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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.09.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-09-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040917019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904091701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904091701
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 2-3 der Beilage fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1904
-
Monat
1904-09
- Tag 1904-09-17
-
Monat
1904-09
-
Jahr
1904
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.09.1904
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am SO. Juli Kau« » einem eitern vegonnene Verhandlung ^berleutnant Witte, der wegen Meineid» in etzteu Tagen eine Unterredung mit Diese Wiel düng beruht natürlich c gehabt , Die Re abe. erpräsidenten Giolitti »j> g eine Amnestie M. Dt« S gegen den , . Mißhandlung Untergebener'in 14 Fäll« 1 Jahr S Tagen Zuchthaus, Entfernung qns dem und 2 Jahren Ehrverlust verurteilt worden war, «ndete . mit foigmdem Urteil: Der Berufung de» Angeklagten wird teilweise stattgegeben. Er wird von der Anklage de»Mein- eids freigesprvchen und nur wegen Mißhandlung in vier Fällen zu 14 Tage» Stubenarrest verurteilt, welche durch oi« UntrrsuchungS- Haft verbüßt sind. Wien. Der Kaiser empfing beute mittag de» »um ge sandten in Berlin ernannten bisherigen schweizerischen Gesandte» in Wien von Claparöde in AbschiedSaudienz, wobei der ge sandte das AbbettisunüSlchreiben überreicht». Paris. tPriv.-Tel.s Das Blatt „Rappel" will aus Pest die Meldung erlxrlten haben, daß di« frühere Kronprin» essin von Sachsen in dem Badeorte SchmeckS in den mit ihrem Gemahl auf Erfindung. Rom. Aus Vorschlag de» Minister»^ ' und des Justizministers Ronchetti hat der Köniig für nicht absichtlich begangene Bergede», sowie Preßvergeden. Desertion der Seeleute der Handelsmarine, alle Uebertretungr» und die in der Kolonie E'Utraa vor dem l. Januar 1807 begange ne» Berbrechen erlassen. Die Amnestie toll auch aus militärische und finanzielle Vergehen ausgedehnt werden. Rom. Infolge der Ä e b » r t des Thronfolger» ver« anstallete die Bevölkerung hier wie im Lande Freudenkund- gedungen. Die Straßen find stark belebt. Von allen Häusern wehen Fahnen. Die Blätter veranstalten Extraausgaben. In Raceonigi taufen andauernd Glüclwuuichtelegramme und Er- gebensheiksadressen ein. Genu a. Gestern abend wurde in Sestri Ponente wegen der Vorfälle i» Buggerr» eine P r o t e st v er s a m m l u n g abgedalten. Wegen niedrerer heftiger Reden wurde sie auiueiött. Jnivlgevesken kam eS zu einem Znianinienstvße mit der Polizei, wodurch fünf Polizisten und ebemo viele Zivilisten verwundet wurden. Später wurde die Ruhe wieder hergeilelll. Z n r i ch. Die internationale Konferenz zur Bekämpfung des Mädchenhandels nahm heute »ach einem Referat des Maiors a. D. Wagcncr eine Neiolution an, in der firr alle Länder die schärfsten grietzgeberochen Maßnahmen gegen Zuhälter und ihr Gewerbe verlangt werden London. lPriv.