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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.06.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-06-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260614017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926061401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926061401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-06
- Tag 1926-06-14
-
Monat
1926-06
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.06.1926
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Nr. 273 Seile 12 EM» WL/TSWVAU» ««M» 1«. Z«Ü »«« Briefkasten. «prechft»»de» de» vrt,sk«ß«»»,k»l»: Vormittag« lautier an Sonn- »nd Felertageni lägltch von 11 dt» Kl Ubr: nachmittag» Nur Montag« und Mittwoch» von » dt» « Ubr. Schriftlich kennen Anträgen nur beantwortet »«ree« «e»« Rückporto drtaetüat ts». *** Neffe Eurt und die Fürstenentetgnung. ,^fch bi» zwar nicht der Neffe Curt, dem Du im letzten Briefkasten die Frage beantwortet hast, aber auch mir ist da» Flugblatt in dir Hände gekommen, nach dem Kaiser Wilhelm von dem verarmten Deutschland jährlich 800 000 Ml. beziehen soll. Dasselbe ist auch schon in Versammlungen behauptet worden Du wendest Dich in Deiner Antwort zivar dagegen, aber ich muh gestehe», -ah ich auch nach der Antwort noch nicht ganz klar feix. Wenn eS Dir möglich wäre, noch etwa» ausführlicher auf diese Frage etnzugehen, dann wäre ich Dir sehr dankbar, da ich dann imstande wäre, tn meinem De- kanntenkreisc die Wahrheit auch zu vertreten." — Ich weiß -war nicht, was an meiner Antwort unklar gewesen sein sollte, aber damit Du am 20. Juni mit ruhigem Gewissen zu Hause bleiben kannst, will ich Dir die Sache nochmals aus- cinandersetzcn: Durch preußische Verordnung vom IS. und 80. November 1918 ist zunächst das sogenannt« Kronfidet- kvmmihvermögen und dann auch da» Privatvcrmögen des Hohen,ollcrnhause» beschlagnahmt worden. Dabei ist die Beschlagnahme des PrivatvermögrnS im Gesetz aus- ölücklich bis zur Feststellung des EigentiimSverhältnisseS alS „vorläufig" bezeichnet worden. Trotzdem ist es heute nach beinahe acht Jahren, noch beschlagnahmt und dem Königshaus« entzogen, während der preuhische Staat die Nntzniehung hat. Nach Jahren großer finanzieller Schwierig- leiten des Königshauses, ist seit Anfang 1924 -er Zustand eingetrcten, daß daS preuhische Finanzministerium auf Grund eines Abkommens aus den Einkünften des Vermögens der Holx'nzollern monatlich 50 000 Mk. zahlt, die zur Bestreitung aller Kosten deS Königshauses, der Steuern und deS Unter» Halts sämtlicher Mitglieder deS Königshauses bestimmt sind. Diese Zahlungen sind dabei aber nur vorläufige Abschlag», -ahlungen aus -cm Privatbesitz der Hohenzollern bi» zur endgültigen Vermögensauseinandersetzung. Und wie hoch die auf den einzelnen entfallende Summe ist, kannst Du daraus ermessen, daß die Zahl der unterhaltSbcrechtigten Mitglieder de» Königshauses 49 beträgt, die alle auf daS be- schlagnahmte Gesamtvermögen angewiesen sind, da das Ver mögen der Hohenzollern zusammengefaht und fideikommih- rechtlich gebunden ist, Du ivirst nun wohl nicht mehr im Zweifel sein, daß der Kaiser von -er deutschen Republik keinen