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Dresdner Nachrichten : 07.08.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-08-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192608076
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19260807
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19260807
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-08
- Tag 1926-08-07
-
Monat
1926-08
-
Jahr
1926
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.08.1926
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roanabeur». 7. August IST« Da» Keß »er Wau»«rf«hrer t« Sinckesche» v«d. 8« Ehre« »er wanLerfahrer ist »te BegrüßungSfeter tm viackeschen 8a» »Da» Arft »er WanderfaHrer" genannt worden. Pegirm mn 7 UH«. Der Etntrttt ist Feftzetcheninhader» fr«. Di« Feftfolg« »esteHt «mg -rohem »artenkonzert, «it- zeführt »0« der Sdahlvadkapell« Norohausen, -rohem GesangS- »uzert. dar-edote« vom Elkgaufängerstund unter vetduug von lvderl. Hofmarm. fowte anschließenLem Festvall svallorchester Nsükdirektvr KauSmann). Dt« Kestaufprach« Hat der Setter dt! Abend». Pr»f. Dr. Hetnemaun, übernommen und d«r Dritte vwuLeSewrsitztnd«. Greger» «tehen. wird weiter« v«-rühun-»worte an die WanLerfahrer richte». * «chtnn-i Fest»-,che»,«sch-rk ES ist festgestellt worden, daß in Dresden Nein« weiße Simpel, mit einem Klischee de» Feftplakate» bedruckt, unter »er Vorspiegelung vertrieben werden, daß dies« Wimpel »um Antritt »u verschieb«»«« Beranstaltun-en berechtigen. Die,« NkHauptun« ist unwahr. N>ur da» offizielle Fest- «bzeichen, da» Feststuch und die mit einem Prägestempel »ersehenen Eintrittskarten »u den verschiedenen Veransialtun- -en haben Gültigkeit. Jede andere Behauptung ist falsch. » Strahenbahnumlettuug »Ehrend de» Feflkorsos. Während de» Feftkorso» am Sonntag machen sich von l<> Uhr vormittags an folgende Absperrungen oder Um. lettungrn notwendig: Linie 1: Die wage« »erke-re« «ne »wischen Loichwitz/Lubwig- hMmann»Stra»e und Georgplatz etnersett» und »wischen Plauen »»t Retchenbachstraß« anderseits. Linie 2: Die wagen werden zwischen Postplatz und UugSdurger -trabe in beiden Richtungen über Sophtenstrabe, Lheaterplatz rerraljenufer, Sachsenplatz, Lothringer. Serok- und Blasewttzer -traße umgelettet. Linie k>: Die wagen verkehren nur zwischen St.-Pauli-Friebhos «d WatsenhauSstrah« einerseits und bis etwa 1 Uhr zwischen Zschertnitz und Bismarckplatz. Nach l Uhr wird wtlhrend der Dauer trr «uslSsung de» Feftkorso» der Streckentetl Zschertnitz — Btsmarck. »iatz stillgelegt. Linie 7: DI« wagen werden »wischen Postplatz und Albertplatz in beiden Richtungen über die Martenbrücke umgeleitet. Linie 8: Die Wagen de» inneren Ringe» — über Hauptbahnhof — ,»lehren bei Beginn der Absperrung nur zwischen Altenberger kttabe und Stübelplatz, nach Beendigung der Absperrung der kennostrabe, »wischen Sltrnberger Straße und Hauvtbahnhos/ Aiener Straße. Die wagen d«S Süßeren Ringe» über Neustädte» kiahnhos verkehren vor der Absperrung de» wiener Platze«, bi» etwa II Uhr. bi» zur Johann-Georgen-Alle«, dagegen nach der Absperrung de» Wiener Platze» nur bi» Wiener Platz. Linie »: Die wagen verkehren etnersett» »wischen Grenadier» kalern« und Neustädter Bahnhof, anderseits zwischen Leubnitz und großer Garten/Ouerallee. Linie 10: