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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.07.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030708015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903070801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903070801
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-07
- Tag 1903-07-08
-
Monat
1903-07
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.07.1903
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Dresdner Nachrichten. Nr. lk>7. «eite 2. MM Mittwoch» 8. Juli KiltlA bar mitgeleilt. baß viele Anicynivigungen nicyr ider» auch, daß vor längere, Zeit gerade zwischen Verbandlunaen über lebe ausgedehiite Waffen- wurden. Wie es Hecht, soll eS sich »in nicht Festungen gleichen, und die Bewachung bedeutend verstärkt. Den europäiicheu Regicrunae» sind änderst beunruhigende Nachrichten zugegangen. Die VolkSjlimmuna nimmt abermals eine» m'sahr- drohenden Charakter an. der jeden Augenblick den Ausbruch von Feindieliakeiten befürchten lasse. Japanische Blätter beschuldigen die deutsche» Firmen in China, daß sie das im August zu Ende gehende Wasseneinsuhrverbot durch ausgedehnten Wafsenichmuagel umgangen hätten. Eine japanische Zeitung soll sogar arge» den deutschen Generalkonsul Dr. Knappe den direkten Vorwurf erhoben habe», das; er seine Augen gegen de» Schmuggel der denncbe» Firme» verschließe. Cs seien sogar aus deutschen Kriegsschiffen Waffen eingnührt worden, ei» Beweis, daß die deutsche Regierung selbst diese Einfuhr begünstige Temgeaenüber wird der »Nat.- Ztg." aus Shanghai mitgeleilt. daß diese Anschuldigungen nicht nur falsch sind, sondern ' " ' ' --- ^ " >- >-^-- Japan und China lieserungeu geführt weniger als AD(XV Gewehre handeln' "Weiter soll bereits ein Knnlicitt zwischen China und Japan über Liesernug von 18 Ge- ' Runen zu stände gekommen sein, und sicher weitere 24 Geschütze verhandelt weiden Für Abnahme der ersleren Lieferung tollen nch t«> chinesische Offiziere nach Japan begeben haben. Dabei will inan den Chinesen sogar zu versieben gegeben haben, man könne die Lieferungen auch während des Waffeneinfnhrverbots rffrktnteren, indem man sie als für fsapanische CkkupakionStruppen bestimmt im portiere. — Wie Lassans Bureau aus bester Quelle erfahren habe» will, hat die Regierung tatsächlich eine größere Anzahl F e l d h a n b i tz c n mit Rohrrücklauf bei Krupp in Essen bestellt Amcheinend will man sämtliche Feldhaubitze».Batterie» der preußischen Armee mit solch» Rnblliickianspeichütze» ansrüsleii. Bei den Versuchen mit den Geschützen hat sich eine bisher nicht erreichte Feuerwirkung im Felde ergeben. CS isi wohl als sicher anzunehmen, daß auch die »ichtvreußische» Kontsngenle diese Ge- ichntze eriiführen werden. — Eine Zentralvolizeisiellc zur Be kämpfung des i »t e r» a t r v n a l e n Mädchenhandels wurde als ein neues Dezernat mit dem heutigen Tage bei der Berliner Kriminalpolizei errichtet. Solche Stellen werden aus eine Anregung FrankrerchS. wo die Kongresse siatlsanden. über die ganze zivilisierte Welt verbreitet werden. — ReichsgerichtSrat Stellmacher zu Leipzig erhielt den Stcm zum preußischen Kroiienvrdcn 2. Klaue Seebad HerinaSdorf. lPrio.