Pfennig bezieht, da die Kaiserwürde nur ein Ehren recht war, das, aber selbst der preußische Staat von sich aus nickt nur nichts an das KönigSlmus bezahlt, sondern heute, nach acht Jahren, immer noch daS Privatvermögen be- schlagnahmt hat und ans den Einkünften dieses Vermögens eine geringe Barsch,rs,summe leistet. Nimmt man hinzu, bah nach dem im Jahre 1925 zwischen dem Hohenzollernhanse und dem preußischen Finanzminister abgeschlossenen aber noch nickt in Kraft getretenen Vergleich das Königshaus auf 88 Prozent des Vermögens freiwillig verzichtet hat, Preußen aber diesen rechtmäßig abgeschlossenen Vertrag hintertreibt, dann kann man nicht im unklaren fein, was es mit den ge wissenlosen Anschuldigungen von der Habgier der Fürsten und ihren „übertriebenen Ansprüche an den Staat", der für Barmat und KutiSker nickt nur 800 000 Mark jährlich, sondern viele Millionen übrig hatte, auf sich hat. *** N c f s e P a u l. il Mk.) „Vor mehreren Wochen hörte ich zum Jahrmarkt von einer herumziehendcn Gesellschaft ein Konzert mit der sogenannten „Nascnflöte", das unS allen sehr gut geiiel und die sich sehr gul zu Wanderungen eignet. Ich habe schon in allen Musikalien-Gefchästen angesragt, konnte aber nirgends eine auftreiben. Sie muß aber von gutem Metall sein, nicht von Blech, wie sie früher auf der Vogelwiese ver kauft wurden. Kannst Du mir nicht sagen, wo eS solche Nasen flöten zu kaufe» gibt?" — Nach einem solchen Instrument wirst Du bester in einer Spielwarenhandlung vder in einem Jux- artikclgeschäft anfragen, wenn denn schon durchaus mit der Nase geflötet stakt getrompetet sein muh. *** Die stumme I u l e. Tie Spielregeln für die „Stumme Jule" sind eingegangen. Es handelt sich um ein Gesellschaftsspiel. Zu diesem Spiel gehören drei Würfel und ein Stück Kreide. Man setzt sich an den Tisch, zieht auf die Mitte der Platte einen kleinen Kreidekreis, daS „Dreckloch", daS Loch für die Kreide. Jeder Spieler hat die Kreide nach Benutzung dort niedcrzulcgen. Jeder Mitspieler schreibt vom Drcckloch aus nach sich zu die Ziffern 1 bis 10, so daß auf der Tischplatte ein richtiger Stern entsteht mit so- viel Strahlen, alS Spieler vorhanden sind. Jetzt beginnt daS Würfeln. Wer eine 1 im Wurfe hat, streicht in seiner Zifsern- reihe die l durch. Er darf weiter würfeln. Jetzt wirft er 2, 2, 8. DaS ist Glück,' denn er kann 2 und 2, 2 und 3 streichen. Im nächsten Wurf hat er drei Einsen. Schluß,- denn die 3 ist schon gestrichen. Nun kommt der nächste Spieler in der Kafsee- mühlenrichtnug an die Reihe. Der glücklichste Wurf für den Anfang ist 1,2, 4: denn 1 und 2,1 und 4, 4 und 2. 1 und 2 und 4 kann gestrichen werden. Hat ein Spieler alle Nummern von I bis >0 gestrichen, so ist er st u m m, d. h. er darf nicht sprechen. DaS ist der Anlaß für alle Mitspieler, ihm auf alle Weise zu necken und zu fragen, damit er irgendein Wort den geschlossenen Lippen entschlüpfen läßt. Hat er diesen Fehler gemacht, dann muß er seine sämtlichen gestrichenen Ziffern löschen und die Zahlen von neuem schreiben; er darf wieder sprechen, bis er durch glückliche Würfe wieder stumm wird. Spaßig ist es, wenn die ganze Spielerrunde stumm ist; dann sprechen nur Gesten und Blicke und vielleicht