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Dresdner Nachrichten : 19.02.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-02-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188102199
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810219
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810219
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-02
- Tag 1881-02-19
-
Monat
1881-02
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.02.1881
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Drvxlvll ... EtXLLl»« Num«. ro Pfae. ^ »Ufl»» 38000 NiMrv^.-rxL- lur«, «rrlln. wit„.Lki»,»°.«ask,. »>ie»>Lli,Kr,nkkir»».M. «u». «»ff- in vrrlin. Lkt»a-. Wien. .c>amd»ra. Aronftn« » M.. Miin- choo —>««»«» <i».«nffranffurt u M - «urmur », ..A«»-at»»«- «»»»»,I.»»i»«,i§>,UI,r L V«. t„ Parik. Tagrvkatt für Politik, Unterhaltung, Eeschiistsvrrkehr. Sörstnbtricht,Fremde»liste. LS. ^LvV8»L8. v»i««u« «,r»«n «arliauiat« tt tz» »»»« » U»r » ,«»»»«. »snnl«>«dilviirir,» !ru»> «ft, «»uli.dtmir an Ir. Ei oller,,U« Nr. Lb>» Nach». LU»r. — Der Raum einer ei»lpilti-en PrtttiliiekoiieiläPiae.Eingelandt die tjettc Ä Plge. Sine Laranne für das »ächU« ta,t,e Srschemeil der Jnierat« wird nian,c,ed«n. Antwartize Äunoneen» Lnsuage von u»» undekaunl-nlftrme,nnd Pcrionc» lulerrren wir nur,r,en !vrtnu«er««»«-A»V>»n, durch ^rieiuiarien oder Poiieinaadlnng. Acht öiide» kolicn >d Piäe. A»- i erale iür die Moula,s Numiner oder nach coiem ^esiiage die Petit- teile t>> Ptgc. VttsMli . V I1t»u»I»urzl»r i sisvsnns-KussekuLS-Ligsrpkn ^ illttittltitlioil» vmptrvlilt In vokLnutoo <;ro88vr.Vu^ccalil vou ijj 0 bts 10 1*1. pro 8ttwlt (30 I»1« »O 1»r«v. «Ik» «II«, rvt«vi> «LUplsln ^ ttsuMr L L I»rv»»«Ivn-!V«>i«»t»«It, «IQ». ^ L ^sin^ollsne LvL^Arre LLeLöwirsL. Lj Miotor vou Wlla. 1.10 au, nu livv>»<»i5l»Io-4Ii>!»«<i»^,) xl Llotor vou 01» 1'1 Li>. Lrovou uiut l'oülLouckuiiMU uLetr K Ä LUSViLI'lS POltotlvi. js Berlin. Der.Nu«,er empfing heute! Uteroburg. DaS „Journal" sagt betreffs der angcb-' Vlachmittag baS RelchStagöprästbium. liche» russischen Vorschläge wegen der Theilung Asiens, daß bte Rum. Die Kammer »ahm dag Gesetz über die Abschaffung russische Politik niemals derartige Chimären hegte. Clarendon kcö Zwangskurseo an. und Gortichakoff becwccklen nur den Modus vivonlli bebuio Sick>e- r. n! « ^Trtliur H Drvtiilon, u IN .V lPol tI li OLt01 Der Kaiser -4r^7Ä^-7-< ^-7-7^ x: II « ch l «I « » ^ - 1^ I» , „ « « LouuLironck ckon 10. 1'obiuLl l^l 1. von .4nn» 8oIirammL ÄII »II« U-I !»»»>»« iputiou. Itudi, r»t« !tltt«r»s«di»eii.m is V«»i «l»;!»!!»!!«;. 10r nt I Ii« »1a nl»»,di l« >, »iQli»I,eI»e»s!t Wonula^ >LoltUtiiiLt;d 4 H luilbo 1'roiso. ciorls! «I rl. I1»;»«IvI: Iliv It« t«a« «laira li 0r« »,«1« „ tu »>t4»« st8l»»«>«>». .Vboutlt-: Ou»t>i»ioI vou .4l>,ii» ^»«'l»r»ii»W>.'j,! runa der privaten Interessen beider Staalen zu findend Von einem r'.'iarschc des lvcnrraio LkoveicssS bis nachL'icrm war nie dir Rede. Nr. 51> WiUerunavom >8, LebruartBaromelrr nniN Oslar tliöiotd.Wallitrabc lv, iAddS.u I ?uu Mill.,itil aefter« ^MiU.