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Dresdner Nachrichten : 03.02.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-02-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188202035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820203
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820203
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-02
- Tag 1882-02-03
-
Monat
1882-02
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.02.1882
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Vrvsäon 1882. »« I«,n» I»«u, 7 m»r » UI« RUM! »u,.^ 37000 »kein»!. I», dl« MV-«I««iu-el- »d-»r «UkU»Ik ««»! fi« die «et««»» »tchl^rdindltch. «Mwncen für un» nehmen an» D>e 7lni»>nce«>Vur«aui ».H««s»n- tet« « «*«>«»> — «»»«lk W»A«! — »«««« ««»«»> — 8, «örii«: - «»». «I»d ln Piandedur-: — s. Borck » G». — ««einer m Hamburg kwil üimIiM'8 keikeluil«, DitteiM «u«I L»«u«»t«ii>»«taNiin^ 8truv«l8tra«»v Air. r. lSgliek ununterbrochen Rvituntorriedt kür vswon, Herren unä Linänr. Zu8«tiü,I io 25 ele^-mteu Iteitpkoräen. kreis« billigst. Leaienung voulrmt. Tageblatt für Woktik, tlnierliaitung, Geschäftsverkehr. Lör/endericht, Tremdeuliste. I're u««e r n » AI»» 4l»val»1, Vro«Ävn, r«pfvr»»»«v Air. S, I. n»»I H., ompkeblt sein r«lol»li»lt1x« « L.«iier slesLutsr ILeatsr-u. ULLLsn-SLräsrobs I L4,»»«;««., tür Rüvrrei» uaä m Air»«8«t lii»« II »»«I» Ak»»«'«,ui»t«r L>ir<hrItil»Iin>«. K 27. 3r»I»rx»N8 Snieraie .verhen »enenftrahe » »>« Riaun » Uhr anaenaw-ne«. «-»,»-»» dt« Mi»««»» I» Ubr. In rieusiadt nur an WoMrniagen: ar. «lliistergale Nr. b bis Nachm. «Uhr. — L>« einibaltige Peliljeilc Idster >L Li«e. Smsel.Uldl Sä Me. *tne «arantie sür La» »Schl«- »iihtge »rlchcinen der L»>erat« wirb nicht gegeben. vudwirtige «nnoncen-LuttrSge von uiidelairnlcil vertonen »uerirc» «tr nur gegrn «>»numera«»»- Aahlungdurch Mrictinorle» oder moiicmMiung. Ächr Silbe» toften I!> Big. Jupr-Ie für dt: Monlog«- Nummernder mch em«E>«-- 2S LnoLboZeu uuä 22 Louvsrts, ^ «rr^Usotrvs L'orntLt. L mit Monogrammen <2 dslivdigo Uucbötabcn, vsrscklungen). verpackt iu einem otegantcu Karton, I Llark. — Unser Sortiment bestellt aus 312 vorsebiocionsn Llenogramineu. HWils-irufferstrasso^.^LrAOU 8ÜIlNtz,)ViIsüruüer8tiLk8v^ s tielrerlerSopIrlooate»!,»». !1 Rr. 34. , Wittern,,g vom 2. 2tedr»ar: vrrromeler nach O«kar Bös old, wallstr. iL <Abdb. « U.) i ' 7i>Mill.. teil ge»ern 5 Mill. gefallen, Ihermomeirog,. n. Reaum.: Temper.«,»K,, ! niebr, Tcmv, «!" K,. nochtie Temv, >>/, » W, Ost-Wind. WollenloS, i Aussichten für den 3. Februar: Vorwiegend noch heiter, Frost abnehmend, trocken. I Freitag, 3. Februar. ! unterhalten, durch russische Waffensendungcn unterstützt wird — «eiauiwprtllcher Rcdacieui sür Politisches vr. Emil Biere» tnDresden! aber daß cü zum Ausstand gekommen, dafür ist allein die geringe Wenn man die langathmigen Erklärungen liest, welche die Einsicht der österreichischen Behörden verantwortlich zu machen, österreichisch-ungarischen Minister in den Delegationen über den! Oesterreich übcrkam vor 2Jahren eine durch türkischeMitzwirthschast Aufstand im Süden des