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Dresdner Nachrichten : 31.10.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-10-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188810317
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18881031
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18881031
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-10
- Tag 1888-10-31
-
Monat
1888-10
-
Jahr
1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 31.10.1888
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s - L « o ^ .-r > 2 k?d ! matlon welches der glanl'ei'Siiiuthige Streiter für das lautere und reiue Gotteswott am 3l Okiober 15l7 durch Aillchlag der95 Ostaubensiätzc au eie Ochlohkirche zu Witieuderg bearurue». Jahr- hauderic sind veiiluchen uud gleich einem mächtig sich entwickelnde» Baume t)al die lntlicoicLe Krude sich entfaltet und van taulend und abertan-end Stimmen erklingt deute dn§ Lutherlicd: ..Ein' 'este Burg ist iinicr Olotl". das Trutz- und SiegeSlied des Prote- stantiSmn?. ^erl dem 3l. Oktober U>08 feiert die lnlherllrhe Krrche Sachsens das Rei0linglio»ssc>t, während ui 'Brennen dasselbe am den aus den 3l Oktober lallenden Sonntag verleat wird. Alle Versilche, den Tag in seiner deivnderen Feier wieder hcrzuslelle», sind in Preußen vccgeblich geiveie». In Lachsen aber, der Wiege der Rcil'unaoo», Hai man an der Feier van jeder »estgeRilten und überall sind die lnihecn.hc» Gotteshäuser van einer ainnen Anzahl andachtiaer Ehrstleu geiullt. — Marne» am 1. November, dem „Wuttennonale". wie Ka»l d. Gr. diesen Manat nannte, feiert die katholische Ehristenhcit das Fest „'Allerheiligen, welches »ul dem von Oäregor lll. z73l—731» errichteten Oratarium zu Ehren aller Heiligen zuiammciiliäagk. ES war unnivglich, für einen irden ^eiliam einen drianderen Tan Z» »eiern. Gregor lV. (827 dis 8tl» destimmte zu die»er Feier den l. November und au diesen »chlotz sich seil!>98 am 2. November die Feier zum Gedächtnis! aller Verstorbenen ader das Fest „Allerseelen ", welches Zuerst !»98 im Klafter Elunnv in Frankreich anikam, allmählich aber in der ganzen Kirche Verbreitung »and. Veraanglichleit predint die 'Natur Rauhe Sturme entblättern die Bäume und durch die tahten Baume nehk eine Tadtenklane über die verschwuudene Herr lichkeit der 'Natur. Sckaarenwelse ziehen in manchen Genrnden die Ernte nach den Fvedhöfen. um einen Immarlellenkranz auf daS Grab verstorbener E rben niedeiznlegen und ein Lichtlei» au» dem- nlben Zii deren Gedächtnisse anzuzündeu. Tie ariechische Kirche »eiert de» Allcrlieiligcniag am Sonntage nach Pfingsten, die evan gelische Kirche aber feiert den legten Sbnnlag dcö Kirchenjahres zum Gedächtnis der Tadle». — Ter AmlSeid der Lehrer im Königreiche Sachsen lallte (nach Angabe der ullramantanen „Schles. VvlkSztg") sol- da- Gebahren der Verwaltung de- Blatte- überhaupt, entschieden mitzhilligt. — Hauptgewinne der Dresdner Kunstzzewerbe- Lotterie, gezogen am 29. u. 30. Oktober 1888. Hauptgewinn Nr. 1 aus Nr. Ä.22t>: Nr 3 au, 33,170; Nr. 3 auf 1718; Nr. 4 aus W.374 : Nr. 5. a», 28,99 t, ?tr. 0 aut 50„583: s'tr. 7 aus 42.032: Nr. 8 auf c ll7' Nr. 9 an» :lü.l37: Nr. 10 ans 4l>08. Ferner lO Geivinne im Welche ä :100 Mk.: lll 12, 30ch79. 55,093, 02,618, 72.001. 77.91 l. 78,305, 78,395. 88,809.95.300. — Das Andenken des Altmeisters deutscher Chirurgie. Bern hard v. Langend eck. zu ehre», hat sich in Berlin ein Eanutee gebildet, welches beabsichtigt, ein deutsches ärztliches LercinShauS zu gründe», das den Name» ..LangenbecklianS" Nagen fall. An alle Aerzte. sowie an die zahlreichen ehemaligen Langenbclk'ichcn Kranke» ergeht van dem Eamitre die Aufforderung, beii»stenern z» diesem für die ärztlichen StandeSinlerrssen ganz Deutschlands hoch wichtigen Unternehmen. In Dresden werden Beiträge angenviinue» von.Herr» Obermedizinalrails Dr. Stelzner und der Lbwenapothete. — Ter Gesamuitauflagc ist heute eine Sonderbeilage, das ManmaktnrwaarenhaiiS Ad oll Nenner betr., bcigegebc» — Leipzig. 