«cilie>i>ii. Tdcnuvmetogr. II. Sieaum.t t! 0 W,, „icdr. > rcl»p. I »5k.. dachsit Teiuy. N>I, n W. Siid-Oil-Wüld. WnUi»,.l .'lussichten für den lt>. Februar: Wenig Slcnterung. Sonnabens, IS. Februar. PkiiuUwuiNtchcr Redakteur iür PsNNfch<>» tu. irmil Biereti i» DrcodUi Die Ex-Excellenzen machen dem Fürsten Bismarck viel zu schaffen. Die früheren preußischen Minister sitzen im Herrenhausc und wenn sie auch nicht viel mehr zu sagen haben, reden sie doch einiges dort und nicht immer das Angenehmste. So erlaubte sich am Mittwoch der frühere Justizminister Graf zur 2ippe die Bemerkung, daß Derjenige ein Revolutionär, aber kein Reformer sei, welcher die direkten Steuern beseitigen und dafür die indirekten erhöhen und vermehren wolle. Das war ganz deutlich auf die sogenannte Steuer-Reform des Fürsten Bismarck gemünzt. Tags darauf wurde eia anderer Minister noch anzüglicher. Was Fürst Bismarck und iäamphausen öffentlich für (äoiupliinente ausgetauschl haben, verletzt beinahe das Maß gesellschaftlicher Höflichkeit. Bismarck warf seinem früheren College« vor, derselbe habe das Finanzministerium abge- wirthschastet wie ein Landgut und nun sei cS doch sehr unschön von ihm, daß er die Bemühungen seines Nachfolgers, die Wirthschaft wieder m die Höhe zu bringen, störe. Bismarck meinte zuletzt, er sei jetzt recht sehr froh, daß er ihn aus dem Ministerium los geworden sei. Aus diesen derben Schlag erhebt sich Camphausen zu dem kühnen Gegenschlage: auch er halte es für ein Glück, nicht mehr mit dem Fürstm Bismarck zusammen arbeiten zu müssen. Das war zwar nicht viel inehr als Das, was man im gewöhnlichen Leben eine Retourkutsche nennt, aber es gehört, ivie die Dinge liegen, mehr Courage dazu, als man einem Camphausen bisher zutraute, daß er sich auf den Bock einer solchen Retourkutsche setzte. Camphauscn wurde jedoch immer malitiöser ; er verstieg sich zu dem Borwurf, Bismarck habe nur ein Gedächtnis; für das, waS ihm angenehm sei und nicht auch für daS Unangenehme. Darin dürfte Camphausen aber wohl gründlich irre gehen; denn die unangenehme Situation, die er dem Fürstm Bismarck bereitet hat, wird ihm dieser so schnell nicht vergesse». Camphausen schloß feine Vorwürfe mit der elegischen Mage, er hätte einen besseren Dank vom Fürsten Bismarck für seine 7jährige gemeinsame Arbeit erwartet. Schlagfertig cntgegnetc dieser: Camphausen sei ihm viel mehr Dank schuldig, als umgekehrt, da er ihn ,7 Jahre lang gegen die heftigsten Angriffe im Amte gehalten habe. Alle diese Stacheireden sielen vor einem gewählten Publikum, das sich auf den Herrenhaus-Tribünen drängte. In der Diplomaten loge sah sich der wohlgenährte chinesische Gesandte Li Fong-Pao und sein hagerer Attache Kung dieses Ncdctournier mit an, sich wohl im Stillen überlegend, waS im himmlischen Reiche der Mitte daraus ivürde, wenn dort der Obermandarin mit dem Niescntopas an der Münze solche Höflichkeiten mit einem Untermandarin mit einer einzigen Pfauenfeder wechselte, wie hier „im Lande der roth- borstigen Barbaren" geschah. Wein würde wohl das chinesische Slttcngesey den krummen Säbel zum Harikirimachen (höchst eigen händigen Bauchausschlitzen) in die Hand drücken? Camphauscn crwartet übrigens noch eine nachträgliche Zurechtweisung. Seil, grimmer Gegner stellte die Veröffentlichung von weiteren Briefen aber Camphauscn's Amtsführung in Aussicht. Die,/Norddeutsche" wird vermuthlich in den nächsten Tagen diesen interessanten Explosiv stoff darbietcn. Vom