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Dresdner Nachrichten : 24.04.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188504243
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850424
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850424
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-04
- Tag 1885-04-24
-
Monat
1885-04
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.04.1885
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Llr»«« wr«»«>a«r ?LI«otrl8v>»« « tiir viel»»-, I>ivrv«»»-. uvä « sto. i SV, I. ^uskadrlivds krospsvt» rr»tts unä kr»Lva. vr. 8«kM»r». L>. L«til»»«I»»r, kdvsrlcor. X.V1NVL L §0h/t, dlesgersessmiecle ' L OsftsnEi'lereuqsLbrjlcsnten vkrcsocd» P>pnzi8v>iv Strasse kt?2L tzststogo gratis -^L tllLSZ U»»<>ret««Itoirer, Uel«e1»t«vkeu, kroUev, klultlrlemen, l'ourl-tvnti»«« Uon, ttlläeldt: U« n. Onmen- t1mt»ü08«t»«ekeii, ir<-IltoNl»t«t,ken okv. ^usfsidrüldo illiit'irinv I'i-(Ü8lir.wü j H^vrüvn rr»ti» »bxs^odva un4 n»ck an5vüN8 fr»n^o vorvituil'. s. s»rßr«» Gttkn«, vrcsttlon, 8«pI>lvP«1r. K u. ^Vllsürutkvrstr. 21d. um kostplutr. Nr. 114. 30. Zihrstllg. A«fli»ge: 40.000 Lrpl. elegante Kalkungen, LnskdoZm vüt, Louverts, 4. LarLou 8üknv Met äe Lorrssponäsues n. s. w - N"""««"'--« « Aussichten für den 24. April: Mäßiger SUdwestwind. Ziem« lich trübe. Etwas Niederschläge. Etwas kükler. oplileuutr. HVtti»«I,«ilrvr»tr. «LI» sn» I»o«tpI»tL Dre«den. 1885) Freitag, 2t. April. verontworllicher Redaileur für PpssksslhkS vr. »m il vi« r«» in Drrldrn Wiederbolt waren wir in der Lage. Plänen und Maßnahmen der preußischen Regierung eatgegen-utreten. die einseitig das preußische Interesse berücksichtigten und auf die Bedürfnisse des übrigen Deutschland wenig Rücksicht nahmen. Den PartikulariS« imiS deö spezifischen Preußenthums. den Fürst Bismarck selbst einmal als den schlimmsten, weil stärksten, bezeichnete, zu bekämpfen, ist eine nationale Pflicht, der außerbalb der schwarz-weißen Grenz- psälile auch künftig nachzukommen sein wird. Wenn jedoch Preußen die allgemeinen nationalen Bedürfnisse vertheidigt gegen die An sprüche der Krähwinkelei, so darf eS auf die Unterstützung aller gut dcutschgestnnten Kreise rechnen. Das ist letzt in zwei Angelegen heiten der Fall: in Sachen der Wiedereinführung der Berufung gegen Urlhcile der Strafkammern und sodann gegenüber der Speku lation von Berliner Gastwirthen und OrdenSjägern, in Berlin eine große Ausstellung zu veranstalten. Die Wiedereinführung einer Berusungsinstanz gegen straskammerliche Uriheile findet ihren zähesten Widersacher in Würtemberg. das aus lokalen Gründen sich einer bcsscrcn Rechtspflege widersetzt. Wie Pros. Jäger ausschließlich die i» schwäbischen Wollfabrtken hergestcllten Normalhemden und Unlcrlioscn für die einzig richtigen, alle übrigen für mangelhaft auSgiebt, soll Gesammldeutschland dem Sckwabcnland zu Liebe eine Verbesserung der Justizeinrichtungen entbehren, die auf größere Sicherheit guter Rechtsprechung abzielt. ES wäre nicht zu besorgen, daß die schwäbische Psrnnigsuchscrei gegenüber dem von Preußen vcitretcne» Gesammtintereffe einer besseren Rechtspflege durch dränge, wenn