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Dresdner Nachrichten : 13.10.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-10-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188210135
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18821013
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18821013
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-10
- Tag 1882-10-13
-
Monat
1882-10
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.10.1882
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VrosSev 1888. dun»E v!>» s »«rl 7» Hif«^ Rnm«. u> M». »«1U». 37000 »N»»«. tzgr »tiNOcka-bt^osrlLNdtn»«« !»Ierch»e nia», sich di« ««tarn»» «ich« »crdiodltq. Um«,n--« sür u«» «el,men »n: vie »lumncen-Bnreiuil »»««,«»> kn «eil»: - »«». »»«» A pa«d«»iiri! — i,. V«»F N T». InHÜ«: - »««tn«»«,«»«» Tagevkatt für Politik. Unterhaltung, GeschSstsverkehr. LSrfendericht, Fremdenliste. Ersitz 11u8vkvnbivr-ItLlllUuiix j»rur»o INl«1»«»vr, Lreurstnissv >r. IS. brolullLnn'» Vrtxlval veutsoker kortvr Il»l2vxtn»vt, Lvrdstvr »Itt«r-»1vr. Leiäs Lisrs siuil Orixiual (lcsius Aaodaluuunx) uuä nur bei odipwr k'irnia ru turdsu. > bbbbWb»S!S«bbL kilitmMll L 8ilM bitten urn öeüobtunA ibier beutixen ^nnoneo suk 8eite 11 6. L!. 87. §Lkr8Li»8. 2nl«e»t« »erd«, M»rie»»„t»Ü »i» Nochin. » Uhr »n,e»»»me» di» »i«m,d»»u»r A Neulmdt nur an Wo»en»aien: a^ »I«>ter,aNc »Ir. d ditSiochm.-Udx, — Li« einlraüise PeUueNe I-ltej ld Via«, ikinarlandt Ä> Psge. rin« Larantie ILr da» «itchft- I«a>>e »rlchrlaen »er Inserat« wird nicht ,«,«»«». >u»«»rt«,e Annoncen»Austrl»« donuntetonnien'Neiionen tniirire» mir nnr »eqen Vrtnuniernnd», Ilntzlu», durch Nrlelnlorlen odei 8«»ei»tal»>una. Achl Lüden lolle« ' " Jnierate wr die «onlag«, n oder nach einem geiidnW »ch Pttiiteit« « Ui. IVviiIi«lt«n tn »«l>Hd»»rAe>i «uel f»rblxeu 8k!lp8M u. kiMM. 801VI6 8!l!l!»8NL<!6!n, in xnlem Onrl onU Oniawidanä mit »aliäon UNL prailtireitSa I^arxarnitnean, HIaunvI»«tt«»-,ILr»8;e»-u tllivuilnetteiiltuSpteii, I*e»pt« rvtt««I>« «mnsokien n»^sk«»» vreräon, sVNsärulrvrntr. Lid. u. 8oplilen8tn. k am l'vstplatr. ÄföiI,NSvtlt82U8VVI-Ksuf. Vrü8«t«« Lek-svr »in ^I»tLv. S). Li^88v, Itünlpsl. Holl IvtvriLNt. Ispi88vrie-I!il2nussvtu>'. lüllligsstv Ivste I*rvi8«. Nr. S8«. witiernni dom II. vct.: varomeier noch ckrar »twll. L oHIirote IO iAdcnddl. 7bLMIll., seit acilern « Mill. aclaNc». Tderinoinetroor. nach Rraniniiri Tcm». niedr. Temv.8 ° W . ddchlle Temp. I2-W. Nard-cft-Wind. Prdcclt. Aussichten für den 13. Octbr.: Süd mäßig, meist trübe, etwas Niederschlag, wärmer. Freitag, 1t!. ?ctbr. und Griechen liegt in der Luft und es begreift sich, wie England nun eS in seinem Interesse findet, sich an Deutschland und Oester > reich Rückendeckung zu suchen. Das LicbcSivcrben Englands um unsere Gunst scheint unS bereits seht die Erkaltung der italienischen Freundschaft zu kosten. Es ist dabcr natürlich, das; Bismarck dem stürmischen Drängen Englands kühle Ncsewc gegcnübcrsctzt. Die Ausgabe der deutschen Politik kann unter solchen Umständen nur die «rk»»n»,ttlichcr »icdacleur sllr Pvltlischkö l)r. tkmU B lcrc» In Trctdcn Außer Preußen ist seht auch Italien in eine lebhaste Wahl- bewegung eingetrctcn. In der jüngsten Großmacht Europas steht eine totale