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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.06.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-06-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040604016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904060401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904060401
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1904
-
Monat
1904-06
- Tag 1904-06-04
-
Monat
1904-06
-
Jahr
1904
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.06.1904
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Drerönev Nachrichten. 154. Seite 2. WM Sonnabend, 4. Juni LV«4 lesctsn. Die Feier de» 125. Jubiläums der Ober- lausi-ischen Gesellschaft der Wissenschaften in Görlitz nahm, wie bereits kurz telegraphisch gemeldet, einen in jeder Hin sicht glänzenden Verlaut. Mittwoch Punkt 1 Uhr mittag» wurde von dem Präsidenten der Gesellschaft, dem Kammecherrn von Wiedebach-Nostitz auf Arnsdorf, die Versammlung im Gesell st!,aftshause eröffnet. Es waren an hervorragenden Gästen er schienen: Staatsminister v. Hammerstein au» Berlin als Ber» tumS Oberlausitz, der Stände der Niederlau^tz, der Sechs städte. von Schwestervereinen. Zunächst hielt der Präsident die Begrüßungsrede, woraus Staatsminister v. Hammerslein und Kreisbauptmann v. Schließen in längerer Rede der Gesell schaft, als der ältesten, ihre Glückwünsche varbrachten. Im An schluß daran verkündete der Vertreter des sächsischen Staates, daß der König von Sachsen geruht habe, dem Herrn Prä sidenten das Komthurkreuz zweiter Klasse zu verleihen. Es folgten darauf eine große Reihe von Ansprachen und Ueberreichlma von Adressen und Schriften. Sodann bestieg der Gesellschafts- Sekretär. Professor Dr. Jecht, das Rednerpult, um in einer kurzen Festrede über das Verhältnis der Oberlausitzischen Gesell schaft zu dem dermaligen Zustande der Wissenschaften, über ihre Stellung zu den Oberlausttzer Ständen und Städten, zu den Staaten Preußen und Sachsen und über ihre früheren und jetzigen Ziele zu sprechen. Zuletzt wurde verkündet, daß die Ge sellschaft zu ihren Ehrenmitgliedern ernenne: den Ober präsidenten von Schlesien Staalsminister Grasen v. Zedlitz und Trutz schler. den eifrigen Gönner und Förderer der ge lehrten Bildung, den ordentlichen Universitätsprofessor Dr. Bach- mann, den emsigen Quellenherausgeber und lichtvollen Dar steller böhmischer und Lausitzer Geschichte, den ordentlichen llniversitätsprofessor Geheimrat Dr. Förster, den treuen Be rater und Förderer der Gesellschaft, Landgerichtsrat a. D. Fritsch, das eifrige Mitglied und den treuen Förderer der Ge sellschaft. Professor Dr. Jentsch. den eifrigen und erfolgreichen Forscher der Vergangenheit der Nicderlausitz. Archivrat Dr. W. Lippert, den scharisinnigen und unermüdlichen Bearbeiter Riederlausitzer Geschichte, Geheimen Regierungsral und Landes- konieroator .Hans Lutsch, den kundigen und lichtvollen Dar steller Oberlausttzer Kunstdenkmäler, Archivrat Professor Dr. Markgraf, den treuen Berater und Förderer der Gefellschast, Freiherrn v. Wagner, den sinnigen Dichter und Darsteller Oberlausitzer Volkstums in alter und neuer Zeit, und den Uni versitätsprofessor Dr. Ottokar Weber, den bewährten Führer deS Schwestervereins in Böhmen. Damit schloß die stimmungs volle Feier, die bei Gästen und Mitgliedern emen nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat. Das Gesellschaftsbaus am Görlitzer