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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.07.1919
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1919-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19190720010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1919072001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1919072001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-07
- Tag 1919-07-20
-
Monat
1919-07
-
Jahr
1919
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.07.1919
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«ein die tge « üß" soll alle- rill)!, die -rziehung. Sonntag. schicket ««b in dt« Zeit" — »A« i t ln: zeitgemäß di« Predigt, der Untere.^.. VULung, unser« ganze Anschauung. Im Name» der Bildung und Aufklärung, der Kultur und Zivilisation so» derte «an von un». daß wir mil -er Zeit fortschreiten sollten. Heute sehen wir. daß diese» Fortschreiten mit der Zeit nur allzuoft ein Fortschreiten von Gott war: sort von Gott, lo» von Gott sind wir dadurch gekommen, immer «über dem Abgrund, in den Abgrund. Heute sehe» wir. daß dieses Leben „gemäß der Zeit" ein Leben ohne Emig- keitSinhalt mar und ist. ein Leben, dem die Quellen seiner besten Kraft fehlen, der Kraft von oben her. — Zeitgemäß und Fortschreiten, eü sind die beiden Schlagwv'.tc und Lock mittel. mit denen hie Zeit- und Wcltmcnschcn die Massen blenden, die Schwachen und Lauen betören. Tausende von Gott zu Mammon führen, aus ihren Herzen den EwigkeitS- geist reißen und sie mit Zeitgeist füllen. — Nein. Christen ida» sind Mcnsclien, in deren Herzen Christus lebendig und wahrhaftig wohnt» haben ihren Blick nicht auf die Zeit, son dern auf die Ewigkeit gerichtet, sie leben nicht gemäß zeit lichen. sondern ewigen Forderungen, sie schreiten nicht sort «it Len Geistern der Zeit, sondern GotteS ewiger Geist treiLt sie. — Man lächelt und spöttelt: „Altmodisch, 'rück ständig, unpraktisch". Das stört Christen nicht. Sie bleiben lieber bei einer alten guten Mode, al» daß sie eine neue schlechte mitmachcn. Sic sind gern rückständig, wenn die Welt sich allerlei Lüsten und Lastern, Torheiten urrd Phan tastereien hingibt. Sie sind nicht praktisch in den Dingen und Geschäften der Weltmcnschen, sondern bringen Opfer, helfen, heilen, trösten und suchen ihre Seele vor dem Ver derben zu retten. Das ist ihre Praxis. S o „schicken sie sich in die Aeit^. „Schicken in di« Zeit": es ist für Christen kein müdeS: Wir können'S nun einmal nicht ändern. Wir müsien'S nelrmen, wie es kommt! Nein, es ist die feste, fnnere Uebcrzengung: Gott hat uns in diese Zeit geschickt, gerade uns, gerade in diese Zeit, daß mir ein Sauerteig sind für diese Zeit und diese Welt, daß wir den Geist der Zeit durch den Geist der Ewigkeit überwinden, daß wir — je ärger die Sünde und ie schlimmer die Zeit — desto lauter, freier und freudiger uns bekennen zu dem, der allein das Heil ist für jede Zeit, der den einzelnen und die Völker noch retten kann, wo Menschen schon keine Rettung mehr sehen. Wir sind geschickt in diese Zeit, daß wir durch unse ren Wandel und unser Tun, durch unser Lieben und Leiden