-Tel.s Im hiesigen Warm- bade brach heute früh kurz nach 5 Uhr, wahrscheinlich infolge von Kurzschluß, an der durch starkes Gewitter zerstörten elektrischen Lichileuung Feuer aus, welches den Dachstnhl zerstörte und einen Behälter nur Kohlensäure, die zur Herstellung medizinischer Bäder besiimmt war. zur Explosion brachte. Menschen waren nicht in Gefahr. DaS unmittelbar an daS Warmbad grenzende KurhauS blieb völlig unversehrt. B r e m e n. Zwischen der ReichSpostverwaltnng und der Hansa- Linie ist eui Abkommen abgeschlossen, wonach letztere die Be- iorderung von Bosisrachlsiücken nach den von ihren Schissen an- gelaufenen osiindischen Hasenorten Bomban, Colombo, Kalkutta, Karachi. Madras. Rangoon, zu mäßigen Sätzen übernommen !>ai. Ferner werden mit den Dampscrn der Gesellschaft künftig von Bremen und Hamburg gewöhnliche und eingeschriebene Briefe nach den vorbezeichneten Hgsenorten befördert werde», falls die Aloender dieicS wünschen Die Sckii'si- werden auch mit einer Seepost-Eiiilichtung verlebe». Die .Hania-Linie hat infolge dieses Abkommens daS Recht erhallen, ani den Dampiern der osiindischen Linie, die die deutsche Post an Bord haben, die Reichspostflagge zu führen. A a „ nove r. Gestern abend verteilte Stadtdireklor Tramm die 2«> goldenen Ehren b e ch c r der Stadt Hannover an die besten Schutzen darunter Heinze-Lcipzig und Freiizel-Leipzig. Kassel. Prozeß Schmidt, sitz. Lag.) Zum Beginn der heutigen Berhandlnng werde» vom Vorsitzenden die Schuld- fragen ausgestellt, die den Geschworenen vorzulegen sind, ent sprechend den gestern gestellten Anträgen der StaalSanivallichaft und der Verteidigung Danach werden zwei Hanptschnldfragen vorgelegn die eine auf betrügerischen Bankerott, die andere auf Betrug gegenüber 25 namentlich angeführten Persönlichkeiten. Zu jeder die'er Fragen werden die Rebensragen nach mildernde» Um standen gegellt. ES folgen die PlaidonerS. Der Vertreter der An klage. StaatSanivgllschaitsral Mantell. plaidlen, für schuldig in vollem Umfange der 'Anklage, cpbl einen historischen Ueberblick über die ganze Entwicklung des DreberunternehmenS und sucht nachzuwenen. das; der Angeklagte bereits im Jahre 1900, als er die bekannte Hypothek für seine Tochter bestellte, wissen mußte, daß bei der rrebergesi'liichatt eine Unterbilanz von Millionen bestand. Der Angeklagte selbst habe zugegeben, daß der Hauptteil seines Vermögens in Drebcraktten angelegt sei und seine Situation mit der Dreber-Gesellichafr unlösbar verbunden sei. K öln. Der Konstantiiiopler Korrespondent der „Köln. Ztg." drahtet; Bulgarien ließ durch Ratschewilich erklären, daß cs Wert aus ein gutes Einvernehmen mit der Türkei lege, honend, daß der Sultan der Schwierigkeit der Lage der neuen bulgarischen Regierung gegenüber eine im Lande würdige Regierung zu scheinen, Ziigesiändliisse an daS bulgarische Element in den Pro vinzen erleichtern werde. Wenn nicht, so sei die Wiederkehr ver früheren Regierung z» erwarten, deren Amtsführung der Psprie Grund zu Beschwerden geliefert habe. Bulgarien halte die Meldungen über die 'Ansammlung türkischer Grenzlruppen nicht für übertrieben und werde durch ähnliche Schritte ant worten. Entweder könne die Abwicklung der orientalischen Frage friedlich unter Einvernehmen der Türkei und Bulgariens sich voll ziehen. oder es werde ohne Zutun Bulgariens ein Krieg ans brechen. denen Ergebnisse den bulgarischen Interessen kaum för derlich feien. Frankfurt a. Bk. De" Rechtsanwalt Bo.