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riese» «lalt wird den Lesern von Dresden nnd Umgebung am Tag« vorhrr bereit» al» -IbenüHurg-br zutzestellt, wllhrend es dl« Post Abonnenten a» Morgen in einer Sesamtausgabe erhalten. 37. Jahrgang, Zlr 79. veius»-«ebübr vtertelsöbrl. lür Dee». den bei ligltch,wel> inlUIa« Zulraaun, <an Sonn- und Montagen nur einmal) 0.00 M , durch auanUlrtiaeltom. niiistonöre dt» S.»0 M. «el einmallger Zu- ltellung durch die Post !I M. < ohne BelieHgeld). «u»l»nd: Oeller- reich-llngarn »,1k Nr., Schweiz »,SL ffrl»., Italien 7,17 Lire. — Nachdruck nur mit deutlich«» OuaNen. anaad« <„Dre«dner Rachr.">pllillll».-Un. veiian»!» Manutkrtpte werd.ntchlauldrwahrl. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. Druck und Verlag von Liepsch öc Reichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: Marienstrasze 58/^0. Freitag, 21. März 1913. Anreigen-Taris. Annahme von Ankün^ digungen biL nachm. :< Uhr. Sonnlagr. n»>r Vtarienstrahe vlnr N bis ' Uhr. Die rinspaltige Zeile (etwa « Silben) UO Pf., bie zweispaltige Zeile au, TeHseite 70 Pf., oie zweispalt. Reklamezeile 1.50 M.. Familien Viachrichten aus Dres den die cinspalt. Zeile U5 Pf. — In Vum niern nach Sonn unb Feiertagen erhöhter Tarif. — Auswärtige Aufträge nur gegen Vorausbezahlung. Jedes Belegblail lOPs. Dresdner kank ^.iLtienkapital und Reserven 261 M111. I^lnrlc. Dreschen-/^., tLunig-3otiann-8lrasse 3 „ „ ?rsger 8trac.se 42 :: :: „ „ Ltrieserrer 8lras»e 4Y :: vrescken-bk., kZautrner Ltraose 3 :: :: Slaservilr:, Kurort VLeisser Uirscti, lVleissen unä Kütrscker drocta. Bareinlagen, Hiillniims rur Vsrmnsrmx. Letieclc-Verlretir, ll!rA!nnnL: von Lokookkoudsu. Wertpapiere, Hn- unä Voricrurk, Deleidunx. Loupons, l'nnin8>Mt» unck Vorrvsrtnn^. :: Depots, Fuftzoivaiirunr; otlenvr u. vorseliliossbarer. XreckNdriele ank aiio llauptplütxo clor >Volt. elkrgs Lsse^. Die griechische Kammer beschloß die Errichtung eines N a t i o n g l d c n k m a l s für König Georg. König Konstantin ist heute früh in Athen cinge- troffen. In Saloniki wurden ans Erregung über die Er mordung des Königs Georg 13 Türken nnd Juden getütet oder verletzt. Ter Bundes rat hat sich, dem Bernehmcn nach, bei der einmaligen Vermögensabgabe für einen festen Abgab csah von ^ Prozent ausgesprochen. lieber die neue M i l i t ü r v o r l a g e erfährt der »Bert. Lvk.-Anz.", dnß eine durchgreifende Neuorgani sation des Pionierkvrps beabsichtigt ist. Ium Preisrichter für den Frankfurter Ge sa ng s w c t t st r e i t wurde vom Kaiser n. a. General musikdirektor v. Schuch (Dresden) berufen. Bon dem in Karlsruhe verunglückten Zeppclin- Liistkreiizer .V. I. 1" sind die Gvndeln nnd Mvto- r cn unversehrt geblieben. In der N o r d s e c wurden während der lebten Stürme von dentschen Rettungsbooten über dreißig Seeleute gerettet. Oesterreich-Ungarn kündigt schärfere Man nahmen, auch die Anivcndnng von Machtmitteln, gegenüber den m v n t e n e g r i n i s ch e n U e b e r g r i s s c n an. Ter altslawische S o k o l k o n a r e s,. der in Lai bach siatifinden sollte, wurde vom österreichischen Mini sterium verboten. Sur Ermordung König Georgs I. Das Ergebnis der Untersuchung. Ific Untersuchung hat ergeben, das) der Mörder des Königs der Hellenen ein h e r n n t e r g c k o m m e n e r Mensch ist, der von Almosen lebte und von seiner Familie verstvsten war. Er erklärte n e u r a st h c n i s ch zu sein. Tic