auch Brummlaute. Doch weiter gibt's nichts. Der Stumme muß beim nächsten Wurf 10 würfeln: denn jetzt geht es rückwärts. Wer Glück hat, würfelt 5, 6, 4 zuerst. Er dar? 10 und 9 löschen: denn 5 und 5 ist 10 und 5 und 4 ist 9. Zum Löschen gehört ein Lappen oder ein Schwamm, wenn man eS nicht mit dem Finger macken will. Lappen und Schwamm sind aber am Spieltisch gefährlich; denn sie fliegen den Stummen zu leicht ins Gesicht, damit der aufschreit und von vorn ansangen muß. Sind alle Ziffern gelöscht, ist bas Spiel zu Ende. ES kostet nichts, aber es macht Spaß. Manchmal wird auch das Spiel und die damit verbundene Neckerei dadurch erschwert, daß man mindestens einen Zeige finger in das „Drcckloch" stecken muß. So wird'S namentlich aus Ozeandampfern gespielt. *** Neffe Ernst. „Mein Bekannter sagt, die Over könnte man auch im Sportanzug besuchen. Ich sage, man nruß einen Sakko oder Rockanzng tragen, wenn man die Oper be sucht Ich habe gelesen, -aß im Münchner Opernhaus Per sonen zurückgeiGescn worden sind, als sie lm Svortanzug bi- Over besuchen wollten. Wie verhält eS sich ln der Oper tn Dresden?" — Es Ist selbstverständlich, daß ein dem gesell- schastlichen Leben und der Kunst in ihrer höchsten Entwicklung dienendes Institut daraus achtet, daß auch seine Besucher ein gewisses Maß von Würde aufbringen. Dazu gehört unbedingt, daß sich der Besucher mit einem gescllschastSwürdiaen Nnzng bekleidet. Mit demselben Recht, wie man nickt dulden würde, daß sich eine Frau in der Wirtichastsschürze rn die Parkett reihen neben festlich gekleidete Damen setzt, hat man auch in Dresden Herren, die in Hosen und Schtllerbemd glaubten ihre Nachlässigkeit zur Schau tragen zu können, gebeten, vom Berwcilen abziischcn. Gewiß wird man schlichte und auch sehr bescheidene Kleidung nicht beanstanden, denn nicht iebrr oder iede von denen, die daS Bedürfnis haben, sich an einer Over zu erauicken, kann sich ein Prunkklei- leisten. Aber iede provokatorische Kleidung ist hier schon auS Rücksicht auf die Würde der hier gespendeten Kunstleistung mU Neckt auSzu- schließcn. *** N, W. s50 Pf.) „Ich habe alS Hausbesitzer eine Woh nung vermietet. Meine jetzigen Mieter beabsichtigen, ihre Wohnung mit einer anderen zu vertauschen. Die eventuell neue» Mieter unterhalten einen Privatmittagstisch mit dreißig Personen, Ich frage Dich nun, muh ich mich bei einem Tausch mit diesem PrivatmiOagStisch absinden oder kann ich dem neue« Mieter meine Genehmigung ,u diesem Gewerd« ver- sagen?" — D» kannst dem Daufchvertrag Dein« Unterschrift versag,». Darauf kann jedoch der Mieter de« Versuch machen, durch da» Wohnungsamt Dich ,«r Leistung Deiner Unterschrift z» »mingen. In einer Verhandlung würde» da erst dir be sondere« Umstände Deine» Kaste» geprüft. *** Herbstanfang. „Mein Freund behauptet, der Herbst beginne am 38. September. Aber wir haben doch ge- lernt: Frühlingsanfang 21. März, Sommersanfang 21. Juni, Herbstanfang 21. September, Wintersanfang 21. Dezember. Also immer am 21. Anfang der Jahreszeit. Ist da» richtig?" — Nein, Du hast diesmal Unrecht: Der Frühlingsanfang jalso dir Frühlings-Tag- und .Nachtgleiche) fällt allerdings auf den 21. Mär», der Herbstanfang, der echte Zwölsstundentag