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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 12.03.1930
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1930-03-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19300312021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1930031202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1930031202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-03
- Tag 1930-03-12
-
Monat
1930-03
-
Jahr
1930
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Nr. 121 Leit« 2 lande und der Pfalz bald die de» Gaa »r »«ft . . . »ebtet« folgen wird. Dt« Rückkehr »« stetiae« Verhältnisse». »1, wir vesttmmt al» Folge der Annahme de» Neuen Plane» erwarten, macht erst den Weg sür ein« stnan»>. staats-, und wtrtschaftspoltttsche Reform frei. Da« Ftnan,Programm der Regterung »»« Le» »ember wurde durch dt, Notwendtgkett verstärkter Schulden tilgung htnauSgeschoben. Aber tm Ginn, diese» Programm» erklärt dir Reichsregierung erneut, daß Deutschland« Wirt, schasl dringend der Entlastung bedarf, die »u dem frühest möglichen Zeitpunkt «rsolgen muh. Die deutsche Kapital- btldung muh gefördert, dt« Audgabe» müssen soweit wie möglich gesenkt werden. Vor allen Dingen aber ist «tne Sanierung der Finanz» und Kassenlagen des Reiches, der Länder und Gemeinden die unerläßlich« Voraussetzung sür eine Rückkehr zu geordneten Finanzverhältninen. Deshalb bat die Reichsregierung den Haushaltplan sür 19S» mit größter Sparsamkeit ausgestellt und durch sichere Einnahmen in sich ausgeglichen. Eine Ge» säbrdung der Währung ist auogeschlosirn. Di« Furcht vor politischen llnruhen fördert die Kapitalflucht. «Nanz z» unrecht. Denn die Regierung ist stark genug. Pnksch- gelüste von links und reckte incksichtslos tin Neune zu unter drücken. Die deutsche Republik sieht heute unerschütterlich da. Eine ruhige Fortführung der deutsche» Gesaiutivirt- schalt, ihre Eullastuiig durch den Reuen Plan, die geplante S r c u e r r e s v r m, sowie die eingeleiiete» Maßnahmen zu- guiisteu der L audwirtschast sind die Grundlage, von der aus die Reicköregieruug am Wiederaufbau unseres Vater landes weiter arbeiten will. Sie fordert dazu die Mitarbeit des Deui'cken Reicke-iags, die ihr nickt versagt werden dars, wen» das deutsche Volk nicht schweren Schaden erleiden soll. Als Grundsatz für den außerordentlichen Haushalt hat die Regierung festgesetzt: i Reue ansterordentlichc Ausgaben dürfen künftig nur in den Haushalt eingestellt werden, wenn die Deckung fest» sieht. 2. Vorläufig dars ein neuer Anleihebedars erst dann wieder in den Haushalt eingestellt werden, wenn der alte endgültig adgeveckt ist. 3. Alle Perpllichtunge» dürfen nur im Rahmen der vom Reichsiinanzrninistcr bereitgestellten Mittel cingegangc» werden. Das neue Fiiie.nzprograinm wird der Wirtschaft neue Impulse gegeben und auch die Kapitalbeschasfung im In- uud Auslande sörder». Die Ausführungen des Reichskanzlers wurden von der Mehrheit vielfach mit Beifall begleitet, während die Oppo- sition au verickiedeuen Slelleii lebliasleu Widersvrnch er hob. Großer Var in erhob sich namentlich aus der Reckte», als der Kanzler