Standpunkte des Schutzes der nationalen Arbeit betrachten auch wir den Rücktritt Camphausen'S für ein Glück und wir glauben cs dein Fürsten Bismarck, daß cs »hin oft Mühe gekostet habe, Camphausen im Amte zu erhallen. „Unter Ihnen schlief die Finanzgesetzgcbung ein". — Dieser Vorwurf Bismarck's ist vollberechtigt. Camphausen war nur ein Minister für die vollen Staatskassen, für die fetten Jahre. Cr ivar der Goldonkel, und Das zu sein, ist keine Kunst, wenn Einen der Zufall dazu ge macht hat. Aber es auch zu bleiben und wenn es nicht mehr gehr auch unter widrigen Verhältnissen Rath zu schaffen — darin zeigt sich der Meister. Das überstieg bei Weitem die Fähigkeit Camphausen'S. Bon 'Natur zur Bequemlichkeit neigend, »varen ihm stets die Lehren der manchesterlichen Frcihhandelsschule, von CtaatS- wegcn sich um Handel und Wandel so wenig wie möglich zu kümmern uud Alles laufen zu lassen, wie es eben liefe) äußerst ansprechend. Ern steinreicher Mann, hatte er nur Verständniß für die Interessen des Großkapitals. Seine Finanzweisheit bestand im Wesentlichen darin, alle Hinder nisse hinwegzuräumen, die dem Anschwellcn riesiger Rcichthümer in den Händen einzelner Weniger Halt gebieten konnten. Für die Arbeit hatte er nur wenig Verständniß und für die Industrie noch weniger Herz. Der Schmerzensschrei der unter der erdrückenden Konkurrenz des Auslandes stöhnenden vaterländischen Industrie Kaf bei ihm auf taube Ohren und — der Hagestolz Camphauscn ist der größte Gourmand in Berlin — wenn er im Millionärclub bei den auserlesensten Speisen und den edelsten Weinen behaglich schmauste, traten ihm die Biloer der Arbeitslosigkeit, de» Hungers und sonstigen menschlichen Elends nicht so vor die Augen, als wenn er selbst am eignen Leibe erfahren hätte, wie sckwer es ist, sich blos mittelst seiner Geistesanlagen und seiner Hände Arbeit ehrlich sein Brot zu verdienen. Von ihm stammt da» hartherzige Wort: „Wir haben keinen Nothstand. Wo ist der Nothstand im Lande?" Und das zu einer Zeit, wo ringsum die Arbeitslosigkeit ihre Opfer schon reichlich forderte. Gewiß, eS ivar die höchste Zeit, daß Camphausen ging und wir in Sachsen haben auch keinen Grund, ihm erne Thräne nachzuweinen. War er es doch, der — die Hände über dem Schmeer bauch gefaltet — im Abgeordnetenhaus mit lüstern schmunzelnden Augen das verletzende Wort sprach: es sei für Preußen eine Noth- wendigkeit, eine Eisenbahn (Berlin Dresden » zu erwerben, die direkt ins Herz von Sachsen führe. -- Trotz dieser Antipathie müssen wir Camphauscn's Widerspruch gegen den wundersamen Steuererlaß für wohlbegründet erllärcn. Den rechnungsmäßigen Thcil einer Budgetansstellling. das Ziffern wesen — ja, Das versieht er aus dein ff. Und wenn ciir solcher Zahkemnrnsch nachweist, daß die jetzige Budgetaufsiellrmg willkürlich darauf zugeschnrtten sei, den Steuererlaß plausibel zu »rachen und der winzige Steuererlaß selbst nur als ein Lockmittel ist, um un gezählte Millionen neuer Neichssreucrn bewilligen zu lassen, so dar^ man ihm vollen Glauben schenken. Insoweit hätten auch wir gc wünscht, daß das Herrenhaus diese begründeten Cinwürfe so würdigte, daß es den seltsamen Steuererlaß abgelehnt hätte. Das Herrenhaus ivar offenbar noch nicht genug mürbe gemacht ; es spreizte und sperrte