d«S Herbstes aber auf den 28. September. Der Sommer ist also tn der Lat etwa» länger als der Winter, wenigsten» bei unS. Sommer», und Wintersanfang fallen auf den 22. Juni und de» 22. Dezvmber. *** StamrnttschD. iS M i „An unserm Stammtisch tn Delmschütz lna, nun wirst Du aber nicht wissen, wo da» Nestchen liegt! wurde nach einem Spielchen von unseren herr lichen Zeppelinen gesprochen: über die Verwendung im Kriege, Passagierflüge, Erkundung bisher noch unerforschter Gebiete ... Die Spielkarten hatten sich während dem DiSkur schon be deutend abgekühlt, alS wir uns entschlossen, noch eine Ehren runde jSchtebekopp, kennst Du da» schöne Spiel?) für die Er haltung unserer Zeppelinwerft und ihren weiteren Ausbau loSzulassen. Set uns nicht gram, daß wir Dich mit der kleinen Bitte belästigen, die hiermit übersandten acht Reichsmark in die Zeppeltnsammelstelle Deiner Nachrichten einzulegenl" — Wie sollte der Onkel Euch gram sein! Solche Schieber, die ihre Däuser dem benachbarten Ramschbrudcr zuschieben, um damit dem Zeppelinbau und Dr. Eckcner zu helfen, deS großen Husaren und Erfinder» Werk weiter zu erhalten, sind immer willkommen, selbst wenn sie in Delmschütz nicht weit von dem nahezu ebenso sagenhaften Auerschütz, zwei Weltstädten nicht wett von Mügeln-OIckatz, zu Hause sind und ihre „Nachrichten" durch da» Postamt Ostrau i.Sa„ nicht zu verwechseln mit dem Ostrau bet Schandau, beziehen. sDamtt sind wohl auch gleich Sure beide« tn Klammer gestellten Fragen beantwortet.) Die singenden Lokomotiven. „Innerhalb Sachsens bestehen zehn Lokomotivführer-Gesangvereine, die sich seit 1920 alljährlich in einer sächsischen Stadt zu einem Sänger fest zusammenflnden. Die Programme deS Sängerfestes wer den nun jedcömal mit der Aufschrift „Sängerfest Sächsischer Lokomotivführer" betitelt. Gegen diese Aufschrift lehnt sich eine mehr an der Grenze stationierte Sängerverelntgung auf, weil sich unter ihr eine größere Anzahl preußischer Staatöange- höriger befindet. Bemerkt fei, daß sich in allen übrigen ge- nannten Vereinen ebenfall» gebürtige Preußen befinden, die größtenteils in der schweren Nachkriegszeit vertrieben oder auSgewiesen, hier Zuflucht und Unterkunft gefunden haben. Durch den Namen -c» Festes wollen -te Vereine nur zum Ausdruck bringen, daß die innerhalb der weiß-grünen Grenze bestehenden Vereine, also tn rein sächsischen Städten, gemeiüt sind. Mein Verein, dessen Vorstand ich angehöre, wünscht die Frage der Aufschrift Ihrerseits begutachtet." — ES wird von niemandem bezweifelt werden, daß die Lokomotivführer^Se- sangvereine, die ihren Sitz in Sachsen haben, sich mit Recht „Sächsische Lokomotivführer" nennen können, auch wenn eine Anzahl der Mitglieder nicht Sachsen ihrer Abstammung nach sind, sondern „nur" in Sachsen leben. *** Neffe Kurt, jl Mk.) ,1. Ich habe die feste Ab- sicht, mich in nächster Zeit zu verloben. Vom Bräutigam wird eine Siede verlangt. Da ich bei einer solchen Festlichkeit noch nie dabeigemcsen bin, weiß ich nicht, was man da zu erzählen bat. Die große Sache findet Mittags bei der Tafel statt. Bitte, sage mir kurz, in welcher Form die Rede auSsallen muß. Ob eine Bewillkommnung der erschienenen Gäste oder irgend etwa» andere»? 