Erneuerung des Parlamentes bevor. Nach vieler Mühe gelang eS, ein neues Wahlgesetz zu erlassen, das den Kreis der Wahlberechtigten außerordentlich erweitert. Gleichwohl, so holst die Regierung, werden die Neuwahlen kein wesentlich verändertes Parlament ergeben, vielmehr dasselbe in der Hauptsache so zusam- mcnsetzen, daß auch die Regierung sich am Ruder erhalten kann. Seit 6 Jahren regieren im Parlamente wie im Nathe der Krone die gemäßigt Liberalen; einer ihrer Führer, Deprctis, ist Minister präsident dcS italienischen Königreiches. Tie Liberalen besorgen keine Schmälerung ihrer Sitze durch die Konservativen; auch die ^ ^ ^ , Klerikalen sind ihnen kein Gegenstand der Furcht. Anfangs schien der Freundschaft Frankreichs" nicht cinschückstcrn läßt. Dafür suchen es als ob die Klerikalen das erweiterte OKal.lrecl't l>en„i,e„ würde» s'6' auf anderen Gebieten des dunklen Ervthcils zu entschädigen, es. ais ov die Klerikalen das erwettcrle Wahlrecht benutzen wurden, ^ die Insel Madagaskar annektireil; eine Gesandtschaft um eine Art italienisches Ccntrmn ins Parlament nach Rom zu »on jener Insel weilt augenblicklich in Frankreich, doch liegt eine entsenden. Der Papst sollte zu diesen, Vchufe den Gläubigen und Fortsetzung ibrcr Reise nach London und Berlin in ihren, Reisc- dcr Kirche erlauben, sich'als solche an den bis Dato verpönten. Programm. Nächstdem beanspruchen die Franzosen die Beschlag- Mahlen ,»», Parlamente des verhallten Künia-eicties ru hetbeilinen ! nähme des aguatorialen Afrika, der Landstriche am Congosiuste. So- ^ai>wn zum Mriaiiicnle des verhallten »onlg.cilves »u bett,eiligen. ^ ,j„>, ;wciAirikareisciidc vom Eongo zurückgetchrt ; der Amerika»-. Seitdem aber genauere Erkundigungen ergaben, daß die Klerikalen, Stanlen. der im Aufträge der internationalen afrikanischen Gesell nur ibr«» selbst ist ist bk»r?istt'i lands bctrcssS EgnptenS. Vielleicht ist die englische Regierung selbst noch nicht mit sich einig, in welcher Form der „Schlüssel des Orients" in ihrer Hand bleiben soll. Nur soviel ist klar, daß der > Einfluß der Franzosen auf Eguptcn für immer dabin ist. Erst jetzt kom t den Franzosen diese Uebcrzcugung in ihrer ! ganzen Klarheit; sie sehen auch ein, daß sich England durch leere ! Drohungen und diplomatische Großsprechereien mit der „Kündigung damit nur ihre Ohnmacht selbst bekunden würde», ist es von der päpstlichen Erlaubniß mäuschenstill geworden: die Kirche bethciligt sich als solche auch fernerhin gar nicht an diesen politischen Wakflen. Größere Sorge flößen den italienischen Macht- schast, deren Präsident der König der Belgier ist, den Eongo bereister und der Franzose v. Brazza, der cbensalls dort war und mit meh reren Negerliäuptliiigen einen Vertrag abgeschlossen bat, wonach ihr Land den Franzosen gehören soll. Auf Grund dieses Vertrags wurde die französische Fahne als Zeichen der Oberherrschaft an habern die Agitationen der Republikaner ein. Mar im mehreren Punkten dcS Eongo aufgepflanzt und nun soll die sranzö Parlamente die Schaar ausgesprochener Republikaner unter dem > fische Nationalversammlung diesen Vertrag genehmigen und ein enalierziacn Sstalilaesen sckwi, nickt Ia vt-rinv In mirv ih-i--n Hundert Ouadratmcücn mopcS Terrain am Aeguator