nicht Preußen von einigen Staaten verlassen würde, aus die eö sonst rechnen durste. Mit Bedauern hören wir von zuverlässiger Seite, daß der verdiente Chef des sächsischen Justiz Ministeriums sich zu der Frage der Wiedereinführung der Berufung kühl verhält. Die Gründe kennen wir nicht bestimmt; man be zeichnet sie hauptsächlich als finanzieller Natur. Soviel aber wissen wir, daß unser Landtag mi! Freuden Mehrausgaben im Justiz departenient bewilligen würde, wenn dadurch eine zutreffendere Rechtsprechung erreicht wird. Auch hören wir. daß eine Abgabe der sächsischen Stimme lm BundeSrathe gegen Preußen in dieser Sache im Landtage zu Angriffen von links wie rechts führen wird. Dies umsomehr, als eS kein Gebeimniß ist, daß mehrere Hobe Justizbeamte selbst durchaus die Wiedereinführung der Berufung-^ insianz für erforderlich halten. Sehr begründet ist auch der Widerstand, den die preußische Regierung der Veranstaltung einer deutschen Weltausstellung in Berlin entgegensetzt. ES giebt in Berlin, wie anderwärts auch, eine Anzahl Leute, die das Bedürfnis haben, sich überall in den Vordergrund zu stellen und indem sie etwas Gemeinnütziges zu fördern vorgeben, für ihre wertbe Person nach Vortheilen angeln. Schon das Nahekommrn an höchste und allerhöchste Personen, der Verkcdr mit Ministern und anderen Ebess übt einen magischen Reiz; sonst unbedeutende Personnagen wärmen sia» dabei in der fürstlichen Gnodensonne, zumal in ihr Orden. Titel und sonstige Auszeichnungen emporspargeln. Anderen gar ist der Umgang mit Hoch-, Höchst- und Allrrböchstgestellten ein effektiver Geschäfts gewinn. Den Arrangeuren einer deutschen Industrie-Ausstellung in Berlin können Ebren und Orden noch weniger entgehen, als die Coursgewinne den Eingeweihten der Börse. Hierzu treten die Interessen der Berliner Gewerbtreibenden. namentlich der Hotel besitzer, Brauer und Gastwirtbe. die von dem Frembrnandrange feite Monate erwarten. Diese Elemente verbinden sich und erklären eS kurzerhand für rin dringende- Brdürsniß der Nation, 1888 in Berlin eine deutsche Industrie-Ausstellung zu arrangiren. ES ist die ordinärste GeschSstsspekulation, die sich den Henker darum schecrt, weiche Opfer sie Anderen auferiegt. Die Klagen über die zu rasche Folge großer Ausstellungen dintrreinander haben an ihrer Berechtigung nicht das Mindeste verloren. Die Industrie ist nicht dam da. fortwährend bios für Ausstellungen zu arbeiten. DaS sie Neues und BeinerkenSwrrtbeS leistet, wrrd Deutschland in diesem Sommer in Antwerven zeigen; eS ist nicht anzunehmen, daß bis 1888 solche industrielle Fortschritte getban werden, daß die Opfer, die eine solche Ausstellung erfordert, lolmend erscheinen. Die deutsche Industrie müßte aber, wenn sie würdig vertreten sein will, Millio nen auibringen: dazu ist sie unter den jetzigen Verhältnissen nicht in der Lage Die Preise sind überall so gedrückt, daß viele Pro- duktionsiweige odne Gewinn, einzeln« vorübergehend sogar mit Verlust arbeiten. Und nun muthrt die Privatspcku ation der Industrie zu, ihr zu Liebe und zum Sondervortdeil Berlins sich in solche Kosten zu stürzen! Wenn die ReichSiegieruna den Gedanken einer