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Dresdner Nachrichten : 05.03.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-03-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192703058
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19270305
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19270305
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-03
- Tag 1927-03-05
-
Monat
1927-03
-
Jahr
1927
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.03.1927
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irr. los Sette 4 — »vre^ner Nachrichten'' — Sonnabend. S. MSe, 1«7 Oerlliches und Sächsisches. Wichtige Vefchllisse der Vemei«»ekammer. Die Geinetndckaininer hat am 28. Februar wieder eine Sitzung abgebalten und dabei eine größere Anzahl von Punk ten erledigt, vv» denen folgende von allgemeinerem Inter esse sind: Sven» eine Beschlußbehvrde die Genehmigung eine» OrtS- geletzes verlagt, io ist zur Aurusung der Gemeindekammer allein der G e in e i n d e r a t legitimiert, da er allein berech tigt ist, die Gemeinde nach außen zu vertreten. Die ösicntliche VersickeriingSanskai» der sächsischen Spar kassen in Dresden verlangt von den Gemeinden, durch deren Sparkassen sie Hypotheken aiiSleiht. die Uebernahm« der A u S s a l l b ii r g i ch a i t Die Gemeindekammer hat guS- gesprochen, daß die Genehmiguiig dieser BürgschastSübernahme im allgemeinen ohne Begrenzung aus eine gewisse Summ« der Vorschrift in sj Nt Abi 2 der Gemein de-Ordnung Widersprüche. Die Schwierigkeiten, die sich In vielen Gemeinden de» Lande» daraus ergeben können, laben sich nach Ansicht der Gemeinde kammer dadurch beheben, dag die Bürgschaft unter Beschrän kung aus eine» bestimmten HöM betrag, der vielleicht in einem gewissen 'Verhältnis zu den, der Gemeinde von der Versiche rungsanstalt znziimeiienden Hnpvlhekenkonttngent stehen könnte, übernommen würde lieber Euiiveiidungen eines Gemeindebeamtc» gegen seine Versetzung in de» dauernden Ruhestand entscheidet in letzter Instanz nicht die Gemeindekammer. sondern das Mtniste- r i n m des Innern. Wenn nach einer Gemcindesteiiervrdnung die Feuer schutz s» e u e r nach Brandkabeneinheiten derart erhoben wird, daß der in jedem Jahre erwachsende Aufwand iitr den Heuer» schuh durch Üleichlnß der Geinetndeverordncten umgelegt und der ans jede Einheit enkiallcnde Sah ortsüblich bekanntgemacht wird, so kann die AnssichtSbebörde nicht allgemein verlangen, das, ihr dieser Beschluß jährlich zur Genehmigung vorgelegt wird. Ein OrkSgesch über die Einsührung einer Heuerschutz, steuer. nach dem diele Steuer unmittelbar vom N ii v » n g ö ü e r c ch t t g t e n iMieier. Pächter usw.s erhoben werden lob. wurde für zulässig erachtet. Die den BezirkSverbänden nach 8 146 der Gemeinde-Ord nung obliegende Verpflichtung zur anteiligen llebernnhine der Kosten für den Bau und U n t e r li a l I u n av o » Wegen beschränkt sich ans die Hälle. in denen eine Bezirksgemeinde kraft GeietzeS ivegebanvilicbtlg ist Eine Gemeinde, die ver tragsmäßig eine fiskalische Straßenstrecke zur Unterhaltung übernommen bat. kann also den für die Unterhaltung aus zuwendenden Betrag nicht beim BczirkSncrband mit anmelden. Im übrigen wurden im EinignngSvcrsgbren nach tz 84 Abl 8 der Gemeinde-Ordnung der H, ''ba!tplan einer großen Stadt und eine Anzahl