2. Sind die in den Zeitungen notierten Werte für Industrie-Aktien für ein Stück im Nennwerte von 1000 Mark. WaS würde eine Aktie kosten, die mit 122 notiert wird?" — 1. Dt« Gäste zu begrüßen hast Du auf keinen Fall. Das kommt doch dem Gastgeber zu, also dem Brautvater. Ein Bräutigam wird am besten tun. wenn er zu seiner Verlobung keine Rede hält, sich für die ihm zuteil werdenden Redeehrun- gcn jedeSmal persönlich bet dem Redner bedankt. Muß eS denn aber durchaus sein, so tut er wohl am besten, für diese Ehrungen kurz zu danken, besonders zu verweilen bei der Ehre, die ihm dadurch zuteil wird, daß man ihn in die Familie der Braut aufnehmen will, und seine Worte in ein Hoch aus die Brauteltern auSklingcn zu laßen. 2. Die Notierungen im Börsenbericht sind „prozentual"; eine Aktie im Nennwerte von 1000 Mark würde also bet einem Kurs von 122 1220 Mark kosten. *** Alter Lpt1 e r t espt o le r. f40 Pf.» ,-Deit meh reren Jahren spiele ich tn einer und derselben Kollektion un unterbrochen ein Zehntel einer bestimmten Nummer. Die Ein sendung de» Betrages zu dieser Nummer erfolgte zur Ziehung der 1. Klasse sl5. Mai) am 28. April, also drei Wochen vor der Ziehung, Die Zusendung des Loses unterblieb jedoch. Da ich au» Erfahrung wußte, daß da» LoS meistens erst am letzten Tage vor der Ziehung durch den Kollekteur zugesandt wurde, so erinnert« ich erst an die Zusendung. Am Tage der Ziehung batte ich daS LoS noch nicht. Ich ging deshalb früh 8 Uhr zum Kollekteur nutz fragte nach dem LoS. Die Antwort war: „linkere Kollektion ist aufgelöst, da» LoS wird in einer anderen Kollektion gespielt. DaS Geld haben wir Ihnen mit der er forderlichen Benachrichtigung versehentlich nicht zurückgesandt." Das LoS konnte ich in der neuen Kollektion nicht mehr erhalten. Wie ist die Rechtslage für den Fall, daß «nrf da» LoS ein Gewinn fällt? Kann ich den Kollekteur privatrcchtlich für den mir gegebenenfalls entgangenen Gewinn haftbar machen?" — Damit wird's nicht viel werden. Ein Rechts anspruch auf die bestimimte Losnummer dürft« weder durch den jahrelangen Bezug noch durch daS Bestellen der Nnmmer bei der Einsendung -eS Betrages gegeben sein. Damit fällt natürlich auch der privatrechtliche Anspruch an den Kollekteur weg für den Fall, daß daS nicht gelieferte Los einem Gewinn brächte. Wäre es gerade da» große Los, so käme allerdings der Fall einer Tragikomödie nahe , . . aber so was ist auch schon dagewesen. *** Tante Fritz t. (1 Mk.) „1. Ich habe eine Ver wandte, in jeder Beziehung ein wertvolles Menschenkind. Wenn diese in lebhafte Unterhaltung kommt, dann hat sie be obachtet, daß ihr Gegenüber verstohlen oder entrüstet die Spur ihrer Worte beseitigt: sie sprudelt beim Sprechen. Darüber ist sie ganz unglücklich, weiß aber nicht, wodurch sie sich diese Un tugend abgewvhnen kann. WaS würdest Du raten? 2. Ich besitze einen Ring mit einem Blutstein. Warum heißt dieser „Blutstetn", da er doch nicht blutrot, sondern schwarz anssicht. Ich habe einmal gehört, daß beim Schleifen von ihm Tropfen wie Blut abspringen. Ist bas richtig? 