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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 21.03.1913
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-03-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19130321022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913032102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913032102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-03
- Tag 1913-03-21
-
Monat
1913-03
-
Jahr
1913
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Lresdner Nachrichten AN,., Nr. 7S ^ Pfarrers eine Untersuchung mit Hinzuziehung eines öfter reichisch-ungarischen Kvnsulatsbeamten durch die Monte negriner gefordert. Die montenegrinische Regierung lehnte diese Forderung ad. indem sic erklirrte, da» in den von Montenegro besetzten Gebieten nur Montenegriner selbst Untersuchungen anzustellen hätten. Diese Antwort be deutet einen unfreundliche» Akt gegenüber Oestcr- reich-Ungarn: drittens die sofortige Einstellung gewaltsamer ZwangSübertritte zur Orthodoxie in Alba nien. viertens volle Genugtuung für die Ge. walttaten, die gegen die Besatzung des Dampfer- »Skodra" in San Giovanni dt Medua begangen wurden. Zu der Affäre des Dampfers „Skodra" wird aus Wien noch gemeldet: Der Präsident der Ungarisch-Kroatischen LeeschissahrtS-Gesellschast macht entgegen den amtlichen montenegrinischen Dementi» Mitteilungen Uber die An haltung des Dampfers „Skodra" in San Giovanni di Medua. Der Dampfer befand sich in der Nähe de- Hafens, als der türkische Kreuzer „Hamidije" sichtbar wurde. Die „Skodra" fuhr nun eilends in den Hafen ei». Die Montenegriner zwaiigen die «Skodra", die auf den Tran» ponschisfen befindlichen Truppen an Land zu bringen Die „Hamidije" hatte bereits zwei griechische Dampfer in Brand geschossen. Die Montenegriner ver langten nun, daß die „Skodra" den beiden in Brand ge schossenen Transporldampsern zu Hilfe komme. Der Kapitän der „Skodra" konnte jedoch diesem Aufträge nicht Folge leisten, weil gleichzeitig mit den gelandeten serbischen Trup pen auch die Mannschaft seines Dampfers an Land ge gangen war. Türkisch-bulgarische Sicgesnachrichtcu. Mahmud Schefket Pascha erklärte gegenüber einer maßgebenden Persönlichkeit, daß die am Dienstag statt gefundene heftige und blutige Schlacht an der Tschataloscha linie. a» der drei türkische Korps beteiligt gewesen seien, mit der E r st ü r m n n g der bulgarischen Stellun gen geendet habe Eine bulgarische Nachricht besagt: Die türkischen Truppen erlitten an der Tschataldfchalinie bei einem Vor marsch, der gänzlich mißlang, beträchtliche Verluste. Gegen abend griffe» die Truppen deS rechten bulgarischen Flügels den linken türkische» Flügel an niid schlugen ihn in die Flucht. Nach Konstaniinopelcr Privatmeldungen haben die Kämpfe während de» Mittwoch» auf der ganzen Tscha- laldschalinic angedauert. Flucht der Serben vor Adrianopcl. Die Wiener „Reichspost" meldet aus Sofia: Die Serben verlassen z u T a u s e n d e n die Gräben von Adrianopcl unter dem Vorwände, daß sie krank seien. Die serbische Armeeleitnng soll die baldige Rückberufung Ser zwei serbischen Divisionen vor Adrianopel angekündtgt haben. Die Bulgaren ziehen bereits zum Ersätze zwei Divisionen der Tschataldscha-Armce heran. Verzweiflung in Skutari. - Die Wiener „N. Fr. Pr." erfährt: Angesichts der Nach richten, die aus Skutari einlaufcn, kann es bei der Ab lehnung des von allen Mächten in Eetinje unternomme nen Schrittes, der Zivilbevölkerung von Skutari Len Ab zug zu gestatten, nicht bleibe». Der Fremdenkolonie hat sich bereits Verzweiflung bemächtigt: es ist eine Hungersnot unter den Fremden aus- gebrochen. Die montenegrinischen Parlamentäre, die in Skutari zu Unterhandlungen mit Essad Pascha ein- getrosfen sind, lehnten es ab, die Kollektivprotesinote der Konsuln gegen die Beschießung der Konsulare und der Fremdennicdcrlassungen enigcgenzunehmen. tungSboot „Claus Drcner" der Station gerettet. Durch dasselbe Boot wurden von dem Leichter „Unter weser 6" au- Bremen, Kapitän Behren-, leer von hier nach der Weser bestimmt. 