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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 24.07.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-07-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020724029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902072402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902072402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-07
- Tag 1902-07-24
-
Monat
1902-07
-
Jahr
1902
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Dresdner Nachrichten Donnerst,in. 21. Juli IU«»2 'R» Otr. 2<»2 Mr genug Wa«, St-A Weder. der Vielgeschmähte. steht wieder auf- lbie Bertheidigers haben ihm doch der Reibe nach deutlich gesagt, daß es mil seiner Anklage nicht» ist. daß vor Allem di« Anklage wegen betrügerischen Bankerott» von Anfang an künst- . .. ... ,.. l,ch konstrmrt ist. Aber, jo wird man denke», wenn der Staat»., zweiten» sei Ezner » n ' zu werden brau er Mann, über den nicht «»»: wäre Exnrr noch so en die Anklage der begangenen Verschleiern ihm da» gege > Helsen, wäre er aber «och so schlecht' wäre er sogar m lsel tujainmen auf dem Fasse au« Am aerbach» etter ge- anwalr ausstehl. so wird er gewiß nur die Vertheidigung fragen wolle», wo da» Grabmal sür den betrügenjchen Bankerott «ich befindet, damit er sich auf da» Grab fegen und kläglich weinen wild über den Tod der Anklage wegen betrügerischen Bankerott», die Herr N A. Tr. Drucker ja als ein lodigeborene» Kind bezeich- nci hat Nun, meine Herren, ich stelle diese Ara ge nicht, d>e An klage ist nicht gestorben, sie wird auch nicht sterben. Nicht einen Intzbrest weiche ich von der Anklage zurück. Man hat gesagt: .Einer hat ja selbst sein ganze» Vermögen in Treberwerlhen an gelegt Da» ist doch ein Beweis sür seinen guten Glauben." Ich habe selbst zugegeben, das, Exner s Triebfeder nicht Habsucht war. Ader ich glaube auch, daß Herr dreier dann und wann recht gern vekulirt hat. Es war gar nicht nöthig, daß er beim Erwerb der .... ... ... Aknen die Tochterwerke für gut hielt, sondern er brauchte nur i hat. müsse er sich entschieden erklären. Der Staat«anwalt Dr. .0 könnt, nicht viel ,WW> dem Teufel zusammen aus , ^ ritten, wegen betrügerischen Bankerott» könnt« man ihn doch nicht verurtheilen. Die Freisprechung hiervon verlange er al« Her- cheidiger >m Namen de« gesunden Menschenverstände«. — Just« rath Broda: Er sei U Jahre lang Rechtsanwalt und Kai. manchen Straub schon mit der Staatsanivaltschaft auSgefochten. Aber er Hab« auch, selbst dann, wenn e« zum Nachtbeil, der An geklagten sein konnte, sein Etnverständniß mit der Staatsanwalt schaft gern bekundet, wenn er mit ihr einer Meinung war. Gegew die Behandlung jedoch, wie sie Dr. Weber der Anklage gegeben mehr loSgeworden sem. Ueber di Gordon mit spielender Eleganz hliiweggegangen und was er dazu getagt hat. verdient wenig Beachtung. Die ganzen Geschäfts- Abschlüsse zwischen der Leipziger Bank und der Trebergesellschast iild nur Scheingeichätte. ^o war e» inik dem 3L« Millionen- g.ichäsi Aus den Büchern konnte» die 23.1 Millionen Mark nicht iunanSgebiacht werde», deshalb wurden die sechs Kasseler Herren vorgeschoben. Herr R -A Drucker hat sich al» Schützer des Ge setze» ansgeworseii gegenüber der Anklagedehvrde. die widerrccht- sich