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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.05.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-05-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030524018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903052401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903052401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-05
- Tag 1903-05-24
-
Monat
1903-05
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.05.1903
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Dresdner Nachrichten. St r. 14Ä. Teile 2. 'WM Sonntag, 24l. Mai LOOS Zwischenfalles in einem gröberen Spielkliib demnächst in Frank- reich zwilchen dem Altachö der russischen Botschaft in London, Prinzen Radziwill. und ein am österreichischen Aristokraten, dem Grase» Sizzo Noris. ein. Lyell stattsindc». Kopenhagen. sPriv.-Tel.j Der sinlcindische Dampfer ..Hylki". der am 14. April von Kopenliagen nach Finland ad- .^gangen ist, ist mit der ganzen Besatzung gesunken. (5 Kristiania. Der Ministerpräsident verla» heute im Storihing eine Regierungserklärung über die Grundlagen der >rvttiular verhandln ngeu mit Schweden, i» welcher es ». a. heißt: Die eventuellen gleichlautenden gemeinschaftlichen Ge ieye. ivelche das Verhältnis zwischen der Leitung der auswärtigen Politik und dem Konsulatswejen zu regeln bestimmt sind, sollen feine Einschränkimgen der jeden, Reiche zustehenden BeschlnßfäAg- teil, betressend die Ordnung der Leitung der auswärtigen Politik, enthalte». Die neuen Gesetze sollen auch nicht als Beweis dafür m-braucht iverden können, daß Norwegen sich auf die bestehenden Verhältnisse gesetzlich sestgelegt oder sick aus dieselben verpilichtet habe. Die Leitung der Ordnung der auswärtigen Politik solle vielmehr unberührt bleiben »iiü ihrer Lösung überhaupt in keiner Weise ovrgegrisfen werden. Sofia. Es verlautet hier, daß Sorasow nach Bulgarien zurückkehre. Die Nachricht bedarf der Bestätigung. New York, tPrio.-Tel.) MO Italiener, begleitet von 40 »rauen, drangen gestern in die Werkstätten der Metropolitan- Bahn ein und forderten die dorsi noch tätigen Arbeiter zum Aus- stände aus. Die Polizei wurde von den Italienern angegriffen, wobei ein Polizist durch einen Schuß, mehrere andere durch Stein würfe von seiten der Frauen versetzt wurden. Die Polizei ge brauchte die Waffe». Viele Italiener wurden Lurch Stockhiebe schwer verletzt, andere erlitten Bein- oder Armbrüche, Newoork. Die „Western Union Telegraph Company" droht der Pennsylvania Bab» mit einer SchaoemttmtzNage mit der Begründung, daß ihr Geschäft durch die Beseitig»«» von WON Pleite:, Draht im Werte von sif- Million Dollars ge schädigt sei. Havanna, Der zwischen den Vereinigten Staaten und Wiba abgeschlossene dauernde Vertrag ist beute unterzeichnet worden. Er enthält folgende Bestimmungen: Kuba darf keinen "Ertrag mit einem answärtiaen Staate abschließen. welcher seine 1. :abhäng:gkeit beeinträchtigen würde, und keine öffentliche Schuld .»-.gehen, zu der die gewöhnlichen Einnahmen in keinem Ver- balinine sieheii. Die Vereinigten Staaten sollen ermächtigt sein. nr Erhaltung der kubanische» Unabhängigkeit einznschreiten, wrner wird den Vereinigten Staate» die Befugnis zur Errichtung »ner Kohtenstation auf der Isla de PinoS erteilt, VariS. (3 Uhr nachm. Heute 27.83. Italiener ros 8ü Spanier 8S 2L. 