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Dresdner Nachrichten : 03.02.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-02-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188202035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-02
- Tag 1882-02-03
-
Monat
1882-02
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.02.1882
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Nr S4 — Vr«»«tiivr Sott« » — ckso », k'obntLr i«2 — Gestern gaben die Herren Offiziere der hiesigen Reitschule im Kgl. Belvedere ihrem Oberst USlar-Glcictien das AbschiedS- Diners derselbe gebt bekanntlich als Regimentskommandeur der Husaren nach Grimma. — Oefsentliche Stadtverordneten-Sitzung. Ta die Verwaltung der städtischen Arbcitöanstalt und der Rath der An ficht sind, daß die kranken in genannter Anstalt um den dritten Tbeil billiger zu verpflegen waren als jetzt, wo sie in'ü städtische ArankenliauS gebracht werden, wenn in der Anhalt selbst eine Ärankenstation eingerichtet würde, io bat man die Erbauung einer Krankenburg daselbst beschlossen. Sl,-V. Seyssartli meint zwar, es sei sür ein Krankenzimmer im AnstaltSgcbaude selbst Platz. St.-V. Hartwig ist zwar sehr erstaunt, bah der Kranke dann wohlfeiler als im StadlkrankenhauS solle kurirt werden können und St.-V. Pro- sessor W'gard lagt, er glaube daS einsach nicht — trotzdem wird schliehlich zur Erbauung einer solchen Krankenburg die Summe von 25,908 Mk. bewilligt. Ltadlrath Kunze hat e allerdings dargelegt, dah. wenn die ArbcitSanslaltSzöglinge bei Erkrankungen zugleich unter dem Einsluh der Anstalts-Ordnung bliebe», sich Vieles billiger und auch imoieru bester gestalten müsie, als der llebelstand, daß fortwährend Krankheiten limulirt werden, um nur aus der Anstalt in's Krankenbanü zu kommen, wegbleiben würde. Die Entschliehung Kohlen- und Hol»a»schäft zu etabltren, das unter der Firma Stolz u. Cie. auf der Waldgaffe 30 bereits sehr in Aus nahme gekommen ist. Die Solidität der früheren Geschäftsführung des Herrn Direktor Stolz bürgt für di« Güte der von ihm geführ ten Waartz. - — Eine hochfeine Tafelbutter versendet neuerdings der Besitzer des Badehotel« in Berchtesgaden, Herr Alfred gal», an sein« zahlreichen norddeutschen Kunden. Diese Butter, aut der man die zarten Kräuter hcrausschmeckt. welche in den Alpen di, Milchkühe sreffen, ist wie jede reine GebirgSbutter ungesalzen, ihr Fettgehalt aber höchst ansehnlich. Eine Edetwrihblum« ist alt Etiquette ihr cingeprrht. Herr Falz ist durch den Besitz zahlreicher Heerden auf den Almen in die Möglichkeit versetzt, seine Waare allezeit frisch zu versenden. Daö Kilo kostet 2 Pik. 50 Pf. im ganzen deutschen Reiche franko in't HauS. ist wiederum um Manches vermehrt. luSgeletz . , , deSMnkauis vor, es erhoben sich aber verschiedene stimmen für den Ankauf, so daß er in nächster Sitzung wohl beschlossen werden wird, zumal die Kaussnmme von l8r>,000 Mk. dem groben Areal und gut erhaltenen Gebäuden gegenüber sehr gering kein soll und man in den letzteren zugleich einen Theil des vis-a-vis gelegenen AiulS sür Sieche, welches einer Entlastung dringend bedarf, unter bringen kann. Weiter wird der Privatus Wilhelm Weber ans sein Ansuchen anS dem Ausschüsse zur Prüfung der Abgabereste entlasten, die Aunabme eines Vermächtnisses deS Rentier Fcodor Rumps «60i» M.k genebmigt, Bewilligung zu einer Prozesstührung mit dem Grundstücksbesitzer