat di» sehr treffende Berner- knug gemacht, dast derjenige, der ohne Wunden den Abschaum, der fick der Kunst anhängt, durch Gesetze zu treffen oermag. wahrlich ein Wundertäter wäre Viel bester al» alle» Debat tieren wird ein praktischer Versuch über Wert oder Unwert des Gesetze» entscheiden. Inzwischen mag da» Geschrei von der Freiheit de» Geistes weiter tönen. Der Gesetzgeber lalle sich durch solche Parolen nickt täuschen Er nehme da» Odium der Kunstleindschast ruhig aus sich. Denn wenn diese sich nur gegendieSchrin- kunst richtet, dir im leeren Raume schwebt und sich von jeder Berantwortimg emanzlvtert. so kann ber Schaden nicht arost sein Fm übrigen find wir drr Meinung, dast die Kunst da anffiört echte Kunst z„ sein, wo sie nick« die innere -Kraft hat, ihr Stgenrecht gegen GcsetzcSparagraphen zu schützen. Die Krisensürlorge vor dem Reichstage. Die Kan-elsabkvmmen mit -er Schweiz und Frankreich angenommen. Berlin, lS. Nov. Auf ber Tagesordnung der heutigen Neichötagssitzung stand zunächst die zweite Lesung doS Han delsvertrags mit der Schwei». Der dcutschnationale Abgeordnete Frhr. ». Stausfenbcrg berichtete über die Ver handlungen deS handelspolitischen Ausschuss«». Der AuS- schuh hat den Vertrag mit IS: >1 Stimmen angenommen. Dagegen stimmten dir Völkischen, die Deutschiiationalrii, die Wirtschaftliche Vereinigung, die Bayrische VvlkSpartci und die Kommunisten. Abg. Urüntnghan» lD. Vp> erklärt die Zustimmung set- »er Freunde trotz mancher Bedenke», die bei vielen Mit- »luder» der Deutschen VvlkSpartci bestehen. Er wieö aus die Notlage der Stickereitnduftric im Vogtlands hin, die in der erschreckenden Zahl von 18 Prozent Arbeitslosen sichtbar zum Ausdruck kommt. Sr richtete «nter dem Beifall de» Hanse» einen Appell an dir deutsche Frauenwelt, nicht, wie da» tctdcr sehr viel der Fall ist. fremdländische Spitzen z« kaufe», sondern > vielmehr durch den Kans von dcutschen Spitzen, die den ausländische« durchaus gleichwertig seien, dafür zu sorgen, daß die Industrie de» Rogtlande» wie de» Erz gebirge» nicht gänzlich zu« Erliegen komme. Abg. Hörnle sKomm.s lehnte den Antrag ab. — Abg. Brodaus lDcm.s hob hervor, daß durch den Vertrag die Interessen der vogtläudischen Svitzeuiiidustrle stark berührt werden Bei weiteren Berhandlungen müssen Zölle er. reicht werden, deren Höhe der sächsischen Spivenffidustrie da» Bestehen sichert. — Abg. Dr. Nademachcr tD.-N.i richtet an die deutschen Frauen gleichfalls den Appell, nur dentsche Spitzen i» «ragen, die den ausländischen nicht nachstchen. Ein Teil der dentschnativnalen Fraktion werde gegen diesen Vertrag stimmen — Abg. Rauch «Bayr. Vp.t lehnt den Vertrag ab. weil er dir Allgäuer Hartkäsrerzeugung schädige. Der Vertrag wnrde darans in zweiter und dritter Lesung I «» knapper Mehrheit angenommen. Ohne AuSlvrach« angenommen wurde di« vereinbar«»« «it Frankreich über den Warenaustausch zwilchen Deutschland »ns> -cm Saarbeckengebiet. Es folgte dann die »weite Beratung deS vorläufigen Handelsabkommens mit Frankreich. D«r Auswärtige Ausschuß ersucht die RcichSregtcrung. durch Verhandlungen mit der svnnzüsischen Negierung, die gleiche Behandlung der deutschen Nclchsangchörlgcn in bezug auf Einreise. Niederlassung, Landerwerb und sonstige Wirtschaft- liche Betätigung in den französischen Mandatsgebieten stchcr- »ustclicn, wie sie den Angchörlgcn anderer VvlkcrbundSmlt- gliedcr gewährt wird, den Wegfall aller noch gegen dentsche Vcilhsangehürlg« in sonstigen Gebieten bestehenden AuS- ! »nhmcbcstlm-mungcn herbclzustthren, sowie auf baldige Be. Rüstung der Erhebung der 2« Prozent Rcparatlonsabgabc Frankreich zu dringe», und keinen endgültigen Handel», »ertrag abznschlicsten, ohne dast diese» Ziel vorher erreicht ist - Abg. Dr. Reichert tD.