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Dresdner Nachrichten : 23.05.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-05-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188605231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860523
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860523
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22, 25-26 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-05
- Tag 1886-05-23
-
Monat
1886-05
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.05.1886
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Dvesöriev M^<Pvr<P1err enrpfiehlt in schristlichem, von Aintshauvtmann Dr. Förster gegebe nen Bericht den Entwurf mit einigen Modifikationen anzunehmen. — Der Svnvde liegt ein von 23 Mitglieder» unierreichne- Irr Antrag vor, an daS Kirchen-egiiiieut das Ersuche» zu richten, die Verlegmig des ersten LandeSbußlageS um eine Woche vor- oder rückwärts aiizuordiie». damit die notorisch schwer?« und unerträglich gewordenen Mikstände eine Kollision dieses Bußtages mit dem ^ erde. Altenburger Rvßinarkte ein für alle Mal beseitigt wert» — Im Verfolg deutlicher Anregungen der Plenawersammlung des Landes Medizinal Kollegiums und der Stündevcrsammlung hat das Ministerium des Innern beschlossen, die 187!» in'S Leben ge- unene Enirichlung, die Ausbildung von Heilgehilfen belrefiend, deren Erfolg den gehegten Erwartuiigen nicht ^itsvrochen bat. für die Zukunft wieder auszubeben. ES werden daher von >cht an Lelirknrse und Prüfungen für Heilgehilfen bei den dazu bestimmten öffentlichen Krankenanstalten — gegenwärtig nur noch dem Siadtfrankenhaiste zu Dresden und dem Kre>skrankenstifte zu Zwickau - nicht ivciter statlsinden, auch werden demzufolge Diplome für geprüfte Heilgehilfen nicht weiter erkbeilt werde». Die bis seht ausgebüdeten und mit Diplomen versehenen Heilgehilfen behalten ihre Diplome und die Berechtigung, sich als geprüfter Heilgehilfe bezeichnen zu dürken. — Droh der fengenden Strahlen der eS fast zu gut meinenden Lonne war geiler» als am eigeiillichen Eröffnungstage die 11. Dresdner Pferdeausstellung recht gut besucht. Bon irüli an strömten ganze L(haaren, zu denen die Provinz ein be deutendes Kontingent iiellte. nach dem Festplatte. Wiesenthorslrasze 8: Pferdebalnien mit der weilliinlenchleude» Aufschrift: „Bon und nach der Pserdeansslellnng" veimochlen der ÜlusstellnngSbciiicver nicht genug ailfznnelunen. Dank der Fürsorge und Umsicht dcS Komiiees war der eigentliche Festplatz von der ersten Stunde an nnnnierbrochen mit Wasseriprengwaaeu durchfahren Ivorden. iodaß der infolge des viele» Fahrens. Reitens und Gebens ans- sieigende Staub an feiner Wirkung verlor. Die OstisterSwell und die Herren lvandwirilie, unter denen sich auch der EirknSdirektvr Herzog Mit fauchendem Blick bewegte, waren am zahlreichsten er schienen, »in die laut nunmehr erschienene» Katalogs mit 080 Köpfen beschickre Ausstellung edler und gnrrassiger Thiere zu besichtigen. Nrit besonderem Interesse gießt sich der Besucher Strom nach Slall l7>. wo. wie bereits gestern erwähnt, der sächsischeZohlen- aiifznchlvercin seine Schwarz-, Kastanien-, WAchicl und Spiegel- braunen untergebracht hak. Diese „Bier und Fünsiälirigen", welche die Herren Siener-Reinhold hier, Roßverg-Miinchhof, I. Gaschwitz- Borkelivilz. Kühne Zöllmen. Gadegasl Niedcrgraistchwitz. Barth- Stenn, v. Römer m Oleiunark, Hcrriiian» Dümveitzichen. Roth- Schönau und Sehnlichen Kemmlib ausgestellt haben, gelangen nioracn Bouniltag zum Verla»:. Zu den bereits gestern erwähnten Ausstellern, die in der