von OrtSaesetzen über Heuersckutz- steiler, Schleinengebühr und Müllabsnhroebühr genehmigt so wie eine größere Anzahl von weniger bedeutenden Angelegen heiten erledigt. Ner„rprechanlaaen ln Neubauken. Die Nachrichtenstelle der Obervosbdilcktion teilt mit: Beim Bau neuer Gebäude gilt es als selbstverständlich, daß Waller». GaS- und Lichtleitungen zweckmäßig unter- gebracht werden. Sie werden meist unter Pub oder tn be. sonderen Aussparungen des Mnuerwerks geführt. Dabei wird die Führung io gewählt, daß die Leitungen die Ver- brauchSstellc ans dem kürzesten Wege erreichen ES wird da gegen selten darauf Bedacht genommen sür die Unterbringung der Hcrnsprechanlagen in gleicher Weile zu sorgen. Die Drähte und Kabel »och den Hernsprecbstellcn müssen auch in neuen Gebäuden meist noch an den Wänden angebracht werden, die ZusüßrungSIettniigen an der Außenseite der Gebäude, wo sie dem Einflüsse der Witterung preisgegebcn sind, die Jnnen- letlungcn oberhalb des Putzes der Wände, wo sie der Sicht den Zugriffen Unbefugter und Beschädigungen auKgcsetzt sind. Die Anbringung, noch mehr aber die Wiederabnahme bei Ent- sernuna oder Verlegung von Leitungen und Mauerdurchbrüche führen Beschädigungen der Wände herbei, an denen die auS- gebesserten Stellen seist steiS sichtbar bleiben. Diele Uebel- itände könnten beim Bau neuer Gebäude vermieden werde», wenn die baulichen Maßnahmen von vornherein auch auf dir in den Gebäuden unterznbringeudcn Hernsprechanlagen aus gedehnt würden. Dies trifft namentlich zu auf BerwalkungS-, Gcschästsgebäude, Hrcmdcnhöse uim. Ruck bei lim- und Lr- weitcrungsbanten können in geeigneten Hallen die erforder lichen Maßnahmen getroffen werden. Tic zweckmäßige und störungsfreie Hührung der Leitun gen liegt sowohl im Belange der Tclcgraphenvcrwaltung alS der Anschlnßnehmer. Bei einer nach den angegebenen Gesichts- punkten eingerichteten Hernkprechanlage lassen sich im übrigen Veränderungen ohne erheblichen Zeitaufwand und deshalb auch mit geringeren Kosten anSsithrcn. Welche baulichen Maßnahmen im einzelnen Halle bei Neu- bauten uiw zu treffen sein werden, richtet sich nach dem Um fange der in den Gebäuden unlerzubrtngendcn Ferirsprech- anlagen. Dar» Dre den »einen Zirkn» verliere«? Seit Jahren ringt da» Dresdner ZtrkuSunternehmen de» Direktors Lrosch-Sorrafant uni seinen tzortdeftan» In Dresden. Der Zirkus bat sich wieder aus Lourneereilen »«gaben müssen, zieht von Stadt »u Stadt. Nur selten noch fahrt er tn sein Dre-dnrr Heim zurück. Die Stadt Dresden vermag ihn nicht dauernd zu fesseln, und leider haben dt« Dresdner Behörden ihm bisher auch nicht da» nötig« Mo» von Ent gegenkommen bewiese». Nunmehr ist Direktor Ltofch sest rut< schlossen. lein Dresdner Unternehmen gänzlich auszugehen Auf die kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung de» Dresdner Zirkus braucht an dieser Stell« nicht noch einmal hingewtesen zu werden. Die letzten Veranstaltungen haben wieder deut lich bewiesen, daß der ZtrkuS. der größt« und angesehensie Europa», ein ungewöhnlich hohe» Niveau erreicht hat. W.nn er endgültig von Dresden verschwindet, so bedeutet da» eine schwere wirtschaftliche Einbuße für den Dresdner Fremden, verkehr und insbesondere für dle Geschäftswelt der Neustadt. Dre-den darf seinen Zirkus nicht verliere» Vo» dieser Ueberzeugung erfüllt