Untermarkte prangte im Fahnenschmücke, der große prächtige Hausflur, der architektonisch wirkungsvolle Treppenaufgang, sowie der Sitzungssaal waren prächtig dekoriert. In den Nebensälen waren bedeutsame Erinnerungsstücke aus der Gesellschaft aus- oestellt. — Die Versammelten begaben sich halb 3 Uhr nach dem Vereinshause auf dem Michlweae. Hier wurde ein gemeinsames Festmahl eingenommen. Die Reihe der offiziellen Toaste war folgende: Rede auf die Landesherren vom Präsidenten; Rede auf die Gäste von Professor Dr. Wetzold — Antwort des Staats ministers: Rede auf die Oberlausitz von Professor Dr. Jecht — Antwort des Landeshauptmanns v. Wiedebach; Rede auf die neuen Ehren- und Mitglieder von Oberbürgermeister Dr. Käubler-Bautzen — Antwort des Geheimen Regierungsrats Univerfitätsprofessors Tr. Förster; Rede in lateinischer Sprache des Superintendenten Meisner — Antwort deS Kreishaupt manns v. Schüeben. Auch ein griechisches Gedicht in homerischen Versen, verfaßt von dem russischen Staatsrate Dr. Koch, kam unter allgemeinem Beifall zur Verlesung. — Das Fest ist nach allgemeinem Urteile ein überaus gelungenes gewesen. Die An wesenheit zahlreicher Behörden und Vereine, die allgemeine An erkennung der Verdienste der Gesellschaft, der präzise und rasche Verlauf stempeln die weihevolle Feier am 1. Juni zu einem der schönsten Tage, die die Gesellschaft gesehen. Der Tag hat neben anderen wohltätigen Folgen zweifelsohne auch die gehabt, daß die Oberlausitzer von Ost und West. Süd und Nord wieder zu dem Bewußtsein, einem gemeinsamen V.iterlande mit einer großen Vergangenheit anzugehören, gekommen sind. — Zur Aktionär-Abfindung bei der Leipziger Bant schreiben die „Leipz. N. N.": Durch den so dloc-Verkauf der Restmasse liegt zwar der unheilvolle Konkurs der Leipziger Bank seit vorigem Herbst abgeschlossen hinter uns. die inhalts schwere Frage, wie den bvfe mitgenommenen Aktionären diese» Instituts so oder so dock noch zu einer Abfindung, wenn auch nur zu einer geringfügigen, verholten werden könne, will aber noch immer nicht zur Ruhe kommen. Ter nach Ansbruch des Konkurses gewählte neue Auffichtsrat (Vorsitzender Geh. Rat Göhring) hatte sich, wie erinnerlich sein wird, s. Z. um eine frei willige Leistung seitens des ehemaligen Aufsichtsrates bei diesem verwandt, nach Monaten aber nur abschlägigen Bescheid erhalten. Seitdem sind mehrmals Gruppen einzelner Aktionäre im Klagewege vorgegangen und haben auch gewisse Erfolge erzielt. Als man zum erstenmal hierüber erfuhr, ging ersichtliche Unruhe durch die Reihen der Leipziger Bankaktionäre und gleiches ist neuestens wieder der Fall, nachdem bekannt geworden, daß eine anderweite Gruppe von Aktionären ebenfalls Absindunassätzr, wenn auch dies mal nur wesentlich kleinere, dnrchgesetzt hat. Wobt stehen bei iabrlässiger Geschäftsführung auch den Aktionären Ansprüche an die Verwaltungsorgane zu, mit dem damaligen Vergleichsabkom- m e n zwilchen der Konkursperwaltung und den Aussichtsräten sind diese Ansprüche aber definitiv abgetan, denn aus fahrlässiger Ge- schättssübrung darf nur die Gesamtheit klagen, nicht der einzelne Aktionär. Jtt nun dieser Anspruch erloschen, so sind die Aktionäre im Falle der Leipziger Bank doch nicht rechtlos, aber — so möge inan testhalten — nur durch den beiläufigen Umstand, daß sich Direktion und Aufsichtsrat auch eines deliktiscben Ver stoßes schuldig gemacht haben, begangen in dem bekannten Ver- schleienings-Exvoss