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u Stell»« ust.. Dresden Mt vieetelititirltck M r.«o. Pali Pk. 2.7«. — ynterat« istr. is biö Nackmitt. 3 Um. ilaar bis rr Mist. In Nciittad): nosiera.bnuraiiWockeplaae» i Uln Nachm. Die ripalliac Petit- !ile «ca.» silbe»> i» Dia . kur Ma»- iaS aber nack gclitaaeii ro Pia. iiienil «strick «Einaeiandti »eile «a Pia. Netto»'«» aui der Privat, teile Keile so Pl». S„ie Ga-aiilie Im daö »lickliioaiae Erickeiiic» der yalkilite wird »imt aeaebc». Aus- Mriiae -»iertimi» ;«l»»raae ueac» «ränaiiieraiidoialitiiiia diirck Brief, „am» ah. Poiieiinalitiiiia. Inlcrat« mlime» ia iiintücke reiionimirte ?!». »euren lklpcditioiiei, a». Kur Ruck- «ade «liiac«. Monutcrivle keine Per- bindlickkett. NMeklM. tzeMknerkeSr. WrseSeriSl. MmliMile. Vre»««« LlISVLdI allvr Arten ainniffer umt pr.vt>5elwr 6«»elivo>tv su Iloclisoits-. (iobiirt«- tng8- IINlI 80li8ti^en I''o«t- b'eierliehlcelten ete. otä. in zw<Iiego»er Itrnoe«, llulvre - . Doi-i-a- eottvn uini ülu^oklken vte. Lo8tcIIunxe» nnek Oräro. fi'. paotilmann, 8v!iIl»88Klr. 30>-. 8t. eluiln^ ülilttlnvir f«k?on „pfinvosan" doedketvs wilüs llllvan» - Oienr-ro von kein8tem Oeeehmaek uuä Arom», pro Lille Llnrn 120, pro 8tüek 12 ?kvirnicw, «mpkoklt ^r. L. Glnion, klllult/vrstr., üek« Olrenkgtr. kLrümsn " ' ere inv «»»»»«,«» «r« in« srö88tes l-rreer vreecken», vmphsstlt rn 1'obriliprvisoll im Kinrolrion, Uki8tor ru 1—4 l'enntsr p388onä. ?.n 6nrnproi8sn clio üsrtllneii-fodt'IIc von Ll«I. »u« Auerdavk I. Volgll. Verhaus: vreeclsn, ZVaI,viikau,»tr. 2S, I. »au«« ll. Viotori,-8»Ion,. Hivl»nr«l ^8el»ui»lLv 2 lanlliciihoix 2 vin-ä-vis Koi» Xb>.8etils>88. » H I'nlirilc von ltorlnvunii n n. Ltrnktallesten ch-r tzilliMkenbill ^ Ltvdv's « p 8 l NHV « > I» bervüliit« sieh 8vld ei.A3. 2 .lirstr/ekuton rrls Luv6rlÜ88i)-e8. >vvl>l8ostill6elcouciv8 T'rrlstl^ktlüiik bei Verättuunzsstöluns, Ai>pstitlo8ix-Irejt, Zoäbranirsn, Llll^oncAtarilr, LsnKetwolnvüohv unä LIu<;en- VeisekIeimunF ' i!t8oltun ru LIK. 1,50 in allen Asivlllvknn ISre^tlenK un«I viele,l d>l»clrgt>ile!. SU clvn lei Hüten Attikeln. ^ /ur Laclo8ai8»n kösiiiro Itelüelcürhe, per Ktüclc von 4 Sl. ^ Uslvl»« r», ^ ^ ^ . w«tter»n»a>»«tln,in> »üe »en SS.Mat: SitdwrNwtnd von mtttlerer StSrke. bet . 1»^. 31. Jadraani. elulliult: 4^.000 Ekvl durcktchnttilick »iiincrcr r>cwittkuna. ot>»c wetenittme-Utebrrtchliiac. Tempk- ^rtKdtN. Ir>r>l>. evuiin,«. ^,vvv j «,knig »erändcrt. «haratter der Wltteruiia im va«,e des Tages wech,el«d. i SoniiabtttS, 2S. Mai. VN.MWM.LN wr PoltiischrA vr. Sm.I v.tr,. In D»,dm.. Wenn je die Zeitungen in Verlegenheit kämen, wie sie ihr» ^ Spalten füllen sollten (denn nicht, wir das Publikum gewöhnlich ^ glaubt, der Mangel an Stoff, fonbem vielmehr der Ueberfluh da bo» und die Schwierigkeit des Sichlcns und Ausscheidens macht deu Zeitungen Noch), so fänden sie sicht in den Naturereignissen Miilheilentwcrches in Hülle und Hülle. Aus ganz Deutschland kommen Berichte über Gewitter, llebmchwcmmunacn und Wind-! Hosen: laute Klagen über Verheerungen