-Tel.) Die Ungunst der wirtschaft lichen Lage macht sich in Kapstadt, wie dem „Standard" von dort gemeldet wird, infolge der Fortdauer der allgemeinen Depression in ver'chärtter Weise bemerkbar. Die Mittel des Hilfs komitees sind fast erschöpft, und man befürchtet, daß. falls ibm nicht neue Mittel zur Verfügung gestellt werden, es seine Unter- 'Mtzungen ledenfaÜS einstcllen muß, was sehr ernste Folge» haben wurde. Die Regierung teilt mit. daß sie den als Notstands arbeiter bei der Eisenbahn beschäftigten Lenten keine Lohne mehr zahlen, sondern ihnen Verpflegung und etwas Kleidungsgeld geben würde. Die Regierung hat sich zu diesem Schritte infolge der schnelle» Erschoviung der vom Parlament zu UttlerslühungSzweckcn bewilligten Gelder genötigt gesehen. INachtS eingehende Devescven befinden first Seite 4.) zr«»ktur> ». »! (Lchlui.r «»du 20L SS. ri»!o»l» lSI 70. »ns«»» «a»r —. Slaalibahu ISs.-. Lomdardc» ls Sü. LLurainlN« —. M>g»k. Aoid —. PsrruzikX'n —. lürtenloie —. Still. >»iit. i» llhr »»»imltaa. a«n» W,27>/,. IlaiXner UN.—. Spanier ss.i». Neu« Ponugielen SS,XI. türken rumste, «nleihei 8« i». riirkenloi« rri.iki. Ouoinanvanl Lös —. SwaiSvahn —.—. üamdarde» —,—. Behauptet. Pari«, vroduktenmarkl. «jeteen per Seplbr. 23 05 per Roodr.-Febr. S4.-, seit. Sriritu« per Seplbr. «8,25. per Jauuar-tlpii! «>,2i. scsi, »tllbtil per Sepldr. «s.rs. »er ganuar-April iS.iv. dehailplet. Sinllerda». ProduNen-oeriLi. Selzen per September —, per Oktober —, No,jen per September . per Oktober —. »ei»üil»lo». London. (Setreidemarkt.i Sngi. Weizen. Mehl und Gerste fest, nominrll, unoeriinderi, Lonaucr jesi. Haler stetig. - W-tler: -chon. LmerU. Mais OertlicheS und LärhsischeS. — Ihre Majestät die Königin-Witwe ist im besten Wohlsein im Schloß Sibvllenort eiugetroisen. — Herr Slaalsminister v. Mehsch besuchte vorgestern in Chemnitz den nunmehr im Rohbau vollendeten Neubau der König!. Kreis^ und Amtshauptmannschast, der von ihm in Be gleitung des Herrn Geh. Regierungsrals Ritze und unter Fäh- rung des Herrn Baurais Gelblich einer eingehenden Besichtigung unterzogen wurde. Nachdem Se. Exzellenz auf dem Rathaus Herrn Bürgermeister Dr. Sturm ausgesucht l)atte, fand noch ein kurzer Besuch in der Sächsischen Maschinenfabrik statt. Von Chemnitz erfolgte die Weiterfahrt des Herrn Ministers nach Lichlenwalde. — An Stelle des Herrn Hofrats Dr. Pusinelli ist der Schwiegersohn des Herrn Geheimrats Dr. Fiedler, Herr Dr. S chuvert, zum Oberarzt der inneren Abteilung des Carola- haulcs ernannt worden. — Der,Messor beim Amtsgericht Leipzig Dr. Menzel iit vom 1. Oktober 1901 an zrnn Amtsrichter bei Diesem Gericht ernannt worden. — .'Ilim Direktor der Schule des unter dem Protektorate Ihrer Majestät der Königin-Witwe stehenden Pestalozzi- ü isls ist Herr Gustav Lehne, bisher Lehrer an der 14. Be zirksschule, ^gewählt worden. Schon von Ostern ab ivar Herrn r'ehue die Stellvertretung übertragen worden. Tie Wahl bedarf noch der Zustimmung der Hauptversammlung des Pädagogischen Vereins. — Den in den Ruhestand getretenen Beamten der Staats eisenbahnverwaltung, und »war dem Betriebssekretär Schlicke in Dresden und dem Hcizhausoorstand Schilling in Chemnitz- Hilbsrs-or' ist das Perdienstkreuz, dem Bureauassistenten Scl, rör> e r in Flvba und dem Oberschassner Rothmann in Bischofswerda das Albrechtskreuz, den Schaffnern Busch in Nossen und Greibig in Dresden, den Bahnwärtern Georai in Dorschemnitz und Krumbholz in Copitz, dem Packer Thomas in Leipzig, sowie dem Weichenwärter 2. Klasse Leipnitz in Nerchau-Trebsen das Allgemeine Ehrenzeichen ver- liehen worden. — Se. Majestät der König hat genehmigt, daß der Tafel decker De mell die goldene Verdienstmedaille des Sachsen- Ernestin'.scheu Hailsordens und der Hoflakai Reitzmann die silberne Verdienstmedaille desselben Ordens annehmen und tragen. — Am 19 September geben die Manöver der 24. Divi sion bei Zwickau zu Ende. A» diesem Tage werden von dort mit der Eisenbahn in il»e Standorte befördert: Stab der 24. Division. 