-N.» stimmte dem Anträge des stuSchusse» zu. lehnte den Vertrag selbst aber ab. Der Bcr- 1wurde dann in 2. und st. Lesung angenommen, ebenso die stotsthssehnige» de» Auswärtigen Ausschusses. EbensallS an» tz'ommen wnrde das Lnstverlehrsabkomme» mit Frankreich - Belgien. SS folgte dann dte 2. Beratung de» Gesetzentwurf» über ctn« Krtsrnsllrsorge sllr Ermerbvlole. Dte Deutschnatlonalr» beantragen, unter Ab lehnung deS RcgterungSentwurf» dir bisherige Art der Unterstützung ber ausgesteuerten Erwerbslosen bis zum Fn krafttretcn der ErwerbSlosrnverstcOrung mit der Mastgabc bc stehen zu lallen, dast dir Erstattung der Koste« an dte Gc inciiidr» durch da» Reich zu 7ö Prozent erfolgt. — Abg. Koch «Sozi gibt eine Erklärung ab. wonach di, lvzialbcmvkratische Fraktion sich ständig bemüht habe, dir Erwcrbslolcnsüriorge zu verbessern. Leider lrt e» nicht gelungen, Rcnlernng und Regierungsparteien für die Verlängerung der VczugSdaucr und ihre Ausdehnung aus dir AnSacstcuerten zu gewinnen. ES sei selbstverständlich, dast bt« Sozialdemokraten nicht aus Kosten der Erwerbslosen die Geschäfte ber Drutschnatlonale» fördern könnten. Deshalb ket nichts andere» llbrigaebllebcii. als eine Verständigung mit den Regierungsparteien. Der Redner erklärte zum Schluß, daß setn« Fraktion der Vorlage zusttmme. tvet Schluß ber Redaktion daner» dt« »ttznng »och an.» Desprechunaen über -ie Arbeikszeitfraqe. Berlin. IS. Noeumober Entsprechend der am ü d. M ab gehaltenen Beratung mit den Vertretern der Ardeitgeber- organtsattoncn fand heut« vormittag eine Aussprache deS isietchSkanzler» mit den Vertretern der Gewerkschaften unter rretctltgung -er ReichSmtnffter Dr Braun», Dr. EurtiuS und Dr. imsltwde über die Ar bei »»zettfrage statt. Fm Verlause dieser Aussprache wurde selten» der Vertreter der Arbeit- nehiner-Organisattonen zu»n AuS-druck gebracht, dast ste nach eingehender Prüfung aller Schwierigkeiten der deutschen Wirt schalt zur Forderung einer Durchführung de» Achtstunden arbeitStage» namentltch aber der Bekämpfung de» Ueder stnndenmischrauch» kommen müßten, um eine fühlbar« V«r- nisndcruiH -er Arbeitslosigkeit zu erreichen. Jesuirenniederlasslina bei Eisleben. Halle a. S.. 12 Noo Der Jesuitenorden hat durch einen dem Orden angehörlgen. au» Ungarn gedürttgen und in der Schweiz naturalisierten Grafen über die von den Hypothckengläubtgern ausgedotenr Herrschaft Kloster- rodr. in unmittelbarer Nähe der Lutherstadt ElSlcben — eS soll sich um S Millionen Reichsmark handeln —. sich daS Ber sügunaSrecht gesichert. Schloß und Gut sollen OrdenSzivecken dienstbar gemacht werden. Fn elngeweihten Kreisen wirb In diesem .Kauf ein weiterer Schritt aus dem Wege zur Errich- tung eine» BiStumS Halberstadt erblickt. kW. T. B.) Die Frideriens-Marke im Verkehr. . Berlin, 12. Nov Eine Umfrage bet den Berliner Post ämtern mit dem größten Markenverkauf Hai ergeben, dast mehr FridericuS-Marken gekauft werden, al» vorgesehen waren. Dte Protest, und Bonkottbeweaunq argen diese Brief- marke die die Berltirer Linkspresse etnqeleffet hatte ist a»k der ganzen Linie in da» Gegenteil umgeschtaa-n ein Beweis bist dte breiten Millen de» Publikum» e» den demokratffchen Fettungen überkallrn haben llch lächerlich zu machen. Biel- tack wurde darauf hingewicsrn. daß die Postbeamten da» Riibiikum vor die Wahl stellen dte alten oder dte neuen Marken zu kaufen, dast dann ganz ohne «uSmchm« dt« — KrtdevteuZ-Mark« gewünscht