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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 12.03.1930
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1930-03-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19300312021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1930031202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1930031202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-03
- Tag 1930-03-12
-
Monat
1930-03
-
Jahr
1930
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Vre ymWtiuIschi 0rt«» in a«m»nz «stentltche» vortraa-abend brr Rrtch«»r«ssewart »,» ^ > «uauß »k-l iv« gm»--«» Merlin). Uer «Non' «, führte au», daß in de» d,stehende» Parteien keine k-nationale volk-nationale Bereinigung zu finden sei. weil alle in der Meinung ihrer Wähler versagt hätten. Dal tet. " jede Partei, di« am Ruber Ist. nicht halten kör a» liege daran» daß . . . . . . .... ^ Iten könne, waS sie versprochen habe. So scheitere auch sede vppostttonspartet an einem Erfolge. Jede Wahl bringe einen neuen Herfall in «arteten, die keinen Anspruch darauf hätten, politische Geltung zu erlangen, denn der politische Kampf kei nur der Kampf der Welt anschauungen. In diesem Sinne wende er sich auch gegen die Christliche Bauernpartei. Die Nationale RetchSveretnigung bekämpfe dieses System. Der politische Kampf an sich sei gar nicht ab- »»lehnen.- er sei ein gute» Zeichen von dem regen Interesse de» deutschen Volke» an der Politik. Zur Besserung des gegenwärtigen Zustandes wolle man zuerst die Beseitigung de» ListenrvahlsyftemS. bei dem der Wühler gezwungen werde, seine Stimme Männern zu geben, denen er nichts zutraue. Die Volts- nationale Retchbverciniguna werde verlangen, das, der Ab geordnete au» seinem Wahlkreise stamme. Man müsse er fahren. welche Mittel für den Wahlkampf auf- gewendet werden. Die Zahl der eingeschriebenen Mitglieder der Bolksnattonalen RctchSvereintgung sei die höchste aller Parteien nächst der Sozialdemokratie. Nur derjenige werbe als deutscher Politiker vor der Geschichte bestehen, dem cs gelänge, die Wähler der Sozialdemokratie zn einer nationalen Gemeinschaft zn führen. Das Proletariat sei international geworden, weil ihm die Nation nicht» zn geben gehabt habe. Der Kamps gegen den Marzi » m u S sei noch heute ei» stampf gegen den Besitzlosen, man mühte aber an die Stelle seiner Theorie» eine beiiere Theorie sehen. Das Spiel mit der Diktatur sei ei» Spiel mit der Einheit des Reiches, bas als ein Spiel mit den deutschen Imponderabilien abgclehnt werden müsse. National sei der, der sein vaterländisches Gcluhl t» der Stunde der Gesabr zu Markte trage und wer seine Fähigkeiten in den Dienst der Nation stelle. Ter Jungd rutsche Orden werde niemals Partei werden und Mahraun werde niemals ins Parlament gehen. Für den Jungdeutschen Orden gebe cs keinen Flaggenstreit, keinen Streit ui» Monarchie und Republik, keinen Streit um Juden und Freimaurer, sondern nur positive Arbeit in christlich-nationaler Weltanschauung und in einem neue» Berantwortungsgesühl. — Dem Bortrag svlgte die Beantwortung schriftlich gestellter Fragen. Aut -em Polt-etbertcht »uf dir Parkftraß« wurde am Montagabend «tn« Krau von einem Fremden um Seid angrsprochen. Ul- sie ihm etwa» geben wollt», entriß ihr der Mann da» silberne Geldtäschchen. da» «int»« Mark