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vermischtes. «n »rt«i«e»er Der grolle Helden» und Charakter- tele, Adalbert Mattowsky in Berlin bat außer seinem Theater nur nach eine Leidenschaft -Altertümer Und mit den Jahre» ist eg ihm gelungen, eine s alten Kunstwerken zusammenzudringe«. wir sie wen " bei gebt . »chkenntul ^ jenen aristokratischen Geschmack Hand in Hand, und allmähl bat sich seine Wohnuna zu einem wahren Museum von allerlei Kost barkeiten und wertvollen Raritäten entwickelt. Kleine Prunkwerke ln Edelmetall. Figürchen in Silber und Bronze. Uhren und Kamine. Krüge und Teller, Stühle. Tische und Schranke. Truhen und Gobelins, Maioltka und Filigran, Porzellane und Holzschnitzereien, Altarslügel und Musikinstrumente au» allen Zetten und aller Herren Landern, GlaSgemülde und keramische Seltenheiten. Fayencen und Schmucknegenständ«, alles daS in hundert ver schiedenen Variationen ist von dem Künstler selbst zu einem male- rischen Ganzen arrangiert und ausgrbaur, in alten Nischen und aus Konsolen arisgestellt, in alten wundervollen Nahmen und Stosse» drapiert und ausgrhängt, daß jede» Künstlrrauae sich an dem phantastischen Ganzen erfreuen muß Doch im Gegensatz zu den meisten Privatsammlungen hat MatkowSkv keine Schansammlung, kein .Museum" im eigentlichen Sinne zusammengebracht, sondern er lebt in diesen alten Kostbarkeiten, man sitzt aus den alten geschnitzten Stühlen, man trinkt aus den verschiede nen alten Römern, Bechen, und Pokalen, eine alte Uhr schlägt und er selber banst hinter den altertümlichen bunten Scheiben m einer Mönchskutte, wie der Faust der mittelalterlichen Sage. Run begab eS sich der .Nat.-Zlg." zufolge, daß das HauS in der JoachimSthnlerstraße, in dem der Künstler wohnt, abgerissen werden sollte und datz der Wirt ihm kündigte. Adalbert aber sagte: .Ich ziehe nicht aus! Denn außer dieser gibt es kerne Wohnung für mich in Berlin. Diese Wohnung, in der ich mir die Zimmereintetlung durch Ausbrechen von Türen, durch Trennung und Vereinigung der einzelnen Räume, ganz gegen den Grundriß des Architekten, zuiecht gemacht habe, nach meinem Geschmack umgeschaffen habe, diese Wohnuna behalte ich, diese oarr keine. Inzwischen begann man unter ihm — er wohnt im Ersten Stockwerk — fröhlich mit dem Abbruch des Hauses, die Treppengeländer wurden zum Teil abgenommen, in den unteren Stockwerke» herrschte die Spitzhacke der Maurer und Zimmer- leule, — Adalbert verharrte in seiner Behausung, und nicht daS staubige Geröll auf der Trevpe, nicht der Spektakel der Abreiberei konnten ihn in seiner Konjeguenz stören: er blieb wohnen. Je mehr sich seine Gattin bemühte, eine neue passende Wohnung zu finden, um so hartnäckiger vcnveigerte er dem Wirt und seinen Handwerkern den Eintritt in die bisherige Behausung. Da ge schah etwas Wunderbares: Knapp vor dem gesetzlichen Umzuas- jermin gelang es der Gattin des Küustiers, dir schm, halb verzweifelt die ganze nähere und weitere Umgebung der Joachimsthalerstraße odgrsucht hatte, eine ganz analoge Wohnung zn finden, eine Wohnung, die der bisherigen aufs Haar glich! Einfach »m die nächste Straßenecke herum fand sie sich, in dem gleichen Stockwerk, mit derselben Ziininercinteilang. niik derselben Zahl von Türen und Fenster». Und diele wunderbare Wohnung gehörte — das ist der Humor davon — dem bisherigen Hauswirt, der vor zwei Jahren zwei Häuser nebeneinander in ganz gleicher Welse Halle erbauen laste»! Und »un begann AdalberlL Umzug, der sich höchst originell gestaltete. Das Umpacken und Tragen von oben nach unten, über die Straße und bann von