Untersuchung ergab ferner, das, keine ivei teren Personen an dem Anschläge beteiligt mären. Ter Mörder ist nicht irrsinnig, aber doch nicht voll kommen zurechnungsfähig. Er wnr vor etwa 2» Tgge» von Athen über Wolv, wo er sich einige Tgge ansgehglten hgtte, mich Saloniki gekommen. Er entwickelte sozialistische Ideen, indem er u. g. ankündigte, binnen kurzem weide vollkommene Gleichheit herrschen: es werde weder Reiche noch Arme geben. Tie Arbeitszeit werde ans zwei Stun den herabgesetzt werden. Ter Mörder mar früher an der medizinischen Fakultät in Athen immatrikuliert und war später Lehrer. Ans die Fragen antwortete er immer, doch verwickelte er sich manchmal in Widersprüche. Für sei» Verbrechen gab er keine Erklärung: er sagte nur, er habe vor zwei Fahren im Schlosse »in Unterstützung gebeten und sei vom Adjutanten brutal hinansgeworfen worden. Der neue Kö» g. Tie griechischen Zeitungen geben dem Wnnschc der össentliche» Meinung Ausdruck, das, der neue König den Namen K o » st a n t i n XII. an nehme, da der lebte Kaiser vv n B n z a n z Konstantin XI g e w eien sei. — Ter neue König ist bekanntlich ein Schwager Kaiser Wilhelms, dessen Schwester, Prinzessin Sophie, seine Gemahlin ist. In innge» Jahren trat er in die Armee nnd vollendete seine militärische Ausbildung in Deutsch- land. Er ist mit Leib nnd Seele Soldat und er hat viel für die Ausgestaltung und Vergrößerung des griechischen Heeres getan. Im Kriege mit der Türkei war er Obcr- lvmmandant, nnd als nach dessen unglücklichem Ausgang Anklagen gegen die Armeeleitnnq erhoben wurden, ver öffentlichte er eine V erteidig n n a s s cli ritt. Als die Militärliaa im Jahre NM die Ansschliestnng der Prinzen ans der Armee durchlebte, verliest der K rvnvri n z , obwohl er von dieser Maßregel ausgeschlossen war, das Land und lebte mit seiner Gemahlin ein Jahr lang im Ausland. Im Anglist litt» kehrte Kronprinz Konstantin nach Athen znrüct. Ter Empfang im Balmhose war nur ein familiärer, das Volk beteiligte «ich nicht daran. Erst der jetzige siegreiche Krieg gegen die Türkei hat dem Kron prinzen Popularität in Griechenland verschafft, und be sonders seit der Einnahme von Ianina wird er in ganz Griechenland gefeiert. Unschuldige Opfer des Attentats von Saloniki. In Saloniki sind der Erregung über die Ermordung des Königs Georg 13 Türke» n n d I »den z n m Opfer gefallen. Sic wurden getötet oder mehr oder weniger schwer verletzt. Jetzt ist die Ruhe wicdcrhergestellt. Traiterkundgebiing im griechischen Parlament. Ter griechische Ministerpräsident gab, wie einem Teile der Leier bereits kurz gemeldet, in der Millwvct.sitziing der Kammer sichtlich bewegt den Tod des Königs Georg be kannt. Er pries dessen lange Regierung und seine Ver dienste um das Land. Tann hob der Ministerpräsident die Verdienste des neuen Königs Konstantin hervor nnd forderte die Kammer ans, ihm ihre Huldigung zu erweisen. Es folgte eine Huldigung der Deputierten uno der Tri bünen. Auch die Führer der Opposition nahmen das Wort und rühmten den Kö»ig Georg als nationalen Mär cur er, der als Lchildwachc gefallen sei. während er die nationalen Interessen bewachte. Ter Präsident oer Kammer wird im Namen der Kammer das Veileid der Nationalverirctinig an den Linsen des Thrones nicderlegen und dieses auch der Königin-Witwe znm Ansdruck bringen. Tie Kammer beschloß eine Trauer von sechs Monaten. Sie stimmte ferner einmütig oer Errichtung eines