'ortUiN-le,« 82.:2>, Türkei« 80.SÜ. Turkenkvose 127,—. OttomanbanL LOS.- . ^ura:-obüh»r —Lombarden 88.Fest Paris, -vroduk'.-nmarr, n„»en v, Mai 74 65 per Septbr.-Lejbr. rs. rnhiq. LsintuZ o^r Mai 46—. per September-Tezemder L8.SV. behct. 4tuvo. oer Mal SL.7L icr Levtember-Dezember Lö,2ä. ruhig. Amsterdam. iroourren . ver,cht. »e"en oer Mat —, »er Novbr. —. '5ejchä.rSlLZ. Roggen oer Mai —. per Oktober . OertUchcö und Sächsisches. — Se, König!. Hoheit der Kronprinz, kommandierender General des 12. Armeekorps, vollendet morgen das 36. Lebens- ahr. — Se König!. Hoheit der Kronprinz besuchte gestern obend die znm besten der „Sächsischen Jechtschule" im Residenzthectter veranstaltete Fesivorsretlung, — Tie Prinzessin Friedrich von Schönburg- Waldenburg kaufte im Putz- und Modewarengeschäft von 2. Weidig, Walsenhausstraße 34. — Se. Majestät der König bat genehmigt, daß der Oberlehrer am Realgymnasium Leipzig, Professor Dr. Phil. Wolf, die Ritter-Insignien 2. Klasse des Anhaitischen Hansordcns Albrechts des Bären annehme und aiüege und Saß der Flelschermeister Rletzsch in Dresden den ihm vom Herzoge zu Schleswig-Holstein verliehenen Titel eines „Hosschlächters" annehme und führe. — Der stellvertretende Direktor der Oefsentliche» Handels- leliranstalt und der Handelshochichiiie. Herr Pnücssor Tr, Adler in Leipzig, ist von dem franiösbcben U'ilclrichtsmlnlsleiium zum Oisizier der Akademie ernannt worden. — Herr Oberbürgermeister Dr. Lueger ist gestem vor mittag 11 Uhr 26 Minuten nach Wien zurückgereist, — Der Kandidat der vereinigten nationalen Parteien, Herr Amtsrichter Dr, Wagner-Naveberg, sprach gestern in Coswig in einer Versammlung, die von etwa 350 Wählern besucht war. Er erntete lebhaften Beifall, Amtsrichter Dr. Wagner gab auch auf zwei aus der Mitte der Versammlung an ihn gerichtete Fragen eingehende Auskunft. — Am nächsten Donnerstag, abends 8 Uhr, findet im großen Saale des.evangelischen Vereinshauses eine vom Wahlausschuß der vereinigte» Ordnungsparteien veranstaltete Wählerver sammlung statt, in der Herr Pastor Reichel nochmals aus führlich sein Programm entwickeln wird. Wie der Wahlausschuß bekannt gibt, haben zu dieser Versammlung nur nationalgesinnte Wähler Zutritt, — Die Herren National-Sozialen haben sich die — wie soll man sagen? — Geschmacllosigkeit geleistet, an den Anschlagsäulen Dresdens ein Plakat anzuschlagen, dessen Ouinteffenz die Aufforderung an die Wähler darstellt: „Nieder mit den Ordnnngsparteien!" Außerdem ist in einer hier abge- -altencn Wahlversammlung jener freundliche Wunsch dahin er gänzt worden, daß das Kartell in Sachsen „mausetot" gemacht werden müsse. Wer sind nun die Elemente, die sich für berufen i-alien, der ordnungsparteilichen Wahlaktion, die sich aus der Grundlage des abgeschlossenen Kartells vollzieht, in so plumper Weile durch die Parade zu fahren? Es sind die Anhänger des ehemaligen Pfarrers Naumann, klein cm Zahl, noch kleiner an oolttiickem Verständnis, an nationaler Konseguenz und an wirt- -chaftlichcr Einsicht, groß aber, unermeßlich groß an tönenden Worten und an der unbeschränkten Bereitwilligkeit, ihre politischen „Grundsätze" je nach Bedarf nach allen möglichen lokalen, regionalen, parkeitaktischen und was sonst immer