Fmmnuuel Erdmann Aehlig, hier, wegen Wegstreitigkeil, erthcilt, den 4 Aufseberinncn der städtischen Arbeilsanstait freie Kost «anher ihrem Gehalt> und einer alten Lehrerin, Earoline Wille, eine alljährliche Unterstützung von 360 Mk. ee väbrl. ivwie der Fnwegialliteliung von Almoiciicuikainmlungcn bei de i ! engen Gesandten, bei Haustaufen u. s. w. zugcstimmt. Ser Reinertrag der Kommungrundstücke wird sür dieses Fahr mit 1M295 Blut in den Hanshaltplan eingestellt, dem Stadtrath bei kve-er Gewgeubeii aber anbeimzugeben, die im Vermögensverzeichnih angegebenen Werlbe der Grnndiiücke einer eingeheiiden Revision zr« unierzieben nnd überhaupt »ulir kür möglichst gute 'Ausnutzung, etwaig.» .»«listigen Verlauf :e. beiorgt zu kein, auch die Unterhand lungen bebu's Anlage der Ringstraße mit den belr. Fatlvren z>« er neuern, nnnomehr jetzt, als der Staat bedeutende Banlen in der Rabe dieses luinügen StrauenzngeS plane. Ende der Sitzung nach 10 Ubr, folgt eine geheime Beratlmiig. — Sie Gestellung und ärztliche Untersuchung der im Fahre 1562 geborenen und daher «in lausenden Fahre militärpflich tigen, sowie der in früheren Fahren zurückgestellten Mau li sch allen ini Landwehr Balaillons-Bezirke Dresden erfolgt: Für den Amksgericbi'.'bezirt Tharandt den I I. und 13. März in Tharandt-, für den Amlsbeziri Sohlen den 14. bis mit 17. Mürz in Döhlen -, für die links der Elbe gelegenen Orkschasten des Amlsgerichls Dres den, soweit ne z»m amlshanvlmannicbakttlchen Bezirk Dresden-Alt stadt gehören, den I> b.s mit 2>. Märzen Dresden-, für die rechts der El.e unierhalh Sresten gelegene» Ortschaften desselben Aikits- gericbstsbezirks den 27. bis 2.». März in Radebeul: iür den Amts- gcrickstsbezirk Radeberg den 3«X nnd 3l. Nkärz in Radeberg: sür die reci'ls der Elb. oberhalb S'esben gelegenen Orlschaslen des 'Aints- gnichls Dresden de» l. nnd 3. April >n ')iiederponritz-, für die links der Elbe gelegenen Ortschaften des anstsbauptmannschastlichen B. irks Dresden Neustadt den 4. und 5. April in Tolkewitz und für sie stakst Dresden vom 12. April ununterbrochen bis 5. Mai. Die Looiung für den anitshauvtmannschasllichen Bezirk Dresden- 'Altstavl findet deii 25, Marz, für den ainlshauptmaniisch. Bezirk Dresden-Neustadt den II, 'Avril und für die Stadt Sresden den «.. nnd 8. 'Mai in Sresden statt. Hierbei machen nur die Gestel lungspflichtigen ani die Befolgung der ihnen plstiegenden, öffentlich bekannt geinachten Verpflichtungen sowohl, als ans die ihnen im Unterlassungsfälle drohenden Strafen nnd Nachtheile ansmerksam. Fm hiesigen «Babelsberger.Stcnogravhenvcrein ist ein steno graphischer F orlbildii n g s l u r > n s >ilr D a in e n eingerichtet und gestern eronüet ivoiden. Ser stanzen der Feil, Geld und Pa pier kvarende» Stenographie iur die verschiedensten Berufs- und Lebenslagen ist hinreichend bekannt und auch zu honen, dass Damen, welche einen Eiemenlarkurs hereits durchgemachl, die günstige E»e- legeiiheit nickst unbenutzt lasten werden, ihre Kenntnisse in dicier univerkaleu Nu»«! unter der nichtigen Leilnng von Fräul. Ennlie Pauli -»nentgeltiich auszulstlden. — D:e von dem christlich «ozialeu Vereine ausgelegte Zustim mung s a d r e i i e an den Reichsianzler Fürsten Bismarck wegen denen Reichslagsrede stndel zahlreiche llnler'chnklen. Tie Adreste wendet sich in sebanen Worten gegen die sreihändleriichc Forl- 'chrittspanei und erklärt die Zustimmung zu den volksivirll'scha tlicheir stiesoriiien des Reichskanzlers. — Die einen langen Nachwinter bedeutende alte Witte rungsre^gel „Zn Lichtmeß (2. Fetze.» sieht der Bauer lieber den Wels ini SlaU. als die Sonne am.Hinimel" wird durch die gestrige 'onnenhelle Witterung bedeutungsvoll. Die Temperatur der ver- gaiigeneu Nacht im Eltstbale, 7' - bis 9 Minus, blieb selbst iväh- rend der '.'