Frank- engi^ zigcn ^z-mge,ctz schon nicht fo gering, so wird ihnen > einvcrleibcn. WaS eS mit dieser „Annexion" auf fich hat, sei die Erweiterung destclbcn weitere HilsStruppcn zufuhren. Auch die! Gegenstand einer besonderen Betrachtung. Jrredentistcn rühren sich. Das Blatt dcS „unversöhnten Italiens" ^ ^ erklärt cs als Ehrenpflicht, mindestens einige Triestcr und Wälsch- Nkllkste Teltkramme der „Dresdner Nltchr." vom I2.Octbr. tiroler in das römische Parlament zu wählen. Mit Spannung sah . B e r l i n. Bezüglich des NeickShauShaltsetatS erfährt man. man nun der Vroarammrede des Mini,'ter.Vrä,identen Denrcti« nachdem die Zusammenstellung des GeiammtctatS erfolgt ,st. datz man nun der ^rogrammrede vrö Minister-chra,identen DcprctlS Einnahmen sich vermehrt haben und einen bemerkbaren Ueber- entgegen. Seit Wochen brachten, wer cü jenseits der Alpen pol»« > schuß ergeben. Da im Allgemeinen an den einzelnen Etats keine tische Sitte ist, die Zeitungen im Voraus Auszüge aus der Rede, Veränderungen von Bedeutung Vorkommen, so dürsten sich die an die DepretiS hatten sollte. Endlich stellte sich Deprctis seinen ^ die Bundesstaaten gelangenden Ueberscküffe wieder erhöhen. Wählern in Stradella mit einer großen wohldurchdachten Rede! Freisprechung vor, die wortgetreu an alle Zeitungen telegraplurt, viele «spalten § Vunsen'S von der BiSmarckbclcidiaung die vom Staatsanwalt ein- derselben füllte und seit einer Woche den Nahrungsstoff abgiebt, gelegte Revision, weil zwar thatsächlich sestgestellt sei, daß von dem Italien politisch lebt. UnS interessiren dabei lediglich die von de», Redner „icdergcschricbeiie und gedruckte tcne Stellen die lick auf daS Verhältnis, deS KöniarcickeS »un.' Rede Belcidlguiigen dcS Reichskanzlers enthalte, der «strasantrag ,ene WicucN' vie „ck auf vag ^eniauuiv oes Konigre-ckes zum nur wegen eines mündlichen Vortrages gestellt Auslände beziehen. j sei. Die von Bimsen gegen die Vernichtung seiner gedruckten Rede Jedenfalls verdient die Energie Anerkennung, mit der DepretiS! eingelegte Revision wurde gleichfalls verworfen, ebenso die Rcvi- gcgen das Feidgcschrei der Radikalen Front macht. Diese vereinigen des Lehrer s Hcnsel, welcher wegen der Beihilfe zur Beleidigung sich seit Wochen mit den Repul likan-in und Jrrede,stiften in den ^ °LerUn^Äörsc7 Äuch 'be°ut° erönnete die Börse ziemlich fest, einzigen Ruf: Zu den Wasscn! ^nnatozi! Lokonäetezi! Be- bass> ^ber kehrte die gewohnte schwache Haltung zurück. Das An- waffnet Euch! Verthcidigt Euch! Ein wilder Chauvinismus scheint gebot gewann daS Ucbcrgcwicht und die Koursc wurden zurückgc- stch der Italiener bemächtigt zu haben, sie verlangen neue Provinzen,, krängt, obgleich von auswärts feste Meldungen Vorlagen. x-«--- d>- «d z- US- diesem Behuf« schreien d,e Radikalen mit südlicher Lebhaftigkeit schwach. Maricnburger verloren 2'/,, Oflpreußrsche 2 Proc.^ Fran- nach Vermehrung des Heeres zum Schutze der angeblich bedrohten«zosen wichen um l. Lombarden um 3 Äk. Bergwerke weniger fest , am gcilcin. <;iivuiiricn iiiii. -r.cu>iaic ,»onos unoeleoi ! verändert, von sreindcn waren Russen und Ungarn fest. nationalen Interessen, ja der nationalen Existenz Italiens. ES als gestern. Industrien still. Deutsche Fonds unbelebt und un- kommt diesen Schreihälsen gar nicht darauf an, eine Erhöhung dcS? Kriegsbudgets um 100 Mill.FrancS zu fordern. Diesem tollgewordc-! borden isn", me, L°°ic--. ceiü siiberren-c vop,-rr-nic —«°il»tcr 3,, ... . , . T . ..... . vcslcrr. weidrcnl« —. Ung.Voldrciiie —. 