47. und 48. Infanterie-Brigade (ohne Maschinen- qcwebr-Abteilung). Stab der 24. Kavallerie-Brigade. Stab der 24. Feldartilleriedrigade. Stab. 3 und 4. Kompagnie des Pionier- Bataillons Nr. 22. Tie Manöver der 40. Division enden am 20. September. Mit der Eisenbahn werden nach ihren Standorten befördert: Stab der 40. Division. 88 Infanterie-Brigade. Stab der 40. Feldartillerie-Briaade. Unterofsizierichule Marienberg, 1. und 2. Kompagnie des Pionier-BataillonS Nr. 22. zwei Züge vom Telegrapben-Bataillon I (Berlin). — Dem Direktorium des AlbertvereinS ist von einem hiesigen Arzte, der nicht genannt sein will, sein Interesse wie seine uneigennützige» Ticnfie aber dem Carolahanse schon seit Jahren gewidmet hat. der 'Betrag von 500 Mk. zur Verwendung für die Vereinszwecke übergeben worden. — Das Direktorium des Laudesvereins vom Roten Kreuz im Königreich Sachsen fühlt sich verpflichtet, von Zeit zu Zeit den Zweck des Vereins, wwie die Tätigkeit, die er bereits in Friedenszeiten zu entwickeln Hai, für weitere Kreise in Er innerung zu bringen, um immer wieder neue Mitglieder zu werben. Sollte, was Gott verhüten möge, Deutschland in Krieg verwickelt werden, io muß schnell, schneller als im Jahre 1870, ein großes, schlagfertiges Heer da sein, um dem Feinde zu be gegnen. Dem Heere aber hat das Rote Kreuz auf dem Fuße zu folgen, um seine Tätigkeit zu entfalten, ans die es sich im Frieden vorznbereiten bat. Zur Kriegsbereitschaft gehört not wendig auch die Bereitschaft zur Pflege der verwundeten und erkrankten Krieger. Der Sanitätsdienst der Heeresleitung ver mag allein den Anforderungen, die ein künftiger Krieg au ihn sielten wird, nicht zu genügen; er bedarf unbedingt der Er- pdea Beispiele aufopferungsvoller Treue und Bestrebungen de» Zentral befruchte« Friedens» umanität it «uch ,r- könnea. aner «nfe steht, denn sicherlich würde ein Volk, da- sich ntct menichensreundlichrn Werk« beteiligte, von der ösf«n nniig Europas in Acht erllärt werden." DaS Sach! ganzung , sreiwlllige Pflege aber und der Unterstützung durch freiwillige Kräfte, kann nur Die wirken, wenn sie miiilsterium aber Hai eS klar ausgesprochen: Mitwirkung der freiwilligen Krankenpflege im MobilisierungS- salle für die bestehende» SanitätSformationen besonderen Wert lege, daß eS aber mit Rücksicht auf den in einem ki Kriege voraussichtlich sehr bald zu erwartenden von Verwundeten und Kranken möglichst genai _ . den Umfang und die Art der etwaigen Leistungen dringend wünschen müsse. Di« hiernach allen Vereinen vom Roten Kreuze »»gewiesene Nolle erfordert eine volle Tätig keit im Fr eben, und, da die KrirgS-SanilälS-Ordnung die vor bereitende Jriedenstäligkeit als für die Kriegstätiakeit unentbehr lich vorschreibt und nur diejenigen Vereine, welche sich schon im Frieden den Zwecken der Krankenpflege widmen, berechtigt sind, den Kriegs-sanilcitSdienst