National- dcnkmals zu Ehren des Königs Georg zu. Trauer an den curopäischen Hosen. Ans Anlast dcS Todes des Königs von Griechenland haben im Laufe des Mittwochs n. a. ans der Berliner griechischen Gesandtschaft persönlich ihre Teilnahme aus gesprochen: im Namen des Kaisers Oberhofmarschall Graf zu Enlenbnrg sowie HauSmarschall Freiherr von Lnncker, im Namen der Regierung der Reichskanzler von Bethmann-Hollweg, Staatssekretär v. Iagow und der UitterstaatSickretär Tr. Iimmcrmann, serncr sämtliche hiesige Botschafter und Gesandten, sowie die prcnstischen Minister. Ter Londoner Hos hat eine vierwöchige Trciner für den König von Griechenland angelegt. — Ter Kopen hagen er Hof hat eine achtwöchige Hoftrauer angelegt. König Ferdinand von Bulgarien hat an den König Kviistaniin, die Königin-Witwe von Griechen land und an den Ministerprnsideiilc» Venizclos Tele gramme gerichtet, worin er sei» tiefempfundenes Beileid anläßlich der Grencltat von Saloniki ansspricht. Uebersiihrnng und Aufbahrung der Leiche. Die Leiche des Königs wurde in einem kleinen Saal beim Eingang des Hospitals Theagncneicon gebettet. Als man sie dann zu seiner provisorische n Villa übcr- f ü h r t e , wurde sie mit einer große» Fahne bedeckt und ans eine Bahre gelegt, die abwechselnd vom Prinzen Nilo- lauS nnd den Adjutanten getragen wurde. Es folgten die Staats- »nd Kirkhenbehorden: kretische Polizisten erösi- lietcn den Ing. Evzvnen lIüger) umgaben ihn. Tci p'.uiiklose Zug in den stillen, menschenleeren Straßen machte einen ergreifenden Eindruck. Ter Mond beteochuu das gütige «Kesicht des toten .Königs. Ab nnd zu öffnete sict ein Fenster und zwei Augen schauten teilnehmend der Leiche nach, die an der Mvrdstelle vorübergetragen wurde Vor der königlichen Villa erwies ein Bataillon dem .Kvnir die letzte» Ehren. Tie Leiche wurde im Salon des Erd geschosies ausgebahrt. Ter Metropolit zelebrierte dic Totenmesse. Tie Behörden und das Militär defilierte» still und langsam am Large vorbei. Eine Ehrengarde von Hanptlcnteii hält die Totenwache. Priester sprachen un ausgesetzt Gebete. — Tie Beisetzung erfolgt im lonig liehen ErbüearäbniS in der Svmmerrcsioeiiz Tatvi, wo mitten in herrlichen Wäldern ans einer abgelegenen wundervollen Höhe ein kleines Mausoleum errichtet ist. Bisher ruhte dort nur eine ganz klein verstorbene Tochter des Königspaares. Tie neuesten Meldungen lauten: König Konstantin in Athen. Athen. König Konstantin ist heute sDonncrstag) früh um 8 Uhr eingetrosseii. Er wurde ehrsnrchtsvoll von der schweigenden Menge begrüßt. Alle Minister halten sich nach Plialeron begeben, um den König zu empfangen. Das Beileid des preußischen Abgeordnetenhauses. Berlin. Ter Präsident des preußischen Abgeordneten hauses Graf v. L ch w e r i n - L ö w i tz hat dem griechischen Geschäftsträger in Berlin ans Anlaß des tragischen Ereig nisses in Saloniki namens des Abgeordnetenhauses seine Teilnahme ausgesprochen. Ein Weiteres Geständnis des Mörders. London. Nachrichten ans Saloniki zufolge soll der K ü li i g s m ö r d e r ans die Frage nach dem Beweggründe seiner Tat bei der Vernehmung erklärt haben: „Irgendwie must ich doch sterben, da ich an Nenrasthenic leide. Ich wollte nicht umsonst gelebt haben." Ter Täter macht einen körperlich schwächlichen Eindruck und soll fast ausschließlich von Milch gclcl't haben. Leine Familie hatte ihn seit langem ansgegeben. Der mllntWMMisch - österreichische