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k7"7i7 «artend getroffen und war — Bon einem der Elbkähne, die seit einigen Tagen zwischen den, PalaiSgarten und der Helbigschen Restauration auf der Elbe liegen, vermißt ein Schiffseigner seit gestern seinen Üjjährigen Knaben und glaubt nach Lage der Sache annehmen zu müssen, daß derselbe in einen, unbeobachteten Augenblicke vom Kahne herunter in die Elbe gefallen und ertrunken ist. — — Tharand, am l7. Sept Daü am vergangenen Sonntag von der Kapelle des Dresdner Orpheus veranstaltU« Jnstrumental-Eoncert, dessen Erl,ag von den Coneertgebern zu einer Ehristbcscherung für hiesige arme Kinder bestimmt wurde, war von Tharand aus ziemlich besucht. Die in Bezug auf Präcision und Reinheit überaus gelungene Ausführung der ein zelnen Piecen ließ uns vergessen, daß wir Männer vor uns hatten, die als Dilettanten auftraten, und eS nur durch Kraft. Einigkeit und Ausdauer zu solchem Ziele bringen konnten. Darum wurde auch mancher BerfallSruf und manches Wort des Dankes den braven Musikern gebracht, und als sie am späten Abend nach gemüthlichen Stunden de» Beisammensein» von uns gingen und ihre Abschieds klänge durch unsre Thäler schallten, erklang noch ein vielstimmiges, dankbar herzliches Hoch der lieben Kapelle des Dresdner Orpheus. — Oeffentliche Gerichtssitzung am 18. Septbr. Am Morgen des 17. März v I. fanden die Maurergesellen Jacob uno Kuntzsch. daß aus der ArbcitSbudc an der Rade- bergerstlaße. ivo sie ihre Sachen nach vsllendeier Arbeit nieder legten, ihie Schurzfelle abhanden gekommen waren. Man fand, daß rin Brctt losgeriffen und ein Loch in eia Brett geschnit ten war, wodurch es dem Diebe leicht geworden ist, in die Arbestsbude einzusteigen. Der Verdacht lenkle sich aus Earl Gotthelf Gohring und Friedrich Emrl Trobisch. Beide sind 25 Jahre alt und von Profession Maurergesellen. Elfterer ist bereits bestraft, und verbüßt jetzt noch eine Arbeitshaus strafe von 2 Jahren 3 Monaten. Zur Hauptverhandlung ist er deshalb von Zwickau hierher transportirt worden. Trobisch ist noch unbestraft. Die zwei gestohlenen Schürzen sind im Besitze der Angeklagten gefunden worden, und werden von den Maurergesellen Kuntzsch und Jacob mittelst bestimmter Merk male als die ihrigen bezeichnet. Gohring leugnet entschieden, er will die Schürze bei Herrn Vierling in der Gerbergaffe vor 5 Jahren gesaust haben, giebt aber als Berkaufslocal eine nicht zum Verkauf benutzte Lecalität des Bierling'schen Hausts an, nne auch ein beim Kauf zugegen gewesen sein sollender Mau rergeselle Trips die Angabe Göhring's nicht bestätigt. Gegen ihn spricht ferner außer deren Besitzer des gestohlenen Gutes noch die Angaben seines Mitangeklagten Trobisch, welcher in ausführlicher Weise angiebt, wie Gohring verfahren sei. Göh- ring habe ihn eines Tages ersucht, ihm eine Kelle zu borgen, und dabei darauf hingewiesen, daß er zwei Schürzen wisse, die er Holm wolle. Abends 7 Uhr habe Gohring ihn abgeholt, und Beide seien nach dem frühem Eavalleriecxrrcierplatze ge gangen. Er habe auf der Forststraße gewartet, und nach un gefähr 6 Minuten sei Gohring mit zwei Schurzfellen wiedrr- gekommen. DaS eine in schlechtem Zustande habe dieser chm gegeben, nachdem vorher das Schloß von demselben abgeschnit ten worden fti, Auch ein Vorlegeschloß welches vor der Thür ! gehangm, habe Göhnng ihm gezeigt und ihm geben wollen, er habe eS aber nicht haben mögen, unv deshalb habe es Göh- ring bei der Nordstraße in die Prießnitz geworfen. Auch habe Gohring am nächsten Morgen es einem gewissen Bergmann erzählt, daß er zwei Schurzfelle geholt habe und Trobisch dabei gewesen