der Generalversammlung vom Ist März 1901. Das gibt der Sacke eine andere Wendung. Aus Deliktvergehen leitet sich allerdings noch Anspruch her und zwar solchenfalls für jeden Aktionär einzeln, ohne Rücksicht auf Gesamtheit oder sonstige Umstände. Bis Ablauf der zulässigen Frist (5 Jahre) stehen den Aktionären darnach gegen den damaligen Anfsicktsrat (6 Personen und 3 Nachlaßmasscn. die beiden gewesenen Direktoren kommen wegen Veimimenslosiykeit nicht in Frage) Schadenersatzansprüche noch offen. Steht hiernach die Rechtskraft der Ansprüche außer Frage, so ist die zweite Frage, jene nach der Leistungsmvglichkeit des ehemaligen Aussichtsiates, schon nicht so einfach zu beant worten. Auch in vielem Punkte waltet ein Mißverständnis vor. indem die Aktionäre der Leipziger Bank zumeist annabmen, mit den vielberusenen 5 Mill. Mk-, auf welche die Schadenersatz leistung der Aussichtsräte bemessen worden war. erschöpfe sich deren Abstandssumme. TaS ist eben nicht der Fall. Wie man in der bezüglichen Gläubigerversammlung erfuhr W. Februar 1902), war außerdem noch eine Schuld der Aufsichtsräte auf Inter- ventionskonto in Höhe von 2'/i Mill. Mk. ausgelaufen, welche ohne Frist zu regeln war. Ob beide Summen in irgend welchem Konnex standen oder nicht, kann füglich gleichgültig bleiben. Für die Beurteilung der Auseinandersetzung mit den Aufsichtsräten kommt es nicht auf die Gruppierung ihrer Schuld, sondern auf ihre Gesamtleistung an und dieie belief sich eben nicht auf 5. sondern ans 7'/, Mtll Mk. Wie das Gesamtvermögen der Aussichtsräte beschaffen war, darüber gab Konkursverwalter Frevtag in lener obigen Februar-Versammlung Aufschluß. Darnach war dieses — allerseits in präzisester Form — auf 10'/, Mill. Mk. ermittelt worden. Durch den Modus des Vergleichs waren den Aussichtsräten mithin noch etwa 3'/« Mill. Mk. belassen worden. Da nun nach dem Gesetz Verwaltungsorgane bei grob fahrlässiger Geschäftsführung mit ihrem gesamten Vermögen haften, erschien dieser glimpfliche Vergleich ans den ersten Blick etwas befremdlich. Zu seiner Begründung berief sich Rechtsanwalt Freytag aus zwei Momente: 1. daß unter jenen 10'/» Mill. Mk. auch schwerflüssige Objekte gewesen seien, deren Erlös streitig sein konnte und jeden falls zur Verwertung Zeit brauchte; 2. daß hierunter auch daS Vermögen eines AnssichtSrateS siel, dessen Zutritt erst etwa 1 Jahr vor AnSbrnch des Konkurse- «folgt war. Da nun um jene Zeit die Lage der Leipziger Bank schon lange ln Grund und Boden verfahren war. diesen hieran kein Verschulden traf, konnte seine Haftung, weil nur die letzte Phase Bestehen umfassend, auch nur recht streitig sein. Das damalige Bekanntwerden eine» Jnterven- tionskonws mit der besagten Schuldenlast von 2'/« Mtll. Mk. — dies wollen wir nicht übergehen — war jedenfalls nicht dazu an getan. ein Echo de» Wohlgefallens zu erwecken. Wie kann diese Last überhcmvt ausgelaufen sein? Mn« andere Erklärung ist denkbar, als daß der AussichtSrat im kritischen Stadium der Leip- zig« Hank, um den Aktienkurs nicht sinken und keinen verdacht auskomm« zu lassen, alle damals au den Markt gekommenen Aktien im stillen hat auskaufen lasten. Der Effekt hiervon ist ge wesen. daß jene Aktionäre, welche irgend woher Argwohn geschöpft hatten »n» m Zetten loSlchlugen. auf der letzten Staffel vor dem Konkurs noch gerade ihr« vollen Besitz gerettet und sogar de« Tageskurs lco. 140 Prozent) erzielt baden, während kurz nachher der