predigen von der gewaltigen, welt- un- zeitbezwingenden Kraft inniger Gottcsgemeinschast. — Unser Volk steht am Abgrund. Bei keinem anderen ist Heil, als allein bei Jesus Christus. Rettung und Frieden kann nur er bringen. Nicht durch ein Wunder von heute auf morgen, sondern nur durch die sittliche Erneuerung iedes einzelnen. Wir sind geschickt in diese Zeit, Gottes Helfer und Diener zu sein bei diesem Werk. Wohl jedem, der seine Aufgabe treu erfüllt. -ck- Börsen» unö Hair-el»tetl- Zerrüttung des deutsche« Wirtschaftslebens. r feste Grundsttmmuug, die seit Abschluß Lei» Frledentver- rle -eimlehr «Vierer Kriegsgefangene«. Der erste Empfang im Durchgangslager. Trier, Mitte Juli 1010. Die alte, sommerlich blirhenüe Moseistadt ist als Durch gangslager für die heimkchrcnden Kriegsgefangenen be stimmt. Hier, wo den mutig-stolzen Kämpfern einst Tag und Nacht Erquickungen vor dem letzten Ausmarsch geboten worden sind, sollen sie, die jetzt nach harten Jahre» heim- kommen, die erste Sorgfalt und liebevolle Betreuung der Heimat spüren. Unzählige Hände regen sich sür den herz lichen Empfang. Allen voran ist das Note Kreuz mit seinem großen Stab weiblicher und männlicher Hilfskräfte wacker am LicVeswerk. In jedem Hause, in allen Moseldörfcrn und in den kleinsten Eifel- und Hunsrückörichen ist gesam melt worden, und noch einmal zeigten sich die Hände und Herzen offen und schenkfreudig. Ein förmliches Weinlager Keht für die Heimkchrendeu bereit, dazu Kuchenbcrgc und Rauchzeug aller Art. Die großartige Organisation -er Ausnahme und Ver pflegung leitet mit planmäßiger Sicherheit die deutsche Heeresverwaltung. Ihr wunderbarer Geist offenbart sich in dem staunenerrcgcnden Nctzgewcbe, das die Niesenarbeit für etwa 30 000 Mann umfaßt. Die ausgedehnten Anlagen der neuen Artillerie-Kaserne am Hauptbahnhof dienen als Durchgangslager. Ein Lagerkommandant, Lssiziere in schlicht-bürgerlichem Rock, arbeiten hier mit Hunderten von ehemaligen Feldgrauen zusammen. Durch eine mit Tannen und Staütfähnchen geschmückte Willkommenpforte halten die Leuic ihren Einzug. Acrzte untersuchen beim Betreten deS Lagers jeden einzelnen, und ist» einer Roten-Kreuz-Bude werden ihnen die ersten Er quickungen gereicht. Kranke oder Krankheitsverdächtige kommen in Sondcrabtcilungcn und zum Weitertransport i« Lazarettzüge. Der nächste Weg führt sic alle in die «testge Entlansungshallc, die mit allen neuartigen und prak tischen Vorrichtungen versehen ist, mit Wannenbädern und Brausen. Darauf wird jeder Mann vom Kops bis zu den Küßen frisch eiugekleidet, die Namen werden festgestellt, «er einzelne bekommt seine Nummer und sein Bett. Seit mehreren Tagen ist alles zum Empfang bereit. Der erste Transport von 1000 Mann war vor einigen Tagen angcmeldet, blieb aber ans, und die schonen Blumen grüße in den Gängen und Sälen welken schon. Tie ersten heimgekommenen Kriegsgefangenen waren geflohen und fanden im Durchgangslager herzliche Aufnahme. Mit leuchtenden Augen saßen sie an den weißgedeckten, blumen geschmückten Tischen, atzen die leckeren Speisen und waren vor Freude ganz still und schüchtern. In der Kantincnküche