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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.10.1917
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1917-10-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19171019014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1917101901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1917101901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-10
- Tag 1917-10-19
-
Monat
1917-10
-
Jahr
1917
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.10.1917
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«» « SS« »Brett»« Reckrichten' » M Freitag. IE. Oktober 1»1V «<»» » ß " AtL^ SiLigS a« Freita, »,r«e«. Ein englischer Gelettzng von IS Schiffe» einschlirßli» zweier englischer Zerstörer unseren feebootc« in der Nordsee oersenkt. Di« Insel Mvon im Rigaischen Merrdufen wurde v»» Land- und Seestrettkttften durch Angriff genommen. Die Artillerieschlacht a« der LiSne-Front »ah« außerordentliche Heftigkeit an. England bat »urgeit auf allen Kriegsschauplätze» mehr al» 8S Divisionen stehen. ' Kaiser Wilhelm trat von Konstgnilnopel a»S et»e Fahrt nach de« Dardanellen an. Der Dumaprttstdrnt «odzianko und wettere vier- zeh» zum Vorparlament gewählte Dumamitgltzeder haben ihre Wahl zum Borparlament abgelebnt. Die Stellung de« Kabinetts PainlevS gilt nach de« letzte» «dfttmmungsergebnis in der französischen Kammer als erschüttert. Die deutsche Regierung bat LaL Abkommen über -te Koblenliefenungen a» Holland angenommen. Die Dresdner Stadtverordnete» bewilligten besondere Kriegsteuerungszulagen für Beamte und Lehrer und wühlten die Stadträte Arras und Dr. Redder wieder Weteevaufage der amtl. sächs. Lande-wetterwarte: Meist trüb, nachts etwas wärmer, sonst keine wesentliche Demperaturändrrung. keine erheblichen Niederschläge. dortigen Graben erkannt« feindliche Bereitstellungen unter wirksames Vernichtungsfeuer und verhindert« be absichtigte Gegenangriffe. Nach erneuter erheblicher Ferrer- stcigerung stieß der Gegner » llhr abends an der Höhe 84t qeg«n unsere Stellungen vor, wurde jedoch durch unser Abwehrfeuer an einzelnen Stellen durch Gegenstoß blutig ad gewiesen. Unsere Bombengeschwader griffe» i» der Nacht vom 16. zum 17. Oktober wiederholt die Festung Nancy mit Erfolg an. An mehreren Steilen wurden langanbaltende Brände beobachtet. Im Osten hat sich auf der Insel Oe sei, wie bereits gemeldet, die Beute erheblich gesteigert. 10 000 Gefangene von zwei russischen Divisionen und 50 Geschütze, dabei un versehrte schwere Küsten- und einige Feldbatterien. sind ctn- «cbracht und zahlreiche Waffen und Krieg-gerät erbeutet. An der Land front lebte das Keuer nördlich des Drys-wsati-Secs, bei Smvrgon. am Lucker Bogen und bei Tarnvpvl, sowie namentlich am oberen Sereth zeitweise aus. Ein an der Straße Nowv-AlexandrowSk—Dünaburg an- gcsctztes russisches Stoßtrunvunternehme» wurde durch unser Heuer glatt abgciviesen. <W. T. B.) Die englische tvesamtmacht. iE t g e n e D r a h t m e l d u n g.) KL. Basel, 17. Okt. Der ..Manchester Guardian" schreibt in seiner letzten militärischen Wvchenbetrachtung. daß England aus allen Kriegsschauplätzen zurzeit mehr als 8 5 Divisionen stehen hat. Dao Kabinett Painlev» erschüttert. !