Hauptsache schöne elegante Wagenpferde aller Arten und Rassen ausgestellt haben — Reitpferde sind nur in geringer Zah vertreten - kommen noch die Rainen Hermann Hemze iun., Dresden, mit ,51 Pferden. Kau»»»»» Wiedemann jun., hier, mit l Pferd ihiukeu beiderseits halbgesliefeltcm dunkelbraunenr Wallach), Lamvl und Grvtlo, Preszburg, mit diversen Rapp- und Blonze'uchS-Wallachen. Bieter und Bogcl, Leipzig, deren Spezialität hell- und mittelbraune Stuken sind und die ein ganz prächtiges Material ausgestellt haben, Gebrüder Hiuchlasf-DreSden, die unter ihren 60 Pferden nnt .5 Biererzügen paradieren, Wilhelm Schle singer, hier, auS dessen reicher Kollektion em Apfelschiiiunclhengst und eine Forclleistchaninel-Stittc hcrvorrageu. Rittmeister v. Boxberg- Zfchorna, mit edlen englischen Bollblutthiereu, Heilbrunn und Schwarz auS Miihlhausen. L. Leifer-Leipzig. Adolf Schncidcr- Strehla. mit vorzüglicher Waare, und Dr. Lefsing. dessen stichel- brauner Sominerrapp- und Fuchs-Wallach die Schlnßiiummern des Katalogs bilden. Die Abtheilung li deS letzteren enkliäll die Üliissiellung geiverblicher Ergeuguisse. Einzelne Firmen haben ganz Hervorragendes stiebe Beilage) aiisgcstellt. Wir nennen hier: AniaN'Dresdeu: 7 Wagen: E. Kttceberg-Mcißen: 8 Wagen: Karl Gruner-Tresden: Threr.Avolhrken: Heinrich Gläser-Dresden: lr> Wagen: Eiebriider^ Eberskein Dresden: Pferdcslallungen: Bruno Werner-Dresden: Saiiel-Geschirre und Pferdeulensilien : Gebrüder Zander-Nrcißen: «» Wagen: A. G. Lcuner-Barrpen: Sättel, Ge schirre und Pserdeutensilicn. Hier verdienen die nach eigenen Ent würfen gezeichneten und angesertigten Hofgalageschirre besondere Erwähnung. Gehrüder Langenickel-Dresden : Sattel. Geschirre und Pferdentensilie» : Moritz Herrmann-DreSden : 8 Wagen: W. Paul- Ricker» : ?lckcrgrathe: N. Gall-Bautzen: 4 Wagen. Diese in der Svoriswetl ivolilhekannte Firma hat u. A. einen eleganten 6- Knstchirer nuSgcstellt. deSgl. einen höchst vraktifchcir Zweispänner, au dessen Dcichielfpitze sich eine elektniche Lichtvorirchtung befindet. Letzterer Wagen soll am Freitag Abend von Herrn Graten Luckner und nndere» bohcn Kavaliere» einer praktischen Probe unterworfen werden Tie Piämstrimgen seitens der verschiedenen Komnstisioncn, die sich wie folgt zusammemctzcn: für Ankauf zur Vcrloosniig: Grat Wilding, Mnior Schlabcra, Rillmeisker v. Stammer. Sach verständige : Bezirkslhiergrzt Philipp,, Laiidgesiüteroharzl Ketteritz- Llchlenstein: ttir Präninrungeii: l, Waaenpierde: Baron v. Ucker- niann, v. Lchonberg. v. Bodciihaufcii. Körner. Sachverständiger: Proi. Tr. Jobne; 2> Reisvierde: Roh borg. Tr. Stein, Maior v. Rosiderg, Kirchner, v. Hönmg: 6) Preisivriirgeir: Grat Münster, Kirchner, Wilsdor': 71 Äestgenttene Pferde: Kirchner, v. Höning: 8: Bestgefahrcue Pferde: v. Uckermann. v. Schönberg, Körner; !>) 'ächiifche Zucht: v. Uckermann, Kirchner, v. Höning. Sachoer- sländiger Proi. Dr. Siedamgrotzkh — werden erst heute bekannt gegeben. Auch warten ,»r Bureauszimmer 40 herrliche, meist aus dem Bereiche des Sporkes cnkiiommciic Prcisgegenskände der Ber- thciluiig. Heule, wo die Aiisslellung erst VonntttagS 11 Uhr ge- ö'snet wird, erfolgt Nachmittags 0 Ubr PreiSiahreu, Reiten und Spruigeu. Vormittags konzcriirl daS Korps des GardereiteregunentS. s'cachmittags das der Artillerie. — Tw zu Ostern erfolgte allgemeine Steigerung der W o h n u n g S m i e t b e n ist bekanntlich in der Pirnaiichcn Vor- stadr und der Johamistadt am siihlbaritcn geworden, und nicht mit Unrecht hat man vermuthct. das; so mancher HauSwirkh unter Be zugnahme ans die höheren Erträge seines