von Wiesen. Wäldern. > Fluren und Bergen, über E>ge»chi»ns;crslärungcn und Dichtungen von Menschen und Vieh erschallen von ringsumher. Tic Nalnr- elciguissc machen natürlich nicht an den geographische» LandeS- greuzen Halt. Hochgcwiltcr meldet man ans Steiermark. Schweiel- rcgen auS Bauer». Regengüsse auS England. LLilbelstürme aus Iialieu und Spanien. Hagelichläge ans der Schweiz, Windhosen aus Südsraukrcich. Erdstäsic in den -ilpcir u. s. w. u. s. w. Vald stürzt in Crossen ein Äirchlhnrin, bald in Liverpool ein Triumph bogen zu Ehren der Königin, bald irr Galizien ei» baniülliges Hms ein, i» Hesse» entgleist ein Eiienbahnzug vlmc ersichtliche Ur sache. Die Gelehrten konslalircn jähe Schwankungen des Baro meters, die Temperatur zeigt die unveriiiitlelliteii Sprünge, die Ath- »ivipliärc ist furchtbar bewegt. Plan ist allmütig zu der Ansicht gelangt, dah diese Nalurericheimingen mit den vulkanischen A»6- Inüibe» iiii Süden Europas im Ziiiaminenhange stellen. Diese Aollaiie. namcntlich der 'Aetna, ipieien im Äitlcrnngshaushalte der Ahuur iür jene Bewegungen der Alhmoiphäre, die uns das Weller machen, eine bisher viel zu wenig gewürdigte Rolle. Scho» tm Mr, wurde von dem Wetlerkundige» R. Rvtgcr in Mainz daraus Iiiugcwie'en, wie der "Aetna zu arbeiten aniange: in Spanien hat d«e Erde sei, Monaten keine Ruhe gehabt. Tie schroffen Wiltc- liingslnuschläge. die »»gewöhnlich lange Kühle und dann die plüh- ludr Huudslagshihc im Mai, die Wirbelslürme, Windhosen. Ge- willer u. s. >v. tiiid das Erzeugnis! der Arbeit der iüdeurvpäiichen Bui'aue. So lange der Aetna iprit. müssen wir »ns daraus gesagt uioliieu. das; die unterirdischen Bewegungen sich in Stögen auch »ach Mitteleuropa soclicsieii und d>e athmosphäiiichcn Bewegungen sich auch bei unS in schwere» Gewittern, snrchtbaren elektrischen Eiilladuiigeu, Hagelichlägen. Ueberichivemiiinnnen u. s. >v. knnd- gcbeu. >„it Wetterprognos.» und Stiilwlvcirnungcn einge richtet. Tie Beobachtungen der vulkanischen Ericheinungeii dürsten non den Zuiiitgelchrtcn lünstig mehr in Betracht z» ziehen sein. Bis dahin aber, wo sich die Menlchcn gegen die verheerenden Folgen solcher Naturereignisse wirksamer zu schiiheu vermögen als icht. ist noch ein weiter Weg. Tcm Reichstage wird eü von der Hrkr. Ztg. zumBortvnrsege- machi. dag er sich vertagt hat, ohne über die Beschränkung deS Ver- ilimmtungsrechtes in Berlin und über die Verhängung des Spicm- beiger Bclageinngsirislandes noch aussührlich berathen zu haben. Tos sttddentilhe Blatt zapft namentlich die Sozialdemokratie und liegt sie enier Pslichtveriämnnisj an. Bekanntlich besieht im Reichs tage die Emuchlrmg des „Seliwrciikoiivrnts", d. h. jede Partei bat eine» Vertreter, der mit denen der ander» Parteien über die Art der Behandlung der Re-chslagsgeichätte beichlicfzt. Senior der So zialdemokraten ist der Abg. Hnicnelever. Der Lcniorer'konv' nt hat »ui, eiusliimiiig die Berlagnng der Schungcn bis »ach Pfingsten beschlossen. Daraus crgiebt sich, dag es auch die Sozialdemokraten gar nicht so eilig