- er > cho 8 sich »ach Veruntreuung von 150 000 Mk. ihm übergebener Gelder, die er zu Böriemvekulalionen verwendet hatte. Breslau. Der Kaiser wird der im Oktober in Pleß stattfindenden Enthüllung des Denkmals für Kaiser Wilhelm I. beiwohnen. London Minister Deleasss stattete heute vormittag deni Minister dcS Aeußern Marguis of Lansdowne einen Bestich ab und hatte mit ibm eine längere Unterredung. Präsident Loubct emvting »m 11>, Uhr das diplomatische Korps Nach Schluß dieses Empfanges hatte Delcaffs ein Gespräch mit dem russischen Botschafter Graten Benckendorss. Petersburg Legal,onssekretär Freiherr von Tücher hat bis aus weiteres die Geschäfte der bayrischen Ge- 'andttchatt übernommen K vn si a i! t>» o p el lPrio.-Tel.s Gegenübe' bulgarischen Behouvtuiiaen. das; die Znfam men zieh ung türkischer gemilchter Abteilungen an der bulgarischen Grenze fort- dauert, wird testgeltellt. daß sowohl die Nachricht als auch die daran geknüpften Kommentare unzutreffend sind. Tie Ber- stärkung der Grenzbewachnng von seiten der Türkei erfolgte schon vor einigen Wochen und zwar in Stärke oon beiläufig 12 Bataillonen. Schon iett längerer Zeit besteht ei» Mißverhält nis bezüglich der Tüchtigkeit und Stärke der beiderseitigen Grenz posten; während türkilcherseitS dnrchschmttlich aut je -ssi Kilometer ei» Grenzposten kommt, sind solche aus bulgarischer Seite nur ui einer Entfernung von je 5 Kilometern ausgestellt. Da trotzdem erwiesenermaßen der Durchbruch von Banden durch die Grenze viker erfolgte, nanientlich bulgarischer, so sind neue Verstärkungen türkischer Grenzvosien vorgesehen. Dies ist aber, wie gesagt, in letzter Zeit nicht eriolgi. ' Die Hauvtnrsache dafür, daß dos Pasnerei, türkischer Grenzposten durch Banden leichter zu bewerk- sisiliaen ist. scheint u, der wiederholt sestgestellten Tatsache zu liege», daß dw türkischen Grenztruppen beinahe keine» Nacht- dienst ansübe». Ferner wird bulgarischerseits behauptet, daß mancher untergeordnete türkische Postenkommandant, infolge der .inreaelmäßigen Soldzahlungen, von Komitatschis bestochen, die GrcüzüberB.reitnngen gestattete. Infolge früherer wiederholter Vorstellungen des österreichisch-iinaarischcn und des russischen Bot schafters gegen die Verwendung von Jlave-Soldaten, die an J»'g.'» Drten bei den Ha»vtdurms»chuNIen nach Waffen und ande- een Geh-ae»beilen Ansscbreittingen verübten, hat die Pforte ver- ivrock en dieselben zu solchen .Zwecken nicht mehr zu verwenden, und läßt sie batailloosweise zuiammenziehen. Später er- rolat dann ihre Ersetzung durch Truppen des KorvS Omar Pascha, dessen Mannschasten nach der Beendigung des Vorgehens gegen die Albanesen verfügbar sein werden. K o n si an t i n ov e l Die bulgarische Regierung hat der »eereicbiich-n»aarnchen »no der russischen Regierung Na mens- anSwciic über die aus demSandschakKirkKiliffa nachBnlgarien Emigrierten überreicht. Danach beträgt die Zahl über 3000 Per sonen, während sie nach türkilchen Angaben höchstens 300 be tragen 'ollen. Die türkischersests vorgenonunc»en Erhebungen sind noch nicht beendet. Evan»ville lTndianla). (Pttv-Tel ^ ^ .. , . ül ) mehreren Tagen sind hier Unruh«, auSgedroche«. die sich gegen die Neger richte«. Heute versuchte der Pödel da» Gesängnt» zu stür men. um dort befindliche Neger zu lynchen. Dir Angreifer war- Miliz mit de« Gewehrkolben zmrückgrschiaarn. rückten vor und warfen mit Steinen nach d«u Soldaten. Zit iß zu allgemeinem und den von der aber wieder vor ^ , siel ein Schuß, der Anla Pöbel wurde s ' H , 14 Verwundete auf de« eingehend« Deveschen befinden Nch Gelt« 4.» I «r«»U «H.t«. L^r,nt» l«.