werden die Speisen zubereitet, iketn znsammengekochtrs Essen», sondern Suppe. Braten, Gemüse, Kartoffeln. Lese- und Schreibzimmer stehen den Leuten zur Verfügung, und überall grüßen sic Blumen und Fahnen und fröhliche bunte Bilder. Selbst die langen, kahlen KasernengäNge sind mit Bildern geschmückt. An alveS ist gedacht, für alles gesorgt worden. Auf vorgeürucktcn, portofreien Postkarten können die Hcimgekehrten ihren An. gehörigen schreiben. Besondere Fragebogen sollen der Ber- Urißten-Nachforschung dienen. Flugblätter mit folgenden Brgrüßungs- und Aufklärungsworten werden verteilt: „Kameraden, Las deutsche Volk begrüßt Euch bei Eurer Heimkehr mit heißem Dank! Es freut sich Eurer Be freiung auS harter Gefangenschaft und wird Euch nie ver- geflen, was Ihr für bas Vaterland gelitten habt. In wenigen Tagen werbet Ihr Euren Lieben daheim wiedergcgcben sein. Nur ein letztes Opfer erwartet das deutsche Volk «och von Euch: die Sorge um die Gesundheit unseres Vol ke» legt Euch die Pflicht auf. Euch einem kurzen Lager, anfenthalt zwecks ärztlicher Untersuchung, Entlausung usw. zu unterwerfen." In besonderen Räumen erhalten die Leute Aus künfte, Rat und Unterstützung in allen Fragen. Diese Aus- k»nft»stellcn, die sich erstrecken auf Arbeitsnachweise, Bahn anschlüsse, Lebrnsmittrlverhältnisse. Kriegsbeschädigten- Fürforge, Verkehrs, und Paßbcstimmungen, beweisen, mit welcher umfassenden Gorge den Heimgekehrten der Schritt t« La» ihnen sremdgewordene Leben erleichtert wird. Be sondere Mtrsorgestelle», „Krifaheime" genannt »das Wort ist «ine Abkürzung für Kriegsgefangenen-Heimkehr», nehmen sich der Ratlosen ferner an. lieber die veränderte politisch« Lage im deutschen Baterlande. ebenso über alle zeitgemäßen Fragen werden ihnen Vorträge im Lager s c halte«. Kür Zerstreuung und Erholung ist Sorge ge tragen. Die einstige große Reitbahn ist tn eine Festhalle verwandelt. Hier werden Konzerte, Liebervorträge, bunte Wende, Dbeater» und Lichtbilder-Vorführungen veran staltet. «n Len Schenktischen gibt eS Wein, Bier. Rauchzeug. Alle» Liebesgaben, gespendet, um die dunklen Schatten der Srtrmerung von den Seelen der Heimgekehrte» zu vir- * R. Kaulitz.Ntebeck. LI« Dt» . . , . trage« die Börse beherrscht, al» einen Gradmesser sür di« Fest» gung unsere» politisch«» und wtrischastltchrn Neben» zu betrachte», hieße, sich einer argen Selbsttäuschung hlugeven. Be» der Zu versichtlichkeit der nach »reuen Kapitalanlagen suchenden Börs-in- käuscr spielt natürlich die Hoffnung mit, daß nunmehr, zumal nach Aushebung der Blockade, Ruhe u n d O r d n u n g in unse- rem Vaterlande rinkchren werden. Diese Hosfnung aber scheint »ich! aus Tatsachen gegründet, und wer die Auge» vifen hält, steht nur, daß die Schwierigkeiten, mit denen da» deutsche Wirt schaftsleben von Innen und außen zu kämpfen hat, unverändert geblieben find. Die Aussicht aus Besserung unserer Ernährung wirb durch die Bewegung unter den Landarbeitern getrübt; das Ende dcS Hungerkrtcge» bedeutet einstweilen nur, daß unsere Feinde — kann man schon sagen unsere früheren Feinde? — uns diejenigen Lebensmittel, die sie gern absioßcn »vollen, so