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r«g«, dich die Knabe«, durch die Dunkelheit begünstigt, ent kommen seien. Jetzt erfahren wir, daß dir frechen Burschen nachträglich ermittelt worden sind. Von dem Geld« aber, wel- ch«S sie damals gestohlen, ist jedoch nichts m hr vorhanden ; ein großer Theil desselben soll auf der Flucht verloren ge- gangen und von anderen Personen auf der Straße aufgelesen worden sein — — Vorgestern, als am GcburtSfeste de« Königs von Preußen, brachte das Trenklessche Musikchor dem hiesigen preu- bischer, Grsl.ndtm, Herrn von Elchmann, eine Morgenmusik. — Man vermißt seit vorgestern einen hiesigen Gewerke geselle::. Derselbe scheint sich allem Vermuthen nach auf den Weg über die Ece b-g-ben zu heben, da er seinem Arbeits geber gegenüber eine Unredlichkeit verübt haben soll. Die selbe hat ihm wohl auch die Mittel verschafft, die Reise anzu- treten. Wie man hört, hat er schon früher einmal a!S Lehr ling sein Glück im Reisen, richtiger Durchbrennen versucht, ist jedoch damals bloS bis Leipzig gekommen. — — Unser geschätztes Hofthcatermitglied Herr von Witt ist von seiner Petersburger Reise zurückgekehrt, nachdem er in der nordischen Czarenstadt Ruhm und Geld erworben. Er sang daselbst in einem dramatischen Oratorium von MeinarduS, welches durch den Sankt Annen Verein daselbst zur Auffüh rung kam. Dieser Verein, den der j tzt hier lebende Herr Hoforganifi Berihold vor Jahren in Petersburg gegründet und sich eines großen Rufes erfreut, hatte Herrn von Witt besonders dazu eingeladen. Der gespendete Beifall war ein ganz außerordentlicher und Folge, daß der Gast noch in zwei Loacerten, eines von der Petersburger Liedertafel v.ranstaltet, r.irken wußte. Das ihm hier zugesagte Honorar wurde nicht nur um die Hälfte ve.mehrt, sondern Herr von Witt mußte dir Zusage geben, nächstes Jahr seine Anwesenheit zu erneuern. — Bautzen, den 19. März. Aus dem katholischen Dorfe CrostwiH bei Camenz, wo vor einiger Zeit über den Vorsänger Kuschke und sein Treiben, sowie über seine fürsprechenden F-cunde berichtet wurde, erzählt man abermals Vorkommnisse, die der Oeffentlichkcit nicht vorenthalien sein sollen und denn doch wohl Abhilfe finden dürfte. Der zweite Lehrer an gedachtem Orte hat das Schicksal, sich das ihm Gebührende oft erkämpfen zu müssen. Nach erfolgter Verordnung war ihm z. B. schon längst eine Küche herzustellen, aber man hat ihm endlich nur ein Kämmerchen geschaffen, ivo jede FeuerungSanlage rc. fehlt, und der höheren Verfügung ist nicht gebührend nachgekommen worden. Jüngst geschah aber Folgendes: Als der Lehrer seinen Gehalt bei dem Schulgeld-Einnehmer erheben wollte, ward ihm bei wiederholtem Besuche auch wiederholt der Bescheid, der Ein nehmer sei nicht zu Hause, und dabei mußte der Lehrer noch den Schreck haben, daß ihn der vorher angebundene Kettenhund plötzlich verfolgte und in die Beine fuhr. Der Lehrer geht nun aus beregten Gründen nicht mehr in jenes Gehöfe und ver langt die Zustellung seines Gehaltes, und von entgegengesetzter Litte wird mit bekannter weiterer Unterstützung ihm die Zu- muthung gemacht, er müsse sich den Gehalt holen kommen. Welchen AuLgang bisse Angelegenheit nehmen wird, werden wir seiner Zeit mit den sich entrollenden Licht und Schattenbildern getreu mittheilen. Wie aber diese Zeilen nur im Unwillen über längst bekanntes Unrechtes Gebühren geschrieben, so Hessin wir andrerseits, daß dem gekränkten Lehrer bald sein Recht widerfahren werde. — Oeffentliche Gerichtssitzung am 21. ML'z. Von den heutigen Einspruchsverhandlungen erledigten sich die erst« in Betreff des der Unterschlagung angeklagten