>. Das Abstimmungsergebnis der französischen Kam mersitzung am Mittwoch scheint die Stellung des Mini steriums Painlev« erschüttert zu haben. Briand hatte sich noch einem viel günstigeren Vertrauensvotum zurückgezogen. Der französische Ministerrat trat zur Ent scheidung über seine Haltung zusammen. Der Untersee-Srieg. b. Aus London wird nach Christtania gemeldet, daß der Dampfer „Themis" ans Trensberg. Norwegens größtes Schif'f, 13 000 Tonnen groß, im Mittelmeer versenkt wurde. Das Segelschiff „Betheß" au» Christiama ist ebenfalls versenkt worden. ersten feldgrau setzten Matrosen sicherte» brücken, e» gelandeten lick des befahren ch ach im nden genommen »eichen Ihmnte. Der K Heidt« Iitseln ist chne g<W, fl südlich deS Stetndamme« überhaupt Dammes nur von ganz flach gehenden Fahrzeugen werde« kanu. Der Nyrdteil des Kleinen Sundes Ist, wie schvn erwähnt, anherdr« durch da» völlia mit Minen zugeworsene Kaffar-Wlck aefchiitzt. -essen Ausgang in die freie See Lurch den schmalen und flache» Soelv- Sund führt. Zu gleicher Zeit hatte der Hauvttell der Flotte die mit aeführten Truppen in der Tagge-Bncht aelaudet. um nach Erfüllung dieser Aufgabe nach Süden zu aehrn. dort die schweren Geschütze von Zerek auf -er Sworbr-Halbinsel ntederzukämpfen und »an« t» de« gletchfall» mtnenüber- säten Rigaischen Meerbusen vorz,bringen. Die Ucberlegeuhelt de» tzeutscher» Gchiff-gcschütze lDrahtmeldung unsere» Sil« er M itartzetke«».) Zürich. 1». Okt. In London erregt die Leichtigkeit, mit der die deutschen Schiffs ««schütze die Landbatterien ans Oescl zum Schwelgen brachten, nach einem Bericht des „Cvrrlere della Sera" große» Aussehen. Man vergleicht da mit die „Erfolge" der Engländer vor den Dardanellen, wobei man sich damit entschuldtat. di« Verhältnisse bei den Russen seien erheblich ungünstiger, als die seinerzeitigen der Türken. In diesem Borgehen sicher« sich Deutschland die Herrschaft über den Golf von Riga. l„«üln. Ztg."j Die innerpolitksche Lage in Rußland. lDraht Meldung unsere» Kölner Mitarbeiters.) «c. Amsterdam. 18. Okt. Der Petersburger Vertreter der „Times" meldet: Eine brr beunruhigendsten.Erschei nungen in Rußland ist die stetige Z» nah me der g« setzlosen Unordnung. Di« Nachrichten aus der Pro- vtnz «erde» täglich schlechter. Dte Bauern nehmen nicht nur baS Land in Besitz, sondern sie Bemächtigen sich auch der Häuser und des Viehes. Die Miliz sucht nach 18 ONO Verbrechern, dte aus Petersburg entkommen sind. l„Söln. Z.*) b. Der DumapräsiLent Rodzianko und weitere vier- zehn, zum Borparlament gewählte Dumamttglteder haben ihre Wahl abgelebnt mit der Begründung, daß die Reichsduma noch bestehe und somit die Kompetenzen -es Vorparlaments rechtlich nicht anzuerkennen seien. «Meldung der Petersb. Telegr.-Agentur.) Die russische Regierung genehmigte die Ausfuhr aller Waren nach den Bereinigten Staaten, deren Ausfuhr infolge der Kricgsverhältniffe bisher verboten war. (W.T.B.j London, 18. Okt. Der „Temps" meldet aus Odessa: Ern st e Unruhen brachen in Bessarabten aus. Eine Anzahl von Pogromen fand in den Landbezirkcn statt, so wie ernste Tumulte in verschiedenen Städten infolge des Mangels an Lebensmitteln. (W. T. B.) S«r Unternehmen» ,e»en SM erfahren wir weiter: Die Transportflott« wurde in -er Hauptsache in H a m-b urg und Bremerhaven zu sammengestellt. Die Schwierigkeit dieser Aufgabe ermißt man, wenn man sich überlegt, daß die in Frage kommenden Schiffe seit 3I4 Jahren ohne Möglichkeit genügender Pflege aufgelcgen hatten, daß der Befehl zur Bereitstellung der Flotte, um die Geheimhaltung zu sichern, erst in letzter Stunde gegeben werden konnte, daß Kapitäne, Offiziere und Besatzungen erst bei der Abfahrt der Dampfer zur Brr- füg-ung gestellt werden tonnten, daß zu einer Armee-Ab teilung außer den eigentlichen Truppen und den notwen digen Geschützen der verschiedenen Kaliber ein großer Fuhrpark mit Pferden und Wagen gehört, daß man mit dem