30. Okt. Die AuSichinückungSarbeiten »irr den Empfang des Kaisers habe» leider ei» unerwartetes Hinderlich durch den Negen erfahren, der diese Nacht sich in Strömen über die Stadt ergossen hat und auch heute mit geringen Unterbrechungen ferne seslfeindliche Thäligkeil mit ungcschwürhtcr Kraft icnlgeictzl hat, dergestalt, das; Leipzigs Blähe, soweit sie ungepflaslert sind, einem Morast gleichen. Das; unter solche» Umständen der so gros; angelegte uud schön geplante Euwfang des Kaisers leiden wird, ist s schon heute 'Nachmittag bedauerlicherweise zur Gewchhcit geworden. UebrigenS sind auch heute noch die AuSichinückiiugSarbciten. ganz abgesehen vom Ncgrn, zum guten Theil »och erheblich un Rückstand gewesen, obwohl inan namentlich auf de» Hauptplätzeu unter Zu hilfenahme von elektrischer und anderer Beleuchtung fast die ganze letzie Nacht zu Hille genommen hat. Im Lame des gestrigen und noch mehr des heutigen TagcS haben sich inzwischen jedoch auch die Privathauser besonders der Grimmaiichen Ltratze und der R« »enden Wortlaut haben: „Ich schwöre, das; ich bei der in hiesigen ! Petersstratze in ein gaiu respektables Festgeivand geivorfen, das den Landen angenommenen reinen Lehre der evangelisch-lutherischen! Bewobnern der betr. Ltragen zur Eine gereicht. Auch sonst ist Kirche, wie solche in der heitigcn Schritt enthüllen, in der ersten! seit Absendung uMereS legten Berichtes viel geschehe», um den uuoeiändeiwn Anasbuigischen Eomeision und den beiden Katechismen Kaller und unseren König in würdiger W »e zu empfangen, und Luthers ersiarl und daigestellt ist. beständig ohne Falsch verbleiben,! wenn dies dennoch »,cbt ganz in dem beabsichtigten hohen Matze ne nnver'älkttt vertragen und. iatls nb von dem dei der ovangc-1 genhicht, n»n so mutz sich Leipsig mit seiiicc Lchwestcr Hamhlirg linden Küche angenommene« Lehrbegriffe abweicke. dies ohne An- t tröste», der ja auch durch den Rege» ei» böser Strich durch die stund meinen Bo gesichten vortragen will." Tie „Schlei. Volks- j Rechnung gemacht worden lll. Angesichts der schon weit vorge- zig " bemerkie dazu: „Tiesen Eid haben nach einer Verordnung. nicklen Ialneszcit mutz man eben derarttgen'WitteriiiigSvelhättaisteii dcs KuttnSminitteriuniS o.IIc Lehrer von Gniiiiiasicii, Oicallchnle»,! !1»ech>mng liagen, und uiller „igendlicher Kaiser wild sich am Ende Lehrer-Senil»,nie,! niid Bollsichnien zu lcistcii, >o)atz in ganz damit ancl, trösten müsse», datz Lc>vzig aus alle Fälle daS Beste Sach'en o.» teincr Bürgcrtchnle und an keinem Ghinnasinm ein gewollt Hai. nm ihn wiirdig z» empiangeii. Honen wir wenigstens erwidert aus anles Kaiierivetter während der össeiltlichcn Feier, ftortsrvuilg deS örtlicticl« TttktteS Seite t». TagtSsieschichte. Deutsches» Reich. Die enllcheidcnde Stelle in der Anlwoit deS Kallers ans die 'Rede des Oberbürgermeisters von Berlin hat folgenden Wortlaut: Am Allerhosigt Ihrer Nelle haben Se. , - > 5^ - K.ilhoiik als Lehrer angestetli werden kann." — Hicranr die „Leipz. Zlg,": „An dieser ganzen Darstellung llt auch nicht cm Wort wahr, «ächsllche Lehrer, welche nicht berechtigt sind. Reli- gioiiS llntecrnhk zu ercheNen. leisten wie alle im öffentliche» Dienste lllngesiellicn den allgciiicinen Diensteid, welcher jediglich aus Be obachtung der Gesetze, Tteiistgehocmm mid gewissenhatte