Friedrich Wilhelm Ernst Fritzschr au» Niederschöna und die letzte, den Einspruch in der Privatanklage des vr. Hans Blum in Leip zig wider den hiesigen Buchdruckereibesitzer und Rrdacteur der „Leisenblastn' Carl Gärtrer durch Vertagung. — Dem vr. Earl Alixander Michaelsen in Radeburg waren für eine Be eidigung Carl Christian Rosenkrantz in Wallrode 10 THaler Ltrafe zurrkannt worden. Vom Gerichtshof wurde heute in Gemäßheit der vorgcbrachten VertheidigungSgründe die Strafe auf 3 Thaler «.mäßigt, insofern der Angellagie einen ReinigungLeid schwört. — Eines Abends kehrte der Fuhrmann Traugott Leberecht Käsemodel in Deuben mit seinem Geschirr im Gaflhof znm goldnen Anker in Döhlen ein, um eine Er> frischung einzunehmen. Während der kurzen Zeit, in weicher das Geschirr ohne Aufsicht vor dem Gasthofe hielt, sollte ihm vom Wag«« eine Schaufel cwwendet worden sein Er er blickte in germger Entfernung unen mit Einschaafiln von Kohlen beschäftigten Schuhmacherlehrling, entriß diese« die Schaufel und crlheilte chm mit seine« Peitsche mehrere Kraft- Hiebe auf den Kopf. Die in Abwesenheit ihre» Manne» auf das Geschrei des Lehrling» herbeigceilte Frau des Schuh macher», welche sich in gesegneten Umständen befand, wurde nach wenigen Worten von Käsemodel ebenfalls so fihr ge schlagen, daß sie zusammensank. Um der Entrüstung der sich ansammelnden Menschen zu entgehen, war Käsemodel schnell for »gefahren. Der her beige rufene Mann der SchuhmacherS- frau eilte mit dem Or-Srichter und Gemeindevorstand Trache dem Fuhrmann Käsemod.l nach, hielt ihn an und setzte ihn wegen dieser Rohheit zur Rede. Käsemodel will den OrtS- richter anfänglich lü< einen Straßen äubcr angesehen haben, der gekommen sei, ihn um sein Geld zu berauben, überhäufte ihn mit den gemeinsten Schimpfredcn und drohte ihm mit ähnlicher Behandlung. Käfimodel behaupte!e, der Orttrichter habe ihn angefaßt und eine Klappe seines Recke« zerrissen, mußte aber in der folgenden Untersuchung einräumen, den Orttrichter als solchen er'annr zu haben, denn rr hatte sich gegen ihn der Worte bedient, cr sei ein eben solcher Orttvor- stand, wie die Geschworenen in Deub-n :: Wegen dieser Ehrenkränkungen verklagt, war Käse»odel zu 10 Thlr. Strafe vsrurtheilt worden, hatte Einspruch eingelegt und versuchte denselben heute persönlich zu unterstützen. Allein seine Gründe vermochten nicht, eine Aenoe-ung des ergaugenen Bescheids zu bewirken. schmieden nimmt. I« Dv»fe Jeziorke bei Mroczen, Kreis- Schul Inspektion Lamocryn, schwingt der dortige Schml-d seit 12—1b Jahren neben seine« Hammer in der Schmiede auch den Bakel in der Schule. Seine wiederholten Versuche, in Bromberg das Lehrer Examen zu b stehen, scheiterten an seiner mangelhaften Bildung. Von dieser hier nur eine Probe. Ein Schreiben an seinen Schulinspector lautet: „Ich beehre Sie, hiermit anzrizeigen" rc. Dennoch verbOeb er in seiner Dop pelstellung als Schmied und Lehrer. Der Schul Inspektor be auftragte nun einen Lehrer aus der Nachbarschaft, sich seine» Kollegen anzunehmrn; dieser überzeugte sich aber bald, daß Hopfen und Malz verloren sei TourS, 21. Mürz, Der Proceß gegen den Prinzen Peter Bonaparte hat heute begonnen. Bei dem Verhör machte der Prinz dieselben Aussagen wie in der Voruntersuchung. Er erklärte, daß er steiö einen Revolver bei sich trage. Kr habe denselben, nachdem er ihn abgefcuert, wieder geladen, weil er fürchtete, eS würden von der Straße Angreifer in sein Hau» d.ingcn. Ulrich de Fonvielle, als Zeuge vernom men, wiederholt seinen bekannten Bericht und gebrauch in Bezug aus den Prinzen den Ausdruck „Mörder", den dieser ihm wiedergiebL. Der