die Anklage des betrügerischen Bankerott» erhoben habe. Ich glaube, daß ^ie Bedenken haben werden. Herrn R-Ä Drucker al» Schützer de» Gesetze» zu betrachten, nachdem er erklärt hat, dag die falsche Darstellung, die Exner seinen Freunden Seesried und Eohn gegeben hat, ecn kleiner seiner Schachzug se>! Herr Iutlizrath v Gordon hat die kühne Behauptung ausgestellt: er 'ordere mich un Namen der Wissenjchast in die Schranke». Ich iolle gestehen, daß die Anklage des betrügerischen BankerottS falsch konstruirt sei. Wenn ich es nicht eingeslehen wollte, würde er mit mir noch später aus dem Wege der wissenschaftlichen Schriftstellerei abrechnen Davor fürchte »ch mich nicht Nach Allem muß ich dabei bleiben, daß die Angeklagten Erner und Gentzsch sich des detrugerlsche» BankerottS schuldig gemacht habe». Es sind An- griise der schlimmsten Art gegen mich erhoben worden, da» läßt mich kalt ES ist fa auch gewissermaßen ein wijsenschastllcher Kamps Aber der Kamps ist zum Shell so geführt worden, wie er nicht geführt werden sollte. Einige meiner Ausführungen sind mcht richtig angesührl worden. Man hat gesagt, lch hätte aus daS Glend. das die Handlungsweise der Angeklagten hervorgerufen hat, a ngewiesen und geiagt, daß daS schwere Strafe verdiene. Ich ielbit habe Ihnen die Erossnungsworte des Herrn Vorsitzenden die Erinnerung gernien und gesagt, daß die allerdings sehr be willigten Wümme »ach schwerer Strafe zunächst nicht berück- Nachdem die Hauotverhandlung aber jzrcynig», »zenme Hastigkeit des Dr. Gentzsch aus der einen Seite nehmen, aus der andere» Seite aber die Ansicht deS StaatSanwalt«. so werden Sie wohl wissen, aus welcher Seite die schwerere Last ist. Wa« Dr Gentzsch anbetresfe, so könne von einer Bejahung der Frage Thal in dieftr aber zu iii. habe ich nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, keine Rede sein, denn es fehle überhaupt an jeder Hinsicht. Den Betrug, angeblich begangen an v. d. Heydt, ersuche er ebenfalls zu verneinen, desgleichen die Untreue gegen die Leip ziger Hypotheken-Bank. Redner wendet sich gegen Schluß seiner Darlegungen nochmals zum vielberusene» Moment der Wahr- Hastigkeit und der Moral Die Volksstimmung — so sagt er — verlange »ach Sühne Dies sei unzweiselhast richtig: auch die Vertheidiger wüßten diele» Moment sehr wohl zu würdigen. Alle- sainml haben sie oft genug beton«, daß die Angeklagten eine außerordentlich moralische Verschuldung aus sich geladen haben. Aber sür dieses moralische Verschulden kennt da» Gesetz — wie schon oft erwähnt — kein§ Strafe Und in Konsequenz dazu sind auch die Geschworenen nicht berufen, hierüber zu urtyeilen, son dern einfach Rech» zu sprechen. — Als letzter m der Reihe der Redner erhält Rechtsanwalt Dr. Rose nt hol da» Wort. Der selbe greift verschiedene seiner Gesichttzpunkte von vorgestern auf und schickt im Uebrigen seinen Ausführungen voran», daß ihn die Darlegungen des Herrn Dr. Kunz in seinem Standpunkt nicht wankend machen könnten. Redner stellt im Uebrigen die Schuld srage — Verschleierung bei Bilanz und ExvolL — in'» Ermessen der Geschworenen: falls man zu einem „Schuldig" kommen sollte, plaidirte er für inildernde Umstände. — Am heutigen 33. Ver bandlungstage beschloß Rechtsanwalt Dr. Felix Zehme die Dupliken der Vertheidiaer