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F», unsere HauSsraur». WaS speisen wir morgen? Für höhere Ansprüche: Hühnersuppe. Psahlmuscheln in Dillsauce. Kalbsröcken mit gefüllten Tomaten. Salini von wilden Tauben. Stangenspargel. Hasenbraten mit Salat. Fruchteis — Für einfachere: Eingebrannte Suppe mit Kalb-Hirn Hasenbraten mit Rotkohl und Birnrnkompot. c e. 80 Gr. feiler Speck, in kleine Würfel ,«r- SLawllei, oder einer kleinen To malen,Sa schnitten, wird in 80 Gr. Butler mit 3 , Zwiebel, einem Lorbeerblatt und einem kleinen Bündchen eiuige Minuten gebraten. Dann iüae man dvo Ge. frische oder eingelegte Tomaten, in kleine Stück« geschnitten, hinzu und schmore sie weich, unter L>injugiebu»a von ' , Liter Wasser oder Fleischbrühe. Nach Geichmack wird etwas Ptester oder Salz darangetan und die Sauce mit 30 Gr. in etwas kaltem Wasser aufgelösten Mondamin seimig gemacht. Suppengrün l, Vermischte». ** Prozek gegen den Hauslehrer Dippold tn Bayreuth. iS. TagJ Bei Wiedereröffnung der Verhandlung isr der Zuhörerraum wiederum Kopf an Kopf von einem sehr gewählten Damen, und Herren-Publikum gefüllt. Auch eine große Anzahl Offiziere bemerkt man. DerVorsihende läßt dann den kleinen Joachim als Zeugen aufrusen. Eine große Bewegung geht durch das Publikum. Als der Zeuge, ein allerliebster, hellblonder, frisch aussehender Knabe, mit großen, blauen Augen den Saal beiritt, schluchzt Kommerzienrat Koch unaufhörlich. Auch Frau Kommerzieurat Koch birgt ihr Gesicht in ihre Hände und weint bitterlich. — Der Angeklagte zuckt zusammen und schlägt die Augen nieder. — Erster Staatsanwalt: Ich habe vor Vernehmung dieses Zeugen einen Antrag zu stellen: Nach dem Gange der Verhand lung ist zu befurchten, daß der Zeuge in Anwesenheit des An geklagten mit der Wahrheit zurückbalten wird. Auf Grund des 8 246 der Strafprozestordnung stelle ich den Antrag, den Ange klagten während der Vernehmung des Zeugen aus dem Aaale zu entfernen. — Vorsitzender: Herr Verteidiger, ist gegen oiesen An nag etwas einzuwenden'? — Verteidiger: Der Antrag ist nach 8 246 der Strafprozetzordnung zulässig, ich will daher inchl wider- wrechen — Nach kurzer Beratung beschließt der Gerichtshof, dem Anträge des Ersten Staatsanwalts stattzugeben. — Der An geklagte wird unter halblauten Verwünschungen des Publikums aus dem Saale geführt. Der Vorsitzende Mt alsdann den kleinen Joachim dicht vor den Richtertisch treten und ermahnt denselben eindringlich, die volle Wahrheit zu sagen. Der Zeuge bekundet al-sdann aui Befragen des Vorsitzenden: Ich heiße Joachim Koch. Ich bin am l7. Februar 1891 geboren. Mein Vater ist Direktor der Deutschen Bank in Berlin. AlS Dippold für uns als Hauslehrer engagiert wurde, war ich nickt zu Hanse. Dippold war von Anfang an bei uns sehr streng. Aber erst im Oktober vorigen Jahres, nachdem Mama von Ziegenberg abgereist war, begann Dipvold mit seinen Züchtigungen. — Vorsitzender: In welcher Wczl- züchtigte er Euch? — Zeuge: Er versetzte uns festige Obneigen. Zumeist schlug er uns aber mit einem dicken Stocke, und am meisten in der Nacht, nachdem er uns aus dem Schlafe geweckt hatte. — Vorsitzender: In welcher Weis« schlug er? — Zeuge: Er schlug mit einem dicken Stocke auf die Knie, die Schenkel, die Brust, den Kopf. kur;, wo er gerade hintraf. — Voriikender: Weöhalb tat er das? - Zeuge szöacrndl: Er be schuldigte uns, daß wir sine Verfehlung begangen haben. — Vor- sinender: Halter Jkr denn die Verfehlung