haben, über die neuerliche Handhabung de« Vcr- sammiungsrechtes und des Sprembergcr BelngeningSznstandcs Aedeu zu halten. Sie haben tvalirscheiulich erkannt, dag an der gciehlichen Berechtignng dreier von der preugiichen R'cgicnlng ver hängten Maszregeln nicht zn rütteln ist. Mit der Auswciiung der Prinzen ans Frankreich wird es doch wohl liumuehr Ernst. Bisher fehlte zur Vornahme dieser Magregelring ein anSdrückliches Geiesi: seht soll dieses ge- »chassen und der Negierung damit das Recht verliehen werden, icdm Augenblick krall eigener Machtvollkommenheit einen oder die Prinzen früher regierender Fürstenhäuser Landes zu verweisen. Sobald dw Regierung findet, dag die Anwcscnlieit eines Mitgliedes cmcr der Thronbewerberiainilic für die öffentliche Ruhe und Sicherheit des Slaglc? gefährlich ist, kan» sic dieses Mitglied über die Gieuze ichasjen. Ob sie dies mich thnt, ist eine andere Suche. So z B. ist es recht gut möglich, dag die Regierung seht von dicier Waiic gegen dos Hmwt der Orleans, den Grasi» von Paris, gar nicht Gebrauch macht, obwohl derselbe durch die Vorkommnisse bei der Hochzeit seiner Tochter z» dem jetzigen Gesetzentwürfe erst dcu Anlag gegeben hat. Bereits »n Februar d. I. beschäftigte sich die Regierung mit derselben Augklcgcnhcit. Danigls aber verstand es Frcucmel. ein ähnliches Gesetz zu Hintertreiben. Jetzt mich er zu demwmgeu rakhcu, was er vor wcnigcn Monaten er>t verworfen batie. Er ist durch die Ereignisse in eine böte Klemme gekommen und ist nicht leichten Herzens dazu geichritte», durch de» Justizmini- slcr Teiuvlc den emichlagendcu Gcictzciitwilrs cinzirbringen. Hat dcr Gesitzeiitivrirs doch im Kabinclsrothc selbst nur die knappcste P>cblbeit ch> Minister nur stiiumlen dafür) erhalten. Freyeinet 'inchtel. nicht scuier mehr iür einen politischen Kopf gehalten z» werden, sobald er sich bei. Gefahren verschlösse, die für die Rc- publil aus den, semeren Auienthalte der Piiiizen ans smnzösiichcm Boden erwachfen kvimcn. Andrerseits siebt er ein, datzdtc Masz- regelung gerade des Hnnies Orleans dein nanzösHchcu «Staate Ab bruch ihut bei den enropäiichen Monarchien. Hier lominen nicht blos die Kleinstaaten Dänemark »nd Portugal in Frage, mit denen iicl, in den jüngsten Monaten die Orleans verschwägert haben, sondern auch Spanien und besonders Rnglmid. Hoben ivirslich die Primen durch ihr Verholten neuerlich dem Misstrmicir der Ncpnbli- kancr bciondercu Grund zum Argwohn gegeben? st!ach archen hin ii! incliis tveiler bekonnt acivvrden, als dag der Gral von Paris bei der Verehelichung seiner Tochter einen wahrhast königlichen Pomp entigllctc. Er empsing miS dem gonzeu Londe Depnlatioiien. H»l- digungen und Geschenke, wie sie tonst nur einem regicrenden Fürsten icchus ieincr Unterlhane» zu Thcil werden. Er !»d dos diplvnio- tische Korps zu einem Stngtsicstc rin. Tafz der Gigs von Paris die Hochzeit seiner Tochter mit einem Köiiigs«ohne und Thronerben io nobel als möglich nab, schickte sich isir den Vater durchaus. Das Berdächtige war nur die Ausbeulung