Grundstückes, vielleicht auch in der Erwartung, daß die so icst aiigezvgcne MielhzinS'chraube bald wieder gelockert werde, fein Grundstück fcillncten wird. Ta nt es nun nicht ohne Interne, ;» erfahren, das; sich ein sehr »roher Mangel an Käufern fühlbar macht — cm Umstand, den man in Micthcrkrcii'en nnt einer gewissen Befriedigung cmpsindcr. — Der Bürgcrverein der Wilsdruffer Borsladt hatte für den >>i wmcm Stadtlhcile zu errichlenden Kinderhort eine Samm lung vcrnnslallet, welche cm günstiges Ergebnis; gehakt hat. Es waren bis zum Tage der Eröffnung diews Kinderhortes AN Mk. eingegangen; auch haben zahlreiche Bewohner der Wilsdruffer Vorstadt ihren Eintritt in den Verein „Kinderhort" erklärt. In den Ausschuß, dessen Vorsitzender Schuldirektor Gäblcr ist. hat der Pürgervercin die Herren Apotheker Brietzc, St.-V- Gmemer und Vnrgcr'chli'llehrer Schurichl abgevrdnct. — Der von dem Erporlverem für das Königreich Sachsen an läßlich der an> 12. Im» c. nn Prinz Mar-Palais und der „Flora" zu eröffnenden Ausstellung in Vorbereitung befindliche ErPort- Katalog. welcher m einer Auflage von 10,OM Ercmplarcn im In- und Auslände Verbreitung sinden soll, wird neben den 400 Mitgliedern des Vereins gegen 200 Gcichästssrrmen aller sächsischen Industriezweige enthalten, welche die Ausstellung mit ihren Fabri katen beschicken werden. Darunter ist die Metallindustrie mit 80 Firmen und d>e Textilindustrie mit den verwandten Gewerben mit gegen 50 Firmen vertreten, dann folgt die Holzwaarenindnstrie, welche mit Inbegriff der Pianoiorlcinbrikativn an IO Firmen zählt und allein über 150 Quadralmeter Grundfläche beansprucht. Ferner >st reichhaltig vertreten d,e Papierindustrie mit Kartonnagcnfabrika- twn und den polhgravhlichcn Gewerben, sowie tue chemische Indu strie und verwandte Ncbcnzweige. Durch wenige, aber namhafte Firmen wird die Leder- und keramische Industrie rcpräsentirt. — So außerordentlich hohe Temperaturen wie wir hier in den letzten drei Tagen zu verzeichnen hatten, giebk eS in der Regel nur während des eigentlichen Hochsommers. An windge schlitzten Orten stiegen dw Thermometer in der Sonne bis 40 Grad und darüber. Mancher Schutzmann seufzte unter der Schwere des weithin leuchtenden Helmes, wünschend, ihn bald mit der bequemen Mütze zu vertauschen und mancher Plattenkönig wischte ängstlich die Stirne, forschend ob die brcnnciide.Convc nicht noch das letzte Härchen vom Haupte geiciigt habe. Wohllhuend wirkt bei so tropischer Hitze da- zarte Grün der Bäume, dessen irisches Aussehen die Strahlen der Sonne noch nicht gebrochen hat. — Seit einigen Tagen erfreuen sich nicht nur die Stadt- bäder, sondern auch die zahlreichen Privalbäoer in der Elbe einer außerordentlichen Frequenz. Gestern Nachmittag überschritt die Wasscr'.värme 17 Grad »nd erreichte damit die säst allen Badenden angenehmste Temperatur. sich nnverziiglirL in KraSzewSki schreibt, „ und er Hab« «in Von lerzten, preußischen Staatsbürgern, abgrtaßte» und — vn einem 1 KraszewSki. dal Bitte nach Berlin gewen! Hrist verlängern Daraus ... olS Antwort und gleichzeitig die Hakt nach Magdeburg zurück zu begehen, er ie« gegenwärtig gänzlich unfähig zu reiten, zwei deutschen Aerzten. preußischen StaatSbi Unterzeichnete- Gutachten, welche- in diesem Sinne lautete, an die preußische Regierung geschickt. Dem ungeachtet ward die Kaution von 22.000 Mk. filr verfallen erklärt. KraSzeivSki tagt in dem Briete dann wörtlich: „Nun ist nur Drulichland verschlossen, und da Oesterreich gegenwärtig so eng mit Deutschland verbunden ist, io fürchte ich, daß mich Oesterreich vor die Tbür