deutschen Ausstellung für zeitgemäß hielte, so ließe sich daiüber reden; aber die zudringliche Privativekulation soll unS vom Halse bleiben. Wenn einmal eine solche Ausstellung veranstaltet wird, gekört ein großer moralischer Math für den einzelnen Industriellen dazu, sie nicht zu beschicken — er fürchtet sich zu schädigen, wenn er draußen bleibt Deshalb haben jene Berliner Spekulanten den einzelnen Handelskammern vorgespiegelt, der ganze Gedanke sei von den anderen Handelskammern freudig begrüßt worden. Etliche haben daher zugesagt, um nicht die Industriellen ihre» Bezirks nach her den Cbikanen des Berliner ComilsS auszusetzen. Andere haben sich den Gedanken ausschwatzen lassen, wie etwa ein Kapitalist ein zwei- se.lmtieS Börsenpapier ankaust, das ihm sein Bankier als besonders vor- theiihast anpreist. Dem gegenüber verdient eS Anerkennung, daß die vreußische Regierung setzt erklären läßt: sie bade in ihrer Stellung die Verpflichtung, objektiv zu prüfen, ob die Opfer, welche der Industrie in solch' schweren Zeiten aufrrleat werden sollen, den Vortheilen, welche der Hauptstadt und Einzelnen erwachsen, nicht weit überlegen sind. Der RerchStag hat die Beratbung der Diehzölle mit Erhöhung de« Zolls aus Schweine von 2V» aus 6M. und aus SpanserkelvongOaus !<X) P». beendet. In der Debatte wurde wiederholt hervorgehoben, daß diese und ähnlich« Erhöhungen nicht unabänderliche seien. Diel- medr will man der ReichSrcgicrung damit eine Waffe in die Hand drücken, bet künftigen HanvelSvertiägen mit anderen Staaten gün- "" für dt« deutschen Gewerdtteidrnben erzielen zu können. Deutschland muß beim Ablauf der Handelsverträge Etwas besitzen, waS es dem anderen Theue als Ersatz dielen kann, wenn dieser von zu weit gebenden Ansprüchen nicht ablassrn will. Der Freihändler Abrahanr Leieune Dirichlet machte seinem Unmut!» über die Schutzzölle dadurch Lust, daß er den Schutzzöllnern zurief: „Eure wirtlischastlichcn Ideale liegen seit längerer Zeit in Frank reich, Rußland oder gar in China!" Der gute Mann kann es nickt vrrwinven. daß die Zeit allerdings unwiederbringlich vorbei ist, wo die Erkenntniß dessen, was Deutschland wirthschastlich noth- thut, — aus Palästina geholt wurde. Mit Thronrede und feierlichem Prunk ist der Reichsrath in Wien geschlossen worden. Das vom Kaiser von Oesterreich ver lesene Schriftstück ist arm an rein politischen Bemerkungen; da gegen spendet cs den wirlhschaftlichen Schöpfungen des Parlaments das »värin«e Lob. Einige de,selben verdienen dasselbe in vollem Maße, die Einführung eines Maximalarbcitstags und die Rcsorni der Gewerbeordnung »in Sinne der Forderungen der Handwerker sind sogar Leistungen, in denen »ns Oesterreich voran ist. Andere Beschlüsse des Parlaments hingegen, namentlich die Genehmigung des Nordbabn-ÄusbeutungsprivilegS gehören aus die dunkelsten Blätter Oesterreichs. Kurze Zeit nach der Thronrede wurde das von der deutsche» Opposition verfaßte Manifest an die Wähler konfiszirt. Dieses langathmige Schriftstück verdiente eigentlich diese Ebre nicht. Es krankt an der Schwäche und Halbheit, welche die vom Judcnthum zerfressene deutsche Partei in Oesterreich stets