Prinz erklärt die Aussagen Fonvielle's für vollkommen falsch; bewaffnet sei man in sein Haus einze- brochen; von Rechtswegen müßte der Zeuge auf der Anklage bank sitzen. Fonvl-lle stellt formell in Abrede, jemals gesagt zu haben, daß der Prinz von Victor No!r geschiagm worden sei. Darauf wird Pascha! Grousset als Z uge vernommen. Derselbe ergeht sich in heftigen Angriffen gegen da» Kaiser- reich. Der Gcneralprocurator (Staais .nwalti erklärt, er welle gegen den Zeugen keinen Antrag stellen, da der'elbe sich be reits im Gefängnisse befinde; er fordert aber die Zu.ücksührung des Zeugen in das Gesängntß und die schriftliche P rlesung der weiteren Aussagen desselben. Der Piüsibcnt erkia-.t sich hiermit einverstanden. — Laut telegraphischer Meldung aus Tours wurde heute das Zeugenoethör im Proceß Perer Bonaparle foTtgesetzt. Vier Zeugen, darunter Granier de Caffagnac, erklären, die Spuren eines Schlages auf dem Ge sicht des Prinzen gesehen zu haben. Dasselbe sagt der Sach verständig- Vr. Pincl in positiver Weise au» und beschreibt genau die von ihm gesehenen Sparen. Granier bestätigt fer ner, daß der Prinz selbst zu Hause stet» Waffen bei sich trug. TageSgtschicht,. Berlin. AuS Weflpreußen berichtet die Bimnb. Zig.: Wenig bekannt dürfte c» sein, daß man, um dem allgemein herrschenden Lehrermangel abzuhelfen. seine Zuflucht zu Dorf. * Eine Mädchen Farm. Sechzig Meilen von St. Paul, in den Big Woods, liegt eine 160 Acker große Farm, welche — so berichtet das „Minnesota Monthly" — von sieben Mäd chen, die vor drei Jahren mit ihren arbeitsunfähigen Eltern aus Ohio eingewandert sind, angelegt worden ist und bewirth- schaftet wird. „Man sieht dort", so heißt eS im obeng nannten Blatte, „ein geräumiges Blockhaus mit einer inneren Einrichtung und Umgebung, die von dem Fleiße, der Geschicklichkeit und dem Geschmack seiner Bewohner das schönste Zeugniß ablegen. Die Nebengebäulichkeiten für Pferde, Rindvieh, Gsslügel, Schweine u. s. w., das angrenzende Feld und seine Einzäunung beweisen den verständigen wirtschaftlichen Sinn der Bewohner. Von den 160 Ackern rohen UrwaldlandeL waren im vorigen Som mer bereit» 45 eingehezt und bestellt. Sie lieferten, außer dem Bedarf der Familie, zum Verkaufe 900 Büschel Kartoffeln, 500 Büschel MaiS, 200 Büschel Weizen, 250 Büschel Rüben, 1100 Krauthäupter und für 200 Dollar sonstige Gartengewächse. Und wer hat alle diese Arbeit gethan, wer hat dcn Boden ge lichtet, die Baumflumpen entfernt, wer hat gesäet, gepflanzt und geerntet? Sieben Mädchen, von welchen das jünzste 15, daS älteste 25 Jahre alt ist, — Mädchen, die eine trefflich« Erziehung genossen haben und die Mußestunden, welche dir Bewirtschaftung d:S AnwesenS ihnen gewährt, mit weiblichen Handarbeiten und Lektüre auf's Beste auszufüllcn verstehen. * Die Ernennung einer Frau zum Friedensrichter Ln den Vereinigten Staaten ist vor einiger Zeit gemeldet worden. Ein Correspondent der „Nrwyork Wored" widmet — in ächt amerikanischer Weise — dieser Dame eine ausführliche Be schreibung: Frau Morris, bemerkt er, ist von Mittelgröße und wiegt 180 Pfund. Sie hat stark markiite männliche Zuge und thre ganze Erschei urg deutet auf Stärke des Charakter» und der Muskulatur. Sie ist 57 Jahre alt und macht daraus durchaus kein Hehl, und ihr Charakter hat, man darf wohl sagen, immer etwas Männliches gehabt. Vorlesungen oder Predigten hat sie niemals außerhach dcS eig nen Hauses ge halten. Sic schreibt indessen für sie „Revolution". Bei dem ersten Gerichtstage, den sie abhielt, trug sie ein Kattunkleid, einen gehäkelten Frühstücksshrml, grüne Bänder im Haar und ein grünes Band um den Hals. * In