zu unterstützen, so laust ein Verein, der diese FriedenSpflichten nicht erfüllt, Gefahr, als für die Armee unbrauchbar seine Stellung innerhalb der staatlich an erkannten Vereine unrettbar zu verlieren. Die oft gehörte Be hauptung: „Die Nation wird geben, reichlich gebe» nach Aus bruch des Krieges" ist ebenso unrichtig als verderblich. Mit dem Beginn der Mobilisierung hat die freiwillige Hilfe ihr« im Frieden vorbereitete volle Tätigkeit zu beginnen. Sw muß daher stets kriegsbereit sein. Hierzu fehlt aber bei uns in Sachsen noch vieles; wir müssen leider feststellen, daß die überwiegende Mehrzahl der anderen denlschen Staaten besser vorbereitet ist, als Sachsen. ES sind zwar 91 freiwillige Kranken pfleger und 80 Kolonnen niit 2l06 freiwilligen Krankenträgern ausgebildet, eine Anzahl zerlegbarer Lazarettbaracken angeichasst, endlich im Jahre 1889 die „Deutsche Heilstätte in Loschwitz" m Verwaltung genommen worden, um in Kriegszeiten als Vereins- lazarett z» dienen Aber wie wenig ist die- alles noch gegen über dem Bedarfs, wenn der Ernst einer Kriegszeit herantritt. Es müssen weit mehr freiwillige Krankenpfleger und Kranken träger ausgebiidet, bekleidet und ausgerüstet werden, die Hilfs mittel, Gerate und Apparate weit reichlicher und stets den neuesten Anforderungen entsprechend vorhanden aehalten, in der Deutschen Heilstätte zunächst mindestens zwei Krunkenpavillons mit einem Ausinande von etwa 60000 Mark errichtet werden. Die hierzu nötigen sehr erheblichen Mittel sind nicht vorhanden. Die Aus- gaben werden durch die vom Staate gestellten Ausgaben fest- gestellt. als Einnahmeguelle steht dagegen allein die opferfreudige Teilnahme der Bevölkerung offen. Leider läßt diese Teilnahme imnier mehr und mebr nach, obgleich wir doch jetzt bei zwei ächsischen Armeekorps, dem 12. und 19., auch größeren Ansor- lerungen gerecht werden sollen. Die Beteiligung an unseren Friedensaroeiten und ihre Unterstützung durch alle Kreise der Bevölkerung ist Erfüllung einer heiligen Wicht wahrer Vater landsliebe. Alle Staatsbürger und namentlich die, die nicht berufe» sind, niitzukämpscn. habe» beim Roten Kreuz sozusagen ihrer vaterländischen Kriegspflichl zu genügen. Mitznhelfen ist o leicht gemacht: Mitglied des Vereins kann werden, wer einen jährlichen Beitrag von mindestens 3 Mark, also noch nicht enien Pfennig täglich, zahlt. Indes sind höhere Spenden nötig und erwüiischt. Darum richtet das Direktorium des Laudesvereins an alle oalerlandstreu gesinnten Männer und Frauen, nicht nur an diejenigen, welche die Schrecken des Krieges an sich selbst erfahren haben, auch nicht an diejenigen, deren Söhne, Brüder usw. der Kriegsnis in das Heer stellen wird, ondern an alle, denen ein Herz und das Gefühl brüderlicher Nächstenliebe warm in der Brust schlägt, oie dringende und herz liche Bitte: Unterstützen Sie das dem Gesamtvaterlande die nende Werk dadurch, daß Sie durch Zusage eines löhrlichen Beitrages Mitglied bei dem Vereine werden oder doch durch eine einmalige größere Gabe die Zwecke des Vereins fördern und daß Sie auch Ihrerseits sich bemühen, in Ihrem Kreise patriotstch Gesinnte zu finden, die in der Lage und bereit sind, mit dem bescheidenen erbetenen Beitrage dem Lanvesverein vom Roten Kreuz sein patriotisches und menschenfreundliches Ziel er