Vorhandensein von Lebensmitteln auf Oesel nicht rech nen konnte, und endlich, daß die Landung an freier Küste ohne Kaianlagen erfolgen mußte. Die aus den Erfahrungen der China-Expedition im Jahre 1900 heraus geschaffene SeetranSport-Abteilung im Reichsmarine- Amte hat damit den Beweis ihrer Notwendigkeit er bracht sind sich ebenso wie die die Schisse bereitstellcnde Schiffsbesichtigungs - Kommission und die deutschen Privatwerften, denen die Ausführung übertragen wurde, den von neuem und plötzlich an sie herantretenüen Aufgaben in anerkennenswertester Weite gewachsen gezeigt. Nach tagelanger Vorbereitung durch die Minensuchverbänbe fuhr die TranSportflotte unter dem Schutze von Teilen der Hochseeflotte durch die schmale srei- gelegte Fahrtrinne nach -er Nordküste der Insel Oesel. Der Hauptteil -er Flotte nahm Kurs auf die Tagga-Bucht, während ein anderer Verband von Kriegsschiffen und Transportdampsern sich dem Soelo-Sund näherte. Voran liefen die Torpedobootsslottille und kleine Dampfer mit der Vorhut. Leichte Morgennebel lagen über den Wassern, die nur undeutlich die Schattenrisse der Nachbarschiffe er kennen ließen, während die Küste selbst noch völlig ln Dämmer und Dunst begraben lag. Von den KüstenfortS auf Toffri, die den Sund schützen sollten, war nichts zu er kenne». Lange fragten vergebens die geleitenden Kriegs» schiffe, die durch ihr Keuer die Landung ermöglichen sollten, bei den vordersten Booten durch Funkspruch nach -er Lage der Batterien an. Ein einziger grauer Dunstschleier hatte die Küste ver langt. Während di« vordersten Boote sich unter dauern dem Loten dem Kap Pammerort näherten, blitzte es plötz. lich von der gegenüberliegenden Sübspitze von Dagö auf. Die Batterie Toffri hatte den Feind erkannt. Kaum eine Sekunbenspanne später donnerte es auf den deutschen Schiffen auf, die für einen Augenblick in den aufqualmen den rötlichgelben Rauchwolken verschwanden. Am Strände stoben hohe Sand- und Wasserfontänen aus. Dte erste Salve lag zu kurz, aber mitten vor den Batterien, die sich durch ihr Mündungsfeuer verraten hatten. Bald erkannte man die Konturen der Wälle vor dem dunklen Hintergründe des Waldes. Die Batterie mußte von der Transportflotte ablassen und hatte Arbeit, um sich der Kriegsschiffe zu er wehren. Wieder fuhren gleich weisenden Riesenfingern die langen Rohre der Panzcrtürme in die Höhe. Wieder zischten gelbe Feuerflammen aus den Mündungen. Die zweite Salve saß im Ziel. Nur noch drei Geschütze feuerten weiter auf Toffri. Bald verstummte das Feuer völlig. Die Batterie war niedergekämpst. Inzwischen wimmelte es an der gegenüberliegenden Küste von Pammerort auf den flachen Wassern von Booten, Motorbarkaffen und Dampf- pinaffen, die in eiligem Hin und Her die Vorhut an Land trugen. Die auf Pammerort als vorhanden gemeldete Batterie sollte ein Landungskorps der Marin« von der Rückseite her nehmen. Alle letzten Kliegermeldungen halt»» da» Borhanhenfei« dieser Batterie schon zweifelhaft Ser staffer in stouftmtlnovel. Der Kaiser begab sich am Dienstag nach seinem Be such in Stambul auf den Freihcitshügcl, wo er die Gräber Mahmnd Schewket-PaschaS und anderer FreihettShelden besuchte. Am Nachmittag besuchte der Sultan den Kaiser im IildtS-Palaft. Der Sultan trug Marfchalluniform und hielt den preußischen Feldmarschallstab in der Hand. Stach kurzer Unterhaltung verlieh der Sultan dem Kaiser in Gegenwart des GroßwestrS Gnver-Pascha und der beider- fettigen Gefolge den Rang eines MuschtrS (FrldmarschallS) und überreichte dem Kaiser den Muschir-Säbel. Der Kaiser dankte dem Sultan für