setzt. Italien ist schwach und ängstlich besorgt, Herrn v. Bismarck zu erzürnen — es wird mir keinen Schutz gewähre». Frankreich will »icht- von mir wissen, und auch die Schweiz venveigert mir eine Zuflucht. Wo soll ich ein Unterkommen sinden 7 Für einen kranken Manu von 71 Jahren ist daS eine furchtbare Frage!" — Wenn der Brief über haupt echt ist, so giebt auf die letztere Frage die B. B -Ztg. die Antwort: Man braucht eben nur kein — Vcrrätber zu irüi. — Mit beute verabschieden sich die 18 Bewohner des „Hotel- zum wilden Mann," die Natalkaffcrn, von hier. Der Besuch dcs Zoologischen Gartens ist während ihres dreiwöchentlichen Aufenthaltes ein zahlreicher gewesen. Nur ungern zieht die Kara wane. der es in Dresden recht gut gefallen hat, weiter. In ihrer fernen Heimath wird sie später von der fcböngelegenen Residenz berichte», in der eS ihr sogar vergönnt war. Ihre Majestäten und das ganze Kgl. Haus z» ihre» Bewunderen, zu zählen. Nur wenig ist es im Publikum bekannt geworden, daß sich unter diesen Söh ne» Afrikas auch der mutbiae Krieger Eetewaho befindet, rin naher Verwandter des berühmte» Zulukönigs gleichen Namens. Allen, die ihr anthropologisches Wissen noch bereichern wolle», sei Heine der Besuch des Zoolog. Gartens bestens empfohlen, denn nicht gleich wieder dürste sich Gelegenheit bieten, echte Repräsentanten aus dem Lande der freien Baiitustämnie hier zu begrüße». — Am Freitag Abend wurde in Leipzig nnter eigentkümlichen Umstände» eine angebliche Sängerin im alten Botanischen Garten festgenommen. Dieselbe entpuppte sich nachmals als ein Sänger, welcher zur Messe dort konzertirte und m Damenkleidung allerhand Umug trieb. — Polizeibericht. Der Drvichkeitt'ührer Friedrich Her mann Hauswald hat vorgestern Abend ein Goldstück unter der Anzeige an die kgl. Polizeidirektion abgeliesert, daß er dasselbe an Stelle einer geringwerthigen Münze von einem unbekannten Fahr gast Tags zuvor irrthümlich empfangen hat. — Au» der Wiis- drusierstraße stürzte vorgestern Mittag ein Knabe mit einer Glas- sln'che. Dieselbe ging in Scherben, und erlitt das Kind dabei mehrere Schnittwunden im Gesicht. — Seit einigen Tagen ist auch aus dem Elbberge. am Ein gänge in die Marschallstraße, ein großer Gaskandelaber mit Sie» mensbreilncr aiisgcstellt worden - Zu S chw u r g er i ch tsv o r i i p e nd en sür die im dritten Kalendervierteljabre 1886 beginnende Sitzungsperiode sind ernannt worden: in Dresden LandgericlitSdirektor v. Mangoldt, in Leipzig Landgerichtsdirektor Bartsch, in Chemnitz Landgerichtsdirektor Göhler, in Bautzen Landgerichtsdirektor Ezner, in Freiberg Landgerichts direktor Vollert. in Zwickau Landgerichtsdirektor Dr. Wolf und in Planen Landgerichlsdireklor Knrtz. — In der vorvcrgangcneii Nacht machte sich in der Pirn a- ische n V orstad t ein Individium dadnrch ebenso aufdringlich als verdächtig, daß es sich einem von zwei Damen begleiteten Herrn als Kriminalgendarm vorstellte. Schließlich ergriff der an die Unrechte Adresse gekommene Bnriche d:c Flucht, wurde jedoch am der Ziegelstraße von einer Gendarmcn-Patronille ausgehallen lind zur Rechenschaft gezogen. — Aut dem prächtigen Anssichtsfelscn Lilienstcin findet heute die Einweihung des eine noch ivcit umfassendere Rundsicht gewährenden Tlmrmes statt. — Die diesjährigen grvßenHerb st Übungen der westlichen Division des Kgl. tachs. Armeekorps werden sich »ach Miltheilungen , ans dem Voigtlande nr der Hauptsache zwischen Zwickau und f ichristen; Reichcnbach abiprelen. Außer den beiden das Manöverterrain im ' Inarchisten, lRuke be. den So- hinter e>nafl>er zst mit