erklärte, das; niemand über die A u s w i r k u u - gen des H o u u g p l a u s Sicheres prophezeien könne. Abg. Dauch (D. Dp.) gibt für das Zentrum, die Sozialdemokraten, Demokraten und die Deutsche Volkspartei zu dem Liauidalions- a b k o m ni e » mit England, Australien und Neusee- laud eine Erklärung ab. wonach die genannten Fraktionen diesem Abkommen nur zustiniiiieii, weil sonst England den Re u e » P l a u vieUeichi nicht ratifiziere» würde. In der Erklärung wird dann die Beschränkung der Freigabe des liauidierten E i g e n t n in s und namentlich die Hai- tnng Englands bedauert, aber die Hoffnung ausgesprochen, da» sich auch bei der englischen Regierung noch eine andere Auffassung du ick'eben werde. Abg. Ivallraf (Vnall.f verweist ans die Erklärung in der Reichskanzkerrede. da» die Regierung mit alle» Machtmitteln ausgerüstet sei, um Ruhestörungen von rechts oder links z» begegnen. Das könne dock nur bedeuten, das, die Reichsregierung de« Entwurf eines neuen Republikschustgescstes zurück- ziehen wollte. (Heiterkeit rechts.) Während hier über den ?1o»napla» geredet würde, spielte sich hinter verschlossenen Türen das Sechstagerennen oder Dreiwvchenrennen um die F i n a n z r e s o r m ab. (Sehr gut! rechis.i Mau muß heule an die großen Hoffnungen erinnern, die seinerzeit ans den G eist von Locarn o gesetzt wurden. Bon diesem Geist war bei den Pariser »nd Haager Verband- lunge» wenig zu spüren. Wir Deuricknaltonaien erstreben mit Frankreich ein Ver hältnis des Vertrauens und der Berständlgiing. Ein solches Verhältnis kann aber nickt bestehen, solange Deutschland aus schließlich der Amboß, Frankreich ausschließlich der Hammer ist. Wir begrüßten mit großer Freude die Befreiung des Nhcinlanücs, aber nnr vergessen nicht die immer wieder- kchrenden Erklärungen der treuen rheinischen Bevölkernnq. hast die Befreiung nicht erkauft werden soll durch neue Kette» und neue Lasten. Wir veraenen auch nickt, daß die Befreiung des Taargebietes mit seiner ireudenticken Bevölkerung noch nickt erreicht ist. Wir denken auch an unsere deutschen Landsleute in Enpen und Malmedn. die durch die Farce einer Volksabstimmung es, «kt« «»§ »«« Kart« »er Oft»,«»»«. ««» verlangt. EuttdNschun, »tcht >» er f,lch« Da« Be». ,a»geaner erinnert «» den Wucher- varaarav-en de« Deuts««« Strafgesetzbuch«». Danach treibt Wucher, wer sich «inseitigen Vorteil durch bi« Ausbeutung de» Unersahrenhelt. de» Leichtsinn» oder der Notlage eine» anderen verschafft. Hier bandelt e» sich um die Ausnutzung von Deutschland» Notlage. Wir möchten der Regierung raten, lebenswichtige Verträge nicht in Zeitläusten abzuschiteßen, in denen ihr das Messer an der kehle sitzt. Wir de» dauern, daß Dr. Schacht nicht schon in Parts zurückgetreten ist. lZurns links: Wir auch!) Wen» der Aonngplau vom Rctch-tag angenommen wird, so beantragen wir die Aussetzung seiner Verkündung. Wir wollen dem Reichspräsidenten in aller Ehrerbietung Ge legenheit geben, nochmals zu prüsen, ob er unter dieses Doku ment seinen weltgeschichtlichen Namen festen will. (Veisall recht».) Abg. Dr. Brüning (Air.) erklärt, die giftige Besprechung der ZentrumSerklärung in der Rechtspresse