2 Personen gerettet. Telegraphisch wird weiter gemeldet: Beschlagnahme österreichischer Blätter. Wie». iPriv.-Tcl.s Das „Neue Wiener Tagblatt", das „Deutsche Volksblart", die „Reichspost" und die „Ostdeutsche Rundschau" sind der Konfiskation verfallen, da sie die Nachricht veröffentlicht haben, daß eine Division der öster reichischen Kriegsflotte nach den südlichen Gewässern aus gelaufen ist. Das österreichische Preßgesctz verbietet, über Mobilisierungs- oder kriegerische Maßnahmen Berichte zu veröffentlichen. Neueste Zrahtmeldungen vom 20. März. Schwere Stürme in der Nordsee. Helgoland. Gestern nachmittag herrschte hier ein s ch iv e r c r Süd iv e st st u r m mit Schneetreiben. Mehrere im Hafen liegende Schiffe zeigten 'Notsignale. Ein Ret- r n n g s boot rettete über 2 0 P crso n e n von 7 Fahr zeugen. Einige Schisse gerieten in Gefahr, gegen die Düne getrieben zu werden. Sie wurden mit Hilfe eines Schlep pers mit großer Mühe in Sicherheit gebracht. Bremen. Die Rettungsstation Helgoland der Deut schen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger telegraphiert: Gestern wurden von dem deutsche» Schoner „Friedrich" aus Brake, .Kapitän Stutz, leer von hier nach der Weser be stimmt, l P c r s o n e u durch das Rettungsboot „Claus Treuer" der Station g e r c t l c t. Durch dasselbe Boot wurden von dem Fischkutter „Albatros 20" aus Cux haven. Kapitän Lung, der leer von See kam, 4 Personen gerettet. Bremen. Gestern wurden von dem Leichter „ll nter ra e s e r .l" aus Bremen. Kapitän Schumacher, leer von hier nach der Weser bestimmt, st P e r s o n c n durch das Ret- Delcafiö aus der Durchreis« i« Berlin. Berlin. Der sranzöstsche Botschafter in Petersburg Del casso. hat auf der Durchreise dorthin Berlin pas siert und ist vom hiesigen französischen Botschafter auf dem Bahnhöfe Friedrichstraße begrüßt worden. Rücktritt des Präsideute» der Bühue»ge»osse»schaft. Berlin. In der heutigen Sitzung der Bühnen- genosscnschaft wurde mitgeteilt, daß Nissen sein Amt als Präsident der Genossenschaft ntedergeleg habe. Die Preisrichter sür dcu Frankfurter Gesangswettstreit. Krauksurt a. M. iPriv.-Tel.s Mit Genehmigung deS Kaisers sin- zu Preisrichtern beim Gesangswett streit berufen morden: Generalmusikdirektor v. Schuch «Dresdens, der Direktor der Singakademie in Berlin Pros Schumann. Kapellmeister Pros. Dr. Beier (Cassels, Musik direktor Prof. Ferdinand Hummel «Berlins. Pros. E. T. Taubert lBerlins. Prof. Siegfried OchS «Berlins. Pros. M. Fleisch lF-ranksurt a. M.s. Kapellmeister Dr. Rotten bcrg «Frankfurt a. M.s, Musikdirektor Prof. Lchwickerath lAachens und Hoskapellmeistcr Pros. Litt iLeipzigs. Zur Zerstörung des „Ersatz L. Z. 1". Karlsruhe. iPriv.