einem Kuren bewundern muß. Partei ätigkeiten. welche aus dem nord- :tzten Wochen sich abgespielt n Kontingent in den letzten Wochen sich abgespielt heißt e-: „Die Regierung krnnt nur das Bestrede», mg der Arbeiter zu befördern. Da lei uns der freche hat»«. - tue Ausbeutung der Arbeiter zu v«! Lustzua auch au» dem Land« der Unordnung doppelt willkomme» und wc«m es auch noch so toll vergebe» sollte, besser der olsene Kamvs als der dumpfe Druck!" Und Diejenigen, deren Organ die,es Blatt ist. erklären hier aus der Tribüne, dal; sie keine Gewaliiain keit wollen, daß sie keinen dringenderen Wunsch haben, als eine friedliche Lösung des TtreikeS. Selbst Herr Most mit seiner „Frei beit" wnrve Bedenken trage», sich so offen ans Seite der Meid hrrnnerbandc zu stellen, wie eS daS offizielle Organ der Verirrter der deutschen Sozialdemokratie »n Reichstage gethan hat. Die'er Tbatsache gegenüber hört für »lick jeder Glaube an die Ausrichba keit der Herren auf. Ich habe eben stets geglaubt und ich glaube eS noch, daß sie jede Gelegenheit benützen zur Aufreizung zu Ge waltthate». Daraus folgt, daß wir es nicht bloS mit den Arbeiten, zu thun haben, sondern mit den niederträchtigen Agitatoren, die sich mästen an- den Löhnen der Arbeiter, die arbeiten und Hungen, müssen, damit Jene ihren Lungerlold erhalten Diese Amiiluer, ich die in der Hauptstadt, sind nicht et etwa Arbeiter, »cm. verlern r Hauptstadt. . mene Journalisten, frühere Ingenieure und frühere simle Arbeiter, die es vorzltben, sich von ihren Ben»Sgr»vssen aushatte» zu leiser Darauf beruht die ganze Geschichte und wenn sie »och >o viel rebeu, daß die Arbeitenvelt mit dieicn Leulen solidarisch ist. so sage ich: ich glaube es nicht. Ich weiß sehr wohl, daß sich in Berlin, wie auch in anderen Centrc» der Industrie zahlreiche friedfertige »r.b sogar gutoatriotische Arbeiter befinden, die bei einer Lohnbewegung kein anderes Ziel nn Auge haben, als die Verbesserung ihrer Lohn Aber diele lichtet Ost und West begrenzenden ebcngeiiamrten Städten werden die zwischenliegenden sowie die entsprecbcirden längs der rcnßi'cheir! Grenze belegene» Orl'chatten nebst dein Hamsdorter Grund rc. vom Militär voraussichtlich belegt werden. — Beim Abbruch des Gerüstes eines Hauses an der neuen König-Johann slraße löste sich vorgestern eine everne Klammer von selbst von einem Balken, wodurch dreier herab und einem Arbeiter aut den Kops siel, welcher zwar bewußth-s «nam- mcnbrach, nach einiger Zeit aber wieder zu sich kam und m s Stadt- kraiikenhaus gebracht werden konnte. — Der stand der Weinreben ist nach dem Berichte des Sachs. Weinbauvereines hinsichtlich deS Elbtkales derart, daß bei stlncrem günstigen Witterungsverlaus ein gutes Weinjahr in Aus licht steht. — InCbemnitz tritt mit dem 1. August d. I. bezüglich des dortigen Sladtmusikkorps infolge Beschlusses beider städtischen Kollegien eine hoffentlich zum Beisein führende organisatorische Um wandlung ein. Diese Stadtkavclle erhielt bislang von der Stadt einen Zmchuß von 6000 Mk.: sie war aber so organisirt, daß trotz dem Niemand etwas von ihren inneren Angelegenheiten zu reden halte. Das Uebelste war. die Mitglieder wählten selbst ihren Di rektor. Dieier, welchem die Kapelle ebenso das Amt willkürlich wieder kündigen konnte, war auch noch durch andere kontraktliche Bedingungen io eingeengt, daß er in ein ganz unnatürliches Ab- hängigkeitsverhältiiiß von der vielköpfigen Meinung seiner Mnsiei gericih. Ter Rath konnte dieies Berhältniß nicht länger bestehen lassen und machte das Fortbezahlcn der 6«>00 Mk. von der Ausgabe dieier Organisation