unten nach oben > — das wäre doch zu kompliziert gewesen. Adalbert ließ einfach, mit der Einwilligung des Hauowirts, die Brandmauer »ach dem Ncbenhnnse seiner neuen Wohnung, durchbreche», und nun ging der Wiederaufbau all seiner Kostbarkeiten ganz wunder bar und systematisch von statten. Die Ruche» und Konsolen, die Kamine und Fliesen, die Nahmen und Gobelins gelanglcn in dem Nachbarhause an die ganz genau entsprechenden Stellen, und der Mieter sieb an der neue» WvhnungSslelle wiederum gegen den Grundritz des Architekten die Räume trennen nnd vereinigen, wie nebenan. Adalbert triumphiert, er hat wiederum seine Wohnung, die ganz nach seinem eigenen künstlerische» Geschmack in Rani» und Licht, in Sonne und Dämmerung eingerichtet ist. seine Wohnung, die ein eveiuo geniales künstlerisches Original ist, wie ihr Bewohner in der Mönchskutte. ** Klub von IM» gegen Tiergcntcnklub. Hinter die Couloirs dieser vielgenannten Jcuktubs gestattete ein Beleidigungs- Prozeß, der vor den, Amtsgericht Bcrlin^Schöneberg zur Verhandlung kam, allerlei interessante Einblicke. Als Parteien standen sich der Gründer und frühere Leiter des in Liquidation befindlichen Klubs von 1900, der Kaufmann Karl Mollheim, als Kläger und der Kaufmann Adolf Flatow als Beklagter und Widerklager gegenüber. Nachdem der Klub von 1900 der Auf lösung entgcgenqebracht worden war, hatte sich Mollheim gänz lich von derartigen Krubangelegenheiten losgesaat, mußte jedoch trotzdem alle möglichen Angriffe über sich ergehen lasten. In der Nummer vom 29. Juni d. I. einer Zeitichrift erschien in dessen ein Artikel, in dem milgetciit wurde, es wäre schon wieder ein neuer IJenklub gegründet worden, der den Namen „Tier gartenklub" sichren solle. Dieser Neiigründung, die weiter nichts als eine zweite Auslage des „Klubs von 1900" sein sollte, werde auch wiederum der vielgenannte Herr Mollheim als Leiter ver stehen usw. usw. Da der Kläger mit diesem neuen Unter nehmen tatsächlich absolut nichts zu tun hatte, so suchte er den Beklagten Flatow auf, der ihm als Mitbegründer des .Tier» gartenklubs genannt worden war. Es kam zwischen beiden Herren zu einer sehr erregten Aussprache. Flatow erklärte unter anderem, daß er mit dem Tiergartenklub gar nicht zu tun babe. Won Mollheim wurde ihm jedoch vorgehalten, daß er sFlatowj in Gemeinschaft mit einem früheren Milglicde des -Klubs von 1900", dem Älusensabrikanten Pflaum, doch schon bei der Firma Albrechl u. Noll das gesamte Meublement und Abrede , tig in Er da ß er Mollheim die Worte ins Gesicht schleuderte: find ein ganz gemeiner Lügner, machen Sie, daß Sie kommen I" Wegen dieser Aeußerung erstattete Mollheim unverzüglich Anzeige wegen Beleidigung. In der Verhandlung wurden von Flalow diese Schimpfwort? als tatsächlich gebraucht zugegeben, jedoch müsse der Widerklage ebenfalls stattgegeben werden, da Mollheim in bezug auf Flatow und die Gründung des .Tiergartenklubs" geäußert habe, er sei ein „falscher Hund. Der Gerichtshof nahm eine schwere Beleidigung als vorliegend an und erkannte gegen Flatow auf 50 Mark Geldstrafe. Moll- Heim wurde aus die Widerklage hin wegen des Ausdrucks „falscher Hund" zu 5 Mark Geldstrafe verurteilt. " Die s,»Wanna-Zigarre in Gefahr! AnS Newyork wird berichtet, daß eine der eisten Wirkungen deS Aufstandes ans Cuba sich ln den Vereinigten Staate» und in Europa auf dem Tabnkmarkt fühlbar machen werde. Der alte Ucbelstnnd der cuba- nischen Revolutionen! Denn nach jedem Ausbruch ging die dortige Tabaksproduktion in ganz bedenlticher Weise zurück und die Freunde einer guten Havanna griffen an