.«lütagsstnnden unter stiull. Fm Erzgebirge war es dureh- ichuitil'ch noch kälter. Die Elbe gebt stark mit Treibeis ni.d der Wasterstaud erniedrigte sich bedeutend. ° Fm A « n t s ü r obdachlo s e M ä n n c r ivmdcn im Mo- nat Fanuar 1!16 Niänner ailigenommen, davon 705 nur ei» Mal-, gebadet wurden >35! Polizciorgane coniroliren jetzt jeden Abend o-.e LegUiinaiionen der Ausgenommenen-, es darf deshalb 'Niemand mehr hehauvten, daß lickstscheues Gesindel Aufualmie findet und ivenn trotz dienst- scharten Eontrole der stludrang noch immer viel grw:e.- als die 'Anzahl der Lagerstätten, io ist damit wohl der Be weis kür die Nothivenüigleit und Nützlichkeit des Asyls vollständig gebracht. Wenn inan Feden, der arbeiislos in. einsach sür rinen Zagabunden und arbeitsscheuen Bettler erklären will, ko mutzte man erst den Nachweis liefern können, dasi auch jeder eritsliich Ar beit Suchende siet.> und überall 'Arbeit iindei: dagegen «engl am deull-chitea di. Tliatnrebe, das; sich zu jeder otienen Stelle eine Unzalil Bewerber meldet. Dem arbeitslosen, aber arbeitsuchenden O bdachlvst-n, denen Legitimationen dies beweisen, dar? man deshalb wobt -mi Obdach gönnen! — Sie von einigen Blättern gebrachte Notiz, nach welcher die Mörder d, s Kammerdieners S t r a ß b u r g e r in der '.Nähe von Freiberg entdeckt wenden ieien, bewahrheitet stch nickst: es sind allerdings in der dortige» Gegend zwei Fndividuen wegen Raube- wie» gutgegristen worden, deren Signalement aut die von der Smalsanwalkichatt damals ausgeschriebenen Vagabonden vasten »o.l, aber bis feist iehlt jeder Anhalt, in ihnen die Mörder ent larven zu tonnen. Eines merlwüiengen Glückes hatte sich eine Dame zu er freue», eurer Unvorsichligleit gegenüber, welche leider bei der .nauenwel! stündlich und aller Ersten zu beobachten ist. Dieselbe begab »ch vor etlichen Tagen von der 'Arbeit weg zu Tisch und halte sich mwohnheiisuiätzig die Nähnadel uiitiammt dem Faden in da-- Bnintl.id gesteckt. Während des Essens bcmertt sic plötz lich. daß die Nudel verschwunden ist. letztere war vom Kleide aitf den geller gestille» nnd nnzweikelbait mit den genossenen — vcue» in de» Magen ihrer Besitzerin gelangt. Tie 'Angst nnd der stcchrcckcn der Same lässt sich leicht verstellen, zumal ein licrbei- gezvgener 'Arzt eben auch nichts Anderes tlmn konnte, als zunächst von HM'«» besonders günstigen Umstand das 'Beste zu erhossen. Glücklicherweise wind des steigeren gesagtes Prvgnostikon die er wartete Lösung, indem sich das verschluckte oorj-ud -1--l!--ti nach ein paar gnnivoUen Tagen der 'Angst mit samnit dem staden einstellte. — D>>> tansmänniicben'Verein „Urania', der beute in Mein liold'S Sälen seinen wird nächsten a.u'Ireten Vorträge der Herren Hvsavvtlwker Vv. Earo nnd Ober leb cer Ikr. Wei- denbach statt. Die immer g-.