zeige» daß das Zentrum den richtigen Weg gegangen ist. Mit leichtem Herzen werde keiner dem -)oung- plan zlisktmmen. Selbst die Freude und der Jubel über die Befreiung des Rheinlandeö seien nicht ungemischt, da sich auch dann das Rheinland noch nicht der gleichen Lonveränitäl erfreue, wie alle übrigen Teile des Reiches. Wir haben bisher die Reparationszahlungen geleistet tm wesentlichen mit ausländische m Kapital, das wir uns ge liehen haben. Dieser Prozeß wird weitergehen. Er wird erst aushören können, wenn unsere Berlragskontrahenten nnö andere Länder eine den Leistungen des Aonngplans und der Berzinsungs- und Tilgiingssninme des heret»genvmme»cn ausländischen Kapitals entsprechende Ausweitung unserer Handelsbilanz ermöglichen. Es ist ganz selbstverständlich, daß an einem gewissen Zeitpunkt der Entwicklung die Schwierig keiten der Lransserierung in ein Ansmaß treten müssen, daß die Interessen der Priuatgläubiger Deutschlands sich nicht in voller Ueberetnstimmung befinden mit den Interessen, die im Aonngplan niedergelegt sind. Der Redner verliest dann zwei Anträge der RegicrnngS- parteie». ?er erste Antrag billigt die Erklärung des NelchskanzlerS und wiederholt dann die einzelnen Feststellungen des Kanzlers über die Verpflichtung der beteiligen Regierungen, alle Lireir. fragen der Auslegung und Anwendung des Reuen Planes der Schiedsgerichtsbarkeit zu unterstellen, die Ausführungen über die Zerreißung des Planes, über die Funktionen des beratenden SonderaiiSsckmsieS und über das Moratorium. Zum Schluß wird erklärt, daß der Reichstag über alle anderen Anträge zur Tagesordnung übergehe. Der zweit« Antrag ist in der Form einer E n t s ck l t e ß u n g eingcbracht und weist daraus bin, daß der Rene Plan über rein wirtschaftliche Er wägungen hinaus von den politischen Machlverhältniisen beeinflußt worden ist. Hinsichtlich seiner Durchführung ent halte der Plan selbst die notwendigen Sicherungen, die cs bei gutem Willen ermöglichten, das Gesetz der wirtschaftlichen Vernunft zur vollen Auswirkung gelangen zu lauen. Darüber hinaus werde Denischlanü nickt daraus verzichten, mit allem ihm zu Gebote stehenden friedlichen Mitteln der Außenpolitik der durch den Versailler Vertrag geschasscnen Lage cnt- gegenzuwirken. Nicht die bestehenden Machtnerhälttnsse, sondern Ehre. Freiheit und Gleichberechtigung der Völker müßten die alleinige Grundlage der internationalen Beziehungen werden. Znm Schluß wird di« Reichsregierung aufgefordcrt. die deutsche Außenpolitik in diesem Sinne zu führen. sBei Schluß der Redaktion dauert die Verhandlung fort.) Ausövkmlmo -er Sklarekuntersuchuriv Berlin, 12. März. Dlc Voruntersuchung gegen Sklarek und Genossen Ist aus Antrag der Staatsanwaltschaft aus den Bürgermeister Kohl und den Prokuristen Liebert ausgedehnt worden. Kohl wird der fortgesetzten schweren passiven Bestechung. Liebert des fortgesetzten Vergehens gegen das Sckmiergeldverbot. beide werden der schweren Untreue beschuldigt. Sie sollen ferner Verträge mit den Firmen der Brüder Sklarek geschlossen bziv. Bestellungen an sie autaegcben haben, obwohl sie wußten, daß die Abschlüsse sur ihre eigenen Gesellschaften ungünstig waren. Mittwoch. 