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stand- emaib neün « rin. : i«d« l. »-12. »«na. dlung. >. Lob elvli. ep ir läder' t. er. ltlia» zieher. Be- » sich ter in obigen ilou- ckh zu äufe» e»t., k»ü>. u - 610 - Allerlei für die Frauenwelt. EelbsterlebteS aus Kindermund. Ich war an einem schaue», sonnigen Tage zu Anfang des Sommers iu meinem Garten beschäftigt. Neben demselben erstreckte sich eine grosse Fläche Wiesenland bedeckt mit unzählige» kleinen weihen Marienblümchen, auch Gänseblümchen genannt, die ihre Künsche» zur Sonne erhoben hatten. Meine kleinen Töchter waren eben nusdie Wiese hinauSgetretcu. um Blumen zu vflücke». Plötzlich Hörle ich den lauten Juvelrus meiner Iünsiährigcn. Ich eilte zu ihr, um zn erfahren, was sie io entzückte. „O, Mutter, sich doch!" rief sie freudestrahlend aus. „all die dielen Marien« vlümche»! Die hat der liebe Gott alle gepflanzt? Was hat der aber geschwitzt!!" Gin andermal spricht eine meiner Freundinnen zu ihrem Töchterchen: „Geh', Kind, hole mir von, Krämer ein halbes Dutzend Kerzen!" — DaS Kind, ganz betrübt die Kerzen bringend, sagt: „Ach, Mutter, der.Krämer hat mir nur sechs gegeben!" Als die Kleine einmal nicht folgen will, ermahnt die Mutier sie: „Liedes Kind, sei doch artig, sonst wird Mutter Iranrig, und Du willst doch nicht, das; ich traurig sein soll?" — „Nein, das will ich noch lange nicht, daß Du immer mit'» Tranerichleier umhergehen sollst, sieht nicht mal schön aus!" Meine nebeniähriae Olga, die seit einem halben Jahre zur Schule geht, nimmt das Blatt „Jür'sHaus" zur Hand und liest in langsamem eLchülerton: „Die — Frau — in — der — Pres — se. — Die Frau in der Presse?" tragt sie, und sieht mich mit groben venviin- dcrlen Augen ganz ungläubig an. „Die Frau in der Presse?" wiederholt sie. Ein paar Sekunden denkt sie nach. Und plötzlich kommt iibr eine Ahnung von Schrecklichem, Uiierhvrlein. »Nit Ungestüm wirst sie sich au meine Brust and sagt: „O. Mutter, wie nultz das aber weh th»n!" Als »iriere Kleinste znm ersten Male in der Schule gewesen war. sragleu wir sie: „Nun, Clsricde, wo sitzest Du den» in der Schule, oben oder unten ?" — „Ach. da giebt eS ja gar kein Oben und Unten, die Bänke sind doch alle gleich hoch." war die Antwort. Mein kleiner zweiiähilger Sohn batte sich unvorsichtiger Weise mit einem Stückchen Glas in den Daumen geschnitten. Er lieh sich rubig die Wunde verbinde» und spielte dann Weiler mit seinen Sachen. Nach einigen Minuten, als das Blut in der Finger spitze zu klopfen begann, kam ergänz ängstlich «lausen und ries; „Ach Mutter, Mutier, habe ein Herz im Finger!" Maile va„r>>. Langweile. ./Manie, ich langweile mich so!" ruft niitzinullng das Peiwöbuie vöhnchen aus und wüst die schönen, koilbareu Lp»elsacheii durcheinander, die ein ganzes Bcrmogcngekostet haben. „Wie langweilig!" — lscuszt die elegante Weltdame, während sie ans der Chaiselongue liegt und nicht weis;, was sie aiifangen soll, da der erwaikete Bereister nicht kommt. Die thätige Hausfrau dagegen kennt leine Langweile: surfte giebt es immer etwas zu thu», sei es leichte oder schwere Arlril, die zu verrichten ist, und doppelt angenehm ist für sic nach erfüllter Pflicht die Erholung, einerlei, ob