mit kurzen Ausführungen. Daraus erklärte der Angeklagte Exner, er habe nie schädigen wollen, im Gegentheil, er habe stets gekämpft, um Alles zu halten, was irgend möglich war Leider seien seine Kraft und die Mittel der Bank nicht ausreichend gewesen Wohl Niemand sei von dem Zusammen bruche der Hank tiefer darniedergedrückt worden, als er, wenn er auch äußerlich einen ruhigen, gefaßten Eindruck mache. Er erwarte mit vollem Vertrauen den Wahrspruch der Geschworenen. Dr Gentzsch erklärt ebensalls, nie eine böswillige Absicht ge habt zu haben Wenn ihm Unterschlagung zur Last gelegt werden sollte, so sei z» bedenken, daß er unter dem Zwange der Verhält nisse gehandelt habe. De» schweren Vorwurf, als ob er illoyale Geschäfte sankiionirl habe, um seine Stellung zu erhalten, weise er entschieden zurück Nachdem auch die übrigen Angeklagten in persönlichen Ausführungen jedes Bewußtsein, fich im Sinne der Anklage vergangen zu haben, in Abrede stellen, folgte die vom Vorsitzenden den Geschworenen zu erlheilende Rechtsbelehrung Nach derselben zogen sich die Geschworenen zur Berathung zurück. Das Urtheil wird voraussichtlich heute Abend ver kündet werden. —* Eine diplomatische » dem letzt««» Inhaber de« Geschäft« ge- ^ "ahre alte Arbeiter Carl Heinrich ligung einer mehrfach«, vor- eit», ' " ' TwÄ.vN'L' strafen wegen ruhestörrn!».. und Widerstand« zu S Wochen Äesänaniß oerunbeilt. - In M' " N ^Va Nachts «heilt. — In Äiedervovritz ließ sich der.1tz74 t schwere Autsch kv . randt geborene acht« in der Betrun! de« nächtlichen Hüter der . . warf den ihn zur Ruhe verweisenden drückte ihn später an «in vrückengelanl den Bach zu stürzen. Auch dem Gem,! — ogel. der nur^m Berücksichtigung seiner b eine« «endarmni S Wochen H«., än» Äui« i8og«l^?zlui! Autschretülng gegen den kommen. Vogel achtwächter zu Boden, versucht, jh» ,!' Widerlege äüigl werben dunen, de ,i ise'uuuberziisetze!!, ob o>e Klagen gerechlserligt waren. Man m aber in den Vorwürfen noch weiter gegangen. Man hat ge- die Herren im Anssichksrath ständen so hoch im Ansehen da, ''iß b'.' staatsauwallichaft e-s nicht gewagt habe, gegen sie An klage wegen Beivilfe zum betrügerischen Bankerott zu erheben. Ich weise bieten Vorwurf als unerhört, als unbegründet und voll- windig aus der Luft gegriffen zurück. Es muß schlimm um die Sache der Angeklagten stehen, wenn tue Vertheidigung glaubt, den Itaaisanwalt und teine Ausstlhrnngen durch derartige Unterstell ungen in Mißkredit bringen zu müssen. — St.-A, Kunz: Herr Iiimzrall, v, Gordon hat betont, daß die Direktion niemals ohne Uebereuiiummung mit dem AufstchtSralh gehandelt Kat, und Herr Iusti,ralh 'Broda Kat zugegeben, daß der Aufsichlsrath nue zu große Schwache gezeigt hat Sie jeden, meine Herren, daß sich die Vertlieidigerbank spaltet, »ud da wird es Ihne» um iv leichter werden, sich meiner Ansicht aiizuichließen. Der All gäu der Vertheidigung iii der Eouimeiitar von S'.aub, Dieser Stand aber >agt selbst, daß der AiMichtbiatli zu den geschgstS- iuhrenden Srggncii der Gesellschaft gehört iR.-A Rojenthal ru't: är'eiier lesen'j Ieb niuß es da sehr bedauern, daß Herr Rechtsanwalt Roieuthal Ihne» vorgesülirt Kat, daß die mildernden llti.ugude vom Gesungntß befreien. Das Strasmaß hat mit Ihrem Un!