enthielt, und flüchtete. Der Dieb ist Ä» bi» <0 Jahr« alt, etwa 170 Zenti meter groß, bartlo», trug «rbrtt-kletder. Hinweise zu seiner Ermittlung werden nach dem krimtnalamt, Zimmer 182. erbeten. Unsng am Feuermelder In der Nach» zum ö. Februar war «in auf der Meißner Landstraße an einem Gittermast angebrachter Feuermelder unbefugt in Tätigkeit geletzt und dadurch dte Feuerwehr alarmiert morden. Der Täter konnte später durch Beamte der St. Lchutzpoltzeiwache ermittelt werden. Selbstmord «ine» NeichSbahninspcktor» «nb stellvertretenden Bürgermeister» Zwickau. Der 8N Jahre alte Netchdbahninspektor Bey- rtch au» Wilkau hat sich t» seiner Dienstwohnung er schossen. Er bekleidete im Gemeinderat das Amt deö zweite» Stellvertreters des Bürgermeisters. Eine Revision der Gttterkalle, die Benrich zu verwalten hatte, ergab gröbere Unregelmäbigicttcii. Eine ganze Familie vor Gericht Am 12. August v. I. zur MitternachtSstunde hatten der iü Jahre alte Steinraunner Hugo Schatte ubcrg, seine Lhesrau sowie ine Söhne Steinsetzer Rudi und Edgar Lchattenbcrg, 24 reip. 2ö Jahre alt, eine Schwieger tochter Gerda geb. Kern und eine Paekerin Linda Frc » z c l n Tresden-Oöergorbitz einen »ach der Stadt verloürenoen .'lutvlnis bestiegen. Da sie sich ungebührlich ansgesuhri habe» allten, forderte der Schaffner zum Verlasse» des Autobus aus. Daraufhin wurde der Schassner und ein Fahrgast tätlich an- ,egr^en und schließlich auch ein Pvlizeibeamier mißbandclt. Ilui dem Wege zur Wacbe leistete einer der Söhne Widerstand, »iw wurde seine Besreiung versucht und durch lautes Schimpfen die Nachtruhe gestört. , , - Dieses nächtltckre Vorkommnis führte zur Erbeb»»" einer nnsaugrcichcn Anklage wegen Kvrperoerlctzuug, Bcamlen- lelcidigiing und verschiedener anderer Delikte. Am D enStag n'ichäsligie sich daö Gemeinsame Schöffengericht damit. Da der -achverhalt reichlich vcrwiciell war, muhte eine langwierige Beweiserhebung durchgenibrt werden. Rudi Sch. wurde m sechs Wochen Gefängnis, sei» Bruder Edgar zu 120 Mirt, -er Vater zu 200 Marl und die Schwiegertochter zu 'ist Marl Geldstrafe verurteilt, Frau Lcbattenberg und die Frcnzel da gegen sreigefprocben. Rudi Sch. erhielt eine Bewährungsfrist iugcbilligt, muh aber 120 Mark Buhe zahle»». Die Tätigkeit »er Feuerwehr Tie Fenerwebr wurde am Dienstag 6,UN Uhr abend» nach vdlergasse t gernten, wo im Erdgeschoß einer Druckerei „ui unermilteltc Weise ein Strand onSgebrochen war. E» brannte» Tische, Regale, Papier, «leider und Walzen. Der Brand wurde mit kleinem Löschgerät gelöscht. 10,5« Uhr abends criolgte ein Alarm nach Rcicker Straße 4». hier war tm GewüchStians einer Gärtnerei infolge starten Heizens et» Brand entstände». ES brannten Bericklage, Bcr« o»ä»ngSmaiertal und das Dach. Der Brand wurde mit kleinem t'ölchgcrat gelöscht. INS. Sächsische Landes Lotterte r. Klnsse — Ziehung vom 12. März — ». Dag Ohne GewährI 25000 Mark: 22 ION »Otto Mark: 07082 12200!, !>>It>t> Mark: >1588 Vit 12 LAU» 44080 52557 V0848 10458« 1lRi875> 100704 II85I7 181087 1440N8 rnnit Mark: 82« oouo 8004 10807 sagt« 57054 00!,»7 02419 8,025 85210 808110 102000 11105,8 118700 121871 181744 l»l«08 184402 485,740 tOVtt Mark: l270 4204 .->472 I50l,5 »5180 80785, 872»» 882»! 