Pottawatomie County, Vereinigte Staaten, haben neulich zwei Brüder Namen» Kaiser, de, einer Vater von drei, de» andere Vater von zwei Kindern ist, nach gegenseitiger Ver ständigung und unter voller Zustimmung der Tauschobjekte, ihre Frauen mit einander auSgetauscht. Der eine ist mit seiner neuen Frau nach Missouri auSgcwandert, der andere wohnen geblieben. * Der Untergang des Postschiffes Norman y. Dem traurigen Untergang« des „Omim" tn den japanischen Ge wässern schließt sich e n ähnliches Unglück im Kana! an, ein Zusammenstoß, welcher mehr als dreißig Menschen da» Leben gekostet hat. Am 16 März AöendS trat von Eouthampion aus der Postdampfer No'mamy seine gewöhnliche Fahrt nach den normannischen Inseln an Um 2', Uhr am Morgen wurde er während ein-- dichten Nrb.lS von dem Dampfer Msry au« GnmLby der sit Maiö von der Donau nach Lon don fuhr, in den Grund gebohrt. Drs bssdei- Schiffe sahen gegenseitig ihre L chter e-st darn, als eia Zusammenstoß un abwendbar war. Der Steuermann der Normandy legte zwar fest an Backbord an, aber die Mary rannte mit dem Ktel in ' die No.mandy und schnitt deren Seitmwand durch. Das ver r letzte Schiff füllte sich rasch mit Wasser und Kapitän Harv y ließ die beiden Boote hinab, in welchen 18 Passagiere und 13 Seeleute sich an Bord der Mary retten konnten. Die beiden Rettungsbcote der No mandy kehrten vergeben» nach dem Platze zurück, wo sie das Schiff vettvffin hatten; sie hör ten nur noch einen lauten vielstimmigen Angstruf uns sahen naher kommend schwimmende Taue und Balken, ein Zeichen, saß die Normaridy untergegangen war. Der Kapttän Harrey hatte, so l ng« die Uebrrlebenden noch etwa» von ihm wahr^ nehmen konnten, mit de» größten Kaltblütigkeit und Ruhe sei' ne» Amte» gewaltet; er stand oben auf de Brücke und er- theilte seine Befehle. Mit ihm gingen zu Grunde der Steuer mann, der Zimmermann, zwei Maschinisten, sieben Heizer, drei Matrosen und ein Schiffsjunge; außerdem drei Passagiere in der Hinteren Kajüte (Adoocat Westaway General Granhum und ein Herr Kinlock , vier oder fünf Passagiere in der vor deren Kajüte, d runter zwei Freuen, und zehn Deckpassagier , unter ihnen drei Soldaten. Wenn die Bericht« zuverlässig sind, so hättm freilich noch mehr M-nschen gerettet werden können, als jene 31. Als nämlich die b.iden Rettungsboote der Normandy auf die Mary zuruderten, begegnet«» sie einem Boote der letzteren und riefen ihm zu, sich zu eilen, da bk Normandy sinke. Statt dessen ließ der zweite Steuermann, welcher das Boot führtr, umwcnden und nach der Mm, zu- rücksahren, wo r sich vom Kapitän Befehle erbat. Der Ka- pitän antwortete ihm: „Sie haken meine BZ hle; eilen Sie schnell nach dem Wrack hin." Da war e» zreil-ch zu spät; aber hälte daS Boot gleich von Anfang an seine Pflicht er füllt, so wären vielleicht Alle geborgen worden. Der Kapitän der Mary blieb noch mehrere Stunden an dem Platze, ließ Raketen steigen und scharfen Auslug halten. Doch sein eige nes Schiff, welches auch schwere Schäden erlitten hatte, drohte zu sinken und er mußte eilen, nach Southampton zu kommen. * Butter aus Thewscschlamm. Tin neuer Industrie zweig ist s-it Kurzem in London aufgctaucht. Er besteht de nn, aus Themseschlamm Butter herzustellcn, ween überhaupt das Product diesen Namen verdient. Diese Butter hat eine gelbliche Farbe und kommt in Geschmack und Geruch ordinärer wirklicher Butter gleich W'e diescS Gemisch zuberettet wird, ist natürlich das Geheimniß der Fabrikanten. So viel ist gewiß, daß davon seit geraumer Zeit wöchentlich große Qmm- trtäten nach Holland verschifft werden WaS dort damit ge schieht, weiß der liebe