-Tel.s Das zertrümmerte Zcppe l i n - L u f t s ch i s f stand heute nacht unter militärischer Bewachung. Der ganze Exerzierplatz war auch heute vor- mittag noch streng abgcspcrrt. Das Luftschiff ist völlig in sich z u s a m m c n g e b r v ch e n. Der orkanartige Sturm, der über Nacht herrschte, hat sein Zerstörungswerk voll endet, die Hülle weiter aufgcrissen und den Hinteren Teil des Luftschiffes ebenfalls zur Erde gedrückt. Da es sich um ein Militärluftschiss handelt, sind alle ohotoaraphischen Aufnahmen st r e n a verboten. Die Polizei hat gestern und heute mehreren Photographen nicht nur die ge machten Ausnahmen, sondern auch die Apparate konsiS ziert. Das zerstörte Luftschiff bleibt vorläusia auf dem Exerzierplatz liegen, bis Monteure aus Fricdrichshafen eintresfen, um es abzumontieren. Die brauchbaren Teile werden nach Friedrichshafen acbracht. Die Motoren und Gondeln sind unversehrt geblieben. Die auswärts vcr breiteten Nachrichten, wonach bei den Bergungsarbeiten einige Personen der Mannschaft verletzt worden sein sollen, entsprechen nicht den Tatsachen. Bei dem Unglück ist niemand zu Schaden gekommen. Winnipeg. Das Hauptgebäude von Makolms Kon- s e r v e n b ü ch s e n f a b r i k ist durch einen Brand zerstört worden. Durch die zusammenstürzcnden Mauern wurden 15 Personen getötet und 0 verletzt. Sertliches und Sächsisches. Dresoen. 20 März. — * Sc. Majestät der König wohnte heute mit Ihren Königlichen Hoheiten den Prinzen und Prinzessin nen des Königlichen Hauses dem VormittagS- gvitesöienst in der Hoskirche bei. * Das Hoskouzcrt abgesagt. Aus königlichen Befehl findet das für den Ostermontag, den 24. Mürz, angesagtc Ho skonzert infolge der durch das Ableben dcö Königs von Griechenland cingetretcnen Hoftrauer nicht stakt. * Erncvnnngcu und Verleihungen. De» Professoren Tr. Neu mann am Gymnasium zu Bautzen und Töpel am Realgymnasium zu Plauen i. B. wurde Titel und Rang als „Studienrot", dem Realschuldircktor Professor Dr. Claus in Oclsuitz i. B-, den Studienräten Professor Dr. Richter am Gymnasium zu Chemnitz, Dr. L a m m e r t am Köuig-Albert-Gymnasium zu Leipzig und Dr. Bruz in a u» an der Nikolaischulc zu Leipzig, sowie dem Professor Trübcubach an der Realschule zu Mittwcida das Ritter kreuz 1. Klasse des AlbrcchtsordeuS und dem Gesangslehrer an der Kreuzschule und am Wettiner Gymnasium zu Dresden Musikdirektor Eichler und dem Schuldirektor Dietzel in Riesa das Ritterkreuz 2. Klasse des Albrechlsordeus an läßlich deS UebcrtriltS der Genannten in den Ruhestand ver liehen. — Der König hat genehmigt, daß der Hauptmaun z. D. v. Schoenbcrg auf Bornitz bei Oschatz die ihm vom Kaiser verliehenen, mit der Ernennung zum Ehrcnrittcr des Iohauuiterordenü verbundcuen Abzeichen und der Privat dozent au der Universität Leipzig Dr. Phil, et sur. Merker das Ritterkreuz 2. Klasse des Sachscu-Erncstiuischen Haus- oröens anuehmen und tragen. —* Ein früherer sächsischer Offizier unter den Eroberern von Janina. Zu der kürzlich erfolgten Besetzung von Janina durch die Griechen wird uns von unterrichteter Seite gemeldet, daß die griechische Kavallerie, die als erste sieg reiche Truppe in die eroberte Stadt ctnzog, von einem früheren sächsischen Offizier, dem General Alexander Soutzo, geführt wurde. Prinz Sontzo war ehemaliger sächsischer Kadett und stand bis 1878 als Leutnant im Gardereiter - Regiment. Er trat sodann in die griechische 'Armee über. — Vergehen gegen das Reichsstempclgcsetz. Ein Kauf mann in Leipzig-Gohlis und ein Privatmann in Leipzig- Kleinzschocher hatten einen Kaufvertrag über zwei Grund stücke in der Eythraer Straße abgeschlossen. Ter Kaufpreis! war auf 0 8 000 M k. festgesetzt worden. Um Llcmpelkostcn I zu sparen, gaben sie dem Gericht >eüoch nicht den vollen Kausprei- an, so daß sie sich jetzt wegen Vergehen- gegen den 8 88 dr» Reichsstempelgesetzes zu verantworten hatten. Die ordnungsgemäß zu entrichtende Stempelsteuer betrug 840 Mk. Das Gericht verhängte jetzt al» Strafe gegen die beiden Kontrahenten je den lüfachen Betrag dieser Summe und erkannte gegen jeden von ihnen auf Zahlung voa 8 4 0 0 M k. —* Der Verein ««gen Unwesen i« Hanbel n«b Gewerbe hielt