DonaurcichS abgabcn, möchte man glauben, > entartete Bevölkerung. Die christlichen Bewohner bcgrüsitcn die als sei jene gefährliche Bewegung ohne die mindeste Schuld seiten! Befreiung vom Türkcnjoche mit grober Befriedigung. Jetzt hat cü der österreichischen Behörden ausgebrochc». Zugleich werden die ^ die Regicrungskunst der Ocsterieichcr glücklich daliin gebracht, dah Minister nicht müde, die Loyalität und das correktc Verhalten der j das ganze Land ohne Ausnahme sich nach den früheren Zuständen benachbarten Regierungen zu rühmen. Ziemlich unsanft rüttelt aus ^ zurücksehnt. Oesterreich hat weder Straßen noch Eisenbahnen gebaut. dieser Vertrauensseligkeit ein Trinkspruch auf, den der berühmte russische General Skobeljcw gehalten hat. Skobeljcw ist bekanntlich der einzige russische General, der im letzten Türkcnkriege sich den Ruhm eines tüchtigen Jeldhcrrn zu erwerben verstand, er ist der Er stürm» von Plenum, der Bezwinger Osman Pafcha's. Zar Alex ander II. vertraute dem Helden von Plenum später das Oberkom mando im Kriege gegen die räuberischen Turkmenen an und er führte diesen Krieg glänzend zu Ende durch Erstürmung von Geök- Tepe, der Hauptveste jenes wilden Nomadcnvolkcs. Am 24. Jan. beging man den ErinncrungStag an jene russische Wafsenthat und dabei hielt Skobeljcw, zur Zeit aktiver Gencraladjutant des Zaren, geradezu eine fulminante Rede. Der tapfere General bckanntelsich in derselben als einen Panslavistcn vom reinsten Wasser, als Todt- feind der „Intelligenz des EuropäiSmus". Zunächst setzte er bei dem Toast auf den Kaiser den Champagncrpokal bei Seite und ließ sich den Becher mit Wasser füllen, damit inan, wie er ausdrücklich betonte, sehe, daß er im Zustande der Nüchternheit spreche. Nach dem er, echt russisch, die Welt überzeugt, daß er nicht trollen sei, fuhr er fort: „Unsere Generation durchlebt eine bedeutungsvolle, in der Ge schichte noch nie dagcwesene Zeit. Vor einigen Jahrhunderten herrschte ,n internationaler Beziehung das Jaustrccht. Dieser Periode folgte die Zeit der Traktate, wo als böcktte Staatsweisbeit galt, Verträge der Form nach zu kalten, dem Geiste nach zu brechen, Das ist der Eindruck, den der Einfall des preußischen Königs Friedrich ll. in Schlesien hervorruft. Unserer Zeit war cs beschicken, die Erfahrung zu machen, daß der Stärkere dem vermeintlich Schwächeren gegen über seine Beziehungen aus Blut und Eisen basirt und daß Gewalt über Recht geht. ES ist sehr bedeutungsvoll, meine Herren, daß eine ähnliche osficielle Anerkennung der Rechtlosigkeit, begründet durch Thatsachcn, noch nie in der Geschichte vorgckoinmcn ist." Hatte in diesen Worten General Skobeljcw mit Preußen ein Hühnchen gerupft, indem er den Einsall Friedrichs II. in Schlesien und die Bismarck'sche Politik glossirtc, so insultirte er am Schlüsse seiner Rede ganz direkt den österreichischen Kaiscrstaat. Er kam auf den Aufstand in Süddalmatien und der -Herzegowina zu sprechen und gedachte der BefrciungSthaten der „slavischcn -Helden" in den überschwenglichsten Worten. Er wünschte den Waffen der Oester- reicher schimpfliche Niederlagen, dem