abhängig. Ta sich das Korps dessen weigerte, so nimmt nun der Rath die Sache selbst in die Hand. Er wählt einen stetigen Kapellmeister, welcher ein tüchtiges Mnsikkvrps zu be schaffen und zu erhallen hat. sür sich eine jährliche Vergütung von 1200 Mk. und als Beitrag zur Unterhaltung einer entsprechenden Kapelle d Mk. erhält. — In Radeberg brannte in der Nacht zum Freitag die an der Pulsnitzcr Straße gelegene Webnerstche Tsichlcre, mit einem großen Vonath unversicherter Nutzhölzer nieder. Ter Lehrling des Geschältes wurde noch in derselben Nacht in Haft genommen. — Im Kürzclichcn Gehölz bei Glauchau wurde der 46 Jahre alte Gutsbesitzer und Bichhändter Friedrich Wilhelm Hoch- mnth aus Dennheritz erhängt auigefiinden. Als Beweggrund zur That bezeichnet man zerrüttete Bcrmögensvcrhältnissc. For»sev«„g bes lokalen rveile» Seite ». Verhältnisse. Aber gegen diele richtet sich auch die Verfügung nickt. sie richtet sich gegen diejenigen künstlichen Lohnbewegungeii, die lwu den gewerbliche» Agitatoren hervorgerufen werden. Diese Agitiiie- ren sind eS «de», welche die Versügung »öthig machten. zHeitcr- tcit links.) Gleichzeitig mit der Nachricht von einem angeblich kever stehenden Wertste! in der Leitung des preußischen Kriegsiniinstcrilimo taucht eine andere Meldung auf, die. wenn sic sich bestätigte, aui eine sehr ernste Lag« schließen lassen müßte.. Tie „Eurov.KoucgE ergänzt nämlich ihre frühere» »nliiärischen Mitlheilmigrn h'tzl de hip daß nickt nur den Stabsoffizieren, sondern überhaupt allen Offizieren der deutschen Arinee der übliche Sommenillauö iiich; gewährt werden könne. Wir glauben auch diese ausfallende Aacli. richt unseren Lesern nicht vorenthaltcn zu dürfen, müssen jedoch die Vertretung der genannten Quelle überlassen. Bei der großen Berliner Parade des GardckorpS sind glücki-ticr ! Weise Fälle von Sonnenstich »icht zu verzeichnen gcweien. alm eine grvße Anzahl von Mannschaften aller Trnpocngaltuiiaeii winden, wie eS in der militärischen Ausdrucksweile lautet, „schlapp" und »inßlen ärztlicher Behandlung übergebe» werden. Tic Zahl der a, dieser Weise Erkrankten wird verschiedentlich bis aus bcträclstlich mehr als 100 Mann angegedcn. Die Streiks der Bauarbeiter in Berlin sind w gut wie zu Endc. In den Lokalen, in welchen die Strcikkoinmissinncn der Maurer und der Steinträger tagen, ist nur selten ein Streikender anzulreHeu. Nach Auskunst der Streikkommission der Steinträger verringert sich die Zahl der Streikenden immer mehr. Eine Versaimiilimg der streikenden Stellmacher wurde polizeilich genehmigt; die »leisten Meister haben die Billigkeit der Gcsellensordernngcn anerkannt nnd schlagen die erhöhten Löhne aus die Waare. Hingegen wurden mehrere andere Versammlungen, wobei die Sozialdemokraten die Hände iin Spiele hatten, verboten. Noch ist zu bemerken, das; die Nachricht von der polizeilichen Beschlagnahme der Srcikkasse nicht richlig ist. Tie Kasse ist vielmehr lediglich von der Polizei revidirl worden. Ter Antrag Hammcrstein, betreffend die der evangelischen Kirche zu gewährende größere Freiheit, ist nunmehr un preußische» Abge oidnetenhame eingebracht ivorden. Er zählt zwar von den W Parteigenossen des Herrn v. Hcimincrstein zunächst nur 44 Unter schritten ; doch befinden sich darunter v. Mmnigerode, v. Rauch- hauvt, v. Wedell-Malchow und andere der hervorragendsten Namen Taftt-geschichte. TentseüeS Reich. Im Reichstag äußerte der preußische Mi nister des Innern, Herr v. Putlkamer, über die Stellung der So zialdemokratie zu den Streiks n. A.: Der Sozialdemokrat Hafen- clever hat gesagt: Wir sind