ötzerc Entwickelung dieses strebsamen Vereins ist anerkennend zu begrüben. — Ter frühere Direktor'der Waldlchlöstchc»-Brauerei, Herr Stolz, hat sich mit einem hiesigen Kaufmann associirt, um ein '^,1,1 lun>,i!nnn>nm-n sterem „ rr r n n I n , ocr »euie l» wceln- Sälen keinen aüiälirlickien großen Maskenball veranstaltet, lächslc» Donnerstag der ileine ^jährige kNecheukiinsllcr Franz en. Außerdem finde» am 16. und 23. d. Nt. wisteuichastlickie tigt hatte; derselbe machte den Eindruck eines Betrunkenen und konnte keine Auskunft über seine Person geben. Der Herr holte von seiner in der Nähe befindlichen Wohnung Hilfe und ließ den bereits halb Erstarrten in die Bürgerwiesen-Slnlagen tranSportiren und dort auf eine Bank nieversetzen. Behufs seiner Unterbringung wurde sofort der Polizei davon Notiz gegeben, welche auch alsbald den BedauernSwertlien mittels Droschke nach dem Polizeibaus brlir- gcn ließ. Wie wir hören, soll der Mann noch im Lause deö gestri gen Nachmittags gesto r b e n sein. — Heule findet in Tamm'S Etablissement lKönigSbrückerftraße) ein großer öffentlicher Maskenball statt. Tie Säle sind auf das El-ganteste neu dekorirt, sür viele nnd spaßhafte Ueberrafchungcn hat der kunge strebsame Wutl- bestens Sorge getragen. — Bei der Anction dcü stnlvollen Mobiliars deS Casü Bauer wurde vorgestern der verbältnißmäßig hohe Betrag von 4060 Mk. erzielt. Außer mehreren Agenten hiesiger seiner EaseS erstand namentlich auch Herr Hotelier Sendig aus Schandau einen großen Tbei! jener seinen Küchen und Restaurants-Einrichtungen, Glnicr und Geschirr. Herr Sendig bedars derselben zur Ausstattung des von ihm von der Stadt Schandau erpachteten Bades. Als Nachfolger des bisherigen Pächters des Eafo Bauer, der übrigens mit großen Bermögensveilüsten von hier weggegcmacn ist, über nimmt jenes komfortable Eafö Herr Clemens aus Berlin, welcher bisher dort Ecke der Füger- und 'Friedrichstraße das sehr schwung hafte Easö national bewntlstchastct. Herr ElcmcnS wird den neuen Pacht spätestens am l. Mär; antreten, ein neues Mobiliar mit- bringcn und die Preise c>mäßigen. Das Etablissement führt künftig, wem mit Rücksicht auf das Durchgehen des bisherigen Pächters, den Namen Entö Passage. — P o l i z e i b e r i ch t. Fn einer Maschinenfabrik der Wils druffer Vorstadt erlitt vorgestern Vormittag ein Schleifer während der Arbeit infolge Ferwringcns einer Scheibe innere Verletz- u n g e n. Er fand im Stadtkrankenhause Ilusnahme. — Fwei junge Menschen, 16 und >7 Fahre alt, haben vorgestern in 'Antonstadt in verschiedenen Häusern llnlerhaltiingsschrislen zum Verknus aus- geboten und dabei Gelegenheit gesunden, eine große Anzahl stecken gelassener Vorkaal-, Küchen-, Keller- und Abort-Schlüssel zu stehlen. Dem Bewohner eines Hauses am Bischosswegc gelang es. die Bur'chen seslzunelmien nnd aus die nächste Polizciht'zirks- wactie zu bringen, wo ihnen die Schlüssel, zu denen Ilieilwcis in zwischen die Eigenthümer ermittelt worden sind, abgcnommen wnrden. - Fn der Nackt zum 29. v. M. ist eiugcgaugener amt licher Nachricht zufolge in Frankfnrt a. Nt. aus dem Militär- Arrcsllokale der wegen kckweier Einbruchs-tSilber-kTiebslählc vcr- baktete Deserteur Frirdrick Fobann '.'Idain Papku rntwichen. Der selbe wird als rin höchst sichrrbeitsgesähriicher Mensch bezeichnet. Er ist 1,60 Nieter groß, bat schwarze Haare nnd dergl. Voltbalt, lange, breite "Nase und längliches Gesicht. — Teilchen, 1. Februar. Ais eifriger Leier FhreS Blattes tlieile Fhiien mit, daß, wie dies hier schön zu öjtcrmalen vorgc- k'innien, wir beute abermals Beuge des Zuiammeusloßes zweier Züge gewesen. Fn