be kundete. So lange Rothschild der geistige Nährvater der Vertreter des Teutschthums ist, werden die Czechen und Klerikalen Oberwasser behalten. Erst wenn daS Deutschthum in Oesterreich, wie es jetzt in Nordbölnnen anfängt, sich aus den Schlingen des entnervenden Schmarotzcrtbums befreit, werden bessere Tage für unsere Brüder im Nachbarstaate anbrechen. Der Streit zwischen England und Rußland hat sich wesentlich verschlimmert, aber nirgends will man an die Unüberstciglickkeit der Hindernisse glauben, die der Erhaltung des Friedens in» Wege sieben. Eigenthumliche Lage: der Kriegsgott klopft vernehmlich an das Tbor, an welches sich alle Welt kramplkast lehnt, um ihm den Eintritt zu wehren. Wunderlicherweise ist der Streit zu den» An fangspunkte zurückgekekrt. den man längst erledigt glaubte: Wer hat am Kuschkfluffc angesangcn? Die amtlichen Berichte des Ge nerals Komnrow und Sir Lumsdens widersprechen sich Punkt für Punkt. Wer hat Recht? Kein Tbeil wird den anderen überzeugen, jede Macht schwört aus die Richtigkeit der Angaben seines Berichts. Vermulhlich hat der russische General und der englische Jngenicur- aeograph gleichmäßig Mehrcres getban, was der Andere als Verletzung vcS Uebereinkominens deutete. Wenn Rußland und England sich nicht entschließen, das Vergangene vergangen sein zu lassen, wenn sie die Ekrensroge aufwerte», dann erkennt man die Absicht, den Bruch herbcizusühren. Feine Nasen »vollen diese Absicht riechen; andere ebenso feine haben die entgegengesetzte Witterung. Neueste Teleflr«mmr der..Dresdner N«chr." vom 23 April. Berlin. Der Reichstag setzt die »weite Berathung der Zolltarif» odellc bei den Tcztilzölleu fort. Der Zoll auf Baum wollengar», drei- und mehrdrähtiges, roh, gebleicht, gefärbt, beträgt 46 Mk., der Zoll auf mehrfach gezlvirnte Nähsaden, auch aecvmodirte lrum Einzelverkauf vorgerichtcte) Nähfaden beträgt 70 Mk.. Die Kommission schlägt vor, aus zweidrähtiges, mehrfach gezwirntes, so wie auf drei- und mehrdrähtiges einfach gezwirntes Balnmvolleii- garn. roh, gebleicht, gefärbt einen Zoll von 48 Akk., auf drei- und mebrdrähtiges, mehrfach gezwirntes Baumwolleligarii, roh, gebleicht, gefärbt, einen Zoll von «0 Mk., aus accomodirte (zum Emzelvcr- kaut vorgerichtete) Nähfäden einen Zoll von 120 Mk. für 100 Kilo gramm. Abg. Lrimborn (Centrum) beantragt: drei- und mehr- drähtiaes, einfach gezwirntes Baumwollengarn, roh, gebleicht, ge färbt, ferner Ge»chirrgarn, wiederholt gezwirnt niit 48 Mk., zwei- und mehrdrähtiges, wiederholt gezwirntes, roh, gebleicht, gefärbt, mit Ausnahme des Geichirrgarns, mit 70 Mk. zu verzollen. Abg. Singer (Soz.) endlich beantragt: den Zollsatz für drei- und mehrbräbtiges, mehrfach gezwirntes, einfach gezwirntes Banmwollengarn. roh. ge bleicht, gefärbt, ferner für accomodirte (znm Einzelverkauf vorge richtete) Nähfaden auf nur 70 Mk. herabznsetzen. Er begründet seine» Antrag rmter Hinweis aus eine Petüion Berliner Näherinnen. Die Näherinnen würden durch den Nähfavenzoll gedrückt, denn sie müßten die Nähfaden selbst kaufen. Hier möge man einmal die Arbeiterfreundlichkeit beweisen. Die Nähfadenindustrie befinde sich in gar keiner