reichen zu helfen. Jedes Mitglied des Direktoriums ist bereit, Anmeldungen entgegenzunchmen. Dem Direktorium gehören an: v. Otto Gras Vitztbum von Eckslädt in Dresden, Vorsitzender: von Schlicken, Kreishauptmann in Bautzen, stellvertr. Vor sitzender: Schreiner, Finanzrat in Dresden, Schriftführer; Vier ling, Kommerzienrat in Dresden, Schatzmeister; Präsident Dr. j»r. von Bernewitz: Bankdirektor Franz Louis Ernst; Ober- arzt Dr. nied. Friedrich Haenel; Geheimer Reaierungsrat Dr. iur. Hallbauer: Archilckt Alfred Hauschlld; Geheimer Hofrat Professor Dr. Hempel: Oberkonsistorialrat a. D. Dr. Schmidt: Königlicher Kammerhcrr Major z. D. von Stammer: Oberarzt Professor Dr. med. Schmidt' Justizrat Windisch, sämtlich in Dresden: Generalarzt a. D. Dr. med. Rüdlemann in Blasewitz; Generalkonsul Wunderlich in Loschwitz; Geheimer Negierungsrat Dr. jur. Grünler in Leipzig; Amtsrichter Dr. jur. Haupt in Leipzig: Rentner Gustav Eberhardt in Chemnitz: Amtshanpt- inann Dr. jur. Junck in Oelsnitz i. V. — Prinzesiin Luise non Koburg machte einem Mit arbeiter des „Temvs" folgende Erklärungen: „Es sind gegen wärtig Unterhandlungen mit dem Prinzen Philipp von Koburg im Zuge; ich hoffe, daß mein Gotte die Situation iiegreisen und zu einem Einvernehmen mit mir gelangen wird. Ein Vertrag ist immer einem Kriege vorzuziehen. Ich wünsche, daß man in Wien und anderwärts begreife, daß uns allen daran liegt, skandalös Enthüllungen zu vermeiden. Auf die Frage, ob d>- Prinzessin sich einer irrenärztlichen Prüfung unterziehen wolle, antwortete ne: Ich bin, weisen Ratschlägen folgend, von dieser Absicht abgekommen. Dieses Vorhaben ist zumindest ver tagt. Ich will nicht unnüherweiie den Aerztcn, die mich geistes krank erklärten, durch eine Autorität ein Dementi erteilen lassen. Ick verzeihe meinen Feinden und allen jenen, die bewußt oder iliibewiiyt ihren Zwecken gedient. Ucbrigens haben mich un parteiische Zeugen gesehen. Urteilen Sie selbst. Irrt mein Gedanke? Bin ich geistesschwach? WaS meine ZukunftSplänc betrifft, kann ich Ihnen nichts sagen, aus dem einfachen Grunde, well ich keine gemacht. Wenn die Unterhandlungen beendigt und alle Jnteressensragen erledigt sein werden, dann werde ich sehen. ... Ich werde in Frankreich bleiben, mich in Paris oder im Süden Frankreichs niederlassen. Tie Aufmerksamkeit der Menschen wendet sich leicht von Ereignissen ab, die zumeist ihre Neugierde erregten. Nach v oder 6 Wochen werde ich mit Gottes Hilfe vergessen sein und mich dann glücklich fühlen. Mit- unter wird auf meinen Wegen jemand sagen: Das ist die Prin zessin Koburg, welche so viel gelitten, und das wird alles sein." — Gestern morgen zwischen 7 und 8 Uhr hat der unerbittlich« Tod den Mitinhaber derGummiwarenfirma Baeumcher u.Co., ans der Seestraße, Herrn Karl Baeumcher, unverhofft seinem Wirkungskreise und feiner Familie entrissen. Als gegen 8 Uhr ein Angestellter des Geschäfts das Privatcomvtoir des Herrn Baeumcher betrat, fand er denselben tot auf seinem Comptoir stuhle sitzend vor. Ein Herzschlag hatte dem Leben des noch ver- ^älluismäsng^jungen Mannes^ ein Ende^ speniacht^ ^ür die ies i>«7 rank darniederliegt, und die Leitung des großen ^esthästS ganz allein aus den Schultern des Verstorbenen ruhte. — Während der heißen Tage des zu Ende gehenden Som mers hat die Sorge