42050 45,401 48771 405,18 57080 04877 01784 00173 07480 70145 70202 74080 818.52 880.58 »408t »4047 »0837 «8:184 I12V40 114780 11700t 122W2 >24201 120185 I8I««1 185748 I87IS8 142812 1428.50 I5,1«74 500 Mark: »015 5802 -Si85 5001 0800 >2088 181 II 14208 15,820 45888 178.54 18004 20.502 22120 22782 285,82 28580 85,010 80084 87550 44W2 47084 40415, 50428 5,0841 51028 5,020.5 5'IE 00080 0.5488 08885 71,884 71880 74IOI 71885 74702 758140 84281 80877 87180 80088 80001 80700 00018 05,074 08-224 I»:!07I 108710 ,00400 >08872 I01N27 >18888 121824 >28.548 128010 124880 124.57.8 I2O2I0 420770 4NI405 I82I78 181:80! I8008I 18>'E5 180405 1 102>8, > 52018 1528 a! ,5,115« 15>4080 1.57580 157S47 158,240 Svetternachrtchten vom ir. Mürz -4d^ MI ll^ Amtl. Bekanntmachungen Ausschreibung Die Herstellung von innere» «astcnsensteru iür dte Technischen Lehranstalten «Altbau,, Durerliraste 45, sollen vergeben werden. Prelslistenoordrucke nicrdcn, soweit der Borrat reicht »n Hoch- bauami, Neues Rathaus. Ringitraße 10,8., Ztinmcr 854, kostenlos in der .steil von 10 bis >4 Uhr an hieiigc Bewerber abgegeben Daselbst Itcgi auch die Hrdnuug über die Bergebung von Zlrbeiten und Liefe rungen für die Stadt- und Schulgemeinde Dresden uiw. vom 4. De zember 1018 zur Einsicht au». Die aiiSgcslillicn Preisliste» sind iinicrschrtcben, verschlolfen und mit entlvrechender Slullchrilt verleben bist z»m Schlußtermin, Dienstag, den >8. März, 11 Uhr, tm Höcht,auamtc, Ncnes SlathauS. «Itngstraste 10, 8. L-bergeschoß, Zimmer 851, ctnznreichen. Der Rai bebält sich die lreie Auswahl nntcr den Beiverberii. sowie die Ablehnung aller Angebot- vor. Die Bewerber bleiben bis mit 5 April 1080 an ihr Angebot gcbu 10c». Die GewährleiitnngSsrist beträgt zwei Jahre. Amtttcher SVinterfpoct - Metter-tenst der Lächsifch»« Landeswetterwarte Dresden in Gemeinschaft ml» dem Sächsischen Verkehrsverband nnd dem Sktnerband Lächle« nom 12. März 1080 Zinnwald-Georgeiisetd: —4 Grad, Schneesall, schwacher Nord wind, 13 cm. Lcbueettesc, 8 cm. Nenichnec, Ski und Model aus Wald wegen möglich. ü'bcrwielentbal: —5 Grad, Schneesall. schwacher Nordwritwind, 8 cm. Schncetieic, '.ilenslbnee, Pulverschnee, Ski und Model gut. Fichtelderq: —7 Grad, Schneelall, schivachcr Nordwestwind, 20 cm. Lchnecliesc, 8 cm. Neuschnee, Puluerlchncc, Ski und Rodel gut. tklingenthal iAIchbergl: —5 Grad, bedeckt, Ickwachcr Odordwest- wind, 12 cm. Lchiieciicie, 2 cm. 2!euschiicc, verharscht, Ski und Rodet mäßig. WitterungSausIichten: LbcreS Erzgebirge anhaltend, libriae Gebirgslage» vorwiegend Frost. Wechlelud bewölkt, vereinzelt Lchneclchaner. rvas erstand -er Elb« und ihrer Zuflüsse 1 l.Maii 12 Mär: «a> mach -Mo- dran Laim 20m- dura Brand et, - 24 - 21 -M ei nt» Lcil- merist Avista Or«,der - 172 - Hi« ?e,'csiekiekkIgkukiD <Z> 5>ill ^Hi0? o—gvZ ^,504 ^55 lli^oVi/7 ^,hiVi,S M^Wl0-5wlm Os-obumlm (^beiter (Hualbdeä ^»«alkIeehliMdeäcchi Ddeäe-b» V.'gegen *5cbnee /2,brouoe! ^iivgo L dlebei «>l)onL> si 6ev-itiei- Wetterlage Die Witterung wird vbllig durch die eingcdriiugciie maritime Polarlusl beherrichi. lieber 2tacht Hai die Ausiirablung be> ivolligcm Himmel die Temperaturen im Flachtande ans ^ I Grad ois — 8 Grad gesenkt. FichtcUicrg und Brocke» melden je —7 Grad. Die Niederschlage waren bis jetzt nicht ergiebig. Im Flachlnude kommt es zu verciiizelien lcichieu Schuucrn, keilst alst stiegen, vor wiegend aber als Schnee. Im allgemeinen