des Ereignisses durch die mo narchische Presse. Sic schilderte das Fest als eine glänzendo Hecr- 'chaii der Hofhaltung ,,des Harstes Frankreich". „Seit einem halben Jahchiwdert haben wir, riet cntziilkt der Figaro aus, nicht einem so Entwürdigen Schauspiel beigewohnt, wie dem, das; eine Tochter deS HanteS Frankreich den heimalhlichen Boden verlässt, um über ein benachbartes Volk zu hrrvschr». Alle groben Nanren dcr Geschichte Frankreichs, die Spitzen der Politik, des Gedankens und der Kirnst, die hcrvorrngciidslcir Notabilitütcn dcr "Arbeit, der Industrie »nd des Handels, das alte und das neue Frankreich huldigten dcr Mo narchie." Dieses Drum und Tran dcr Hochzeit hat die Republikaner stutzig gemocht. Es wird sich bald ergeben, ob die Republik, welche die Kvmmuuardc» zurückberuit, die nuch nicht or» Bewst«guug der gegenwärtigen Slggtsciinichtunneii ausgeheu, nunmehr die Prinzen crrisweisl uiitcr dem Vvrgebcn, sic wollrcn der Republik den Garmis machen. Tic Rothen verlangen aiigcrdcm noch die Konfiskation der Güter der Orleans und zwar hänge» sie dem Vorschläge ein popu läres Mäntelchen um: der Erlös soll zur Altersversorgung der Arbeiter bestimmt werden. Viel wird dabei nicht hcransivrtugcn. Dieses Fürstenhaus, das sich bekanntlich ebenso durch Geiz, wie durch ge schäftliche «Schlauheit auszeichuct, hat laugst seine iämmtlichen Liegenschaften mit Hilie des bcireiiudcten „Äellhauics" Rothschild mit Hhpvtlieken bis über die Fcnerösse belastet. Andrerseits schielen die Republikaner auch »ach dem Einkommen der Kirche. Sie wollen nicht mehr von Staatswegen die gesetzlich ansgewor'cncn Beiträge zu Kultuszweckc» im Budget bewilligen, sie hoffen damit der Kirche das Lebenslicht anszublaseii. Die Maszrcgel richtet sich gegen alle Kirchen, die katholische wie die protestantische und die «LMiagoge : natürlich wird die katholische am schäristc» davon be troffen. 'Uebrigenv ist cs noch lehr fraglich, ob die Kammer ani den Vorschlag eingehen wird. Der Radikale Gnvor jucht einen Mittelweg, welcher noch merkwürdiger ist. Er will daS lür die Kirche ansgeworsene Geld den Gemeinden übergeben, welchen cs srcistchcn soll, ob sic dasselbe iür Kultus- oder andere Zwecke bcr- wciidcu wollen. Ter Kulturkampf in der Form des Kampfes um das Geld soll also in >ede Gemeinde getragen, an den Geiz der Bauern und an die Populgrilätssncht der städtischen Redchelden ioll appellirt werden. Venoeigerl die Republik kiiiitiig der katholischen Kirche die StaatSuinerslutzimg, zu dcr Frankreich kralr Gesetze und des Evucvrdnts verpflichtet ist, so ist dies ein Rechtsbruch, welcher dcr Republik die Todleindschgst des Vatikans zuzieheu »ms;, und das will in dem katholischen Frankreich, „der ältesten Tochter der Kirche", noch etwas mehr sagen, als in dem zu zwei Drittel pro testantische» Deutschland. Neurstt Tclearammr ver „TrkSvner Narlir." vom 28. Mai. Berlin. TaS Abgeordnetenhaus beriech heute de» Nachtrngsetat, der hariptinchlich Forderungen lür Schnlzwecke in den polnischen Landestheilen enthalt. Zn Stipendien