um Beschaffung von Heizmaterial f ü r K ü ch e u n d W o hn st u b e naturgemäß und zur Erholung der WirtschaftSkassen mehr zurückgestanden, mit dem Eintritte kühlerer Witterung tritt sie nunmehr wieder in den Vorder- grnnd. So viel Ersatzmittel für das Hol» zum Anheizen in der Not herangezogen oder von der Industrie als sogenannte Kohlenanzünder angeboten werden, daS beste, weil billigste und sauberste Zündmaterial für Herd und Ofen bleibt doch immer ein g u t e S. B r c nn h o lz. AuS einem oder mehreren zünd- kräfttgen Hölzscheitchen weiß die sparsame Belmickerin der Heizung am schnellsten und fichersten ihren Koklenfatz in Brand zu fetzen. Leider werden nun in einer großen Stadt viele mini tzen. Leider werden nun in einer großen Siadt viele minder- wertige Holzforten, selbst Abfälle von HolzbcarbeiiungSsabrike». verstockte» und schwammiges Holz verkauft. ' ' zünden «ine» Brandsatzes weni sparsame -autzfra« . lässiger Quelle ein recht ante», trockne» und gehaltvolles fkirnigeS) Holz kaust, um r» recht «inteilen »u könne». Will man wirtschaftlich mit Brennholz Haushalten, ^o muß «an acht lmmtge» Holz verkauft, mit denen zu« An sätze» wenla anzusanarn ist; deshalb »uß die schon rech! aufmerken, daß sie auL zuver- sparen, während die Zulage eines Schleißspan«» au» glatter aber teurer Fichte da» Ansuchen noch wefeiitllck unterstützt. Gutes kieferne- Scheitholz ist alfo da» beste Zündmaterial sfür unsere Ofenfeuerung. In der Not wird man sich freilich hier und da auch mit dem billigeren Schwarten- und Spreisrlholze, da» «ine geringere Zündkrast hat, begnügen müssen: lucht man aber nach dem guten Scheitholze, so findet man wohl dafür zahlreiche Handlungen in unserer Stadt, wird aber zugleich durch die coben Preisunterschiede in dem und jenem Angebote in Staunen rrsetzt. Der eine Händler bietet daS Raummeter Brennholz für >ar schon für 8 Mk an, rennholzhandlungen ziem- " :IV ' groß verst 9 Mk. frei ins HauS. der andere während eine weilere Gruppe von 1 sich übereinstimmend für 1 Raummeter klargespaltener kieferner Scheite 13 Mk. frei lnS HauS in Ansatz bringen. Die Prcis- verschiedenheit beruht in ver Hauptsache auf der Art der Zu- mcl ung des HolzeS! Diese erfolgt von den letztgenannten Holz- Handlungen regelmäßig nach dem Maße in Schelten, in ersteren Holzhanolungen aber gewöhnlich nach dem Maße in zerkleinertem Zustande, und das ergibt einen großen Unterschied, namentlich, wenn das zerkleinerte Brennholz i» den Maßkasten lose eingeschüttel wird, ein Unterschied, den man kennen muß, wenn man sich beim Brennholzeinkause nicht recht benachteiligt sehen will. Wenn man 1 Raummeter mittelstarker kieferner Scheite klarmacht, so kann mit der entstehenden Menge Brennscheitchen beim losen Einschütten in einen Raummeterkasten den Kasten reichlich zwei mal füllen! Man erhält also von den Handlungen, die nach Scheitmak verknusen, tatsächlich 3 Raummeter klares Holz. Es bewahrheitet sich eben auch hier die alte Erfahrung, daß der billigste Einkauf nicht immer der vorteillxisteste ist. Wer nach Scbeitmaß sein klares Brennholz »inkauft, erhält einen vollen Scheitmeter für 13 Mk.. wer nach anderem Maße kauft, muß für dieselbe Vienne 16 bis 18 Mk., also 3 bis 5 Mk. mehr bezabicn. Das muß tvobl bedenken, wer sparsam wirtschaften will! Sein Brennholz