Die Wagen verkehren vor der Absperrung de« Wiener Plötze» etnersett» bi» etwa 12 Uhr zwischen Uebtgau und Johann- Neorgen-Alle«, nach der Absperrung de» Wiener Platze« nur bi» Wiener Platz; aus dem anderen Linienteil bet Beginn der Ab sperrung nur zwischen Psotenhauerstraße und Stübelplatz. Nach Be- endigung der Absperrung der Lennöstraße sahren diese wagen bis Hauptbahnhos/Wiener Straße. Linie 11: Verkehrt nur zwischen Bühlau/Weißig und Neustädter Sahnhos. Der Streckentetl zwischen Neustädter Bahnhof und Nürn berger Straße wird stillgelegt. Linie 12: Die Wagen werden zwischen Albert- und Stübelplatz tter illbertbrücke und Saulbachstraße umgeleitet. Linie 18: Die wagen verehren einersett« zwischen waldschlvßchen »,d Neustädter Bahnhof, anderseits nur zwischen Retck/Dobrttz und großer Garten/Ouerallee. Linie 11: Verkehrt nur bi» «eorgplatz. Linie lk: Die Wagen werden zwischen Postplatz und Antonstraße >« beide« Richtungen über die Marienbrück« umgeleitet. Linie 17: Die Wagen verkehren vom Albertplatz über Albert- klicke, Gerokstraße, Blasewttzer. Hutten- und Wartburgstraße bi» -arbaroisaplatz und umgekehrt. Linie 18: Di« wagen werden zwischen Sachsenplatz und Ldb- ianer / Lchäferstraße in beiden Richtungen über Terrassenufer, rhealerplatz, Postplatz. Ostra-Allee und Weißeritzstraße umgeleitet. Linie >S: Die Wagen werden zwischen Löbtauer/Schäferstraßr nnb Kiirstcnvlatz in beiden Richtungen über Welßerttzstraß«, Ostra- Lllee, Sophtenftraße, Dheaterplatz, Derrassenufcr, Lothringer» Kaul- tachstraße, Stübelplatz und Canalettostraße umgeleitet. Linie 20: Die Wagen verkehren nur zwischen Altcotta und Post platz einerseits und Sottleubaer Straße bzw. Laubegaft und Georg- platz -nderseit». Linie 22: Die wagen werten zwischen Ldbtauer/Schäferstraß« «nt Ang»burg«r Straße in beiden Richtungen über Wetßerltzstrah«, Lttka-Allee, Dophlenstraße, Lheaterplatz, Lerrasienufer. Sachsenplatz, Lathringer, Gerok- und Blasewttzer Straße umgeleitet. Linie 26: Die Wagen verkehren vor Absperrung te» Wiener Ratze«, bi» , etwa 12 Uhr. zwischen Stübelplatz—Neust. Bahnhof— h-iiptbahnhof—Iohann-Georgen-Allee, nach Absperrung de» Wiener Ratze» nur zwischen Stübelplatz—Neust. Bahnhof—Hauptbahnhos. Kraftomnibuslinie Die Wagen verkehren zwischen Neust, tzahnhof und Reich»platz über Marienbrück«, Postplatz, Ännenstraße, llmmonstraß«. Hohe Brück« und Bergstraße. -raftomnIbuSltnie 8: Dt« wagen verkehren vom Albertplatz Iber Antonstraße nach Neust. Bahnhof, dann wie Ltnte über Hohe brücke bi» BISmarck./Bergstraße. — .Dresdner Nachrichten" — Itr. LS7 Seite S Oertliches uni» Sächsisches. Verbot kommunistischer Demouskralionen am Sonntag. wt« UN» da» Presseamt de» Polizeipräsidium» mittetlt, ist dt« für morg«» Sonntag von der Kommunistische« Partei Deutschland», dem Roten Frontkämpfer-Bunde nsw. geplante sogenannte „AntikriegSkundgebung" vom Polizeipräsidium verboten worden. Die Berbotsverfügung hat folgenden Wortlaut: » l 988/26. Dresden,». August 1926. Anläßlich d«S tn diesen Tagen stattfindenden 48. Bunde»- fest«» Le» Bunde» Deutscher Radfahrer findet hier an, 8. August d. I. ein schon sett langer Zeit angemeldeter grober Festzug statt, der außerordentlich starke Zuschauermassen Pn- ziehen wird und hinsichtlich dessen ungestörter Durchführung