Aufstande jener slavischcn Ge- birgssöhne glänzende Erfolge. Hier spielte er nun eine tolle Ko mödie. Seine Stimme zitterte, er ließ sich scheinbar von Rührung übermannen und ries niit schluchzenden Worten aus: „Ich spreche nicht zu Ende, meine Herren! Ich vermag cs nicht. Mein Her; zuckt krampskast und schmerzlich zusammen. Ein großer Tod ist und bleibt der Glaube an die Macht des historischen Berufs Rußlands, alle Slaven unter seiner Herrschaft zu vereinigen." Tann trank er die Gesundheit des Zaren in Wasser und setzte sich. Skobeljcw'S Worte haben in ganz Rußland bei den MoSko- vitcrn begeisterte Zustimmung gefunden; ihre Wirkung reicht aber über das Zarenreich hinaus. In Berlin haben jene Anspielungen auf die preußische Eroberungspolitik das größte Staunen erregt — ist doch die Geschichte Rußlands seit Jahrhunderten nur die fortge setzter Vergewaltigungen schwächerer Nachbarn und hat.Held Sko- beljew selbst soeben „von seinem tapferen Degen das Blut aus zwei noch die christliche, ackerbautreibende Bevölkerung aus der Hörigkeit der muhamcdanischcn Großgrundbesitzer befreit, die Justiz liegt im Argen und härter als Alles drückten die österreichischen Steuern. Die türkischen Beamten gcnirtcn sich auch nicht in, Zugrciseu, aber der sich gleich bleibende Druck der k. k. Lteuerbeamten und die ganze Bureaukratic des Kaiserstaates preßte aus jenen armen Bergvölkern mehr heraus, als sie für billig hielten. In die allgemeine Miß stimmung fiel nun die Anordnung einer Rekrutenaushcbung, ohne daß Oesterreich sür diese ungewohnte und den auf ihre Ilnab hängigkcit stolzen Bergsöhnrn tiesvcrliaßte Maßregel die nöthigcn militärischen Maßregeln vorgesehen hätte. Nach dieser Probe von Kopflosigkeit der österreichischen Verwaltung kann man über Nichts mehr staunen. Auch die ganze jetzige Äricgssülirung ist kläglich und die Siegesbulletins, die man von Wien telcgraphirt, vermögen darüber nicht zu täuschen, daß die kaiserlichen Waffen bisher nicht die mindesten Erfolge erzielten. Mit Strömen Blutes muß man jetzt die vorhergegangcncn unglaublichen Schnitzer wieder sühnen, Auch sonst hat der österreichische Staatskrcdit durch die jüngsten Ereignisse schwere Einbußen erlitten. Der Zusammenbruch der Dontour'schen Gencralbank drohte die österreichische Länderbank in ihre Strudel zu ziehen. Rasch hat noch der Finanzminister Dunajewski das Tau. welches die österreichischen Finanzen mit dem lecken Schiff der Ländcrbank verknüpfte, gekappt, indem er die dieser Bank anvertrauten Staatsgelder kündigte. Hoffentlich bekommt DunajewSki sie besser zurück» als jener österreichische Erzherzog, der mehrere Millionen dem Gckwindlerlvontour in Pari« anoertraui« und die jetzt verschwunden sind. Ter österreichische Hofkassenbeamtc, der mit zwei Finanzmänncrn spornstreichs von Wien nach Paris geschickt wurde, um von den erzherzoglichen Millionen zu retten, was noch zu retten ist, wird wohl zu spät kommen. Ebenso hat der in Oesterreich lebende Graf Ekambord, verführt von den französischen Illtramontanen, ein ganzes Bündel Millionen Herrn Bontour anvertraut, die nunmehr