sich noch gegen die Zumuthung, jedoch vergebens. Fürst Bismarck droht sogar wieder (trotz der neulichen Ankündigung, daß es leine Kanzlerkrisis mehr geben würde- mit seinem Rücktritte. Im Ab geordnetenhause sprach er sein «ul--, j'z- romo! (Hier bin ich und ich bleibe da ; dem Hcrrenhause gab er zu verstehen, er müsse die Fortführung der Steuerreform Denen überlassen, die ihm jetzt opponir- ten. Zugleich sprach er wieder von seiner geschwächten Gesundheit. Als erster Präsident des Reichstags isl Herr v. Goßler gewählt worden. Eine eigenthümlichc Wahl! Herr v. Goßler ist der Unterstaatssekretär im preußischen Kultusministerium, die rechte Hand des Ministers v. Puttkamer, der ihn, als Falk abzichen mußte, an Stelle des Herrn v. Sydow berief. 'Noch niemals stand die deutsche Volksvertretung unter der Leitung eines direllm Staats beamten. Diese offizielle Stellung ist aber im Grunde das Einzige, was man bei der Wahl v. Goßler'S auffällig finden konnte. Tie Prüsidialwahlen sind sümmtlich von den verbündeten Deutsch-Kon servativen und Klerikalen durchgeseht worden. Elftere boten in ritterlicher Weise den Freikonservativen, deren Mitglied Gras Arnim den Präsidentensitz abgelehnt hatte, cs an, sie möchten eincnAndercn aus ihren Reihen präsentsten. Die Freikonservativcn hielten jedoch diesen Ersatz eines der Ihrigen durch einen anderen nicht für schicklich. Die Dcutschkonscrvativen hielten Umschau unter den Ihren und, nachdem die Abgeordneten v.Seidcwitz, v. Helldorf und v. Marschall abgelehnt, schlugen sie Herrn v. Goßler vor. Dieser erfreut sich, wie uns ein ausgezeichnetes sächsisches Mitglied der Freikonscr vativen mittheilt, auch in anderen Parteien sehr großer Sympathieen Er ist ein Mann von 43 Jahren, verfügt über ein starlcs Organ, gilt als sehr tüchtiger Jurist und entschiedener Charalter. Die Worte, mit denen er die Wahl dankend annahm, warm einfach und vertrauenerweckend. Eigenthümlich ist es, daß nach preußischem Staatsdiencrgesetze ein Untcrstaatssekrctür, wie cs Herr v. Goßler ist, jeden Augenblick, wenn er den politischen Anschauungen seines Ministers nicht entspricht, zur Disposition gestellt werden darf. Er vertritt den Wahlkreis Stallupöncn. Ein eigner Humor liegt darin, daß das Ecntrum Herrn v. Goßler auf dem Präsidentenstuhl vcr- half, obwohl er dieser Partei als Vollstrecker der verhaßten Ma>- gesetze nicht sehr sympathisch ist. Neueste Telearau'.me der „TreSvnrr Nackir." v. lr>. Febr. Berlin. HerrenbauS. Die rribänen sind wieder üdcrMt. Bcmti)lliM.gcgcnskand: der Steuererlaß. Oderdürger. mcisiec Becke r. Wenn er die Zusicherungen des Reichskanzlers beüiglich der Besserung der Bcrdältniiic der Kommunen vorder gekannt, so würde er sich seine vorgestrige Rede erspart tzabc». (Biomarck tritt ein.» Die Stcuercinschätzung würde durch die Vorlage überaus erschwert, er bitte dcöl alb um balkigsic Hcrbci- sntzruiig einer durchgreifenden Rciorm. Fürst BiSmarck: Der Landtag wird Mittwoch geschlossen, cö sind also nur noch vier Tage Zeit zur Erledigung aller noch übrigen Gegenslantc; neue Gesichtspunkte d'iriten kaum noch angeiübrt werten, er spreche sich also für Schlup der Debatte aus. Die Diskussion wird geschlossen. K 1 der Vorlage wird wir 04 gegen 41 Stimmen gencvmigt, der kauernde