« Lr-»d»«r «a,U »ießen gab. Der ließ 7 Tote und «. «smu,. _ ! —. . »«mtxu»«,> —. r'aur«HM« —. Un,Lk. c»,i» — ,>r»»Ii»uN^«. M. P P»rtu,>»i«» . TUrkeniojD l SNtt. Pi.lt«. »« Uhr nach,».' Rrnte 27.A». gtaiirner 102,15. Spanier iw.IP/,. PoriUü»!«« 51.50 Türken 55.42'/.. Türkenlos« I2i>.oupmanbairk 522.—. Praaltdahn —ÜLMdarlxn «7,— «ehanpl,,. Pari«. ProduNrnmarU. Wetze» prr ZuU rü.15. per Septtr.-Dejdr. »2 «», tzettg. Spiritus »er Juli ««75. per Sepr.-Pejeniter S6.5V. sielig. Rüdol per gut, 52,—, per L-olemder-Dejemder 55.-5. stetig Anisterhaiu. Produlren - Psruhl. Wetze» per Aooök. —« »er 2>iar« —. Pelihansw». Kpggen per LNoder . per p.arz . Der Besuch des Königs im Vogtiaude. Go» un'erem delandere» Bertchleritatter; Nachdruck »ur mit deutlicher Queilenangade erlaüdt.) Zwickau, 7. Juli, it Uhr abends. lJortsetzung.) Nach Beendigung der sich an das von der Stadt Zwickau gegebene Frühstück anschließenden Parade der Militärveretnc fuhr der König in die Stadt, um die Besichtigung mehrerer größerer gewerblicher Etablissements porzunehmen. Zunächst ging eS nach der m der Reichenbacher Straße gelegenen Fabrik für SicherheilSgiudeillainpen vozi Friemann u. Wolf. Hier empfingen ihn die Chess, die Herren Karl Wolf sen. und Paul Wolf. In einem eigens dazu eingerichteten Zimmer wurde dem König« die Produktion sänitlicyer Fabrikate derFirma vorgesührt. Besonderes Jnieresse zeigte Se. Majestät für einen ReltungSapparat, ver bei Vorfällen in den Gruben, schlagenden Wettern und dergleichen, in Tätigkeit tritt, mit Sauerstost gespeist wird, und dem Berg mann somit den 'Ausenthalt in jeder Atmosphäre gestattet. Tann nahm der König die Fabnk selbst noch in Aiigensihetn. und ver abschiedete sich endlich unter dem Ausdruck lebhafter Befriedigung. Wie beim Empfange, so bildeten auch beim Weggänge des Königs die Beamten und Arbeiter des Etablissements, etwa 500 an der Zahl, Spalier. Der nächste Besuch galt der Fabrik für Ton- und Zemeiitwaren oon Fickenl scher, bei deren Betreten die Enkelin des Gründers dem Könige ein Bukett überreichte. Auch hier standen 330 Arbeiter und Beamte, darunter 20 mit der Medaille für Treue in der Arbeit geschinückt, in Spalter- bildung. Kommerzienrat Mensing übernahm die Führung Zu nächst nahm der König einen Ziegel-, sogenannten Kanaloten, im Betrieb in Augenschein, ließ sich sodann die chemische Ab teilung, die Quecksilber-Apparate und die Fabrikation der Ton- röhreu für Kanalnation und Wasserbauten, Viehlröge. Pflaster platten usw. vorführcn, und unternahm sodann einen Runvgang durch die Töpferwerkstätten, wo er dem Drehen der Gefäße für die chemische Industrie, dem Pressen der Röhren für Kanalisations bauten und den Brennöfen besonderes Interesse zuwendete. Beim Abschied wurde von Herrn Vorarbeiter Haugk ein Hoch auf Se. Majestät den König auSgebrachl. Nicht weit von der Fabrik liegt der Schacht II des Aktienvereins der Zwickauer Bürgergewerkschast. dem der König ebenfalls einen Be- uch abslatlete. Seine Belegschaft ist gegenwärtig 1400 Köpfe sich aui einem Untergrund von mäch- mannsstandcs. Schlegel und Ellen, trug. Unter dem Kommando des Herrn Obersteigers Birnsiengel war hier ein Zug der Zwickauer Bnrgergewerkschaft uiit der KliappschaftSsahne nebst Deputationen dcS -LteinkohlenverbandeS im^Zwickauer Kreise, etwa 200 Mann stark, in Parade ausgestellt. Schwarz, wie das kost bare Material, das der Bergmann hier aus der Tiefe der Erde zu Tage sördert, ist auch seine Kleidung, schwarz der Berakittel mit silbernen RBöpien. schwarz das Beinkleid