Pilickier- »ullung gerichtet ist und der Eoillession imk kemem Worte Ecwäh-! nnng Ihn!. Lchier dagegen, welche zur Erlhciliing bon Netigtons-j nnlernsin bcre.htigt sind, letzte» daS Gelöbnis; conscssioneller Treue i Maseslät zu Ihrer grotze» Freude üdeiall die Wahrnehmung ge- nall: den Boiiclmtten ihrer Religio»S,ze'cll>chasl. Für die cvangc- macht, wie dem Tcnlichcn Reiche auch von den fremden Fnislen tnch-Inlheu che Kirche lanlet aber die Formel nicht so, wie sie die! und Völkern eine warme Slnnpathie enlgegcngel'racht würde, und .Echten BottSitg." nngicbl, sondern »otaendermatzen: „Ich gelobe! datz dieie Theilnahinc sich auch ans die NeichshanbtstaLt Berlin vor ' ' " ' ' ''' - - - ' Rill b becengl nt. » ich beitem Wissen und Gewissen lauter und rein hatte», »in durch Anknnpieii von FrenndschaslS Bande» den Fric- l !e!:cen ivill." linivahr wie der Vordersatz der „Schle». Votkoztg.". den und die Wohltat,rl des Balerla»des»nd dainit der eigenen Hanpl- sind dann nalüctich auch alle daran geknüpsten Schlntzsolgerniigen.". »ladl zn sichern, hätten die Tagesblällec Seiner Hanpll und Nendeiiz-§ Borneslern berstarb eines plötzliche» TodeS, ani Schlagslutz, > itadt die A'igclegenhcitcn Seiiicr Familie in einer 'Art und Wense an .^cy.e'. <>oiiszig. nngicvi, ivndern »olaenoermauen: „Kcy gctopc oai; oieie Li,elliiavmc »ici, nnci, an» oie pl>na>siianpi,iaoi Beniin vor Gott, das! ich das Evangelium von Ehristo, wie dasselbe i» der! Mit erstrecke. Allcihöchstdicselben könnten aber nicht umhin, auch Rillgen Schutt enthallen und in der cnstc» ungcändetten AngS-! einer recht schmerzliche» Erinnerung ans Ihrer Reise Ausdruck zu bnrgiichen Eonseision. »cnvie i» den beiden Kalechisnicii Tr. Litthers geben. Wählend Sie Ihre Gesniwhcit und alle Kräjle eingesetzt eine l» lbL'b)E' ni seit inelireren Jahrzehnten wohlbekannte Pcrsön- tichlei!: Herr I G. Z > ch a l e r, seit 32 Jahren Inhaber eines Gcsci itt-- Der Lebensweg deS nun Heimgegangenen war ein b.nnctzcr. Sohn eines Königl. Beamten, besuchte ec m den dreisngei. Ianren das Schullehrerieminar zu Friedrichstadt und war für len erwählten Berus auch >n innssins talentirt. Scach l2jähn- gem Wicken beim lsiesige» össentlichen Volksichutwesen mutzte er ullolge des IalueS ln,,« die Lehithängkcit an»geben und iah sich genotingt, seiner Eziileicz wegen, cm kauiinannllchcs Geschäft zu begründen, bis er 1856 in dcinielben Hause »eine letzte Arbeits stätte ausichiug, Zn der ihm auch die Todesstunde mitten in der Arbeit schlug. Seine schclllstcllerllche Begabung hatte Z'ch. schon als Lehrer vielfach hethallgt, ,pater widmete er die wenigen Mntze- slunden, die llini sein nnuchigcr Bcuii lietz, der Jugendliteratur. Einige »einer Iugeiidichilllc», z. B. „Ter Sophiendukateii". „Der goldene Ring", „Der Binnncngräber von Angnftnsbalg", u. A in haden mehreie Auflage» erledc jönsichkctt, dncch läisigteic im G ivvlbcn. Er wurde 72 Jahre alt. Asche! — Der Aufstand der Araber an der dentsch-ostafrika- nllchen Küste, die Erinordui'g einer Anzahl von deutschen Pionieien und die zu c.wcwtcude B>achieitt»alku»g der maritimen Strettkrättc unseres Bat ilantS inm Schutze deutschen Gebiets und deutschen E: entlunis na icinen 'Anslande nehmen das Interesse immer , töt.w>.c Kreiie ,n An'pcnch. Tcutichtand, das vor wenig Jahren noch ans das Teuitornun inneihcsid seiner heimischen Grenzen ongewiescn war, ist eine Kolonialmacht geworden und wiid dem dcut'chen Namen, der deutschen Flagge wie überall in der Wett, so auch den osla'likanischc» Gebieten mit Nachdruck Achtung und Gectung ui rer chasfen wisse». Die Verhandlungen über rm ge- tneu.'aines Voigclie» der christlichen Kolonialmächte