bat sich spontan «In Aus schuß zur Erhaltung des Zirkus Sarralani tn DreSden ge« bildet, dem sich bis letzt der LandesauSlchuß -e» Sächsischen Handwerks, der Dresdner VerkehrSverein. der Verband zur Förderung der Neustadt und der Verein der Gcwcrbtrelbenden in Neustadt angeschlossen haben. Der Ausschuß lädt alle am Zirkus ideell und materiell Interessierten, insbesondere die Mitglieder der genannten Organisationen und sonstiger wlrt» 'chastlichar Vereinigungen, zn einer am DtenStag. dem 8. März, in Hollacks Etablissement. KönlgSbrücker Straße 16, abends 8 Uhr, stattftndendcn Versammln»» ein, in der die ZtrkuS- frage geklärt und eingehend besprochen werden soll. osüssils üsk vstlijikm!«» lllaiioi'. »II»! pi»nlil»se a«»li»lli Mil llen neuen dlü N sun! IN? leiten,len --nN'eNen XVolAlkskrls - vrlskrnLdL EN. r>» 0er f>n,tves>l»u1 »utrekün Nu«, «Ing zzerkea di» not »eitere» ooed «> linden bei Ser X««s« clss stitckttaeSrsr» ?, I., Llmmar a cOedktne« z dl, z Mir» — Dcnischnatlonake Volköpartef. Die BiSmarck» Jugend der Partei, Gruppe Blücher sTolkrwiy. Lcrubegasti, die im vergangenen Sommer ihr Banner weihen konnte, feiert am heutigen Sonngbend abends von X8 Uhr an im großen Saal von Donaths Neue Welt ihr 8. Stiftungsfest mit .Konzert, Hghneneinmarsch der befreundeten Verbände, lebenden Bildern, Borträgen und anschließendem Tanz. Mit glieder der Partei und GesiiinunaSsreuiibe sind bei der Feier willkommen. — Eine öffentliche Aufforderung zur Abgabe der Gewerbe, steuer-Erklärung für das Rechnungsjahr 1V27 erlassen die drei Dresdner Hinainämier im amtlichen Teile dieser Nummer. —* Stand der Maul« und Klauenseuche Nach dem amt lichen Bericht des LandeSgesundhcttöamteS über den Stand von Tierseuche» tn Lachsen ist die Maul- und .Klauenseuche am 28. Februar insgesamt in 64 Gemeinden und 76 Gehöften scstgcstcllt worden gegen 78 bziv. 162 am 1ö. v. M. — Der Skandinavische Verein zu Dresden hatte am Donnerstag seine Mitglieder und Hrennde zu einem Heft in daS Hotel Bristol gebeten. Auch nach überwundener Inflation Hai Dresden noch eine stattliche Zahl von Schweden, Nor- wegern, Dänen und Hinnen festgehalten. Wie sie sich ihrer eigenen 'Versicherung »gch hier wohlsühlen, so sind sie auch unS Deutschen keine Hremdlinge, das empfand jeder, der ln ihrer Mitte weilte. Mit viel Sorgfalt hatten die Gastgeber da» Hcst vorbereitet. Reicher Blumenschmuck zierte di« Tafel, überstrahlt von einer Hülle schöner Frauen, an denen die kräftigen, gesunden Völker Skandinaviens so reich sind. Erna Berger von der StaatSoper riß ihre Zuhörer mit einigen Liedern zu stürmischem Beifall hin, desgleichen Professor Klinger am Hlügel. Vorbereitet von launigen Tasrlrcden, brachten diese Darbietungen die allgemeine Stimmung aus volle Höhe. Bis zu später Stunde blieb die Gesellschaft, an der auch der finnische Konsul v. Frcnckcll und Gemahlin teil» nahmen, beisammen, und der Tanz schuf eine mustergültige „Atmosphäre internationaler Verständigung". — Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei sOrtS- gruppe Dresden, veranstaltet Dienstag, den 8. März, 8 Uhr. eine öffentliche B e a m t e n v e r s a in m l u n g. tn der der RcichStagSabgeordnete Obcramtmann Dr. Hrick. Mün- chcn, über das Thema „Der Beamte im DawcS-Staat und im kommenden Großdeutschland" sprechen wird. — Erwerböloscnsrcizcit für die evangelisch« weiblich« Ingcnd, Der Ev.