se,. Deshalb sei auch d,e Polizei zu chm gekommen, Aussuchung gehalten und die ihm von Gohring übergebene Schürze mitgenommen, da Bergmann Anzeige erstattet habe. — Wegen eines ausgebliebenen Zeugen wurde die Hauptoer handlung bis Sonnabend, Vormittag 10 Uhr vertagt. Tase-gesthtchte. Frankfurt a. M., Mittwoch, 18. September, Mittags halb 12 Uhr. Soeben ist Se. Majestät der König hier einge troffen. Ein officieller Empfang Seiten der Behörde fand nicht statt. Zur Begrüßung Sr. Majestät ist Se. Königl. Hoheit ver Großherzog von Hessen hier eingetrofsen. welcher dm König nach Darmstabt eingeladen hat. wo'elbst das Diner statt- srndet. Dr. I.) Karlsruhe, 16. September. In der heutigen Sitzung der Zweiten Kammer verlas Lamey den der Kammer vorzu legenden Adreßentwurf. In demselben wird hcrvorgehcben. daß das Badische Volk dankend die letzte Thronrede begrüßt hat; es werde freudig dem Beispiele des erlauchten Fürsten nacheisern und gern für die Größe und das Glück Deutsch lands jedes Opfer bringen. Nachdem der Deutsche Bund aus- gelöst fei, müsse die Verbindung mit dem Norddeutschen Bunde rald gefunden und die Wiedergeburt Deutschlands vollzogen werden. Hierdurch werde demselben die lange entbehrte Macht stellung zu Theil werden. Eine fortdauernde Trennung wider st eite dem historischen Rechte. Deutschlands nationale Einigung Lmne lein frenrkes Interesse verletzen. Die Adresse beklagt, daß die Wiederherstellung des großen Deutschen Gemeinwesens noch auf Hindernisse stoße. Einstweilen sei es jedoch erfreulich, daß die Süddeutschen Staaten einig seien mit dem Norden in der Pflicht des gemeinsamen Schutzes Deutschlands gegenüber den Angriffen von außen. Die Neubefestigung des Zollvereins werde bald das gesammte wirthschaftliche Interesse Deutschlands c!greisen und zur vollen Einigung anregen. Bedeutsam er scheine die Verständigung der Süddeutschen Staaten über die Organisation der Wehrkraft des Volkes. Deutschland bedürfe einer militärischen Stellung, welche jedem Angriff gewachsen seij Die bewährten Heerereinrichtungen des Norddeutschen Bun des müßten zum Vorb.ld dienen. Das Volk werde zur Er- rc.chung dieses Zieles willig Opfer bringen, weil es überzeugt ser. daß die erstrebte Einigung mit dem Nordbunde die innere Entwickelung Ladens nicht bedrohe. Die Adresse schließt mit de. Versicherung, daß cie Kämmer allen Gcsti.esvorlagen, na mentlich denjenigen über die Ei'enbahnen. die vollste Ärrsmer^ an.kät zuwenrm werde. ! London Mittwoch. Id. S.-rtemlec. Garibäkd' welcher ' zu dem am SO. d. im KryffsRpolastr stattfindenden Reformfeste eingeladen worden war, hat diese Einladung abgelehnt wegen möglicher Weise in Italien bevorstehender Ereignisse. — Die mit dem letzten Dampfer au» Mexico eingetrosfmm Berichte melden, daß Porfirio Diaz militärisch einzuschretten drohte, »enn die zahlreichen TodeSurthcile nicht umgewandelt würden. Carlo» Miramon, welcher 3000 Mann befehligt, hat 90 Liberale er schießen lassen, um den Tod seines Bruders zu rächen. (Dr.J.) Italien. Der Direktor der Florentiner EScomptebank, Herr Born, ein bereits bejahrter und sich vielfacher Achtung erfreuender Mann, ist, unter Zurücklassung eines Deficit» von nicht weniger als 250,0«>0 Lire in der ihm anvertrautenKasse, flüchtig geworden. Veranlassung hierzu soll die unter ähnlichen Umständen erfolgte Entweichung des Direktors einer Bank ge geben haben, welche dieselbe Gesellschaft in Lucca besitzt. Auch bei der Tabaksverwaltung sind großartige Unterschleife entdeckt worden. DaS ganze Personal wird umgestaltet. Der Begriff des Mein und Dein ist leider bei der Masse der Italiener noch immer ein recht