und der Schachthut, als ob sie mahnen wollten an den schnellen Schnitter Tod, der gerade dem Bergmann i» den Kohlenschächttn stets zur Seite steht. .Heute aber gaben die in der Parade stehenden Bergleute solchen ernsten Gedanken augenscheinlich keinen Raum, freudig und laut scholl ihr „Glück aus" oem Könige entgegen und im Hellen Sonnenschein blitzten die Bergbcrrden. mit denen sie die Parade präsentierten. Unter Führung des Herrn BergdirektorS Krieger nahm der König, der selber die Parade abgeschritten und an diesen und jenen ein freundliches Wort gerichtet hatte, die Besichtigung des Werkes vor, die in der Vorführung der Fördermaschinen, mit denen die oollbeladenen Tonnen ans dem Schachte zur Oberfläche gehoben werde», des Mannschaftsbransebcides, der Kohlenwäsche, der Trockensorticrung und der Lampenstube be stand. Auch der Prodnktenansstcllung schenkte der König seine Aufmerksamkeit, um erst nach langer Zeit mit dem Ausdruck sicht- sicher Befiuedigung das Werk wieder zu verlassen und sich in die Ingenieurschule zu begeben. Bon hier aus fuhr Se. Majestät in die Wohnung des Herrn Kreishauotmanns »adm daselbst den Tee ein »nd begab sich sodann in das „Hotel zur Tanne". Nach zweistündiger Rnbeoanse fand tiier König!. Tafel zu 72 Ge decken stat. Der Saal trug gegenüber der Fensterleite eine herr liche Pflmizendekoration ans Palmen, und Lorbeerbäumen, aus der die Rüste des Königs wirkungsvoll hernortrat. Die Tafel war in Hufelleifform aufgestellt und mit Kerzen ans dreizehn- und inebrarmigen Silberkandelabern erleuchtet. Geweift wurde vpn Silber und dem kostbaren Meißner Parzellanservice vom roten Drachen. Dis Teilnehmer erschienen in kleiner Uniform, bezw. Frack. Chi'irefrack. Stern und Band. Trinkst'räche wurden bei der Takel nicht ansaebracht Den Schluß des Tages bildet ein Fackel; na verschiedener Korporationen und eine Sere nade deS Zwickauer Lehrergesungvercins. Oertliches und Sächsisches. — Se. König!. Hoheit der Kronprinz wird am Sonnabend abend dem Kommers deS Militärvereins des 104- Infanterie- Regiments auf der Waldlehlößchen-Terrasje beiwohnen. — Der preußische Gesandte Gras v. Dönhoff hat einen mehrwöchentlichen Urlaub angetreten. Während f ' heit ist der Legationssekretär Gra' der Geschäfte betraut worden. — Se. Majestät der König hat den zum Konsul der Ver einigten Staaten von Amerika in Zittau ernannten William I. Pike daselbst in dieser Eigenschaft unerkannt. — Der Vorsitzende der Königlichen Prüfungskommission für Juristen an d-n Universität Leinrig. Herr Geh. Rat Prof. Dr. riedberg, gibt folgendes bekannt: Wer sich der juristischen Während seiner Äbwesen f o. Wedel mit der Führung Staatsprüfung in Sachsen unterziehen will^ mutz ein mindestens sechsscmestriges Rechtsstudium nachweilen. Das Militärjahr wird auf diese Zeit nicht eingerechnet. Wenigstens drei Semester muh das Studium auf einer Universität des Deut schen Reiches betrieben worden sein. Nicht eingerechnet wird in die sechs Semester das Studium an der Universität Freiburg. Von den gehörten Vorlesungen muffen die 18 vorgeschrtebenen Zwangsvorleinngen in deutscher Sprache gehalten worden lein. Die in den,88 6 und 9 der Pi-üfiurgSordnung vorgeschriebene Zwangsvorlesuna über Reichs- und LandesstaatSrecht kann durch die Vorlesung über „Allgemeines Staatsrecht" nicht ersetzt werden ie bereits erwähnt bat sich vor einiger Zeit in LeIp z i g eine »Vereinigung gegen Stenernberschätzung" gebildet. Dem gegenüber