lange liefern werden, als »vir zahlungsfähig bleiben. Taft sich z. B. Amerika zu einer Belieferung der deutschen Land wirtschaft mit den ienseit» de» großen Teiches im llcbcrfluß vor handenen MdiSfrüchten cntfchlosfen hat, davon hat man noch nicht« gehört. CS find auch leine Anzeichen dafür vorhanden, daß die Entente und Amerika durch Belieferung mit Rohstoffen, nament- ltch solchen für die Textilindustrie bestimmten, der deutschen Industrie die Mittel zum Wiederaufbau geben werden. Wie sich unsere Valuta, die uns zwar billige Ausfuhr ermöglicht, unse ren AnSlandSbcbars aber maßlos verteilest, gestalten wird, ist „och völlig unklar: von der in Deutschland schon seit langem geforder ten Balntaanleihc ist einstweilen nicht die Rede. Jede Betrach, tung der FricbenSbedingungen zeigt nnS, daß deren Erfüllung unserer Agrarivtrtschast und uiiscrer Jndustriewirtschaft ein ciiiigcrmaßcn erträgliches Dasein nahezu unmöglich macht. Tie Entente dringt aus Ablieferung des im Friedeilsvertrag Lczeich- »ctci» wertvollsten Teil« unseres Viehbestandes. Die Kohlcnfrage droht unserer Industrie zum Verhängnis zu werden; würde unserc gesunkene Sohlcnprobuktion allein die ausreichende Be lieferung unserer Industrie unmöglich machen, so kommt noch die Verpflichtung der Abgabe an die Entente hinzu, um uns die Aussichtslosigkeit zu zeigen, unsere industrielle Produktion in ab sehbarer Zeit wieder auf die alte Höhe zu bringen. DaS einzige Machtmittel, das Deutschland in Händen hat, sein Leben zu fristen, ist, man muß es immer wiederhole», die wertschasfcnde Arbeit. Diese Arbeit hat zugleich BesrriungS- Hamb.Paletf. 199.25 Deutsch-Waffen 2V«,- arbeit von den erdrückenden Friedensbedingungen zu sein. So -ansa-Damvfsch. 227,— Donnerrmarckh. 219,— wenig wir die Möglichkeit sehen, daß unsere wirtschaftliche Er- Nordd. Lloyd 193,— Dresdn. Dardin. 188,— starkung aus Grund der Friedensbedingungeu möglich ist, so ist Ar. Llbesch.-Gel. 98,75 Dre^dn. Kasmo!. 148,— unö allein durch Arbeit ein moralisches Mittel in die Sand ge- geben, die Undnrchführbarkeit des FriedeusvertrageS zu beweisen. Disl'-Kominandit. 155^75 Th. Soldschmldt 22ES0 Aber die deutsche Arbeit ist h e u t c b i S i nS M a r l Dresdner «anl 182,8« DSrlitzer Lllenb. 216,- hinein krank. AuS dem rhetnisch-westfälischen Eisengcbtet Letpz. Krcdstanst. 137,— Görlitz-Maschinen 126,— kommen Nachrichten, die auf jeden Volksgenossen geradezu er- D. Bierbrauerei 126, — Harpener Beraw. 185,75 schlitternd wirken muhe». Die Nachfrage nach den Erzeugnissen des Etsenmarktc» ist bedeutend, aber die Bersorgnngsmvglichkeit ZiEEll« 212 59 Höchster Farben 2!>825 ist gering. Uüd einer der Hauptgründe ist, man hör« und Hoch Gußstahl 189.— «. Horch SLo. 2is!- staune—Arbeitermangel! Die Hüttenwerke haben ossenc Stellen A.-E.s.Eari.-Jnd. 223,25 Hullchenreuther 258,59 ausgeschrieben, aber die Meldungen sind gering. Dazu komme» v. Heyden 2!7,25 I.A. John Aktien 126,— noch Kohlenuiaugel und Wagen«,angel, die die schlimmste Rück-! Zimmcrniann k^>50 Kahla Porzellan 8l8>— Wirkung auf d,e Etsenprodultion ausübcn mutzen. Es w»rd ent- ^ Deutsche Erdöl »V8,- Laurahütte 162,- weder mit großen Einschränkungen gearbeitet, oder bre Äcele ^ Deutsche Enßstahi 166.75 ! L.LöweLTomp. 