77er »lugen80cr singen nrn Chauvinismus trat Deprctis nüchtern und kräftig entgegen.! 2.Oricnianle,he -. vlcucgc Nnaar. 0>o,d-n>e,i,e . H.Lricnloiilcll!- —. Ull. Niemand bedroht unsere Einheit und Unabhängigkeit, rief Deprctis! übend"!°Cred!t'iniw.ao. L" V-'^ehrung unserer ^ b,,a. Streltkräfte? Glaubt man wirklich, Italien hatte m»t IM,OM Staoirbahn 7»?.»». Lombarde» 2vs.7ä. da. Pri-rü-ücn rs?.«,. »«ybicr 2». Mann mehr auf den Beinen eS verhindern können, daß die Franzosen o-gerr. «-idrem-si. schwo,!,. nach Tunis gingen, die Engländer Alexandrien bombardirten und LokaltS «NÜ Sächsisches Wolseley in Kairo einzog? DaS sind unleugbare Wahrheiten. , Der „NeickSanz." vublicirt di- Verleihuna des GroßkreuzeS Hält Italien zur Stärkung seiner politischen Stellung cme dcz Rothen Adler-OrdcnS an StaatSministcr v. N 0st itz- W a ll- Erhöhung seiner Kriegsmacht für nöthig» so bedarf es dieser weit! witz und an Obcr-Hosmarschall Frhrn. v. Könner, tz. mehr in der Richtung der Vermehrung seiner Flotte, als seines LandheercS. Italien bat eine zu lang gedehnte, schwer zu vcr- theidigende Küste mit zu vielen ZugangShäfcn; eine fcindlicheLandung, z. B. der Franzosen, zu verbinden,, ist seine Flotte zu gering. Eine Vermehrung der Flotte Italiens hätte einen rein defensiven Charakter, die Erhöhung des LandheercS hingegen kann nur zu einen, Angriffs kriege bestimmt sein und hat eine unverkennbare Spitze gegen Oester reich. Lehnt sich die Regierung in Nom hiergegen ans, so können wir Deutschen unS dies wohl gefallen lassen. Weniger erbaut sind wir aber von der Schwenkung, die DepretiS ankündigte. Italien hatte sich auS Verdruß über die Beschlagnahme von Tunis dem deutsch- österreichischen Bündniß angeschloffen; seitdem aber England die Hand auf Egypten gelegt hat und nicht Willens ist, den Franzosen oder Italienern dort ein« bevorrechtete Stellung in der Verwaltung des Landes einzuräumen, schwenkt Italien wieder von uns ab und sucht engsten Anschluß an die „edle" Nation der Fran zosen. Dazu soll vor Allem die Wiederherstellung geordneter diplo matischer Beziehungen zwischen beiden Landern dienen, denn seit Jahren ist in Paris der Posten dcS italienischen Botschafters verwaist. Deutschland mutz also mit der Wahrscheinlichkeit rechnen, datz eS künftig ans die politische Freundschaft Italiens verzichten muh. Dieselbe scheint wie durch einen Luftzug auü den, Gotthardtunnel ver weht zu sein. DaS haben die Erfolge Englands in Egypten zu Wege gebracht. Jenes nordische Jnselreich übt seitdem die Vorherrschaft auf den, mittelländischen Meere auS. Es ist natürlich, daß ein solcher Zustand den eigentlichen Mittelmeerstaaten nicht »„sagt. Bisher verfland eS England meisterhaft, zum Zwecke seines augenblicklichen BortheilS dm «men Mittelmeerstaat gegen den anderen auSzuspielen und auS der Uneinigkeit Aller Nutzen zu ziehen. Nachgerade ist aber bei diesen.die Erkenntnis der Rolle, vie sie dabei spicitcn, »um Durchschlag gekommen. Sie fragen