Himmel. * Neu entdecktes Heilmittel'. ? Der Franzose Ponte- coulant will die Entdeckung gemacht haben, daß der musikr- l schc Ton nicht sowohl das Product der Schwingungen de- stimmier Körper und der dadurch erzeugten Schallwellen, als vielmehr einer Substanz ist, die er daS sonore Fluidum nennt und daß dieses Fluidum eine wunderbare Hei kraft gegen viel«, wenn nicht gegen alle möglichen Krankheiten besitzt. * In einer bekannten Stadt der Lausitz, deren Name nicht» zur Sache thut, die aber zur Zeit durch die Gesellschaft des Thea^rdtttk'.o»? K. sih die schm etwa» kürzer werdende« Abende noch mehr zu verkürzen sucht, wurde die von de« früher in Bautzen lebenden und nun verstorbenen Liedercom- poniflen Bergt verfertigte Operette „DaS Dorf im Gebirge" au» de« Nepertoirlchrank herauSgeholt und unter Mitwirkung des Bautzner StadlmufikchorS bei ganz gefülltem Hause auf- geführt. Jndeß die Aufführung mißglückte, da Orchester und Sänger nicht harmonirten. Der Theaterdirector, der, wie alle, nicht sogleich die Flinte ins Korn werfen will, studirt mit Hilfe des Musikdirektors K. die Operette noch einmal ein, all« Hebel werden in Bewegung gesetzt, um die alte Scharte aus zuwetzen Die zw Ue Aufführung ging vor sich, aber mit demselben Fiakco, ja noch wett trauriger als die erste. Tag« darauf erschien in v.m beireffenden Amteblatte von dem Lite- rate« F. in B. folgende Danksagung: Daß zweimal Ihr die Operette Gegeben habt an hles ger Stätte. Beweist, daß ich eö litt gesteh'. Für unser» Bergt viel piels. Denn da n sich beim ersten Mal Im 0»c>b dci umgedrept total, «rachr ihn l le zweite Operuplag« Doch Witter in die rechte Lage. Doch nun verschont unS auch, wir bitten. Um Gotteöwlllen mit der dritten: ES legte sonst der alte Herr In seinem Grab sich kreuz und quer. * Der Dichter deS Liedes, da« wohl die Runde in zwei Welttheilen gemacht, so weit die butsche Zunge singt, Her, F. M. Chemnitz, ist am 15. d. M. in Altona gestorben, näm lich der Sänger des „Schleswig Holstein meerumschlungen." * Dieser Tage fand in Wien der KartelcommerS der Wiener Burschenschaft Freya und der Prager Burschenschaft Germania statt. Di« Professoren Jhering und Lchäffle und der Dichter Wilbelm Jordan nahmen an dem Feste Thetl. welches manche Kungebungen für die Einheit und Freiheit Deutschlands hervorrief. Auö Baden - Baden kam von Georg Hrrwegh folgender Feflgruß: ES sprachen die Kanonen: Ihr sieben Millionen. Ihr müßt an» Deutschland fort: Die Neben Millionen, Die spreche»: Ihr Kanone» Habt nlcht daS letzte Wort. Wir halten, auch verstoße«. Am ganzen, freien, großen Volksdeutschland treulich fest'. Auf dieses angestoßen, Komm ich, ihr Studiosen. Im Geist zu Eurem Fest. <E« sind übrigen» der Deutschen acht Millionen in CiS- und zwei Millionen in Trans leithanirn.- * )lors vital-, der Tod ist die Pforte dt» Lo dens, wie Herr Gras Bismarck sagt. — Wenn man aber Je manden di« Pforte des Lkb n» öffnet, so erweist man ihm eine Wohlthat. Demnach ist der Mörder rin Wohlthäter d«S Ermordeten. Für erwiesene Wohlthat ist man aber doch gewiß nicht strafbar. Der Mörder darf also nicht bestraft, am we- ntgsten darf die Todesstrafe über ihn verhängt werden, also gewiß noch viel weniger über einen geringeren Verbrecher. Daraus folgt, daß olso die Todekstrafe unter allen Umständen abzuschaffen ist. * Mißverständniß. In einem Pcomnztheater gab man da» Stück „König Alboin", worin ein Schauspieler zu sagen hatte: „Es naht das Volk der Tektosagen". Der Betrefferde hatte seine Rolle schlecht gelernt, verstand dm Souffleur falsch und sprach voll Pathos zum König Alboin: „ES naht da» Volk, mit Respect zu sagen"