8. Auf einem hiesigen Friedhof laö ich auf dem Leichenstein einer Schwester aus Honolulu jwahrscheinltch Krankenschwester) die Worte „pcace perfect peace". WaS bedeuten diese Worte?" — 1. DaS Sprudeln ist durch einen Sprech- oder AtmungSlehrer zu be seitigen: es beruht im allgemeinen auf einen Fehler tn der Atemtechiitk. 2. Der „Blutstein" gehört zu den Roteisensteinen und besteht im wesentlichen auö Eisenoxyd, also Nost. Beim Schleifen wirb er in der Tat blutrot. Mit blutigen Tränen hat er gewiß nicht» zu tun. Aus dem Probierstein gibt er einen roten Strich. 8. Die Worte sind englisch und heißen „Friede, vollkommener Friede". *** F. I. t n D r c S d e n. „Ich wohne in einem fiskalischen Gebäude. Ist der FiskuS berechtigt, von mir eine höhere Miete als die gesetzlich« zu fordern." — Das Retchsmietengesetz findet keine Anwendung für Wohnungen, die vermietet sind in Ge- bäuden, dt« im Eigentum des Reichs, eine» Landes oder einer öffentlichen Körperschaft stehen und zur Unterbringung von Angehörigen der Verwaltung, deS Reiches, deS Landes oder der Körperschaft bienen ober, falls die Gebäude bereits vor dem 1. Oktober 1918 im fiskalischen Eigentum standeil, zu dienen be- stimmt sind. Für Wohnungen anderer Art, die der FiSkuS ver. mietet hat, gelten die Bestimmungen des ReichSmietengesetzeS. Der Mieter kann tn solchen Fällen schriftlich der vermietenden fiskalischen Stelle erklären, daß er nicht mehr di« bl»d«r «er. etnbarte, sondern die gesetzlich, Miete zahlen wolle. Düse schriftliche Erklärung hat dann den Eintritt der gesetzliche,, Miete wie l» ledem Prlvathanse »ur Folg«. Ein Srglerftrrtt. M Pf.) „In unsere« Kegel. kl»b haden wir ein paar groß« Streitfragen, dir wir gern durch Dich gelöst hätten. 1. Durch eine Kugel in die vollen, falle» die beiden rechten Bleiben, Spitze, Notschwanz und linker Rand. Die linke vorder« Bleibe wird auf den Platz b«S linke» 'Rande» geschoben und bleibt dort stehen. Durch die nächsie Kugel wird di« linke Hintere Bleibe geschoben. Ist nun das stehenblvtbende Bild Z- -st -st alS „Hamburg" zu betrachten? 2. Wenn der König allein stehen bleibt, aber fortgerückt wird, und viel, leicht alS Bleibe oder gar als Rand erscheint, ist dann die vc- Wertung wie „Achte um den König"?" — 1. Dieser seltsame Vorgang zählt nicht al» „Hamburg": dir linke Vordcrdleibr bleibt Bleibe, obgleich sie auf den falschen Platz gerückt lst, 2. „Acht um den König" wird immer „Großjour" zählen, all» auf eine Kugel V0, auf mehrere 40. Der König bleibt Kitiißh auch wenn ihn außergewöhnliche lUnständr von seinem Platze verdrängt haben. Nach dem neuen Reglement des Sächsischen Keglerbunde» wird übrigen» ein Platzwechsel eines Kegels nicht mehr Vorkommen, da fortgesetzte Verbesserungen im Kegelwcsen unter anderem die Standbitchsen gebrach, haben, bei denen ein Forlhumpcln eines Kegels fast unmöglich ist. *** Neffe R. C. „1. Wenn ich mir täglich abends die Füße kühl wasche und mit Vasenolpuder bestreue, „vertreibe" ich mir da gewaltsam den Fußschweiß ober ist es, wie ich be- Haupte, eine Kur zur Gesundung der Haut und demzufolge eine Besserung des FußleidenS? Kann sich, wenn der Fuß. schweiß weg bleibt, eine andere Krankheit dadurch enlsplnncn'/ Meiner Ansicht nach müßte doch da jede Krankheit, die be handelt wird und sich bessert, als „vertrieben" bezeichnet wer- den. 2. Ist eS möglich, daß Herz und Puls verschieden schlagen können? Ich behaupte, ln einem Krankheitsfall dasselbe an mir beobachtet »« haben. 