12. Mär, 1SZ0 OertltcheS MI- Sächsisches Rtit»ii»i»uii mt» »er tzivmi »e» «esamtrii« «« 11. ««„ -« «egt«» ö«r Sitzung wurde de, »»« dr« Stadt«,, ordnete« »um ehrenamtlichen RatSmitgtted« «tedergewähi,, Stadtrar Kaufmann Viktor Vr«««« vo« Oberbürgermetst,, Dr. vlühe, er«e«t in sei« Amt et«ge»l«se» und verpslichiei. Stadtrat Braune gehört, nachdem er bereit» seit iStiv da» Am, des Stadtverordneten bekleidete, von 1916 ab dem Rate an und «st seit 1920 Verwalter des RatSivetnkeller«. Mit der Lande»versicherungvanstal» sind zu einheitlichem Betriebe der von der Anstalt und von der Stadt eingertchtelcn Beratnugsstellen für Geschlechtskranke Verträge ausgcsicili worden, die genehmigt werben. De» von der Schiit,enhosstrahe nach der Indust riest ras» führende» Fußweg beschließt man cinzuziehe«, da er duich Schaffung einer Straßenverbindung ersetzt wird. Der Laiidaiikauf znm Ausbau der Kötzschendroder Straße zwischen Lternstraße »nd Ltmsonplatz ist an den Fordernngca der Anlieger gescheitert. Mit Rücksicht n»s die gegenwärtige Finanzlagr beschließt man, von weiterer Anlaussverhanbluiig bis aus weiteres abzuschen. Ans ein Ersuchen der Stadtverordneten, die Berbreilcrnnz der Blasewitz-Lvlchwitzer Elbbrücke sofort als besondere Ni>< stanbSarbeit in Angriff zu nehmen, teilt das Fliiaiizmiiiisic- rtnm mit, daß zur Zeit nicht beabsichtigt sei, der Berbrciiciung der Brücke ttäherzütrele». Man nimmt hiervon Keuiilnio. Der Sturm ans die BIZ. Bei der Leitung der V, I. Z, sind bisher schon etwa 88 Mi Stellengesuche cingcsansen. obwohl die Zahl der zu besetzenden Posten etwa üli beträat. For-erunoen -er christlichen Gewerkschaften Die christlichen G e iv e r k s ch a f t e» Sachscns be faßte» sich mit den drängenden Tagevsragen. Das Ergebnis der Aussprache war folgendes: Eine höhere Belastnn.i durch indirekte Steuern und Zölle rust bei der Arbeiterichasi Ab- leiinniig hervor. Eine Erhöhung der Lebeiishattiingsiwicn wird nalurgemäß eine Erhöhung der Löhne notwendig mache,i, Starkes Befremden erregt cS auch, daß die bisher zu viel ge zahlten Lohnsteuern nicht zurüclgezahli werden sollen. Das empsindct die Arbeiterschaft als starke Ungerechtigkeit. Was bei anderen Vvlkskreiseii als selbstverständlich angesehen wird, wird hier verwehrt. Der gesunde Gedanke eines Bo l k snoi. opserS scheint gefährdet. ES ist in dieser Notzeit eine soziale Pflicht aller, den Volkskreisen, die am meisten geschädigt lind, zu Helsen. Die christliche Arbeilerschait fordert, daß aste Maß. nahmen, die die Arbeitslosenversicherung gefährden, abgelelnst werde». Der Vereinfachung in der Verwaltung in der Ar beitslosenversicherung, wenn notwendig und möglich, wird zu- gcstimmt. Die christliche Arbeiterichast warnt aber vor Er- perimeutcn im politischen Lebe». —* Die Milch k Pfennig billiger. Wie uns die Milch. liändlerverelnignng mittet!