Nothlagc, denn sie gebe bolze Dividende. Man habe dem Volke Brod und Fleisch verthcucrt und jetzt vcrtheuere man noch den Näherinnen das nothwendigc Material. Bundeskommissar Geb. Rath Schraut tbeilt init, wie die Petition der Berliner Näherinnen zu Stande gekommen ist. Der Vorstand der Berliner Wäschefabrikante» habe an die einzelnen Fabrikanten ein Cirkular mit der „Arbeiteriniien-Petition" zugehen lassen, und dieselben darin ausgefordert, die Petition von ihren sämmtlichcn Arbeiterinnen unterzeichnen zu lassen. Die Näherinnen müßten ihre Nähfaden allerdings kaufen, aber sie müßten sie bei ihrem eigene» Fabrikanten kaufen, anderenfalls würden sie sofort entlassen. Er lasse dahingc- tellt, inwiefern einzelne Fabrikanten damit ein Geschäft machten, ^ebenfalls stehe unter solchen Umständen der Preis, den die Ar- ieiterinnen ihren Fabrikanten zahlen müßten, im Zi mit den Arbeitslöhnen. Der Bundeskominissar weist v, die englischen Nähfadensabrikanten sich verbunden haben, um die deutsche Nähfadenindustrie zu ruiniren. Sic ricrkailften daher ihre rodukte zu jedem Preise. Gehlert bestätigt dies. Die Absicht der nglünder sei, nach Ruiniruiig der deutschen Konkurrenz beliebig hohe Preise zu stelle». Ter Schutz der deutschen Industrie liege daher im Interesse der Konsumenten selbst. Sonst sage die Linke, ber Zoll werde stets auf die Konsumenten abacwälzt. Hier Helge nützlich, die Nähmaschinen müßten den Zoll tragen. Die Nah men würden gezwungen, ihr Garn von Fabrikanten zu lausen Prinz und Prinzessin Max Emaimcl von Bayern hier eingctroffen und begrüßten Nachmittags den " " " enden des Een Berlin. sind heute früh hier eilige „ , Kaiser. — Ter svanische Gesandte sprach dem Vorsitzende» des Central komitecS für die Unterstützung der Ovier des svanische» Erdbebens, dem ReichStagSpräsidcnten von Wedell-Piesdori, den tiesgeilihlten Dank seines Monarchen a»S für die Beweise der Generosität und der Sympathie des deutschen Volkes für Spanien. — Windthorst brachte im Äbgcordnetenhause einen Antrag ein. die Erwartung auSzusvrcchen, daß die Regierung bald einen Gesetzentwurf über die organische Revision der Maigesetzc cinbringe. Berlin. Die engere Versammlung des StaatSrathes trat heute zur Berathung der Börsensteuer zusammen. — Der BundcS- rath beriech die Novelle zum Gerichtsvcrsahrcnsgcsetz und zur Straf- prozcßordnung. Paris. Ein Lyoner Blatt meldet, die Ausständischcn in Eam- bodcba hätten sich Kampots, des wichtigsten Haicnplatzcs Cam bodchns beinächtigt, die iranzvslsche Besatzung niedcrgemctzclt und 10 Kanonen erbeutet. — Ein Frauenzimmer begoß hier gestern eine Nebenbuhlerin mit Vitriol und zerstörte ihr damit das ganze Gesicht. Ein Auge ging ganz verloren. London. In einem Zimmer des Gebäudes der Admiralital fand heute Vormittag 11 Uhr eine Explosion statt. durch welche ein Beamter der Admiralität schwer verwundet wurde. Die Polizei stellte am Tlzatortc eine sofortige Untersuchung an. Berlin er Bors e. Der SpekulationSmarkt war verstaut auf Gerüchte von Eexeutionen für bedeutende Pariser .Häuser. Tie po litische» Nachrichten paralisirten sich ziemlich. Kreditaktien schlossen 2'/r