auch futsch sind. Denn Bontoux und seine Spießgesellen haben bei Zeiten noch riesige Posten in Sicherheit gebracht. Wie falsch cs übrigens war, das Duell Bontoux-Rotbschild als einen Kampf zwischen katholischen und jüdischem Kapital auszufasscn, crgiebt sich daraus, daß Bontour ein geborener Jude ist; er trat erst als Director der österreichischen Südbahn in Wien zum Katbolicisinus über und affcktirte den bckanntcnRcncgaten-Eifer. Das Taufwasser kann's allein nicht machen. Noch nieinalS wurde in der französischen Republik ein Ministerprogramm so wenig angciochten, als daS Frencinct's. Selbst die Radikalen finden Gutes darin und auch Rochcfort hat für den neuen Premier einige Worte der Anerkennung. Frankreich fühlt sich durch den Sturz Gambctta'S förmlich „erlöst"; man spürt hieraus nachträglich, wie wenig wohl cs dem Lande unter dem lächerlichen xranä minister«, war. Stumm ertrug es die Dictatur, ausatbmend begrüßt cs die Erlösung davon. Die Nörgeleien der Gambctta-Presse an dem Frencinct'schen Programm haben daher jetzt nur wenig zu bedeuten. Was vor Allem woblthut an jener Minister-Erklärung ist ihre Offenheit und Geradstnnigkcit, ihr sich Freihalten von den bombastischen Phrasen Gambctta'S,, aus denen man Eroberungskriegen abgewischt." Bereits hat sich eine diplomatische s,^ die berechnende Heuchelei h-rausschmecktc. Ti-'Hauptsätze des Eorrcsponvcnz über das Unangemessene und Auffällige solcher Aeußcr ungcn erhoben. Noch weit verstimmter aber ist Oesterreich. Es hat daraus ersehen, daß der Ausstand in seinen Südpiovmzen direkte Unterstützung in hohen russischen Kreisen findet. Der Ruf einer Gcnugthuung für solche Beleidigung wird dringender und dringen der als je von Berlin und Wien aus erhoben. Was würde man in Rußland dazu sagen, wenn der Generaladjutant des Kaisers von »rieben Oesterreich, Baron Mondl, oder der neue deutsche Gencralguartier- mcistcr, Graf Waldcrsee, einen Trinkspruch zu Gunsten der Wieder herstellung eines Königreichs Polen oder« sür die Zugehörigkeit der russischen Ostsccprovinzcn losließc? Bliebe die Beleidigung der beiden Kaiserreiche durch den wasscrtrinkendcn russischen General ungcsühnt, so wäre dies eine höchst ernsthafte Sachs und cröffnctc sehr wenig erfreuliche Perspektiven. Frcucinct'schen Programmes sind so einfach als wohlthuend, sic lasten sich in die zwei edlen Worte zulammenfasten: „Friede und Arbeit". Es ist ein wahrer AuSspruch, den alle Welt sofort begreift, „daß eine Nation nicht von der Politik, sondern vom Errverbe und von den materiellen Interessen lebt". Dom Ministerium Freycinct wird man daher wenig Sensationelles, dafür unsomehr Nützliches und „Friede und Arbeit!" RenestrTclkkramme der„Dresdner Rachr." vom 2. Februar. Berlin. Tic unter Führung des Fürsten Anton Radziwill stehende militärische Mission, welche dem Sultan den Schwarzen Adler-Orden übcrbringt, verläßt am Dienstag Berlin und wird sich ^ Triest cinschinen. — Der „Rcichsanz." püblieirt das Preisaus- Nun hat sich Skobeljcw un- schreiben für Z>ie Errichtung deS neuen ReichstagSgebäudeS. — mittelbar nach seinem wundersamen Trittkspruch aus Reisen begeben; Die Berliner Stadtbahn wird am Dienstag nur theilweise, nämlich es heißt aber, diesen Urlaub habe er sich schon lange vorher erbeten.!"