235,— müssen ihre Betriebe sttllcgen. Ein Berliner Blatt gab kürzlich D. Ton u. Stein 154,—I LuckauL Steffen 18«,— ein für die katastrophale Lage der deutschen Eisenindustrie be zeichnende« Beispiel: DaS R e i ch S c t s e n b o h n a ui t hatte bei der Bergebnng der Ausschreibungen für das lausende Semester bei den Wagenbauanstaltcn die Bedingung gestellt, daß ein größe rer Teil der Konstruktionsarbeiten an die Metallindustrie und verwandte Werte zu vergebe» seien, um diesen über die Zeiten der Notlage hinwegzuhclsen. Der Erfolg der Fürsorge des Rcichs- eisenbahnamtcs ist gleich Null gewesen, denn die Mehrzahl der Metallsabrlke» hat die Austrüge zurückgegeben, weil sie mit dem Rohstoff- und Arbeitermangcl nicht in der Lage wären, di« Be- darfStetle ansertigcn zu können. Infolgedessen ist auch der Zu gang an neuem rollenden Material gleich Null gewesen, und die Aussichten für eine Verbesserung im Verkehrswesen sind äußerst gering. Die Notlage der Eisenindustrie ist unn so schlimmer, als sich in der ganzen Welt ein großer Eifenhunger bemerlbar »nacht. Und wen» auch der deutschen Eiscntndnstrie durch den Raub Elsaß-LoihringenS die wichtigsten einheimischen Srzqucllcn entzogen sind, so ist doch im Augenblick die Möglichkeit vor handen, ans Schwede» Eisenerze zu erhalten. Dem schwer- indilstrtcllri» Unternehmertum kann man wirklich nicht den Vor wurf machen, baß cS nicht alle seine Kräfte daran fetzt, den Wiederaufbau unseres Wirtschaftslebens z» ermöglichen. Das Wort von der „Sabotage des Unternehmertums" hat sich schon längst als eine uuabhängig-konlmuntstischr Mach« er wiesen. Daß sich der S t a I> l w c r l S v e r b a n b trotz des ge- ringen Umfanges der Produktion und der ständig sich erhöhenden Produktionskosten kürzlich entslplosscn hat. von einer Preis erhöhung abzusehcn, obwohl die Werke dadurch weiterhin mit Verlusten arbeiten muffen, ist jedenfalls alles ander« als Sabo- tage. Auch haben die neuen Steuervorlage» und die angekündigte I BermvgenSabgabe, die nach dem Worte d«S Herrn Erzberger die > best« Sozialisierung darstcllen sollen, nicht vermocht, Panik in den Reihen dcS deutschen Unternchmertnn.s zu erzeugen. Während »vir also in Deutschland de» krampshafte Bemühen eine« Teiles der im Wirtschaftsleben Tätige» beobachten, die Pro duktion um jeden Preis fortzufübren und selbst in ihren kümmer lichen Resten zu erhalte», tritt uns auf der anderen Sette der steigende Einfluß der kommunistischen Hetzer entgegen. DaS Vertrauen dcS neutralen Auslandes zur deutschen Wirtschaftskraft schwindet dahin. Wir hörin, daß holländische Firmen es ablehncn, deutschen Unternehmungen Aufträge zu geben. Go hat die Firma Krupp kürzlich vergeblich mit einer holländischen Werft wegen einer großen Schiffswellcnlicfcrung ^erhandelt. unterbreiten: Für dteseutgeu Rente», ,»r dt« gegenwärtig «in freier Markt besteht, »erden ««de» «tue« amtlich«» Kafsakur« auch variable Preise festgesetzt. E« haudelt sich hier um ble Kriegs anleihen. dir verschiedenen Sorten der