bat das Erzgebirge 2 bis 8 .steniimcier. das Firbielberggebiei aber 8 .steniinicier stleuichnee. ES bai sich damit der iür diele Zelt charalieiilliiäie «älierücksaü ein- gcstelli. Sowohl im Weite» als auch b-londers im Tüdosteii sind IZunstrastc 5 1,1 bei iallcndem Lulidruck sivrungeii oorhandeu. Der jetzige wenig srenudliche WliicruunScharnüer mit zeitweiligen Niederschlagen durste bei der geschilderte» Wetterlage anhaltrn. » Ttoilon I dis 5 non 7 Ulir morasns. üdriqi> Slal'onen non 8 Uhr morgens S!2lion Lei l t>e,n>. 8 UI» mora npcraiu nöcksie v. aeßr. Taace ren Neiße d.ver». Nacki Wi Nickt»»p mie nü Stärke il — 12> Wetter i beim. 8 11 tu m pra ?-«— L k L Dresden — l -i- 5 — I V7IW5 8 00 — Weiher Hirict <> -i- 2 — 3 vz I 8 00 — Aiela -1- n -»-IO -1- 0 6 00 Jiilau-Kirlchi - l -1- 7 t) l :i 00 — Chemnitz — I -i-Iti — 4 XXV 4 2 :r Amiciberg — 8 -i- 7 — 6 tzöXVV I 6 2 »> sichietbcrg — 7 -j- 3 — 7 XXV t> 2 10 Brocken - 7 — 4 — 7 XXV ü 8 2 mii.ir 4 bedeckt. 5 stiegen, o Schnee. 7 Graupel oder vaaei. 8 Dunst oder Nebel -Sichlnieilc weniger als 2 Kilomcierl. « Gewilicr Demvcrnlurc»: -> Wörme- irad». ' Ikäliearade. ' stn den lcstien 24 Stunden Liier au> da, Quadraimeier Dresden am 11. März IS3Ü: Sonnenickeindauer Siunüen. Tagesmtileliemp. st- 2.6° L: Abioeichung vom Normatwert — v,v« t,. WilterunqsauSsichten »eine wesentliche Aenderung des WtiternngScharakterS. Wechselnd bewölkt mit zeitweise» Niederschlägen. Flachland örtlich Nachstrvst, lagS wenige Grade über Null. Dbercs Erzgebirge auch tagsüber Kältegrade. Schwache, Gebirge mäßige bis frische Winde, vorwiegend aus nördlichen Richtungen. 6l.«Sllrr s_UXOSl<>4I-?OSS^I^ Sagrünäot 1SS4 /z„5IO1.OS7pr->zSSL 18-24. Is!.-8.-8. b41 rI HO /V O /V n I O k7 X.I scsiosilsisos u. prsisiv. IX >- ^/^iX>X I O IX LI I>1 rufoigs moci. kirmcht^. klgsns V»rc8romung,»s0ag« , SprNrlncstlsror«, S1»«sa1,!«i,srs> rov,lo StvNmscbsr , Scklosssr Labmieä» / Msmpnsr/ LürNsr, Latbsr/ klssttr. es«. käpcllc unter ihrem zielbcwiihten Letter, (Yencralmusikdirektor Robert Monzer, mit in erster Stelle. Nicht nur die öekonnten sommerlichen Pvsthoskonzerte. sondern auch die giohen Phil- harnionischen Äonzcrte des Winters, dte rcgelmähig ausver- kaufl sind, zeichnen sicii dnrch überaus interessante Programme und durch erstklassige Vermittlungen ans. Dies bedingt schon die rege Verbindung mit allen Mnsikerschctnnngen des inter nationalen Weltbades. «Generalmusikdirektor Manier, der auch ein ausgezeichncics Streichquartett gründete, und dessen Gemahlin eine vorzügliche ikonzertsängertn ist, btctci tn jedem seiner Linsonielvnzcrtc ein zeitgenössisches Toiiwerk und bringt auch alle berühmten Jnstrumcntalsolislen »ach Karlsbad. — Im letzten seiner Konzerte hörte man ein stark scnclndcs Tongcmälde von Hermann HanS Wctzler, betitelt: „Sbmphvnischer Tanz in baSktschem Stil* ans der Oper: „Die baskischc Venus", ein Werk, das alle Register atonalen Musik schaffens zieht, in seiner snitcnhaften Struktur und tn der glänzenden Instrumentation aber von Gedankenfülle nnd überlegenem sahtcchnischen Können zeugt. — Der mitivirkeiide ügiittiiersäiigcr Karl Ziegler aus Wien vermochte den Inhalt seiner gewühlten Lieder mit Orchesterbcgleitung von Joses !Narr und Nich. Straust leider nicht restlos zu erschöpfen. Leincr Stimme gebricht cs an strahlender