begangen? — Zeuge: Har , ....... . ... , . geschah sehr oft. — Vorsitzender: Wie band er Euch denn an? Zeuge: Er band uns an Händen und Füßen an die Bett- Vfosien fest, io daß wir uns nicht rühren konnten. — Vorsitzender: Konntet Ihr denn dabei schlafen? — Zeuge: Wir schliefen trotz- dem. weil nsir müde waren. Wenn wir aber gerade fest schliefen, weckte uns Dippold auf und schlug uns mit einem Stocke so furchtbar, daß wir es gar nicht aushielten. Oftmals hat er uns über einen Tisch gelegt, an .Händen und Füßen gefesselt und als dann so lange geschlagen, bis der dicke Stock zerbrochen war. - Vorsitzender: Habt Ihr nicht um Gnade gesicht und gerufen: .Herr Tivvold. Herr Dsppold, schlagen Sie uns doch nicht io sehr? — Zeuge: Gewiß, wir haben furchtbar aebe.en, aber Dippold schlug ruhig weiter. — Vorsitzender: Es ioll auch vorgekommen sein, daß Ihr die Hiebe laut habt zählen müssen? — Zeuge: Gewiß, das kam oit vor. — Vorsitzender: Wie viel habt Ihr gezählt? — Zeuge: Ganz genau kann ich das nicht sagen. — Vorsitzender: Waren es 20? — Zeuge: O, viel mehr, es waren - ^ oft 40 bis 50. iGroße Bewegung im Zuhörerraum.> — Vor vt M, sitzender: Seid Ihr dabei nicht obiimächtig geworden? — Zeuge: Jawobl. wenn wir in Ohnmacht fielen, dann bekamen wir von Dippold Fußrritte. iGroße Bewegung im Zubörerraum.s - Vorsitzender: Hat er auch am Tage geschlagen? — Zeuge: Auch, aber zumeist in der Nacht. — Vorsitzender: Und immer, weil er der Ansicht war. daß Ihr Verfehlungen begangen habt? — Zeuge: Jawohl. — Vorsitzender: Und Ihr habt wirklich nichts getan? — Zeuge: Nein, niemals. — Vorsitzender: Wie machte er es denn, wenn er Euch Fußtritte versetzte? — Zeuge: Er stieß uns mit seinem Stiefelabsatz beiseite und trat uns auf den Kopf, die Brust, die Beine, wo er gerade hintrasi (Bewegung im Zuhörerraum.j — Hat er Euch nachts immer über oen Tisch ge legt? — Zeuge: Bisweilen mußten wir uns. mit bloßem Hemd bekleidet, mit dem Oberkörper über einen Stuhl legen und als dann schlug Dippold so lange, bis alle Stöcke zerbrochen waren. In ein^r Nacht hat er 6 oder TJStöcke zerbrochen. 'blc Vorsitzender . .... Eurer Mama gesagt, die ist doch einige Male bei Euch gewesen? — Zeuge: Wenn Mama da war, dann schlug er uns nicht. Wir sagten deshalb nichts, weil wir befürchteten, wir bekommen als dann noch mehr Prisgel. Er sagte uns. unsere Eltern wünschen, daß wir noch bedeutend mehr Prügel bekommen. — Vorsitzender: Habt Ihr denn das geglaubt? — Zeuge: Wir mußten es ja schließlich glauben. Dippold sagte: Herr Dr. Vogt batte zu ihm gcäußert: Prügel sind sehr gesund, wir müßten noch bedeutend mehr Prügel bekommen. — Vorsitzender: Einmal ist Heinz des Nachts ausgerissen und hat sich zu dem Gärtner Äutzmann ge flüchtet, weshalb geschah das wohl? — Zeuge: Ja. diese Nacht hat unS Trppold wieder so furchtbar geschlagen. — Vorfitzender: Weshalb tat er das? — Zeuge: Weil wir Verfehlungen begangen haben sollten. — Vorsitzender: Ihr habt aber keine Verfemungen betrieben? — Zeuge: Nein. — Vorsitzende^: Hat Euch auch Diooold wegen fchlechter Schulausgaben gezüchtigt? — Zeuge: Ja, aber sehr selten, fast immer nur wegen unserer angeblichen Ver fehlungen. — Vorsitzender: Habt Ihr auch des Nachts vor dem Bett stehen müssen? — Zeuge: Jawohl, bisweilen weckte uns Tivvold aus festem Schlcffe und befahl, daß wir aufstehcn sollten. Wir mußten sofort aus oen Betten heraus und stundenlang im Hemd vor dem Bett stehen. — Vorsitzender: Seid Jbr dabei nicht eingeschlaten? — Zeuge: Jawohl. — Vorsitzender: Weshalb legtet Ihr Euch nicht wieder ins Bett? — Zeuge: Dann hatte uns Dippold furchtbar geschlagen. — Vorsitzender: War das Schlaf zimmer geheizt? — Zeuge: Nein, das Zimmer war ungeheizt, es war furchtbar kalt. — Vorsitzender: Ihr habt auch oftmals im kalten Winter barfuß im Schnee laufen müssen? — Zeuge: Ja- wohl, ich bekam dadurch Frostbeulen. — Vorsitzender: Was sagte Dipvold dazu? — Zeuge: Dippold sagte: das kommt von unseren Verfehlungen. — Vorsitzender: Ich frage Dich aber nochmals, Ihr habt niemals eine Verfehlung begangen. — Ze»ae: Nein. — Vorsitzender: Dippold behauptet: Ihr habt gar nicht geschlafen, sondern habt Euch bisweilen bis zum frühen Morgen unterhalten? — Zeuge: Das ist niemals vorgekommcn. wir sind immer sofort cingeschlafen und haben fest geschlafen. — Vorsitzender: Nun. am 17. Februar seid Ihr von Ziegenberg nach Drosendors über gesiedelt? — Zeuge: Jawohl, Dipoold sagte: Er muß, wenn er etwas Tüchtiges aus uns machen soll, unbeaufsichtigt sein. — Aul weiteres Befragen des Vorsitzenden bemerkt der Zeuge: Wir fuhren von Ball« bera dritter Kb gendcn Morgen ws? und lagxn alle drei in einem Bett. —'Vorsitzender: Wo lag Dippold? — Zeuge: Dippold lag in der Mitte. — Vorsitzender: 2ln dieser Nacht soll er Euch wiederum hestig geschlagen haben? " Jawohl, Dippold weckte uns und behauptete, wir hätten wieder Verfehlungen begangen. 'Daraufhin schlug uns Dippold m,t einem Stock wieder ganz furchtbar. — Verteidiger: Habt Ihr renn Verfehlungen begangen? - Zeuge: Nein. - Vorsitzender: Wirklich nicht? - Zeuge: Gewiß nicht. - Der Zeuge erzählt Gefragen: In Drosendorf bat da» Bett de» te m Ziegenberg. >n der Mitte von unseren iuz weiteren auf B Divsold. ebenso «il UmriM Mir Ävr vsulsekvL ^okLMÜL-^Uss 12. o«p»»ßt«oitW^s Si, ss, „ Sr dlvaptiiettvr »«riet, ,, vr i». vor ?rüwjon1»rik kür äjs im blaust Koromhor 190g ölläsuäso V«rIo8uuLM von VortpLpiorsu ist vrsokiouou uuä »tobt lowrsssoutan »ukDVunssd »u uueorsu Kassen rur VarklMns- Hierdurch erg. zur Anzeige, daß ich mit heutigem Tage nach erfolgter Neueinrichtung die Bewirt- fchaftung meiner Weinstuben Senn L. übertrage» bade. Derselbe war längere Zelt in meinem Geschäft tätig und wird bemüht bleiben, durch gewissenhafte, solide Bedienung auch fernerhin den guten Ruf der Weinstuben zu erhalte». Ich empfehle dieselben zum geneigten Besuch und zeichne Hochachtungsvoll I« LtöriLVr, HVeliikauMnujx HVvtustadvu, Grunaer Strafte S8. Kontor und Verkauf meiner Weine finden sich neben den Weinstube«. de- IkLjoUKL Vasen küulsn ^.uksLtra Lovrlsn Llumenselullon Llumontvpl'o llliimenkästsn I'almsustLväer Obst- essekirrs Lis- xsseturro. LNnie Soff Lvnix ckobauustr. MM» tzedstkwoll-voekv» LLmveMsLr-vvokeu Ktvpp-Vsvkov Lvise-Vvekvll ktoräv-vvelroll. vrSssts Lusvakl- Lwpkoklsusivsrls tzuaillLloo. ütchll lstMk. ir. vrrtoi» Orustkee fite 2 R/IchNlü -te» kkuvä «wpLeblk Vlivikr kragoratr. 5 Donnerstag den IS. Oktober vormittags l^lhr sollen die von der verstoibenen Frau verw. K«tu>ti»vet»t tn Kvwootra hinterlassenrn Gegenstände, als: 1 Sekretär. 1 Spiegel. 