>e:l nichts zu khu» Sie haben wie die Justitia mit der Binde weder nach rechts noch nach links zu sehe:' und nur zu prüfen, welches Ergebnis? Sie Hgiipwerliandlung uat Sb Ihr Spruch Ge'äiigiiißstrgse zur Folge liai oder nicht, dal' Ihren Erwägungen nicht zu Grunde liegen. 'Nach diesem Ergebniß werden Sie mit mir zu der Ueberzeugung koinmeu. daß die vier älteren Mit glieder des Aimichtsrathes iDodei. Mauer, Wülker, Schröders die m ikeriide» Umstände nicht oerdtenen Sehr be'remdet hat es mich, b in NechtSanivall Dr. Zehnte, wahrickeinltll» um einen guten Ein- g.ino zu haben, geiagt Kat. meine Ausführungen seien blendend gewe'en und darum geeignet, von den, wahren Thalbestanv ab- zulenken Mir lag Alles ferner, als Ihnen ein blendendes Bild . l geben Es ist mir eine außerordentlich ichmerzliche Herzens- lache h'er von Ihnen die Verurtbeilung zu verlangen von Herren, intt denen ich znin Tkeil in einem intimen Verhält»:« gestanden habe und d e ziiin Tkeil Schulkameraden von nur sind. Es geht nur io wie Dr Zehme und Dr Drucker, die auch mit den Angc- k agteu d'.c'elbe Schulbank gedrückt haben Deshalb war eS mir 'Vit: 'chmerzlich, d:e mildernden Umstande zu oerwciaern. Ich balle diei'e Anklage auch nicht übernommen, wenn mich nicht die un glücklichen Verbalkn'üc bc>, der Leipziger Staatsanwaltschaft "nu gezwungen hätten Ich bitte Sie al'o, dg-s „Blendend" aus iuel Erinnerung zu nreichcn - Iiistizrgtli o, Gordon: ' 'Ausführungen de-^ Herrn Stagtsanwalis Weber 'varen ge ige» von iebr oer'onlicher Erregung Ich Hobe das Bedürfnis, !'' .i'vgiich'k küble Temperatur hier im Saale, zum Wohle aller Au.' lugten, herbeizunihreii D>c Allssöhrnnaen des Herrn Staats alts waren eine Vcrklieidig mgsredc tür sich selbst, baß er münd- I"tz andere Außchlen geäußert booe, ats ichristlich in der Anklage, Ir erkläre aus das Positivite: Herrn Einer treffe als wohl den Intelligentesten und Denienigen, der den festesten Willen hatte, -ad ?eui'iii:e», der auch galt! in seiner Bernssthgtlgkcit gusging, ,':e icluvcrste Verantwortung, Dann folgt der zweite Direktor und dann der AuNichtsratli, Wenn er, !o bemerkte der Vertheidiger Mitglied der Königlichen Kapelle zu sein. Einen besonders großen land ob'ühren," Nu' genoß Lauterbuch sank seiner gediegenen musikalischen Bild- t -« P o liz e i b eri cht vom 23, Juli, Unterhalb des PalaiS- > tig als S.uartettwieler, wie er denn überhaupt um die Wiege' cmrtcns ist gestern Nachmittag ein unbekannter männlicher Le i ch- oer Kammcrmiis>' ,n Dresden ganz beträchtliche Verdienste sich er- i,am au» der Elbe gezogen worden, — In der Nacht zum Diens- worben Hot Selbstverständlich trat er daneben noch mannigfach: tag verschwand aus seiner Wohnung hier ein 40 Jahre alter «scholtenhrit mit 1 Monat Gesängniß und 3 Logen Haff davon ommt. — Gegen den verantwortlichen Redakteur der „Sach tschen Arbeiterzeitung". Moritz Hermann Jleißner. schwebt ein lsnoatkla-oersahrr» wegen veleidiguna d«S Verleger« des „Breslauer Generalanzeiger«", F. A Werle, und der Redakteure der ledteren Zeitung, Otto Rentzsch. Adolf Lands- berger und Friedrich Schmidt. Die in Breslau wohnhafte» Prioatkläger sind vom persönlichen Erscheinen zur Hauptverhaud- luna entbunden, sie «erden von Herrn Rechtsanwalt Dr, Bern- Hardt vertreten: den, Beklagten steht Herr