wird jetzt besannt, daß das Einkommensteuer- Nach; ahlunasverfal> rcn rm vergangenen Jahre in Leipzig in 6l8 Fällen emgeleitet worden ist. Darunter waren 49 Fälle, in denen die Erben von verstorbenen Beitragspflichtigen zur Nach zahlung für ihren Erblnsser aufgefordcrt wurden. Dir nach - aesocdcrten Beträge beliefen sich bei der Staatsein- kommensteuer auf 213350 36 Mk . bei der städtischen Einkommen steuer aus 304 729,17 Mk. und bei der evangelisch-lutherischen Kirchenanlage auf 2964,28 Mk.. daS sind Insgesamt 521 043.81 Mk. l» — Sein 50jährtgeS Berussjnbiläum beging am 4. Juli Herr Kaufmann Paul Opitz. Inhaber der Großhandlung Julius Weiß. Vorsitzender der „Dresdner Kausmaninchaft'' und Mitglied der Handelskammer Dresden. Ter allgemein geschätzte und be liebte Jubilar wurde vom Borstande der ^Dresdner Knnfmann- lchast" in Würdigung seiner beinahe 30>ährigen »rfolarrichen Tätigkeit im allgemeine» und fiir die Oeifentliche HandelSlekranstalt im bewnderen, sowie von der Handelskammer beglückwiinlcht. — Herrn PaulBrehlcr, Prokurist der Firma G. Meurer, Cossebaude, der weiteren Kreisen durch seine Stellung als Vor sitzender der Abteilung Dresden des Verbandes Deutscher Hand lungsgehilfen bekannt ist. wurde gestern von der Handelskammer Dresden an «mtSftelle durch deren Svndiku» Schick»« und in Gegenwart de» Mitinhaber» der antragstellenden Firma, Herrn Meurer iun . eine Anerkennungsurkunde für AjShrige Pslichtgetreue Tätigkeit in derselben Firma überreicht. — Zu Ehren de» v. Deutschen Kongreise» für Volks- und Jugeud.lpiele oeranstaltete die Stadt Dresden am Montag im Fe,Isaake de» Aus,iellu»g»palastt» einen Be- grutzungsabenv. der ' erfreue» hatte; die Do Damen erschienen singen ouSiichrende Sstellungspalaste» . einer zahlreichen Tclinatzlne »u er -Herren waren in Begleitung ihrer te dos Jnjirumentalkonzert mit « eile des Herrn Musikdirektor» ungen ousiuprenoe rrapeue veö Herrn MuNkdireNor» »truchotd Bacrde leitete den Abend mit dem von ihrem Meister komponierten Begrüßtuigsniarick ein. An der Ehrentafel hatten Platz genommen Geh. Rat Dr. Wäntia, sitzende de» Zrntralaussi Schenckendons-Göriitz, j Kerjche or- ou Geh. Rat Dr. Wäntsiz, Geh. Schulrat Dr. Kühn, übende des Zentralausschusses Herr DirektionSrctt a. D. von chenckendons-Gürlitz, sowie die Herren Stadtschulrat Dr. :richeiislei»er-Mü»a)«u. Schulräte Dr. Lange und Fink; ferner die Dresdner Herren Oberbürgermeister Geh. Finanzrat a. D. Beutler, Btlrgerinetlter tzetschel, Stadträte Dr. Körner, Lungwitz, Plötner und Stein, die beiden Bizevvrsleher de» Stadtvrr- oronetrnkollegium» Dr. tzäckei und Dr. Schladebach; von den Stadtverordneten die Herren 'Direktor Ahlhelm, Baumann, Beyer, Dr. Graupner, Laude, Dr. Netsch, Prof. Schesster, Dr. und Ünrasch; Schulräte Schulinspektor Dr. Priedel m Lyon, Rektor Prof. Dr. Stürenburg. Pros. Dr. Wei Obcrbaurat Klette, und der Vorstand des Vereins für Vaters ländische Festspiele mit seinem Vorsitzenden Herrn Oberlehrer Dr. Nowack an der Spitze. Den ersten Willkommen »grüß entbot Herr Stadwerordneten-Vizevorsicher Dr. Höckel »amen» der Stadt: er wies dabei aus die ernste Ausgabe der Vereine für Volks- und Jugcndspiele hin, und erklärte hierbei ein« stärkere Beteiligung aus den Kreise» der oberen Zehntausend für er wünscht. Wie der Ausfall der Reichslagswahlcn zeige, seien die Zeiten ernst, namentlich für Sachsen: nilt bloßen schonen Reden sei da nichts getan. Jeder müsse das Bewußtsein in sich