wir». Vachsviel -ur Münchner Femeunler.uchung. Sande»tza«pi«a»« Kanzler nar dr« ««»schuß. Berlin. I». Noo Der Femr-AuSichuß de» RetchG tage» trat heute wieder zu einer öffentlichen Sitzung zu» lammen «m dir dayrilchen Zeugen kür dte Ein» wohnerwrhrzu vernehmen, dt« er während seiner Münch, nrr Taguna nicht hatte hören können. Zeug« Obergcomrter Kanzler-München war der stellvertretende Shrs der Ein. wohuerwchr. Der Zeuge führt« au», dast im März lviv, at» ln München dte Räteregicruug auSgerulen worden war. er »ach Bamberg zur geflüchteten sozialistischen Regierung geeilt war. um sich undrlchränkte Vollmacht z»r Wiiderherstellnng von Ruhe und Ordnung und zur Anlftelluna de» Freikorps zu erbitte». Fm Aufftandanebici habe er diese Frrtkorp» ausgestellt und bei der Wiederherstellung von Ruhe und Ord» nung geholfen Die sozialistische Regierung habe ihm ihren Dank dafür auSgeiprvchcn Da aber die Ordnuna immer »och gefährdet gewesen lei. fo habe er zwar da» Korps demobilt- sierl. aber Im Einvernehmen mii E t ch e r ! ck-wurde darauf die Einwohnerwehr gebildet. Die angeslich«» Waffeuschi, düngen hätten lediglich darin bestände« daß vater» ländisch gesinnte Leute au» dem germanffchen Este» griff hirau«: „Ein Mann kann besiegt werden, aber er ai»t lein« Waffen «ich« heran»* Waffe» versteckt haben. »« Ortznnng nnd Sickert«,'ff ansreck«,,,, rstnlten. Mil dielen pnar Gewehre« gegen Frankreich z« kämpsen. daran Iffltten höchsten» ein paar Wlrrkvpse gedacht Anstrrdem hätten linkSrndikale Elemente Wassrn znrllckbehalten. um über das Bürgertum herznsalle». So lei eS heute noch. Al» 1921 dte Auflösung der Einwohnerwehr »erlügt wurde, hat drr amtliche Kommillar die Waffen säst restlos in die Hand des Staates überliefert. Da durch die Drnunziatson das ganze Land von Waffe» entblößt wurde, so wollten nativnalgesinntc Leute wahrscheinlich dem einen Riegel vor- lchicben. dadurch, dast einzelne Erempel statuiert wurden. Mir sind, erklärte der Zeuge, drei oder vier Fälle bekannt. Ich must aber daran! Hinweisen, dast dnrch die Spartakisten» Unruhen WNü b>S §99» Mentcken Ihr L-b"n el»a.blff>« haben. Wer diese Zeiten nickt mitgemacht ha», kann sich nicht denken, wir rechtlos wir damals waren. Ans meinen Kopf waren beispielsweise 591X10 M. anSaesetzt. Eine sogenannte Femeorganlsatlvn ha« nach Kenntnis deS Zcngen nicht be standen. Die vorgekomwenen Tötungen haben zwetlello» ein Znrückgehen der Waffenoerrätereien bewirkt. Die Leitung der Etiiwvhncrwehr habe von solchen Dingen nicht» gewußt und sie auch nicht unterstützt. AlS der Zeuge von den Ermordeten al» den .Gerichteten* sprach, protestierte der sozialdemokratische Abgeordnete LandSbrrg, während der deiitschnatlonale Abgeordnete Becker dielen Ausdruck sür augebracki hielt. AlS der sozial demokratische Abgeordnete LevI eine Frage a» de» Zeugen richtete, erklärte der Zeuge, er könne dem Abgeordneten Levt keine Antwort geben, weil der Abgeordnete Levt sich seit sech» Fahre» i» der Oefs, ntlichkei» und in der deutsche» Presse den Vorwurf deS Landesverrat» habe machen lallen. Jedem anderen wolle er Rebe und Antwort stehen. Nack längere» Ansei»,inderietznnae» zwilchen dem Zeuge« und bem Vorsitzenden erklärte der Zeuge sich schließlich dann doch bereit, aus die Frage» deS Abg. Lrvi zu antworten. Auf eine Frage, wie bei den Waffciibergiingen verfahren worden sei, erklärte der Zeuge, die WaffentraiiSvorte seien offiziell, aber dock, meist in der Nackt vor sich gegangen, um sic den Blicken Unberufener zu entziehen. Welcher Leute man sich bedient habe, will« er