diese hohe Auszeichnung. Am Abend fand im Iildis-Palast ein Diner tm kleinen Kreise statt. Der Kaiser hat dem Schrik-ul-Jslam, dem Minister des Acußeren und dem ersten Sekretär des Sultans das Grobkreuz des Roten Adlerordens, Dschawib-Bet den Kroncnorden verliehen. Auch der Sultan hat verschiedene Personen des kaiserlichen Gefolges durch Ordensver leihungen ausgezeichnet. lW. T. B.) Kaiser Wilhelm hat zahlreiche Auszeichnun gen an türkische Persönlichkeiten verliehen, so an Ali Munif-Bei. den Minister der öffentlichen Arbeiten. Schertf- Bei, den Handelsminister. Haschim-Bei, den Postminister. Rifaat-Bei, den Präsidenten des Senats, und Muktar-Bei, den früheren Gesandten in Athen. Der Sultan verlieh ebenfalls verschiedene AuSzeichnnngen an das Gefolge deS Kaisers und an Mitglieder -er deutschen Botschaft, u. a. an den Chef des Geheimen ZivilkabinettS Dr. v. Balentini, Staatssekretär v. Kühlmann, den deutschen Botschafter Grafen Bernstorff, General v. Lossow und Generalkonsul Mertens. Aahrt des Kaisers «ach den Dardanellen. Konstantinopel» 17. Okt. sAgence Milli.) Gestern abend schiffte sich der Deutsche Kaiser nach dem Effen an Bord -er Kaiserjacht „Erthogrul", von Kriegsschiffe« be gleitet, nach de» Dardanellen ein. Enver-Pascha. MohmaudarS. Effad-Pascha. Nadfi-Bei. JSmail Hakki-Bct, General v. Lossow, sowie da» ganz« Gefolge begleiteten den Kaiser. Sie »eüimMerele» »»d »er stmrler. b. Zu der Angabe, dte Vorsitzenden der MehrhettS- parteien und der Nationalltberalen feien beauftragt wor- den, zum Kanzler zu gehen und diesem das Mißtrauen ihrer Parteien auszusprechen, wird gemeldet, daß, soweit die nationalliberale Fraktion in Betracht kommt, die Mitteilung in dieser Form unzutreffend sei. Tatsache sei, baß bet den Besprechungen der Mehr- hcttspartetcn angeregt wurde, einen gemeinsamen Schritt beim Kanzler zu unternehmen. Dieser Gedanke kam aber nicht zur Ausführung, da das Zentrum wie auch die Natto- nalliberalen sich ihre eigene Stellungnahme vorbehteltcn. Die nationalltberale Fraktion habe nun ihrerseits in einer Sitzung sich mit den bekannten Vorgängen tm Reichstage besaßt und in voller Einmütigkeit ihre Stellung festgesetzt. Da die Beratungen vertraulich waren, sei über ihren In halt keine Mitteilung möglich. Eine Auftragserteilung an den Vorsitzenden im Sinne der erwähnten Meldung sei jedenfalls nicht erfolgt. Die «rSfftnrng des preußischen Herrenhauses. iDrahtmeldung unsres Berliner Mitarbeiter».) Berlin, 18. Okt. In -er Ansprache, mit der Präsident Graf v. Arnim-Botsenburg di« Sitzung des Herrenhauses eröffnet«, sagte er u. a.: Wir alle stehen noch unter Lew Eindruck der Antwort des Präsidenten Wilson auf den aus dem Gefühl edler Menschlichkeit heraus geborenen Friedensvorschlag deS Papstes. Wilson hat versucht, einen Keil zu treiben zwischen Herrscher und Volk, weil man auf andere Weife die deutsche Eiche nicht fällen kann. Er schmäht unseren Herrscher und unsere Regierung als unglaubwürdig und unzuverlässig und mißt dem Kaiser ohne einen Schein des Recht» die schwere Verantwortung für diesen Weltbrand und das daraus erwachsene namenlos« Elend bei in einem Augen blicke, wo sich in Rußland dte direkten Urheber -es Kriege« bi» auf dte Knochen bloßgestellt haben. Mit seinem Äppell an Urteilslosigkeit, Undank und Treulosigkeit hat er be- wiesen, daß er weder di« Bildung, -noch -te Psyche unseres Botte» kennt und »ersteht. Mutsche feinen Befltzstästd mit Zäh liche Rote Gerden denn doch nicht so die ein Ogffrschergeschlecht ohnegleichen em Treue und zähe Stand! olle kriegerische, aber aucl rige