dieselbe in Spazier gängen, lieben Besuche» oder dem Lesen MiriWt Mm. agelöhnersfamilic holt, Gespenst unweigerlich eines interessanten ÄucheS bestehen mag. „Sich langweilen" können mir iiiizufrlcdeiic Mensche», denen ihre augenblickliche Beschäf tigung durch irgend einen Aerger verleidet ist. oder blasirte Mensche», die nichts für ihr eigenes Selbst passend und elegant genug finde». Ein gutes Mittel, daS Gefühl der Langweile zu vertreibe», beseht darin, sich i» die Lage Anderer zn versetzen, denen es schlecht geht; — die Menge neuer Gedanken und Anregungen, welche man sich am Kranken bett einer theuren Berwandlen oder im elenden Dachstübchen einer Tag scheucht dieses graue < ... fort. Dan» sinnt man nach, wie man lenen Armen, Gedrückten eine kleine Freude machen kann, — man sucht vielleicht in seinem Bücherschrante »ach angemessener, leichter Lektüre für den Patienten oder n»s dem Boden unter alten KlcidiingSslückcn nach einem übriggevliebeucn Nest, woraus für das Jüngste der kinderreichen Arbeiterfamilie ein warmes Nöckche» sür den Winter verfertigt weiden konnte. Im Wirken nnd Sorgen iür Andere schwindet die Langeweile rasch dahin — um» hat eine Beschäftigung gesunden, die alles Widerwärtige, was der eigene» Person die Freude ui» Leben verbitterte, in weile Ferne gerückt hat, so dass man »ur noch fremdes Leid sieht »nd dasselbe helsend lindern möchte. Oder inan geht ein anderes Mal, wenn die Langweile sich nicht bei lagen lasien will, hinaus in die herrliche Natur, wo Baum und Strauch reden und jedes Blümchen eine andere, vveliichc Sprache znm Menicheiiherzen spricht, dort wird man alles Trübe. Unerauickliche „nd KleiiNnhc vergessen nnd dann mit freudige» Gesühle» «ein vielleicht monotones Tagewerk »vn Neuem beginnen, daS einem e>st io zuwider schien Jede Arbeit, selbst die langweiligst? prosaischste, tan» sich ein ideal denkender Mensch veredeln. Während dst fleißigen Hände nnerinüdlich Noblen und stricke», wandern die Gedanken zu den serne» Lieben, zaubert dieErinnekiing schön beliebte Stunden wieder vor die Seele und lässt vergangenes Gluck neu erstehen, oder der Beistand beirhäfliat sich mit de!» WeiterailSspinnen einer gehörten oder gelesenen Wahrheit und man wird sich »ar über so Manches, was biSber nur dunlel im Inner» lag und plötzlich licht und hell geworden ist Die Nadel arbeitet inechanöch weiter, wäbrcnd der Geilt durch Rachsinnen und Träume» reiche Nahrung inr sich gewinn!. Tan» schwindet die Langweile von seihst, und die Zeit erscheint uns sogar viel zu tun, lim Alles, was wir uns vorgcnoniinen haben, zn vollbringen und geistig und körperlich zugleich uns z» beschäftigen. za x, Scheri-Kätpsel. Mit T dient Dir's nls ins; Gciiclst Mit S tiägt's oftmals schwer Gewicht. jp. Erscheint täglich M«> 1«»ß» Freitag, de« IL. Juli. Das Bild der Mutter. Novelle von Johanna Feilmann. (Fortsetzung ) (Nachdruck verboten.) „Monsieur wird Wohl morgen giftigst wiederkomme»." sagte die näher tretende Louison. gan» überzeugt, daß Monsieur sich noch vst innsvnst bemühe» dürste Tann „Der Herr sährt gewöhnlich ui» nenn Uhr nach Monle Carlo und lehrt erst spät Heini Nach Monte Carlo! Cs war ein ichwereS, bedentiingSvollcs Wort. So batte man Kozcwski