sich, ob di« englische Vorherrschaft auf dem Mittelmeere wirklich den realen Macktverhältnisien Englands entspricht und ob ihr nicht durch ein« gemeinsame Gruppirung zu be-egnen sei» Sine Annäherung de»Franzosen. Italiener, Svanirr -- De», wirft. Geh. Rath, HauSmarschall Graf Vitzthum wurde der preußische Kroncnordcn 1. Kl. mit dein Emaillcbande dcS Rothen Adlerordcns verliehen. — Der König!. Gartendircktor Krause erhielt den Rothen Adlerorden 4. Kl. — Ihre Majestät Königin Ear 0 la hat auf spezielles Er suchen des Centra!cou,itöS für die vierte deutsche Verbands-Koch kunstauSsteliung, die vom I. bis 4. Februar nächsten Jahres in, Krustallpalast in Leipzig stattfinden soll, das Protektorat über die gedachte Ausstellung anzunclunen geruht. — Man ist in, RcichSjustizamt in der That ernstlich mit der Frage einer Herabsetzung der G crich ts koste n beschäftigt; es gewinnt den Anschein, als ob man zu greifbaren Resultaten langen werde. — Der verdienstvolle Dircctor der Strafanstalt Waldkeim, Herr RegierungSroth Schilling, ist von einem Schlaganfall betrossen worden, welcher eine hoffentlich bald vorübergehende Lähmung zur Folge hatte. — Im Laufe dcS gestrigen Vormittags fand auf dem sogenann ten „Heller" von Seiten dcS G a rd e - R e i t cr - Re g i m c 1, tü eine höchst interessante SvrengUbung mit D u n au,, t p a t r 0- ncn statt, wozu sich eine große Anzahl von Offizieren aller Waffen gattungen als Zuschauer erngetunden hatten. Zu diesen Versuchen waren eine Eiscnbahnstrecke mit Tclcgraphcnlinie, eine Mauer, eine steinerne Brücke und ein Brctcrzaun dcrgcstcllt worden, an denen man nach Schluß der Hebung die vorhandenen Wirkungen des Dynamit vorzüglich in Augenschein nehmen konnte. Zunächst waren an der Eisenbahnslrcckc di« Schienen vollständig aus ihrer Lage geworfen »nd krumm gebogen, eine sogar mitten durchgeschlagen, so daß an einer solchen Stelle ein Zug unfehlbar hätte verunglücken müssen. Eine Tclegraphcnstange ivar vollständig durchgcrissen und sortgeschleudert. Ebenso waren einzelne große Eisciistückc weit um her geflogen. Großartige Verwüstungen waren an der Brücke und der Mauer sichtbar, die erste» war vollständig zertrümmert, die letztere fast bis auf den Grund umgeworfen, während der Bieter- zaun nur eine bedenkliche Lücke zeigte. Der Erfolg dieser Hebungen bat jedenfalls gelehrt, daß unsere Kavalcrie, die im Kriege mit Sprengpatronen ausgerüstet wird, es versteht, dem Gegner daö Fortkommen auf Eisenbahnen und Wegen gehörig zu erschweren. — In seiner letzten Sitzung hat der Sladtrall, als Eollaior dem Kirchcnvorstande der DreikönigSkirche die Herren Blaßma n n, Baumfeldcr und Große als Candidaten für daS Ende dieses Jahres sreiwcrdcndc Eantorat in Vorschlag gA'incht. Tic Zahl der Bewerber um diese mit 1800 Mark dotirte Steile ist eine sehr große gewesen. ^ . — Das Berliner Polizeipräsidium erlasst eine Bekanntmachung, die nicht nur von lokaler Bedeutung ist. Dieselbe lautet: Obwohl cs durch die Fortschritte der Chemie gelungen ist, arscnik - und andere gifthaltige Farben durch, unschädliche Farben voll kommen zu ersetzen, so werden jene noch immer häufig so verwendet, daß dadurch Beschädigung der menschlichen Gesundheit und selbst der Tod hcrbeigesührt wird. Dies