Entwicklung im Blute chrs Bott dulden, daß > erforschtes und dur schweißte» Einheit»«, lich gewaciifenen dem falschen Ari,d«»»freur überhaupt, den Blick dafür gtttärkt bat. Zukunft, zur Erhalt»»« und Entfaltung ommt: St«e geschlossene Einigkeit »ud ei»« stark« M » » archie. Diese» Angriff auf nufere Einigkeit. Geschloffen, unser innerpolitisched Selbstbestinn»»vg»recht wiesen wir mit dem Gefühl gegen seinen Urheber zurück, daß der Wertschätzung gegenüber den angewandten Mitteln entspricht. Wir sehen jetzt, daß wir keine» Frieden haben WWMscinei »fall.) Mehr erkannt. hi« aus llrradtlte» quillt. >nd«. der uns. ,Beifall.) heit und körinon, es sei denn um de» Preis unserer wirtschaftlichen und militärischen Vernichtung und unserer Ehre. Darum heißt es auch immer wieder einer gewaltigen Uebermacht. einer ganzen Welt von Feinden gegenüber: Dennoch vorwärts! Unser ganzes Volk muß einig und geschloffen eine« -ent- schen Frieden zu erreichen suchen. Wir alle ütrd mit uns viele Millionen guter Deutschen warten in Geduld und Zuversicht der befreienden Botschaft des Marathon-LäufevS: «W ir haben gesiegt!" (Lebhafter Beifall und Hände klatschen.) Die nächste Sitzung findet erst Ende November oder Anfang Dczenrber statt. Die bayrische Regier««» zur ReuarbuuuU. München, 18. Okt. Der Finanzausschuß der Mumner der Abgeordneten beschäftigte sich heute mit de« soztal- demokratischtn Verfassungsan^räge» »«treffend Aufhebung der Kammer der Reichsräte, Lenderung Ke» Wahlrechts, Ausbau der Gesetzesinittative -es Landta«», Einführung des rtnsührigen Staat-Voranschlages, Be seitigung aller Vorrechte der Standesherren, Abschaffung des Adels, Aufhebung der Privilegien des König«, Txe»- «ung von Kirche und Staat usw. Der sv-taldemokrat " Abgeordnete Dr. Sttßbeim begründete eingehend di« »»- träge und ersuchte, ihnen ftattzugeben. Präsident Graf eingehend attzugeben. Dex gab folgende Er ruNg ab: g ä Die StaatSrcgicrung hat es sich stets angelegen sei« lasse« und betrachtet e» als eine ihrer wichtigsten Aufgabe«, die Gesetzgebung und dte Verfassung den berechtigten An forderungen der Zeit anzupaffen. Unter diesem Gefichtt- punkte ist auch, wie bereits in der Kammer der ReichSräte angekttndigt, ein Gesetzentwurf in Vorbereitung, der die zeitgemäße Ausgestaltung und Zusammensetzung der Kammer der ReichSräte anbahnen soll. Der Ent wurf wird möglichst bald dem Landtage zugehen. Jeder Antrag und jede Anregung, die auf einen den Zettverbält- ntsscn und Zeitbcdttrsntfsen Rechnung tragenden organischen Ausbau des VerfassungSlebcnS und der Gesetzgebung ge richtet sind, werden von der Regierung jederzeit einer «in- gehenden Würdigung und ernsten Prüfung «nter-oge». Die sozialdemokratischen Anträge jedoch, die der Kammer der Abgeordneten vorliegen, zielen nach verschiedene» Rich- tungen auf «in« völlige Umgestaltung der geschichtlich ge worbenen und bewährten Grundlagen des bayrischen Staates ab. Die Regierung kann daher in diesen Anträgen, soweit sie ein zusammengehöriges Ganze» barftelle«, kein den Staatsinteressen bienendes Mittel für den zeitgemäßen Ausbau der bayrischen Verfassung erblicken und »?her, ohne in nähere Erörterung etnzutreten, an dieser Stell« nnr ihren grundsätzlich ablehnenden Standpunkt betonen. Einzelne Anregungen und Wünsche, die sich t» Nahmen der bestehenden Verfassung bewegen, werde» da- gegen, wen» sie hei den verschiedenen Ressort« voraebracht werden, fetten- der GtäatSregteruna entsprechende sachliche Würdigung finden. Die. Abgg. Giehrl, Dr. Hannnersschmidt und Speck gaben Erklärungen ab, die sich tm allgemeine« der