Rechtsanwalt Ir Neu-Leipzig al» Vertbeidiger zur Seite. Gleich zu Beginn der Verhandlung bringen die juristischen Vertreter mehre« Beweis- anträge ein: «» macht sich daher eine Autsetzung der Beryandlung nothwendig: diese wird aus unbestimmte Zeit vertagt. Die ,,Säch. fische Arbeiterzeitung" brachte im Oktober v. I. unter der Uebci schrift „Bürgerliches Preß-Panama überall! einen Artikel, m dem sie sich mit der Haltung de» „Breslauer Generalanzeiger!!'' in Sachen der Zolltartfsrage befaßte —' »«Ksrdertch« s«r v««sunrer vom A, Jul, Eine r«pr,1tton erstreck« sich von Russland bi« zum Rordleeaebtrt und dem norwegilchen Meer. Mazlma über 76» Mm, Itnd über den See von Bi«, cava und der Alpengeaend au«aedr»ite«. Deutlchland bat reanerttche«, kub lr« Detter bei schwachem Lüdweslwtnd: da« Binnenland hau« gebern Se- wttler. — Ltzahrschetntich tft die Fortdauer der bildertgen Witterung, LageAffeschichte. X Deutsche» Reich. Zur Nordlandsreise de» Deut- schen Kaiser» wird weiter gemeldet: Kaiser Wilhelm gmg Drenstog Vormittag in Drontheim an Land, fuhr zum Dome und besichtigte ihn. Nach einstündigem Aufenthalte im Dome beaal, sich der Kaiser zum Frühstück in die Villa de» Konsuls und kehrte um l'/r Uhr aus die,.Hohenzollern" zurück. Abends gab der Kaiser im Jielvsäter Sanatorium ein Mahl. WiederherstellungSfonds der Domkirche hat der Kaiß A diesem >..ss ^ahre 1000 Kronen gespendet. Abends um 7 Nhr Für den Kaiser auch in ngs, der Meldung, Äräs PosadowSky habe in der Z .»...kommission erklärt, er glaube, der Zolltarif ko»...^ niemals zu Stande, erfährt die „Post", daß diese Meldung den Thatsachen nicht entspreche. Die ganze Kontroverse rrduzirt sich aus Folgendes: „Nachdem eine Zollerhöhung auf Mauersteine be antragt war, welche von de» Vertretern des Reiches lebhaft be kämpft wurde, führte Graf PosadowSky aus. daß er die in de» letzten Sitzungen beschlossenen Zollerhöhungen auf rundgebogene Möbel, aus Holzschlisf, Zellstoff und Pflastersteine bedauern müsse, derartige Zollerböhungen brächten die Gefahr mit sich, daß unsere Zollrüstung zu schwer würde, um erfolgreich dann zu kämpfen Aus die sachliche Meinungsverschiedenheit mit Herrn Abg. Dl. Paasche wolle er bei anderer Gelegenheit zurückkommen, er glaube aber, sich für seine Ausführungen auf seine praktischen Erfahr, unaen berufen zu dürfen. Nach einer Entgegnung des Abg. Paasche cklarte der Staatssekretär ganz ausdrücklich, daß es sich für ihn erklärte nicht um «inen persönlichen Angriff, sondern lediglich um sachliche Vertheidigung der Vorlage handle, womit dieser Meinungsaus tausch durchaus friedlich endigte Völlig unrichtig ist die Be hauchung, der Staatssekretär habe erklärt, er glauve, der Zoll- ^m - taris komme nicht zu Stande." >u >. , c. o, „i? " k-s ch sch! l X Die „Köln. Ztg " verbreitet sich offiziös au leitender Stelle Vudave t berichtet der „Vcster^lond. „Auch Hunde K^ben ihre j ^her die Reite des Königs von Italien und wiederholt. chtchale. Als die beiden Prachteremplare dieses edlen Geschlechts in Begleitung ihrer Eiaenthümerm, der Opernsängerin Therese K r a m in e r ans Dresden, nach Budapest übersiedelten, stel es ihiieu nickt im Traume ein, daß die Veränderung ihres WohntitzeS dl« sächsische Diplomatie, das Königl, ungarische Mini sterium des