Hauptstock der Aktien vor dem blanken Nicht» stand. Nachdem wir oben kurz erwähnten, daß zwei Attionärgruppen schon Adfin- düngen durchgesetzt haben, bleibt nun doch kur, von der Art dieser Abfindung«! zu sprechen. Da ist nun zu bemerken, daß dieie Ab findungen nicht gleichmäßig, sondern verschieben bemessen worden sind und zwar je »ach dem Zeitpunkte des Erwerbs der Aktien. Dies hängt zusammen mit der Begründung der An sprüche aus dem schon erwähnten deliktiichen Vergehen. Je nach dem die Haftpflicht hieraus stärker oder mild« zu bemessen ist. sind den Klägern größere oder geringer« Quoten zugeslanden worden. Von Mute Februar 1901 etwa lief die Konzession deS Verjchleie- rungS-Exposb-. Was 12 Monate vorher und nachher bis zum KvnkurSauSbnrch gekauft worden, hat da» meiste erhalten, wo» weiter zurücklag. weniger und wo» vor 1899 lag, üderhauvt nur eine kleine Abfindung. Da» Rechtsempfinden wird solches Verfahren nur mit Befremden betrachten. Nach unbefangener Ansicht müßte man doch viel eh« »«langen, daß, soweit uber- haupk abgeitust werden sollte, die alten Aktionäre am besten ab- getunden würden, besser jedenfalls als spätere Käufer. Aller Besitz bedeutet Anbänglichkeit und würde einen Vorzug rechtfertige». In der Spanne vom 15. Februar 1899 bis dahin 1901 z. B ist das Treber-Eilgageiiient zwar nicht gerade abgestritten worden. Dessen bedarf es ab« zur Täuschung gar nicht «st. dazu genügt schon das bloße Verschweigen besonders wichtiger Punkte in den Geschäftsberichten. Und wa» konnte e» Wichtigeres geben, als daß z. B. 1899 die Leipzig« Bank bei 48 Mill. Mk. Aktienkapital schon mit 40 Mill. Mk. in Kassel engagiert war? Selbst im Jahre 1898, welche Zeit nur dürftig abgerundet! worden ist. war jenes Engagement schon auf 15 bis 20 und zuletzt auf 25 Mill. Mk. angeichwollen. Von dem Verstoß, welch« im Verschweigen dieses Umstandes lag, ist ja im Strafprozeß breit die Rede gewesen. Bet der Gruppe II, der späteren alw. sind übrigens die alten Aktionäre nicht einmal mehr mit den wenigen 4 Prozent, sondern nur noch mit dem Almosen von — 1 Prozent abaesunden worden. Die Verpflichteten haben rS sich also leicht gemacht. — Die bereits kurz gemeldeten diesjährigen Manöver beim 12. Armeekorps finden wie folgt statt: aj Brigade- manöver, gleichmäßig bei allen Jnsauteriebrigaden vom 12. bis 14. September, und zwar: 45. Jnfanteriebrigade bei Bautzen, 46. Jnfanteriebrigade nördlich von Bautzen, 63. Jnfanteriebrigade westlich Kamenz, 64. Jnfanteriebriaade bei Kloster Mciricnftern. Es werden zugeteilt: der 45. Infanterie» brigade: Stab der 23. Kavalleriebrigade, Gardereiter-Regiment, 12. Feldartillerie-Regiment: der 46. Jnfanteriebriaade: 17. Ulanen-Regiment, «tab der 23. Feldartilleriebrigade, 48. Fcld- artilleric-Reaiment, 1. und 4. Kompagnie des 12. Pionier bataillons: der 63. Jnfanteriebriaade: Stab der 32. Kavallerie brigade, 19. Husaren-Regiment, v4. Feldartillerie-Regiment; der 64. Jnfanteriebrigade: Maschinengewehr-Abteilung Nr. 12, 18. Husaren-Regiment, Stab der 32. Feldartilleriebrigade, 28. Feldartillerie-Regiment. Stab, 2. und 3. Kompagnie des 12. Pionierbataillons: dj Divisionsmanöver beider Divisionen vom 16. bis 20. September, und zwar die der 23. Division bei Bautzen, die der 32. Division bei Kamenz. Der Stab des 12. Trainbataillons nimmt an dem Manöver der 23. Division teil; o> Korpsmanöver vom 22. bis 24. September bei Bautzen, am 24. September Korpsmanöver gegen