kürzlich im Gewerbebause seine JahreShanpt- v e r sa m m l u n g ab. Der von dem langjährigen Vereins. Vorsitzenden erstattete Jahresbericht konstatiert, daß der Verein unablässig bemüht gewesen ist, der Unlauterkeit im geschäftlichen Wettbewerbe zu steuern. Betrübend sei da gegen die Erfahrung, daß trotz der nunmehr länger als 80jährigen Arbeit de- Verein- der unlautere Wettbewerb Im Geschäft-leben nicht abgenommen, sondern eher noch zngenominen habe, obwohl zahlreiche Verurteilungen durch die Gerichte erfolgt sind. Die Mitaliederzabl beläuft sich auf weit über 300. Den Kassenbericht erstattete der Schatz, meister Herr Stadtverordneter Junckersdorf. BerauSgabr wurden im letzten Jahre 8218 Mk.: das VereinSvermügeu beträgt 1158 Mk. Herr Hoflieferant Richard Müller dankie namens der Beretnsmitglieder dem Vorstand mit Herrn Rechtsanwalt HanS Kohlmann an der Spitze für die rührige Tätigkeit, durch die der Verein zweifellos als einer der ersten auf dem Gebiete der Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbs zu gelten hat. Mit den erzielten Erfolgen könne der Verein außerordentlich zufrieden sein. Herr Photograph Schlegel schloß sich diesen Ausführungen an: auf sein Ersuchen brachte die Versammlung dem Vorstand den Dank für seine emsige Tätigkeit durch Erheben von de» Plätzen einmütig zum Ausdruck. Bon den turnusmäßig ausscheidenden Vorstandsmitgliedern wurden die Herren Kaufmann Richard Illing, Stadtverordneter JunckerSdors, Stadtrat Uhlemann, Kommissionsrat Canzler und RatS- auktionator Alfred Canzler. sowie Hoflieferant Kupke durch Zuruf einstimmig wieder- und die Herren Sattlermeister Camillo Enterlein und Kaufmann Seeger li. Fa. Bacumcher L Seegcrs in den Vorstand ncugewähtt. — An die Versamm lung schloß sich eine VvrstandSsihung, in der mehrere neue Mitglieder ausgenommen wurden. — I« der Pädagogischen Musikschule tv. Mertschinskn- Kadens schlossen am Montag die diesjährigen Prüfungen und Schülervorspiele. Bei allen Schülervorträgen gewann man den Eindruck einer harmonischen Pflege in Technik, Vortrag und Verständnis. Zur Vorführung gelangten Stücke von Hauptmann. Kaden, Döring. Lauterbach. Dussel. Mozart, Godard und Vollmöller idem 13jährigen Sohn des hiesigen Professors Tr. Vollmöllers. In einer Soiree, in der auch eine Gesangsschttlerin von Frl. Fahnert mitwirktc, nteressierte der geschichtliche Gang in der Auswahl der Musikstücke: von Mozart bis Reger. Die Tonschöpsungen wurden von vorgeichrittenen erwachsenen Schülern Io vor- gcführt, daß man sich an den Schönheiten der betreffenden Werke von Herzen erfreuen konnte. Auch acsiel ein kleines Zigcunerstück eines Kompositionsschülers, das Herr Direk tor Kaden, begleitet vom Komponisten, auf der Violine vortrug. Bon besonderem Interesse aber war bet diesen Aufführungen eine vereinfachte „Parsifal"-Darst«ll»ng durch Herrn Direktor Kaden mit anschließender Be sprechung des Abendmahls-, Grals-, Glaubens- und Ritter-Themas durch juaendlichc Schüler. Darauf wurde das „Parsisal"-Voripiel sür Violine und Klavier in der Bcarbeituna von Humperdinck gespielt, wozu ein junges Mädchen sinngemäß dirigierte. Auch'fesselten als etwas Eigenartiges im Schlußvorspiel der Vortrag mehrerer Stücke aus „Rienzi", wobei jeder Vortragende einleitende Worte in Beziehung zur dramatischen Handlung und zum Charakter des Musikstückes sprach. - * Eine wohlgeluogcnc Fernfahrt führte am Sonntag der König!. S ä ch s. Verein für Luftfahrt mit dem Ballon „Wett in" aus. Als Führer befand sich Herr Ingenieur Lchncrt im Korb, Mitsahrende waren die Herren Direktor Rehe, Leutnant Oeser und Gcmeinde- vorstanü Weber. Der Ballon, der 0 Uhr