weitgehende, amtlich bereit» bekanntgemachte Verkehrspolizei- ltche Maßnahmen gerrossen sind. Die glatte Abwicklung der Veranstaltung wird gefährdet durch dt« sogenannte „AntikriegSkundgebung", zu der durch erst heute angeschlagene Plakate u. a. auch die K. P. D. aufruft. Der Umzug, der im Rahmen dieser „AntikrtegSkund- gekung" geplant ist, soll nach einer vom Roten Frontkämpfer- Bunde erst gestern ht«r einoereichten -bufstellung auch mehrere Straßen und Plätze berühren, die für den RaLsahrerfestzng sett langem vorgesehen und auch schon zu der Zeit, wo sie der beabsichtigte Umzug berühren würde, zum Teil gestern sind. Jedenfalls werden aber zu der fraglichen Zeit schon starke .'juschauermengen dort versammelt sein. Infolgedessen, aber auch tm Interesse der Nusrechl- erhaltung von Ordnung und Sicherheit, die bet etwa gleich- zeitigem Stattfinden mehrerer Umzüge in der inneren Stadt, zumal bet der bekannten Einstellung der K. P. D. und de» Roten Frontkämpfer-Bundes gegenüber polizeilichen Matz- nahmen außerordentlich gefährdet erscheint, werden der im Nahmen -er „AntikrirgSkundgcbung" geplante Umzug, auch die dazu geplanten Anmärsche au» den äußeren Stadtteilen tn die innere Stadt sowie auch jede sonstige Kund ebar n g unter freiem Himmel in der inneren Stadt termit verboten. Die Beamtenschaft ist angewiesen worden, jeden Versuch, die gedachten Umzüge usw. gleichwohl durchzusührcn, mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln zu unterbinden. Polizeipräsidium. (gez.) Kühn. Eröffnung der Sommerblumenschau. Einstimmig wurden Mar Nötiger, Dresden, Fürstenplatz 2. al» erster Borsitzender. Hermann Schmidt, Großenhain, al» »weiter Vorsitzender, Richard Hofmann, Dresden, al» erster Kassierer, Louis Patzert, Laubegast, Seubener Straß« 11. al» »weiter Kassierer. Max Kuper, vlasewttz, Wasierturmstraße S, al» erster Schriftführer und Eduard Elb«rS, Dresden, Hohe Straße 2V, als zweiter Schriftführer, gewählt. AIS Kreis vertreter und Beirat wurde einstimmig Theodor Etchardt, Grimma, und al» weiterer Beirat einstimmig Paul Fischer, Riesa, mit Hermann Eng«. Borna, gewählt. Ferner wurden einstimmig folgende Satzungsänderungen nachträglich genehmigt und beschlossen: 1. daß al» Miigliedsbeitrag für edes BereinSsahr zwei Reichsmark zu zahlen sind: 2. das, ede Ortsgruppe an den Berel« jährlich von jedem ihrer Mit- glieder KO Pf. abzuführen hat.- S. daß die Hauptversammlung mit den Ortsgrupprnoertrrtrrn tn jedem Dezember statt finden muß; 4. daß die Mitgliederversammlungen stet» am ersten eines jeden Monats tm Dresdner Volkshaussaal, Ritzenbergstraße 2, nachmittags 2 Uhr, abgehalten werden müssen; ö- daß die Einladungen der Einzelmitglieder zur Hauptversammlung nicht mehr durch die Post, sondern nur noch durch Inserat« in den vier Dresdner Tageszeitungen zu erfolgen haben. Im übrigen sand eine Aussprache statt, di« dazu führte, daß gegen verschiedene Maßnahmen der Fürsorgeämter bald Stellung genommen werden soll. — Zeppelin-Eckener-Spende. Der Arbeitsausschuß der Zeppelin-Eckener-Spende für den Freistaat Sachsen teilt solgendeS mit: In der Strafsache gegen den früheren Direktor der Bogtländischen Flughafen-Betricbsgesellschast, Lesser, Plauen, ist verschiedentlich die Mitteilung verbreitet worden, -aß die Zeppelin-Eckener-Spende