«, werden die Milchpreisc sur Dresden vom >8. März ab pro Liter um 2 Pfennig ermäßig!. Der Preis beträgt beim Handel ab Laden 28 Pf,, bei Len Großmolkereien 28 Pf. —* Die „Arbeitersttmmc" abermals beschlagnahmt. Nach Mitteilung des Presseamtes des Polizeipräsidiums ist auch die nencste Nummer der hiesigen kommunistischen „Arbeitcr- stimine" wegen eines darin von der Beziistlsleitung Sachsen der KPD. erlassenen außerordentlich hetzerischen Ausrufs „Unterstützt den Hungermarsch" beschlagnahmt worden. Auch diese Nuinmer der „Arbeiterstimme" war natürlich wieder von einem immunen kommunistischen Retchslags- abgeordneten verantwortlich gezeichnet. —* Lei» llstähriftez Di«"fti»biläum bet der Sächs^Vab nstkicn Dampffihikfahrlsgesellschatt begehr heule Kapitän Hermann vtichier, Lchillstraße 7. t.. wohnhaft. —* Der Verein der Milch» und N»tt,rl>z»dler von Dresden Stadt und Land bat dem gstirlorgeamt IW RM zur An fügung gestellt, die zur Gewährung non M t l ch b c i h i l s e » au kinderreiche jz a m i l t e » verwendet worden sind. — „Sin Rolcnsest aus Dornburg". Die Bereinigung 2 bü> ringer Landsleute zu Dresden veranstaltet am >.>, Mdrz 8 Uhr im großen Saale der Kauiinamilchail einen biinlen AbcuS aus Lern die Zeit tzwelhes in die Erinnerung zuriirkgeruseu werde» soll. lÄcichäjiLslelle Frauenstr. 2», S., bei von der Gonua.i Stra-enbahnnackricktvn Fn den Nächte» zum 10, und l<. März werden wegen Vauarbstte» in der rü st r a - A l l e « von 24 bis S tkbr umgeleitet: Linie 2 kn Richtung nach Scklachtboi zwilchen Postplav und Fried, rtchstraßc über Wettiner- und könneritzftraße Die Linie» 6 und Iv tu Richtung nach Rculladt zwilchen Voltolatz und Neustädter Babnbok bzlv, Leipziger Straße über Äiigusiasbrwlc- Albertplag bzw. Wilhelmplatz Fn der Nacht zum Id. März werden «o» 21 bis 5 Mir dst gleichen Linien aus demselben Kahrtwegc in uuigelcbrter 2l>chiiuig umgeleitet. Kunst un- Misfenschast Mttteilunoen -er Sächsischen Staatstheatee tpernhaus Freitag ill.i. außer Anrecht, „S ch iv a n d a, der Dudel sackpfeifer" mit Schönster in der Lilelparlic. Angela Kol- niak, Lanchcr. Helene Jung izum erstenmal Königin Eisherz), Schwalnaner, Ermvld, Teßmer, Laiige. Diltrich, Vüsiei, Tänze mit Susanne Dombois. Hilde Schl,eben. 'Nevpach, Pawltnin und Tanzarnppe. Niusikaiijche Leiuing: Strtegler: Regie: Staegemann: län.zerisckc Einstiidierung: Este» v. Eleve-Petz, Slufana Uhr. Fn dieser Borstcilung wird Eurt Taucher znm erstenmal nach dreiwöchiger Erlranlung wieder austrcien. Prlisungsstelle für junge Eborscinger und Bühnen» länzer. Die vom Deutschen Bsthnenverein und vom Demschen Ehorsängeruerbaud und Tänzerbiind errichtete Prilfnngsstelle in Dresden hält ihre Prüsung sür Ehorsänger am 11. April, vormittags 8 Uhr, sür B ü h n c n t ä n z e r am 1ä. Avril, vvrmittaaS st Uhr, im Probeiaale des staatlichen Lpernstanses in Trcsde»-A.. Tlieatervlatz. ab. Meldungen zur Prutting sind bis spätestens 1. April schriftlich an de» Vor sitzenden der Prnsungsstelle Dresden, Gencralinlcndant Dr. AUred Renckcr. Sächsische Staatslhealer, Daschenbcrg 3.1,, zu richten. Alberttheater Die Erstanssübrirng des Lustspiels .Fräu lein Frau" von Ludwig Fulda crsolgi Donnerstag, den Sh, März. Inszenierung: Fve Becker. ß* Kirchenkonzert. Fn der Christudktrche Dredden-Streblen wird am Sonntag, dem l». März, abend» « Uhr — erstmalig in Dresden — „Da» Abendmahl" von Walther Böhme ausgesührt. Der Dert ist vom Komponisten selbst nach