markierten Feind. — Während der Manöver erhalten zuaeteilt: jede Jnfanteriebrigade eine Sanitätsabteilung, jede Division den Zug einer Proviantkolonne, sowie c-ne Feldbäckerei mit Feld- schlächierei. Eine Korpstelegraphenabteilung sHalbabteilung zu zttiei Zügen! ist der 23. Division zusiewiejeu worden. — Die höhe ren Stäbe, mit Ausnahme ver Stäbe der 63. Jnfanteriebrigade und der 23. und 32. Feldartilleriebrigade erreichen das Manöver gelände mittels Eisenbahn, und zwar: das Generalkommando am 20. September, die Divisionsstäbe am 14. September, die Brigadestäbe am 10. September. Am 10. September werden ferner mit Bahntransport befördert: Rcgimentsstab, 1. und 2. Bataillon des Leib-Grenaoier-Regiments sdas 1. Bataillon vom Schießplatz Königsbrück ab), zwei Kompagnien des 1. Bataillons und das 3. Bataillon des Grenadier-Regiments Nr. 101. 102. Infanterie-Regiment, 177. Infanterie-Regiment, diese beiden Regimenter von Zeithain ab, Schützenregiment, 12. und 13. Jägerbataillon, 12. Pionierbataillon, diefes von Zeithain ab, die hier nicht genannten Truppenteile marschieren. Die Stäbe und Fußtruppen werden nach beendetem Manöver am 24. September mit der Eisenbahn zurückbefördert, die berittenen Truppen und die 63. Jnfanteriebrigade marschieren, und zwar erreichen ihre Standorte Gardereiter-Regiment, 12. Feldartillerie. Regiment (ohne reitende Abteilung!, 48. Feldartillerie-Regiment. Maschinengewebrabteilung Nr. 12. 18. Husaren-Regiment, 28. Feldartillerie-Regiment, 64. Feldartillerie-Regiment und 12. Trainbataillon am 27. September, reitende Abteilung des 12. Fcldartillerie-Regiments erreicht Königsbrück am 25. Septem ber, das 17. Ulanen-Regiment kommt am 29. September, das 19. Husaren-Regiment am 30. Sep'ember in seiner Garnison wieder an. — Aus dem Bereich des 19. Armeekorps werden die 89. Jnfanteriebrigade, 133. Infanterie-Regiment sZwicka»! und 134. Infanterie-Regiment sPlaucn! vom 20. Juni bis 1. Juli, die 47. Jnfanteriebrigade, 139. Infanterie-Regiment sDöbeln) und 179. Infanterie-Regiment sWurzen und Leisnig! vom 19. bis 30. Juli auf dem Uebungsgeläude bei Dresden exerzieren. — Der zweite diesjährige Jahrmarkt wird am 27. und 28. Juni abgehalten. Sonntag, den 26. Juni, ist das Auspacken und der Warenverkauf von 11 Uhr vormittags an gestattet. An jedem der drei Vcrkcmfstage ist der Warenverkauf spätestens abends 9 Uhr einzustellen. Die Verkaussstände ber Schuhmacher befinden sich wegen den auf der Königstraße stattfindenden Asphaltierungsarbeiten für diesen Jahrmarkt auf dem freien Platze am Brunnen An der Dreikönigskirche. Ter Heu- und Stron- markt wird für Freitag, den 24., und Montag, den 27. d. M., vom Neumarkte nach dem Freiberger Platze verlegt. — In einer der letzten GeiamtratSsitzungen ist der seit Jahren aus das eifrigste ventilierte bauplanmäßige Ausbau der Rosse- ner Straße von der Eisenbahnbrücke bis zur früheren Flurgrenze mit Dorstadt Löbtau beschlossen worden. Dem Vernehmen nach steht die Ausführung der Arbeiten vorbebälllich der Zustimmung der Stadtverordneten si"ir die Kostendeckung noch in diesem Sommer z» erwarten. Im allgemeinen BerkehrSinteresse ist diele Aenderung des gegenwärtig herrschenden Zustande- nur mit Freude zu be grüßen. Von der vormaligen Gemeinde Löbtau wurde noch vor der Einverleibung die Nossen« Straße ohnedies schon bis zum Mühlgraben fertiggestellt. D« Straßenzug weicht zur Zelt von seiner eigentlichen Richtung tn erheblicher Welse