Deutschlands, Ei g'.aiws und Poiinga'.s gegen das 'Aiabeuhuni und den schinach- votlcn Sllarenbandcl nRsinen dem 'Abschlüsse nabe zu sein und an den'ettcn Elatten, an Lenen Baoeo de tnaina cin zweites Indien eroberte, wird und mutz unter den Zeichen des Kreuzes der Halb mond zu Boden geworfen werden. Hecht cS doch ^ die Lencnltichkctt gezogen und deiproche», wie sich ein Brwalmann j das nie wnide haben geiallen lassen. Seme Maieüät seien dadurch nicht nur schmerzlich berührt, sondern Allcrhöchit Ihr Unwille sei dadurch ciregt ivvrden. Vor 'Allen' baten Seme Majestät Sich ans, datz das fortdauernde Eilnen Allerhöchst Ihres seligen Vaters gegen Il»e Verso» endlich unterbleibe. Es verletzte il»i als Sohn ans das Tiefste und sei unvasscnd im höchsten Grade. Er gebe sich der Erwartung hin, datz wenn Allerhöchst Dieselben Berlin zu Seiner hauptsächlichen Residenz wähle — und Ihn alS ein Ber liner ziehe cs immer hierher — man davon absehcn weide, intime Beziehungen Seiner Familie zum Gegenstand der Erörleciing in der Picste zu machen. Tie Aillgaben, welche Fürst und Volk ver einten. nm unser Vaterland gcotz und glücklich z» machen, seien bedeutend und mannigfach genug, um sich mit voller Wanne ihnen lsinzugebcn und sich mit ihnen zu bcichättigcii und alle anderen «»ui.».. „. „i >„ .Dinge wie vorerwähnte ruhen zu lassen. I» der treuen Hingabe Durch seine'liebenswürdige Per-,kür kieie hohen uud erhabene» Ziele lollle inan sich veicinigen und sti'-w rühiige Tbätigkeit und durch »eme Zuver- Lsine Kräne gebrauche», und 'Allerhöchstdieielben vertranten, datz eichmlSveckchr hatte 'ich Z'ch. viele Freunde er- Vertreter der Sladl Berlin, welche begrützcn zu können Sr. Alter Zichaler", Friede Deiner ^ Maicstät zur besonderen Freude geieiche, hierzu au ihrem Theilc mitwirkc» ivüceen. Tcr Kaiier hat an den Gciieralfeldmarichall Graien v. Moltkc zu seinem 88. Geburtstage ein eigenhändiges Schreiben gerichtet, in dein die Verdienste, welche sich der gicisc S.hlachieilliihicr um nnicrc Aunee und das Vaterland erworben, in ehrenvollster Welle hervorgchoben worden sind. Ter Kai er Wilhelm tras in FriedrichSrnh ani Bkontag Abend 7 Uhr 5> Biin. ein und wurde an» dem Bahnhoie von dem Reichs kanzler Järilen Bismarck empiangen. Der Bahnhos war »rsttich geichniiicll und beleuchtet, ebenso die Boit und mehrere Prwathäuscr, die Feuerwehr mit Fackeln bildete Spalier. Se. Majestät bcgrutzte den Reichskanzler an» das Herzlichste mit wiederholtem Häitte» s schütteln und begab sich mit demselben, unter cnthiisiaslüchcil Hnrrah- nlscn der trotz res Regens zusaminengeströiiilen Menge, alsbald nach dem Schlotz. Tcr Kaiier hat aus Anlatz de-Z glücklich vollzogenen Zollan- schlusseö von Bremen dem Bürgermclltcr Bu»s, ingleichen dem "cnutor Gildemelller, sowie dein Senator Tr. Meier eine kostbare nweres Km c.s. Brm; Heinrich der Seefahrer, an die Spitze der :c.!"ck,en ,,Io!le gcitclll und ilnn die Znclstignng der aniständlichen Araber .zur ABgabe gen. aht würde. Wenn alle national gesinnten K»e c d.K.a.b gestmnnten BttckcS nach den dcnllcbe» Gebieten O»t- a ritas Hins »ganen und trotz ichwerwiegentcr anderer politischer Er eignisse mehr denn je ihre 'Alllincll'amkcil jenen »üc umcr Vater land neu erworbenen weiten Ländcrslrecken znwcndcn. io wird es Giöucrung Ringen werden. T r. Earl PctcrS. der mit jugendfrischcin '.r.nthe und e.hl deutscher Fesligkeir und Zähigkeit die ersten Ge biete im Oste» des schwarzen ErLtheils unserem Vaterlande und Rermtt deuiichcr Kraft nnv deutscher lliitcriiehmiiugstust Zii eigen gab uuo der bekannte A»rika»oc'cher Bunt Reichend werden sine Vortragciideii sein. Ten impoiantcii Kniidgehnnaen, die vor wenige» Tagen in Kot» in Gegeiuvarl des dortigen ErzbllehotS und der Spitzen der Staats- und Stadtbehörden, wie in Hannover statt- »auden, wird sieh die Tcesdinr Veriamnilung am nächsten Sonn- abend zwcisellos würdig anjchlietzen. Vormerkungen auf EintrsttS- kanen wcrdcir ui dem Bureau des Vercinsvorsitzciidcu Dr. Mehnert entgegengenommen. — Ter bisherige Kreisthierarzt Pusch in Küslrin ist als Pro fessor an d e Königt. 