für Stndirendc dcutirher Hertunit zum Zweck späterer Verwendung derselbe» in den Provinze» Wcslvreiiszen und Polen sowie rm Regierungsbezirk Oppcln werden KtOM) Mk, zu Stipendien für S chüler deutscher Herkunft aus höheren Lehranstalten in den genc,nuten Landestheilcir öO.GB Mk. ge'ordert. ES entspan» sich hierüber eine längere De batte, m welcher die Polen Neubauer und Mottl), sowie die Eeutrums'Abgeordnete» Dr. Pvrsch, Tr. Windthvrst und v. Schor- lemcr die Vorlage bekämpfte» als eine Maszregel, welche die Polen nicht gewinnen könne», sondern »nr eiitirembeii mn,se. indem sic dicsclheir zu Prcriszen zweiter Klasse mache. Für die Vorlage trelcn Minister v. Gvszlcr, Tiedcinann-Lgbilchin (sreikons.) und stkanch- hgnpt ikoni.) ei», v. Goszlcr tvies ans die Thäugleit des st.Karein- lvwski'ichcn NnterstützrmgsvereinS hin. der eme ugtivnal-vvlitiichePro- pggandcr betrcihe, zudem Zweck die polnischen Studenten zu imler- stiitzc», die in ihren Vereinen die "Agitation weiter sührten. "Al'g. stkarichhaript nues die Jnsimialivn Wmdthoru's zurück, das; die Vorlage namentlich die Prolrstantinmg bezwecke. Tie oben genann ten Forderungen wurden schlicssticli bewilligt, ebenso die weiteren Forderungen iür Schnlzwecke >n Weslprengcu, Pvien und dem Re gierungsbezirk Oppeln. Darunler 2 Millionen für Schulbauten. Morgen: Olsiziersstcuer und Antrag Krvwalicheck, die Stellung der Lehrer an mchl staatlichen höhere» Lehranstalten betressend. Berlin. Ter Kaiser stattete der Jiihllünms-Knnstansstcll- nng einen 2si-istü»digc» Besuch ab. — Das Berliner Polizei-Prü- sidmin machte dem Unsnge der Arbeilcrinnenvereine ein Ende, in ocnr cs auf Grund deS VcreinsgcsetzeS die drei bcstchendcir hiesigen Albeiterinncnvcreinc verbot. Köln. Ter „Köln. Ztg." wird aus Berlin berichtet: Die Anrede des Stadthnriptcs von Moskau an den Kaiser Alexander hat in den hiesigen politische» Kreisen keineswegs beunruhigt, wie dies andr rlvärts der Fall gewesen iein soll. Man erblickt darin den Answuchs des Panilnvisnms, welcher in den letzten Jahren herborge- treten ist. und keine besondere Beachtung verdient. Bcinertenslvcrch erscheine im Gegentheil die ruhige kühle Antwort des KaiierS, der die pcrnslavistischen Aenszerunyen jenes Stadthanptes cinsach mit StiÜichweigcn überging und in der rinvcrieimbgr ein friedliebender Geist crthme. Berlin. Dcr Bnrcaudircktor des Reichstags. Geheimrath Knab, erhielt daS Ritterkreuz des sächsischen AlbrechtsordenS l. Klasse. — Auswärtige» Blättcm wird bv» hier gemeldet, datz die deutsche Regierung nach Pfingsten einen Gesetzentwurf gegen die Spionage cmbringen werde. Flensburg. Wegen Beleidigung des Fürsten Bismarck wurde der Redakteur Jcsscn. vom Flensburger „"Avis", zu vier Monaten, dcr Redakteur Fabron von „MvdcrS maulet" zu drei Monaten Gesängnitz vernrtlieilt. Wien. Abgevednetenbans. Tie Regierung legte die Ent- würse der zoütrclcn Einfuhr von Mais »nd Hirse aus Serbien und Bulgarien und die Verlängerung dcr Balm Moster-Metkowich nach Saraicwv. — Im Herrenhaus zeigte Königswarder