nach links ab, um nach Ueberichneidung deS Mühlgrabens die Hohenzollernstraße tn Vorstadt Löbtau zu erreichen. Die vom städtischen Tiefbauamt angesertiate Planung siebt eine Verbreiterung des Straßen- körvns bis zur dortigen Eisenbahnbrücke von 10 auf 30 Met« vor. Hand in Hand soll damit »ine Verbesserung der jetzigen üblen SteigungSverhältnisse geben. Von 1:30 werden sie aus 1:70 Meter gebracht und dadurch dem Fuhrwerksverkehr eine bedeutende Erleichterung geschaffen. An die Stelle der alten Holzbrücke üb« den Mühlgraben wird ferner im Zuge der Straße eine massive Ueberbrückung treten. Für die rasche Verbindung der südlich ge legenen Vorstädte mit den Westvororten ist die Lösung der ent- gegenslehenden Schwierigkeiten von erheblich« Wichtigkeit. Es wird außerdem dadurch der schwere FuhrwerkSvnkehr aus einer äußeren Ringstraße vom Stadtinnem abgelenkt und somit dem Zentrum eine Entlastung zu teil, die sehr hoch anzulchlagen ist. — Der Hilfsoerein für Geisteskranke hielt seine Mitgliederversammlung im Kaufmännischen Vereinshause zu Chemnitz ab. Am Abend zuvor fand eine VortragSversamm- luna statt. Nach begrüßenden Worten des Vorsitzenden. Herrn Gey. Medizinalrats Dr. Weber, behandelte Herr Medtzinälrat Dr. Schulze aus Unteraöltzsch das Thema: „Lebensführung und Geisteskrankheit". Die Momente, welche die Erhaltung bezw. Steigerung der psychischen Kräfte im Organismus des Menschen verbürgen, vor geistiger Erkrankung schützen, andererseits solche beheben können, sind folgende: 1. Zweckmäßige Ernährung. 2. Die entsprechende Weckung und zielbewußte Entwicklung vererbter geistiger Fähigkeiten aus dem Wege der Erziehung lman hüte sich, schwachbefähigte Individuen vor Aufgaben zu stellen, deren „ ... »iel- rbett und isteSaesunder >en recht«. «- lt lang« Tr- ander» »u warnen olmifibrauch. von »ungSgangrS srückstchtlich drr^ooyeren seiner Kinder zu Rate. 8, ^ ° " bewußte Verteilung dir Lebens- erfrischende Erholung. DaS Be .. , gestrengt tätiger und doch brS zuletzt 1 Männer (z. v. Moltkej weist aus den höhen ordnet«, nüchterner Lebensführung für die m Haltung der geistigen Spannkraft hm. » st vor'der Vergiftung de» Hirn» durch Mk, .. besonderer Bedeutung für die geistige, Gesundheit der Individuen wie der Volksgemeinschaft ist die Ehe und da» Familienleben, Der Vortragende erntete reichen Beifall. — In der Mitglieder versammlung de» nächsten Tage» erstattete der Vorsitzende. Herr Gey. Mrdizmalrat Dr. Weber, den Jahresbericht. Der Der- ein befindet sich noch im Stadium der Sammlung von Hilfs kräften. Seine finanziellen Verhältnisse haben «m veraanäenen fahre weitere günstige Ausgestaltung erfahren, wenn auch größere ..uwc.ldungen an Vermächtnissen und Geschenken mcht zu ver- zeichnen sind. Ende 1903 hatte der Verein einen Kastenbeftand von 35913,86 Mk. Das Stammvermögen betrug 16519,49 Mark am gleichen Zeitpunkte. Die Mitgstederzabl betrug «wa 3000 seinschließlich oeiaetretener Behörden und Korporationen), die Summe der Beitrage, Gaben und Geschenke 9920 Mk., die gewährten Unterstützungen rund 4000 Mk. Der Verein beschränkt sich durchaus nicht auf Berücksichtigung direkt eingehender Gesuche um Unterstützung. Der Notlage entlassener oder noch nicht in Anstalten behandelter Geisteskranker muß allseitig — nicht nur von den Ausschußmitgliedern der einzelnen Bezirke, sondern von allen wohlmeinenden, wahrer Humanität dienenden gliedern der Gesellschaft — allerorten nachgegangen