^ s->« ok» «r-ppfp- -l)ie Tendenz war heute äußerst lest. Es Er passirtc vor 3 Tagen Berlin auf der Rene nach PanS. In j entwickelte sich ein starker Spekulationsvcrkelir. der die Course Frankreich findet der Moskowitcrgencral freilich auch jene europäische sprungweise nach oben trieb. Crediraeticn schloffen 28, Franzosen 1. Bildung, gegen die er eine so instinktive Abneigung besitzt und Lombarden 11'/e Mk. über gestern. Eisenbahnen avancirt u. höher, zwar rühmen sich die Franzosen mit Recht eines sehr hohen Grades ^ k-'i«. von Kultur. Jener Barbarenkührer könnte gewiß in Paris manches Ue., k^ Nützliche lernen, doch sucht er wahrscheinlich an der Seine noch lebhafte Nachträge, ebenso sür^Bcrgwerkc, wovon Laura 2» Dort etwas Anderes als „Bildung"; er ist aus der Jagd nach einem wunder 2'/« Proc. anzogcn. Oesterr. Prioritäten durchweg bester, kriegerischen Bündniß mit Frankreich begriffen, kommt aber zu seinem Deutsche. Fonds seA, aber ruhig; von fremden waren ung. Gold Malheur 24 Stunden zu spät; denn über Frankreich herrscht nicht mehr der kriegslüsterne Unruhestifter Gambctta, sondern der ernste und gewissenhafte Friedensfreund Freycinct. Skobeljcw wird sich also wohl daraus beschränken müssen, in der Elossno <Ie I-ila mit den kriegslustigen Dämchen von unbestrittenen weiblichen Tugenden Allianzen anzuknüpscn. Diese unternehmenden Schönheiten bevor zugen aber bei ihren Unterhaltungen nicht gerade das Wasser. Wohl ist es zweifellos, daß der Ausstand in der EriSwoje und Rente, I' r>Proc. höher, bevorzugt. ieranksiirt a.2. gkbruor. Ndend«. Credit 2-4.00. LlaatSbahn 26»»/«. Lom barden im.sa. «Ser Loose —. Silbcrrente . Pavierrenle —. Galizier 2->7 so. Oesterr. Goldrcnte -—. 4"/« Ungar.Golbrrnle . 71er Russen —. «Oer Russen—. ' < —. ». Orlcntanleih« . Uu» NtaUcner S«.7I>. 2. Örientanleibe . Neueste ?I«gor. Boldauleili« garische Papierrenle —. Ziemlich fest. Var gcdruar. IE<blu«.> Rente «2,2d. Anleihe 115.20. «taatibahn «'>2.S0. Lombarden 277,du. do. Prioritäten 270,00. Eavptcr 218,so. Oesterr. «oldreiitc gcst. Lokales nnd Sächsisches. der Herzegowina von -ussische» Emissären angesacht, mit Rubeln! Vormittag o'^adrftc^ein' und^nabm im König!. Palais Wokmung. Neben den schon gemeldeten Be suchen in der Universität nahm Se. Majestät auch eine Besichti gung der Jnfaiitcriercaimcntcr Nr. 106, 107 und 134 vor, bei wel cher Gelegenheit der Kriegsminister zur Seite war; Nachmittags ward auch die Drahtseilsabrik von Bleichert in Gohlis durch den königlichen Besuch ausgezeichnet. Gestern Morgen ward wieder Morgenmusik vor dem Palais autzgesührt. >/s10 Uhr besuchte Sc. Majestät die Telephonbauptstation, sodann einige Vorlesungen. Nachmittags fand wieder Hoftafel statt und Abends 7 Uhr Besuch des Gewandhnus-EoncerteS. Abends 10 Ubr ist Se. Majestät wieder nach Dresden gefahren. - — Die Abreise des Königspaarcs nach Mentone an der Riviera ist vorläufig aus den 22. Februar, den