nicht verleumdet, als man ihn einen nolvröchcn Spieler genau»!. Ter Mann der ernste» Wissenschaft, zu dem Stanislaw Grabiilsti einst binansgebUckt hatte, wie z» einem höheren Weien, er war ei» Spieler geworden! Berachlnng mischte sich in des Gefühl des Mitleids, als er die mit zerietzlen Teppichen belegte Treppe hinabging. T.n vornehme, der elegante Kozewski. der trotz der großen Liebe zu ieinein ärztlichen Be is. trotz all' seines ernsten Forschcns stets solch' großen Welch nui die Aeußerlichkeiten des Lebens, ans LupuS und Bequemlichkeit gelegt, er in vieler ärmlichen MietbSwohiinng. Wie musste er stnsenwcise i» datz Elend hinabgeftiegcn sein. Doch etz blieb Grabinski keine Zeit zu weiteren inneren Betrachtungen, denn ein liebliches Bild vor der Thüre dctz Hauirs scsselie seinen Blick. Eine hohe schlanke Mädcheiigcslnlt bengie sich nieder zu den an milchigen Kinder». „Da da — Karola," — riei die kleine Magdnsia und hielt de, Schweiler eine voll eiblühtc Theerose entgegen. „O, welch' wunderschöne Rose — danke, danke, niki» Liebling." Als Doktor Grabinski eine Minute später sich den Weg durch das bunte Menschern gcwühl bahnte, »m a» das Meer zn gehen, standen die Bilder der lieblichen Kinder ans seinem Sreleiigiunde. nnd noch immer hotte er die Worte des tics vestchleierten Mädchens „O, welch' schöne Nose". Ter Stniin war im schnellen Abnehmen, doch furchtbar war das Meer zerpcitselst nnd aufgewühlt. Weich' ein Anblick! Dicht am Horizont lagerte ein schieseiblauer Wollenslreisen über dem Gewässer, das in smaragdgrüne» und bläulichen Tiiilen blitzte und sprühte. Ter Paillon war durch den woikenbrnchartigen Regen in der Nacht geschwollen und hatte lehmige Massen in das Meer geworfen. Bronzesarben, hellgelb rollten die wnckstigen Wogen Hera», wie gigantische Löwen, die ihre Mähnen ichülteltcii. Hoch n»t bäumten sie sich am User, zischte» wie vor Wnlh »nd Grimm, liefen über die Plvmeiicwe. das; die erschrockenen Zuschauer des grausig schönen Schauspiel die Fiiicht ergriffen. Fast bis an die den Fußweg begrenzende Palmenreihe der Promenade deS Angtais spritzte der gelbliche Glicht. Brausend nnd lotend wälzten sich die schäumen den Wasicliiiasien durch die Pfeiler der neue» Laiidiingsbrücke. als wollten sic das ge wattige Meiöchcnweik gleich einem Spiclwerk zeibrecheii »nd vernichlcn. Und so zerwühlt, so aufgelegt wie das Meer war, io aufgeregt fühlte sich Stanislaw Grabinski, als er unter den Fächern und Schissern an einem erhöhten Platze stand nnd ans die wildbeivegte Wnsscisläcbe schnnte. Seit langer Zeit hatte er seine Einsamkeit nicht so schmerzlich empfunden wie an diesem Morgen. Kazewski's Kinder, nitt denen er sich aus dem Wege bis an'S Meer unablässig im Geiste beschäftigt, hatten einen seiner Seele sonst fremde» Neid in ibm erregt. Wie arm, wie freudenleer dnnltc ibn lein Leben, wie reich bätle auch er sein können, wenn nicht Kozewski sich geirrt hätte. Geirrt ? Halt« er sich wirtlich geirrt? Ja, ein Mann, der den Besitz von Weib und Kindern, der seine Ehre, seinen heiligen Berns so gering achtele, das; er sich dem rohe» Trunk lind Spiel ergab »nd eine Familie an den Rand des Abgrundes brachte, der Mann mochte auch vor zwanzig