ist vorzugsweise der Fall beim Bewohnen von Zimmerir, deren Wände mit Arscnilsarbe bemalt oder mit arscnikhaltigen Tapeten beklebt oder in denen nrscnikhaltige Roulearir und Fcnstervorsetzcr vorhanden sind; bei Benutzung der artiger Drahtglocken zum Bedecken von Speisen, beim Tragen von Kielvcrstosse», tünstlichen Blumen und Blättern, auf denen die Arscniksarbcn oft so locker aufliegcn, daß sic beim Gebrauch sich ab- löien; beim Genuß von Zucker und anderen Eßwaarcn, welche mit Arscnikfarben bemalt sind; beim Gebrauch derartigen Spielzeugs u. s. w. Tie daraus entstehenden Vergiftungen geben sich nicht immer durch die bekannteren, plötzlich austrctcndcn heftigen, oft schnell den Tod hcrbcilührenden Krankheitscrscheinungen zu erkennen, son dern oft auch — wie namentlich hei dem Bewohnen arscnikgcsärbtcr Zimmer — durch ein lange dauerndes, spät erst tödtl'ch endendes Siechthum. — Welche segensreiche Tragweite die gestern in diesem Blatte auch in, Leitartikel ermähnten Pfcnnrgsparknssen haben können und sicher gewinnen muffen, dasbewcistsich jetzt in Chemnitz durch Zahlen. Die dort seit einem Jahre erst bestehende Pscnnig- sparkasse erfreut sich großer Beliebtheit; die mit Ende vor. Monats stattgcfundcne Zusammenstellung ergiebt folgendes Biid: Finden zur Zeit existrrendcn 47 Vcrtaufsstcllen wurden IM,400 Stück Marken ä 10 Ps. verkauft, waS eine», gesparten Kapital von 16,040 Mark entspricht. 11.200 Stück Sparkarten ü Karte mit 10 Marken beklebt, demnach 112,OM Mark, find bei der Sparkasse an Zahlungsstatt Angegangen und dafür 2641 neue Sparbücher gegen Sparkarten auSgcscrtigt worden. — In dem benachbarten Grenzstädtchcn Tetschcn weilen augen blicklich als Gäste dcS Grafen von Thun Ihre Kaiser!. Hohcstci» der Kronprinz Rudolf von Oesterreich und seine Gemahlin Stephanie. Tetschcn sowohl wicBodcndach haben sich festlich geschmückt zu dem Empfange. Auf der Elbe fand am II. ein brillantes Wasselfest statt, die Elbe bot einen märchenhaften Anblick; 6 Dampfer waren bei den, Nachtseite in Thätigkeit. Der Zweck der Anwesenheit des Kronprinzen Rudolf ist die Abhaltung großer Jagden. Um ein bleibendes Andenken davon zu erhalten, wurde dem Königl. sächsischen Hofphotographcn Herrn Teich der ehren volle Auftrag, den Kronprinzen Rudolf und die hocharistokratische Jagdgesellschaft in Jagdkostümcn zu photographiren. Herr Teich ist dazu nach Tetschcn gegangen. — Zu der gemeldeten v. d. Marwitz' schcn Affaire wird uns von einem früheren, jetzt hier selbstständig etablirtcn Beamten des Marwitz'schen Eisenwerkes Folgendes geschrieben: „Im Januar 1850 entzog v. d. Marwitz dem Diirctor Schlegel ohne irgend welchen Grund die Procura, um ihn dadurch zur Aufgabe seines noch 12 Jahre laufenden Kontraktes zu veranlassen. Letzterer wurde dagegen klagbar und gewann seinen Prozeß. Dies war durchaus nicht der einzige Prozeß, in den Herr v.d. Marwitz verwickelt, deren schweben auch außer diesen noch viele und scheint Herr v.d. Marwitz überhaupt eine gewisse Neigung für dieselben gehabt zu haben» wenigstens spricht die Anzahl der von demselben gcsührlcn Prozesse ganz dafür." — Die Herbstreinigung der Kgl. GemäIdegalcrie beginnt nächsten Montag den 16. Oktober und wird bis zum 3. No vember dauern. ES wird