Mk., DiSkontogeicltschaft 1 Proz. niedriger. Deutsche Bank unverändert, deutsche Bahnen fest, dagegen österreichische matt, be sonders Franzose», die ans die erwähnten Execntionstäuie 7'/r Mk. verloren. Svckulative Bergwerke still, fremde Renten meist schwächer, nur neue Russen schlossen etwas besser. Ter Kassaverkehr war wenig belebt. Dresdner Bank 1'/« niedriger. Lanchhammer verloren 3 Proz. Industrien vorwiegend angeboten. Deutsche Prioritäten schwach, deutsche Fonds schwächer. Ipari«, LS. April. Schlup, «ent« 77.70. «nlelhi »08.W. Italiener »2.S7. «>,Lt»dahtt eio.oo. Lombardei, 28<I.<X). d«. «riortiilien —. »sdpler 30S,«>. Lek. ««ldrenle —. Spanier d8'<«. Ottomanen b37,cx>. Nudtg. >r»n»«n, 23. April, vor«. Il Nl,r !» Min. lkonsols SS'/,. >873er Roste» 84,1«. Jiilienrr Sl>/,. Lomborpen »>>.,. lürkru IL-/,. <»/» »und. «mrrikiirr I2«-/,. Ungar «oldrrnte 7L»/,. Orftrrr.Goltzrentr 81. Brentz. EonsolS l»2. Ek»>p«er e«>«. Ottomaiihank Exez-Rriten 78. — Stimmung: Ruhig. — wciter: vrranderlich. «ieiitn, 23. April, Nach«. I Uhr. <Srtrei»r«arkt.> Weizen fest, k»c» 188—173, pr. April-Mat 173Hü, Pr. Iunl-Iuii 177.ÜÜ, Pr. Slpt-Ocioder 18»,««, RoMN> trft, loco 138 -111. pr. April-Mai I1L.L«, pr. Juni-Iuit I1S.I0. »r. Sept.-Ociobrr IL3.««. «üböl frst, pr. April-Mai L«.««. pr. Sepibr.-October »2.«». Spiritu» matt, loco ««.7«, pr. April-Mai 11,»», pr. Juli-Auguft 13,3», pr. «uguft-SrPtrmber 11,3«. Prirolcu« loco 8,1». SH Lokales und Sächsisches. Maschinen wurden gezwungen, ihr „ und diese rundete» die Preise ab. Diese Abrundung betrage bis zu 80 Proz. des Selbstkostenpreises, ja sogar oit bis 120 Proz. Da gegen verschwinde ein geringer Zollsatz. Nach der Theorie der Linken trage aber der Konsument den Zoll. Tann aber werde die Ver- theueruna für einen Anzug nicht mehr als ein '/>» Pfennig betragen. Was solle mit den Tausenden von Arbeiterinnen werden. dir die Nähfadenindustrie beschäftigt? Louis Löwe ist gegen die Zoll erhöhung, welche die armen Näherinnen zwinge, von ihrem kärg lichen Lohne noch etwas abzugeben, um den Nähfadensabrikanten Dividenden zu sichern Grad (Elsässer), Penzig und Brömcl sind mit angenommen. . „ ^ „ von 70 aus 120 Mk. crgiebt deren Annahme mit 110 gegen 100 Stimmen. Berlin. DaS Abgeordentenhaus nahm die KreiSordnuna für Hessen-Nassau an und beriech die Proviiizialordnuiig. Es lehirte die Theilung vieler Provinz in zwei Provinzen sowie den Ausschluß von LoaMen vvm passiven Wahlrecht ab. — Herrlicher wie hier, nur durch einen kleinen staublöschenden Nachmittagsregen unterbrochen, konnte sich kaum in Bellciggio am Comer Sec die Witterung gestalten, wo Se. Majestät der König Albert gestern seinen 56. Geburtstag feierte. Alle öffentlichen und sehr viele Privatgebüudc der Residenz waren festlich geschmückt. Um 11 Uhr Vonnittags wurde in der katholischen Hotkirche ein ll'o Ovum celebrirt. welchem Se. Königs. Hoheit der Prinz Georg nebst hoher Familie beiwohnte. In Meinhold's Sälen wurden aus den 42 Pflegervereinen 380 Arme gespeist. Mittags von 12—1 Uhr fand auf dem Altmarkte vor dem Nathhause eine musikalische Auf- führuüg statt, der auf dem Markte lind in de» einmündenden Straßen eine