-luth. Landesverband für die weibliche Jugend in Sachsen hält biv Mitte März im Erholungsheim für junge Mädchen in Moritzburg, Vaknihosstraße 10. eine Erwerbslose nsreizcit für junge Mädchen ab. Nach Meldung beim Arbeitsnachweis und tn der Geschäftsstelle, DreSdcn-A., Hcrdinandstraße 16, Gartenhaus, werden er- werbSlose sunge Mädchen unter Betretung non der Kontroll» Pflicht und unter Fortzahlung der ErwcrbSlosenunterstützung noch angenommen. — Der Leipziger Rat -eg«, de, Karl«Ma»r»P>aS Der Rat der Stadt Leipzig hat deschlossen, gegen bi« von Ser Gtaditzervrbnetenvrrlammtuiia angenommene Uwbenennnn» de» Augustusplatze» in Karl-Vrarr-Plav Einspruch zu erheben, da hteronrch in dt, Zuständigkeit de» Rate» «ingrgrtsse« wor den ist und da «» den Interessen der Stadt Leipzig abträglich ist. wenn Ser tn der ganzen Welt bekannte A»««tu»»latz plStz- llch «inen anderen Namen erhalt«. — LeipzigeS «»teil «» be« Soßen be» Mittellandkanal» n« Prozent «rhlb«. Auf da» Ersuchen de» sächsische« Finanzministeriums hat der Rat der Stad» Leipzig der Er, Höhung brr Anteile der Stadt an den Kosten de» Mlttrttantz» kanalS von »2 aus 87ch Prozent zugestimmt. Die Genehmi gung der Stadtverordneten ist noch einzuholen. Der Rot sprach gleichzeitig sein Befremden dem SlaalSmtntsterlum darüber au», baß es allen Einwendungen der Stad» zum Trotze rin« nochmalige Erhöhung de» städtische» LastenantrllS vorgenom» men habe, di« in keinem Verhältnis stehe zu den von anberen deutschen Städten geforderten Kanalbaukosten. VoMaev SMetterland. Der volkSwohl-Avenb am Donnerstag brachte eine lustig« Fahrt in- Schlesterlaiid. Frohsinn Sonnenschein und her», befreiend«» Lachen erfüllten sie. Zwei echte Kinder de» Lande» sührlen. E» waren dir» der Photograph Schümm. Lteanttz. und der Vortragende HanS-Ehrtstoph K a e r g e l, Dresden. In Wort und Lichtbild wurde durch wundersame Landstrich«, einsam« Weiten und Winkel, verträumte Dvrsletn. schlum mernde Städte gewandert Blühende irische Menschenkinder und närrisch« Käuze lernte man kennen. Da» Schlesierland und seine Bewohner osscnbartc» ihre ganze naturwüchsige Eigenart. Ein wertvoller Abend war e-, den man erlebe« durste. Wertvoll einmal ob bcü Gebotenen, zum andern wert voll. weil der Redner tn seinen Vortrag sein ganze» Herz gelegt halte. Die glühende Liebe zur sernen schonen Heimat brannte ihm tn der Seele und übertrug sich aus die Hörer, so baß man gern noch länger gelauscht und gelacht hätte. Ntentel Eigenart des Bruderstammes und zugleich wieviel verwandte» kam da zum Klingen. Schon die Mundart erinnerte an unter Erzgebirge und ward darum leicht verständlich. Ein« tetne, unendlich zarte Sinntgkett. urwüchsige Empfindsamkeit bildeten den Grundton all der schlichten Gedichte und Erzählungen. Die Naturschilderungen Im „Bergkrach" und „der schlesischen Wiese^ gehören wohl zu dem Zartesten, was in Wiedergabe ge wonnener Eindrücke geschaffen wurde Ein FrühltngStraum voll heißen Sehnen» schien die Seele gesangen zu nehmen. Rührend die Geschichte vom „Pfefferkuchen". Man sah dt« Kleinen durch den Schnee purzeln in Erwartung der ver heißene» Genüße und mußte Mitleid haben mit der großen Enttäuschung, die sie erlebten. Wie unendlich zart war nicht da» Zwiegespräch zwischen der „Großmutter