8. Schadet einem jungen Manne von 17 Jahren bet Herzerweiterung ein tägliche» Rauchen von vier bt» fünf Zigaretten?" — 1. Wirkliche Heilung de» SchweißsußcS hat kein« andere Erkrankung zur Folge. Ob wirkliche Heilung durch Deine Behandlungsmethode eintrttt, kann hier nicht er- örtert werden. Wenn man den Fußschweiß vertreibt, kann inan allerdings am Tage darauf ein Bein brechen; das hat aber »nt dem Schweihfuh nichts zu tun. 2. Wenn Du bemerkt hast, das. Dein Herz und Dein PulS verschieden schlagen, so bist Du sicher schon schwer krank gewesen. Denn e» muß eine schwere Sinnes- tauschuna Vorgelegen haben. 8. Einer rauchte den ganzen Tag ununterbrochen, wurde sünfundachtzig Jahre alt und war nie einen Tag krank. Sein Bruder hat nie einen Zug geraucht und ist mit zwei Jahren gestorben. So verschieden sind die Menschen, Wirklich nachgcwiescnc Herzerweiterung ist so selten, daß alle Beobachtungen darüber, wie weit ein damit Behafteter rauchen darf, versagen dürften. *** Langjährig« Abonnentin, fl Mk.) „Wohin habe ich mich zu wenden, -um eine Erfindung zum Patent an- zumelden vder gesetzlich schützen zu lasten? Ist die Anmeldung mündlich oder schriftlich zu machen, un>d ist in letzterem Falle eine Zeichnung und Beschreibung einzureichen und wohin?" — Wende Dich an das Neichspatentamt in Berlin; von dort wirst Du Formulare und Anweisungen über die Form der Einreichung erhalten. Eine Zeichnung ist nötig. Am meisten empfiehlt e» sich aber, »im unnütze Versuche zu vermeiden, sich au eine» Patentanwalt »n wende». HciratSsehnsnchtSccke. In dieser HelratssehnsuchtSecke will Onkel Schnvrke nur dl« Wünsche seiner suchten und Messen zum Ausdruck bringen. Dagegen kann er es nicht übernehmen, dir hierauf eingehenden Briefe an diese weilcrzuleitcn. Wer mit den HeiratSlusttgen ln Vriesverkehr zu treten wünscht, wird gebeten, sich des Anzeigenteiles unsere» Blatte» zu bedienen. Nichte HanSgelstche» lm Vf.), »k. der oberflächllch- Charaktere mit tadellosem Aeußeren nicht imponieren, möchte gern einen Neffen schlichten, aufrichtigen Charakters aus guter Familie und in sicherer Lebensstellung. Beamten oder Lehrer, 28 bis 80, national gesinnt, groß, gesund und musikalisch. Die ist vertrant mit allem, wa» eine Hausfrau kennen muß, einfach, sparsam. Ausstattung werden die Eltern ihrer Einzigen beschallen. — Nichte Tust ll Mk.i, 2b, lebt zurückgezogen bei den Eltern in nächster Nahe Dresden», häuslich und wirtschaftlich tüchtig, würde ein reizendes Nestchrn etnrlchten rrwd verwalten können. Der ihr gefallen könnte, möchte 28 bis 82 sein, au» guter nationaler Familie, groß, gesund und tn sicherer Stellung, daß er einen HauSitalt unterhalten kann. — Nichte Johanna «l Mk.». 