jedem Morgen schneller als gewöhnlich zu ihren TagrSblättern. um sich über den Stand der Revolution und der TabakSernte z» informieren. Von allen Erzeugnissen Cubas zählt der Tabak unzweifelhaft zu den bedeutendsten. Die letzte» Ernte» sind allerdings quantitativ wie qnnlitativ ichlechter gewesen, als seit langen Jahren. Während man früher in den Fabriken jede Zigarre, die nur den geringsten Defekt im Deckblatt autwieS, beiseite warf und als Ausschuß ver kaufte oder zu Zigaretten veraibcitete, sah man sich i» den letzten Jahre» gezwungen, jede- Blättchen zu verwenden. Schon im Jahre 1895, vor AuSbrnch der damaligen Revolution, produzierte Cuba 600 000 Balle» oder etwa 63000000 Pfund Tabak. Davon lieferte die Provinz Pinar del Rio. in der, wie immer, der Auf ruhr auch jetzt wieder am hellsten lodert, 260000 Ballen Tabak, der im Handel al» „Vuelta Abajo Lraf" bekannt ist. 140000 Ballen wurden in Havanna zu Zigarren und Zigaretten ver arbeitet, die übnarn >20 >00 nach Amerika und Europa exportiert. Die Ernte der Provinz Santa Clara erreichte damals 130 000 Ballen deS als „RemedloS Leas" bekannten Blattes, von welchem sie etwa 30000 Ballen verbrauchte, während Deutschland und die Vereinigten Staaten den ileberschuß abnnbmen. Die Provinz Santiago brachte eS auf 100 000 Ballen, von welcher Quantität 40000 in dem Distrikt konlnmlcrt wurden. Die übrigen 60000 Ballen werden feit Jahren an dir Staatsmonopole von Oestcrrelch-Nngarn, Italien usw verkauft. Dieser Tabak ist unter dem Namen „Gibara" oder „Mayart" im Handel bekannt. Man sieht also, daß daS aromntiichr Kraut überall ans der Insel Sortketzona siehe nächste Seite. ^ in Berlin Anwachsen vsulseiis 8snlc. Ts-pitrll unll keservsn 297 Milanen Mru. Lvsistaieelarlnnraast««: Unvnivn, Vvvsilvn, I>«n1xkart a. LL. Mnnllrnrx, DvIpLlßj, London» Alitnvkv», Asürndvrx, HV1v»Il»a«Ivu. vis 2ill8M ftlr Vopositovvilll.rgvll woräou voll Ull8 llvä Ull3gr6ll Oopositou- kL88Sll voll Konto Ld vis folgt vorgütot: kiirs -Inlir. ds'r tLZIKLer Vorlü§M§ . . . mit z bei einmonAtlieLsr Lünäi§mi§. mit 3" « dsi äreimouLtlieksr Hünäi§M§ mit 3^s^<> ksi seekLmonAtlieksr Lunäi§mi§ mit 4*1o vrosilon, ävll 19. Soxtombor 1906. DrsrLusr I'ilig.Is Lsr Dsnisekeir ^oliruiiUMlnx 10, ^ in rill «11811^80 22, älhoi'tMIri 10, 1tIa86>vjt/.Er 8tr. 17» IVilstlrusser 8tr. 13, Lrinsonltr, 86li!N6i'l>1i»tr 13, HZL'sioSr, Xurliruis. Lebt'. iiriilmlll Lankbaus Vai8enlM88tW6 2V. llLUpl8ttL886 38. -tn- aack VerltaaVvon Slaalspapterea, I>ran«Ibr1vrea ete. Annakmv von Kelllss'n run Vöi'rlnsung mit 3-4 °/o sposenlvei. Vsimielnnj? von etn-elnen untsr alletnlzrea» Verschluss der Drmieter stehenden Sakos in unseren nach den aeavstea lüitabr- aoß-en im teuer- riu«I «Ilebessteberei» Oorvklbs erbauten 8t9,d1Ks,N1N16ri1 rur ^alkdv« abi ans von VVei Ixvxvaistanckvn aller ^»rt, vio: Mekten, Urkunden, Schmuck etc. Bankgeschäft, krrrrsartrrsss, Leks der 0»lsrisstrrr§e. Vvr lxmil von uml HVv» tpoplvrvn. Lkvlvikunx von HVortp»i»Ivrv». ^annlimv vonsAvIUvv» in» ttvposilon- an«L 8vI»vvkvvvlLvIin. VvKVnItunK von ^Vvrtp»i»iv» vn, Kon trollo äor ^ublosuiigou, Kioliolung iiooor 2ii>8bogoll, Linrug xolostor nnä gokiiutligkor Mokton. M->nI1i»u»8 von So»l»o»-«, Klinnvvlin- lunzx vonr»U8lttn«Il8vI»vn Unnlc- notvn, Oolsli vt«. IVoinLLH»tvKIv tiir HVvvI»«vI. 4l»»NN»ruaM »Iler I», cka« NankVavI» etnsvlilazrenelon L>e»vt»LN« «ater Ta»IoI»«r«ruzr Kala ater an,I «orx- VLlUzxer NeaienauU. 8 AuSkirnftei „r.ax", jur. Leitg. »r. zur. ^ Arriberr von Kirchback,, Königl. Land- ^ grrichtSrat a. 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