überhaupt gar keine Freunde der Streik bewegungen. denn wir wissen, daß sie in der Regel doch mißlingen und vadurck nichts erreicht wird. Von diesem Gesichtspunkt aus mag daS richtig sein; aber ich stelle dieser Behauptung die andere entgegen, daß die Sozialdemokratie die eifrige Pflegerin aller Streik bewegungen islund derNatur der Sache nach »ein muz;. DicGründcda- iür liegen auf der flachen Hand, denn der aurUmstur; sinnenden Sozial demokratie ist die Lohnbewegung an sich etwas höchst glcichgiltigcs; ob der Arbeiter kürzere Arbeitszeit oder den NorinalarbeitStag oder den Ausschluß der Frauen- und Kinderarbeit oder höheren Lohn mit seiner berechtigten Agitation in bemgter Ausübung des KvalitionS- rcchtcS erreicht, ist der Sozialdemokratie, welche unsere ganze gesell schaftliche Ordnung gewalttam »mgestallen will, nicht nur älcich- giltig. sondern sogar unangenehm. Sie benutzt die Streikbewe gungen und bemächtigt sich ihrer lediglich zu dein Zwecke, um durch vie Thatiachen zu dcinonstriren, daß der heutige Gcicllschastszustand unverbesserlich ist und Jeder sich ein Verdienst erwirbt, der die Kluft zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu einer unüberbrückbaren erweitert, weil die Sozialdemokratie daraus die Hoffnung schöpft, dem endlichen Umstürze, ihrem letzten Ziele, näher zu kommen. Abg. Hajenclever sagt: Wir wünschen ja nichts dringender, als daß alle diese Bewegungen aut dem Lobnacbicte sich in der friedlichsten Weste entwickeln und daß alle die Ziele, welche wir zu erreichen glauben, in einer ganz friedlichen Wege erreicht werden. Ich muß iagcn, daS glaube ich Ihnen einfach »icht. Das ist dasselbe Doppelspiel, wie wir eS hier fortwährend von den Herren sehen. Es ist höchst wunderbar, daß in demselben Moment, wo wir die Vertreter der sozialdemokratischen Partei von friedlichen Versiche rungen dahin überfließcn sehen, daß sie nichts weniger wünschen, als Ausbrücbe von lcidenschastlichen Erregungen und Gewaltsam keiten, ihr Moniteur, das Centralorgan der deutsche» Sozialdemo kratie, kur dessen politische Haltung sie die Verantwortung ausdrück lich übernommen haben, m der allerentichredensten Weise Partei der Partei. Oberst v. Sommerfeld, der erste Adjutant und Leiter der Privai- kauzlei des Kronpniizen hat. nachdem er bereits vor einiger Zeit eine» längeren Urlaub anaetrcten, nunmehr »ein Abschiedsgesuch eingereicht. Es heißt, derselbe habe sick Uebergriffe über seine amt lichen Befugnisse zu Schulden komme» lassen. Andere sprechen von persönlichen Reibereien zwischen den vier Adjutanten des Kronvrinzen. Vor einigen Tagen versuchte ein „Pascher" aus dem Niescn- gebiraskanime bei Schreiberhau ein Packet Waare» aus Oesterreich über die Grenze zu schmuggeln. Er wurde indcß dabei von einem der in dem genannten Torfe stationirtcn Grenzaus,eher abgeicchl und verfolgt. Da ihn aber der Beamte nicht einholeii konnte, rief er ihm in vorschriftsmäßiger Weste drei Mal „Halt!" nach, und da der Flüchtling nicht stehen hieb, legte er sein Gewehr an, um ch»:, wie eS die Ordre erheischt, eine Kugel nachzufchicken. In diciem Augenblicke stürzte aus einem Gebüsche der Häusler Schar, aus Schreiberhau hervor, um auf den Grenzbeamten mit einer Rade hacke einzndrmgen. Das lenkte natürlich sür einen Augenblick dessen Aufmerksamkeit von dem Flüchtling ab, was dieser soiort benutzte, uni aus der Schußweite zu entkommen. Hieraus wandte sich auch Scharr zur Flucht. Nun ries der Beamte diesem ebenfalls drei Mal „Halt! nach, und da dies vergeblich war, machte er von der Schnßwafse Gebrauch. Tie Kugel traf auch ihr Ziel und