22. dunkelblond, sehr wirtschaftlich, natur- und spart!lebend, sucht einen netten soliden Lehrer oder tzleamten- Vollständige Wäsckieausftattung ist vorhanden. — Nichte Sonnenschein >1 Mk.l, lg, ein temperamentvolles, lebenslustige» Mädel von stattlicher Erscheinung, Natursreundln, viel gereist, ge bildet, musikalisch und sonst in allem geschickt, sucht einen schicken, dunklen Neffen, möglichst mit englischer Sprache. — Nichte Tipp- Topp ll Mk.), SO, dunkelblond, angenehme» Acuhere, sonnige» Welen. gnter Eharakier, wirtschaftlich tüchtig, sucht einen licden Mann in sicherer Lebensstellung, am liebsten Kaufmann sWttwcr mit Kind angen-ehm». Aussteuer vorhanden. — Nichte Tüchtig sl Mk.s, fragt ernst und wichtig, ob unter den Neffen für sie ein Mann, der seine Frau wirklich schätzen kann. Sie ls» schier 80 Jahre alt, gut und gesund, gewandt, auch im Geschäftsbetrieb erfahren, wnd was da Herz und Sinn betrisst, bestimmt gehört sic zu den guten Exemplaren. Der Neffe braucht kein große» Tier zu sein, nur Mensch >m wahren Sinn und Mann au» Schrot und Korn. Aus steuer möglich. — Nicht» Gemüt (l Mk.i, 89, mit angenehmein Aeußeren, guter Allgemein- und Herzensbildung, sehr pflichtvoll, hauSwtrtschafllich und geschickt, wünscht einen LebcnSkcnneraden dt» zu b» in gesicherter Stellung, von gutem, ausgeglichenem Charakter und wirklichem Sinn für traut« Häuslichkeit und gute L«bcn»gemeln- schast. Da die Nichte besten Erfolg in der Ktndererztrhung hat, wäre ein Witwer mit 1 bt» 2 Kinderchen angenehm. Wäsch« und hübsche, kletn«, neue Wohnungseinrichtung vorhanden. — Nichte Edel <ö0>, 4l, sucht einen lieben Neffen von reiner lyeslirnungSart u»t festem, gutem Charakter, sowie gesichertem Verdienste, wovon zioei Menschen genügsam und zusrleden leben können. Dafür gibt st« großen HauSsrauensletß. gemütliche» Heim, eine reine Seele und ein gutes Her,. — Nesfe Lmil I sl Mk.), 82. blond, solid, guler Charakter, lm Gastwirtsberuf« tätig, der sich mit einigen tausend Mark Ersparnissen baldigst selbständig machen will, wünscht deutsche», liebe», frohes Mädchen, dte ihm im Verfolg feiner Ziele treu zur Seit« stehen will. Einheirat nicht unangenehm. — Nesse Rudolf sl Mk.), 24, tüchtiger, strebsamer Drogist von heiterem, verträgliche« Charakter, wünscht gesunde», ltebr» Mädel. 18 bi» 24, mit etn-o» Vermögen. — Nichte Dorothea sl Mk.), zurückgezogen lebcnd, von schlichtem, feinfühligem Wesen und tiefem Empfinden, sucht einen LebcnSkameruden gleicher Art, der sich wie sie nach Ergänzung und Liebe sehnt. Sie Ist beteiligt am elterlichen Fabrikbesitz. „Ec" möchte Gratzkaufmann, Arzt oder höherer Beamter, jedenfalls Akademiker sein, nicht unter 82. Best« -»»»kodiert» SNallerfarvesr Schi-mmkr-ld- «dlp» VN,,». ... D—lirldra— . . «k»,lisch «,l . . gl—»der . . . Wri-r»«, d—d«l P»r»»rr»I. . . VI»l»N . . . I Ulte—«arlndla» i NI»d»dta» . . . Wo»d,rü». . . Shr—>,»>». . . Oe— . , , . Liesich»««, . . znm Dorrichlen »er Wohnungen . .» Pw. roH . . » VW. roH VW. is » rvös . . i Pw. rods . . , Pis ro.z . . I PId. »bL . . l Pld. 40 s . . > chtd. »SL <pll>. rr u. «OL VW. »d n. . . > VW eos t Pw. ro ». so § VW. 4v u. eo.z - 4»4 - '> Pi»'. . l Pw « cheNrl«, echt . . . , Pw. 70 >Z Strelchserlige Marben: W-ltz .i P S. Söds <0ra» I Psd Lös g»>>d»»«n,r—dl-rd» . > Pw SOH P«ll» «»tß« «»-Hl,. l»chl-rd» > Pw. 1 70 ». 1 SO^e «,lm«r U»l-IIlIr«I» . > Pw S»,Z L»rp»»N»dIrr1— . . I PIS 40 ,i F,Insi.vi»d»II,ch,lPW l.rv» 1.4» 4 Pinsel, Slr«lch»arsi»n, Spachlrl, M»I»r-Lch»dlon»n, »»del.initllel, 0-ldl». 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