1 Wäscheschrank. Kleiderschränke. Kommoden. Tische. Stühle, Betten u. Bettstellen. Porzellan- „nd Glas-ServiceS, 1 Wasch- und Wringmaschine, sowie verschiedene andere Wirtschastsgegenstände gegen sosortige bare Zahlung verauktioniert werden. Der Auktionator. .. VIMor Soul UNvosrs E Da« Der von un» apsgesertigte vepouttsnsohsln Kr. ISÜS4, <t. ä. Dresden, den 5. September 1801, ist bei un« als vor teer«» angezetät worden. I» Gemäßheit von 8 12 unsere« revidierten Statut« vom 4. Dezember 1899 machen wir dies hiermit unter der Bedeutung bekannt, daß wir den obigen Schein für krastlo« erklären und an dessen Stelle ein vapNIewt »u»ot«II«i» werden, wenn sich tluiert»ald «Irvter Hlaueet«, vom unten angesübrten Lag« ad, ein Inhaber dieses Scheines bei uns nicht melden sollte. Dresden, den 10. September 1903. LLoLsiseds Lrmk su vrssäsu. künstl. Zähne bedarf u. die Unannehmlichk. u. Mängel einer Gaumenplatte vermeiden will, lasse sich meine» anielika». nicht herausnehmbaren Kronen- und Brückenersatz anfertlgen. Derselbe ersetzt d. »atürl. Zähne tatsächlich vollkommen, wie tägliche Anerkennungen be weise». I» ungeeigneten Fällen werd. meine Magna- Platten weg. ihrer eminente» Keichtigk u. Geruchlosiak. den, buk immer mehr vorgezvgen. (Operationen in Betäubung. ltum Kautickmk Dauernd haltb. gen. (Operationen m Belaubung, omb.) Spr. 9-1 u. 3—8 U. ^FerdinandsirD Hxxrob. 2a.dvLr2t UllLLSr, dipl.in Deutschland u. Amerika. — Die, äont. »urgf. L moä. Echte lange Slravss- r'eel«rt»oa«, Bl«U»er in unerreichter Auswahl zu enorm billiaen Preisen. s Hofschmuckfeberfabrik k'. -4. Pirn. Platz. Das 1. Bataill. IS. Infanterie-Regiment- Nr. 177 beabsichtigt für die Zeit vom 1. Novbr 1903 bis 8l. Oktbr. 1904 den Bedarf an Hülsenfrüchten, grünem «emiise, Dörr- zemüse. Butter. Käse. Eier. Tal,. Kaffee, Zucker und Sewürzen für die Unteroffiziere und Mannschaften zu vergeben Bedingungen sind im Geichäftszimmer der 1. Kompagnie gen. Regiments Nr. 177 einzuieben. Angebote sind bis 15. Oktober 1903 versiegelt, mit betreffender Aufschrift versehen, an die Kassenverwaltung abzugeden. lsolr - (lerkauk. Auf den fürstlich Salm-Reifferscheidtschen Domänen BlanSko und Raitz in Mähren gelangt im Etatiahre 1903/04 nachstehendes Nutzholz zum Verkauf und zwar loco Wald circa 22 000 m weiche Ausschnitte von 20 om Mitte aufwärts. . 3000 . Rotbuchen-Abschnitte. . «W . Eichen- » 250 . Weißbuchen- » 150 ., Erlen- und Birkeii-Abschnitte, » 4 000 . weiches Grubenholz, 3000 „ weiches Schleifholz. Versiegelte, entweder auf ganze Erzeugung oder nur aus Telle derielben lautende Offerten sind milder Aufschrift .Holz- ofserte" bis 1«. 01tt«der 1V0S unter der Adress?: „Fürstlich SalinscheS Jorstamt Raitz" einzu- bruigen, die Badien aber, von 1 L per 1 m des offerierten Holz- Ouantums entweder im baren, oder in Svarkassa-Einlag-bücher», oder in Wertpapieren, sind gleichzeitig a» das Fürstlich Tal Ni sche Adm,nistrations - Bureau in Wien I, Wippliuger Strafte ». unter Separat-Kuvert zu senden. ... . As? Verkaufsbcdingungen werden über Ersuchen vom fürstlichen Forstamte Rattz bereitwilligst bekannt gegeben werden. MW öilH'ieißtMkiiislik 8iin<N«>ii»tin. ain 2!1. September »903. Die Liestm« ies Lkstiss «1 AMI» für das 2. Grenadier-Regiment Nr. 101 soll vergeben werden und zwar in erster Linie an Selbsterbauer. Lieferungsbedingungen liegen im Geschäftszimmer derAentral- Veikaussstrlle. öitl. Jns.-Kasernr Nr. 146, zur Einsichtnahme aus. Angebote sind versiegelt bis 15. Oktober mit der Aufschrift: »Kartoffel-Lieferungen für das S. Grenadier-Regiment Nr. 101- daselbst niederzuleaen. Wer von den Einsendern bi« 80. Ostober einen Bescheid nicht erhält, hat sein Angebot als abgelrhnt zu betrachten. L. Drenadirr-Rcaiment Nr. 101. »Kaff« WU-e!«. König von Preusteu-.