daher in der Zeit vom 16. bis 21. und vom 23. bis 28. Octobcr, sowie am 30. October und I. November der Eintritt lediglich nnr von 9 bis 1 Uhr gegen 1 M. 50Ps. Ein trittsgeld oder ,zühtuiigcn von 1 bis 6 Pcrioncn zu 9 Mark ge stattet sein. Am 22., 29., 31. Oktober, 2. und 3. November ist die Galerie ganz geschlossen. Vom 4. November an findet der Besuch der Galerie wieder rcgulativmäßig statt. — Gestern Mittag spielten mehrere Mädchen oberhalb Reise« witzcnS unweit der Brücke am User der Weißcritz. Plötzlich stürzte das eine von ihnen, das Tcchterckcn des Tischlers MoscS, in den reißenden Fluß. Auf das Hilfcgcschrci der Kinder eilte die Mutter dcS Kindes herbei und sprang, um dasselbe zu retten, cbcnsallS in daü Wasser, gericth aber unglücklicherweise in ein Wasscrloch und konnte sich selbst nur durch Festhalten an einen, Strauche am User vor dem Ertrinken retten. Trotzdem inzwischen mehrere Personen, darunter sogar Soldaten, bcrangckommen, rührte sich doch Niemand, den arg Bedrängten bcizuspringcn, bis denn der Karouffelbesitzer Fischer von NcisewitzcnS beherzt in die Fluthcn tauchte und Mutter und Kind glücklich an'S Land brachte. Sofort an letzterem vorgenomincne Wiederbelebungsversuche waren nach qualvollen 5 Minuten endlich von Erfolg, sodaß der glückliche Er retter daS kleine Mädchen lebend seinen Eltern übergeben konnte. — Vergangenen Sonntag wurde dem nahen Tharandt wiederum zal,!re,cher Besuch. Erfreute man sich schon an den herr lichen Bcrggcländen dcS Plaucnschcn Grundes, so übcrtraf doch das kleine, jetzt im prächtigsten Hcrbstschmucke prangende Städtchen alle Erwartungen. Dem Menschcnstrome folgend, kam ich nach de», Albertjalon, wo eben eine Missionsvcrsammlung stattsand und ein Missionär aus Hintcrindicn einen Vortrag hielt. DcS Mcnschen- zudrangcS halber war jedoch kaum etwas zu verstehen und ich verließ deshalb den Ort und stieg hinaus aus die Berge. Staunend und bewundernd schwerste der Blick hinab ins Thal; eine so reizende Herbstfärbung und Lieblichkeit der Umgebung war mir noch nie vorgctommcn. Warum, sagte ich mir, hält der Missionär in so düsterem Saale und nicht hier aus sonniger Höhe seine Predigt? Von der Güte und Liebe GottcS hätte er hier nicht zu reden „öthrg; sie wird von der schonen Natur so laut verkündet, daß kein Menschcn- bcrz sich ihr verschließen könnte. Still „nd ernst blickten die alten Bcrgruineir hernieder, gleich einem verschlossenen Gcinüth, und bildete einen eigenen Kontrast zu der lieblichen Natur, die wie ein heiteres Bild fröhlichen Lebens mich grüßte. Himmlischer Friede umschwebte mich und wenn ick aus GottcS weiter Welt einen Feind hätte, iür immer hätte ich mich in diesem Augenblicke mit ihm aus- gcsöhnt. Da ging die Sonne zur Rüste, ,», Thalc wnrde cs dunkel, vom Kirchlein klang die Abcndglocke herüber und mahnte zur Heim kehr. Ihr lieben Dresdner, an den, ersten sonnigen Tage zieht nnchS wieder dahin; wer sollte nicht Lust haben zu folgen un» solcher Naturreize sich zu erfreuen! — Die Fußböden der Coupöcö auf den Königl. Sächsischen Staatsbahnen find seit 10. dies, auf allen Linien mit wollenen Decken ausgelegt worden. Die Heizung der CoupöcS beginnt erst später. -IW
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