Volltext Seite (XML)
tr« »»» Elavigo zeigt«. Fräulein Al»«ltben und Herr Stäge- »ann, sowie Herr Bellmann vrrttatrn brav den mufikalischm lheil de» Abends. — Die an und für sich schönen Refiauration-localitäten de» Leipjig-Dr««dner Bahnhof« find neuerdings durchweg geschmackvoll tapeziert uud elegant ausgestattet worden, so daß sich in der That die« Etablissement zu einem der comfortabrlsten Dresden« gestaltet. Nicht nur Fremde und Reisende, sondern auch «in gewählter Stamm städtischer Bewohner zollen der gut geleiteten Restauration durch reichlichen Besuch seit geraumer Zeit dir wohlverdiente Anerkennung. — Die Blumen- und Pflanzenausstellung der Gesellschaft „Flora" für Botanik und Gartenbau auf der Brühl'- schen Terrasse haben wir gestern, am Eröffnung«tag«, ein Stund- chen der Betrachtung gewidmet und — ein schöne«, ein wahrhaft reizende« Stündchen. Wahrlich! dem Lieblosen könnte man ra- then, daß er «in Gärtner würde, da müßte ja gewiß die Liebe ln sein erkaltete« Herz kommen. Die Liebe zu den Pflanzen, die er baut und die Liebe zu den Menschen, für di« er sie zieht, lehrt ihn seine tägliche Pflicht. Voll Liebe ist er, wenn er die Beete umgräbt, voll Liebe, wenn er verschneidet und absenkt; voll Liebe, wenn er Augen einsetzt, die umgebogenen Stengel anbindet und die niederhLngenden Aeste stützt. Indem er seine Pflanzen unter hält und besorgt, denkt er an seinen Nutzen sowohl, al« an die Erheiterung Anderer. Aber der Gärtner hat außer der Liebe zu seinem Tagewerke noch eine andere im Herzen, da« ist die Liebe zu Gott, dem Gärtner in der Höhe. Ja, diesem gebührt die Ehre, denn er sendet Licht und Wärme, Lhau und Regen. Da rum liebt der Gärtner ihn kindlich, vertraut ihm kindlich, bewun dert sein« Macht und Herrlichkeit. Diese Liebe de« Gärtner«, die Liebe zu Gott und dem Tagewerke, sie sollte sich ein Jeder zu eigen machen, der da arbeitet in dem großen Garten der Menschheit. — Di« hohe fortschreitende Bildung der Gartenkunst gilbt un« auch di,«mal einen so schönen Beweis. Wie überraschend, wahr hast bezaubernd der Eintritt, wo wir recht« unter Palmen und Blattpflanzen in majestätischer Gruppirung die Büste de« hoch seligen König- Friedrich August erblicken. Unter Palmen, wir schön und finnig gewählt. Unter'm Schatten der Palmen standen di« Laubhütten Israel«; da« Hosianna de« Mesfia« rauschte in die Zweige der Palmen; aufwärts zu dem Himmel deutet die Palme mit dem Sternenblicke der Verheißung, in de« himmlischen Salem« e«ig grünenden Hütten ist sie der Kampfprei« und da« heilige Frieden-zejchen. — Unweit davon reicht un« seine Liebes- arme «in großer Rhododendron mit seinen prächtigen Blumen au« Lüdicke'« Wintergarten entgegen, umgeben von hochstämmi gen Rosen, wahre Purpurflammen, welche duften wir Weihrauch und Myrrhen vom Karmel und Libanon. Dann gleichfalls von SlisenSruh in nächster Nähe die prächtigen Camellien »König Johann" und »Kronprinzessin Carola"; Gebilde der Pflanzenwelt von wunderbarer Schönheit. Auf jedem Schritt, den wir in diesem Feenreich weiter lenken, erblicken wir Azalien und Camellien vom Handel-gärtner Himmel stoß und beson der« reizende Orchideen vom Hofgärtner Terscheck au« Pillnitz. Sodann Azalien und einen reichen, prächtigen Hyazinthenflor von Dreisse und Papenberg, Azalien von Richter, Camellien von Petzold (Handelsgärtner, schwarze Gasse), und wahrhaft entzückend schöne Bouquet« von Himmelstoß, sowie von Wagner (Königsbrücker Straße). Gleichwie unter den Palmen au« dem botanischen Garten die schon erwähnt« Büste prangt, gewahrt man gegenüber am andern Ende die Büste unser« all- verehrten König« unter grünen Tannen, zu deren Füßen sich lieb lich die buntfarbigsten Hyazinthen au-breiten. Hyazinthen, die Boten der beständiger«, mildern Jahreszeit, das Bild de« Schö nen und Edlen. Schlank, farbig und dustgefüllt stehen sie da, läuten mit ihren Glocken da« leise Nahen des Sommer« ein und sagen un«: daß der liebende Gärtner in der Höhe, der sie gesen det hat, noch viel andere Blumen senden werde. — Dies ist die Pflanzen- und Blumenausstellung auf der Terrasse, und sollten wir irgend einen Namen der Aussteller hier vergessen haben, e« ist nicht Parteisach«; die Fülle de« Schönen ist so umfassend, daß «in einmaliger Gang «inen hier und da verfehlten Seitenblick wohl entschuldigt. Jeder hat sein Schärflein beigetragen, denn