seinen Austritt aus dcr Staats'chillden-Kontrvltvinmiision an. Falkenhain beantragte einen Isiglicdrigen Ländercillsichiltz für deir Zolltarii. DaS angenommene LlMdstnringcsctz tvard auch in zweiter und dritter Lesung unverändert votirt. Der Minister Bellersheim lheiltc im Verlaute dcr Debatte niit, dast ein Uebereinkonimen mit Un garn betiesss der Veriorgung dcr Militär Wittwen »nd -Lr.'aiien ln'rcsts erzielt sei. Ei» bezügliches Gesetz werde noch in dieser Session dcni Neichsrathe vvrgelegt werden. Eatania. Tie Erlivtwn dauert nngcschlvächt fort. Tic Lava flicht langsamer, bedroht aber trotzdem die Äesttheile von Nicol osiS. L vndon. Freunde und Gegner der Homer»lc-Vorlagc stim men in der Ansicht überein, das; Gladslone s gestrigen Erllniungen und Zngkständnisic die zweite Lesung des Eniwnris gesichert haben, doch kniulc die Majorität keine bedeutende sein. Unter Umständen wird auch Chamberlain dafür stimmen, das; cs sich nur um eine Prinzivieimage handelt. Indes; haben er und seine Anhänger sich über ihr Verhalten noch nicht ichlüstig gemacht. Berliner Börse. Die gestrige schwache Tendenz über trug sich u»ch aut heute, lieber die ruistfche Konversion tvard etwas Bcslm mtes nicht bekannt. Die politische Lage war ungünstig kvuimcntirt. Spekulative Banken waren »acbgelicud. von deutschen Bahnen batten Ostpmisjen den »leiste» Verkehr, österreichische konnten sich nicht behaupten. Bergwerke waren cmgcbotcn, fremde Renten abgcschwächt. Im Kassavcrkehre waren deutiche Bahnen fest, Österreich siche schwächer. Banken ruhig, Bergwerke rciervirt. Kohlen steigend, Industrien vorwiegend fest, österreichische Prioritä ten fest, Prwatdiskont I'r« Prozent. ,-Zrauk « ur » a. M.. K. Mai. Nredl« 227.7». ElaacSbadn I8Ü.W. Lom- bardc» —. ciiaiizicr —. cv^nuter 70,8». «>>roc. Nngar. Eoldrrntc — Gotilmrdb. —. Drcedner Bank —. Tiökoiiio 21«!.»». SUN. ' Wien, 28. Mai. Kredit 28:r/>». SkaatSvad» —. Lombarden — Gali.ger —. GIbctlial —. Nny. Gold IStaatSbahn —. Still. Pari», 28. Mai. Scklich. »icnlc 82.27. riulkidc >»»,>». JlaNrncr StaatSbal:» <81,2». Nombardcu 2Il,2S, do. PrioritStr» —. Eva»icr »8,»». ckgnvier:ns,v». Lttoniancn W,»». Sicue Anlcllie 8l,1». Briser. BreSlnu, 28. Mai. »tachm. iGklrcidemarkti. Spiritu» t». 10» Liier I»» Proc. vr. Mai.gnni M.a», vr. Iuni tznli :ii!x>». »r. 'N»»»st-seiNbr. Roaacn br. Mai-tzniu i:!8/ni, Pr. Iuni-guli U!8x>». ri>. Srpt.-Lciobcr l!»,»i». Atübvl loco dr. Mni-gu»> ir.c». eiixl »»isanioc.. — Brwilkt. S t c »t i n . 28. Mai, 'Nachm. I Ui». n8cireidrtt,arkt>. Liieize» »»vcr.Zndelt, loco ><«!-ISt. Pr. Mai-gniii I'.g.ii». pr. Scpl. Lct. I38.S». iito-iacn »iiiieraicheri. loco 127—12», Pr. M,n-g»ni »!».»». Pr. Scpicmlicr.Oktober »iübäl pri>ai!ptct, Pi. Mai.gnni l».:>», Pr. Septbr -Octobrr Uig,». Spiritnt« ttcilirnd. loco :>7,»ii, Pr. Mai-tz»n> 37.:,». Pr. g»Ii.2I„ans> !8,!>», pr. A»gusl-Scplc»ibrr !!»,!!». Prtrolriiiu loco uerftencri Nianrr >', Broc. Tara II,I». 