Ascher- Mittwoch. festgesetzt. — Die außerordentliche Gesandtschaft zur Ueberreichung deS Hosenbandordens trifft in der Nacht zum Sonntag hier ein und steigt im Hotel Bellevue ab. Die Eeremonie selbst findet wahrscheinlich am Dienstag Mittags 12 Uhr im Thronsaale statt. Heute wird Sr. Mai. dem König nach seiner Zurückkunst aus Leipzig das für die Eeremonie auSgearbcitcte Programm vorgclegt werden. Später wird Sc. Mas. der König in dem vollen Kostüme eines Ritters dieses hohen Ordens einem Maler stehen, da die Portraits sämmtlichcr Ritter in einer Galerie eines der Kgl. Schlösser in England vereinigt werden. Auch verlautet, daß, dem Herkommen gemäß, König Albert Ihrer großbritannischcn Majestät der Königin Victoria von England persönlich seinen Dank sür die Hobe Aus zeichnung abstatten wird. Tie Reise nach England dürste im Laufe des Frühjahrs stattfinden. — Der hiesige englische Geschäftsträger. Mr. St rachen, wird in Kürze seinen Posten verlassen. Tie Verhandlungen betreffs der Verleihung des Hosenbandordens an Sc. Mas. den König sollen über den Kopf des Gesandten hinweg geführt worden sein. — Bei der Anwesenheit Sr. Moj. deS Königs in Leipzig ist in dem Kgl. PalaiS an der Göthestraße, woselbst Se. Majestät Wohnung genommen hatte, ein Kouvert mit der Ausschrift „Bitt schrift" und der vollständigen Adresse für Se. Majestät abgegeben worden, welches mehrere Exemplare des in Zürich erscheinenden „Sozialdemokrat" enthielt. Se. Majestät, welchcrffdie an ihn ge richteten Schreiben selbst öffnete, hat den Inhalt nach Einsichtnahme an die dortige Polizeibehörde abgebrn lassen. — Der Geh. SanitätSratb sürstl. bokenzollernsche Leibarzt I^^^^^n^S^mariiigeii erhielt das Ritterkreuz Kgl.I. Kl. des — LandgerichtSrath Ferdinand Döring in Ehemnih ist in Ruhestand getreten. — Orden. Dem Faktor bei der König!. Porzcllannicdcrlage »u Leipzig, Moritz Fischer, ward das Ritterkreuz kl. Klaffe vom Albrechtsordcn, und dem in Ruhestand getretenen Werkführer bei der König!. Porzellanmanufaktur zu Meißen, Gottlob Gebauer, das allgemeine Ehrenzeichen vcrlichcn. — Es verlautet, daß die durch den Rücktritt des Geh. Raths v. Körner nnd das Avancement der bisherigen drei Geheimen Re- gicrungsräthe frei gewordene jüngste RathSstelle im Ministerium des Innern dem AmtShauptmann von Pirna, Herrn v. Ein eilst ein. übertragen werden >oll. — Von Hrn. Geh. Rath v. Äömer ist bei seinem Rücktritt an die ilim unterstellt gewesenen Kanzleibcamten und die Beamten der Gendarmerie - Obermspcktion ein Anerkennungs- und Dank schreiben gerichtet worden. — In dem diplomatischen Eorps, welches das Königreich Wür- temberg noch unterhält, ist insofern eine Aendcruug cingetreten, als Se. Maj. der König seinen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister in München, Staatsrath Frei Herrn v. Soden, in gleicher Eigenschaft auch an dem König!, sächsischen Hose beglaubigt bat. Ehedem wurden die Geschäfte am Königlich sächsischen Hose -von dem Gesandten in Berlin mitbcsorgt. ^eit dem Tode des Freiherrn von Spitzcmbcrg ruhte die Beglaubigung für Dresden. — Landtag. Die zweite