vormittags in Reick aufstieg, kreuzte in schneller Fahrt die Elbe bei den Albrechts- chlösscrn und nahm seinen Kurs über den Truppenübungs platz Königsbrück, Cottbus. In der Nähe von Crossen an der Oder wurde ein zweiter Ballon gesichtet. Die Warte wurde bei Wronke überflogen. Die ganze Warte-Niederung erschien wie ein großer See, da dieselbe überschwemmt war. Die Geschwindigkeit der Fahrt steigerte sich und erreichte eine Stundcngeschwindigkeit von über 180 Kilometer. Trotz dem gelang es der guten Führung des Herrn Ingenieurs Lehnert, nordöstlich von Elbingen, 4 Kilometer vor dem Haff, eine glatte Landung zu vollziehen. In 8 Stunden wurden 050 Kilometer Weg zurückgelegt. — Elternabend der Pfadfinder. Am 1. Osterfeiertag, abends 8 Uhr, findet in der Aula der Technischen Hochschule ein Elternabend statt, an dem der Bundeüfeldmcister des deutschen Pfadsiiidcrbundes Hauptmann Bayer einen Lichl- bildervortrag haltest wird. —* Festgenommcn wurde auf der Bürgcrstraße in Vorstadt Pieschen eine auf der Ammonstraße wohnende Frau. Sic hatte einem Schulmädchen den Zopf ab- cschnitten und auch versucht, einem Knaben die Ohren megzuschnciden. Offenbar ist die Frau unzurechnungs- ähig, denn sic mar früher schon in der Heil- und Pfleg- anslali untergebracht. —-i° Eine Schlägerei entstand in vergangener Nacht in der ersten Stunde auf der Schösscrgasse in der Nähe deS Altmai ktes. Dabei wurde auch ein Schaufenster der Firma Kllntzclmann zertrümmert. Ter Exzeß hatte eine grvßc Menschenansammlung zur Folge. Die Beteiligten mur. den zwecks Feststellung des Tatbestandes und der Persona lien nach der Polizeiwache in der Schcfselstraße gebracht. bedeutet dies kein geringes Ruhmeszcichen. Wenn den jungen Künstlern, die gestern auf dem Konzertpodium sich produzierten, die Gunst des Publikums auf ihren ferneren Konsrpfadcn immer so hold lächelt wie beim gestrigen Tchlußkonzert, dann ist ihr Glück gemacht. Wir wollen es ihnen wünschen. —ät. -i-* Das Schlußkonzcrt der Dresdner Musikschule, das am Mittwoch im Vereinshause stattfand, ward zum Gedächt nis an ihren Begründer Professor R. L. Schneider mit einer würdigen Aufführung der Tragischen Ouvertüre voir Brahms eröffnet. Die O r ch c st e r k l a s s e unter der strasscn, ruhigen Leitung von Rcinhold Bender leistete hier, wie bei den zahlreichen z. T. sehr schwierigen Begleitungen, ganz Vortreffliches. Nur das viele Stimmen, zumal, wenn der Solist schon kampfbereit dasteht, ist einzn- schränken, ebenso ein Foriespiel, das den Solisten vollkom men deckt. Die besten Leistungen boten zwei Schüler der Herren König und Ltriegler, Hans Weise und Kuri LukaS. die den 1. Satz des Brahmsschen bezw. Tschaikows- kyschcn Violinkonzertes mit vorzüglich entwickelter Technik und großem Ton darboien, wobei sich der Zuletztgenannte durch rassiges Spiel und Beseelung noch besonders hervor tat. Bon den Klavierspielerinnen zeichneten sich aus die Damen Waldhau er und König, die noch in der Klasse Professor Schneiders vorgcbildet und dann von den Herren Bender und Renz übernommen worden sind, sowie Fräulein Mohn aus der Klasse Weinreich. Der Mozart-Spielerin aber gebrach es irotz tüchtiger Technik sür Saal und Orchester noch an Kraft und Ruhe. Wäre außer dieser Nummer noch das Cellokonzcrt von d'Albert, das an sich und im Verhältnis zur Begabung des Spielers ein Fehlgriff war und allein 25 M'nnien dauerte, weggebliebe», so wäre die zweidrei- viertelslündige Dauer des Konzertes erfreulich beschnitten worden. Daß dafür die einzige Gesangsnummer ausfallen muhte, war mißlich. Es kann ja aber Vorkommen, daß eben nur ein einziger, völlig konzertreifcr Sänger zur