durch Lesser um den Betrag von 3300 Mark geschädigt worden sei. Diese Mitteilung trissl nicht zu, da dieser Betrag voll ersetzt wurde und somit der Spende kein Schaden erwachsen ist. Damit werden auch alle weiteren müßigen Bemerkungen und Mitteilungen zur vor erwähnten Strassache in bezug aus die Zeppelin-Eckener- Spende hinfällig. — Gerettet. Dorrnerslag nachmittag rettete zwischen Carola- und AugustuS-Brllcke unter eigener LrbenSgesahr ein Schlogergeselle seinen 12jährigen Bruder vom Lode de» Ertrinkens. Der Knabe hatte sich trotz de« Hochwasser» zu weit in die Fluten gewagt. — Vasall. Einem Unterwachlmeister der Reichswehr war am Freitag abend auf ber Brühlschen Terrasse beim Abschietzen von Leuchlraketen die Pistole vorzeitig losgegangen und verletzte seine nicht weit von ihm entsernt stehende 28tähr!ge Ehefrau im Gesicht. Mit einer schweren Unterklescrverletzung wurde sie im Urrfallauto dem Garnisonlazarett zugestihrt. — Tödlicher Herzschlag. In dem Hausflur eine» ln der Ehrtsttanstraße gelegenen Grundstücks wurde am Frcitagnachmtttag eine etwa 68jährige Witwe Müller au» Copitz von einem Un wohlsein befallen. Auf dem Transport nach dem Friedrtchstädter Kronkenhause erlag sie einem Herzschlag. Heute vormittag 11 Uhr wird vor geladenen Gästen die vierte Sonderschau feierlichst mit einer Ansprache des Gärtnereibesttzers Heinrich Seidel eröffnet werden. Danach stehen die Hallen dem Publikum zum Besuch offen- Es sei darauf aufmerksam gemacht, baß sich die Naumaestaltung samt- lirser Hallen überraschend neuartig präsentieren wird. Zumal, die große Halle der Kakteen und Sukkulenten macht in ihrer Geschlossenheit einen überwältigenden Eindruck. Dies« Sonderschau ist wie die vorhergehenden bis abends 10 Uhr geöffnet. Es dürste sich des großen Andranges wegen empfehlen, der sich durch die Anwesenheit zahlreicher Ver treter zum Deutschen Gärtnertag noch steigern wird, möglich, in den Vormittagsstunden den Besuch der Hallen vorzunehmen. — Seine Ausnahme« von der Sonntagsruhe anläßlich deS RadfahrersesteS. Wie uns daS Gewerbeamt mittetlt, werden am Sonntag, dem 8. August, wegen des OfsenhaltenS der Laden- geschäfte wie auch betreffs der Bestimmungen über die Sonn- tagSruhe im Handelsgewerbe keine Ausnahmen zugelassen. — Rückkehr Dresdner Kinder. Die zur Erholung unter gebrachten Dresdner Kinder treffen ein aus Württemberg am 10. August früh 6,53 UHr (Transport vom 28.Juni): aus Württemberg am 11. August früh 6Z3 Uhr (Transport vom 26. Juni): aus Reichenberg und WarnSdorf am 11. August mittags 1,29 Uhr: aus Lenggries am 10. August abends 11H0 UHr. Die Angehörigen der Kinder werden er sucht. diese zur genannten Zeit auf dem Dresdner Hauptbahn- Hofe abzuholen. — Gruppe Dresden i« Sächsischen Slbgan-SLngerbund. Die mit Ausweis versehenen Sänger werben gebeten, sich zum Konzert im Linckeschen Bad pünktlich um 7 Uhr daselbst ein zufinden. Stellen zum Festzug mit Fahnen und Bannern ;411 Uhr (nicht >410 Uhr) an der Picardie im Großen Garten am Sonntag. —* Der B«rein der Klei«, und Mittelrentner Sachsens e.