Tkcucrcrlaß ist sonach mit großer Mebriicit angenommen. Fürst BiSmarck verläßt vergnügt das Haus. Stach kurzer Specialdcbatte wirb daS ganze Gesetz mit großer Majorität angenommen. Dann wurde in die EtatSbcralvuiig kingetteten. Freidcrr v. Landöbcrg nal'in die Rcnnvorstänte gegen die Borwürie wegen des „Tota lisators" in Schutz, v. Kieist-Retzow sprach kür WegmU der SvnntagSreniien. Ein Antrag deöHerrn v. Psuel aui Vergrößerung der StaatSforsicii wurde angenommen. Ei» Antrag der Kom mission, die Regierung zu ersuchen, künitig daö EtatSgeictz iür daß deutsche Reich srüber testzustellen, alö das preußische, wurde angenoinmen. - ES wird beabsichtigt. nach dem ReichötagS- schluß eine Nachsessio» des Abgeordnetenhauses cinzuberuscii. Berlin. Abgeordnetenhaus. Bei Berathung des Berichts über die Bctriebsergednisse der Eisenbahnen wird auf eine Anregung des Adg. Mevcr-BreSlau Seitens der Negierung erklär», baß die Arbeiten bezüglich einer einheitlichen Waaren- statiMk deö deutschen Eisenbahiwerkebrö im Gange seien. Abg. Büchtemann: Einer solchen Statisitk habe blöder enkgeae»- gestandcn, daß man zu viel Waarc» ausnehmen wollte. Durch den.Schutzzoll erleide der EksenhahnfiScuö im neue» Etatöjahre eine Einbuße von 1 Million Mark, welche er kür die Schienen mehr zahlen müsse. ES sel doch bedenklich, daß der Staat anö seine» Einkünften I Million kür die Unterhaltung der deutschen Eisenwerke hingebe. ES krage sich, ob der Staat nicht besser thun würde, die Fabrikation der Schienen selbst In die Hand zu nehmen. Der Referent thcklt über baö StaatSbabnnetz mit. daß sich die wirklichen Einnahmen aus den neu erworbenen Bahne» mit nur einer Ausnahme höher gestellt habe», alö man ursprünglich annahm. Stach allen Rich tungen hin hätten sich gewisse Vortbeile durch den Staatsbetrieb gezeigt; die Erwartungen seien nicht getäuscht worden. Abg. Büchtemann krltisirt die angeblichen Vortheile des StaatSbahn- betriebeö. Die 80 Millionen - Ersparniß, welche die Regierung herauSrcchnen zu können glaubt, stebe in gar keinem Verbältnm zu bem Schaven, der dadurch entstehe, daß sich daS Privatkapital Vom Eisenbavnwcse» zurückzlebcn und andere» Gebieten zu- wente» müsse. Abg. Bachem hofft, daß die unter den Privat-Verwaltungen stattgesuiidenen Wahlbeeinflussungcn sich! unter der Staatsverwaltung nicht wiederhole». Abg. Berger j findet, daß in der Eiscnbabnverwaltung zu viel Juristen unk zu j we»ig Techniker tbätig sind. Abg.Büchtemann tadelt die heran-, wachsende fiöcalische Burcaukratie. die schädlicher aiS die frühere! StaatSbureaukratie sei. Man ccntraliiirc zu viel, zkehc die! Verständnis! herrscht, Diöcihlin zn scharf an und beseitige so alle Selvststän- rechnet werden, dlakeit. So bade man neuerdings de» StaatSbautech -- Am t>. nächste» Monats begeht der hiesige Verein für »iter» vcibolc». ohne Erlaubniß lcS Minisicilumö clwaS, E rdku n d c sein Stlltungöicii am lein K. Bclvcdcrc mit Feil« über bantechnlschc Aiigelegenhcite» zu publlciren. Abg. Ricken: sitzung, Souper und Ball Der bekannte A'rlkarcisenke Herrür. Man überanstrengt die luriercrr Bahndcamte». Erbitte die! Emil Holub hält die Festrede. ^ Regierung, i» dem Bestrebe», die Kräite der Beamten auS- zunütze», nicht allzuweit zu gehen, Schließlich werden »och eine