für Rücksichten zu modeln, bloß, um sich auf das heißerstrebte Niveau einer veritabten Partei — bis jetzt sind sie nur ein kleines Konventikel geblieben — empor zu schwingen und für ihre Anhänger vielleicht ein Mandätchen zu ergattern. Es ist selbst für die doch gewiß »n Punkt: des Charakters nicht allzu skrupulöse Gegenwart im böchsicn Grade erstaunlich, ja direkt verblüffend, was die National- Sozialen in der „Anpassung" an alle möglichen fremden Anschau ungen und Richtungen bereits geleistet haben; Ovids Meta morphosen sind ein Kinderspiel dagegen. Dian höre und staune über folgendes Sammelsurium, das ans den verschiedenen Kundgebungen der national-sozialen Richtung in Wort und Schrift zusammengelesen ist: ein Gran Antisemitismus, ein Lot Philo- semitismus, ein Prischcn gemäßigter Liberalismus, eine starke Dosis weiblicher Freisinn, dazu ein paar Körnchen Konservatis mus in der Bodenrcformsrage: das alles oermischt mit einer kräftigen sozialdemokratischen Sauce und eingerührt mit dem Lössel des Manchestertums ergibt den schmackhaften politischen Brei des national-sozialen „Programms". Tie sozialdemokratische Sauce ist dabei die Hauptsache, sie schmeckt überall hervor und gibt dem Ganzen die eigentlich« bestimmende Nuance. Aus dem sozialdemokratischen phraseologischen Handbuche ist auch die Ausdrucksweise entlehnt, iu der sich die Agitatoren der national- sozialen Richtung durchgängig gefallen. An alles das muß man notgedrungen erinnern, wenn jetzt die Wortführer dieses kleinen Häusleins die Dreistigkeit entwickeln, hierorts dem Kartell in den Rücken zu fallen. Der Erfolg eines so törichten Beginnens tann nur der sein, daß sie als freiwillige Hilfstruppe der Sozial demokratie, mit der sie ja so w>e so schon politische Wahlverwandt schaft verbindet, deren Geschäfte besorgen. Der Umstand, daß die Anhänger des Pfarrers Naumann sich mit dem Eigenschafts wort „national" schmücken, kann heute keinen halbwegs einsichtigen Politiker mehr über die in Wahrheit dem nationalen Interesse zuwiderlausenden Bestrebungen dieser Richtung täuschen. Es ist einfach ein Fähnlein irrender Schwarmgeister, das sich unter der national-sozialen Standarte zusammcngesunden hat. bloß um dem Kind« einen Namen ,u geben; denn sich „Partei" zu titulieren, gibt dock» schließlich immer noch ein gewisses „Air", während der ganz «rernzekte Schwarmgeist sich völlig in der Menge verliert, seit dem ersten Austauchen der National-Sozialen ist aber die Oefsentlichkeit in so ausgiebige« Maße über die politisch« Nichtig, keit des Treibens dieser Elemente belehrt worden, daß e» ihnen wohl schwer sollen dürste, noch eine Anzahl von Stimme» auf- zubringen, die sick auch nur halbwegs sehen lassen kann. Um so anluaßlicher erscheint eS, und um so nachdrücklicher muß «S zurückgcwieseu werde», wenn eine so durch und durch unreife und unmaßgeblich« politische Richtung sich herauSmmmt, hier in sächsisktxn Landen den politischen Schulmeister spielen unv dem Kartell, das auf dem wohlerwogenen gemeinsamen nationalen Interesse beruht, Steine in den Weg werfen zu wollen. Wenn die nationalffoziaie Agitation trotz ihres in allen Farben schillernden politischen Ehamcüeoncharalters und trotz der notorisch winzigen Zahl ihrer Anhänger dennoch eine gewiss« Beachtung in Aiijpruch nimmt, so ist