und dem Lenrl". Doneben derb und erbt volkstümlich „Die Hochzeit im Avril" und „Gott sei Dank, da» Körbel ist fertig". Hier durfte man tief ins Herz des Volkes schauen und batte schließlich sein« hell« Freude an den Originalen, so an „dem Wegweiser", dessen Schilderung dem Wanderer siche'' daS Ziel nicht er- reichen ließ, an „dem kranken Kretschmer", der nicht» essen kann, dabei aber doch ein unglaublicher Freßsack ist. und an der resoluten „DachdeckerSsrau" beim Photographen. Schade nur. baß mau da» fertige Kontersei nicht auch noch z» sehen bekam. Schlesiens Land und Leute sind unS lieb geworden an diesem Abend. Zu danken hatte man es den beiden Weggenossen, dt« so treue Zeugen der Heimat waren. Zu Dank Ist man aber auch dem BolkSwohl verpflichtet sür die Bereitung dieser köstlichen Stunden, tn denen man herauSgeführt wurde au» der Unrast der Stadt und al» Mensch unter schlichten Menschen sich fühlen und erfreuen durste. Wen MM nun die ^chu'd? Sine Anfrage an da» städtische BetriebSaml. Dl« Pressestelle der Aktiengesellschaft Sächsische Werke bittet uns um Aufnahme folgender Zeilen: „Die tn Nr. »6 und Nr. 104 der „Dresdner Nachrichten" veröffentlichten Aufsätze über Straßenbahnstörun gen am 24. und 26. Februar sowie am 2 März im Gebiete der Stadt Dresden lasten die Vermutung aufkommen, daß diese Störungen auf Unregelmäßigkeiten in der Strom- licserung aus den Anlage» der LamdeSstromversorgung zu- rückzuführen gewesen wären. Demgegenüber wirb sest- gestellt, daß an den genannten drei Tagen Unregel. »läßigkeltenlndcrStromzufuhrandteStadt Dresden durch die Fcrnversorgung nicht zu verzeichnen waren." Die Straßenbahn leugnet se,de Schuld, ebenso di« Ber- waltung der LandcSstlomversorgung. Bleibt allein nur ba« Betriebsamt der Stadt Dresden, da» nunmehr da» Wort zu seiner Rechtfertigung hat. 3m Eavilol smben am Sonntag die lehien Vorstellungen des Ernsi-Lubiilch-Lustiplelk „So ist Porto", statt. Am Montag, Sem /. Mär- ist d e Erstauftührung de» neuen großen Rnssenstl« .Iwan der Schreckliche" Dieser Film ist frei von jeder poltitsche« r<nb»»ä und ein Werk des jungen Veaisteurs I. Tar lisch. , mit das Beste, was die beiden Ottos uns gesclxmkt, wurde BiSmarcksLieblingslied. besten Klänge den eisernen Kanzler einst zn Tränen rührten. Mit diesem Lied erwarb sich aus dem 1. Deutschen Sängersest die Dresdner Liedertafel aus der Sängerwicic unterm Waldschlößchen das Ehrenbanner sür den besten und am schönsten oorgetragcnen Sang. Zahlreich sind die Zeichen des DankeS, die die Nachwelt unserem Kantor errichtete, den man mit Recht „Des Sänger- Liebling" nannte. So trägt in Dresden daS HauS Waisen- hauöstraße 88 Ringstraße 80. tn dem der Meister viele Jahre wohnte und komponierte, die aroße Aufschrift: IuliuS-Otto- Haus, Bor der Kreuzschule, neben dem Standbild Theodor KörncrS, befindet sich das Bronzcdenkmal Julius Otto». Gustav Kietzs Meisterhand hat daS Ehrenmal geschaffen, DaS Dresdner Siadlmiisenm aber birgt ein besonderes IultuS- Oito-Zimmer, das vor einigen Jahren durch daS Vermächtnis deS SliessohncS Julius OttoS vermittelt wurde. AlS im Juni 1025 das Sächsische SänaerbundeSfcst in der Hauvtstadt statt- sand veranstaltete in dankenswerter Weise daS Museum eine Julius Otto-SonderanSstellnna. die u. a. das Wohn, und Arbeitszimmer des Meisters mit den alten