Jaipen einen Betrug an ihm begangen haben. Krampfhaft ballte sich leine Hand bei drin Gedanken an die Scheußlichkeit einer laichen Missethat: ihm war, a-s könne er noch heute den Mann »iederschmettern, der sein LcbenSglück io grausam gemordet hatte. Nein, nein, ßrgie er sich wieder, de» schwarzen Berdnchi mit Gewalt abiepüttelnd, vor zwanzig Jahren war Kozewski edel acsinni, nun Berns war ihm heilig, heilig wie dein Gläubigen leine Religion. Sv nbeiftnrzien sich in ihm die wechselnden Gedanke», als ihm eilt kleiner Knabe, einen Kasten mit Zeitungen umgcschnaltt, einige Tageblätter ent gcgcnhictt: ..Uv petii ?>'n,c»8. le Llonäv vlbtz'ant.". Grabinski kaufte ei» Journal, letzte sich ans eine Bank und überflog mechanisch die Heile», den» sein Geist beschäftigte sich noch immer mit Kozewski, Doch was war das ? Tailschlen ihn seine Sinne? Es sliniinerte und tanzte ihm vor den Aimcn, daß er sie schließen musste. In schwarzen grvßgcvrnctten Lettern und mit einem Stern bezeichnet hob cs sich bervor ans der lange» Lifte der Hanvtgegciisländc einer Klinsianktioii. „Der Kirchgang, Sclgciiiäldc von Cbcrhardl Gniilhcr, Wastchau ILbtz." Tic Hand, welche das ^SWrlrellsk-nIsiisk. I NSOI vlnov dilotkemckkm Vollvdriloil «itl» ovl« vu«»»,Ik8 ttiv, » inz»IT1»Ieu «il LO keneikton «t»nr»I»mo. voiotntkt »kl« k«teo kltkoo- «eliaNvi» I^tlsnoi Vloiev, Ist «Hovvm vollkommen kiel« l»,vertUi8, rou niikenellmem, oiierikem 6es, Iriuoek, soole von eelelselieucker «u»«t siLekemlee H koiik« koUolldivrdravvrvi rum kLasollsoLva IiL§vrkvHvr. ! KiHrrio, vorigdlUlvrls vssrälMgr LvrtLllov in vrorSoo „viMdiurg. Llgns Zsfgfsbi-jk unc! ^sgsrlns« I l'r'Lusl'WLs'sn-l^sZLrin. SMnvkfgleieliküielsnse. vlc Kcctinanx« vercken mrr »cd de- KSnlklcd eloxerelcdtem Dirk »ukxeLtellt rwcl sdxestempett. dttcdt »dxestempekte Keckurunxeo rinck rurüclLu«ei»en. ükixiiilll IW>>-8!i.il»Mi>iK einzig crisinendcs Präparat zur rationellen Haarpflege. Lesoi^ime «Iler »uk ckn» keerclixunAsvesen berüxsiclien ^n^ele^enlreiten «orvostl «Is »«»vürt» »cevie vrrteUunx- cker Nelmbürxlli «lurcd «Le Lomptoste: Lee 26 un6 ksuirnerstrasse 37. relepston I. 157. klM, 0r«rÜM. Delepstvn u. 08S. Litte xensu auf kinva und N«ll»n«wwer ru «eilten. reinigt das Haar und die Kopshaut ohne Douchc. Dasselbe trocknet schnell und verleiht dem Haar ein volles und üppiges Aussehen. Die bernhmtcstcii Haarspezialistcli halten die iinzähligen sogenannten Haarwuchsmittel sür werthlos, ja sogar für schädlich: dagegen empseble» dieselben, zu allererst die Kopfhaut und Haare stets so rein als möglich zu halten, und dies wird mit „I'NKlNL' aus eine höchst angenehme und leichte Weise erreicht. MU" Für die Reise besonders „u empfehle». "MI Zu haben bei besseren Friseuren und in Drogerien. Haui»t-VviKr»n«It: ^ 1*»»Aorslir»8«v Fr. 4L. »»pWpI«u»«a — Sommor - I»r>orckv«Ievkoi». Ssdrs-ueliig UiirmomliW StolrsvdorL, ^obium Oooixoo - LIleo IS. kvi8S-8Lj80ll euii>!'e!l!o lk! VL88vrawLtv im Preise von M. 7.59, 8.50, 9.90, 12. 15, 19, 25. Selorlvll Lsckors, I'ritMwlriiML. «st»e«I»a«t «roncksev t. Itleeklenliork» Inmitten hcrrl. Waldungen m. vorzügl. Spaziergänaen n. dir a>t offener See m. breit, steinsr. 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