71 n, st c r d a i» «Prodakirni, 28. Mai. io tilutz.i ü>ci;c,i per tziliii —. pcr -toncnibrr 21». bcliauptet. »ionaen prr Mai NU, per Octobrr I N, striarnd. Loiido», 28. Mai. «Schlaitz. Wrizen still, nominrll, übrige itirlikci rupig, «ilpcritndcrt. — Wetter: Brwötkt. LoknleS unv Sächsisches. — Gestern Vormittag 11 Uhr tras aus hiesigem böhmischen Bahnhöfe Ihre Kgl. Hvh. Frau Pruizetsi» Friedrich Kart von Ts Prcuhen ein. Se. Hoheit Prinz Alben von Sachfeii-Allcnbnrg" 4? war zum Empfang erschienen und geleitete die Prinzessin unch 7:-. Mo deln AlbrechtSichlos;. Z L. — La » desjl> node. Ten einzigen Gegenstand dcr gestrigen * Sitzung bildete der Antrag deS Bürgermeisters Lobeck. an T? -p» das Kirchcnrcgiment das Ersuchen zu richten, die ersvrderlichcn ' L ^ Schritte wegen Wiederherstellung dcr durch Verordnung vom 2. Rov. r-^ 1878 gmgelwbeuen Ephoricn lhun zn wollen. Dieser Verordnng Z.;» »3. Halle die "Absicht zu Grunde gelegen, die Evhorcilbezirke mit denen » i ^ der Amtshanptmnnnsihgiten in Ucbercinstimmnng zn bringen. Ter - "Antragstellerbetont namentlich,das;durchdicVergrögerungderEphoral- bezirke das Verhältnis; der Ephoren in den Gemeinden wesentlich bc- einträchtigt worden sei. Ein persönlicher Verkehr der Ephoren mi! den Gcisttichen. Patronen und Gemeinden sei fast ausgeschlossen. Synodale § § Albcrlt befürwortet gleichfalls den Antrag. Man dürfe nicht vcr- K / E aessen. bas; die Lnperiiileiideulur ein Nebenamt und mit einem A? Piarraint vcrbluidcu sei. Da liabe doch die Gemeinde auch daS ^ Recht, zu verlangen, das; dcr Suverintendent nicht zu ichr seinem Pfarramt entzogcn werde. Demgegenüber envaimt Super- iiidentcut Groynianil, dag die Ephoren sich nach Kräften ^ ^ A bcmiihkcn, den Verkehr mit de» Geistlichen, Patronen und Ge----*'» meinden ihrer Ehporic ansrecht zn erhallen. Er will die Super- ? « 2 lntendcntur nicht vom Pfarramt getrennt wissen und bittet, nicht s-" an den gegenwärtigen Einrichbingen zn rütteln. Namens sämmt- L.»» sicher in der Synode sitzender Superintendenten erklärt er, es würde ^>S: sehr nachlheisig sein, wenn die gegenwärtigen Einrichtungen 2.^ g»sgchobcn witrdcn. Pfarrer Lehman» konslatirt, dag die--» GeschästSübcrhänsnng der Snpcriiitcndcntcn eine bedeutende sei. " L Durch die neue Emtheilung seien viel alte Bande zerrissen und Wunden geschlagen worden, die noch nicht geheilt seien. K.umncr- hcrr v. Friesen bedauert, das; die Ephoren die ablehnende Erklnrnng abgegeben. Wenn der Antrag heute cibgclehnt werde, würde er die Sache in der Ständcverianiinlnng zur Sprache bringen und nicht eher ruhen, bis die Uebelständc beteiligt seien. Gern wäre er noch einen Schritt weiter gegangen und hatte beantragt, das; das biscböfsiche "Amt in dcr ebaugesiichcn Kirche nicht blos im Wese», sondern auch dein Namen nach hcrgestcllt werde. Wenn dies beute, noch nicht möglich sei, >v sei er doch überzeugt, das; die büchössiche Wurde in der evangeliichen Kirche wieder amgerichtel werde, wie sic in dcr Augsburger K omeision begründer ici. Konsisloriglyriisidenk v. Berlepich betont, dm; ost'iziellc Beschwerden nur ans den Ephoueu Pegau und Bischofswerda