«. hielt am 4. d. M. im Gewerbehans« eine außerordent liche Mitgliederversammlung ab. Zunächst wurde Koester-Heuckendorff einstimmig als Vertrauensmann durch die Mitglieder von Dresden und Umgebung gewählt und dann mit den anwesenden Bevollmächtigten der einzelnen Ortsgruppen die Neuwahl -es Gesamtvorstandes erledigt. Ein Feuer»erk an -er Elbe vor 100 Jahren*) Von Max Antrag. DaS Feuerwerk als „Auftakt"' des Festes des Bundes Deutscher Radfahrer erinnert uns an eine gleiche Veranstal tung vor mehr als hundert Jahren. Wir müssen bekennen: ES ist alles schon dagewesen. Der Generalgouverneur sür Sachsen, der russische Fürst Repnin, hatte angcordnet, daß allerorten in Sachsen am 5. März 1814 anläßlich der Einnahme von Paris durch die ver- bündeten Truppen und des Thronverzichtes Napoleons ein Danksest gefeiert werde. Den Gipfelpunkt dieser Feier tu Dresden bildet« ein Feuerwerk, das von abends 8 Uhr ab auf dem Neustädter Elb user» und zwar aus der Wiese zwischen dem Wiesentov und der Elbe und auch aus der Elbe selbst abgebrannt wurde. Alle Arten von Wasserkegeln, Wasserschlangen, Feuer garben wechselten mit Feuerrädern, Sonnen. Raketen und Leuchtkugeln, letztere von einem Bataillon russischer Soldaten abgeschossen. Besondere Leistungen stellten Ehrungen der ver bündeten Herrscher dar. Zuletzt schwamm in weißem Brillant feuer ein strahlendes VlV^dll die Elbe herab, während ein Regen von goldenem und weißem Feuer sich ergoß. Kanonen schüsse bezeichnet«» das Ende. Auf der Brühlschen Terrasse vor der sogenannten Dou- bletten-Galerie, die zu einem Ballsaale hergerichtet war, sah eine auserwählte Gesellschaft von mehr als 700 Personen, an der Spitze Fürst Repnin, dem Schauspiel zu. Die übrigen Zu schauer hatten sich vornehmlich auf der Elbbrücke aufgestellt. Schon damals war eine „BerkehrSordnung" vonnöten, die da» Stadtpolizeikollegium durch Anschlag vorher bekanntgab. So durften von >49 Uhr ab weder Reiter noch Fuhrwerke die Elbbrücke passieren, damit das Publikum dem Feuerwerk un gehindert beiwohnen konnte. ES wurde auch angeraten, sich wenigstens um 7 Uhr einen Platz zu wählen und „Lurch ein ge- sitteteS und verständiges Betragen den Genuß der allgemeinen Freude zu verschönern". Wir scheinen uns in hundert Jahren wenig geändert zu haben, denn heute ist diese Mahnung nicht weniger am Platze alS damals. *> Vergleich« Generalgouvernement»-!««» für Sachse» Ne. 16 vom 21. April 1811. da» Ausland wurde bald aufmerksam. So ist tn dem in Neu- york erschienenen Werke „Wunder der Elektrizität" vom Jahre 1872 genau darauf cingegangen, und Bell selber hat in einem in früherer Zeit g«g«n ihn angestrenglen Prozetz- »ttfahrcn zugegeben, daß er Bourseuls Erfindung kannte. In Frankreich hat man daS Bourfeul angetane Unrecht später wieder gut gemacht, soweit das noch bet einem Toten geschehen kann, und hat ihm in Saint-C6rö, wo er 1912 arm gestorben ist, eine Statu« errichtet. Perle« in -eulschen Flüsse«. Bon Johanne» Kletnpaul. Perlen sind jetzt die große Mode. Zumeist kommen sie «« weither an» östlichen Meeren Sb und zu wird einmal eine in einer Auster gefunden. Daß Perlen auch in unsere« deut- jchcn Binnengewässern Vorkommen, ist nur den allerwenigsten bekannt. Früher — ja. da» waren ander« Zeiten — fand man sie wohl überall, wo in deutschen Landen klar und munter etn Baffer strömte: in den Bächen de» Rheinstromgebietes, de» JichtelgebtrgeS und de» Bauernwaldes. deS GachsenwalbeS und der Lüneburger Heide. Da saßen die Perlmuscheln, meist dicht