alle Blu men, all« Pflanzen find schön, all« stehen in ihrer Art vollendet da, denn alle find zart« Gebilde der Natur, geformt von der Hand der Allmacht. Sehr Jeder der Betrachtenden in dm bun ten Gewimmel der Blumen und Blätter die Ordnung unverän derlicher Gesetze. All« dies« grünen Blätter, di« wir jetzt freudig betrachten, sie werden dahin welken und schwinden, so wie hier dies gedruckte Blatt Papier. Grüne und welke Blätter, beschrie ben und bedruckt, sie erscheinen und verheißen, sie erfreuen und betrüben. Bilder de« Wechsel« im menschlichen Leben. — Don Seiten der Schillertotteri« wird seit vor gestern nicht blos, wie man erwartet, eine auszugsweise, son dern eine durchaus vollständig« Gewinnliste «»«gegeben, au« der man mit Sicherheit ersehen kann, welcher Gewinn auf jede der in dieser kolossalen Sachen-Lotteri« mitspielrnden 666,000 Loosnummern gefallen ist. Diese Liste mit Katalog umfaßt 27 Druckbogen und kostet nur 6 Ngr. Man hat zuerst zu er- Mitteln, ob eine gegebene Loo«nummer einen der geschenkten oder angekausten Gegenstände (der Deutlichkeit wegen »Sachen" genannt) gewonnen hat. Zu diesem Zwecke zieht man von seiner LooSnummer Eins ab und dividirt dann durch Eilf. Bleibt nach geschehener Division kein Rest übrig, so hat da« Loo« eine Sache, bleibt aber «ine Zahl übrig, so hat r< ei nen BerlagSartikel gewonnen. Die übrig geblieben« Ziffer zeigt zugleich den gewonnenen Verlag-artikel an, welcher unter der gleichen Ziffer in der bristehenden Scala mit daneben stehenden Buchstaben bezeichnet ist. Hat man «ine Sache gewonnen, so sucht man, um diese zu ermitteln, die betr. LooSnummer zu erst in der Abth. I. der Auszug«-Gewinn-Liste, und findet man sie hier nicht, in der nach den Landet-Lotterieen angeleg ten Lbth. II. der summarischen Gewinnliste der zahlreicheren Exemplare auf. Da« Au finden der Loo«nummern, deren man mehrere auf einmal aufsuchen kann, ist nicht schwer, da auch hier die Zahlen der Reihe nach geordnet find. Der Hauptvrr- ein hat durch diese sinnreich angelegte Gewinnliste, sowi« durch die zugesagl« frachtfrei« Versendung der versicherten Gewinn- gegenstände, soweit « per Eisenbahn (nicht per Post) im deut schen Bundesgebiete geschehen kann, jedenW« den Dank de» beteiligten Publikum-, in dessen Interesse Ave« die« geschehen ist, verdient, und e« steht zuversichtlich zu erwarten, daß jeder billig denkende LooSinhabrr auch mit ken schönen gewonnenen Gewinngegenständen zufrieden sein wird, für welche, wenn ein guter Hausvater sie an gewöhnlicher Verkaufsstelle erwerben wollte, mindesten« 1 Thlr. Ladenprei« zu zahlen sein würde. Wa« dir vielen großen Gewinne betrifft, die jeder LooSinhabrr die Chance gehabt hat zu gewinnen, so möge erwähnt sein, daß die vier Hauptgewinne auf die Nummern 97,417 (Villa bei Eisenach), 355,972 (Brief Schiller« unter Sla«), 508,432 (emailllrter Goldring mit Schiller« Haaren) und 37,192 (das schöne Jahn'sche Hau- in Freiburg an der Unstrut) gefallen find. Außerdem haben die 7 Nummern: 55,106, 42,406, 79,564. 200.806, 562,299, 598,192, 658,252 Wiener Eon- certslügel, Nr. 25,972 da- Otlgemäld« von Theob. ». Oer (Schiller liest dir Würde der Frauen am weimarischen Hose vor), Nr. 66,034 di« große Spieluhr, Nr. 554,566 die große silberne Urne, Nr. 36,466 das runde Billard mit Zubehör, Nr. 446,194 sowie 540,277 Göthe'S sollst. Werke rc. gewon nen. Möge der Reinertrag der Schillerlotterie, diese« ächten Nationalunternehmen«, ein reichlicher sein und möge endlich ein mal in Deutschland die Zeit Heranbrechen, wo die durch die National-Lotterie so sehr beförderten milden Zwecke der Schil ler- und Tiedgestiftung erreicht werden, welche dahin gehen: würdigt, aber hilfsbedürftige Dichter, Schriftsteller und Künst ler, sowie deren Wittwen und Waisen im Namen de« Vater landes rechtzeitig bei Lebzeiten durch Unterstützungen statt nach dem Tode mit kalten Monumenten zu ehren. (S. Dfz.) — Unter den Gewinnen der deutschen National-Lotterie befindet sich auch ein Ring mit Haaren von dem Haupte de« deutschen TyrtäuS Theodor Körner. Die Glücksgöttin wollte, daß die« Kleinod in die Hände eine« Krieger« kommm sollte, denn wir wir hören, hat ein Soldat der hiesigen Garnison diesen schönen Treffer gemacht, der, wir der Catalog sagt, von E. v. S. eingesendrt worden ist. — Die diesjährige statutevgemäße Vmeralversammlun- der