ineS allem zwe» Umständen zuzuschretben. Einmal haben sich ihr. offenbar unler dem persönlichen Einflüsse NaumaiiS, leider Männer zugewenbet, die infolge ihrer sozialen Stellung geeignet sind, Aerwirrung in die bürgerlichen Reihen zu tragen. Sodann aber besteht die Geiahr. daß die national- soz.alen Hetzereien, wenn sie auch sur die Hanptwahl absolut nicht io Betracht lammen, doch verbitternd aus solche Kre.se wirken konnten, die de, der Stichlvaht eventuell von Bedeutung sind. — I» der Deutsche» «tädteauöstellung werden auch die deutschen Sicher yeits-Pollzeibehvr den eme ÄtiS- jlelluiig veranstalten, und zwar wird iin AuSilellungSpaiast em« Kollektiv-Ausstellung des baosschen und deS heylichen MiNlnerluma oeS Innern, der Potizeidirctlivn zu Braunlchweig, der Polize,- birektwn zu Bremen, des PvUzciamtes zu Eyemiuy, der Potzzei- dircilwn zu Dresden, der Polizeibehörde zu Hamourg, des Poti- zeiamlr-s zu Leipzig, der Polizeibirettion zu München veranstaltet. Liese Ausstellung gibt eine stgurliche Darstellung des Berlillan- Ichen Megverjayicns zur W-ieLererlemuing von Personen. TaS Berüllvnscye ^ysteui süßt aus Len Ersahrungsgruudsätzen, 1. daß das meiischuche Knochengerüst vom 21. LeaenSsahre an rnver- aiideriich vieivt; 2, dag es unmöglich ist, zwei Menschen von ad- solut gleichem Knochenaau zu jinden und 3. daß einzelne Maße des meiiscyltchen Knochengerüstes sich sehr genau uimetS verhaitnis- mätz.g einfacher Vorrichtung eryeoei, lassen. EiiizelauSstellungen bringen die Polizeivehorden zu Chemnitz, Dresden, Hamburg, Leipzig und Worms. Die Königl. Polizeidirektion Dresden stellt aus allgemeine Dinge, Photographien ,m Dienste der Polizei, Darstellungen der Systeme der Körpermessungen sAnthropoineir.ei nnd der Fingerabdrucke sDaktyloskopie), Kriminalpolizeiliches, Einrichtungen des Evidenz- und Fahndungsweseiis, des Verkehrs wesens und des Einwodliernieldewesens. Das Polizeiamt Chemnitz bringt eine Polizeuvache nebst Ueberblick über den Dienstdetried in einer solchen, das Gesamtbild der Polizeiunisormen nebst Aus- rüstnngs- und Bekleidungsstücken, eine Darstellung des Polizei- gesangeneilhaujes nebst Ueberblick über den Dienslbelried m dem selben und das Modell des nach Angaben des Polizciamtes er bauten und hinsichtlich seiner eigenartigen EinriciMng dem Er bauer paientamtlich geschützten, bespannten Gelangenenwagms nebst Fahrordnung usw. Das Polizeiamt zu Leipzig zeigt in seiner Einzelaussiellung einen Stadtplan mit Angabe der Polizeireviere und Polizcibezirke, eine schematische Darstellung der Gliederung des Leipziger Polizciamtes und des Beamiensstandes bei dieser Be hörde, einen Registrierschrank mit Inhalt zur Uebersicht über die Einrichtung des Meldeamtes, der Registranüe und des Archivs, owie Urkunden und Abbildungen von gesch.chtlichem Werte. Weiter stellen zur Schau die Polize Verwaltung zu Worms das einfache Älattregislermeldewesen und die Polizeibehörde zu Hamburg Dar stellungen allgemeiner An, der Gebietseinteilung, der Dienst- gebäude, der Diensffahrzeuge, der Aiisrüsliingsgegenslände siir Polizeibeamte, der Wohlsahrtspolizei, der Kriminalpolizei, des Erkeminngsamles. des Kriminalmuseums, der photographischen Anstalt, des Marktverkehrs, des Straßenverkehrswesens» des Meldeamtes und der Kanzlei. — Unter Vorsitz des Herrn