beisammen. Im rinnenden Sande oder hinter schützenden kleinen, und man brauchte nur zuzugreifen, um solch etn köst- lich schillernd feines, rundes Kleinod in der Hand zu haben. Nuß solch ein Fund eine Freude sein! Der OelSnttzer Magister Fürgang weiß 1626 tn seiner Reimchronik davon: Perlein fein, Di« schön weiß, köstlich, gültig sein, Ich seldfte«, da lch war ein knab', I» Wasiee etn» gefunden da»'. Nicht, wie heute, ein Glückspilz brauchte man dazu zu sein. Terzett herrschte noch ein förmlicher Perlensegen, von dem beute noch tn den Kirchen und Klöstern de» Bayrischen Walde» »iele perlenbesetzte Kruzifixe, MuttergotteSdiademe, Kelche. Monstranzen und Meßgewänder, in mancher Hütte alte kchmnckstücke zeugen, die die Bäuerinnen an Festtagen zur kchau tragen. Und tn der Lüneburger Held« erzählt man noch koon. daß tn den Landstrichen, die die Jlmenam die Gerda», bir vorbede und die Hardau durchfließen, die Bewohner an >i» alljährlichen „Perlsischtagen" mit Pferd und Wagen au», ftrn und die Perlmuscheln zu Tausenden vom Bacbgrunde «ausholten, womit sie jreilich schon zeitig diesem leichten Ge- *uu ein Ende machten. . «»ch sonst ist e» mlt diesem Perlensegen ü»erall vordet. «r Perlväch« de» Fichtelgebirge» und de» Bauernwaldes raubten nach und nach allerlei KrtegSvölker auS: im Dreißig- jährigen Kriege die Schweden, im spanischen Erbfolgekriege die Oesterreicher, im österreichischen die Panduren, und zuletzt die Franzosen, die die Schattiere — verzehrten. Nicht weniger verderblich wurden ihm die Erzwäschereien und Holz, schleifereten, die das klare Wasser, der Perlmuschel Lebens- elemcnt, verdarben, und was noch übrig blieb, fiel der Perl- mutterindustrie zum Opfer. ^-Wte reich gleichwohl die Erträge noch in neuerer Zeit waren, bezeugen folgende Zahlen: Im Jahre 1766 wurden von den drei „vereidigten Perlenfischern" der Lüneburger Heide 298 reife und 392 unreife Perlen „gehoben": jetzt werden dort solche nur noch ganz vereinzelt gefunden. Die letzten Hardau- Perlen wurden dem Provinzialmuseum in Hannover über wiesen. Im Bayrischen Walde wurden noch tn den Jahren 1814 bl» 1817 8987 Perlen erster, 17618 zweiter und 182 928 dritter Güte gefischt, tn der „Weißen Elster", dem letzten Pcrlenflusse Sachsen», wurden von 1865 bis 1849 4107 Perlen gewonnen; ein spätere» besonders ertragreiches Jahr war 1884, das 106 ganz Helle Prachtstücke ergab: seht werden tm ahreSdurchschnitt nur noch etwa fünfzig Perlen erzielt. Tine ette au» den schönsten von 1719 bis 1798 hier gefundenen Perlen gehört zu den kostbarsten Schaustücken des Grünen Gewölbes In Dresden. Die „Vereidigten Lüneburger Perlenfischer" erinnern daran, daß hier, wie überall tm Laufe der Zeit die Landes- Herren die PeNenbäche und die Perlenbänke darin in Ihre Ob- Hut nahmen. Eine höchst nötige und nützliche Maßnahme, denn in hundert Muscheln werden nur etwa fünf Perlen, in fünf- hundert Muscheln wird nur eine von nennenswertem Werte gefunden, und zwanzig Jahre braucht eine Perle, um erbsen- groß zu werben. Freilich, mit dem Zugriff von jedermann, war e» damit vordet. Wer waren wohl die ersten, die diesen vordem kaum beachteten Köstlichkeiten ihr Augenmerk — und nicht nur daS — zuwandten? Nach weitverbreiteter Ueverlieferung sollen e» „Welsche", „venettaner" gewesen sein, die