Innern, den Magistrat von Budapest, ja sogar die Bezirksvorstehung ln fieberhafte Bewegung setzen werde. In unserer materiellen Well handelte es sich natürlich um schnödes Geld, da» diesen überaus vornehmen, aber nicht übermäßig mobilen Apparat ln Bewegung setzte. Besagte Hunde genossen nämlich die besondere Ehre, sächsische Steuerträger zu sein. Mit der größten Pünklilchkelt enlnchtelen sie die Hundesteuer, wenig stens ist es nicht bekannt, daß an ihnen der Makel haste, eine Steuerutahnung erkalte» oder gar den Stcuerenkutor in Athem gesetzt zu haben. Desto mehr kränkle cs die Dresdner Stadt behörde, daß, als Frau Therese Krammcr nach Budapest kam. um den ihr gebührenden Platz am Sternenhimmel der Königl, Oper einzunehmen, die beiden Hunde es verabsäumten, die letzt- fällige Steuer, achtzehn Mark, gebührend zu entrichten und sich von Dresden sun.-- acliou entfernten, ohne das Steuerawt auch nur eines Abichicdsgebells zu würdrgen, Tie städtische Steuer- behörde von Dresden klagte ihr Lew ihrem Vorgesetzten Mini sterium, das letztere inskruirte den sächsischen Gesandten am Wiener Hofe; der Gesandte intervenirte in einer diplomatisch be sonders feinen Note bei dem mit der Leitung des Ministeriums des Innern betrauten Königl. ungarischen Minister-Präsidenten und Herr v Sjell beeilte steh, an den Bürgermeister HalmoS ecn Reskript des Inhaltes zu richten, die besagten 18 Mark bei der neuen Primadonna derBuvapcster Oper einzutreiben, — wobei der Minister un'erer ganz unmaßgeblichen Meinung gemäß ein wenig über die Grenzen der sreundnachbarlichen Reziprozität hinaus- glng, da vor etwa Jahresfrist der Hauptstadt Budapest, die von emem nach Homburg emigrirten Konnationalen einen Steuerrück stand von ungefähr hundert Kronen zu fordern hatte, seitens der reichsdeutschen Beyörden bedeutet worden war, daß der Be- treffende nicht die Absicht habe, zu zahle» — und damit Basta! Aus Gründen der internationalen Steuerpolitik dürfte es ange zeigt sein, die remarkablen Vierfüßler nun auch zur Leistung der Budapestcr Hundesteuer heranzuziehen, da es kaum zulässig wäre, daß sie Budcipester Futter genießen — „fressen" wäre bei Hunden einer Primadonna wohl em zu unzarter Ausdruck — und ihre Steuer mit Unterstützung von Budapestcr Erelutoren an's Aus- „ , -r, , - , , ^ lg , in Eoneertcn au». Seine auSgedchnleu Kunslreiicn führten ihn Arbeiter. Am Nachmittag wurde er in Tolkewitz mit einer Schutz nach England wo er >u den Hotconcerle» tin Eenstallpalast spielte,! wunde im Kopse aufgesunden, die nach kurzer Zeit seinen Tod nach Frankreich, Holland. Belgien, Sesterceich. Dänemark usw. s herbeisührte. E,i,e bewnders glanzende W.snahme ,'and er ,n Wien wo ihm der verwegen desTittlichkeitsoerbrechensinderMarkchalle der- Kauer „ran; ,osepl> von I e terre.ck „ach e-nem Hotconcett daS h ^ f t e t e M a r k t h e l s-r ^ißt, wie behufs Verhütung von V-r- Nut^rkr. u, ins -»ran, -'dnobs-^r.etlS uk>>.rrclchen l>cß. I»ter- mitgethcilt lei. Otto Hermann Roch und wohnte in eaant in Lauterbacl, s Auttreten in Parts, das ui den „ruhiing , des Iakres >8< > siel. u.er .Künstler ka'te sich mit immer wach- Heute früh in der sechsten Stunde sprang ein gut gekleideter un,dem Er-olge in niehrcren Eoncerteu Horen la'sen und wurde P^uu von der Augustusbrücke