Kammer hielt gestern an ihrem bezüglich der Petition des Gemcinderatbcs zu Plauen bei Dresden wegen der Heranziehung der Beamten zu den Kommunallastcn ge faßten früheren Beschlüsse zu Gunsten der Petenten unweigerlich fest. Zwar bat Abg. Uhlc-Plaue einen Vcrmittclungsweg vorge schlagen, um die Differenz mit dem Votum der ersten Kammer ans- iiigleichcn. allein die Ausführungen der Abgg. Bebel, vr. Heine, Mnllcr-Freiberg, Döblinger konnten nur dazu beitragen, das erneute Depntationövotum zur Geltung zu bringen. Temeiilsvrcckiend fiel auch der Beschluß der Kammer aus, welche gegenüber dem Beschluß der ersten Kammer, die genannte Petition aut sick, beruhen zu lassen, wiederholt einstimmig sich dahin entschied, die Petition der Regierung zur Erwägung zu übeiwei en. — Eine weitere Petition, viel mehr Beschwerde, des FleischermcisterS Elaiiß in Freiberg, die sich um die vermeintlich unberechtigte Pfändung bcz. Schadenersatz einer alten Kuh bandelte, beschloß die Kammer, ohne Weiteres auf sich beruhen zu kaffen. — Heute Vormittag '/«IO Mir kommt in der 2. Kammer der Eisenbahnetat zur Schlußberatbuna. Die Finanzdeputation beantragt, die Einnahmen mit 63,869,550 M. zu genehmigen, da- icgcn bei dem Ausgabe-Etat sür die Eiienbahnastistenten 2. Klaffe statt der postulirten >513,020 M. nur 511,4-56 M. und bei der Position der Kosten für An- und Abfubr der Güter durch Rollfuhrunternehmer statt der geforderten 56,000 M. nur 4',Mi M. zu bewilligen. Im Ucbxigcn aber gebt das Devutationsvotum daliin, die Ausgaben in ihren sämmilichcn einzelnen Positionen nach der Vorlage zu ge nehmigen. Sachlich giebt der diesmalige Eisenbahn-Etat zu leb hafter Befriedigung Anlaß. Zwar haben die Einnahmen gegen den vorigen Etat nur 1 »504,308 M. oder 2,15 Proc. gesteigert werden können, dagegen ist cL möglich gewesen, die Ausgaben um 406,162 Mark oder 0,88 Proc. berabzusetzen. Somit bat sich der Ueberscbutz bei den Stantscisenbaluieii von 23,919,-530 M. aus 2.5,830,000 M. also um 7,99 Proc. vermehrt. Das Schlutzcrgebniß ist also, daß die Staatseisenbalinen die reichliche Hälfte (51,26 Proc.) aller der Zuschüsse liefern, welche der Staat aus seinen Industrien zu seinem Einkommen aus den direkten Steuern bezieht. Die Eisenbahnen sind das beste Pferd im Stalle. Mit solchen Ergebnissen Kat nicht jeder Staat zu rechnen und bekundet nur die Portiefflicbkeit unseres sächsischen Ciscnbal»,vermal ungssystcms. Spezielle Wünsche dürf ten bei der Debatte ivabrscbeinlicheriveise über die Gehattöverbält- niste der Beamten, über die Kosten und Unterhaltung der Bahn anlagen, der Transportmittel und Signalvorrichtungen. bezüglich deS Emeiicrungösonds und einer Anzahl erhoffter Ergänzungen» Erweiterungen und Verbesserungen in unterem Eiscnbnbnwcscn zu erwarten »ein. Den sehr gründlichen Bericht hat der Abgeordnete Airbach erstattet. — Die Mitglieder der I. Kammer gaben gestern Mittag ibrem Präsidenten, Kammerberrn Freibenu v. Zehmcn, im Kgl. Belvedere auf der Terrasse ein Dine r. An demselben nahm auch S. k. Hob. Prinz Georg theil.
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