tPS««, daß zur Festigung die Jugend zu erziehen sei. Welch ein Jubel wäre dem König aus aller Herzen enlgegenaetont, wenn a am Sonntag die Vaterländischen Festsviele mit seinem Besuche «m». gezeichnet hätte! So aber hätte sein Besuch einer Vereinigung gepolten, wo die köwaStreue Gesinnung fest wurzes« solle; er wünsche, daß der Koma Vertrauen dort sucht, wo er es wieder finden kann, direkt beim Volke. Die Jugenderziehung sei da» beste Bestreben unserer Zeit; Herren, die dort arbeiten, leisten das Edelste und Beste, sie seien sich auch beioußt, in selbstloser Arbeit ihre Pflicht getan zu haben als echte deutsche Männer. Diese alle heiße er namens der Stadl Dresden willkommen! Für die mit Wacker-Rusen begleitete herzliche Begrüßung dankte der Bor- sitzende deS ZentralauSichusses, Herr DirektionSrat v. Schencken- v o r s f-Görlitz Redner betonte, daß der Zentralausschuh gern und freudig der Einladung gefolgt sei, den Kongreß nach Dresden zu verlege», kür das aus die eingezogenen Erkundigungen nach dem Stande der Volks- und . daselbst gute Resultate sprachen. Was am meisten erfreue.Zei der vorhandene Ernst und Sinn zu weiterem Ausbau des Bestehenden. Redner endete mit einem Hoch auf die Stadt 'Dresden. Herr Stadtschulrat Dr. Lyon äußerte seine Freude über die Anerkennung, die der Stadt Dresden von so erfahrener Seite, wie der des Herrn v. Schencken- dorff als Vorsitzendem des Zentralausschusses zu teil geworocn sei, und ging des näheren aus die Eigentümlichkeiten deS Wider- standes ein, aus den man bei den Bestrebungen, unser Volk wieder kräftig zu machen, stoße. Sein Toast galt dem Zentralausschuß und dessen Vorsitzenden Herrn v. Schenckendorff. Herr Ober bürgermeister Geh. Finanzrat a. D. Beutler schloß als Hausherr die offiziellen Trintzprüche; er kam dabei auf die MeinunaSver- "' ^ >- ^ der in Rede stehen- und der Kreuzschule u.'v -">. "-u." äußerte seine Freude, daß die klassischen Philologen dieser Schule den Bestrebungen der Vaterländischen Festspiele freundlich geaenübersteoen, und feierte dieHerren RektoLProf. Dr.Stürenburo.Pros.Dr.Weibenbach und Oberlehrer Dr. Nowack als die Inspiratoren der Unter- nehmungen in Dresden. In einem zweiten Toast dehnte Herr Oberbürgermeister die diesen drei Herren gewidmete Anerkennung ergänzend aus die Stadtverordneten Herren Dr. Netsch und Ober meister Unrasch aus. Die Verdienste aber, die sich Herr Ober- bürgerineister Beutler um daS Gedeihen der guten Sach« er worben hat, beleuchtete Herr Prof. Dr. Weidenbach in einer mit einem kräftigen dreifachen „Gut Heil!" auf da» Stadtober- Haupt ausklingcnden Ansprache. Ten Abend verschönten Gesänge zweier Soloquartctte des Dresdner Lebrergesangvereins und Liedervorträge sBaritonsolis des Herrn Alex. Lange. Sämtliche Darbietungen ernteten reichen und wohlverdienten Beifall. Für das leibliche Wohl sorgte ein von Herrn Traiteur Hohlfeld schmackhaft hcrgerichtetes kaltes Büfett. — Heute. Mittwoch, werden die Teilnehmer des Kongresses den Heidepark besuchen, um daselbst die Einrichtting vcr Heidefahrten und der damit ver bundenen Kinderspiele kennen zu lernen. Anläßlich dieses Besuches Uhr sin Naturtheater dos BerSluftspicl ur Darstellung gebracht. wird nachmiitags 5 .'Bruder Ivo" von Bruno Reichard zur Darstellung gebracht Diesem Stücke voraus geht eine Kndergesangsmissührnng des SängerchorS der 4. Bürgerschule unter Leitung des Kantors Herrn Römhild. Die Mitglieder, Gönner und Freunde des Ver eins „Volkswohl" seien hierauf noch besonders aufmerksam gemacht. — Vorführungen von Musterspielen fanden vorgestern nachmittag 5 Uhr auf den Elbwiesen am Johannstädter Ufer von einer Altonacr und einer vereinigten Rendsburp-Haderslebener Sckülerriege statt. Zuerst spielten die Gymnasiasten deutschen Schlagboll ohne Einichenker nach den Regeln von Dr. Schnell, wobei die Altonacr mit 78 Punkten gegen 51 Punkte der Beaen- partei siegten. Als ebenfalls vorzüglich eingeübtes Spiel darf oaS Faustballwettspiel der Altonacr gegen eine Schülerabteilung der Äreuzschule gelten. Die Altonacr bewiesen eine besondere Fertig keit und Ruhe und siegten über ihre Gegner mit 108 zu 86 Punkten. Eine Schülerabteilung der 1. Städtischen Realschule führte unter Leitung des Herrn Oberlehrers Kläyr ein Mord- , wa . . . . Hogen-Rendsburg, Oberlehrer Dunker-^aderSleben, Lurninspektor Karl Möller-Altona und Rektor Prof. Dr. Stürenburg. Am Schluß der Spiele richtete Herr Prof. Dr. Stürenburg Worte de» Dankes an die Schüler uno wünschte, daß die Darbietung zur Nacheiferung anspornen möchte. — Mittwoch, den 15. Juli, und Sonnabend, den 18. Juli, verkehren wieder Sonderzüge zu ermäßigten Preisen von Leipzig (Abfahrt Magdeburger Bahnhof vormittag» 10 Uhr 57 Min.» nach Hamburg. Kiel. Glücksbura und »erschienen Nordseebädern. Der Fahrkartenverkauf findet statt zum Zuge am 15. Jnli vom 9 bis 12. Juli abend- 6 Uhr. zum Zuge am 18. Juli vom 12. bis 15. Juli abends 6 Uhr. Sonderzugkkarten werden in Verbindung mit Rückfahrkarten nach Leipzig auch aus den Dresdner Bahnhöfen und bei der AuStnnslSstelle. Wiener Platz 3. verkauft. — Unter Beteiligung von über 700 Kameraden hat tn Chem nitz der vierte Verbandstag der freiwilligen SanitätS- (Kraiffenträger-) Kolonnen vom Roten Kren, im König reich Sachsen stattgefunden. Am Sonnabend mittag wurde bereits eine überaus reich beschickte und übersichtlich geordnete Jachau»- stclluna von Gegenständen für den sreiwilligen Sanitätsdienst unter Teilnahme des Generalleutnants Graf Vitzthum v. Eckstädt. sowie der Vertreter der Zivilbehorden im „Kaufmännischen BereinS- hause" eröffnet. Ai» Sonntag wurde zunächst aus dem Terrain des Schlacht- und Vichhoses eine gemciniame Uebung de» Zweia- vereins Chemnitz vom Rote» Kreuz abgehalte», woran sich 188 Mann beteiligten. Der Uebung folgte ein gemeinsames Mittagsmahl und nachmittags im Thealersaale die Delegierten- Diese eröffnet«: Herr Kolonncnführer Trödler (l. Schrist- da der bisherige erste Vorsitzende. Herr Stabsarzt Dr. elpzlg. sein Amt »icdergcleat hatte und desien Vertreter, . err Dr. Leichler-Schenk in Limburg, durch den Tod abberusen worden ist. Der Vorsitzende schloß seine Begrüßungsansprache mit einen begeistert anfaenvmnienen Hoch aut Kotier Wilhelm II. «nd König Georg Nach eingehender ÄeschästSordnungSdebatt« wurde Herr LoniS Trödler Leipzig zum VerhandlungSleiter und gletch- eitlgein ersten Verba»dSvorsitzenden gewählt. Au» den Neu- und LrqctnziingSwahleii gingen bervor die Herren: Sanitättrat Dr. Füistcnau-BischofSwcrda i2. Vorsitzender). Koloniienfüb»»r Hoff- maiin-Lommatzsch (I. Schristsiibcer). Büttner-Dresden <2. Schrift führer). Abtelsimgsführer Reutzina-Leipzlg (Kassierer), Stabsärzte Dr. Fischer-Leipttg und Dr. Deelemnn-DreSden (AuSschußmit- glteder). Der Bericht über die AuSschußsitzung vom 1. Februar 1«U erledigte sich durch Verlesung de» Protokoll», woraus Herr Trodto»,
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