'Thicriirziicischule in Dresden berillcn und zu gleich znm Wanderlehrer für Thicrzucht >m Königreich Sachsen cr- nanul worden. — In de», Strcllprozetz gegen die Dresdner Gctreidchändler cö> ebrüdcr Helle r hat vorgestern das Reichsgericht das letzte Wort gesprochen: ES hat das Urthcll der vorhcrgegangeiicm In stanzen, welches die Gebrüder Heller wegen Steuerhinterziehung zu einer Sttnie von nahezu einer halben Million Mark ver- urtheilte, in vollem Unllaiigc besläligt. — Fn der Königl. Gemäldegalerie bat sich eine Erwei- lcrnng der Ränni- nötlsig gemacht, da es infolge der letzten An käufe aus der Plöll-Heuerstistuiicz am Platz zur Aufstellung der Gemälde mangelte. Es ist nun der westliche Zwingrrpavillo» mit zu de» Ausstellungsräumen hcraugezogen worden und die mit R und 8 bezcichnetcn Räume. Im Allgemeinen wird es bei dem dermaligen Arrangement der Bilder nicht bleiben, da in einiger Zeit die Galericraume durch die Partcrresäle, in denen jetzt ine Sammliing der Gypsadgüsse befindlich ist, vermehrt werden solle» - Vom Vorstände dcs sächsischen Landesverbandes des Deutschen Schulverems werden wir zu der Mittheilung ermächtigt, datz der Voisiand zwar mit den nativnalen Tendenzen der in Berlin er scheinenden illusirirten Wochenschrift , Deuts che Post" einver standen ist und aus diesem Grunde die Vertieter des Blattes mit Empfehlungen unterstützt hat, datz er aber die Art und Weite, wie dieselben diese Empfehlung zum Abonnentensang gemißbraucht, wie Vase übersandt. Tein Konsul H H. Mncr hat Le Majestät den Kronenorden l. Kl verliehen, Oberbaudircklor Franzins erhielt den Kronenorden 2. Kl., Banralh Bankes den Kronenorden 3. Kl. Tcr deutsche Kaller hat nir die durch die Erdatirulschnng hei Graiano Verunglückten 5000 Fcc-v geipendet. Tie „Nordd. AUgri». Zig." vcrösfeiitticht den französischen Wortlaut dcs Glückwunsch telegrammes dcs Kallers Wilhelm a» den russischen Minister v. OtzicrS. Tcr Kaiser Rgrützt 09icrS als aufrichtigen Vermittler der ossiziellcii und peisönlichen Beziehungen, welche den Kaiser mit seinem Ihenern Freunde und nahen Ver wandten, Kaiser Alexander, verbinden. Minister Gicrs antwortete, er sei glücklich, durch das Verlranc» seines Souveräns zum Dol metsch der Gefühle der Freundschaft, welche diesen an Kaiser Wil helm knüpfen, wie auch der Traditionen deS herzlichen Einver- nchniens -wischen den beiden Ländern bernsen zu sei». Zu den Vorgängen am ivürttemberglschcii Hose ist bekanntlich gemeldet worden, datz der württemdergische Minislerralb cin Slras- vcttahre» gegen die Be »breiter der betreisenden Nummer der „Münch ner Ncucsteil Nachrichten" cingeleilct hat. Tie „Münchner 'Neue sten 'Nachrichten" beme>ken hierzu, datz für ein solches Verfahren ihnen tcr parlamentarische Ausdruck fehle. Bezüglich der aus dem Nachlasse des Kaisers Friedrich ver schwundenen geheimen CHisfreschttst lösen sich die sich widersprechen den Meldungen dahin auh daß die Chifsre allerdings, wie wir ge- iiicldcl hatten, wieder au-gernnden ist, aber nicht unter den Pa pieren eines Flügel-Adjutanten. Tcr kurhessischc StaatSminister v. Melier, der besondere Ver traute und TeslamcnISvvÜstrccker deS letzten Kurfürsten, ist 82 Jahre alt in Cassel gestorben. lieber eine am 27. Oktober auf der Zeche Prinzrcgent statt- geiundcnc turchtbare Explosion wird von dort berichtet: DaS Pulvermagazin liegt in unmittelbarer Nähe der Zeche und der dazu gehörenden Kolonie in einem dichten Tanncnwäldchcn. Nachmit tags gegen vier Uhr stiegen aus dem letzteren kleine Rauchwolken aus, oh direkt vom Magazin oder aus dessen nächster Umgebung, konnte nicht sestgestcllt werden, weil Niemand sich so nahe hcran- wagen wollte. 