Anzahl von Petitionen, die Gehallö. Verhältnisse lcr Bahiibcamle» betreffend, der Regierung a>ö..Material" über wiesen. Windthorst tritt für die Petitionen ei». Es lei hier eine Regelung unbedingt nothwcndig. Das Staalbbahnivstcin könne nur dann heilsam wirken. wen» die Beamten ordentlich besoldet würben. Abg. Richter erklärt aui die gestrige Aeußerung be» Fürsten Puttbuo im Herrenhause: Fürst PuttbuS habe 4 Wochen nach der Iubenbcbattc ein Schreibe» an ihn gerichtet, das aui der Voraussetzung verübte, als l ade er ten Fürsten damals durch öffentliche Namensnennung t>» Zusammenhang mit Gründuiigoschwinbel beleidigen wolle». Er bade ibrn ge antwortet. daß diese Voraussetzung falsch sei; ec bade den'Namen des Fürsie» nur genannt, provocirt durch einen Zwischenruf. Die varlamentarische Kritik der Anöschreituiigen bei der Grün dung der Nordbahn lag im öffentliche» Interesse. Er habe von keiner Erklärung nichts zurückzunchinen. Der Präsident theilt mit. daß Richter aus der Verwendungs-Kommission auSgeschicten. — Nächste Sitzung: Montag. Berlin. Dem Buntcoralhc ist der Entwurf eines Gesetzes über die Abänderung von Bestimmungen deö GerichtökostcN' geietzes und der Gebührenordnung für die Gerichtsvollzieher zu- gogangcn. - Die Kommission ceo Abgeordnetcnhautes tür daö Verwenduiigögesetz hat den entscheidende» s l desselben ange nommen. — In Köslin findet morgen die Hinrichtung des Gat- teniiiörderS Gehrte durch den Schartrichter Krauts tn Berlin statt. Oldenburg. In Folge Eisslov'ung in der Weser Ist vie 'Bahn überschwemmt und ber Betrieb zwischen Bremen und Delmenhorst seit gestern eingestellt. Königsberg. Eine Ansammlung von 400Arbeitern vor dem RathbauS, die Arbeit verlangten, wurde von der Polizei zerstreut: eine Vcrbastung ward vorgcnoiiuncn. Berliner Börse. Die Haltung war iest und vielfach mackste sicheln weiteres Autsteigcn der Evurse demcrklich; freilich be schränkte sich die Lcbdaitigkcit des Verkehrs in der Hauptsache nur aui die internalioncrlen Spekulalionbpavierc, namenttich Krc- bitaklcn, welche tt'/rM.vesser schlossen, Franz.tt,Lomb.»MM höher. Von Eikenbabnen erfuhren Bergisch-Markische nur eine leichte Ab- schwächung trotz der bedeutenden Mindereinnahme dev Ianuar- auowcises dieser Bah». Sonst irarcn die deutschen Bahnen fest; kür österreichische gab sich weniger Interesse kund als gestern. In Prioritäten lebhaftes Geschält. Banken ruhig, aber fest; be lebt waren Deutsche Bank. Dresdner und Leipziger Kredit je >/e Proc. höher. Fonds iest, namentlich Ungar. Renten belebt und höher. Bergwerke leblos. Industrie vielfach besser. Soldrig Proc. niedriger. Lokales und Sächsisches. — Der Ortsrlckitcr August Leu »er In Belmödorf hat daS allgemeine Ehrenzeichen erhalten. — Vorgestern hat sich Sc. Erc. Staatsministcr von Nostitz- Wallwitz nach Berlin begebe». — Da sich der Reichstag aui acht Tage vertagt hat, um dem preußische» Landtage Zeit zur Beendigung seiner Ge schäfte zu lasse», so habe» sich die meisten ber sächsischen Abge ordneten von Berlin aus wieder nach ivrc» Wohnsitzen begeben. - Heute Abend findet in den Räumen von Hotel de Saxe ein Subscrivtionöball statt, zn dein auch Se. Maj. der König seinen Besuch zugeiagt haben soll. — Der a ii l i s c m i l i s cd e Verein „Deutscher