KriegSschatzanwetsungen. um die alten »Xtgen, SH Xigen und 4 Xigen «nlethe» de» Reiche» und Preußen» und um üfterretchtsch-ungartsch« Renten. Für all« übrige,» Anleihen soll et», amtlicher Einheitspreis festgesetzt «»er den. Russische Renten können einstiveilen noch nicht amtlich notlcrt werden, da wir mit Rußland noch nicht im Friedenszustand lebe». Eine holländtsch-slawilche HaudelSgesellschaft. Da» holländisch« Amtsblatt »neidet, daß in» Haag eine holländisch-slawische Hanüelö- gcscllschast „'Am pro" gegründet ivurde. An dieser Gründung beteilige» sich die Rotterdamcr Bankvereinigung, die Firma Wil helm Müller L Eo., die Compania Merkantile Argentlnia, sowie di« Prager Kreditbank. Das Kapital der neugegrünbeten Gesell schaft beträgt 19 Millionen Gulden. Gefälschte französisch« und euglische Banknote». Zurzeit wera den in Rußland französisch« Tauscndfrankcnschctne und englische Pfunduoleu derart geschickt gefälscht, daß sie von echten kaum zu unterscheiden sind und von den größten Banken des AuSlanbe» ohne Bedenken eingewechselt werden. Tie Banken, die mit die sen ausländische» Zahlungsmitteln handeln, werden deshalb vor diesen Fälschungen gewarnt. Das Schicksal deutschen Eigentums in Amerika. Aus bis Ratifikation des FricdenSvertrageS hi» verfügt der Kongreß, wie die „Franks. Zig." aus Ncuyork meldet, nunmehr über das noch nicht unter Zwangöverwaltuug stehende deutsche Besitztum. Vic e deutsche Unternehmungen sind schon veräußert. Alle amerilamschen Forderungen und wahrscheinlich auch die aus dem „Lusitnnir -Fall sich ergebenden Ersatzansprüche werden auf den Erlös verrechnet. Die Bundesregierung erwarb das in der Hauptsache auS den großen Hoboleucr Kaianlagen bestehende Eigentum der Ham» bürg-Amerika-Linie und des Norddeutsche»»! L I o i, d. wofür sie 3814877 bzw. 4881 795 Dollars zahl e. 129 deutsche Patent« werden durch den Berwalter Custodia« an die Chemical Foundation Ey. sür 259 969 Dollars verkanst. Die-' ser Verkauf unterliegt jetzt einer Nachprüfung durch den Kon greß, weil der erste Direktor der Chemical Foundation Cy. rin ehemaliger Gchilf» Lustodians ist. Amtliche Berliner Kurse vom IS. JrrLi. Hamb. Valets. ,99.25 -ansa-Dampffch. 227,— Nordd. Lloyd N18,- Der. Llbesch.-Tes. 98,75 Bantf.Brauindstr. — Deutsche Bani 195. - Disl.-Kommandit. 155,75 Dresdner Bani 182,59 Letpz. Krcdiianst. 137,— D. Bierbrauerei 12«,— Badische Anilin 332.- Bergmann Llestr. 146,25 BismarShiii!« 212.59 Boch Eußsiahl 189,- A..E.s.Eart.-Jnd. 223,25 v. Heyden 2! 7,25 ! Zimmermann 135,59 Do WunderllchSL». 168.59 Zellstoff-Derein 179,75 Amtlich «otierte Devisenkurse. Masch. Kapsel 259,87 Nürnb. Herkules 182,59 Oberschl.Eb.-Bd. 136 — Oberschi, «sentnd. 146.59 PhinülBergw. 198.59 Plauen« Spitzen 154.59 Hern,. PSge 192,— Rhein. Metall 187,59 Rockstroh L Schn. 161.— Rosenth. Porzellan 339,— Sachsenwerl 221,59 Sach . Carionnag. 191,59 Sachs, »ußstahl. Ab stichs. K»mmg.-B.15ü,—- SSchs. «ebstichl. -.— SchubertLSaher 239,25 Fr. Schulze jr. 247,— Seck, Mühlenban 132,— Wanderer-Werte 275.— r* Berlin 19. Juii 18. Jult Leid Brie, Geld Br»ef Holland. . . . iva Fl. 575 575'-", 575 575'/, Dänemark . . . 