Lencktkrait. Eine imposante Orchcsterlcistung aber war dte von Gleneralmiisik- diicltor Manzcr überlegen ausgedeutcte „Faust-Sinfonie" von Franz Liszt mit dem vom Karlsbader Männeigesang- oeictn tonschön gesungenen Cllni-'w mvsticuz. Das Orchester litt seinen Jnstrumentalsolisten spielte glänzend und bot einen iclleneii Kunstgenuß. Das ausverkanste Haus stand unter dem Eindrücke eines musikalischen Ereignisses und dankte be geistert ?igr. 1* Uraufführung cineS Cecil-Rhod«S»DramaS im stochnmer Stadttheaier. Hans Rehberg igeb. 1901 in Posen» ist uns beute noch ein neuer Name. Vielleicht wirb er bald ein allgemein bekannter sein. Denn sein erste» Biihneiiiverk beweist nicht nur sicheren Blick sttr dte Wirknngv- sordernngen des Theaters, sondern auch seelische EtnfühlungS- krast in seinen Stofs. Dabet soll keineswegs verschwiegen werden, dab der tunge Autor hinsichtlich der Kunst sparsamer Verwendung seiner AuSdrnckömlttel noch manches zu lernen hat. — „Ereil Rbodev" Ist ein historisches Drama tm Sinne der Neuwandlung dieses Begriffe». Da» steifst, er bringt die dichterische Gestaltung von Tatsächlichem und Ge baiiklichem. zu dem wir stcute »och in persönlicher Beziestnng »eben. So erleben wir mit steigendem Interesse, wie dte «mastigen, ans die „Bereinigten Staaten von Südafrika* ^richteten politischen Pläne de» „ersten Cäsar- de- modernen «urovaS* — so nannte Lpengler LeeU Rhode- — an der U». bcngsamleit Englands scheitern. An einem rücksichtslosen Imperialismus, dessen meisterhaft tnpisiertcr Vertreter der Diplomat Lord Mtlner ist. Mit äußerlich eleganter, inner lich stählerner Klugheit stürzt er RhodeS. weil desten letzte Pläne gegen England gerichtet sind. Schlagkräftige Streif lichter sällen dabei auch auf die Stellung Englands zu Deutsch land und die verfehlte deutsche Außenpolitik. — Die Träger der Handluug, die die Zeit vom Etnsall Jamesons in Trans vaal »1806» bis zum Tode RhodeS' während des Burenkrtegcs nmsasst, sind in ihrem Tun logisch motivierte, lebendige Menschen. Der Dialog ist erfreulich cigcnwiichsig und nn- verzerrt i» seiner sprachlichen Formung. — Die Ausführung war eine künstlerische Tat des Spielleiter» Dr. Buxbaum und seines Ensembles. Starkes schauspielerisches GestaltungS gefübl besaßen besonders Gcrh. Met necke als RhodeS »nd Emil LvhkampS Mllncr. — Der anwesende Verfasser konnte für herzlichen Beifall banken. 8p. s* Eilte Kaserne als Museum. In Bingen wird die Kaserne, die zehn Jahre lang die Besatzungötruppen beherbergt hat, zum Museum »mgcwandclt werden. Die Binger Stabt- Verwaltung beabsichtigt, daö Gebäude vollständig ne» herzu- richtcn nnd ein Heimatmuseum darin uiilerzubringen. Eine Beratungsstelle für deutsche Aerzte in Neuqork. Die deutsche Medizinische Gesellschaft hat tn Ncuoork ein Komitee gebildet, das die Aufgabe hat, deutsche Aerzte, die nach Amerika reise», beraten- zu unterstützen. Das Komitee ist der Ncunorler Medizinischen Akademie angeschlossen. Das angefeuerte Gehirn Wie gern möchte der Mensch leichter, schneller und bester denken, aber der „Nürnberger Trichter* «nb andere wohlmeinende Empfehlungen der Vergangenheit haben nicht» geholfen und keinen klüger gemacht, al» er vorher gewesen. Nun scheint eS aber so, als ob e» der modernen Wtnenschaft gelingen wirb, die Hirntätigkctt künstlich zu steigern. Eine Zeitlang dacht« man. baß der Phosphor da» Allheilmittel sei, da Gebirn und Nerven an PhoSphvrverblnbungen besonder- reich sind, und so hieß e»: „Ohne Phosphor kein Gedanke!