dciniellen Augenblicke, als der um 8,15 von Dresden hier vß, Mittelgrund niilangende Perk'onenzng in den Bahn hof einfalne» wollte, bewegte sich infolge irriger Vcrkehrssignale der Rangierzug ans den,selben Geleise Letzterem entgegen und brachte der Zusammenstoß an beiden Loeomotiven derartige Beschädigungen hervor, daß diei'clben absolut nicht von der Stelle zu bringen waren. Ein Tender und drei lrrre Kastrnwagrn wurden auS dem Geleise gehoben nnd erlitten mehrere Passagiere schwere Eontnsionen. Tcr Lvcoinotivsübrer der Perkonrinugsmaschinc sowie ein Bremser wur den abgeickilendert und ins Spital transporlirt. Es ist dies nun mehr schon das weile Mal, wo ans der'eihen Stelle Derartiges vorgekommen ist. — Am Dienstag sind min auch von der Mann'schen Mülile in L a n g e n st r r e g i s die übrigen vier großen Gebäude nieder grbrannt-, a»drr!l:aib.'n Tag vorbei- ist bereits die Scheune ein Raub der Flammen geworden. — 'Am 3>«. Fanuar 'Nachts sind in Schi edel die Scheunen des Gutsbesitzers Mocter und der Frau verehrt. Nikolaus saunut einem Tlieile der darin geborgen gewesenen Erntevorrälhe, Wage» w. nicdergebrannt. Böswillige Brandslikliiiig ist anzrinelnnen. — Dieier Tage ist der 5jährige Knabe des Gasthossbcsitzers Thomas in Pavüdors in seiner Kammer erstickt. Wahrscheinlich war eine Kohle ans rem Ose» gesprungen nnd hatte den Ranch erzeugt. Der Knabe b>.6 sich aus dem Bette noch biS an die Kamiirertbüre ge «ckler-. > - El»«»! 70 F ihre niten Arbeiter in einer Roßlcdcnabrik z» Planen i. V. winden am Montag an der rcobmaickine drri Finger abgriisien. O e Amvutalion drr Hand bat der alte Mann verweigert. — Zwischen eimgen Bewohnern von Auer und Schlcma brach in der Nackst >nn-. Nivnrag am der Slra' e clieiberel a»is, bei welcher einer der Männer durch einen Rcvvlver'chuß schwer verletzt würbe. Ser Tbätrr,ä verlmfiet. Am 30. Fanuar >rül> brach in der Scheune des Begüterten Bock in Nasch au bei Schwarzenberg Feuer ans und wnrdc dirie, das angrvnzende Seitengebäude, ivwie das Wolinhau) mit Stallung ein Raub der Flammen. Leider hat die bei Bock wohnende Han- delsehejran Solbiig sehr kelnvere Brandwunden erlitten. Sas Handarbeiter Oehme'sche Hau« in EnnnerLdors ist nur Sienstag ein Raub der Flammrn geivorden. 'Am Freüag wurde in Groß schön an der älteste dortige l'M.imi, der beinahe 91 jährige Muslermaeher Goltsried Göhle, bc- ! graben. Zwölf seiner Enkel inigen ilnr ans dem Hause hinaus, in j dem er vor beinahe einem Fnhrbnndert gei oren ivorden ivm. Eine gefährliche Rückenmarkerschültermig nnd andere 'Ver letzungen erlitt am Montag im „Beliarrlicl-leilsschactzle" des Hä-! , mchener SteinkohlenbalwereinS zu tllippien der Haurn Heinrich Richtcr ans Rippien durch »nerivaitet herciugehrockicirc Sckialtohlc. j Fm Eomplorr des Kauunamr Hauvlmamr in der tlicichrn-! straße in B a n tz e n entstand am Dienstag Abend durch eine er-! plodirenoe Flaiche Feuer, welcbrs sehr rasch mir sich griff, zwar' bald gelöscht ward, doch aber vielen Schaden gemacht hat, zumal auch die Gen! äktshiicher in 'Verlust gerathcn sind. -- L andgrr rcht. Des schweren und einfachen Diebstahls beschuldigt, betritt der noch nicht 13 Fahre alte Sohn eines Guts besitzers. Louis Emil Naumann cns Polenz, die Anklagebank Dem gut beleumundeten, von seinem Lehrer nach jeder Rrckstrnig als ein treulicher Schüler charakterisirten Knaben wird zur Last gAcgt, sowohl der Ticmlmagd