Geh. Schulrats Grüllich sind an hiesiger Turnlehrerbildungsanstalt die diesjährigen Turn- lehrerinnen prüf» »gen in der Zeit vom 16. bis 23. Mai abgchasten worden. An dem Ausbildungskursus hatten 35 Domen, unter ihnen vier geprüfte Turnlehrerinnen als Hospitanten, teil- gciiommcn. Der Prüfung unterzogen sich 27. Drei von ihnen traten im Laufe der Prüfung zurück; 3 erhielten Ib, 4 : Ila. 6:11, 8:IIK 3:IIIa. — Mit Rücksicht aiff die erfolgte Einstellung zweier Kranken wagen in den Wagenpark der sächsischen Staatseisenbahnen hat die Königliche Generaldirektion jetzt Veranlassung genommen, ihren Stationen die einschlagendcn Bestimmungen der Eisenbahn- Verkehrs-Ordnung über die Beförderung kranker Per sonen erneut bekannt zu geben. Personen, die wegen einer sichtlichen Krankheit und aus anderen Gründen die Mitreisenden voraussichtlich belästigen würden, sind von der Mitiahrl auszu- schließen, weng nickt für sie eme besondere Abteilung bezahlt wird und bereitgestellt werden kann. Wird die Mitfayrt nicht gestattet, so ist dos etwa bezahlte Fahrgeld einschließlich der Gepäck- sracht zurückzugeben. Wird erst unterwegs wahrgenommen, daß ein Reisender zu den oorbezeichneten Personen gehört, so erfolgt der Ausschluß auf der nächsten Station. Personen, die an Pocken, Flecktyphus. Diphtherie. Scharlach, Cholera oder Lepra leiden, sind m besonderen Wagen, solche die an Ruhr, Masern oder Keuchhusten leiden, in abgeschlossenen Wagenabteilnngen mit ge trenntem Abort zu befördern. Die Beförderung von Pestkranken ist ausgeschloffen. Bei Personen, die einer der vorgenannten Krankheiten verdächtig sind, kann die Beförderung von der Bei bringung eines ärztlichen Ältestes abhängig gemocht werden. Zur Bcförderuiig kranker Personen aus den sächsischen StaatSeisen- bahnen sollen vornehmlich ein Wagen erster Klasse lSalcm- Krankenwagcnj und ein entsprechend eingerichteter Wagen vierter Klasse dienen, die seinerzeit in den Wagenpark der sächsischen Staatseisenbahncn eingestellt worden sind. Diese Wagen besitzen Drehgestelle. Elfterer ist in verschiedene Räume für Kranke. Begleitung und Dienerschaft geteilt, aut ausgestattet und besitzt namentlich Abort und Waschraum. Der Wagen vierter Klaffe ist ebenfalls mit Waschoorrichtung und Abort versehen. Die Wagen sind tunlichst einige Tage vor dem beabsichtigten Antritte der Reise beim Fahrdienstbureau der sächsischen Staalseisen- bahnen in Dresden-Altstadt Wiener Straße 4> zu bestellen. Die Gebühren für die Beförderung dieser Wagen sind folgende: Für den Kranken-Talonwagen sind auf den deutschen Eisenbahnen mindestens 12 Fahrkarten erster Klaffe, für die österreichischen Eisenbahnstrccken mindestens 18 Fahrkarten erster Klaffe, und für die Strecken der übrigen, dem Vereine Deutscher Eisenbahn- Berlvaltungcn anaehörenden Strecken mindestens 12 Fahrkarten erster Klasse zu losen. Für die Beförderung des Krankenwagens vierter Klasse müssen auf den deutichen Bahnen mindesten- vier Fahrkarten erster Klaffe, auf den übrigen, dem Vereine Deutscher Eisenbahn-Verwaltungen angehörenden Bahnen aber mindestens sechs Fahrkarten erster Klasse entnommen werden. Ueber die für die Beförderung des Kranken-Salonwagens und des Kranken wagens vierter Klaffe aus anderen außerdcutschen Bahnen zu ent richtenden Gebühren erteilen die Stationen