109 Kr. 846 340>,', 349 349", Schwedin . . . 199 Kr. S68 268',', 868 368',, Norwegen . . . Ivb Kr. 859 859' , 359 359' , Helsingwrs 199 sinn. Mk. 199'!, 169", 191--. 192'/« Schwei; . 199 Fr. 279 279", 279 279". Oesterrelch-Un-arn 190 Kr. 44.35 45,95 44 95 «5.95 Spanien . 199 Pes. 284 285 284 285 Dorzugakurse für heimkehrend« Gefangene für die Woche vom 21. bis 27. Juli. j 1 Dollar IPfd.Sterl^ 100Frs.frz. 100 Frs. belg. 100 Lei > Noten! Scheck Noten Scheck > Noten > Scheck Noten ! Scheck No ton Scheck 18^l> 14.6 66^5 63^11 j212^ 205.>1st205^i-IlS5./z L ?- -ß L». Konkurse, Zahlnuaseiustellunaen ns«. Aiißersächstsche: ch Kansmann Hugo Bruck, Bcrlin-Wilmerö- dorf lCharlottenburgj. ch Kaufmann LouiS Cobn, Charlottcn- bilrg. Thüringer Turn- und Sportschuh-Fabrik Wattig L Co-, WeitzcnselS. Dresdner Handclsregiste». Eingetragen wurde: baß das Stammlapital der Firma „Roland" Export-Gesellschaft mit beschränkter Hastung in Dresden aus Grund des Gesellschafter- beschlusjcs vom 14. Juli 1919 um L0 090 Mark, mithin auf 44 999 ! Mark erhöht worden »st und daß zum Geschäftsführer bestellt ist 1 der Kaufmann Arno Kurth Flath in Dresden: -- die Firma OScar Ziegen balg in Dresden und als Inhaber der Kauf mann Ernst Oscar Zicgcnbalg in Dresden; — daß die Firma Alfred Sickert in Dresden erloschen »st. O- re Vermischte». ** Tagespreise für Lebensmittel und Bedarfsartikel. I» Berlin wird jetzt gebrannter Kaffee schon für 0,80 Mk. das Pfund angebnten, Kakao wird mit 18 M5. angeboren, echter Tee mit 10 Mk. Las Pfund. — Aus München werden folgende Stoffpreise für Las Meter je nach Breite und Güte aemeldet: Batist 11H0 bis 2.3 Mk.. Voile 13M-2N/iO Pik., Kostümstoffe 18—27.50 Mk., Wäschestoffe . ILZO—17,50 Mk. Auch aus Halb er stadt Die Holländer erklärten, daß die andauernden Streiks. wird berichtet, daß eine Kaffeerösterei feinsten gebrannten der letzten Zeit daS Vertrauen in die LiesernngSzett der deutschen J»»dustrie vollkommen untergraben Hütten. Sie gaben den Auf trag lieber einem englischen Stahlwerk, dem sie 29 999 Gulden mehr zahlten. Eine ähnliche Erfahrung hat die Firma Krupp mit der norwegischen Staatsbahn gemacht. So sehen wir, daß die wirtschaftlichen Zustände tn Deutschland immer unhaltbarer wer de» und daß un» «ine Regierung fehlt, die imstande ist, Li« deut sche Arbeiterschaft zu ihrer Pflicht zurückzubringen. Berlin, 19. Juli. (Eig. Drahtmeld.l Die heutige Berliner Börse zeigte tm Hinblick aus die vernichtenden FriebenSbebingun- getk der Entente gegenüber Oesterreich eine ziemlich unlusttge Hal tung. Kriegsanleihe« wurden mit 84 X gehandelt, sonstige hei misch« Anleihen waren fest, österreichische Anleihen, ebenso wie ungarische Renten lagen naturgemäß niedriger. Am Montanmarkt« konnten sich Deutsch-Luxemburger, Gelsenkirchener, Bismarckyütte, Harpener, Kattowitzer, Laura, Caro, Oberbedarf, Rombacher und Phönix befestige», während Mannesman» sich abschwächten. Deutsche Waffen konnten sich nach dem gestrigen großen Kursrück gänge bessern. Ferner sind als höher zu erwähnen Deutsche Petroleum, während Canada und auch Heldburg angcboten wur den. Ausländische Kupon» waren