Wolf, als auch dem Kindermädchen epchnrig, zwei bei dem 'Vater Nnumann'S in Dienst stehenden Mädchen, ans den in der Genndetammer besindlichen Laden diverse Geldbelräae bis zu 2 Mt. gestohlen zu haben. Der Verdacht gegen den jugendlichen Angeklagten stützte sich gleich von vornherein auf den Umstand, daß derselbe den Schlüssel zu einer Lade, auS welcher Geld abhanden gekommen war. bei sich getragen hatte und nach den Bchanvtnngen der Schurich ist von dieser der Schlüssel wiederholt in dem Bette des Knaben aufgcfunden worden, wie sich denn auch N, dahin nnsgcsvrochen hatte, die Wolf könne ihren Schlüssel verstecken wohin sie wolle, er werde denselben dennoch finde». Andererseits erschien es dagegen mindestens sehr ausfällig, daß das ,'iindeimädchen die von ihr angeblich gemachten Bcobach- tnngen nicht iokort zur Kenntnis! ihrer Herrschaft brachte, sondern die Enthüllung-'» erst gnb.alscinGcndarm imGutrrecherchirte, DcrKnabc ! bestritt zunächst dem Beamten gegenüber die ,l»n beigemessene Schuld, räumt« jedoch dann unter vier Augen ein. di« in stehenden Diebereien verübt »u baden und wiederholt« da« ntß dann auch auf Verlangen d^ T«nd«m«n voe Semmeln gekauft re. H«t« »«sichert, der Angeklagte mm mit aröhter Sntlchicvcicheit. er sei unschuldig, und blieb «.bei dtp« Bebauptung auch trotz der eindringlichste» Vorhalte de« Herrn Vorsitzenden, der Wahrheit dt« Ehr« »u -eben, stehen, wöbe» er gleichzeitig aussagt«, da« dem Gendarmen abgelegt« Geständnis sei nur erfolgt, um nicht eingesteckt zu ««den. Au» Befragen drü Herrn Vorsitzenden, warum er denn auch »och solch dctatllirt« Zugeständnisse üb« düi Verwendung de« Geldes gemacht habe, motivirt Naumann sein Verhalten nochmalt mit der Versicherung: „Weil mich drr Herr Wachtmeister «der Gendarm) cinstecken wollte, wenn ich nichts gestehen würde." Der Beamte bestreitet nicht, dah er den Knaben sehr scharf in'« Verhör genommen und ihm auch mit der Arretur gedroht habe, falls er ein Geständnis nicht ableg«; doch fügt drr Gen darm auch hinzu, daß er von der Schuld des Knaben auf Grund der ihm mitgetheilten DerdachtSgründe überzeugt gewesen sei. Der Zeuge motivirt die Androhung der Arretur auch noch durch die An gabe, er habe den Knaben der Flucht (?) verdächtig gehalten. Der Angeklagte hatte bald, nachdem der Gendarm das Gut vir- lassen, seinem Vater gegenüber das Gcständnitz weinend und unter derselben Motivirung, wie heute, zurtlckgenommen. sowie auch seinem Lehrer, der bisher noch nie die Wahrheitsliebe seines best«, Schülers zu bezweifeln Veranlassung hatte, unter Tkränen seine Schuldlosigkeit versichert. Daß er den betreffenden Ladcnschlüffel bei sich geführt habe, bestreitet der Angeklagte nicht und seine Er klärung dafür trägt auch den Stempel der Unwahrheit nicht ohne Weitere- an sich, wenn man bedenkt, daß die bestohlene Wolf den SchlUffel in drrRegel an einen leicht auffindbaren Versteck ansbewahrte. Der Verteidiger, Herr Referendar Propper, plaidrrte mit Wärme sür die Freisprechung seines Defendenden und demgemäß erkannte auch die Strafkammer. — Der Dicnstknecht Moritz Wilhelm Türke in Dippelsdorf wurde wegen eine« Vergehens gegen die Sittlichkeit zu 2 Monaten Gefängniß verurtheilt. — Zwei Tage vor vollendetem 18. Lebensjahre, am 14. Drceniber vor. F„ eignete sich der Hand arbeiter Gottbelf Eugen Rudolph von hier einen bei der westlichen Fnsanterie-Kasernc stehenden kleinen Handwagen