kauft man also sicher am besten und billigsten in den- ieniaen Holzhandlungen, die gutes, -ündkräftiges Holz nach dem Maße in Scheiten zumessen. — Die Toilettenfrage steht immer im Mittelpunkte de? Interesses aller werblichen Kieste, in erhöhtem Maße aber beim Wechsel der Salto». Immer noch tonangebend ist hierin Paris. Von dort schreibt man jetzt: Die Parole, die die dieSiähPge ierbs> mode ausgegeben Kat. läßt sich ganz kurz durch wenige lerkmale bestimmen: Die Aermcl haben von den Schultern herab wieder eine stärkere Bamchung. die Taille hat die spitze, mieder- artige Form aus der Zeit der Restauration, die Röcke sind länger n»d formal strenger aiisaeaideilet. das Jack-tt ist sehr lang. Doch wie läßt sich das vielgestaltige Lebe» der Mode in solche dürre und beengende Regeln fasse»? Tansendsülkige Möglichkeiten er öffnen sich tn»e>haw Vierer allgemeinen Angaben, unv ein brfscies Bild von der resivollen Mannigfaltigkeit der neuen Kostüme, die vielfach noch die Motive der Sommermode wieder aufiiehmeii. können einige Kostüme geben, die eine gioße Modesinna als letzte Neuheiten darbtrict. Das verwirrende Arabeskenwesen des SonrmerS ist jetzt der Einfachheit einer große» Linie gewichen und die baute» Zruamiiienstellungen reifer satter Farben sind verblaßt zu einer diskreten Harmonie. Ta war rin BestrchSkostüm in einem matten kr»ivigen Weiß mit einem lebhafteren Hellen Besatz. DaS Jackett war an der Taille durch eine breite Garnierung crv- geichlossen und »mspnirnle eine Korsage, die mit Inkrustationen von weißem Breilichiva», verziert war. Der Rock, um die Hüllen zezogen, fiel in reichen Falten hernieder. Die Aermel setzen lehr roch oben mit einer Garnierung von Spitzen an. Daneben sah man einen langen und weilen Mantel aus einem mattgrüne» Stoff mit Inkrnttcitioiien von grünem weiche» Samt. Die Aennel fallen pelerinenartig herab und die ReverS sind vorn mit großen Goldknöpse» besetzt. Urberhaupt werden die Scbmuck- knöpse in der diesjährigen Mode noch eine große Rolle ipielen und, an allen möglichen u»b »nmvgllchen Stellen angebracht, zewiß durch ihre grelle tlechenbe Wsikniig wieder viel von de» ge- chmackvollen Fardenziiiammkiistelllinarn zu »ichte machen. Diese Mode der Knöpfe, die englischen Ursprung» ist, bietet eine An- »äbenina an bei, Charakter der Unitorm und wird gerade dem naiven SchmuckbldürfniS in ihrem auffallenden Glitzern gerecht. Die Fraiizmen machen bi» jetzt diese Mode nur in höchst dezenter Weile und in vereinzelten Fällen mit. Die neue Fon» des Jacketts enthüllt denll ch rin andere» Bcstichskostüm. DaS Jackett muß vorn länger letn als Hinte», es fällt tief auf den Rock herunter und ist ganz genau paffend gearbeitet. auS demielbeii Stoff und mit einer elegante» Linie genau abschließend. Von der dunkien Rotweinfarbe des Stoffes heben sich licbtgrüne Samt- nntschläge und -Stulpen mit seiner weißer Stickerei ab. Ei» anderer Abendmnntel hatte einen Grund aus abgestevvter Seide und war mit Tüllvussen von einer starken Kuvserkarbe garniert, die wieder Sch>äg»»g:n von schwrselfaibrnrm Plüsch oufzeigten. Eine breite veneziaiit'che Stola, die vor» breit bis zum Rande des Mantels beriintcrlicf, vervollständigte den malerischen und machtvollen Eindruck dieses Mantels. Eine bronzeiaibene Toilette auf einem Grund von Allgiim