'Natürlich wurde die Auslegung sofort eine un geheure, denn in dem Magazin lagerten mindestens tlO b>S 40 Cent- ner Schwaezpulver und Dynamit. Auf Anordnung der Zechen verwaltung und der Polizei verlieben die Bewohner der umliegen den Häuser ihre Wohnungen und warteten in gemessene! Entfernung der weitem Entwickelung der Sache. Gegen 50» Uhr criolgte die Explosion, die in ihren Folgen wahrhaft vernichtend wirkt«. Die ganze Umgebung des Explosionsherdes ist ein grobes Trümmer- »eld. Fast der ganze Wald ist wie abrasirt. Bäume von IV» bis 2 Futz Durchmesser sind wie Strohhalme nbgeknickt oder mit den Wurzeln aus der Erde gerissen und weit sortgeschlrudert. An den Zechen und umliegenden Gebäuden ist keine Fensterscheibe mehr ganz; Dachflächen sind abgehoben oder zertrümmert, Wände em- gedrilckt und Decke» abgekullen. Pfosten haben sich au- den Wan den gebogen, Dachrinne» uud schwere eiserne Röhcentheile sind weit fortgeschleudert. Die Verwüstung setzte sich, allmählich schwächer weidend, au» eine» Umkreis von etwa 15 Minuten fort, aber noch in der doppelten Entfernung findet inan Spuren derselben. Ein Arbeiter wurde von einer einslürzende» Decke erlcblagen; autzcrdem ivnrden vier Arbeiter, die als Posten ausgestellt waren, leicht ver letzt. In Bochum, das etwa eine halbe Stunde vvin Schauplatz der Exvlvsivn entfernt liegt, liest» die Bewvhner erschieckt ans de» .Häusern aus die Straße, die Mauern zilleclen, Lichter erlöschten, und an vielen Stellen zersprangen die Fensterscheiben. Die Slaatsanwallickast setzte eine Belohnung von 500 Mk. uns die Er» inittelniig des Urhebers, denn allgemein wird angcnvnune», datz ein Akt rohester Bosheit vorttegt. Das Magazin war erst am cn neu aeiiillt worden. Die Eiiiweihnng der neuen Hn»eiiha»ten in Hamhnrg. Um 1'/« Uhr verkündeten I»hclcn»e die Ankrinst des Kaisers. Der Senat, mitec Vvrantlitl des Tr. '.»Nöiicteherg. begab sich an den Brückenkopf, um den Kaiser, der in eiiiein SlaalSwagcn, den Bürger meister Dr. Versniaiin zio Seile, »»gekommen war, feierlichst zu begrüßen. Der Kaiser durchichritt darauf die Brücke unter den be geisterten Hochni»en und Hut- und Tücherschwenken der Kops an Kops gedrängten Menge und trat nitter den errichteten Baldachin, gefolgt von dem Geiieralfeldmacsthalt Ol rasen Mollke, der ebenfalls mit shinpalhischen Zurnien begrüß: wurde. Nachdem der Kaiser seinen Mililärinanlel abgelegt hatte, trat der Bürgermeister Dr. VerSniann mit tiefer Verbeug»iig vor den Kaiser^ der mit niilitäri- schci» Gruße dankte. Hieran« wurde die dem Schlutzstcine beizu- ingknde llikiiiide verlese». Ter Schlug derselbe» lautet: „Da diercs Werk selbst aber bestimmt ist. ini! anderen gleicharligen die wirth- lchailliche Einheit des Denlichen Reiches Z» vollende», so hat Se. Majestät den Kaiser der Senat der ireien und Hnnsaslndt Hamburg ehlerbietigst ersucht, das Allerhöchste Wohlwollen »ür die neuen Schöv'imge» durch die Setzung des SchlngilemeS und Beseitigung desselben mittelst HamniernhtageS bekunden zu wollen. Von der huldreichen Gewährung dieser Bille wird, mit Eiv. Kaiserlichen Majestät gnädigen Erlmihnitz, die Imchrisl des Steines »och de» spätesten Geschlechtern unserer 'Nachkommen Kunde geben." Der