Worten der Schrift und religiösen Dichtungen zusammengcstellt worden, Mitwirkenbe: Lucte Wagner, Robert Brüll, Karl Ztnnert, der freiwillige und ständige Ktrchcnchor unter Leitung von Hann« Koyfchke, »tn Kammerorchestrr Dresdner Künstlerinnen, das BlaserquartetI der Llaatskapelle, Eva Kötzschke i>2rgel>, /lutzerdem gelangen zur Ausführung: ein tzhoraloorsptel von H, Küyichke, eine Donbichtnng iür Slreichorchefter: „Golgalka" von Alb. Fuchs und das ..Wessubrunner Gebet" iD'chtung a. d, S, Jahrh.) Iür Ehor, Orchester und Lrgel von Maz Bruch, Die Dresdner Philharmonie gab mit Beethovens Neunter Sinfonie öcr Reihe der Großen Phil- harmonischen Konzerte einen feierlichen Abschluß, Al« Einleitung ging der Sinfonie der „Elegische Ge sang" vorauf. Das durch die erhabenen Wort« und die ruhe voll sltebenüe Musik ergretjenüe Werk E,L« di« verklärte Gemahlin meines Freundes Pasgualati") hat Beethoven für vier Ltngsttmmen und Streichanartctt komponiert. Die gestern gebotene erweiterte Form (Chor »nd Orchester) ergibt wohl allzuviel dynamische Antriebe und widerstrebt damit etwas dem auch äußerlich absichtlich intimen und stillen Eharakier der Originalfassung. Tie Wiedergabe der Neunten Sinfonie zeichnete sich durch großen Schwung aus. Dt« Art, wie Paul Schein pflüg bas Werk aufsaßt, läßt sich dahin charakteri sieren, daß er in allem bestrebt ist. den Einpsiiidnngskräften — lei es in ruhiger Melodie, sei es in der Leidenschaft der Steigerungen — freien Laus zu lassen. Und er erreicht daS im besonderen durch instinktiv richtige Wahl der Tempi, die er nicht übertreibt ank kosten melodischer Klarheit, aber auch nicht vermindert ans Kosten der Krastcntsaltung. Im Schluß chor erreichte die Dresdner Singakademie eine große Gewalt des Ausdrucks. Vorzüglich mar auch das Soltsten- anartett: Mia P e l t e n b n r g iBerlt»), Iba Schuberth- K o ch, H. Roswänac lTenor, Köln) und Friedrich P l a s ch k e. Wundervoll traf die Berliner Sopranistin den rechten, jubelnde» Ton des Freudenhymnus. selbst in den höchsten Lagen hatte ihre Stimme noch Kraft und Fülle. Der Tenor zeichnete sich durch Hellen, schönen, metallischen Klang aus, und über Plaschkes welchen, würdevolle» Baß braucht man wohl kein neues Lob hinznznfügen. Das Orchester svielte hervorragend. Allen Mttwirkendcn dankte stürmischer Beifall. —tt— ** Gesangstudiercnde von Margarethe Wcntzke-Fahnert zeigten in einer Ausführung im kleinen Logcnhaussaal eine frische, natürliche Art zu singen, die recht angenchin berührte. Es ist anscheinend die Methode dieser Lehrerin, den Schüler zuerst einmal zum Bewußtsein dessen zu führen, maS seine Stimme heraibt un- das Lampcnfteber zu überwinden. Ein paar Zaghafte und Aengstliche bewiesen, daß daS manchmal gar nicht so einfach ist. Andere gingen ersrcultch auS sich her aus und entsakteten zumeist angenehme und bildnngswcrte Stimmittel. Ten besten Eindruck htnterlteß die Sängerin der Jensen-Lleber. Recht gut gelangen auch die Duette au» „TituS" und „FtgarvS Hochzeit". Allenthalben waren den Schülerinnen wertvoll« Aufgaben klassischer und romantischer Musik gestellt. Um die Begleitung bemühte sich Roland Boauet. Blumen und BetsaU