in spätmittelalter. lichrr Zelt nach „Goldflitterchen" tn allen deutschen GeblrgS- wässern suchten. Denen sahen e» dann ihre Wirte ab, bei denen sie vorübergehend hausten, nnd taten eS ihnen nach. Nun aber wurde eS damit anders. Mit dem Schutz und ber Pflege, die die Landesherren dem Perlensegen angcdeiben ließen, begründeten sie auch Ihr Recht, ihn allein auSznbeuten. Geistliche und weltliche Fürsten erhoben die Perlstscherei z»m Regal, deren Verletzung sie mit Lctbevstrasen — Augen- anSstechen und Hanbabschlagen — bedrohten, tm Wieder- holungSsalle sogar mit dem Tod. Sagt doch im Jahre 1728 ber Apotheker Weinmann tu RegenSdurg: „Und weil gewtss« Leute heimlich fischen, so sind Aufseher darüber bestellt und Galgen gebaut, die Perlendiebe daran zu hängen." Schon im Jahre 1514 nahm eS der Bischof von Passau für sich in Anspruch, die Perlen tn den niederbayrifchen Bächen, namentlich die Jlzperlen, als die kostbarsten, allein zu fischen. Noch weiter ging denn Kurfürst Maximilian von Bayern s1597 biS 1651), dessen Leibarzt Malachias Geihofer eine „Margarithologia" schrieb, die u. a. auch die Heilkraft der Perlen behandelte, die er in den Krankenhäusern erprobte: „zerstoßene Perlen seien gut gegen allerlei Fieber, die Fall sucht, die Melancholie": heute noch verwendet mau sie tm Bayernwalbe gegen Augenleiden. Zu derselben Zeit werben auch bi« Elsterperlen zum ersten Male erwähnt. Im Jahre 1789 schreibt AlblnuS tn seiner „Meißenschau Land, und Bergchrontk": „In der Elster findet man Muscheln, da innen Perlen sein." Ein Menschenalter später wurde auch die Perlfischerei tm Bogtlande zum landeS- herrlichen Regal erhoben und verboten, „die Schneckentrvglein zu zerstören, viel weniger die Perlen, so darinnen zu befinden, in andere Wege zu verparthieren". Gleichzeitig wurde am 8. Juli 1621 der OelSnttzer Tuch- macher Moritz Schmerle» mit 80 Gulden Besoldung zum Hof- perlsucher in der Elster bestellt. Später stieg sein Gehalt auf „60 Gulden und 25 Schcfsel Hafer für ein Reitpferd", denn er hatte ein ausgedehntes Gebiet fortwährend zu bereisen. Dessen Nachkommen versehen das Amt noch setzt. Sie behaupten, einen eigenen „Pcrlenverstand" zu haben» die perlenhaltigen Muscheln schon von außen zu erkennen. In Bayern hat sich neuerdings die LandeSfischeret der Perlmuschelaufzucht wieder angenommen und einige alte Perl- bäche de» Bayrischen Walde» neu besetzt. Der Erfolg bleibt abzuwarten. Ob sich die Perlftscherel im Fichtelgebirge noch lange hält? Sie galt dem Bogtländer alS das edelste Kleinod seiner Heimat, wie dem Erzgebirgler daö Silber: alte Chronisten meinen, daß. „sowie die Elster daS Vogtland verläßt, der Segen der Perle aufhört". Und in der Tat: seit Menschengedenken gehören die Elster und die Perle zusammen. Zwei sächsische Flüsse, die Schwarze Elster tn der Lausitz und die Weiße Elster im Bogtlande ver danken ihre Namen der (slawischen) FrühlingSgöttln Alzstra, die der starren Erbe neuen Schimmer gibt. Ebenso Ihre ge- lügelte Botin, die schwarz-weiße Elster, die „diebische Elster", die — Perlenränberin, die Glänzendes gerne zu Neste trägt. Endlich da» an der Weißen Elster gelegene Bad Elster, daS — wenn nicht die Perle — die beschwingt« Elster im Schild« führt.
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