bietet eine delikate Farben- zukammeiisleUring. Das Kleid selbst besteht au» weichem Samt, während das über die Schultern lallende Fichu und die Witze Korsage ans Seideiiniusseltn bestehen. Ein anderes Abrndkostlim für eine junge Dame itt eine duftige Komposition au» Spitzen- »vvsikativne» aus einem Fond von dlaßroia Musselin, während große blanieidrne Blumen auf dem Grund des unteren Volants oerstrrut waien. Eine Korsage anS blauem Plüsch umschließt die Taille, und diele Harmonie von Blaßrosa, Weiß und Hellblau rnit die Farbcmtnnphonie eines RokokodtldeS in die Erinnerung, während die tieferen Farbenklänge der anderen Toiletten ihre Farbenanichanuiig den Bildern des späten Empire» zu entnehmen cheinen. — Wie bereits erwähnt, hatte daS sächsische Oberverwaltung»- tericht entschieden, daß bei der Veranlagung des fiskalischen Ein- ommeiis zur Gemeindeeinkommen st euer überall da. wo dirse Veranlagung nach den Grundsätzen der StaatSrinkommen- steuer erfolge, ein verhättnismäßiger Abzug von Schuldzinsen als zulässig anzuseben sei. Der in Abzug zu bringende Schuld- zinsenbetrag ergebe sich ans der Vergietchung der Gesamtsumme der Nutzungen des Staatsvermögen« und der StaatSanstalten mit dem Betrage, der zur Verzinsung der Staats- unv Finanzhauvt- fasskiiichiildkii aufgewendet worden sei. Die Behörden und Ver waltungsstelle» werden in bezug hierauf durch eine Verordnung des säctmschen Ministerium» des Innern veranlaßt, für die Ermitt lung des stenerpfsichtigcn Einkommen» sich die nachstebenden Grundsätze zur Richlichnur dienen zu lassen: In denjenigen Orten, in denen die Veranlagung zur Gemeindeeinkommensteurr nach de» Vorschriften der StaatSelnkommensleuer erfolgt, sind 1. neben jenem Lchuldzinsenabiugr von dem Einkommen die auf Erlangung, Sicherung und Erhaltung deS Einkommen» verwendeten Ausgaben : n kürzen. Hierher gehören 2. bei Gebäuden die Reparatur- und lnterkaltuiigskoilen. welche in dem der Einschätzung ^Ausstellung der HauSlisten) zunächst vorangegangene» Kalenderlahr« wirklich aufgewendet worden sind, um die Baulichkeiten und den Zubehör an Hoiräume» und HauSgärien in nutzbaremZustand« zu erhalten, nicht aber Aufwendungen zur Erhöhung der ErtragSsähigkeit. zur Beigrötzeruiig, Eiwcitening oder besseren oder bequemeren Ein richtung der Gebäude und deren „Zubehörungen". ebenso nicht der Aufwand für Kultur und Pflege der zur Annebmlichkrit dienenden ' ausgäiten und Parks: iernrr sind abzuastäbig dir Kotten kür die erwaltung und Uebeovachung der Gebäude, ioweit sie als Auf wand zur Erlangung, Erhaltung und Sicherung de» Brutto erträge» anzusrken sind, nicht aber die Bezüge der Gärtner und anderer Perionrn. die für die Pflege der zur Annehmlichkeit dienen den Gälten und Paiks angenommen sind. Statt der Bezifferung der vorbemerkicn Kosten im einzelnen können als Pautchguantum 10 Prozent de» Einkommens auS dem Gebäude in Abzug gebracht wrrden. 3. Bei der FetlsteNnng de» Einkommen» au» vermieteten Baulichkeiten und Räumen ist der Mietzins mit dem Betrage in Ansatz zu bringen, den er in dem der Eiiischätzunazmiächst voraus- gegangene» Jahre eneicht hat. 4 Da» Einkommen au» Gewerbe» b« ' ' ' 4 Da» Einkommen ap betrieb ist nach dem Durchschnitt der letzten drei der <! tnschätznug
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