schwankender. Spanien. Zur Beleuchtung der spanischem Zustände theilt der Pariser Eorrespondent der „Times" folgende That- sachen mit. Narvaez läßt die „amnestirten" Insurgenten zu Tausenden aufgreifen und nach den Philippinen oder nach dem pesthauchenden Fernando Po verschiffest. AuS Eatalonien sind schon 700 oder 800, darunter Alealdm und Mitglieder der Moderado - Partei, tranSportirt. Für einige derselben haben sich ihre Fi eunde verwandt damit sie nach den Eanarien-Faseln oder einem anderen weniger ungesunden Klima geschickt werden, aber vergebens, dein, die Regierung will sie aus ew»g los wer den und nicht lange füttern. Neu ist folgende Erscheinung. Narvaez und Gonzales Bravo wollen 8000 bis 10,000 Per sonen transportiren. Dagegen protestirt der — Finanzminister, weil die Versendung politischer Gegner theuer sei, schon 10 bis 12 Millionen Realen gekostet habe, und, aus einen so großen Haufen angewandt, mehr kosten würde, als dre spanische Staats kasse bestreiten könne. DaS Todtschießen ist freilich billiger. — Aus Spanien wird schon wieder einmal gemeldet, daß die „letzten Bandenwelche sich in Eatalonien befanden, verschwun den sind, und daß im ganzen Lande Ruhe herrsche. Diesen schon oft dogcwesenen „letzten Banden' folgen, wie bei den Kunstrestern, nun wahrscheinlich noch die „allerletzten" und „unwiderruflich letzten", worauf ein neuer Cyclus beginnt. Frankreich und Deutschland. Ein Eorrespondent der „Times" schildert den Eindruck, den die beiden Länder auf den Reisenden machen, folgender maßen: Tie Welt hat sich viel geändert, seit ich das letzte Mal vom Eoupv der Diligence auf das reiche Thal der Marne blickte und dennoch scheinen, mit Ausnahme des eisernen Weges, auf dem ich jetzt reise, alle die mächtigen Veränderungen spur los an diesem Lande vorübcrgcgangen zu sein. Da sind noch dieselben kleinen Felder, auf dieselbe altherkömmliche Weise be baut, mit demselben Pfluge gepflügt, das Korn mit derselben Sense geschnitten, wie ftüher von de« Voreltern gebraucht wur den. Da sind noch dieselben gesprenkelten Kühe, dieselbe Art Häuser, kaum eines neuer als die anderen; alle sehen aus, als ob sie kein Maurer wieder berührt hätte fest ihrer Erbauung, als die große Revolution den Bauer zum Grundeigenthümer machte. Doch das ist nicht blos in dem Thale der Marne so, überall, mit Ausnahme der großen Städte und ihrer nächsten Umgebung zeigt Frankreich denselben Mangel an Fortschritt. Je wester man sich von der Hauptstadt entfernt, desto mehr fällt dies auf, besonders nean man nicht durch die Fabrik- districte reist, wie ich in diesem Falle that. Nachdem ich die Champagne hinter mir hatte, wo Rheims mit seinen Fabriken noch einiges Leben verbreitet, verlor sich die Lebendigkeit mehr und mehr, bis an der Grenze das Volk nur noch vegetirte. Bei Forbach erreicht man die deutsche Grenze unv in we nigen Minuten ist man in einer anderen WeU. Ein rundes, wohlgenährtes, deutsches Gesicht guckt durch das Fenster und fragt nach dem Billet. Wir sind mitten unter den Kohlen- seldern des Saarbcckens. Das Land erinnert mit seiner Be triebsamkeit an englische Kohlengegenden, aber nicht so schwarz und düster; überall grüne Hügel, klare Bäche, kein Rauch. ES ist nicht zu verwundern, daß die Franzosen hier eine Regulirung ihrer Grenze wünschen, die ihnen die reichen Thäler der Sambre und Saar zu ertheilcn und ihre Fabriken im Osten und selbst im Norden von fremder Kohle unabhängig machen würde Es ist höchst ärgerlich, längs der ganzen Grenze so reiche Kohlenfelder und kaum ein einziges aus französischer Seite. Ist es nur die Kohle, oder ist es die Kohle und noch «was Anderes, was einen so großer: Unterschied zwischen den beiden Seiten der Grenze zwi'chen Lothringen und den Rhein provinzen hervorruft'? Es kann nicht die Nationalität sein; denn schon lange vorher che man die Grenze überschreitet, sieht man sich von deutschen Gesichtern umgeben, liest man deutsche Namen aus den Stationen und hört den deutschen Dialekt. Tie Kohienielder beschränken sich auf das Thal der Saar, aber über die ganzen Rheinprovinzen von Aachen bis Eöln, von Trier bis Eoblenz. von Saarbrücken bis Mainz sieht man überall dieselben Zeichen des Wohlstandes und des Fortschrit tes. Unwillkürlich denkt man beim Anblicke dieser wohlbestcll teir Felder, dieser gedeihenden Fabriken, dieser wohlgenährten, gutgelleideten 21ewohner an die Soldaten, die voriges Jahr so ausdauernd marschirren und sc tapfer kämpften. — Sellte ein solches Land wirklich Etwas von Frankreich zu fürchten haben'? — * London. Zwei Morde von den vielen, die seit einiger Zeit allwöchentlich das Ehrenschild Englands beflecken, haben daü Publikum auf das tiefste erschüttert. Der eine wurde in Kmnington, einem Stadttheile im Süden der englischer: Haupt stadt, verübt, der andere zu Alton in der Grafschaft Hampshire. In Kennington war es eine aus Eifersucht wahnsinnig gewor dene Mutter, die am Hellen Nachmittage zweien ihrer Kinder die Kehle abschnitt und dam: selbst ihren: Leben ein Ende machte. Der zwölfjährige Sohn, den sie vom Spiel aus dem Garten rreG u:n ihn ebenfalls zu tvdten. entwich ihr in ver- zweifÄer Fluchs. „Sie Mgtt mH/" st sagte d« Klyne auS) „etwa eine Stunde um den Küchentlsch herum, mit dem Messer in der Hand — dann rannte ich durch alle Zimmer, dann in den Hof und Garten, dann wieder in'S Haus, endlich auf die Straße." Welche Scene! Man erstaunt über die Kraft de» Knaben, daß er, das blitzende Messer vor Augen, die mord lustige, wahnsinnige Mutter hinter sich, länger als eine Stunde die Flucht um sein Leben aushielt und nicht, die Besinnung verlierend, in die Knie gebrochen. — Doch der Fall in Alton ist noch um Unendliches grauenhafter. Drei kleine Mädchen, glückliche unschuldige Geschöpfe, spielten am Nachmittag in der Vorstadt, zwischen .Hecken und Gärten, ganz in der Nähe der Wohnhäuser ihrer Angehörigen, nahebei der öffentliche Fuß weg — welches Leid, würde man fragen, konnte diesem un» schuldigen Dreiblatt widerfahren ? Da naht sich ihm ein junger Mensch, ruft die Kinder herbei, vertheilt Kupfermünzen unter sie und beredet eine kleine Achtjährige, ein schönes, fast üppige» Mädchen, ihm in einen nahcgelegenen Hopfengarten zu folgen. Sie kam nimmer zurück. Mehrere Stunden nachher fand man zuerst den Kopf, dann einen Arm, dann die Hälfte deS andern, wester die Lungen, Alles verstreut, als wenn ein wildes Thier seine Beute zerfetzt hätte. Der Rumpf wurde entdeckt, aber entleert von allen Eingeweiden, die bis heute nicht gefunden, als hätte ein Kannibale sie verzehrt. Die auögebohrten Augen wurden erst Tags darauf in einem Bache entdeckt. Und wer ist der Thäter? Ein junger Mensch, ein Adoveatcnschreiber, mrt einem sanften Gesicht, salbungsvoller Stimme, aber mit unzähmbarer thierischer Leidenschaft auSge- stattet Freden! Baker ist der Name des ruchlsscn Mörders. Nach der Thal ging er ruhig aus das Bureau seines Prinzipals, ohne auch nur den Versuch zu machen, sich der Strafe zu ent ziehen. Kurz vor seiner Verhaftung trank er einige GkaS Ale in einem Publichause und hörte den Hausknecht sagen, daß er auswandern wolle. „Ich gehe mit Euch" — sagte Baker, diese Hyäne in Menschengestalt. Der Hausknecht erwiderte: „Ich komme schon fort, ich verstehe mich auf manche