Verfügung steht. Schließlich sei noch der Oboist Papp ritz (Klasse Ritter Schmidts rühmend erwähnt, der sich durch ausgezeich neten Ansatz und musikalische Art auszeichnete. Alles in allem bot die Aufführung ein erfreuliches Bild von dem hohen Stande der Dresdner Musikschule. — cb — ß* Hcllcraucr Festspiele. Durch die Presse ging dieser Tage die Nachricht, Max Reinhardt habe die Regie der in .Hellerau Anfang Juli stattfindcnden llraussührung von Paul Claudels Verkündigung über nommen. Dazu schreibt uns die -Hcllerauer Festipiel- lcitung, daß zwischen -Hellera» und Max Reinhardt die Mitwirkung ReinhardtS erwogen wurde. Man entschied sich aber schließlich dafür, die Ausführung, die im Hcller- aner Festsaal unter so ganz anderen Bedingungen statt- findet, als im gewöhnlichen Theater, ohne Reinhardt zu versuchen, »m. wie Emil Strauß, Dichter des Freund Hein und Leiter der Hcllerauer Ausführung, an Max Reinhardt schrieb, diesen Versuch „auf möglichst frischem Versuchen der Kräste aufzubauen." Mar Reinhardt, den das .Hcllcraucr Experiment sehr interessiert, hatte selbst gelegentlich im Gespräch angeregt, ob cs nicht für das Theater unendlich wertvoller wäre, wenn dieser Versuch ganz ohne fachmännische Beeinflussung Lnrchgeführt werde. f* Ein internationales Musikscst zu Ehren Saint- SaenS. Es wird immer mehr Mode, beliebte Künstler schon bei Lebzeiten in .Huldigungsscsten zu feiern. Vom l8. bis 21. Mai d. I. findet in Vevey am Genfer See ein internationales M n s i k s c st zu Ehren Saint- L a <-n s statt, zu dem der Komponist selbst von seinem augenblicklichen Aufenthaltsort Cannes aus seine An wesenheit zugesichert hat. Dem Chrcnkomitee gehören unter anderen an: Friedrich Klose, Bernhard Stavcn- hagcn, Hans Huber, E. Röthlisberger und Pierre Maurice. s* Richard Strauß Nobelpreisträger — „ein Ziel, aufs ! innigste zu wünschen", meinen die Verehrer des Kom- lponisten. Es wäre freilich das erste Mal. daß ein Mu- sikcr den literarischen Nobelpreis erhielte: einen musikalischen Preis gibt es bekanntlich nicht. Man darf immerhin gespannt sein, wie man nun die literarische Bedeutung Strauß' begründen wird. -ß* Padercwski hat dem Leipziger Stadt- Orchcster-Pensionsfonds 1500 Mark übcr- wiejen. Diese Schenkung wurde mit wärmstem Dank angenommen. s* Puccinis Oper „Das Mädchen aus dem goldenen Westen" wird zum erstenmal in deutscher Sprache am 28. d. M. im Deutschen Op c r n h a u s e zu Charlottcn- burg in Szene gehen. f* Der Bau der neuen Kunstakademie in Düsseldorf wurde den Architekten Walk und Beek in Jsern- Hagen l-Hannovcrs übertragen, die im Wettbewerb um den Neubau der Kunstakademie den ersten Preis davon- actragcn habe». Sie Sraberlirche in Jerusalem. Das Osterfest steht vor der Tür, die Augen der Christenheit richten sich wieder nach der heiligen Stätte von Christi Tod und Auferstehung, über der sich heute als das eigentliche Oster heiligtum der Welt die Grabcskirche erhebt. Die Wissen schaft neigt immer mehr der Ansicht zu, daß der fromme Glaube, der die Höhepunkte der Passtonsgeschichte an diese Stelle verlegt, mit der geschichtlichen Wahrheit überein stimmt: aber auch ohne dies bliebe dies uralte Gotteshaus die historisch bedeutsamste Kirche der Welt, bliebe eS das von der Christenheit seit mehr als ll-4 Jahrtausenden verehrte Denkmal der Passion am Orte ihres Geschehens, auf des ersten christlichen Kaisers Befehl 800 Jahre nach des Heilands Kreuzestode errichtet. Dieser heute ästhetisch so wcnigbe- friedigende Bau stellt sich da als das großartige Zeichen für die Dauer und den Steg der Kirche, denn um kein anderes
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