im Wertke von 12 Mark an und brachte hierdurch den mit dem Transport von Bnckerwaarcn beschäftigten Lehrling deS Bäckermeister« Müller in eine schlimme Verlegenheit. Bald darauf erschien der jugendliche Dieb mit dem Wagen bei dem Schul- hcrusmann Diekmann aus der Glacisstraße. welcher just an dtmselben Tage den von ihm beabsichtigten Ankauf eines Hand wagens hatte inscriren lasten und wrude D. gegen sofortige Zahlung eines Draufgeldes von 5 M. mit dem Verkäufer um den Kaufpreis von 8 M. handelseinig. Ehe Dickmann den Rest zahlen wollte, verlangte er Quittung und eine solche fertigte Rudolph nun mit der Unterschrift „Bäckermeister Zocher" an, worauf er einen kleinen Frnigcn zu D- schickte, um die restircnden 3 M. abzuhoien. Anstatt Geld zu erhalten, wurde jedoch der Missethäter adgesaßt und schließ lich mit einer vierwöchcntiichcn Gesängnißstrafc belegt. — Gegen den wegen Kuppelei vor die II. Strafkammer verwiesenen Schneider Fohaim Göttlich Finster auS Daubitz wurde auf 14 Tage Gc- sÜngniß erkannt. — Tagesordnung der 2. Kammer. Heute Dorm. ' -lO UKr Schlußherathung über den Etat der StaatSrisenbalmen. Desgleichen über den Antrag der Abgg. Streit und vr. Stephani» die Regulirung des Knavpschasiskassciiwcsens bctr. — vk-i,d-icl ichi. den p. Februar. Skralkinnmcr III, !> Haupweltzandl»»» geucn dcn i'anSarbrilcr Fiicdrich AugustSrlnirrt «>«>> TieSdeu wegen Majestiiwbeicibu g»»g, !>-» gegen dcn Hgndglbciier Gustav Adolpv Piupner au» Trelde» wegen ein- lachen Tiedstavlr im wiederbolten Niiiktalle und Bcamlcndclcidigung. — AI» Ii> - chössrII! gcrichi. den n. Februar, Hautnverhaudlungcn tu Stros- sachrii gegeri .«kiwdkch und Genostcii, btc ikloaik, Ztrakt, die Sindner, Lkebke. bi« Alotzkche, Mail, Fritzlch, die Arm'ld, Berger, die ttliiimcrmami. Ltrobach und Goidbach, kciler! Be'lgl, Zein, St.'hr, Wobst, Ivwie in PrivaiNagigchcn Born - , Hartwig, die Hopvc Dieb - , dir Liaii», die Ninncr ", Waucr , Meteorologische Beobachtungen der deullchen Seeworte io Homburg om I, gcdriio» u« 8 Ubr Vivrgeoe. - » c«. «oveiiliaoeii. . 7KO, >v «In». leicht ««»er Nevel Ltockliolm . . 78» »ichl ivollenlor Ha»oi,nda . . 76'.» IV leicht , wollig 4t. Pktecrvura . . - MvSkml . . . . - i 717 -r' n leiler.guq woikciilol >!i.di,rg , . Memel . . . 7«6 so Iciier Zug tieiier 782 «>v ichwaüi ! heiler Pari; .... Zo- München . 78i> o müstii, wolkeiNo» r'e-vji-i . . . 787 e-Ä 80 leicht woilcnio» Beilin . . . 8 3 I-I- leicht Ivoilig Wien . . , . 7-'t r.u>v leicht woikenlo» Brcilou . . . 786 uurv Iciier Zua bedeckt - S — i: - — 8 » 4-1 r -7k- -ug Ucberiicht der Willeriing, Sin imgcwölmlich Iiobci Moriinui» der Siiii dniik; von über 7--> Min, lagcrr ildcr brr Nordoiivaiiie ircnualeiiropa), Wind und Weiler in-cr gaiij Aciiciirova vcciiifiniiciid. Bei Ichwachcn, mir am elordiiiiic dcr AN-cn stettcnweiie mdsiigen bi» starke» Winden an? östlicher Richtung li! Ildcr Lenlrai einova da,- LScilcr Irockcii, «'euer ui-d vielfach woikeiiloe. In -Ziiddculichland und Le-ioireich ist c, crkiediich linier geworden, III München und Pest »IN >-> Grad, in Heriiiamiii-.dl IHN Iv Grad, Fn g>-.»-, Tciilichiaud. Ildcr Tiiiicmnrl, ivwie im fiid< li>!