der sächsischen Staats- eisenbahnen weitere Auskunft. — Wir erhalten folgende Zuschrift: „In allen Kreisen des Publikums ist die Einrichtung der Königlichen Polizei-Direktion, nach welcher sich eine ziemlich große Anzahl Geschäftsleute bereit erklärt habe, die telephonische Bestellung von in der Nähe ihrer Geschäftslokale haltenden Droschken zu übernehmen, mit Genua- tnnng begrüßt worden. Ferner lese ich soeben, daß eine Anzahl Besitzer von Droschken zweiter Klasse sich gegen den Gebrauch des Multinom-Apparates erklären, welcher, wie es dort heißt, dem Fahrgast nicht die wünschensiverte Gewähr bietet für rich tige Bemessung und Anzeige des Fahrpreises. Wenn namentlich durch den letzteren Umstand eine erneute Diskussion Über die Einrichtungen und besonders die Fahrpreise der Droschken angeregt sein sollte, so wäre es auch angezeigt, ans eine Abstellung zweier Mängel, welch« sich auf die Benutzung von Droschken erster Klaffe beziehen, " Publikum empfundene oder im Herbst bei der , > Witterung, wie wir sie z. B. in den letzten vierzehn Tagen bis drei Wochen gehabt haben, die Droschken erster Klasse nicht die Coupowagen. sondern die Victoriawagen benützen. Die Bictoria- wagen. so angenehm sie bei schönem, warmem Wetter sind, sind beim Eintritt von Regen in vielen Fällen, namentlich wenn eS sich für Damen um Fahrten zu Festlichkeiten oder nach Theatern andelt, kaum zu gebrauchen, denn beim AuS- und Einsteiaen müsse» bei regnerischem Wetter die Aleider der Dam« beschädigt Man ist insolaedelsen bei sol Dtoschseu zweiter' ^ K- werden. auf die „ man wird den Besitzern Nachfrage was' ««^Mangel' an" Fahr» -SW-Le" » nicht me' unbedingt roschken .Wäre erster Klaffe überlassen vlieb«, je »ach dem Wetter dm Soupe- wagen oder di« Victoriawag« »u führ«; freilich würde sich dabei nötig macken, jeden Wag« mit einem Tarameter z» da bas AuSwechseln der ^Fahrpreisanzeiger kaum möglicl anderer Mangel bei der Benutzung ken erster -lasse wird vom Publikum darin empfunden, daß er Fahrpreisanzeiger bei der Bestellung.von Droschken zu« Ab- ölen bereits bei der Abfahrt von der Haltestelle eingestellt wird, .ine Fahrt mit einer Droschke erster Klaffe, von welcher sich der Fahrgast abholen läßt, wird daher ungebührlich teuer. Be- kanntlich beträgt die AbholungSgebühr bei den Droschken zweiter Klasse, sobald nicht eine andere Drofchkenstation passiert wird, mir 10 Pfg., während bei den Droschken erster Klaffe die ersten taufend Meter 7Ü Pfg. kosten. Di« Droschken zweiter Klaffe müssen nun häufig annähernd 1000 Meter weit für 10 Pfg. iur Abholung fahren, während die Droschken erster Klaffe hierfür ast 70 Pfg. erhallen. Der verhältnismäßig niedrig« Sach bei >e» Droschken zweiter »klaffe erklärt sich daraus, daß der Droschken. u sein. 'Daß den Droschken erster Klaffe für daS Abholen «ine iöhcre Gebühr zusteht, l egt in der Berschiedenartigkeit der beiden fuhrwerke: aber der Satz von annähernd 70 Pfg. erscheint denn och etwas sehr hock." — Der Internationale Verein der Gasthof- best her begann am Freitag in Eisenach die Beratungen, die elwa 250 Hotelbesitzer anS verschiedenen europäischen Staaten zur 32. Generalversammlung zilsammengeführt hat. An den Be ratungen nahmen etwa 130 Personen teil. Die Verhandlungen leitete der Vorsitzende des AussictstsratS, Herr Otto Hoyer-Aachc». Len Geschäftsbericht entartete Herr Arnold HerfS-M.