Arbeit." — „Auch ich, ich könnte zum Beispiel Schlächter werden!" — Man verhaftete ihn, die Feder in der Hand, in den Gerichts« acten schreibend, und er nahm seine Verhaftung als etwas Natürliches hin. In seinem Pulte fand man ein Tagebuch, in welches er gleich nach der That in kräftiger Advocaten- schrist die, Worte eingetragen: „Em junges Mädchen getödtet — sehr schön und heiß." Dian muß sich in der Thal ent setzen über solche unbegreifliche Verirrungen der Menschennatur, und man ist fast versucht, an die grausige Fabel von der Exi stenz von Vampyren zu glauben, welche daS Blut unschuldiger Kmder als höchste DeUcatesse verfolgen. Ob er vor dem Morde seine Genußsucht befriedigt hat, konnte der Gerichtsarzt nicht beurtheilen, da die Zerstückelung des Körpers jede Nachforschung vereitelte, aber eS bleibt wohl kein Zweifel darüber zurück. * DaS Wochenblatt des Baltimore! Wecker bringt unter der Uebcrschrift „Keilerei unter der Ksutv volse" Fol gendes : In Washington ist es bekanntlich keine Seltenheit, daß unter der „besseren Gesellschaft", wie sich nun einmal die Leute von Geld und Rang zu nennen belieben, ein paar sich am Wickel kriegen und wie deutsche Handwerksburschen durchholzen. Wir haben schon erlebt, daß ein achtbarer Senator — Gott habe ihn selig, sagt man in Deutschland — mitten aus der Straße von einer sogenannten Jungfrau wegen Versprechms- bruch gepeitscht wurde ; wir haben erlebt, wie sich die Honorablcs vom Eongreß gegenseitig gestochen, geschossen, geohrfeigt und ge- stockprügelt haben; wir haben ferner erlebt, daß sich Ercellenzm in Willards wie Schulbuben balgten und durchbläuten, kurzum, in Washington scheint das Prügeln unter vornehmen Leuten Mode zu sein. Vor einigen Tagen ereignete sich ein ähnlicher Fall: „Dschenral" Frisbie, ein Bauer aus Louisiana, dre seine Welt sagt Pflanzer oder Plantagenbesitzer, band inst dem Naval- Lssicer Sullivan vom New-Orleanser Zollamte an und nannte ihn einen Lügner, gleichzeitig schlug er ihn mit der Faust in'S Gesicht. Sullivan war jedoch auch nicht von Pappe, sondern schlug dm Pseuvo - General hinter die Ohren, daß er wie ein abgelaufencr Kreiset umhertorkelte, endlich packten sich Beide, um sich nach der liebenswürdigen irischen Planier Ohren oder Nasen abzubeißen, und sie konnten nur mit Mühe getrmnt werden. Der Streit hatte folgenden Grund: Der Pflanzer hatte dm SchatzamtS-Secretär M'Culloch auf Betrügereien im Ncw- Orleansir Zollamt aufmerksam gemacht, und eine Untersuchung war eingelestet worden. Sullivan kam in dieser Angelegenheit nach Washington, traf mit dem Dcnuncianten in Willards zu sammen „und die Keilerei ging los re." * Kleine Bemerkungen aus der Zeit. JnBerlin ist der Nedacteur der „Zukunft" wegen Preßvergehm mit 14 Tagen Gefängniß bestraft worden. Wenn jetzt schon der Vorsteher der „Zukunft" ins Loch gesteckt wird, wenn er einen Fehler macht, um nicht wie viel eher ein Mann der Gegen wart. — Der nach Minden gebrachte Herr Brune von Alten ist wieder entlassen worden. Jedenfalls dachte man mit Göthes Faust: ^ .Zu mancher Zeit sch' ich den Alten gern, Toch bin' ich nach, »m ihm zu brechen.' Zu Prag ist die gegen dm Redacteur der „Politik", Namens Caspar, eingeleitete Untersuchung wegm Publication der Erlaffe des GeneralcommandoS zu Ofen auf des Obigen Vorstellungen niedergeschlagen worden. Es war dies vorauszusehen,! da in Oesterreich die Caspar-Vorstellungen immer einen durch schlagenden Erfolg hatten. Zur Obstzeit empfehle « ^ 1 r « i il v - li « -n I in Original-Flaschen ü 11 Ngr, dre Kanne 7 Ngr, Ferdinand Dogcl, Brestestr. 21. 7 groste Schreftgass' 7 > O empfiehlt L u. I v»t-