Mahagoniinöbeln und den Schätzen von Meißner Porzellan zeigte. Julius Ottos Kompositionen, insbesondere seine Männer chorwerke seine Motetten, Kantaten, Oratorien, Hymnen, seine Balladen. Lieder und Volksweisen, seine leicht aufführbaren Kindercköre werden den so volkstümlich gewordenen Kreuz, kirchenkantor unvergeßlich bleiben lasten. Hat er doch nicht zuletzt auch das Verdienst, den Dresdner Gesangvereinen, die sich zu einem „JulinS-Otto-Bunb" zusammemchlosten, eine führende Stellung ans dem Gebiete deS deutschen Männer, fangs erobert zu staben. Treue um Treue, dem deutschen Sied, dem deutschen Herzen, wie eS deS Altmeisters Julius Otto Lebensziel war: Und togi' mein Leib bearoben sein» Tann letz in deinen Olmmel ein Ten Ichönen, Hellen Edelstein, Mein treue», deutsch«» Herz. « Zum 56 Todeötaae JuliuS OttoS, der 47 Jahre daS Kreuzkantorat verwaltet hat, werben Krenzschule und Krcuzkirche heule Sonnabend am Grabe deS Meisters und an seinem Denkmal Kränze niederlegcn. In der heutigen Sonnabendvesper werden zwei alte Chorpräfekten Julius Ottos sich alS Sänger beteiligen, von denen der ein« hei der Beerdigung des Tondichters vor 50 Jahren die Fahne trug und am Grabe ihm den letzten Gruß nachrtos. Di« N'o t e n b i b l t o t h e k der Kreuz ktrche, ln der zahl reiche Handichrlften JnltnS Ottos vorhanden sind, wirb morgen. Sonntag, von ll bi» 12 Uhr für Interessenten im Ge- sangssaale der Krenzschule <8. Stocks geöffnet sein — Der Julius-Otto-Bund zu Dresden gedenkt seinen großen deutschen Liederfürstcn Julius Otto am 5. März da durch zu ehren, daß er daö Denkmal vor der Kreuzschule durch Kranzniederlegung schmückt. Am Grabmal des großen Toten > auf dem Trinitatis-Friedhof erfolgt die Kranznlöberlegung am Sonntag, dem 6. März, 1412 Uhr durch eine Abordnung des Bundesvorstandes unter Mitwirkung des Tietz-Bläser- Ouartetts. Kunst und Wissenschaft. Stnhiin-erlfünfzlgmal „Rosenkavalier". Bevor am 26. Januar 1011 Richard Strauß' „Rosen, kavalter" tn Uraufführung über die Bretter der Dresdner Oper schritt, hatten Reklamefansaren sür dt« neu« „Musikkomödic" den deutschen, ja den ganzen europäischen und überseeischen Blätterwald durchschmettert, wie die- in solchem Umfange zuvor noch nie geschehen mar. Nur selten fln-d aber, wie die Musikgeschichte lehrt, allzu laut angepriesen« Werk« vo» dauernder Bewunderung getragen und zu bleibendem Er. folg geführt worben. Mit dem „Rosenkavalter" ist » ander» gekommen. Man spielt ihn noch heute auf allen groben Opernbülmcn der Welt. n»d seine Wirkung aus die Menge ist ungeschwächt und unvermindert. Da» hat sein« auten Gründe. Nicht bloß darin, daß Straub und sein Text dichter H. v. HofmannSthal im „Rosenkavalter" da» Rezept des Goetheschen SchauspieldtrektorS: „Wer viele» bringt" usw. recht buchstäblich wenn »uch mit viel Glück befolgt haben, sondern auch -artn, baß sie dem deS hohen Kothurn» müden Volke endlich einmal eine heitere Oper voll sinnlicher Rokokofreudigkelt boten. Der dnrckschlagendfte Grund ">r die bauernde Beliebtheit dieser musikalischen Komödie ist aber doch tn der genialischen, allerdtna» bisweilen auch hart an die Grenzen des Trivialen rührenden» volkstümlichen und be rückend schöne» Musik deS „Rosenkavaliers" zu suchen. Eine spätere Generation wirb vielleicht die „ElektraV ja viel leicht sogar bte „Salome"»Mustk als die künstlerisch ungleich höher stehende, weil einheitlichere und geschlossener« preisen, während man dem „Rosenkavalter" mit seinem Gemisch von Elementen der großen Oper, der sinfonischen Dichtung, deS Lustspiels, der Operette, der Pantomime, ja de« Schwankes und oer Posse vielleicht unkünstlcrische Snlvcrworrenheit vor- werfen wird. Vorläufig blcibt'S aber dabet, daß kein andere» Opernwerk der ncneren Zelt eine solche faszinierend« Masten. Wirkung und «inen gleicherweise universellen Dauerersols erzielt hat wie der „Rosenkavalier". Auch tn Dresden konnte Strauß die ION. hiesige Auf führung seiner Komödie knapp sieben Jahre nach der Urans- fvhrung, am 17. Dezember IV17, unter stürmischem Jubel der Dresdner persönlich dirigieren, und gestern sFreitagi abend folgte die 150. Dresdner A » f s ü h r u » g. Als ein seltenes Kuriosum ist von dieser zu buchen, daß die beiden weiblichen Hanptpartten, die des RoscnkavcilterS und der Heldmarschalltn, nach 16 Jahren noch von denselben Künst lerinnen gesungen wurden wie am ersten Abend. Eva Plaschke-v. d. Osten und Margarethe Siem», die letztere allerdings nur als Gastin. wurden daher auch mit ganz besonderer Herzlichkeit vom ausverkauften Hause ge- feiert. Nächst ihnen galt der dankbare Beifall besonder» den jenigen Künstlern, die schon vor 10 Jahren bei der 106. Jubt- läumSvorstellunq mitgewtrkt hatten: Ludwig Ermolb als Ochs von Lerchcnau, Grete Nt kt sch al» Sophie und Robert Vüssel als Fantnal. um nur die Hauptrollen, träger zu nennen. Unter KutzschbachS Leitung ging ein Zug jugendlicher Frtscl»« und srohbcschwinater Lebendigkeit durch die ganze Ausführung, was an den Aktschlüßen auch tn Gestalt begeisterter Huldigungen sür die Sängerinnen und Sänger, wie auch sür ihren musikalischen Führer zu sreudtgem Ausdruck kam. Zwei kleinere Neubesetzungen fügten sich vor- tetlhast tn da» Gesamtbild: Gugltelmo Fazztni ließ im ersten Akt seinen klangedlen hohen Tenor in der Malienikck aesuimeneni Arle de» beim Lever der Marschalltn auswarten, den Sängers glanzvoll auflcuchten, und Maria Lebron war eine bildhübsch«, spiel- und singgewandte Leltrnetzrrln. Der wehmütige Grundgedanke der „Nosenkavalier".HanSl«t»g, daß die Zeit unbarmherzig ihre Rechte von allem Sckvnen ütrser Welt fordert» kam besonder» beim Anblick der dahin- geschwundenen Pracht der einstmals so viel bestaunten Dekorationen »um Bewußtsein. Uud nicht bloß bet diesem Anblick. —<». s iDretzßner DHeaterspielpla« siir heute. Opeenha»»: DoSca" iKSi. Schauspielhaus: „Dorothea An» X8j. Albert-Theater: „Week-end" (US). R, he ater: „Schneeweißchen und Rosenrot" s> irkuSprinzessin" (X8t. Die Komödie: „DaS ternletn" sX4i: „Der Garten Eden" sktzs. -««Irak- Theater: „Ptt-Ptt" 1X8,. s ««r-»pal,»»-r». Heute 7 Uhr: Drel^aiser^das. M.itz.P. -Freie» Lied": » Uhr: H-rm-iries-al, Sie,Kation r»einb»ck: Patmen- garten, M. <tz. V. «rion: VerelnSHaii». Ktriesener Liedertafel. s Mldl, PI««» spricht nächsten Mittwoch, 8. März, 7X Uhr. in d«r Neuen Kunst FldeS, Siruvcstr. «, den „Trimm eine» lächerlichen Menschen" von Dostoseivskl. Karten daselbst. k «eselfchas« t»r Literat,» «nd Knnft. Mttewoch, ». AtSrz. X« Uhr, wird yrtrdertkr Stritt tm kleinen Saal« dar »a«p> «amischa»» Dichtungen von Vorth, »ortrage».
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