werden. In diesem Sinne braucht der Hilssoerein in jeder Stadt wie auf dem flachen Lande Vertrauensmänner, hilfsbereite Leute, die durch Lebciisberus oder persönlichen Umgang die einzelnen Familien und ihre Nöte kennen und den Ausschußmitgliedern bezw. dem Vorstände selber namhaft machen. Weiterhin trug der Kassierer. Herr Oberarzt Dr. Acker- mann, den Rechnungsbericht am 1903 vor und erhielt, da die Rechnungsprüfer. Medizinalrat Dr. Krell und Pfarrer Böttcher, die Rechnung richtig gesprochen hatten, Entlastung. — KaufmännischesDeutsch. Der Zweigverein Elber- selb des Allgemeinen Deutschen Sprachvereins hat im vorigen Jahre ein Rundschreiben „an die deutschgesinnte Handelswell" versandt, in dem ein Kaufmann den unschönen Gebrauch über- flüssiger Fremdwörter im Geschäftsverkehr geißelt und beweist, wie leicht es ist, bei einigem guten Willen auch in diesem reines Deutsch zu schreiben. Er sagt: „Ich beehre mich, Ihnen mit- zuteilen, daß ich in Zukunft auf Ihre gefl. Offerten verzichte, auch brauchen Sie mir keine Reiseavise mit dem Ersuchen um Reservierung meiner Orders zu senden. Ihre Angebote und An- stellungen und deutsch abgesagte Besuchsanzeigen nehme ich da- gegen gern in Empfang und halte meine Aufträge für Sie bereit. Zirkulare, Memoranda, Preiskurante, Kataloge und ähnliche fremdsprachige Tinge wandern ungelesen in den Papierkorb: Rundschreiben, Mitteilungen, Preislisten, Warenverzeichnisse und Musterbücher aber finden immer Beachtung. Ihr Reisender möge mir auch keine Order-Spezifikation oder Kommissionskopie hinterlassen. Das würde ztvar nicht zur Annullierung der perfekt gewordenen Order führen, weil ich einmal vollzogene Abschlüße nicht willkürlich rückgängig mache, aber es wäre daS letzte Ge- schüft gewesen. Ich remittiere die Valuta Ihrer Fakturen, weder per komptant, noch per Kassa, noch in Coupons, auch nicht in Rimessen pro Diverse oder durch Akzept oder in Brstapapier, verlange auch keine konditionswidriacn Bonifakationen und mache keine Antizipationen und Dekorte für Skonto, Dis konto usw. Ihre Rechnungen werden nach Vereinbarung be zahlt, entweder bar und in Zinsscheinen oder in einem Sicht wechsel unter Kürzung um die üblichen 2 v. H. oder sonst begrün dete Abzüge oder in Kundenwechseln auf gute Bankplätze. Ich mache keine ü Konto-Zahlung und honoriere keine durch Ihren Kommis präsentierte Quittungen. Dagegen leiste ich auf Wunsch Teilzahlung an Ihren Angestellten, der mir Ihre Quittung vor legt. Gcwichtsbcrechnungcii mache man nach Roh- und Rein gewicht, nicht brutto und netto. Wer Emballage usancemäßig franko retour verlangt, erhält die Verpackung nicht nach Handels- gebrauch frei zurück. Kontokorrente prüfe ich nicht, Buch- und Rechnungsauszüge ober werden nachgesehen. Sortimente und Kollektionen sende ich an Interessenten prinzipiell nicht gratis und franko, unterhalte auch grundsätzlich keine Filialen und Agenturen. Musterbücher und Warenproben sind dagegen von mir und meinen Zweiggeschäften oder von meinen Vertretern auf Wunsch umsonst und gebührenfrei zu beziehen. Ich fabriziere keine ordinären Produkte für Exportzwccke oder für solche Grossisten und Detaillisten, die darauf besonders reflektieren. Für das Ausfuhrgeschäft stelle ich keine minderwertigen, sondern nur bessere Erzeugnisse her und ich schätze den Kleinhändler ebenso als Kunden wie den Großabnehmer, dlouvoautös oder I» Fabri kate in modernen und sänken Fassons kaufe ich weder zu