-Gladbach. Nach Erstattung weiterer Mitteilungen beriet die Versammlung die Bnndcsrntsoerordiiiing bctr. die Ruhezeiten der Angestellten in Gast- und Schalikwirtschafteii. Ueber diese Ruhezeit gab sich eine allgemeine starke Mißstimmung zu erkenne». Es wurde bc- schlossen, die Bemühungen nm Aufhebung dieser Verordnung, welche für die Angestellten in jeder Woche erne einmalige Ruhepause von 24 Stunden vorschreibt, fortzusetzen und zu beantragen, daß an Stelle der 24stündigen Ruhepause den Angestellten m jeder Woche eine solche von 16 Stunde» gewährt wird, dazu tägliche Pausen von ic 2 Stunden, jedoch nicht ununterbrochen. Von dem Genfer Verband lag eine Eingabe vor, worin beantragt wird, das Verbot des Schnnrrbartiragens für die Angestellten m Gasi- wirlsbetrieben aufznheben. Ter Antrag fand eine humorvolle Be sprechung und wurde schließlich angenommen. Die nächstjährige Generalversammlung soll in Genf staltfinden. Herr Sceaner-Iichi sprach sodann in längeren Darlegungen über oas Thema: „Die Hebung des Fremdenverkehrs aus dem Kontinent". Redner empfahl zu diesem Zwecke 1. den Zusammenschluß der Hoteliers zu Landes verbänden. welche sich die Hebung des Fremdenverkehrs zur Auf- cabe machen müssen lAnsänge hierzu sind schon in einigen Ländern Oesterreichs vorhanden): 2. die Bildung von Verkehrs» und Aus kunftsbureaus, denen auch das Reklamewesen untersteht: 3. die Aufklärung der Heranwachsenden Generation in den Schulen über dic wirtschaftliche Bedeutuna des Fremdenverkehrs; 4. die Vcr- tretnng des Standes der Gasthossbesitzer in allen parlamentarischen Körperschaften. Die Versammlung nahm zu den einzelnen Punk- ten keine Stellung. — Der „Deutsche Papierverein" hielt gestern im Restaurant „Loschwitz-Höhe", neben der Schwebebahn in Loschwitz, seine 24. Generalversammlung ab, die von etwa 60 Delegierten esuckt war. Außer dem Ehrenpräsidenten, Herrn Komuilssions- rat Gmeiner-Benndors-Dresden, wohnte der Versammlung auch der Sekretär der Dresdner Handelskammer, Herr Dr. Karst, als Vertreter der letzteren bei. 'Der Präsident, Herr Reinhold Tetzer- Berlin, erössnetc die Versammlung und betonte, wie der Verein in dem vergangenen Jahre viel Gutes geschaffen habe, daß er aber trotzdem nicht im Vorwärtsstrcben Nachlassen dürfe. An- knüpfend an die Beschlüsse der vorjährigen Generalversammlung in Bonn erstattete er sodann den Jahresbericht, dem u.a. zu entnehmen tvar, daß die Schulheft-Verkauissrage lBerkauf durch die Lehrer an dieSchüler) durch einVerbot des preußischen Kultusministers eine Erledigung im Sinne des Deutschen Papiervereins gefunden hat. Für Einführung eines Normalhefies konnte sich der Verein nicht erklären, weil die Folge davon jedenfalls gewesen wäre, daß sich die Warenhäuser des Artikels bemächtigen würden und dieses drückend aus den Preis wirken müßte. Einer dahingehenden Petition hat indessen der preußische Kultusminister keine Folge geben können, da die Bestimmung über die Schulbeste Sache der einzelnen Provinzialschulbehördcn sei. Die Hauptaufgabe des Vereins, Herausgabe von Listen schlechter Zahler, hat guten Er folg gehabt, indessen hat die Einsendung der Listen m letzter Zeit etivas nachgelassen. Sodann sprach der Vertreter der Dresdner Handelskammer den Tank