Kaiier legte die Hand nn den Helm, gleichzeitig durch em leichtes Neigen des Hauptcs die verlangte Z»stiinn»mg ertheilend. Der Kaiier nahm die an» blauem, goldbordirte» Kissen dalgereichte sil berne Kelle, cistnahii: mit deiselben den von Handwerksmeislem hercilgehaltenen Mörtel und fügte diese» m de» Schlngsicin, nahm sodann den ans einem zweiten seidene» Kissen ruhenden Hammer und führte mit diesem drei Schläge gegen den Schlußstein initcr den weithin vernehmlichen Worten: „Zur Ehre Gottes, zm» Wohle des Vaterlandes, zum Segen HamhnrgS " Dann reichte der Kaiier den Hammer dem Feldmarschall Gra» v. Moltte. nach dierci» »vlgten der Bürgermeister Dr. VerSmann, Staalsininisler v. Bötticher, die BiliideSrathsbevollmächtigleii, daS ReichskagSbräsidiui», die Hain- tnirgllchen Senaloren. der Borstand der Bürgeochast und die Mit glieder der Zollantchlntz-VollzilgSkoininllsiv». Während der ganzen Eeremonie »vielte die Munk pianiisimo de» Manch aus der „Zauber- slöle". Dann trat der Kaller unter den 'Baldachin zurück und lietz sich den Mantel wieder umlegen. Jetzt betrat der Geistliche, Herr Senior Dr. Husche, die Tribüne, der Kaiser und die ganze Festver- sammlung entblotzlcn daS Haupt. Der Kaiser hielt während der Rede des Geistlichen den Helm in der Rechten. Rach dieser Feier erfolgte die Besichtigung der neuen Zollhaitten. Zu dieser Hasen- iind Elbesahrt Halle sich der Kaiser an Bord des DampterS „Pa triot" begeben, ans welchem die Ziaiserstandarle gehißt wurde. Hun derte von kleinen Dampfern nmgahcn den „Patuol" und folgten demselben, iinaillhörlich ertönten JiiRlrille. Die großen, vor Anker liegenden Dampier Ivaren von Scbnttinderii und Waisenkindern be setzt. a» mehrcceil Stellen ivaren Dampier intt Miisikcorps an Bord stativiiitt. welche das Kaiscrbovt »ul Musik begrntzlen, die große» Seedampier ivaren mil einem dstRgeduingten Publikum nngesüllt, welches dem Kaiser stürmische Huldigungen darluochte. Ter Kaiser hatte sofort, nachdem er de» „Patriot" bestiegen, sich an» die Kom mandobrücke begeben und dankle nach allen Seiten grüßend für die ihm dargcRachien Huldigungen. Bei der Weilenahrt durch den ZoUkanal und den Lherhasenlanal, lotvic bei der Besichtigung der Listen unterhielt sich dec Kaiser sehr lebhaft mit den beiden Bürger meistern. sowie »ut den zur Thellnnhme an der Fahrt geladenen Technikern, ingleichen mit Earl Schurz und dem StnatSmiillster a. T. Delbrück. Nach der Landung begab sich der Kaiier zu Wagen nach seinem Ahsteigeguattier im Ienllch'schen Hause uud später zu dem Banket in der Kniisthallc. Au» den Trinksprnch des Büraer- meisleiS Dr. VerSmaiili erwiederte dev Kaiser etwa Folgendes: „In dem Ich Ihnen danke »ür die Ait nird LLelle Ihrer Ausnahme,- kann Ich nur sagen: Ich bin überwältigt und finde keine Worte, Meinem Danke Ausdruck zu geben. 'Nicht znm ersten Male weile Ich hier, Haniburg ist Mir keine unhekaimle Stadt. Zweimal ge denke Ich mit besondeicm Vergnügen an Menicn Besuch zuruck, einmal, als Meine Eltern Meine» Binder nach Kal begleiteten, das zweite Mal, als Ich >m Gewigc McmeS hochseligen Grotz- vatcr-S hier war. Beide Male bereiteten Sie einen großartigen Empfang, der Mir nnvergetzlich bleiben wird. Ich sehe den heuti gen Jubel als ein Erbstück Meines hochfclige» Großvaters an. Wenn Ich nach dem 'Norden fahre zu Meiner von Mir heißgelieb ten Flatte, so führt Mich Blei» Weg durch Ihre Mauern. Sie haben vorhin Meiner Reise erwähnt, die Ich allerdings unternom men habe im Interesse dcS Fliedens, der Industrie und des Wohl standes des Vaterlandes. Der heutige Tag ist rin hochbedenlender. DaS Werk, das henke vollendet ist, ist das erste bedeutende Ereig