zonscheusall. Tie Wiener „ReichSpost", das Organ des österreichischen Thronfolgers, schreibt zu den zahlreichen Uebergrissen Mon tenegros in letzter Zeit: Ter österreichisch-ungarische Gesandte in Cctinje unternimmt bei der montenegrinischen Regierung energische Tchrilte, nm Genugtuung für etlalanl, Verstöße gegen das Völkerrecht, die Oesterreich-Ungarns Würde schwer verletzt haben, zu fordern. Tollte die inon tcnegrinischc Regierung die gestellten Bedingungen nicht crsiillen wollen, so würde die diplomarische Aktion eine nachdrücklichere Form annehmen: nnd schließlich würden, wenn nötig, auch Machtmittel zur Anwendung ge langen müssen, um Oesterreich-Ungarn volle Genug- I n u n g zu verschassen. Oesterreich-Ungarn fordert erstens freien A h z u g der Nichlkombattaiite» aus Skntari, zweitens völlige Aufklärung über die E r m v r d n ii g des katholischen Pfarrers Paters Palie durch Montenegriner bei Tjakowa. Oesterreich-Ungarn hatte wegen der b e stialis ch e n E r in o r d n n g dieses Kunst und Wissenschaft. s" Das Brüsseler Streichquartett, dem bei leinen mehr- sachen Tresdner Konzerten die aUerrtthmlichstcn Eigen schaften nachgesagt wurden, hat leider trotz dieser günstig sten Krititersvlge noch keinen so besetzten Palmcngarten- jaal gefunden, dast sich bei den Konzertreisen des Onar- letts die Abstecher nach Dresden »uUericll irgendwie ge lohnt Hütten. Bon der Luft und namentlich von der für die Ausführendcii sehr erregenden Luft des KonzcrtsaaleS rönnen selbst die treulichen Künstler ans Brüssel nicht leben, und so muß man ernstlich sür ihr Wicdertviiimcn fürchten. Biellcicht versuchen die Herren im nächsten Jahre noch einen letzten Bvrstvß gegen das unbezwing bare Dresden, nnd sollte glich dieser für sic mit einem negativen Resultate enden, so darf man wohl an der tief gegründeten Musiklicbc der Stadt berechtigte Iwcifel haben. Wie die Herren gestern wieder spielten, das mar einfach wundcrvvll. Beethovens Harsengnartcli in Es-Tnr, dieses außergewöhnlich guartcttisttsch geschriebene Werk, erstand in reichster Schönheit. Tic Brüsseler sind neben den amerikanischen Flvnzalens das virtuoseste Ensemble: Einerlei technische Schwierigkeiten machen ihnen bange, nnd immer steht ihnen dennoch der tünsllcrische, musika- 'lischc Inhalt am höchste». Für de» aus ihrem Verband geschiedenen Gaillard haben sie jetzt in Herrn Dochard rtlicn Violoncellisten von mindestens entsprechender Meister schaft gewonnen und damit also die schwierige Ersatzfrage glänzend gelüst. Außer der Beetliovcnschen und einer Handnschen Schöpfung lF-Dur-Ouartett, Op. »8) kam gestern das DeS-Tur-Streichquartett von Ernst v. Tohmlnni lOp. Ili) zur Aufführung, eins der seltenen, vom Anfang bis zum Schluß fesselnden O-uaitettc lientiger Produktion. Es bleibt geistig ziemlich an der Oberfläche, aber es steckt so viel hübsche Melodik, so viel Träumerei und schalk haftes Milsicaiitenlnm, so manch klanglicher Effekt, darin, und sein Ansban zeigt so erfreuliche Klarheit, daß man diesem Werke Tohnünuiü gern wieder einmal begegnen »röchle. Das Presto acciacato brachten die Herren mit un vergleichlicher Verve zur Geltung. <>. IT !