derselben für die Einladung aus und wünschte den Verhandlungen besten Erfolg. Nach dem Kaffen- bericht erfolgte die Begrüßung der Vertreter dex neu ausgenommc- neu Zweigvereine Magdeburg und Essen durch den Vorsitzenden, welcher dabei die Hoffnung aussprach, daß es auch in Dresden bald möglich werden möchte, einen Zwergverein zu gründen: der Gesamtverein hat nunmehr 13 Zweigvereine mit etwa 800 Mit- gliedern. Nach einem vorliegenden Antrag soll daS Präsidium be auftragt werden, bei dm Regierungen der einzelnen Bundesstaaten zu beantragen, daß der Sonntag zwischen Weihnachten und Neu- ,ahr dm Papier- und Schreibmoterialienhandlungm e>n- für alle mal freigegeben werde. Dieser Antrag wird einstim mia an genommen. Bei Punkt 10 der Tagesordnung, Schleuder- konkurrmz betr., legt Herr Elhbacher (Sönneckens Verlag- Bonn). der Konkurrenz der Warenhäuser wenmer Wert bei, findet aber, daß in dm Kreisen der Pav'er »und Schreibwavenhändler stlbst die Preise berunteraedrückt würden. Er »st dafür, daß die Fabriken jenen Tetailgeschästen durch Erhöhung der Preise das schleudern unterbinden. Bon verschiedenen Seiten wurden Bei spiele angeführt, daß sogar durch einzelne Landratsämtcr in Preußm von der Regierung voraeschriebme Bücher sz. B Fleisch- beschaiibücher) direkt zum Verkauf ausgeboten wurden. Die Ver sammlung faßte die Resolution, in einer Petition gegen die Kon kurrenz der Landräte vorzugehen. Wie alljährlich, verlieh die Generalverfammlung auch diesmal an verdiente und würdige Beamte und Arbeiter künstlerisch anSgeführte Diplome als Aner kennung für mindestens zehnjährige treu geleistete Dienste. Es komm deren 42 zur Verteilung. In einem längeren Vorträge sprach sich der Direktor des Deutschen KreisttorenvcrbandeS, Herr Max Gottschalk, über die Konkursvcrhältniffe in Deutschland aus. Dem Umstande Rechnung tragend, daß jährlich 17b bis 200 Mil lionen Mark verloren gehen, soll durch Beitritt deS Deutschen Papiervcreins dessen Mitgliedern Gelegenheit geboten werdm, sich bei verhältnismäßig geringen Kosten genügende Vertretung in Konkursen zu sichern. Ebenso trat der Verein der Haftpflicht-Ver- sicherungSfesellschaft Zürich bei. Nachdem der Vorsitzende dem Ehrenpräsidenten. Herrn Gmeiner-Bennvorf, den Dank des Vereins für sein Erscheinen ausgesprochen, wurde die Versammlung gegen Uhr geschloffen. Ihr solgte ein gemeinsames Festmahl. — unter Vorsitz deS Herrn Rechtsanwalts Dr. Böhme fand gestern vormittag eine außerordentliche Generalver- ammlung der Vereinigten Spareinleger, G. m. b. H., statt, in der 210 Mitglieder mit 11013 Stimmen vertreten waren. Nachde ein. Punkt 1 betraf Beschlußfassung über vergleiä früheren AussicktSräten und Direktoren der in Konkurs geratenen Spar- und Vorsckußdank. In der Debatte wurde nach de« seiner ^.eit von dem ersten Konkursverwalter der Spar- und Vorschuß- Bank gegen Direktor Brückner erlassenen offenen Arrest gefragt. Der Vorsitzende teilte mit, daß dieser Arrest auf Grundstück« «mS- gebracht worden sei, di« sich indes sämtlich als sehr Loch Lelie-en erwiesen haben Da eS ' im Jnterejs deren un und^rmi alle Vorschläge der Verwaltung, mit.ganz aerlnaem Widerspruch authieß. Die sich mm bieranschließend« AufsichtSratSwolil «. der Verwaltung und der Versammlung
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