>eii gloidieegedikic iiciricht Frostiveilcr, in Bavern Und Ocstcrrcich strenge üiiue. Min-chen »icidcl IN, Peil >1, Hcrmaiiiiiladl I-I Grad ställe, Eldhölie kn Dresden, Februar, Mittags: 132 Cent. nnirrO. raffk-gkschichtk. Teutsche« Reich. Der deutsche Kronprinz brgab sich vor Kliizem nach Lickterfeldc. um dem Kadetten Fung, dem Sohne des bekannten Korvetten - Kapitäns a. T. Fung, die Medaille sür R ellung auS Lebensgefahr persönlich zu verleiben. Ter Kadct beiuchtc während der großen Lomnicrscrien mit seinem jüngeren Brudcr das LNiv Zinnoivitz. Beide Brüder waren eine bedeutende Strecke in die See hinausgei'chwomineii, als den Kleinen die Kräfte verließen und er um Hilfe ries. „Du hältst Dich mit dem Arme an meinen Schultern fest und bleibst ruhig auf meinem Rücken liegen", sagte der inntbige Kadct und rettete so seinem Brudcr das Leben. Fn Beziehung daraus ließ nun der Kronprinz die Kom pagnie antreten und ncs dcn Kadetten Fung vor. „Mein Sohn, Tu hast eine Dummheit gemacht!" -- „Zu Beseht, Kaiserliche Hoheit!" — „Du warst mit Deinem Brudcr zu weit in die Sec geschwommen!" — „Zu Befehl, Kaiserliche Hoheit!" — „Tu hast Dich aber schneidig dabei benommen,'»«ei» Solm, und hast Deinen Bruder gerettet. Das ist eine brave Thal, dafür will ich Dir etwas schenkenDamit übergab der Kronprinz dem völlig ahnungslosen Kadetten die Medaille für Rettung aus LebenSgesahr und sagte dem hochbeglückten Knaben: „Das Band übergebe ich Dir erst, wenn Du 17 Fahre alt bist." 'Wöhlsdorf bei Auma lSachicii-Weimai). Ilm seine Leute, welche in dem Stcinbruchc ans dem Buckiberge arbeiteten, zu beauf sichtigen, setzte sich der Gutsbesitzer Gottlob Rothe aus Wöhlsdorf in dem Bruche unter eine untergrabene Wand, an welcher gearbeitet wurde. Obschon mehrfach vor dem Einstürzen der Wand gewarnt, blieb Rothe doch ruhig sitzen. Fn Folge des Arbeitenö, alü wolil auch vom Thauwettcr löste sich plötzlich ein Tbeil der Wand ab und überschüttete dcn rc. Rothe, dessen Soli», dcn Knecht und die Magd. Der Tagelöhner hatte sich »och rechtzeitig retten können. Dem Rotlic wurde der Kopf zerauetscht und er war nach wenigen Augenblicken eine Leiche. Den Knecht zog man mit zcrguctichtem Oberschenkel hervor, Rothe.jun. wurde weniger erheblich verletzt und die Magd kam mit dem Schreck davon. Fn B cilin ist am Mittwoch Mittags 2 Uhr die Sammlung trojanischer Alterthümer, welche vr. Schlicmami im Kunstgcwerbr- miiscuni dem deutschen Reiche und seiner Hauptstadt zum Geschenk gemacht bat, durch Sc. Maj. dem Kaiser in Person eröffnet worden. Oesterreich. Tie strasgcrichtlichc Untcrsuchnna wegen deS Ringthca tcr brandeü ist so gut wie abgeschlossen. Die Staalsainvaltichaft wird gegen « Personen Anklage erbeben. Als Hauptangeklagte bezeichnet man Dir. Fauner und E^lsttrgcrmeistcr Neivald, welch letzterem die Mitschuld an der Nichtcinsührung der Lcllainpen zugeschrieben wird. Angeklagt werden ferner Polizei rath Laiidsteincr. der durch die Phrase: „Alles ist gerettet!" die Rettungsmannschaft irre führte: dann Fnspcktor Nitichc wegen des Abdrcliens der Gasuhr, drr städtische Fngenicur Wilhelm wegen seines Verhaltens beim RettungSwcrk und zwei Theatcrarbeiter» welche nicht beim Wasserwechsel waren. Der Kriegsiiiinistcr Gras Biilandt-Rliendt gab ein ausführliches Erposo über die Ausdehnung deS Aufstandes nnd die Nüttel zur 'Bekämpfung. Er erklärt die aiifgcbotcnc Macht sür ausreichend zur Niederwerfung des Aufstandes, Tie Fniurgcntcii rckrutiren sich meist ans dcn griechischen Orthodoxen. Katholiken seien keine da bei und nur wenige Muliamcdaner. Bei allen militärischen Opera-
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