* Das Schlnßkonzert des König!. EonservatoriiiniS, dic seit Jahrzehnten übliche Parade der an's Ende ihrer! Lchülerlansbahn gelangten musikalischen Eliie-Truppen, hatte auch diesmal die alte Anziehnngstraft auf Dresdens' Musikfreunde geübt: der große Gelvcrbehanssaal nebst, Galerien war nach Meiischenmöglichkeit gefüllt. Es wäre' ebenso ungerecht als trügerisch, den Stand und Wert einer musikalischen Hochschule lediglich nach den mehr oder weniger glänzenden »nd blendenden Ergebnissen eines ab schließenden PrüfnngskvnzcrtcS beurteilen zu wollen. Immerhin ließ sich so viel seststcllcn, daß hervorragendes Lehrgeschick, treffliche Methoden, peinliche Sorgfalt nnd un endlicher Fleiß bei Lehrenden und Lernenden znsanimen- gcwirkt haben mußte», nm solch tüchtige Leistungen zutage zu fördern. Man darf sa beim Urteil überfeine Lehranstalt nie vergessen, daß gerade dasjenige, was ans dem wackeren Schüler erst den berufenen Künstler macht, nämlich das künstlerische Gottesgnadcntnm, niemals vvn einer Schule erzeugt oder gelehrt werden kann. TaS must angebvren sein. Was aber eine musitalischc Erziehungsanstalt über haupt an ihren Schülern zu tun vermag, das hat das Königl. Eoiiservatorinm zweifellos auch im vergangenen Schuljahre geleistet: darin werden alle regelmäßigen Be sucher der diesmaligen Prüflings,insführnngen überein-, stimmen, auch diejenigen, die vielleicht gestern nach ganz exzeptionellen Talenten vergeblich Umschau gehalten haben. I Einige schöne Begabungen waren aber auch unter den gestrigen Aussnhrendcii unschwer zu entdecken. Tic ans Pros. Vetters Schule hervvrgegangene Pianistin Fräulein! Löb r und der von Laura Rappoldi Kabrcr ansgcvildctc' junge Klavierknnsiler Herr S i g n r d S j v n , die sicii gestern in die Wiedergabe des dieisävigc» A Moll-Kon zerls von «Krieg teilten, könnie» sich in jedem .Konzerts,ia> auch vor verwöhnten Hörern mit Ehren behaupten. Fan ans der gleichen Hohe pianistiicher Begabung steht Herr Halfter lKlassc Vetter), der mit bravouröser Tcchnil das F-Mvll-.Kvnzert von Ehvpin il. Satzs spielte. Er wird allerdings, nm ein guter Ehvpinspieler zu werden, sich 'oe mühen müssen, seinem GeiangSlon noch mehr Weichheit und Klangzanber zu verleihen. Viel »insikalischer Sinn sprach aus dem Vortrag des H Moll-Violinkonzerts von Saint-Saöiis, das Frau B » r n c t t, eine Schülerin Adrian Nappoldis. zwar nicht ganz vollendet in Einzel heiten und nicht gerade imponierend durch Größe des Geigcntons, aber mit wohltuender .Klanglieblichkeit und seelenvollem Ausdruck spielte. Tvnliche Schönheit »nd sauberste Technik zeichneten ferner die Anssnhrnng einer Variativnen-.Kvinposition für Klarinette von Kalliwoda ans, mit der Herr Hanse lKlassc Kammervirtuos Ga ölen anfwartete, nnd erfreuliche Hoffnungen ans eine günstige Lansbahn als dramalische Sängerin wectle die Lieverl Schülerin Frl. van Ren esse mit dem stiiiimichöneii und lebensprühenden Vortrag der Atoa Arie: „Als Sieger kehre heim". Tie zweite Sängerin des Abends, Fräulein Tänicke, hat sicher bei ihrer Lehrerin Fräulein Gastener manches Tnchlige gelernt: die überaus dunkle Färbung ihres Soprans ist aber nicht gerade die glücklichste Mitgift sür eine Koloratursängerin, und überdies ließe» ihre Passagen perlende Klarheit, ihre Triller die wnnschenswerte Inter- vallgeiianigteit vermissen. In vortrefflicher Verfassung war das ausschließlich aas Konservatoristen bestehende An staltsorchester, das sämtliche Vortragsnnliimcrn — einzelne auch unter Leitung der Tircgcntcnschnler Herren Grübe. W crncr und Otto M nllcr — tadellos begleitete. Für den regulären Führer des Orchesters und den Lehrer der jungen Dirigenten. Herrn Korrepetitor Kurt Stricglcr.