nickt, wahrscheinlich seien e» Studenten gewesen. — Der Vorsitzende stellte fest, dnst der AnSlchnst mit der Bcwcisgiisnnhme i» den Einivohnerwehrsällen zu Ende let, sgliS nickt aul die Vernehmung der Zeugen Dobner und Nennzert. die nicht zu erreichen waren, noch Gewicht ge legt werde. Der sozialdemokratische Abgeordnete Landvberg erklärte, nur wenn sich die Ermittlung der Zeugen tatsächlich in ab sehbarer Zeit alS unmöglich erweisen sollte, könnte darauf verzichtet werden Der demokratische Abgeordnete Nergsträster stellte dann den Antrag daß der AnS'chnst beschließen wolle, sofort den Komplex „Schwarze Reichswehr* zu bclmndein. lieber diesen Antrag entspann sich eine lange Debatte, nach deren Schluß der Vorsitzende erklärte dast in der nächsten Sitzung, wenn eS gelinge ihren Anlentsmkt zu ermitteln, zunächst die beiden Zeugen Dobner und Nennzert vernommen werden sollen. Gelinge daS nicht, io sollen die Verbandlunger über die Münchner EinwohnerwebrsäNe zu Ende gebracht werden, indem die beide» Berichterstatter gewille Theken for mulieren, über dir der AnS'chnst dann durch Mehrheits» beschulst entscheidet. Dann wolle man sich schlüssig wenden, in welcher Weise die Fälle der „Sck»varzen NelckSwehr* durch Heranziehung von Akten und vielleicht auch durch Ver nehmung von Personen gelördcrt werden können, so dast mg» Arffang nächsten Jahres ff'älestens den Komplex der „Schwar zen Reichswehr" in Angriff nekmen könnt«. Polen«; Antwort wegen Chonow. Warschau, 18. Nvo Am Freitag nachmittag hat die pol nische Regierung ihre Antwort aus die deutsche Stole vom s November tn der Chorzowiragc der deutschen Regierung zn- gehcn lasten. Die polnische Nrglernna erklärt sich ln der Rote mit der Anregung der deutschen Regierung eine Konferenz zur Regelung der Ehorzowsrage in Berlin elnzubcrusen ein verstanden. Sie schlägt jedoch vor. die Konferenz um eine Woche, und zwar bis zum 2 2. November, zu verschieben. — Wie T. N. zuverlässig erfährt, ist in dieser Antwortnote dte von Deutschland gemachte BorauSsctznng der prinzipiellen Anerkenn«»» de» Haager Schiedsspruches dnrch Polen überhaupt nicht erwähnt. Fn Berliner diplomatischen Kreisen war schon tn den letzte« Tagen bekannt geworden, dast Polen den Vorschlag zu einer Konferenz über die Ehorzowanaelcgenhrit annebmen werde, so dast die neue polnische Note nickt überraschte Dir kurze Verschiebung spielt sachlich keine Rolle Fraglich bleibt, ob eS möglich ist bei den bevorstebenden Verhandlungen tn Berlin zu einer geeigneten Lösung zu kommen, solange Polen daS Urteil de» Haager SchiedSaerichtShoieS nicht voll anerkennt. Vielleicht wird da» Ergebnis der Berliner Konferenz darin bestehen, dast beide Teile beschließen, den Haager SckiedS- grrichlShof nochmals zu einer Auslegung deS gefällten Schieds spruches anziirukrn. Wenn -er Aronprinz das Sechstagerennen de'ucht . . <Drahtm«l»«ng „nlerrr Verltnrr eckrifllritung.ss Berlin, i8. Nov. Der Umstand, dast der Kronprinz da» Sechstagerennen t», Berliner Sportpalast einmal betucht hat, hat der Linken Gelegenheit gegeben, eine neue Hetze gegen ihn zu inszeniere». FnSb solidere bat man geglaubt, bem Berliner Poltzeivräsidlnm eine ernste Rüge erteilen zu müssen, weil der .Kronprinz durch Poltzrtvfftzlerc bei seinem Erscheinen eine bevorzugte Behandlung erfahren hätte. Dem gegenüber wirb letzt seitens des Berliner Polizeipräsidiums erklärt dast dte Offiziere erst lange nach Erscheinen des Kron prinzen Im Sportpalast von besten Annicsenhctt Kenntnis erhalten haben. OusIitüts-WSsebs ^ bil!i'g8ls ^Scn-i« unosNIwoz»» WaII»kr«0« 0 I8R tzsinsntzaus o«I»