gekommen seien. Nachdem Sup. Schelle den "Antrag bekämpft, wird derselbe zurückgezogen nnd durch folgenden ersetzt: die Synode richtet an daS Kirchenrcgimcrit das Ertiichen, die erforderlichen Schritte zur Beseitigung derjenigen Uebetstäiidc tlmn zn wollen, welche sich ans der allgemeine» Ans dehnnng dcr jetzigen Ephoricu ergeben. Nachdem Superintendent Grösst»»»» nochmals für seine "Ansicht cingclrcten, erklär! es Sup Pank für bedenklich, eine Erklärung im Namen bestimmter Bernis- klciisen von Synodalen gbziigcbcn. Sup. lNichtcr-Freiberg. Snp. Meier-Dresden, Bürgermeister Lobeck nnd Prot. Poetzichke änycrn sich »n Sinne deS Antrages, welcher hierauf gegen 18 Stimmen zum Beichluy erhoben wird. — Die Frage über den obligatorüchen Kirchen besuch der Schulkinder, welche in der Syiivbc so eingehend bcsyrvchcn worben ist, hat schon darum eine gröbere Tragweite, weil sie nach der Erklärung deS Henu Kultusministers der in der Psnigslwvche in Dresden tagenden amtlichen Konferenz der sämmtlichen Bczirlstchul inspektoren borgelegt werden soll. Es ist in dcr Thar erfreulich, das; in der Synode dcr Oberbürgermeister von Dresden nnd der erste Geistliche Leipzigs srciinülliig ausgesprochen haben, das; dcr von einigen hechblüligcn Svnodalen geplante Kirchenzwang der Kinder in grotzcn Städten nicht anstiihrbar sei. auch wenn er an sich lieiliam wäre. Für die Schulkinder ist die Schule nicht blos die Stätte des Unterrichts, wildern auch der Erbauung, für die Schulkinder ist die Schule zugleich auch die Kirche. Nicht Sache der Schule und der Lehrer ist cs. den Kircheiibe'nch dcr Kinder zu vernnlnssen und zn kvntivsircn. sondern das ist die Sache der Eltern, als dcr natürlichen und von Gott vervrdnclcn Erzieher der Kinder. In der Erziehung hat die Volksschule nur die Rolle der Anregung nnd der Ergänzung. Wenn die Kirche, insbesondere ans Intention innerer Mission, Kindergottesdiciiste eingerichtet hat und empfiehlt, io thnt sic daran Recht, schon ans dem psychologischen Grunde, das;, wer die Kinder hat, auch die Eltern gewinnt. Aber verlangen, dab die Schulkinder, dczw. in den oberen Klassen, nicht blos zum Kirchrnbcsnche angchaltcir. sondern bezüglich desselben kontrolirt (wenn's vollständig sein soll, auch ccusirk, bczw. bestraft) werden sollen, das heisst: das Kind mit dem Bade auslchüttcn. Wir haben in Dresden, Gott sei Dank, einen erfreulichen Kirchenbesuch, wir danken cs in erster Linie der Gcwisscnbastigkcit und der Begabung dcr He neu Geistlichen, nnd nur danken rS auch der Mitwirkung dcr Kirchenvorsländc. Es würde die Erwachsenen rn ihrer Andacht stören, wollte man den zwangsmeiien Massenbesuch des Gottes dienstes von Seiten der Kinder intcnlircn. Es würde aber auch den wahren kirchlichen Sinn des Volkes schädigen. Es wän: in der Thal zn wünschen, daß dcr beschränkte Horizont, den manche Synodalen in ihren Deduktionen vcrrrathen, i» gröberem Matze, als eS bisher geschehen, von kirchlich gesinnten, aber unbefangenen Mitgliedern der Synode in die rechte Beleuchtung gestellt werde.