in die Elbe. Von einer t ,,1'enlich um^eme Nulw.r una be, elner n unkalnchen Aut ukr- Badeanstalt aus kam man dem mit den Wellen Kämpfenden wohl ung, den ^u>Ier,cn er,acht, der der kancrlwhe Ho, be,wohnte ihn heraus, sein Leben war aber bereit» ent- Aut der Brücke hatte er eine Photographie niedergelegt. Kaiser Napoleon war so begeistert von deni Spiele Lauterbach's, daß er ihm als Zeichen seiner Anerkennunq eine goldene Tose, mit dein kaiserlichen Namenszug und der Krone in Diamanten' flohen —' Durch Nabnmgssorge» zur , rcster» Abend eine Frau von der») ihr Kind hinab -taat, mit anderen Ländern freund- . Beziehungen zu pflegen, die außerhalb des Dreibundes stehen. Deutschland sei bemüht, ebenso wie zu Rußland auch zu Frankreich in angenehme Beziehungen zu trete», und es gereiche ihm zur Befriedigung, daß bezüglich Frankreichs eine Lage ge schasst» sei, die durchaus angenehme und loyale Beziehungen er- möglich!. Alle fünf bethciligten Staaten können heute in ihrer Gesammtheit und einzeln untereinander durchaus friedliche und freundliche Beziehungen unterhalten. Die Besserung der Bezieh ungen zwischen Frankreich »nd Italien erfülle Deutschland nnt Genugtyuuna, weil hierdurch nicht nur die wirthschastliche Lage des italienischen Verbündeten erleichtert, sondern auch ein Reib- ungssaktor beseitigt werde, der unter Umständen Schwierigkeiten Hervorrusen konnte. X Der in dem Regentschastsgesetzsür das Groß herzogthum Hessen genannte, dem Throne am nächste» seinem jüngeren Bruder, dem Prinzen Friedrich Karl von Hessen, zusallen, dessen Ehe mit der jüngsten Schwester des Kaiser«, Prin zessin Margarethe, sechs Söhne entsprossen sind. Prinz Fried rich Karl »st am 1. Mai 1868 geboren und zur Zeit als Major zur Dienstleistung beim Generalkommando de» 18. Armeekorps kommandirt. x Oesterreich. E» verlautete früher schon, daß einige aus Frankreich vertriebene Kongregationen in Bödmen Aus nahme finden würden Wie nun der.Bohemla" au» Kralowitz bei Pilsen gemeldet wird, sind Verhandlungen mit einem der wegen mangelnder Autorisation aus Frankreich auSgewiesenen Jesuiten orden im Zuge, welcher sich kn Mariatein bei Kralowitz nieder- lassen will Die Verhandlungen bewegen sich angeblich in der Richtung, daß dem Orden da» alte gegenwärtig verfallene Kloster in Mariatein übergeben würde, das ani Gemcindekosten neu aus gebaut und mit anznkausenden Grundstücken dotirt werden soll. X Es verlautet mit Bestimmtheit, daß der Deutsche Kron - Prinz an den im September bei Mana Schoßberg rn Ungarn stattfindenden Manövern Tbeil nehmen werde. M X Frankreich. Vom Kulturkampf in Frankreich liegen weitere Berichte vor. Am Schlüsse der PreiSvertheilung in einer Kongreganislenschnle in der Avenue Parmentier in Paris hielt Eoppve eine Rede gegen die bezüglich der Kongreaanisten- schulen erarlffencn Maßnahmen. Als das Publikum, welche» der PreiSvertheilung bcigewohnt batte, die Schule verließ, kam es mehrfach zu lärmenden Auftritten. Während Coppöe und der Deputirte Lervllc, denen mehrere Damen folgten, das Gebäude verließen, ertönten aus der vor der Schule versammelten Menge die Ruse „Freiheit", „Freiheit". Als rin Polizeibeamter nur Eoppee und zwei oder drei Personen heraustreten lassen wollte, drängte dos Pu'" ' ' " das Publikum vor und