zwar drang sie dem Flüchtling in die Fußsohle. Trotzdem floh dieier weiter, und erst rn einem etwa eine Ltunde entkernten Doste machte er Rast. Dort nahm er ein scharfes Rasirmesser und schnitt sich mit seltener Kaltblütigkeit selbst die Kugel aus dem Fuße. Ta er sowohl, wie sein Kumpan von dem Grcnzarstscher erkannt waren, ist gegen Beide die Anklage erhoben worden. Oesterreich. Der oberste Gerichtshof in Wien verhandeln: über das Urthril des KreiSgericdtS Königgrätz. welches wegen der Königinhoscr Exzesse sieben Personen (vier Deutickc und drei Ezcche») des Verbrechens der öffentlichen Gcwaltwätigkcit tnr schuldig erklärt und zu schweren Kcrkerstrasen von drei bis sieben Monaten verurtheilt hatte. Der Kassationshof kassirte daS Urthcil und sprach scstimttliche Verurthcilte frei. In allen unbefangenen Kreisen wird dieser Spruch dcS obersten Gerichtshofes zweifelsohne eine ebenso lebhafte Befriedigung hcrvorru'en, wie das erstrichtcrlichc Urtbrit befremdend und beunruhigend gewirkt hacke. Tie jetzt vom Kässationsbose als irrig tvrrigirte Anschauung, daß beispielsweve das Verlangen eines der deutschen Festtheilnchmer nach militärischem Schutze sckon das Verbrechen der öffentlichen Äewalttbätigkeit be gründen sollte, bekundete eine so absonderliche Rcchtsaufiassung, daß inan sich des Eindrucks nicht envebren konnte, als ob diese Arm sassung von äußeren Strömungen beeinflußt ser. Eben darum mutz man die vom obersten Gerichtshöfe geübte Korrektur mit besonderer Äenugthuung begrüßen. JnUPrachatitz hat sich der Hauptmann erster Klasse Ludwig Lafitc des 18. FeldjägerbataillonS aus der Militärschießstätte durch einen Revolverschuß in die Schlitte entleibt. Der Beweggrund des Selbstmordes ist, wie in solchen Fällen immer, unbekannt. Ter durch den nimcinstchen Zollkrieg unterbundene Exportver kehr mit Rumänien beginnt bereits nachtheilig zu wirken. Jnd» strielle in böhmstchcn und mährischen Aabrikstävten. namentlich in Zwittau. Probnitz, Sternberg. Landskron, Grnlich. Rothwasscl Nachod, welche sür Rumänien marktgängige Artikel erzeugen, sehen sich veranlaßt, in der Fabrikation Reduktionen eintreien zu lassen, wodurch eine große Zahl von Arbeitern des Erwerbes verlustig wird. Glücklicherweise ist derzeit ein Nothstand nicht zu befürchten, weil die Arbeiter aus dem Felde und bei Eisenbahnbauten Beschäftigung finden. Doch ist die Schaffung neuer Absatzgebiete dringend »othig, da sonst im nächsten Winter die armen Gedirgsweber dem Elend preisgegeben wären. Frankreich. Aus den neuen Militärgcletzen des Generals Boulanger sind noch folgende Einzelheiten zu bemerken: Tie Mar- schallswurde wird abgcschafft, und beseitigt werden die in aktiven Cadres ohne Altersgrenze erhaltenen Divisions-Generäle, General- Intendanten, General-Medizinal-Jnspektoren. sowie die Adiutailts- Majors und hauptlcute zweiten Ranges. Der Grad der Unter leutnants wird beseitigt. Keiner kann Offizier werden, wenn er nicht vor dem Eintritt in die Militärschule ein Jahr im Heere ge dient hat. Die Unteroffiziere erhalten sür ihre Anwerbung eine sofort zahlbare Entschädigung von 1500 Frcs, Ihr Gehalt wird in jedem Jahre vermehrt und nach Ibiährigem Dienst enolgt Staatöanstellung. Der Gesetzentwurf errichtet siir Algerien und Trinis ein neues. 20. Armeekorps. Um den Preis für den 1880er Wcltansstcllungsplan bewerbe,, sich 106 Arbeiten, deren Ausstellung am Sonnabend erösinet ivnrde. Das „Journ. des Deb." glaubt versichern zu können, dag die Regienzng in der Frage der Ausweisung der Prinzen die Initiative
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