Studenten" in Leipzig har gelcaciitljch der Lcisingicicr an den Reichs kanzler Füriicn Bismarck ein Begrüßungsielcgrüinm gerichtet. Daraus erhielt dieser Studentcnvercin folgende bedeutungsvolle Antwort: „Das Strebe» und ten Wahlspruch des Vereins thei- Icnd, danke ich herzlich iür Ihren Gruß. v. Bismarck." — Außer dem betcntlichcn Eisschutz unterhalb der sächsischen Grenze aut ber Elbe in Preußen ist auch bei Leitmeritz in Böhmen eine gefährliche E i Sa n s ch op p un g vorhanden. Dort ist die Elve und zwar bei Mlikojet bis aus den Grund ge froren und das Wasser hat sich einen Ausweg tn seinem trüberen Flußbett gesucht. 'Andere sehr erhebliche Eiszusammenschiebunaen aus der Eibe werden aus Nandnitz und aui der Strecke zwischen Rcivdintz und Mclnik gemeldet, indes; oberhalb Meinst, wo be kanntlich Elbe lind Moldau sich vereinigen, die Eisdecke auf der Moldau noch ganz lest stritt. Unterhalb Prag dagegen ist sie größteittheilo eisfrei, oberhalb der böhmischen Hauptstadt jedoch noch tcst zugetroren. Hieraus geht hervor, daß wir noch einen nicht unbedeutenden zweiten Eisgang hier zu erwarten haben. — Aus Grund des Sozialistengesetzes wurden fol gende Schriften verboten: „Rother Katechismus iür daö deutsche Volk", New-Pork; „Programm der sozialdemokratischen Arbeiter partei". unterzeichnet vom „Ausschuß der sozlaldemokr. Arbeiter partei: Ed. Prep, Vorsitzender, Tb. Bork. Secretär": „Programm der sozialistischen Arbeiter-Partei Deutschlands", unterzeichnet: „Der Vorstand der sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands sHamburgs", gedruckt in der Genossenschastsdruckerel zu Leipzig: „An daö arbeitende Volk in Stadt und Land. Brüder unv Freunde", Versag von Jos. Lcyendccker In Mainz. - DaS Zcugnttz des Ehegatten eines Angeklagten I» einer Strafsache ist nach reichSgcrlchtllchcmErkenntniß an sich zulässig. Der Richter darf demnach nicht ohne Weiteres die Vci nchiinmg des Gatten ablchnen: dagegen ist eS in sein Ermessen gestellt, ob ber Ebegatte zu beeidigen sei oder nicht. — Am l«>. Oktober d. I. werden eS 5tt Iabre, daß durch Vermittelung deS Majors Lttrre aus Maxen und dessen Ge- mablln die ersten Waisenkinder. 30 an der (kahl, aus Dresden auf zwei Leiterwagen nach Maxen gebxactff wurden. Bekanntlich ward die segensreiche Kolonie weiter geführt; sie umfaßt jetzt 6', Kinder die in dortigen Familie» untergebracktt sind. In den 50 Jahren sind fast 1500 verwaiste Kinder in Maxen gut erzogen worben. — Die Erthkilung der Erlaubniß zum Vertriebe ber Loose der großen Stlberlottcrte zum Besten de» schlesischen MufikfesteS tm Königreich Sachsen ist Anlaß geworden, die ur sprünglich getroffenen Anordnungen kezüglich der Ausstellung der größeren Gewinne zu ändern und auch i» Dresden eine Aus stellung zu veranstalten. Die zuerst in Berlin In der Kunst- gewerbebaUe, sext In Görlitz in der Annenkapclle ausgestellten Gewinne irerdcn gegen Ende nächster Woche nach Dresden geschickt, um kort aui einige Tage ausgestellt zu werden. Da daö Hauprkuiistwcrk die Nachbildung des in Dresden geschaffenen NtekerwaittenkmalS in Silber ist und hier tür künstlerisch auSgciührke Werke der Sildmchmletckunst ein besonders ielneS so darf aus einen irdbüstrn Bestich gc-
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