zivilen Preisen noch zu minimalen Notierungen- aber für gute Neu heiten und preiswürdige, dem Zeitgeschmäcke entsprechende Waren bin ich stets Abnehmer. Ich kenne ats deutscher Kaufmann kein Debet und Kredit, sondern Soll und Haben, und ich mache keine Inventur und Bilanz, sondern eine Ausnabme und einen Jahres abschluß: ich nenne Erkundigung nicht Information und lch sage nicht L und pro, wenn ich zu und für meine, kurz: ich hasse alle unnötigen Fremdwörter und liebe eine kurze und klare Schreib weise, wie sie dem Kaufmann allein wohl ansteht. ES zeichnet usw." — Der Verein der Beamten der Sächsischen Staats- bah neu, Ortsgrupve Dresden, unternimmt morgen eine Pick- nickvartie von Dürrröhrsdorf nach der Schönen Höhe bei Ditters bach und besucht nachmittags Stolpen, wo im Saale deS „Löwen" geselliges Beisammensein mit Tanz stattfindet. — Der Männergesanoverein „DresdnerOrpheuS" ver anstaltet morgen eine Picknickpartie nach dem prächtigen König. Schloßgarten zu Groß-Sedlitz. Die gemeinschaftliche Hin- fahrt erfolgt vormittags 9,20 Nhr vom Hauptbabnhofe ab bis Heidenau. Nachmittags von 4 Uhr ab findet rm Gasthofe Groß- Sedlitz ein Tänzchen statt. — Herr Güterverwalter Walther, Führer der umfang reichen Kasse der Güterverwaltung Dresden-Altstadt. beging am 1. Juni sein 30jähriges Jubiläum al» Beamter im Dienste der König!. Sächs. Staatsciscnbahnen. — Das heutige Konzert im Parke der Kunstausstellung fuhrt das Dresdner Philharmonische Orchester, Dir. H. Reh, aus. Morgen, Sonntag, finden drei Konzerte statt und zwar vormittags von halb 12 bis halb 2 Mr von der Kapelle des 12. Fsldartlllericregiments, Dir. W. Baum, nachmittags und abends von der Kapelle des 2. GrenadierregimentS Nr. 101, Dir. L. Schröder. — Der Märkische Zentralsängerbund au» Berlin, etwa 450 Sänger stark, wird Sonntag, den 12. Juni, in der Kunstausstellung ein großes Konzert geben und Masten- und Einzelchöre vortragen. — Die Teilnehmer am Kindergottesdienste der Martin Luther- nrchengenieinde werden heute nachmittag unter Führung ihrer Lehrer und Lehrerinnen einen Ausflug nach dem Volksheim rmHerdepark unternehmen. Die Aufstellung und der Abmarsch der kleinen Gemeinde erfolgt nachmittags halb 3 Uhr vom Luther- platze aus. Im Volksheim werden Ansprachen, Gesänge und theatralische Aufführungen, Reigen und Spiele geboten. Nach dem Abendbrote wird auf dem Spielplätze von den Kindern «in Fackcl- reiaen aufaefuhrt, dem sich zum Schluß ein Lampion, ug unter Gesang und Musik entschließt, wonach gegen 9 Uhr der Rückmarsch angetreten wird. Der Zug löst sich am Lutherplatze wieder aui. — Winke für da« Ernten des Sommerobstes Erdbeeren emte man toutrocken am frühen Morgen, dann haben sie daS köstliche Aroma, im Lause des Tages nimmt die« noch und nach ab. Die Früchte sollen aleichmäßig auSgeretst sei» und wnden zum Einsieden und zum Versand zwei Tage vor der Voll reife gepflückt. Smchelbenen pflücke man relf, aber nicht überreif, was sich durch die grüne, gelbe oder rote Färbung d« Beeren, je nach deren Art. bemerkbar macht. Für Wctnbereitung dürfen die Früchte nicht vollrets sein, sondern sich etwas hart anfühle» Johannisbeeren werden für Tafelzwecke in Träubchen gepflückt, sie sind am süßesten, wenn sie am Stocke zu schrumpfen beginnen. Für die Küche und zur Weinbereltung ernte man durch Abstreifen mit Pflückbölzern in ein Pflückgefäß. das man an sich selbst de-
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