nis; an» dem Gebiete der innecen Politik unter Meiner Regierung. Ich hoffe, datz Gottes Segen aui diesem Werte ruhen möge und dag Hamburg anibttihen weide, wie nie. Sie haben zu alle» Zeilen »nscccm Handel große Dienste geleistet, aber auch unsere Gedanken und Ideen fernen Ländern vermittelt. Wir '.»Ille erheben unsere Ostäser nnd trinke» au» das Wobt und das Gedeihen und den Gvttesseae» der Stadt Hamburg!" — Abends 7 Uhr erfolgte die Atnnhrt deS Kaisers nach FriedrichSrnh. Tic Illumination der Stadt war eine prachtvolle, besonders glänzend fiel das Fenerwerl ans der Alster anS. Eine schauerliche Blntthctt ist in Elberfeld verübt worden. Der 38 Jahre alle Gaitwirlh Hermann Holthaus hat »eine 35 Jahre alle Frau erschossen und dann sich selbst, ebenfalls durch einen Schutz, gclödlel. Die Beweggründe dec That sind »ich» ganz klar. I» erster Linie scheint cs Estersiicht von Seiten des Mannes ge wesen zu sei», was zu »ortgcsetzken heiligen Austritten zwilchen den beiden Ehegatten me Veranlassung gegeben hat. Ter Mann, der als cin Trunkenbold geschildert wird, war am Abend schwer be- liunkcn, aber eS kam z» keinerlei feindseligen Austritten zwischen den Ehegatte», bis plötzlich nm Milteniachl die Hausbewohner durch zwei Schüsse ans der Ruhe anigeichreckt wurden. Die Hin- zueilcridc» fanden die im Beit liegende Frau m die Schläfe ge trosten, bereits entseelt, und vor dem Bette knicend. noch die Mordwasse in der Hand, den '.'Nanu, ebenfalls bereits todt. Die Frau soll übrigens nicht die geringste Veranlassung zur Eifersucht gegeben haben. Vier Kinder im Aller von 3—13 Jahren haben durch die Schccckcnslhat Vater und Mutter verloren. Aus Elbccield meldet man einen Selbst- und Dvppelnwrd, welcher das düstere Schicksal einer Anzahl unserer groben deutschen Musiker aus der ersten Halite des Jahrhunderts, das schlimmste Elend großer Talente und heuisener Künstler dem Gedächtmtz von Neuem zurückrnit. In einem eleganten Hanse eines der vornehmste» Stadtthcste von Elberfeld erschoz; am Sonnlag Morgen der Laud- ichastsmalcr F. O. Kreutzer sich selbst und »eine zwei reizenden Knaben von 8 und l 1 Jahren. Herr Kreutzer, der 'Nesse des bc- rülnntcn Eviiipoiilsten dcs ,/Nachtlagers von Granada" und vieler andercr Musikwerke, in Düsseldorf gehören, war cm sehr begabter Mensch, den die Mnsen mit Talenten reichlich auSgcstattct. Er war ein ebento tüchtiger Musiker wie cin geschickter Maler. Er soll in letzter Zeit — icdeniallS durch NahrnngSsorgen gegnält — häufig schivermüthig gewesen >cin und scheint die Thal auch in einem Zustande der Geistesverwirrung begangen zu haben. Er war Wittwer. Seine beiden Sohne, die erst in einem Pensionat in Belgien, zuletzt bei einem Lehrer in Anrath in Pension waren, mutz er sich am Vorabende der blutige» That eist geholt haben, denn die WuthSlcute hörten ihn Abends gegen 10 Uhr heimkonmien und halten einen Moment ihn au» seinem Zimmer mil Jemandem reden hören, glaubten aber, da es plötzlich wieder still wurde, sie hätten sich getäuscht. Kreutzer mochte als Musiker niemals aus treten, sondern gerirte sich nur als Maler; aimoncirtc seine Ge mälde mehrere Male als „spottbillig" zum Verkauf, fand aber wenig Nachfrage, Cr that nichts mehr, verdiente nichts und nach dem »eine Vorrüthc aus dem Verkauf seiner Möbel uusgezchrt, ging er in den Tod. Für den Kanton St, Avold in Lothringen ist bei der Wahl zum lothringischen Bezirkstag der altdeutsche Caiididat. Notar Wolfs von St. Avold, »nt >100 St. gewähtt worden. Der einhei mische Candidat und bisherige BczukstagSdeputirtc, Holzhändler Ritz Vvn St. Avold, erhielt nur 850 St.
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