* Aber dte zahlreichen Präparate, die bald aus den Markt ge bracht wurden, haben »nr wenig genützt, denn man erkannte, das, nur tn den seltensten Fällen PhvSphormangel die Ur sache der Nervenschwäche ist. Nun bat man aber tn iüngster Zett, wie W. Finkler in der Frankfurter Wochenschrift über die Fortschritte tn Wissenschaft und Technik „Die Umschau* au-sllhrt, von zwei verschiedene» Geilen, einer physikalischen und einer biochemischen, epakt begründete Verfahre» ge sunden, die die Hirntätigkeit erhöhen. Das eine dieser Ver fahren ist die jetzt so vielfach in der Heiltnnde angeivciidetc elektrische Durchwärmung, die Diathermie. Das Gehirn wird im waürstcn Sinne des Wortes „angefeuert". Durch Versuche in der Wiener Nervenklinil haben Schilder und Hoff gezeigt, daß die elektrische Durchwärmung, deren Wirkung ans die Tätigkeit beim entblößten Gehirn man be reits beobachtet hatte, auch durch die unversehrten Lchädel- knoche» hindurch sich durchführen läßt. Man wählte zur Be antwortung dieser Frage das Kleinhirn, und a»S gewissen abweichende» Bewegungen der Arme bet der Diathermie er gab sich, daß der elektrische Strom tatsächlich durch dte Scbädelknochcn tn das Gehirn eindrtngt und eine Sleigernng der Leistling hcrvorrnft. Durch die Erwärmung wird dem betreffenden Organ reichlich Blut zugesührt, nnd diese Blnt- zufuhr wieder fördert die Tätigkeit. Unabhängig von diesen Arbeiten wandte Prof. Kraus an der Prager Psnchiatrischen Klinik die elektrische Durchwärmung des Gehirns und deö Rückenmarks bei Erkraiiknngc» dieser Organe an »nd er zielte geradezu wunderbare Heftungen und Besserungen, so daß auch dadurch die starte Einivirlnng der Diathermie auf das Gehirn erwiesen wird. Eine andere Mettwde, unser Gehirn anznregcn und leistung-fähiger zu machen, beruht aus de» Studien des H i r n r c i z st v s s c s, die Professor Steinach an Fröschen durchgcsührl hat. Man nimmt an, daß die Wirkung der Hor mone tm wesentlichen daraus beruht, daß sic in dem Organ eine Blutfüllc Hervorrufen. Es gelingt auch, dnrch Dia thermie dte Funktion von Hormondrüsen zu steigern. Der berühmte Wiener Gelehrte hat nun gezeigt, daß durch Ein spritzung von Hirnsubstanz dte gesamte Tätigkeit des Zen tralnervensystems eine deutliche Steigerung ersührt. Bet Wasserfrvschen wurde die Nerventätigkeit aus diese Weise um IW bis »W Prozent erhöht. Dte Frage, ob daS Hirn- Hormon auch die höheren geistigen Fähigkeiten, also die Tätigkeit des Gehirns, zu fördern vermag, wurde durch Ver suche mit Laubfröschen in besahendem Sinne beantwortet. Beim Fang von Beutctieren zeigt der Laubfrosch eine höhere seelische Tätigkeit, und durch dte Einspritzung des Hirn- Hormon- wurde nun erreicht, daß die Frösche viel rascher und mehr Fliegen sangen, oft das Doppelte und Dreifache. Man wird nun den von Steinach entdeckte» Htrnreizstvsf auch beim Mensche» praktisch anwenürn. llnterdcsicn hat der Innsbrucker Physiologe Haberlondt aczeigt. daß das Hirn- Hormon „dtaltstervar* ist, b. b. auch den Darm durchdringt. also nicht nur eingespritzt. sondern auch geschluckt wtrktam sein «Lßt^ ^ ^ . L.
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