ziemlich fest. Höher stellten sich Kaffee rm Kleinhandel jetzt für 8,60-10 Mk. das Pfund an- bietet, während er bisher noch 24 Mk. kostete und vor drei Wochen noch 60 Mk. gefordert wurden, «i-iarantiert reiner 24 v. H. fetthaltiger Kakao wird für End; dieses Monats zum Kleinvcrkauf mit 8—10 Mk> das Pfund anaekttndigt- Gegenwärtig werden noch 24 Mk. für das Pfund verlangt, Deutscher angeräucherter Speck wird für 14—16 Mk., amerikanischer Speck für 12—13 Mk., amerikanisches Schmalz für 14—16 Mk. angeboten. ** Ei« Arbeitübund aller Deutschen ist in den Tagen der Unterzeichnung des schmachvollsten Friedens der Welt geschichte geschaffen worden, ein Bund, der Arbeit als Dienst am VolhSganzen, Siedlung als Quelle -er Heimatlich« und Gemeinschaft aller Stünde und Kreise in der Arbeit zur Grundlage einer neuen deutschen Bolksgenossenschaft machen «rill. Der Bund knüpft an das Beispiel an, das Hauptmann Schmude, Magdeburg» gegeben hat, indem er mit einer Schar Erwerbsloser ins Braunkohlengebict gezogen ist unö selbst mit Hand angelegt hat. So hat er sich das Vertrauen der Arbeiter gewonnen und wehr al» 1000 Arbeiter sind heute von ihm ln einer „Siedlungs- und Arbeitsgemeinschaft Ncudcutschland" ge sammelt. Um diesen Gedanken einer Ueberwinbnng der durch ein Herabstctgen der Gebildeten Schantungbahn. Tägliches Geld 4^, X Berliner Produktenbörse. Der Verkehr war auch heute wenig Klassengegensätze umfangretch. Das Saatgeschäft blieb hauptsächlich auf die weniger „nd ein geistiges Emporhcben der Arbeiter in einem großen erfolgreichen Versuche, für Lupinen, Serradelle, Gemüse- und ArbeitSbundc hinauszutragen in das ganze deutsche Volk, «oblpflanzcn Abnehmer zu finden, beschränkt, da trotz aller «u^hat zu Pfingsten eine 1. Tagung in» Sanatorium Stolzen- regungcn, mit dem Einkauf für den Herbst zn beginnen, keine herg, Soden-Salmünster, unter Leitung von Dr. med. Käufer vorhanden waren. Bon Futterstoffen wurde nur da, Rot- Ztrünckmann stattgefunden, auf »oelcher die Grundlagen für wenbtgstc gekauft, da größere Ankünfte von Heu und Stroh in eine,, umfassenden Bund geschaffen morde»» sind. Der nicht allzu ferner Zeit «tntreffen sollen. Au, diesem Grund« be-. Bundes ist 1. Schaffung dringendster Rohstoffe stand auch »ventg Neigung zn «bfchlüssr» für später« Lieferung.; ,Kvh:k. Kali, Stickstoff) und Arbeit in der Landwirtschaft. Sehr zu wünschen übrig ließ der «erkauf von Srsatzfutterstossen. 2. Ansiedlung der Arbeiter tn Einfamilienhäusern auf Erb. Zur Hruregelung des Verkehr» «» Reute« a« der Berliner timrecht. 3. UeLerbrückung der Klassengegensätze durch Be- Börse. Der vom «erltner Börsenvorftand eingesetzte «nsschnß tctligung aller Stände und Kreise an der Arbeitsgenrcin- znr Regelung brr Frage der Wiedereinführung amtlicher Renten- schaft. 4. Geistige Hebung deS Arbeiter» durch Siedlungs- kurse au der Berliner Börse beschloß nach längerer Beratung, dem Hochschulen, ä. Erziehung aller Beteiligten zu einfacher. Plenum de» Berliner Vörsenvorstande« folgenden Vorschlag »u gesunder Lcverisflthrung. Ein vorläufiger Ausschuß, de»
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