des Ministerpräsidenten anschlossen. U. a. sprachen sie sich für die Beibehaltung und Erweiterung der Ersten Kammer aus. tW. T. B.) Sozialdemokratischer Parteitag. In der gestrigen (DonnerStag-iverhanblun« kam es »tt einem erheiternden Zwischenfall. Dr. David hatte Mittwoch in seinem Schlußwort sich gegen «ine Robe Emmrl» auf dem Parteitage gewandt, der gegen dt« Bewilligungen weiterer Kredite ausgetreten war und die inzwischen abgelehnte E»> chließun« des Abg. Hoch mitunterzeichnet hatte, die für die Zukunft die Rcichstagsfraktion auf die Ablehnung der Kriegskredite festlegen wollte. Nun ist Emmel erst vor einigen Tagen, wie David unter Heiterkeit mitteiii«. bei Ge- neralfcldnrarschall v. Hi nden bürg zmn Besuch gewesen und hat danach mit anderen Abgeordneten zusammen an Htndenburg «in Telegramm gesandt, indem er sich zmn „Durchhalten bis zum siegreichen Ende' ver pflichtet. David fragte, wie Emmel eine solch« Erklärung an Htndenburg in Einklang bringen wolle mit seinem «ns- treten auf dem Parteitag. Emmel erwiderte, daß er sich auf der Frontrets« als persönlicher Gast Le» Gene^'-kb- marschalls v. HIndcnburg angesehen und sich daher auch tu einer gewissen Abhängigkeit befunden habe. So sei er der Versuchung erlegen, Dinge zu unterschreiben, denen er k»«st! nicht »»gestimmt haben würde. d. Der Sozialdemokratische Partettaa nahm noch der Rebe Scheidemanns die vier Referate über die vier Uvtr» thematä: „Demokratisierung. Aufgabe« der Wirtsthast». Politik, Finanzpolitik und unsere sozialpolitische» A»f- aben" zur Kenntnis. In der allgemeine« Ln-svrache sagte ietchStaaSabgeordneter P - nS (Dessän) u. a.: L« steht »er diesem Parteitag, ein neuer, ein besserer Geist, als über vielen früheren Parteitagen. Wir müssen suchen, unbedingt in der Mehrheit z« bleiben, und dazu ist notwendig dt« Zusammenarbeit mit der Demokratie und di« spätere Er oberung -er politischen Macht. Man hat »«S als Regterungssozialtsten beschimpft. Wir wollen einen Ehrennamen ans dieser Bezeichnung machen und dahin arbeiten, daß wir wirklich die Regier»«« er halten» aber Sozialisten bleiben. »er letzte stamtzs de» „Seeedler". d. Kopenhagen, 17. Okt. (Eig. DrähtmeldF Nachrichten auS Sydney zufolge verteidigte sich die Mannschaft de» gestrandeten Schiffes „Seeadler" bi» zum letzte» Augenblick. Bereits als die Schaluppe, in der sich «in Teil der «Mannschaft mit dem Kommandanten de» „See adler" Grafen Luckner befand, von australischen Seestrett- kräften völlig umstellt war, widersetzten sich die denifchen Seeleute ihrer Gefangennahme, indem sie gegen die Barkassen, die sich ihnen zu nähern versuchten, schossein Erst ak» man da» Grschittzfeuer gegen sie «rbffntzte, ergaben sich die total erschöpften Deutschen. E» steht fest, daß et» Teil der Besatzung de« „Seeadler" sich auf «irrem ranzösischcn Kohlenschiffe befindet, da» mit KvkS von Honolulu abgcgangen ist. Diese» Fahrzeug war, wie ge- meldet wir-, vom „Seeadler" gekapert und »IS »wetteS Hilf», schiff ausgerüstet worden. Australische und japanische Kräfte haben di« Verfolgung dieses Fahrzeuges ausgenommen. AuS den beim Grasen Luckner vorFefunbenen Papieren geht denk- lich hervor, daß die angegebene Ziffer der vom „Seeadler" zerstörten SchtffSwertesü Millionen) erheblich üdertroffen wird und 1ö Millionen Pfund üHer ste tgt. Die Mohoa-Jnfel. wo dte Gefangennahme erfolgte, wird gegenwärtig von Ententestreltträften sorgfältig ad- gesucht. Mari vermutet, daß Graf Luckner hier ein ver borgenes Devot angelegt hat. Hinter dem -Seeadler"
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