ermunterten zu fleißigem Wctterstudieren. —<1, - b* Rolkswohltheatcr. Unter der Spielleitung von Earl, Ztinmcrma » n war am Dienstag — znm letzten Male in > dieser Spielzeit — ein sehr behaglicher L u stl p t e l a b e » d zustanbegekomwen. Au« Großmutter» Handkürbchen hatte man zunächst den vielgesptelten Zweiakter de« alten Rokerich Besetz tx: »Die Hochietttzretse". tzervorgesucht. «utz erzielte — »och geschehen Zeichen und Wunder — mit dein alivätertschen, in seiner behäbigen Breite und UeverdcuiliL- kcit förmlich nach Lavendel duftenden Stück einen große» Lachersolg. Der alte Benedir verstand sich eben anss Rolle»- schreiben und auf volkstümlichen Humor, und wenn gute Schauspieler über den wcltircmden Bücherwurm von Pro- sessor, über die ihm sozusagen in cincrn Testamente vereibn lebenslustige junge Gattin, über den kasseekochenden FamniiiS und den «veibersclndlichc» Wichsier samt der die verstaubten Kopse zurechtsetzenden kammerjungscr kommen, so gibt cs auch heute noch einen guten Klang aus ferner Zeit. Iohaunce Steiner, Eharlolte Friedrich, Earl Z i >» m e r m a » », Hanns Walther und Gisela Zidek waren lösche guic Schauspieler, die, unterstützt von Maske und Büh»e»bil!>, einen solch zettsernen Klang idnllischer Kleinbürgerlichieii wieder hcrvorzuzniibern vermochten. Daß dieselben Bühnen künstler sich gleich darauf auch in einem modernere» Stück, dem seinerzeit auch im LtaatStheatcr schmunzelnd belach»» Einakter: „L o t t ch e » s Geburtstag" von Ludwig T h o in a, sattelfest ziirechlfaiideii, bewies ausS neue ihr viel seitiges und starkes Gestaltungsvermögen. "Wie insviideilicit Johannes T t e i n c r die beiden i» ihrer Weltfremdheit Inner lich verwandten Prvsessvrcnfiguren: den altertümlichen, ver knöcherten Junggesellen der „Hochzeitsreise" und de» von modernen scrnellcn Aiiskläriingsverpflichtiingen erttillicu Valcr in „LvttchcriS Geburtstag" äußerlich auSciiiander- zuhallkn wußte, verdient uiieiiigcschrüiiktes Lob. Recht be lustigend gesellte sich im zweiten Stück auch Marianne Aritzschc als verständnisvolle Prvsessvrcngatliii z» den be reits genannten Schauspieler». Das volle Hans gab seiner vollen Befriedigung über das Erschaute lebhaften Aus druck. —ch. Der Kamps um die Leipziger Skanbaloper. Die Leib ztger Stadtverordnetenversammlung wird sich wahrschein lich mit einem Dringl'chkcttsantrag dev Stadtverordneten Schmidt (Bereinigte Bürgerfraktton) z» beschäftigen haben, die Oper „Ausstieg und Fall der Stadt Mahagonny" sofort vvm Spielplan abzusetzen. ^ s* Tkcateransssihruna siegen Unterschrift. DaS „kleine Theater" in Leipzig kündigt die Ausführung von H. Ungarö — bekanntlich ziemlich freien — Lustspiels „Tte Gartenlaube' wie folgt an: „Eintritt nur argen Revers! Dg das Werk in freier moderner Weise ein überaus heikles Thema behandelt, muß sich jeder Besucher durch Unterschrift verpflichten, gegen den Inhalt des Stückes ln keiner Weise zu demonstriere».' ** Gudetendentsche» Mnfillebe«. Unter den ständigen arößeren Orchesterneretntgungen der deutschen Städte tn der Tschechoslowakei steht uubeftrtltea die Karlsbader Sur-
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