schloß sich Coppse im Zuge an Die "Polizei vertrieb hierauf die Manifestanten, dir melfach nd leisteten, und schließlich wurden Coppke, der Drvu- NN Werthe von MD Francs überreichen ließ^ Das Concert war Wstr» Abend eine Fra übrigens das letzte, das unter napolcomscher Herrschaft abgehalten , nachdem sie zuvor wurde: der Saal, in dem cS stattsand, brannte beim Ausstand der Vorgang spielte nch so st„ . ^ -- ctmeister und Vwlin- vcihanaii chnolleii -rchat seitens der Bluckenpasscmten unmöglich war. obt auch als Kom- Am den, Wasser cingeleitete Rettungsversuche blieben ebensall« Ruf Nicht minder okne Ersola, auch ist bis jetzt noch keine der Leichen geborgen worden. . geworfen. Der ganze schnell ob. daß jede Verhinderung der Kommune nieder. Aber nicht nur als Eoncertmeister virtuos Kat sich Lautcrbach mannigfach erprobt, auc vonist und Lehrer genießt er noch heute einen Ruf. Ni»,. ^ , ... . . -- - ^ —-x- berühmt wie der Künstler itt lein kostbares Instrument, ein Stra- ^man Hort, vor Begehung der Th diarius von seltener Klangschönhclt und großer Tonfülle, der -Llckulrkeltv-Policeibezirk nn> Untnstutzung nachgesticht. früher dein große» Geiger Lamat gehörte. Daß Lautcrbach nicht . „ - ., allein ein großer Künstler, ein bedeutender Musiker, sondern zu- gleich auch ein sehr liebenswürdiger Mensch lst. der sich mit ^ ' ^'"8 die seiner weltmännischen Biltmng und seinem feinen Humor über all ^ ^ der Bruckr und voll nhrte die Thal. das reklamehafte Musikantentyum e^nporhcbt, werden alle Die be- —* InWurzen stierte der Kaufmann Ernst Oskar Beaar» . - ^ 250iähr»ae Besteh«» srines Pelzwaarrn», Hut-, Mützru» und Schinna,schäfte«. Di« Familie ist seit 250 Jahren aus drm- Widerstand lcineten, und jchließllcv wurden Coppäe, der Dev tirte Lerollc, der Munizipalrath Gaston MLry und ein Priester auf dos Polizerbureau gebracht. Auch der Graf Urbain de Maillet wurde verhaftet; er wird zur Verfügung der Gerichtsbehörde in Haft behalten. Coppse, Lerolle und Taston MLry wurden 7 Uhr Abends wieder in Freiheit gesetzt. - Als der Deputirte Archi- getrieben, sprang diakon PualiestZTont, und daS Mitglied de» Gemeinderathes arte» drucke, in di« Lemenuet fünf Nonnen, die infolge de» Kongregationistengesetzcs Pari« verlassen wollten, von ihrer Schule in der Rue St. stätigen, die daS Gluck haben, den Siebzigjährigen, der Wohl älter, aber nicht alt geworden lst. persönlich zu kennen. dem Bahnhof St. Lazare begleitetm, kam e» in der Avenue OpLra ---- rügeleien. Mehrere Verhaftungen wurden vorgenommen. Im nach .... de l'Opsra zu verschiedenen Kundgebungen. E« entstanden ehrrre Verhaftungen wurden vorgenommen ^ , . , Fahilhofe» erneuerten s' - - - Schließlich bestiegen die Nonnen den Ei! Munizipalgarde zu 1 aufgeboten worden. X Auch in englischen diplomatischen Kresse« ist die Ansicht verbreitet, baß der Kontgam S. August unmialich schon stark grnug sein werde, um die Strapazen emer selbst ab gekürzten Krönungsfeirr ohne Gefahr einer Recidiv« ertrag« zu können. S« werde wahrscheinlich «in weiterer Aufschub der Krtz» ung erfolgen. getet r - ^-oryost de« Bahnhofes Thal auf ihrem Schließlich bestiegen die 1 .^r aber an Munizipalgarde zu Pferd« ist zur Auf« em aucy vier a»st,k,at»n wart,»»
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