große Menge Zuhörer beiwohnte. Nachmittags vereinte im Harmoniesaale die höchsten Staats- und städtischen Beamten ein Fesidiner, bei welchem Herr Staatsminister Freiherr v. Könneritz den einzigen Toast am Se. Mas. den König ansbrachte. Bei Se. Excellenz dem Herrn Kriegsministcr Gras v. Fabrice fand ebenfalls ein Diner statt, zu welchen die Ehcis de: am Kgl. Hoie aecreditirten Missionen, die Herren Staatsimnister, die Obcrhoichargen, sowie die Vorstände und Vertreter der obersten Civil- und Militärbehörden Einladungen erhalten hatten. Die Herren Offiziere begingen den Festtag durch Diners in ihren Kasinos. Die Allemcmiua, Verein ehemalig Einjährig-Freiwilliger hielt in Meinhold's Sälen ein Festsouper ab. Die Militärs und Neichspostbeamtcn hatten großen Dienstanzug angelegt; die Tanchsschiffe und Wiiacn der Straßen bahnen fuhren ihre Touren im Schmuck bunter Fahnen. In den Gartenanlagen sprangen die Fontaine» und sonstige Wasserkünste. Am Abend brannten auf den öffentlichen Plätzen die Gaspyeamidc», kurz, überall beobachtete man, daß die Stadt einen hohen Ehren tag feierte. — 'Außer den schon in gestriger Nummer verzeichneten, am Ge burtstag Sr. Maj. des Königs verliehenen Orden und Ehrenzeichen wurden noch folgende Personen dekorirt: Mit dem Albrechts- kreuz: Kupferstecher Hase-Dresden; Gemeindevorstand Franke- Wüstcnbrand; Grenzpolizei-Inspektor Herzog-Ebersbach; Prokurist Hvfsmann-Leipzig; Oberaussehcr Krause-Colditz; Kanzlciiekretär Patzig-Meiße»; Äemeiildevorst. Richter-EberSdorf; Obcrgcnsdarm Rothe-Eheimilß; Gerichtsvollz.-Vorst. Bachmann-Leipzig: Grund- lmchstihrer Doschner-Oelsnitz; Gcrichtsichrciber Fischcr-Wnrzen; Bureaninspektor Fischer-Chemnitz; Handclsregistcrtüvrer Gcorgi- Leivzig; Rcchnungssekretär Hertwig-Dresdcn: Dcpositcnrendant Leibiger-Leipzig; Bureauinipektor Mühlberg-Dresden; Kasscn- rendant Pritsche-Dresden; Gerichtsschreiber Rabe-Crimmitschau; Kassenkontrolenr Rasche und Gerichtsvollz.-Vorst. Nudolpb-Drcsden; Gerichtsschrciber Schenk-Freiberg; Kassenreiidant Schlegel-Chem nitz: Grundbuchsührer Woli-Leipzia; Heizhaus-Vorst. Däweritz- Dresden; Oberschassner 1. Kl. Eaert-Leipzig: Obcrstcucrauis. Fnnke- Annabera: Untcrsörster Gleichmann-Bcerwaldc; Heizhaus-Vorst. whlseld-Drcsden; Amtsstraßenmeister Küttlce-UnterhainSdori: die okomotivensührer Kutschke-Leipzig und Lohie-Dresden: Heizhaus- Vorst. Müller-Leipzig; Güterexped.-Kaisirer Radccker-Zwickau; Daminmeister Rieich-Pirna; Heizhails-Vvrst. Tell-Dresdc»: Ober- chaffner 1. Kl. Thomas-Hof. — Das Allgemeine Ehren zeichen wurde verliehen an BezirkSicldwebel Frendenberg-Zittau; >ie Büchsenmacher Freyer und Gnlndig: Reg.-sattlcr Keller: Bc- irksseldwebel Ochmc-Frankenberg: Noßarzl Reimer: Gendarmerie- Wachtiiieister Böttger-LeiSnig: Arresthausinsp. Naumann-Meißen: GerichtSwachtmeisterMorche-Großenham: Arresthausinsp. Schmiedel- Bautzen : Diener im Justizministerium stolze: Kanzlist Tzschackcrt- Drcsden: Balmwärtcr Angst.Dresden: Bahnwärter Baumann- Leivzig-Hofcr Bahn; Bahnwärter Böhmer-Löbau-Zittauer Bahn; Auswärter im Finanzministerium Tathe; Grenzaufs. Dietrich-
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